DE2409650C3 - Verwendung wäßriger Lösung von menschlichem Serum-Haptoglobin bei der Bekämpfung von hämolytischen Nierenstörungen - Google Patents
Verwendung wäßriger Lösung von menschlichem Serum-Haptoglobin bei der Bekämpfung von hämolytischen NierenstörungenInfo
- Publication number
- DE2409650C3 DE2409650C3 DE19742409650 DE2409650A DE2409650C3 DE 2409650 C3 DE2409650 C3 DE 2409650C3 DE 19742409650 DE19742409650 DE 19742409650 DE 2409650 A DE2409650 A DE 2409650A DE 2409650 C3 DE2409650 C3 DE 2409650C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- haptoglobin
- solution
- aqueous solution
- percent
- hemoglobin
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K14/00—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- C07K14/435—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
- C07K14/46—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans from vertebrates
- C07K14/47—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans from vertebrates from mammals
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Gastroenterology & Hepatology (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Zoology (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Toxicology (AREA)
- Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
- Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
- Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)
Description
Haptoglobin ist ein Protein mit einem Molekulargewicht von 85 000 bis 400 000 und spielt im Stoffwechsel
des im Blut freigesetzten Hämoglobins eine wichtige Rolle. Bei übermäßiger Hämolyse wird Hämoglobin mit
einem Molekulargewicht von etwa 67 000, das im Blut freigesetzt wird, durch das Glomerulum in den Urin
ausgeschieden, wobei nicht nur der Eisengehali des Bluts gesenkt wird, sondern auch Störungen der
Nierentubuli hervorgerufen werden.
Haptoglobin geht mit Hämoglobin eine selektive, feste Bindung ein, wobei ein Haptoglobin-Hämoglobinkomplex
gebildet wird, der hauptsächlich von den Leberzellen aufgenommen wird. In den Leberzellen
wird dieser Komplex anschließend abgebaut, so daß das Eisen wiedergewonnen wird und Nierenstörungen
vermieden werden.
Die üblicherweise bei starker Hämolyse, d. h. Hämoglobinfreisetzung, auftretenden Nierenstörungen
haben oft tödlichen Ausgang. Zur Zeit stellen hämolytische Nierenstörungen, die durch Transfusion fremder
Blutarten, schwere Verbrennungen, Herzoperationen und hämolytische Krankheiten hervorgerufen werden,
ein ernstes medizinisches Problem dar. Bisher wurden für solche Fälle nur symptomatische Behandlungen
vorgeschlagen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wäßrige Lösung von menschlichem Serum-Haptoglobin
zur Verfugung zu stellen, aus der die hypotensiv wirkenden Substanzen und HB-Antigene entfernt
wurden, mit der die vorgenannten Störungen kausal behandelt werden können. Durch diese Behandlung soll
sich eine Normalisierung des Stoffwechsels und der Ausscheidung von Hämoglobin erreichen lassen. Diese
Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst. Die Erfindung betrifft somit den im Patentanspruch bezeichneten
Gegenstand.
Vorzugsweise weist die wäßrige Lösung eine Haptoglobinkonzentration von 5 bis 15% auf. Die
Reinheit des Haptoglobins beträgt vorzugsweise mindestens 65%.
Um Hämoglobin, das im Blutstrom auf Grund von Hämolyseerscheindngen mit verschiedenen Ursachen
freigesetzt worden ist, in einen Haptoglobin-Hämoglobin-Komplex überzuführen und Nierenstörungen zu
verhindern oder zu behandeln, ist die Verabreichung einer großen Haptoglobinmenge erforderlich. Es ist
deshalb wünschenswert, daß hoch gereinigtes Haptoglobin verabreicht wird. Außerdem enthalten Fraktionen
von menschlichem Blutplasma nicht nur hypotensiv wirkende Substanzen, sondern sie können auch mit
HB-Ag kontaminiert sein. Auch wenn die Untersuchung der Plasmafraktion auf HB-Ag negativ ausgefallen ist,
kann die Gefahr einer Infektion nicht immer mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Dementsprechend
ist die Entfernung der hypotensiv wirkenden Substanzen und die Inaktivierung von HB-Ag wichtig, wenn die
genannten Fraktionen als Arzneimittel verwendet werden sollen.
Die Herstellung der wäßrigen Lösung von menschlichem Serum-Haptoglobin kann folgendermaßen durchgeführt
werden: Eine wäßrige Lösung von α- und 0-Globulinfraktionen von menschlichem Blutplasma
wird unter Verwendung von Ammoniumsulfat weiter fraktioniert Die bei 30- bis 40prozentiger Ammoniumsulfatsättigung
ausgefällten Fraktionen werden gesammelt Diese Fraktionen werden in Wasser gelöst Die
erhaltene Lösung wird zur Adsorption des Haptoglobins mit einem Anionenaustauscher behandelt Das
Haptoglobin wird vom Anionenaustauscher selektiv eluiert und das erhaltene wäßrige Eluat eingeengt
Das Verfahren ist aus folgenden Gründen besonders wirtschaftlich und vorteilhaft:
Erstens können als Nebenprodukte erhaltene α- und
jS-Globulinfraktionen verwendet werden. Diese Globulinfraktionen
werden bei der Fraktionierung der hauptsächlichen Plasmaproteine, Fibrinogen, j»-Globulin
und Albumin erhalten. Das Verfahren läßt sich bei Raumtemperatur durchführen.
Die im Verfahren verwendeten α- und |9-GIobuIinfraktionen
entsprechen beispielsweise den Fraktionen IV, IV-I und IV-4 gemäß der Fraktionierung mit
Alkohol bei niedrigen Temperaturen nach Cohn; vgl. E. J. C ο h η, L E. S t r ο η g, W. L. H u g h e s, D. J.
