DE2429320B2 - Vorrichtung zum Belüften von Abwasser - Google Patents
Vorrichtung zum Belüften von AbwasserInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Belüften von Abwasser im Bereich der Kanalisation.
Die Erstellung von verhältnismäßig ausgedehnten Leitungssystemen zum Sammeln des Abwassers in
Kommunen wird bis zu einem gewissen Gr.i I durch die Tatsache eingeschränkt, daß das Abwasser in dem Leitungssystem
in Fäulnis übergeht.
Die Fäulnisbildung (Bildung von Schwefelwasserstoff und anderen giftigen Gasen) findet in dem Abwasser
nach drei bis sechs Stunden nach Verlassen der Haushalte statt, wenn ihm nicht genügend Sauerstoff zugeführt
wird, so daß die natürlichen biologischen Reaktionen stattfinden können.
Die durch die Fäulnisbildung erzeugten giftigen Gase erschweren wesentlich die Reinigung des Wassers in
den Kläranlagen und verursachen Geruchsprobleme an den größeren Pumpstationen. Schwefelwasserstoff ist
überdies eine Gefahr für die Gesundheit be;"i Arbeiten
in den Leitungssystemen.
Untersuchungen von R. D. Pomeroy und J. D. Parkhurst haben gezeigt, daß der Sauerstoffverbrauch des
Abwassers in Leitungen und Pumpstationen wegen der Anwesenheit einer biologischen Beschichtung der Leitungswände
und wegen der Zunahme des Aktivschlammes in dem Abwasser bis zu 20 mg/1 pro Stunde betragen
kann. Dadurch, daß man dem Wasser während des Transportes durch das Leitungssystem Sauerstoff zuführt,
ist es möglich, die organische Belastung der Reinigungsanlage wesentlich zu verringern und die Kapazität
zu erhöhen.
Es ist sowohl bekannt, den Abwasserkanälen durch Lüftungen Luft zuzuführen als auch besondere Anlagen
anzuordnen, die Luft in das Abwasser selbst einblasen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Fäulnisbildung
des Wassers durch Zusatz von Sauerstoff in dem Leitungssystem an günstiger Stelle und unter geringem
baulichen Aufwand zu verhindern.
Die gestellte Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst
Die beste Stelle für den Zusatz von Sauerstoff zum Abwasser ist dort, wo es das kleinere örtliche System
passiert hat und sich in den ersten Pumpstationen zu sammeln beginnt Das Wasser ist dann in der Regel
etwa 30 Minuten mit engeren Röhren in Kontakt gewesen. Die Untersuchungen von Pomeroy und Parkhurst
zeigen, daß zu diesem Zeitpunkt die Gefahr eines Sauerstoffmangels auftritt Das bedeutet, daß der Zusatz
von Sauerstoff zu diesem Zeitpunkt die größte Wirkung bringt. Später passiert das Wasser in dem Leitungssystem
weitere Pumpstationen, wobei die Zeitabstände zwischen den Stationen im allgemeinen über
40 Minuten liegen.
Zur Belüftung wird das Abwasser in den Pumpstationen mit Hilfe der üblichen Abwasserpumpen zu den
Zeiten umgewälzt, zu denen diese nicht für den Transport von Wasser in den Leitungssystemen gebraucht
werden. Die Belüftung geht dabei beim Umpumpen des Wassers aus dem engeren in den ausgedehnteren Bereich
des Systems vor sich.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß nur eine Pumpe verwendet wird, um sowohl den Vorgang des Belüftens
als auch den des Abpumpens durchzuführen.
Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2 und 3.
Die Erfindung wird an Hand zweier in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
F i g. 1 zeigt ein Pumpenbelüftungssystem, bei dem ein Zweiwegeventil zur Kontrolle des zum Auslaßrohr
oder zur Düse gerichteten Abwassers angeordnet ist;
F i g. 2 zeigt eine Ausbildungsform, bei der die Düse und das Strahlrohr innerhalb zweier unterschiedlicher
Winkel betrieben werden können.
In den F i g. 1 und 2 bedeutet 1 der Pumpenschacht. 2
der Einlaß, 3 der Auslaß und 4 eine Pumpe. In F i g. I bedeutet 5 das Ventilgehäuse mit einem Zweiwegeventil
6, das durch einen Motor 7 einstellbar ist. 8 bedeutet eine Spritzdüse mit der Luftzufuhr, 9 das Strahlrohr
und 10 und 11 unterschiedliche Niveaus des Abwassers im Pumpenschacht.
Das Gerät arbeitet wie folgt:
Sobald das Wasser das obere Niveau 10 erreicht hat, wird das Zweiwegeventil 6 auf Auspumpen gestellt; damit
ist der Durchlaß zur Spritzdüse 8 geschlossen, und die Pumpe 4 pumpt das Wasser durch das Auslaßrohr 3
hinaus. Sobald das Wasser das untere Niveau U erreicht hat, wird die Ventilklappe umgelegt, so daß sie
den Auslaß verschließt und das Wasser stattdessen die Spritzdüse 8 passiert, wo Luft angesaugt wird und
durch das Strahlrohr 9 in den Pumpenschacht 1 zurückgelangt. Das Gerät ist dann auf Belüftung gestellt, die
so lange stattfindet, solange die Pumpe läuft.
Es ist natürlich auch möglich, die Ventilklappe in eine solche Stellung zu bringen, daß ein Teil des Wassers in
den Ausfluß gelangt, während der andere Teil durch die Spritzdüse 8 geht und belüftet wird.
In der Ausbildungsform nach F i g. 2 ist das Auslaßrohr der Pumpe schwenkbar unter Zuhilfenahme einer
elastischen Verbindung in Form einer Gummiblase 12. Das bedeutet, daß das Rohr in vertikaler Richtung
durch eine Einstellvorrichtung 13 verstellt werden kann. Dadurch ist es möglich, das Strahlrohr 9 so einzurichten,
daß das belüftete Wasser entweder in das Auslaßrohr 3 gelangt oder über eine einstellbare Klappe 14
gänzlich oder teilweise zurück in den Pumpenschacht geführt wird. Die Einstellvorrichtung 13 kann natürlich
mit Hilfe der unterschiedlichen Wasserniveaus in dem Pumpenschacht automatisch geregelt werden.
Die Ausbildungsform nach Fig.2 hat den Vorteil,
daß sie mit einer einfachen mechanischen Regeleinrichtung hergestellt werden kann, z. B, mit einem Peiler.
Die Ausbildungsform nach F i g. 1 hat dagegen den Vorteil, daß der gesamte Druck der Pumpe zum Abpumpen
angewendet werden kann und nicht nur der dynamische Druck aus dem Strahlrohr. In beiden Ausbildungsformen
kann die Regeleinrichtung so ausgebildet sein, daß das Abpumpen wie auch die Belüftung
kontinuierlich und variabel durchgeführt werden kann oder auf ganz individuelle Weise, so daß das Wasser
zuerst belüftet und dann abgepumpt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Belüften von Abwasser im Bereich der Kanalisation, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Abwasserpumpstation in einem die in den Pumpenschacht (1) abgesenkte
Pumpe (4) mit dem Auslaßrohr (3) für das Abwasser verbindenden Leitungssystem eine Sprühdüse (8)
mit Lufteinlaß angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sprühdüse (8) ein durch einen vom Abwasserstand im Pumpenschacht (1) gesteuerter
Motor (7) auch in jeder Zwischenstellung einstellbares Zweiwegeventil (6) vorgeschaltet ist, das den
Weg für das von der Pumpe (4) kommende Abwasser ganz oder teilweise zum Auslaßrohr (3) oder zu
einem in den Pumpenschacht zurückführenden Strahlrohr (9) freigibt (F i g. 1/.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüse (8) durch eine durch
den Abwasserstand im Pumpenschacht steuerbare Einstellvorrichtung (13) zwischen zwei das Abwasser
entweder ganz in das Auslaßrohr (3) oder ganz zurück in den Pumpenschacht (1) abgebenden End-Stellungen
eingerichtet werden kann (F i g. 2).
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE7308851A SE366013B (de) | 1973-06-25 | 1973-06-25 | |
SE7308851 | 1973-06-25 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2429320A1 DE2429320A1 (de) | 1975-01-02 |
DE2429320B2 true DE2429320B2 (de) | 1975-08-07 |
DE2429320C3 DE2429320C3 (de) | 1976-03-25 |
Family
ID=
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3030416A1 (de) * | 1980-08-12 | 1982-02-25 | Georg 2807 Achim Neumann | Vorrichtung zur belueftung des haeuslichen und/oder industriellen abwassers |
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DE4330838A1 (de) * | 1993-09-11 | 1995-03-16 | Fass Werner | Pumpstation für Flüssigkeiten |
DE29703844U1 (de) * | 1996-03-06 | 1997-05-07 | Schmalenberger GmbH & Co, 72072 Tübingen | Einrichtung zum Umwälzen von verunreinigten Flüssigkeiten |
DE10237768A1 (de) * | 2002-08-17 | 2004-03-04 | Ötinger, Helmut, Dipl.-Ing. | Verfahren zur Reinhaltung eines Abwasserpumpwerkes und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE10237768B4 (de) * | 2002-08-17 | 2004-11-18 | Ötinger, Helmut, Dipl.-Ing. | Vorrichtung zur Reinhaltung eines Abwasserpumpwerkes |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IT1015223B (it) | 1977-05-10 |
NL7408355A (de) | 1974-12-30 |
HU175760B (hu) | 1980-10-28 |
BE816795A (nl) | 1974-12-27 |
FI188574A (de) | 1974-12-26 |
FR2234231A1 (de) | 1975-01-17 |
FI60186C (fi) | 1981-12-10 |
FI60186B (fi) | 1981-08-31 |
BR7405123D0 (pt) | 1975-01-28 |
SE366013B (de) | 1974-04-08 |
DE2429320A1 (de) | 1975-01-02 |
CA1032277A (en) | 1978-05-30 |
JPS5511912B2 (de) | 1980-03-28 |
JPS5037263A (de) | 1975-04-07 |
GB1468860A (en) | 1977-03-30 |
FR2234231B1 (de) | 1978-01-13 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ITT INDUSTRIES, INC., NEW YORK, N.Y., US |
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Free format text: GRAF, G., DIPL.-ING., PAT.-ASS., 7000 STUTTGART |
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8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: SCHUSTER, G., DIPL.-ING. THUL, L., DIPL.-PHYS., PAT.-ANW., 7000 STUTTGART |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |