DE2448264A1 - Verfahren zur herstellung von fluessigen oder pulverfoermigen kaltloeslichen teekonzentraten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von fluessigen oder pulverfoermigen kaltloeslichen teekonzentratenInfo
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Description
Anmelder: ROBERT LOUIS WICKREMASINGHE
————- c/o Tea Research Institute of Ceylon - St. Coombs,
Talawakelle, Republic of Sri Lanka
T 49 564
Verfahren zur Herstellung von flüssigen oder pulverförmigen kaltlöslichen
TeeTconzentraten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von flüssigen
oder pulverförmigen kaltlöslichen Teekonzentraten, die sich zur Herstellung von heißen oder insbesondere eisgekühlten Teeaufgüssen
eignen.
Zur Herstellung von kaltlöslichem pulverförmigem Teekonzentrat oder von klaren, sedimentfreien Teekonzentraten,die sich zur Verwendung
für eisgekühlte Getränke eignen, war es bisher üblich, Heißwasserextrakte von aufgegossenem Tee oder fermentierten Teeblättern
herzustellen und die heißen Extrakte auf eine Temperatur von etwa 4 bis 10 C abzukühlen, um die sogenannte "cream", eine bräunliche
Suspension, auszufällen, die dann von der Flüssigkeit abge-
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trennt wird. Gemäß einem anderen Verfahren werden unlösliche Proteine oder andere Adsorptionsmittel für Polyphenole den Extrakten
zugesetzt, um einen Teil'der für die Bildung der Trübung verantwortlichen
oxydierten Polyphenole zu entfernen. Die verbleibende Flüssigkeit wird dann zu einem dicken Extrakt der gewünschten
Konsistenz konzentriert oder unter Bildung eines Pulvers getrocknet.
Nun enthält jedoch ein durch Heißextraktion hergestellter Teeaufguß
mehr als 30 Verbindungen, von denen einige für die Qualität und den Geschmack· des flüssigen Tees bestimmend sind. Zu diesen
Verbindungen gehören die Purine Coffein, Theobromin und Theophyllin,
der größte Teil der Polyphenole, die Catechine und die gefärbten oxydierten Polyphenole, die Theaflavine und die Thearubigene.
Die vorstehend beschriebenen bekannten Verfahren, bei denen die Bestandteile der Trübung oder Ausfällung aus dem abgekühlten
Teeaufguß entfernt werden, haben daher den Nachteil, daß das erhaltene sedimentfreie Konzentrat bzw. das daraus hergestellte
Pulver zu einem Teegetränk führt, das nicht mehr den Geschmack und die Stärke eines üblichen Teeaufgusses hat, da ein
Teil dieser Verbindungen, vor allem die oxydierten Polyphenole, entfernt wurden, welche dem Tee seinen charakteristischen Geschmack
verleihen. Derartige Tee-Extrakte werden daher als "flach" bezeichnet.
Darüberhinaus zeigen die so erhaltenen Teegetränke eine sehr helle blasse Farbe und zeigen nicht den adstringierenden
Geschmack und die kräftige Färbung des frisch zubereiteten Tees.
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Es war außerdem bereits bekannt, bei der Herstellung von Teekonzentraten
zu dem heißen Tee-Extrakt gewisse Stabilisatoren zuzusetzen, um die Ausfällung von Polyphenolen zu verhindern. Es wäre
jedoch wünschenswert, diese Ausfällung ohne Zusätze von Fremdstoffen zu verhindern.
Gemäß einem weiteren bekannten Verfahren können die Bestandteile der "cream" oder Trübung aus dem Tee-Extrakt abgetrennt, durch Zugabe
von Alkalien löslich gemacht werden und dem Tee-Extrakt wieder zugesetzt werden. Dieses bekannte Verfahren ist jedoch umständlich
und führt zu einer Zersetzung von Proteinen durch die verwendeten Alkalien, so daß unerwünschte Eiweißzersetzungsprodukte
in den Tee gelangen.
Erfindungsgemäß wurde nun gefunden, daß ein klarer, sedimentfreier
Tee-Extrakt erhalten werden kann, der die für den Teegeschmack und die Stärke des Tees charakteristischen Bestandteile enthält,
wenn nicht-phenolische Verbindungen mit hohem Molekulargewicht, wie Proteine, Polypeptide und Polysaccharide, selektiv aus dem
als "cream" bezeichneten Sediment entfernt werden und der erhaltene
flüssige Extrakt, der die erwünschten Bestandteile des Tees noch enthält, in üblicher Weise unter Bildung von Teekonzentraten
oder trockenem Pulver aufgearbeitet wird.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von flüssigen oder pulverförmigen kaltlöslichen Teekonzentraten
durch Heißextraktion von.Tee mit Wasser, Entfernen von in der Kälte
unlöslichen Bestandteilen und Konzentrieren des erhaltenen wässri-
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gen Extrakts nach üblichen Methoden. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man zur selektiven Entfernung nicht-phenolischer
Verbindungen mit hohem Molekulargewicht eine auf den Unterschieden des Molekulargewichts und den Unterschieden der Adsorptionskoeffizienten
beruhende Trennmethode durchführt, insbesondere Filtration durch Gele oder poröse Körner, Adsorptionschromatographie,
Verteilungschromatographie, Gelchromatographie, Affinitätschromatographie, Ultrafiltration, umgekehrte Osmose,·Elektrophorese,
Kolonnenkristallisation, Ultrazentrifugieren oder fraktionierte Fällung.
Zur Herstellung des Teeaufgusses kann jeder beliebige schwarze oder
grüne Tee verwendet werden, der üblicherweise zur Herstellung eines Teegetränks eingesetzt wird. So werden beispielsweise schwarzer
Tee, Teeabrieb, Tee minderer Qualität (off-grade black tea) oder fermentierte Teeblätter, grüner Tee oder Oolong eingesetzt und die
Heißextraktion erfolgt mit Wasser in üblicher Weise.
Der noch warme Tee-Extrakt, der noch sämtliche Bestandteile enthält,
wird dann einem der erfindungsgemäßen Trennverfahren unterworfen, die auf dem unterschiedlichen Molekulargewicht der Bestandteile
dee Sediments oder den unterschiedlichen Adsorptionskoeffizienten beruhen. . ·
So kann beispielsweise die Trennung durch Adsorptionschromatographie
erfolgen, indem man den Teeaufguß durch eine mit dem Adsorptionsmittel gefüllte Säule leitet. Als Adsorptionsmittel eignen
sich beispielsweise Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, feinteilige
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inerte Materialien, wie Glas, Cellulose, polymere Dextrane oder Polyacrylamid.
Die Verteilungschromatographie kann beispielsweise mit Hilfe von Stärke, Cellulose, Kieseigel, Kieselgur, Gummi- oder Polyamidpulver
durchgeführt werden; gegebenenfalls können diese Materialien mit Siliconen beschichtet sein.
Die Elution kann zunächst mit Wasser erfolgen, wobei die unerwünschten
Bestandteile eluiert werden.
Danach wird - im Fall der Affinitätschromatographie - mit einem
Elutionsmittel für Polyphenole eluiert, wie einem polaren organischen Lösungsmittel, einer wässrig-alkalischen Lösung oder auch
mit Wasserdampf, wobei der Tee-Extrakt erhalten wird, der die erwünschten Polyphenole enthält. r
Bei der Gelfiltration oder Gelchromatographie durch inerte Gele oder feinteiliges inertes Material wird die unterschiedliche Filtrationsgeschwindigkeit
der zu trennenden Bestandteile aufgrund der unterschiedlichen Molekulargröße ausgenutzt. Auf diese Weise
ist es möglich, die unerwünschten hochmolekularen Proteine, Polypeptide und Polysaccharide selektiv aus dem Tee-Extrakt abzutrennen,
ohne die oxydierten Polyphenole zu entfernen.
Wenn erfindungsgemäß die unerwünschten hochmolekularen Bestandteile
durch Ultrafiltration abgetrennt werden, wird der flüssige Extrakt durch ein handelsübliches Membran- oder Ultrafilter ge-
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gössen, wie Membranen aus mit Kunstharz getränktem Papier oder Gewebe
oder Pergamentpapier, dünne Membranen, die aus kolloidalen Lösungen gebildet wurden, z.B; Gelatine, Kollodium, Kieselsäure,
Celluloseester oder Cellulose. Dabei bleiben die unerwünschten Bestandteile des Tee-Extraktes im Filter zurück, während der die
Polyphenole enthaltende Tee-Extrakt gewonnen wird.
Weitere erfindungsgemäß anwendbare Trennverfahren, die auf der unterschiedlichen Molekulargröße beruhen, sind die umgekehrte Osmose
und die Ultrazentrifugation, die in üblicher Weise durchgeführt werden können.
Speziell zur Abtrennung der hochmolekularen Proteine aus dem Tee-Extrakt
läßt sich die fraktionierte Fällung durch Neutralsalze oder durch Einstellen des pH-Wertes auf den isoelektrischen Punkt und
fraktionierte Fällung mit Alkohol oder organischen Lösungsmitteln, wie Propanol, Aceton oder Dioxan, anwenden.
Darüber hinaus können die Proteine mit Hilfe elektrophoretischer Methoden, wie Elektrophorese in Säulen, beispielsweise unter Verwendung
von Stärkegel, abgetrennt werden»
Außerdem kann ein Kristallisationsverfahren angewendet werden,,
das auf der untersctiiedlichen Löslichkeit in der flüssigen
und'der festen Phase beruht8 wie die Kolonnenkristalisation.
Darüber hinaus eignen sich Ionenaustauscher zur Abtrennung der
Proteine. So können übliche Ionenaustauscher, wie Amberlite IRC-50,
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Ionenaustauscher auf Cellulose-Basis, wie Diäthylaminoäthylcellulose,
oder Carboxymethylcellulose, eingesetzt werden.
Bei den meisten der vorstehend beschriebenen Trennverfahren können
die unerwünschten Bestandteile, wie Proteine, Polypeptide und Polysaccharide, selektiv aus dem Tee-Extrakt entfernt werden. Verwendet
man dagegen ein Trennverfahren, bei dem die erwünschten oxydierten Polyphenole zurückgehalten werden, so ist es möglich,
die gesamte Sedimentation durch Abkühlen zunächst aus dem Tee-Extrakt
abzutrennen, wieder aufzulösen und sie dem erfindungsgemässen Trennverfahren zu unterwerfen. Die abgetrennten oxydierten
Polyphenole werden dann, nachdem sie von den unerwünschten Bestandteilen befreit wurden, wieder dem Tee-Extrakt zugesetzt.
Nach der Durchführung des Trennverfahrens wird der von unerwünschten
Bestandteilen befreite flüssige Tee-Extrakt in üblicher Weise aufgearbeitet.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
Schwarzer Tee, schwarzer Tee minderer Qualität oder fermentierte Teeblätter, oder auch grüner Tee oder Oolongtee, der gewöhnlich
zur Herstellung von Tee-Extrakten verwendet wird, wird in üblicher Weise der Heißwassexextraktion unterworfen, bis die löslichen Teebestandteile
extrahiert sind.
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Die resultierende Flüssigkeit wird durch eine mit polymerisiertem Dextran oder Polyacrylamid gefüllte Säule geleitet und das trübe
Eluat, das zuerst aus der Säule austritt, wird verworfen. Das anschließend
folgende klare Eluat wird aufgefangen und die Elution der in der Säule verbliebenen Bestandteile wird vervollständigt,
indem am oberen Ende der Säule ein organisches Lösungsmittel, wie ein Alkohol, oder siedendes Wasser, Wasserdampf oder andere zur
quantitativen Verdrängung der gebundenen Polyphenole oder anderer in der.Säule verbliebenen Materialien befähigt sind, in das obere
Ende der Säule eingeleitet werden. Der pH-Wert dieser Lösung wird in geeigneter Weise eingestellt, so daß eine klare Lösung erhalten
wird, die in üblicher Weise zu einem Konzentrat oder Pulver verarbeitet wird.
Der in gleicher Weise wie in Beipsiel 1 hergestellte Teeaufguß wird unter Druck durch poröse Glasperlen oder ein anderes inertes
Material gepreßt und das zuerst aus der Säule austretende trübe Eluat wird verworfen. Das anschließend austretende klare Eluat
wird aufgefangen. Die Elution der in der Säule verbliebenen Verbindungen wird vervollständigt, indem am oberen Ende der Säule
ein organisches Lösungsmittel, wie ein Alkohol, Tetrahydrofuran oder Dimethylformamid, siedendes Wasser oder Wasserdampf oder ein
anderes zur quantitativen Verdrängung von Polyphenolen und anderen in der Säule verbliebenen Materialien befähigtes Material eingeleitet
wird. Der pH-Wert der erhaltenen Lösung wird in geeigneter Weise eingestellt, so daß eine klare Lösung erhalten wird, die in
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üblicher Weise zu einem Konzentrat oder Pulver aufgearbeitet wird.
Beispiel 3
Ein In gleicher Weise wie in Beispiel 1 hergestellter Teeaufguß
wird von den hochmolekularen Verbindungen durch Ultrafiltration, umgekehrte Osmose, Adsorptionschromatographie, Affinitätschromatographie
oder eines der vorstehend angegebenen anderen Verfahren abgetrennt, die auf Molekulargewichtsunterschieden und unterschiedlichen
Adsorptionskoeffizienten beruhen.
Der erhaltene von unerwünschten Bestandteilen befreite Tee-Extrakt,
der jedoch die oxydierten Polyphenole enthält, wird dann in üblicher
Weise zu einem Konzentrat oder trockenen Pulver aufgearbeitet.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von flüssigen oder pulverförmigen kal.twasserlöslichen Teekonzentraten durch Heißextraktion von
Tee und Konzentrieren des erhaltenen wässrigen Extrakts nach üblichen Methoden,
dadurch gekennzeichnet, daß man zur Entfernung von in der Kälte unlöslichen Bestandteilen den
Tee-Extrakt vor der Stufe des Konzentrierend einem Verfahren zur selektiven Abtrennung von nicht-phenolischen Verbindungen
mit hohem Molekulargewicht unterwirft, das auf Molekulargewichtsunterschieden und Unterschieden der Adsorptionskoeffizienten
beruht, insbesondere der Adsorptionschromatographie, Gelchromatographie, Affinitätschromatographie, Verteilungschromatographie, Ionenaustauscherchromatographie, Ultrafiltration,
umgekehrten Osmose, Elektrophorese, Kolonnenkristallisation, Ultrazentrifugation oder der fraktionierten Fällung.
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