-
Vorrichtung zum Schneiden und Positionieren von Platinen in Pressen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schneiden und Positionieren
von Platinen in Pressen, die mit .einer Schnitteinrichtung mit nach oben schneidendem
Schnittstempel ausgerüstet ist und taktgleich damit angetriebene Mittel zur Aufnahme
und Übergabe der Platinen an ein Transportsystem der Presse besitzt. Diese Vorrichtung
ist insbesondere für Pressen mit mehreren, in-Fertigungsrichtung aufeinandercfolgenden
Arbeitsstufen geeignet und bestimmt.
-
Bei automatischen Pressen, die der Bearbeitung von Blechteilen in
mehreren, aufeinander-folgenden Arbeitsstufen dienen, ist es bereits bekannt, der
ersten Arbeitsstufe eine Schnittstation vorzuschalten. Auf diese Weise gelingt die
Verarbeitung von Band- oder Streifenmaterial Derartige Schnittstationen sind in
der Regel mit einem nach oben schneidenden Schnittstempel und unter letzterem angeordnetem
Antrieb ausgerüstet. Die ausgeschnittenen Platinen werden mittels taktgleich, jedoch
gegenläufig, zum Schnittstempel auf- und abwärts bewegter Platinen-abnehmer der
Schnittstation entnommen und an ein der Presse zugeordnetes Transportsystem übergeben.
Bei derartigen Transportsystemen handelt es sich in der Regel um Greiferschieneneinrichtungen
mit längs der Fertigungsrichtung sich erstreckenden, hin- und herbewegbaren und
taktgleich quer zur Förderrichtung gegeneinander betätigten Greiferschienen.
-
Bei bekannten Vorrichtungen zum Schneiden und Positionieren von-Platinen
wird das Band- oder Streifenmaterial rechtwinklig zur Fertigungsrichtung zugeführt.
Die verarbeitbaren Band- uder Streifenbreiten sind dabei auf das Abstandsmaß zwischen
den in Fertigungsrichtung aufeinanderfolgenden Bearbeitungsstufen in der Presse
beschränkt.
-
Durch die Erfindung soll nun eine Vorrichtung zum Schneiden und Positionieren
von Platinen geschaffen werden, bei der die Breite der verarbeitbaren Band- oder
Streifenmaterialien nicht an das Abstandsmaß zwischen zwei Bearbeitungsstufen in
der Presse gebunden ist.
-
Ausgehend von dem vorstehend erläuterten Stande der Technik ist diese
Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß die
Schnitteinrichtung in einer um einen Winkel gegenüber der Fertigungsrichtung gedrehten
Lage angeordnet ist und daß die Mittel zur Platinenaufnahme und übergabe an ein
Transportsystem der Presse eine Station zur Drehung der Platinen aus der durch die
Anordnung der Schnitteinrich tung gegebenen Winkellage in die Fertigungsrichtung
umfassen.
-
Auf diese Weise gelingt bei gleichem Bauaufwand wie in herkömmlichen
Vorrichtungen die Verarbeitung von Bandmaterialien mit einer Breite, die allein
vom Durchgangsmaß quer zur Fertigungsrichtung in der Presse bestimmt ist.
-
Im einfachsten Falle einer Rechteckplatine wird diese erfindungsgemäß
in einer um 90° zur Fertigungsrichtung versetzten Lage aus dem zu der Schnitteinrichtung
zuge führten Bandmaterial ausgeschnitten. und dann in der
Drehstation
um einen Winkel von 900 gedreht, so daß die ursprünglich in Fertigungsrichtung liegende
Erstreckung nunmehr rechtwinklig zur Fertigungsrichtung verläuft.
-
Bei unregelmäßigen Platinenformen können erhebliche Materialeinsparungen
durch sogenanntes Ineinanderschachteln der Platinensehnitte erreicht werden. Dies
ist erfindungsgemäß in einfacher reise dadurch zu verwirklichen, daß ein der Platinenform
entsprechender, von 900 abweichender Winkel für die Anordnung der Schnitteinrichtung
in Bezug auf die Fertigungsrichtung gewählt wird. Naturgemäß ist bei einer von 900
abweichenden Winkelanordnung die Drehung der Platine in der dafür -Vorgesehenen
Station auf das vorgenannte Winkelmaß zu beschränken.
-
Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist ein taktgleich,
jedoch gegenläufig, mit dem Schnittstempel auf- und abwärts bewegter Platinenabnehmer
drehbar ausgebildet und mittels eines zugeordneten Drehantriebs zwischen der durch
die Anordnung der Schnitteinrichtung vureciicn Drehstellung, in der die Platinen
aufgenommen werden, und einer Lage, in der die Platinen in Fertigungsrichtung liege:,
um den jeweiligen Drehwinkel umschaltbar.
-
Abweichend von der vorstehend erläuterten Ausgestaltung kann eine
andere Ausführungsform der Erfindung auch durch die Anordnung der Station zur Platinendrehung
in einer Leerstufe zwischen der Schnitteinrichtung und einer ersten Arbeitsstation
der Presse gekennzeichnet sein.
-
Im folgenden soll anhand der beigefügten Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung erläutert werden.
-
In schematischen Ansichten zeigen: Figur 1 einen Schnitt durch eine
Vorrichtung zum Schneiden und Positionieren von Platinen mit Schnittverlauf gemäß
Linie I-I in Fig. 2, Figur 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung, mit abgebrochen
dargestellter Greiferschienenanordnung zur Förderung der Platinen in und durch die
Presse, Figur 3 die Drehung einer Rechteckplatine um 900 gegenüber der Ausschnitt
lage und Figur 4 einen Schachtelschnitt mit notwendiger Platinendrehung um etwa
450 In den Figuren 1 und 2 ist die Fertigungsrichtung durch den Pfeil 10 angedeutet.
In Fertigungsrichtung erstrecken sich parallel zueinander'verlaufende Greiferschienen
11, 12,
die mit hier nicht weiter interessierenden Backen Pj, 14
zum Ergreifen der Platinen ausgerüstet sind und letztere im Arbeitstakt der nicht
dargestellten Presse intermittierend von Station zu Station fördern.
-
Die Schnitteinrichtung besteht im wesentlichen aus einer ortsfesten
Matri-ze 15 mit einer in Form und Abmessungen den auszuschneidenden Platinen angepaßten
Ausnehmung 16 und aus einem auf- und abwärts bewegten Schnittstempel 17, der beim
Aufwärtshub schneidet und mittels eines Unterflur angeordneten Kurbeltriebs 18,
19 angetrieben ist.
-
Das zu verarbeitende Bandmaterial 20 wird der Schnitteinrichtung im
rechten Winkel zur Fertigungsrichtung 10 zugeführt (wie Pfeil 21 andeutet). Schnitteinrichtungen
dieser Art sind allgemein bekannter Stand der Technik, so daß es hier keiner Erörterung
von Einzelheiten der Materialführung in der Schnitteinrichtung sowie des SchneÏdvorganges
bedarf.
-
Abweichend vom Stande der Technik werden bei der erfindungsgemäßen
Einrichtung die Platinen nicht lagerichtig für die nachfolgende Verarbeitung in
den Bearbeitungsstufen der Presse aus dem Bandinaterial 20 ausgeschnitten, wie sofern,
insbesondere Figur 3 verdeutlicht, in einer dsgegenüber
um 900
versetzten Lage. In Figur 3 sind in strichpunktierten Linien das Bandmaterial 20
und an dessen-vorderen Ende, in Bandzuführrichtung 21 gesehen, eine ausgeschnittene
Platine 22 dargestellt. Zur Einfachheit handelt es sich bei der veranschaulichten
Platine um einen einfachen Abschnitt vom Bandmaterial 20.
-
Diese- Platine 22 wird mittels einer noch unten zu beschre-ibenden,
an sich jedoch bekannten Einrichtung von dem Schnitt-stempel abgehoben, dann in
Richtung der Pfeile 23 in der Platinenebene um 900 gedreht und in dieser, der Verarbeitung
in den nachfölgenden Bearbeitungsstufen der Pr.ess-e-entsprechen'den Lage von den
Backen 13, 14 der Greiferschienenanordflung 11,. 12 erfaßt und in Ri-chtung des
PÜeils- 24 den Bearbeitungsstationen der Presse zugeführt.
-
In Übereinstimmung mit. d-em-in Verbindung mit Figur 3 erläuterten
Ausschnittschema ist die Schnitteinrichtung der Vorrichtung nach den Figuren 1 und
2 um 900 gegenüber den;für- die Verarbeitung der Platinen erforderlichen Platinenlage
versetzt angeordnet. Auf diese Weise gelingt die Verarbeitung von Bandmaterial 20
mit einer Breite, die von den geforderten Platinenabmessungen quer zun Fertigungsrichtung
bestimmt ist.
-
Abgenommen werden die Platinen 22, wie insbesondere Figur 1 verdeutAicht,
mittels eines taktgleich, jedoch gegenläufig, mit dem Schnittstempel bewegten Platinen
abnehmers 25. Dieser, in Richtung des Doppelpfeils 26 bewegbare Platinenabnehmer
ist in bekannter Weise mittels eines Saugers 27 bestückt, der in abgesenkter Lage
an der Oberseite der auf dem in seiner- oberen Stellung befindliolien Schnittstempel
aufliegenden Platine angreift und diese erfaßt. Danach wird die Platine beim Hochfahren
des Platinenabnehmers 25 auf die Förderebene- der Greiferschienen 11, 12 angehoben.
Der Sauger 27 ist im Ausleger 28 des Platinenabnehmers 25 drehbar gelagert und wird
während des Anhebens mittels eines zugeordneten Drehantriebs 29 in der durch die
Drehpfeile 23 in Figur 3 angedeuteten Weise um 900 gedreht, so daß die vom Sauger27
gehaltene Platine in die gegenüber ihrer Ausschnittlage versetzte I.avge 2-2' gelangt,
in der die Backen 13, -14 der Greiferschienen an den Außenkanten angreifen, so daß
n-u-nmehr in Athcingigkeit von der Greiferschienenbewegung eine Weiterförderung
der der Greiferschienenanordnung lagerichtig zugeführten Platine in Richtung des
Pfeils 24 erfolgt. Mit 22" ist eine lagerichtig für die nachfolgende VerarbeitllnL
um eine Station weitergeförterte Platine bezeichnet.
-
Figur 4 veranschaulicht einen Schachtelschnitt, bei dem aus einem
in Richtung des Pfeils 30 zugeführten Band in der strichpunktiert angedeuteten Weise
Platinen 32 ausgeschnitten werden, deren Längsachse etwa unter einem Winkel von
450 zur Bandlängsachse verläuft. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß bei derartigen
Schachtelschnitten erhebliche Materialeinsparungen erzielt werden können. Die unter
dem vorgenannten Winkel ausgeschnittene Platine 32 wird dann in gleicher Weise,
wie vorstehend in Verbindung mit den Figuren 1 bis 3 erläutert, in Richtung des
Pfeils 33 um etwa 450 in die bei 32' angedeutete Lage gedreht, in der die Platinenlängsachse
mit der Bandlängsachse fluchtet. Damit ist die für die nachfolgende Verarbeitung
erforderliche Platinenposition errreicht und die Zuführung zu den Bearbeitungsstationen
der Presse erfolgt in Richtung des Pfeils 34. 32" bezeichnet wiederum eine um eine
Station in der Presse weitergeförderte Platine.