Mulford, J. N. Ashworth, M. Melin und H. L. Taylor, Journal of the American Chemical Society,
Bd. 68 (1946), S. 459. Nach einem anderen Verfahren lassen sich beispielsweise durch Fällung mit Ammoniumsulfat
bei 35- bis 50prozentiger Sättigung im wesentlichen die gleichen α- und jS-Globulinfraktionen
erhalten. Die vorgenannten α- und J3-Globulinfraktionen
werden im 3- bis lOfachen Volumen einer Pufferlösung vom pH-Wert 6 bis 9, vorzugsweise etwa 8,
gelöst, wobei eine wäßrige Lösung entsteht, die in den meisten Fällen trüb ist. Diese wäßrige Lösung wird
entweder direkt oder nach Klärung durch Zentrifugieren von restlichem Äthanol befreit, indem sie gegen eine
Pufferlösung vom pH-Wert 6 bis 9 dialysiert wird.
Anschließend wird diese Lösung mit einer solchen Menge einer wäßrigen Lösung von Äthacridin-lactatmonohydrat
versetzt, daß ihre Konzentration 0,2 bis 0,6,
vorzugsweise 0,4 Gewichtsprozent Äthylacridin-lactatmonohydrat,
bezogen auf das Volumen der Lösung, beträgt. Dabei entsteht ein Niederschlag. Der Niederschlag
wird durch Filtrieren oder Zentrifugieren abgetrennt und das in der wäßrigen Lösung verbleiben-
de Äthylacridin-lactat wird beispielsweise durch Dialysieren
gegen eine Pufferlösung oder durch Adsorption an Bentonit, Kaolin oder Aktivkohle entfernt. Die
Äthylacridin-lactat-Behandlung ist zur Klärung der wäßrigen Lösung wichtig. Durch die Behandlung wird
erreicht, daß die anschließenden Verfahrensschritte glatt ablaufen.
Die so geklärte wäßrige Lösung wird auf einen pH-Wert von 5,5 bis 8,0, vorzugsweise 7,0, eingestellt.
Sodann wird eine wäßrige, konzentrierte Ammoniumsulfatlösung zugegeben. Der Niederschlag, der sich bei
30prozent,ger Ammoniumsulfatsättigung gebildet hat. wird entfernt. Anschließend wird der Überstand mit
weiterer Ammoniumsulfatlösung versetzt. Der bei einer 40prozentigen Ammoniumsulfatsättigung gebildete
Niederschlag wird gesammelt, d. h. man erhält den Niederschlag, der zwischen 30- bis 40prozentiger
Ammoniumsulfatsättigung entsteht.
Durch die fraktionierte Ammoniumsulfatfällung wer-
Durch die fraktionierte Ammoniumsulfatfällung wer-
den Transferrin, Albumin und andere unerwünschte in den α- und /ί-GIobulinfraktionen enthaltene Proteine
entfernt
Die vorstehend beschriebene Klärung von wäßrigen Lösungen von α- und /J-Globulinfraktionen mit
Äthylacridin-lactat ist auch auf wieder hergestellte Lösungen der genannten, mit Ammoniumsulfat ausgefällten
Niederschläge anwendbar. Die durch Ammoniumsulfat ausgefällten Fraktionen werden im 3- bis
lOfachen Volumen Acetatpuffer vom pH-Wert 4,5 bis
8,5, vorzugsweise 5,5, und einer Ionenstärke von 0,01 bis 0,08, beispielsweise einem 0,05 m Acetatpuffer, gelöst
Die erhaltene Lösung wird in Kontakt mit einem starken Anionenaustauscher gebracht, der vorher mit
der vorgenannten Pufferlösung äquilibriert worden ist Als Anionenaustauscher wird vorzugsweise mit Epichlorhydrin
vernetztes Diäthyl-(2-hydroxypropyl)-arfiinoäthyldextran
oder Aminoäthylcelluiose verwendet Der Anionenaustauscher, an dem das Haptoglobin
adsorbiert ist, wird gegebenenfalls mit einer geringen Menge der vorgenannten Pufferlösung von einer
geringen Ionenstärke gewaschen. Anschließend wird das Haptoglobin mit einer Pufferlösung, die eine
Ionenstärke von 0,25 bis 0,35 und einen pH-Wert von 4,5 bis 8,5, vorzugsweise 5,5 hat, eluiert. Beispielsweise wird
ein 0,05 m Acetalpuffer, der durch Zusatz von Natriumchlorid auf die vorgenannte Ionenstärke gebracht
worden ist, verwendet Auf diese Weise erhält man ein wäßriges Haptoglobineluat.
Bei dieser Stufe werden größere Mengen von jhypotensiv wirkenden Substanzen, die in der wäßrigen
Lösung enthalten sind, und unstabile Substanzen, die eine Trübung oder Ausfällung während der Lagerung
des Endproduktes hervorrufen, abgetrennt
Das erhaltene, Haploglobin enthaltende Eluat wird
anschließend eingeengt, beispielsweise durch Ausfällung aller Bestandteile in der Lösung mit Ammoniumsulfat
und Auflösen des Niederschlags in der entsprecherden Menge eines Lösungsmittels, vorzugsweise einer
physiologisch verträglichen wäßrigen Lösung, wie einer isotonischen Kochsalzlösung. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, die wäßrige Lösung durch Dialyse unter vermindertem Druck einzuengen. Wird unter vermindertem
Druck gegen eine physiologisch verträgliche, wäßrige Lösung dialysiert, so w.rd in einer Stufe aus
dem das Haptoglobin enthaltenden Eluat eine physiologisch verträgliche Lösung gebildet.
Die nach dem Verfahren erhaltene wäßrige Haptoglobinlösung
läßt sich in beliebiger Konzentration erhalten. Wird die wäßrige Lösung zur intravenösen
Injektion zur Verhinderung oder Behandlung von durch übermäßige Hämolyse hervorgerufenen Nierenstörungen
verwendet, so wird eine Haptoglobinkonzentration von 5 bis 15 Prozent im allgemeinen bevorzugt. Die
Reinheit des Haptoglobins in der wäßrigen Lösung beträgt mindestens 65 Prozent und die Ausbeute
mindestens 30 Prozent der Theorie. Die Mengen an hypotensiv wirkenden Substanzen und unstabilen
Substanzen, die in der wäßrigen Lösung enthalten sind, ist bei weitem geringer als in der wäßrigen Lösung vor
der Behandlung mit dem Anionenaustauscher. Selbslverständlich wird die wäßrige Lösung vor der klinischen
Anwendung steril filtriert oder einer ähnlichen Behandlung unterworfen, um ein keimfreies Arzneimittel zu
erhalten. fc5
Wäßrige Haptoglobinlösungen sind nicht in ausreichendem Maße wärmestabil und verlieren im wesentlichen
ihre Aktivität, wenn sie zur Inaktivierung von HB-Ag erwärmt werden, was bei der Albuminherstellung
durchgeführt wird. Es wurde festgestellt daß die Haptoglobinaktivität in wäßriger Lösung bei einer
lOstündigen Erwärmung auf 600C, wie sie im allgemeinen
zur Inaktivierung von HB-Ag vorgenommen wird, verschwindet
2s wurde nun festgestellt daß bei Zusatz von bestimmten Stabilisatoren zu den wäßrigen Haptoglobinlösungen
das Haptoglobin gegen Erwärmen stabil wird. Beispiele für solche Stabilisatoren sind neutrale
Aminosäuren, Monosaccharide, Disaccharide oder Zukkeralkohole. Nach Zusatz dieser Stabilisatoren behalten
die wäßrigen Haptoglobinlösungen ihre Aktivität auch nach einer lOstündigen Erwärmung auf 6O0C. Die
vorgenannten Stabilisatoren können entweder einzeln oder in Kombination von zwei oder mehr dieser
Verbindungen verwendet weiden.
Die vorgenannte Erwännungs- und Stabilisierungsbehandlung
kann in einem beliebigen Stadium der Herstellung der Haptoglobinlösungen vorgenommen
werden. Folgende Lösungen können mit dem vorgenannten Stabilisator versetzt und anschließend der
Wärmebehandlung zur Inaktivierung von HB-Ag unterzogen werden: die wäßrige Ausgangslösung der a-
und j3-GlobuIinfraktionen, die mit Äthylacridin-lactat geklärte wäßrige Lösung, die von Äthylacridin-lactat
freie wäßrige Lösung, die nach Auflösen der Ammoniumsulfatfällungen wieder hergestellte wäßrige Lösung,
das nach E'.ution des Anionenaustauschers erhaltene wäßrige Eluat und die eingeengte wäßrige Lösung.
Spezielle Beispiele für Stabilisatoren sind neutrale Aminosäuren (Monoamino-monocarbonsäuren) wie
Glycin, Alanin, Valin, Leucin und Isoleucin, Monosaccharide, wie Glucose, Mannose, Galactose und Fructose,
Disaccharide, wie Saccharose, Maltose und Lactose, sowie Zuckeralkohole, wie Mannit, Sorbit und Xylit. Die
Menge des zugesetzten Stabilisators beträgt mindestens 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis 20 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Volumen der Lösung.
Die Wärmebehandlung zur Inaktivierung von HB-Ag wird nach einem üblichen Verfahren durchgeführt. Bei
einer üblichen lOstündigen Behandlung bei 60°C behält die wäßrige Lösung 95 Prozent ihrer Haptoglobinaktivität.
Der in der wäßrigen Lösung verbleibende Stabilisator wird anschließend durch Dialyse, durch Dialyse unter
vermindertem Druck oder durch die zur Einengung der wäßrigen Lösung angewendete Ammoniumsulfatfällung
entfernt.
Das Verfahren zur Stabilisierung von wäßrigen Haptoglobinlösungen kann auch auf wäßrige Haptoglobinlösungen
angewendet werden, die nach anderen Verfahren erhalten worden sind. Beispielsweise sei das
Verfahren von B e t r a c h und M c M i 11 a n genannt; Anal. Biochem., Bd. 49 (1972), S. 103 bis 108.
Die Toxizität der nach dem Verfahren hergestellten wäßrigen Haptoglobinlösungen ist äußerst gering. Bei
Injektionen von großen Mengen an Mäuse oder Ratten, sowie auch an Menschen, werden keine ungünstigen
Nebenwirkungen hervorgerufen. So ergeben sich beispielsweise bei intravenöser Infusion einer 5prozentigen
Haptoglobinlösung in isotonischer Kochsalzlösung an Erwachsene keine ungünstigen Nebenwirkungen.
Wie bereits erwähnt, sind die wäßrigen Haptoglobinlösutigen
wertvoll zur Bekämpfung von hämolytischen Nierenstörungen.
Die Figur zeigt den klinischen Fortschritt eines
Patienten mit Beckenbruch, Harnröhrenriß und Blutungsschock,
dem eine wäßrige Lösung von menschlichem Serurn-Haptoglobin verabreich« wurde.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Die in den Beispielen genannte Hämoglobin-Bindekapazität ist folgendermaßen definiert:
Höchstmenge an Hämoglobin, die einer definierten Menge Haptogiobin zugesetzt werden kann, ohne daß
freies Hämoglobin auftritt. Das erhaltene Gemisch wird durch Dünnschichtelektrophorese an Polyacrylamidgel
entwickelt Anschließend wird mit einem Benzidinreagens angefärbt; vgl. The Society of the Electrophoresis:
Experimental Methods by Electrophoresis, Herausgeber Bunkodo, S. 247.
Die Gesamtmenge an Haptogiobin wird nach dem eindimensionalen Immunodiffusionsverfahren von
G. Mancini, A. O. Carbonara und J. F. Heremans, Immunochem., Bd.2 (196"5), S.235, unter
Verwendung von Kaninchen-Antihaptoglobinseren (Behringwerke) gemessen. Die Reinheit des Haptoglobins
wird als der Haptoglobinanteil im Gesamtprotein des Präparats angegeben. Die Proteinmenge wurde
dabei als Stickstoff nach K j e 1 d a h 1 bestimmt, wobei mit dem Faktor 6,25 multipliziert wurde.
Die akute Toxizität (LD50) wurde durch intravenöse Injektion von wäßrigen Haptoglobinlösungen an Mäuse
und Ratten bestimmt. Zur Bestimmung der hypotensiven Aktivität wurden die Haptoglobinlösungen an
erwachsene Hunde verabfolgt. Die hypotensive Aktivität wird als Verhältnis des arteriellen Blutdruck! vor der
Verabreichung zum Blutdruck nach der Verabreichung angegeben. Eine hypotensive Aktivität von weniger als
10% wird als negativ gewertet. Die Messung von HB-Ag wurde nach dem Radioimmuntest gemäß der
japanischen Patentveröffentlichung 49 919/73 unter Verwendung des Ausria-125-Bestecks bestimmt.
30 kg der Fraktion IV, die durch Fraktionierung von
menschlichem Blutplasma nach der Cohn'schen Äthanolfraktion ierung bei niedriger Temperatur erhalten
wurden, werden in 145 Liter 0,05 m Ammoniumacetatpuffer vom pH-Wert 8,2 suspendiert. Die erhaltene
Suspension wird mit 120 Litern einer lprozentigen wäßrigen Lösung von Äthylacridin-lactat-monohydrat
vermischt, 3 Stunden gerührt und anschließend 2 Stunden zum Absetzen des Niederschlags stehengelassen.
Der Niederschlag wird durch Zentrifugieren entfernt und der Überstand mit 8 kg Bentonit vermischt,
2 Stunden gerührt und anschließend filtriert. Man erhält eine klare Lösung. Nach dem Einstellen des pH-Wertes
des Filtrats auf 7,0 durch Zugabe von 1 η Essigsäure wird Ammoniumsulfat bis zum Erreichen einer 30prozentigen
Sättigung zugesetzt Der gebildete Niederschlag wird durch Abzentrifugieren entfernt Anschließend
wird weiteres Ammoniumsulfat bis zu 40prozentiger Sättigung zugesetzt und der gebildete Niederschlag
abzentrifugiert Dieser Niederschlag wird sodann in 10 Litern einer 0,05 m Natriumacetatlösung gelöst und
gegen die gleiche Pufferlösung dialysiert Die erhallene Lösung wird bis zu einer Konzentration von 20 Prozent
(Gewicht/Volumen) mit Glycin versetzt Der pH-Wert wird auf 8 eingestellt Sodann wird 10 Stunden im
Wasserbad auf 6O0C erwärmt Die so wärmebehandelte
Lösung wird gegen eine 0,05 m Acetatpufferlösung vom pH-Wert 5,0 dialysiert und anschließend mit 200 g
QAE-Sephadex-A-50, das mit der vorgenannten Pufferlösung äquilibriert worden ist, vermischt, um das
Haptogiobin zu adsorbieren. Anschließend wird das QAE-Sephadex-A-50 mit einer Pufferlösung der Ionenstärke
0,05 (Zusammensetzung: 0,05 m CH3COOH
+0,05 m CH3COONa-3 H2O) gewaschen. Anschließend
wird das Haptogiobin mit einer Pufferlösung der Ionenstärke 0,3 (Zusammensetzung: 0,05 m CH3COOH,
0,05 m CH3COONa-3 H2O-I-NaCl) eluiert Sodann wird
Ammoniumsulfat bis zu einem Sättigungsgrad von 50 Prozent zugesetzt. Der gebildete Niederschlag wird
abfiltriert und in 1,5 Liter einer isotonischen Kochsalzlösung gelöst. Die erhaltene Lösung wird dialysiert und
anschließend durch eine 0,2 μ Filter-Membran (Spezialfilter für sterile Filtration) filtriert. Man erhält eine
sterile wäßrige Lösung von Haptogiobin. Die Haptoglobinkonzentration dieser wäßrigen Lösung beträgt 4,8%
und die Haptoglobinausbeute 42%. Die Eigenschaften des erhaltenen Haptoglobins sind in Tabelle I
zusammengestellt:
35
Tabelle I | 75% |
Reinheit des Haptoglobins | 0,62 mg Hämo |
JO Hämoglobinbindekapazität |
globin/mg |
Haptogiobin | |
LD50 | mindestens 11,7 g/kg |
45 Mäuse | mindestens 10,5 g/kg |
Ratten | 9,5% |
Hypotensive Aktivität | negativ |
HB-Ag | |
50
Um die Wirkung der Ionenaustauscherbehandlung zu zeigen, werden die hypotensive Aktivität und die
Lagerstabilität der Haptoglobinlösungen vor und nach dieser Behandlung miteinander verglichen.
Hypotensive
Aktivität
Aktivität
Lagerstabilität
dreimonatige Lagerung bei 4 C
dreimonatige Lagerung bei
Raumtemperatur
Raumtemperatur
Vor der Behandlung mit 18
Ionenaustauscher
Ionenaustauscher
Nach der Behandlung 9,5
mit Ionenaustauscher
Auftreten von feinen suspendierten Partikeln
unverändert klar
Auftreten von feinen
suspendierten Partikeln
suspendierten Partikeln
unverändert klar
3 kg der Fraktion IV, die gemäß der Cohn'schen Äthanolfraktionierung aus menschlichem Blutplasma
erhalten wurden, werden in 15 Litern Acetatpuffer vom pH-Wert 7 suspendiert. Die erhaltene Suspension wird
gegen Acetatpuffer dialysiert und anschließend zentrifugiert, um das Äthanol bzw. die unlöslichen Bestandteile
zu entfernen. Der Überstand wird bis zu 33prozentiger Sättigung mit Ammoniumsulfal versetzt, und der
gebildete Niederschlag wird durch Zentrifugieren entfernt. Anschließend wird weiteres Ammoniumsulfat
bis zu 40prozentiger Sättigung zugesetzt. Der gebildete Niederschlag wird abfiltriert und in 10 Litern Wasser
gelöst. Die erhaltene Lösung wird mit 8 Litern einer 0,5prozentigen Lösung von Äthylacridin-Iactat-monohydrat
versetzt. Der pH-Wert der Lösung wird auf 7,5 eingestellt. Anschließend wird die Lösung zur Entfernung
der Niederschläge zentrifugiert. Der Überstand wird zur Entfernung des Äthylacridin-Iactats gegen
Acetatpuffer dialysiert. Die dialysierte Lösung wird bis zu einer Konzentration von 20% (Gewicht/Volumen)
mit Mannit versetzt und anschließend 10 Stunden auf 6O0C erwärmt. Die wärmebehandelte Lösung wird zur
Entfernung des Manniis gegen 0,05 m Aceiatpuffer vom pH-Wert 6,5 dialysiert. Man erhält 1,2 Liter einer
3prozentigen wäßrigen Haptoglobinlösung. Diese Haptoglobinlösung wird mit 30 g Aminoäthylcelluiose, die
mit dem vorgenannten Puffer äquilibriert worden ist, vermischt. Anschließend wird die Aminoäthylcelluiose
mit einer wäßrigen Lösung der Ionenstärke 0,08 (Zusammensetzung: 0,08 m CH3COOH + 0,08 m
CH3COONa · 3 H2O) gewaschen. Anschließend wird
das Haptoglobin mit einer wäßrigen Lösung der Ionenstärke 0,25 (Zusammensetzung: 0,08 m CH3COOH
+ 0,08 m CH3COONa · 3 H2O + NaCl) eluiert. Das
Eluat wird unter vermindertem Druck gegen eine isotonische Kochsalzlösung dialysiert, eingeengt und
sodann durch eine 0,2 μ Filtermembran filtriert. Man erhält eine sterile wäßrige Haptoglobinlösung. Die
Proteinkonzentralion dieser Lösung beträgt 10 Prozent
ίο und die Haptoglobinausbeute 40 Prozent. Die Eigenschaften
des erhaltenen Haptoglobins sind in Tabelle III zusammengestellt.
Um die Wirkung der Behandlung mit dem Ionenaustauscher zu zeigen, werden in Tabelle IV die
hypotensive Aktivität und die Lagerstabilität der Haptoglobinlösungen vor und nach dieser Behandlung
miteinander verglichen.
Reinheit des Haptoglobin
71%
Hämoglobinbindekapazität
LD5?
Mäuse
Ratten
Mäuse
Ratten
Hypotensive Aktivität
Hb-Ag
Hb-Ag
0,68 mg Hämo-
giobin/mg
Haptoglobin
mindestens 12 g/kg
mindestens 10 g/kg
mindestens 10 g/kg
6,0%
negativ
negativ
Hypotensive Aktivität
Lagerstabilität
dreimonatige Lagerung bei 4 C
dreimonatige Lagerung bei
Raumtemperatur
Raumtemperatur
Vor der Behandlung mit 12,0 dem Ionenaustauscher
Nach der Behandlung 6,0
mit dem Ionenaustauscher
feiner Niederschlag unverändert klar
leicht trüb
unverändert klar
unverändert klar
10 Liter frisches Blutplasma werden zur Ausfällung der α.- und J3-Globulinfraktionen mit Ammoniumsulfat
versetzt. Diese Fraktionen werden in 10 Litern Aiiimoniumacetaipuffer vorn pH-Wert 8 suspendiert
Die Suspension wird mit 7 Litern einer lprozentigen wäßrigen Lösung von Äthylacridin-lactat-monohydrat
vermischt und anschließend 2 Stunden stehengelassen. Der gebildete Niederschlag wird abfiltriert und der
Überstand mit 0,6 kg Kaolin versetzt, 2 Stunden gerührt und anschließend filtriert. Man erhält eine klare Lösung.
Nach dem Einstellen des pH-Wertes des Filtrats auf 7,0 durch Zusatz von 1 η Essigsäure wird Ammoniumsulfat
bis zu 30prozentiger Sättigung zugegeben. Der gebildete
Niederschlag wird durch Zentrifugieren entfernt Der Überstand wird mit weiterem Ammoniumsulfat bis zu
40prozentiger Sättigung versetzt Der gebildete Niederschlag wird abzentrifugiert und in Wasser gelöst Die
erhaltene Lösung wird gegen 0,05 m Acetatpuffer vom pH-Wert 5,5 dialysiert Die dialysierte Lösung wird der
Säulenchromatographie an einer mit QAE-Sephadex-A-50 beschickten Säule der Abmessungen 4 χ 30 cm
unterworfen. Die "Säule wird mit Acetatpuffer der Ionenstärke 0,12 gewaschen. Anschließend wird das
Haptoglobin mit Acetatpuffer der Ionenstärke 0,3 eluiert Das eluierte Haptoglobin wird mit Hilfe von
Poiyäthyiengiykoi ais wasserabsorbierendes Mittel eingeengt Die eingeengte Flüssigkeit wird mit 15
Prozent (Gewicht/Volumen) Glycin versetzt und anschließend 10 Stunden auf 60° C erwärmt Die
wärmebehandelte Lösung wird zur Entfernung des Glycins gegen eine isotonische Natriumchloridlösung
dialysiert und anschließend durch eine 0,2 μ Filtermembran filtriert Man erhält eine sterile Lösung von
Haptoglobin in isotonischer Kochsalzlösung. Die Proteinkonzentration dieser Lösung beträgt 8,2 Prozent
und die Haptoglobinausbeute 38 Prozent Die Eigenschaften des erhaltenen Haptoglobins sind in Tabelle V
zusammengestellt
Um die Wirkung der Behandlung mit dem Ionenaustauscher zu zeigen, werden in Tabelle VI die
hypotensive Aktivität und die Lagerstabilität von Haptoglobinlösungen vor und nach dieser Behandlung
verglichen.
ίο
Reinheit des Haptoglobins
Hämoglobinbindekapazität
5O
Mäuse
Ratten
Ratten
Hypotensive Aktivität
HB-Ag 0,88 mg Hämoglobin/mg
Haptoglobin
HB-Ag 0,88 mg Hämoglobin/mg
Haptoglobin
mindestens 12 g/kg
mindestens 10 g/kg
mindestens 10 g/kg
7,0%
negativ
negativ
Hypotensive
Aktivität Lagerstabilität
Aktivität Lagerstabilität
dreimonatige Lagerung
bei 4' C
bei 4' C
dreimonatige Lagerung bei Raumtemperatur
Vor der Behandlung mit 24,0
dem Ionenaustauscher
Nach der Behandlung mit 7,0
Nach der Behandlung mit 7,0
dem Ionenaustauscher
feiner Niederschlag
unverändert klar
unverändert klar
leicht trüb
unverändert klar
Stabilisator
Art
Art
Alanin
Wenn die Wärmebehandlung zur Inaktivierung von gegebenenfalls in der Haptoglobinlösung vorhandenem
HB-Ag in Abwesenheit eines Stabilisators durchgeführt wird, so verliert das Haptoglobin seine Hämoglobinbindende
Wirkung.
In diesem Beispiel werden der Einfluß der Katalysatormenge und die stabilisierende Wirkung verschiedener
Stabilisatoren durch Messung der verbleibenden Mannit Hämoglobinbindekapazität des Haptoglobins nach der
Wärmebehandlung untersucht.
Dabei wird die gemäß Beispiel 1 erhaltene, noch nicht wärmebehandelte Lösung von Haptoglobin in isotonischer
Kochsalzlösung verwendet. Als Stabilisatoren Glucose werden die neutralen Aminosäuren Glycin und Alanin
und die Saccharide Mannit und Glucose verwendet. Die Stabilisatoren werden jeweils in den in Tabelle VII
angegebenen Mengen in der Haptoglobinlösung gelöst, welche dann 10 Stunden auf 600C erwärmt wird.
Anschließend werden die Hämoglobinbindekapazität der Haptoglobinlösung und das Verhältnis der entsprechenden
Werte vor und nach der Wärmebehandlung bestimmt
Zum Vergleich wird eine nicht mit Stabilisator versetzte Haptoglobinlösung der gleichen Wärmebehandlung
unterzogen, wonach ebenfalls die Hämoglobi i Di Ebi id
Menge
Restliche Hämoglobinbindekapazitäl des Haptoglobins nach der
Wärmebehandlung
20
15
15
20
15
10
20
15
15
75 50
85 80 55 40
60 45
Ohne Stabilisator
Beispiel 4 wird mit der Abänderung wiederholt, daß als Haploglobinlösung die noch nicht wärmebehandelte
dialysierte Lösung von Beispiel 3 verwendet wird und als zusätzliche Stabilisatoren Sorbit und Saccharose
eingesetzt werden. Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII zusammengestellt
Lmiuuiucjiapauiai gemessen wu in Tabelle VII zusammengestellt. |
Menge | Restliche Hämoglobin | Tabelle VIII | 60 | Glycin | Menge | Restliche Hämoglobin |
Tabelle VII | bindekapazität des | Stabilisator | Alanin | bindekapazität des | |||
° | Haptoglobins nach der | Mannit | Haptoglobins nach der | ||||
Stabilisator | Wärmebehandlung | Art | 65 Glucose | 20 | Wärmebehandlung | ||
Art | 20 | Sorbit | 20 | ||||
15 | 95 | Saccharose | 20 · | 92 | |||
10 | 95 | Ohne Stabilisator | 20 | 83 | |||
5 | 70 | 20 | 85 | ||||
Glycin | 2.25 | 35 | 20 | 72 | |||
20 | 76 | ||||||
68 | |||||||
0 | |||||||
Die gemäß Beispiel I hergestellte Haptoglobinlösung wird zu In-vivo-Experimenten an Kaninchen eingesetzt,
um die Wirkung der Haptoglobinbehandlung nach einer Verabreichung von Hämoglobin festzustellen.
30 erwachsene Kaninchen mit einem Körpergewicht von 2,3 bis 2,9 kg werden in drei Gruppen von jeweils 10
Tieren eingeteilt. Diesen Tieren wird kontinuierlich Haptoglobin und/oder Hämoglobin verabfolgt, wobei
die Überlebensrate der Kaninchen festgestellt wird. Nach beendeter Versuchsdauer werden die überlebenden
Tiere seziert und die einzelnen Organe einer histopathologischen Untersuchung unterworfen.
Der ersten Gruppe wird Haptoglobin verabfolgt:
Eine 5prozentige Lösung von Haptoglobin in isoionischer Kochsalzlösung wird nach dem vorstehend
beschriebenen Verfahren hergestellt und einmal tätlich durch intravenöse Dauerfusion in einer Dosis von 0,8
g/kg Körpergewicht verabfolgt.
Der zweiten Gruppe wird Hämoglobin verabfolgt:
Eine lOprozentige Lösung von Hämoglobin (aus roten Blutkörperchen von Kaninchen isoliert) in
isotonischer Kochsalzlösung wird hergestellt und einmal täglich in einer Dosis von 0,4 g/kg Körpergewicht
durch intravenöse Dauerfusion verabfolgt.
Der dritten Gruppe werden Haptoglobin und Hämoglobin verabfolgt:
Hämoglobin und anschließend Haptoglobin werden auf die gleiche Weise und in den gleichen Dosen wie in
Gruppe 1 und Gruppe 2 verabfolgt.
Am 4. Tag nach der Verabfolgung wird die Anzahl der überlebenden Kaninchen pro Gruppe festgestellt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle IX zusammengestellt:
Anzahl der Anzahl der AnzaW
Testtiere überleben- der toten
den Tiere Tiere
Gruppe 1:
Verabfolgung von 10
Haptoglobin
Gruppe 2:
Gruppe 2:
Verabfolgung von 10
Hämoglobin
Gruppe 3:
Gruppe 3:
Verabfolgung von 10
Haptoglobin und
Hämoglobin
10
25
30
35
40
45
50
Die histopathologische Untersuchung ergibt folgendes:
Gruppe 1
Bei Kaninchen, denen bis zu 14 Tagen kontinuierlich Haptoglobin verabfolgt wurde, zeigen sich an Nieren,
Milz und Lunge keine Veränderungen. Lediglich eine geringe Verengung des Sinusoids und eine Eisenablagerung
in der Leber werden beobachtet
Gruppe 2
Bei Kaninchen, denen kontinuierlich 6 Tage Hämoglobin verabfolgt wurde, lassen sich eine deutliche
Eisenablagerung vom proximalen Tubulus zum Sammelrohr
der Niere, eine Verdünnung der renalen Epithelzellen, eine Vermehrung der retikulären Zellen
in der Milz, eine deutliche Verengung des Sinusoids und eine Eisenablagerung in der Leber feststellen.
Gruppe 3
Bei Kaninchen, denen kontinuierlich Hämoglobin und Haptoglobin verabfolgt wurde, läßt sich eine Eisenablagerung
nur im proximalen Tubulus der Niere feststellen. Das Sammelrohr ist im wesentlichen normal. Es tritt
keine Verdünnung der Epithelzellen auf. Ferner läßt sich eine leichte Infiltration von Zellen in der Milz feststellen.
Ferner werden eine geringere Eisenablagerung und viel Gallenpigment in der Leber beobachtet.
Aus den vorstehenden Versuchen ergibt sich, daß die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellte
Haptoglobinlösung im wesentlichen keine schädlichen Nebenwirkungen aufweist und sich zur Bekämpfung
von durch Hämoglobin verursachten Nierenstörungen eignet.
In diesem Beispiel wird die klinische Wirkung der nach Beispiel 2 hergestellten Haptoglobinlösung erläutert.
Bei einem männlichen Patienten von 53 Jahren, der bei einem Arbeitsunfall durch einen Holzbalken verletzt
wurde und sofort ins Krankenhaus kam, wird ein Beckenbruch, ein Harnröhrenriß und ein Blutungsschock diagnostiziert. Unmittelbar nach der Einlieferung
wird der Patient zur Wiederherstellung des Harntraktes operiert. Während der Operation beträgt
der gesamte Blutverlust 7500 ml. Die Menge des übertragenen Blutes beträgt insgesamt 4200 ml und die
Menge des Blutersatzes ebenfalls 4200 ml. Während dieser Zeit werden zwei Ampullen verabfolgt, wobei
jede Ampuiie 2 ml einer Lösung mit 20 mg 4-ChIor-N-furfuryl-5-sulfamoylanthranilsäure
enthält Ferner werden 200 ml einer 20prozentigen Mannitlösung verabfolgt,
wobei die gewünschte Wirkung im Urin nicht eintritt Der klinische Fortschritt des Patienten nach der
Operation ist aus der Figur ersichtlich. Das Symbol »J« im oberen Teil der Figur gibt den Zeitpunkt der Zugabe
der einzelnen Stoffe und das Symbol »f«im untersn Teil
der Figur gibt den Zeitpunkt der Operation und der klinischen Befunde an. Auf der Abszisse sind die Tage
nach dem Unfall angegeben. Nach 20 Stunden beträgt die Urinmenge lediglich 120 ml. Im Urin ist eine
diesem Stadium werden dem Patienten durch intravenöse Infusion 250 ml einer 5prozentigen Lösung von
ih
se Infusion 250 ml einer 5prozentigen Lösung von Haptoglobin in isotonischer Kochsalzlösung verabfolgt,
die nach dem Verfahren gemäß Beispiel 2 hergestellt wurde. Die roten Blutpigmente verschwinden innerhalb
einiger Stunden nach der Haptoglobingabe aus dem Urin. Außerdem steigt die Urinmenge, und die
allgemeinen Symptome des Patienten bessern sich allmählich. Auch 6 Monate später ergeben sich durch die
Verabfolgung von Haptoglobin keine nachteiligen Nebenwirkungen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von wäßriger Lösung von menschlichem Serum-Haptofilobin, woraus die hypotensiv wirkenden Substanzen und die HB-Antigene entfernt wurden, bei der Bekämpfung von hämolytischen Nierenstörungen.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP12860673A JPS5322139B2 (de) | 1973-11-15 | 1973-11-15 | |
JP12860573A JPS5337406B2 (de) | 1973-11-15 | 1973-11-15 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2409650A1 DE2409650A1 (de) | 1975-05-28 |
DE2409650B2 DE2409650B2 (de) | 1979-03-22 |
DE2409650C3 true DE2409650C3 (de) | 1979-11-08 |
Family
ID=26464211
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742409650 Expired DE2409650C3 (de) | 1973-11-15 | 1974-02-28 | Verwendung wäßriger Lösung von menschlichem Serum-Haptoglobin bei der Bekämpfung von hämolytischen Nierenstörungen |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH608190A5 (de) |
DE (1) | DE2409650C3 (de) |
ES (1) | ES423697A1 (de) |
FR (1) | FR2251314B1 (de) |
GB (1) | GB1426039A (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS52128205A (en) * | 1976-04-16 | 1977-10-27 | Green Cross Corp:The | Prophylactic and therapeutic drugs for cerebro-vascular contraction |
GB0423196D0 (en) | 2004-10-19 | 2004-11-24 | Nat Blood Authority | Method |
US9534029B2 (en) | 2012-10-03 | 2017-01-03 | Csl Behring Ag | Method of purifying proteins |
CN112717125A (zh) * | 2012-10-03 | 2021-04-30 | 瑞士杰特贝林生物制品有限公司 | 一种纯化蛋白质的方法 |
-
1974
- 1974-02-21 GB GB804874A patent/GB1426039A/en not_active Expired
- 1974-02-26 CH CH268074A patent/CH608190A5/xx not_active IP Right Cessation
- 1974-02-27 ES ES423697A patent/ES423697A1/es not_active Expired
- 1974-02-28 DE DE19742409650 patent/DE2409650C3/de not_active Expired
- 1974-02-28 FR FR7406943A patent/FR2251314B1/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH608190A5 (en) | 1978-12-29 |
ES423697A1 (es) | 1976-04-16 |
DE2409650A1 (de) | 1975-05-28 |
FR2251314B1 (de) | 1978-07-07 |
GB1426039A (en) | 1976-02-25 |
FR2251314A1 (de) | 1975-06-13 |
DE2409650B2 (de) | 1979-03-22 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2801123C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines intravenös applizierbaren Serumeiweiß-Präparates | |
EP0122909B1 (de) | Immunglobulin-G-hältige Fraktion | |
DE3112539A1 (de) | Verfahren zur auftrennung von waessrigen proteingemischen | |
DE2936047A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines intravenoes verabreichbaren antikoerperhaeltigen immunglobulinpraeparates und danach hergestellte praeparate | |
EP0012156A1 (de) | Immunserumglobulin (ISG)-Präparate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
US4137307A (en) | Process for preparing haptoglobin aqueous solution using strong anion exchanger | |
DE2433209C3 (de) | hitzestabilen Plasmaproteinpraparates | |
DE2624815B2 (de) | Herstellung einer injizierbaren, stromafreien und von Plasmaproteinen freien Hämoglobinlösung | |
DE2827027B2 (de) | Gefriergetrocknetes natives T -globulin-Präparat zur intravenösen Verabreichung | |
DE69332106T3 (de) | Lösung für die Peritonealdialyse | |
AT391808B (de) | Verfahren zur herstellung einer faktor viii (ahf)-haeltigen fraktion | |
DE2301501A1 (de) | Verfahren zur gewinnung eines stabilen, von hypotensiven stoffen freien plasmaproteins | |
US4061735A (en) | Haptoglobin in aqueous solution and process for preparing the same | |
EP0271885A2 (de) | Arzneimittel enthaltend das Gewebeprotein PP4, Verfahren zur Herstellung von PP4 und zu seiner Pasteurisierung sowie die Verwendung von PP4 | |
DE2734150C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Human-Lysozympräparaten | |
DE2459915B2 (de) | Aktive Verbindung des Plasminogen-Typs, Verfahren zu ihrer Reinigung und ihre Verwendung | |
DE2409650C3 (de) | Verwendung wäßriger Lösung von menschlichem Serum-Haptoglobin bei der Bekämpfung von hämolytischen Nierenstörungen | |
DE1767285C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines stabilen, hochwirksamen AHF-Konzentrates und Mittel zur Behandlung der Hämophilie | |
EP0120835A2 (de) | Verfahren zur Inaktivierung von Unverträglichkeitsreaktionen verursachenden Substanzen | |
DE2605576C3 (de) | Verfahren zum Isolieren der Proteasen Papain,,Chimopapain, Lysozym und Proteinase X aus dem Milchsaft von Carica papya und Verwendung der isolierten Proteasen zur Herstellung von sterilisierten und Iyophilisirten orthopädischen, neurochirurgischen oder ophthalmologischen Präparaten | |
DE2910745C2 (de) | ||
DE19726626C1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines eine Hyaluronidase enthaltenden Präparats | |
DE3101001A1 (de) | Verfahren zur konzentration und reinigung des antihaemophilie-faktors oder faktor viii | |
DE69003061T2 (de) | Protein enthaltende wässerige Lösungen. | |
CH640244A5 (en) | Biologically active substance |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |