DE2406252C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Stranggießen und Weiterverarbeiten des gegossenen Strangs - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Stranggießen und Weiterverarbeiten des gegossenen StrangsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Stranggießen und Weiterverarbeiten
des gegossenen Stranges, bei dem metallische Schmelze an einem umlaufenden Kühlkörper zu einem
dünnen Strahl erstarrt und mindestens zwei solcher Stränge flächig aufeinandergelegt und miteinander
preßverschweißt werden.
Aus der US-PS 35 42 116 sind ein Verfahren und eine
Vorrichtung dieser Art zur Herstellung von Metallrohren bekann!, wobei diese Rohre aus einem oder
gegebenenfalls auch aus zwei Strängen gebildet werden, die auf umlaufenden in eine metallische Sehmel/e
eintauchenden Kühlkörpern gebildet werden. Der /u einem Ruhr gebogene Strang wird dann durch einen
flüssiges Metall enthaltenden Tiegel geführt und von außen und gegebenenfalls von innen mit einer
Metallschicht beschichtet. Der Strang muß sehr dünn sein, um einen genügenden Warmeiransport /ti
gewährleisten, so daß die Metallschicht überhaupt angegossen werden kann. Auf diese Weise können keine
/u Blechen auswalzbaren Blöcke oder Knüppel oder dergleichen mit relativ großer Starke hergestellt
werden und ,itißerdcni wird dem Gefiige keinerlei
Beachtung geschenkt.
Ferner ist es aus der US-PS 21 71 132 bekannt, eine
metallische Schmelze auf umlaufenden Kühlkörpern zu einem dünnen Strang erstarren zu lassen und mehrere
dieser Stränge unter Druck flächig miteinander zu verbinden. Hierbei werden die Stränge an ihren den
Kühlkörpern abgewandten Flächen miteinander in Berührung gebracht und noch flüssige Schmelze
zwischen den Strängen ausgequetscht, wobei die flüssige Schmelze in das Bad zurückfließt, wodurch
dieses mit niedriger schmelzenden Legierungsbestandteilen angereichert wird, wodurch sich eine unterschiedliche
Zusammensetzung des endgültig erhaltenen Stranges ergibt Ferner besitzt dieser eine grobkristalline
Struktur
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein ^'erfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das
es ermöglicht, einen Strang mit praktisch gleichförmiger, feinkristalliner Struktur und ausreichender Stärke
zu schaffen, so daß bei einem nachfolgenden Walzen oder Schmieden große Formänderungen möglich sind.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Kühlkörper mit einer Geschwindigkeit angetrieben
wird, bei der die Schmelze nur feinkristallin erstarrt, und daß beim Preßverschweißen mit Temperaturen oberhalb
der Warmverformbarkeitstemperatur eine Dickenabnahme
am Strang von höchstens 2% vorgesehen wird.
Gemäß einer weheren Ausführungsform wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Stranggießen und
Weiterverarbeiten des gegossenen Stranges, bei dem die metallische Schmelze an einem umlaufenden
Kühlkörper zu einem dünnen Strang erstarrt, gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Strang mit
zickzackförmigem Querschnitt hergestellt wird, daß der Kühlkörper mit einer Geschwindigkeit angetrieben
wird, bei der die Schmelze nur fcinkristallin erstarrt, und daß die Teilbereiche des Strangs mit zickzackförmigem
Querschnitt zusammengedrückt und miteinander mit Temperaluren oberhalb der Warmverformbarkeitstemperatur
unter einer Dickenabnahmo am Strang von höchstens 2% preßverschweißt werden.
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Vorrichtung
zur Durchführung des letzteren Verfahrens mit einer in die Schmelze eintauchenden Walze, mittels der der
Strang entnehmbar ist, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Walze im Schnitt am Umfang zickzackförmig
ist, wobei zum Zusammendrücken und Preßverschweißen der einen zickzackförmigen Querschnitt ergebenden
Teilbereiche des Strangs vertikal gelagerte Walzen vorgesehen sind.
Die Durchführung der Erfindung erfordert nur geringe Investitionskosten und ermöglicht einen hohen
Produktionsausstoß. Ferner sichert die feinkristallinc Struktur eine gleichmäßige chemische Zusammcnsetzung
der Stränge. Die Ausbildung einer dendritischen Struktur, die bei Walztempcralur brüchig ist, wird
vermieden. Über den gesamten Qiierschnittsbereich des
Strangs ergibt sich etwa im Gegensatz /u in Kokillen gegossenen Blocken eint· gleichmäßige feinkristalline
Struktur, /um Herstellen von Weihen oder dergleichen
sind nur wenige Walzstiche erforderlich.
Die l'rfimlung wird rhiihfOlgcml jiih.iiul der in den
I igiiren dargestellten Ausführiingsbeispielc naher beschrieben.
J-" ig. I /dgl einen l.ingsschniit durch eine Vorrichtung
zur Durchführung einer Aiisfühmiigsform des
ei findiingsgcmüUcn Verfahrens.
I i g. .' /eigl perspektivisch eine leilansieht einer
anderen Vorrichtung für eine weitere Ausfübrungsform,
Über einem in Fig, I dargestellten, mit feuerfestem
Material ausgekleideten Gefäß 2 ist eine Gießpfanne 3 angeordnet* die einen gesteuerten Auslaß 4 zum
Zuführen einer metallischen Schmelze in das Gefäß 2 besitzt, so daß die Schmelze in dem Gefäß 2 auf einem
gleichmäßigen Pegel gehalten wird. Mehrere hohle, mit Wasser gekühlte, walzenförmige Kühlkörper 5, von
denen hier drei dargestellt sind, erstrecken sich quer zu dem Gefäß 2. Jeder Kühlkörper 5 ist derart angeordnet,
daß seine schematisch dargestellten Wellen 6 bzw. Lager 7 über dem Pegel der Schmelze 8 in dem Gefäß 2
gehalten werden. Der untere Abschnitt des Umfangs jedes Kühlkörpers 5 taucht in die Schmelze ein. Die
Kühlkörper 5 werden mit gleicher Drehzahl angetrieben. Über dem Gefäß 2 befindet sich eine Haube 9,
durch welche eine nicht-oxidierende Atmosphäre aus Inertgas oder ein Vakuum über dem Gefäß 2
aufrechterhalten wird. Auf dem sich drehenden Kühlkörper 5 bildet sich eine Metallschicht mit einer
Stärke von etwa 5 mm bis etwa 10 oder 12 mm oder sogar mehr. Die Stärke des Stranges hängt von der
Länge des Umfangs der Kühlkörper 5 ab, drö in die
Schmelze eingetaucht ist, sowie von der Stärke der Kühlkörper, deren Umlaufgeschwindigkeit und der
Überhitzung des Metalls und von diesem selbst.
Wenn der Kühlkörper5 links in Fig. 1 umläuft, wird
der erstarrte Strang 10 nach oben aus der Schmelze herausgeführt. Ein Abstreifer II stellt sicher, daß der
Strang 10 an der Oberseite des Kühlkörpers 5 entfernt wird, und stützt den Strang 10, der Belastungen noch
nicht gewachsen ist, bei seiner Zuführung zur Oberseite des mittleren Kühlkörpers 5, wo der Strang 10 auf einem
entsprechenden Strang 12 aufgelegt wird, welcher durch den mittleren Kühlkörper 5 erzeugt wird. Die kühlere
und festere untere Seile des Strangs 10 liegt dabei auf der heißeren, gerade gebildeten Oberseite des Strangs
12 auf, während eine Druckwalze 13 einen geringen gleichförmigen Druck ausübt und eine Preßverschweißung
der beiden Stränge 10, 12 zu einem einzigen dickeren Stra ;g bewirkt. Dieser dickere Strang bewegt
sich über den mittleren Abstreife;' 14 und dann auf einem Strang 15 an der Oberseite eines in Fig. I rechts
befindlichen Kühlkörpers 5, die entsprechend durch eine Druckwalze 16 preßverschweißt werden. Die Druckwalzen
13 und 16 können durch einen Motor angetrieben werden oder allein durch Reibungsschluß
mit de·· Oberseite der Gußschicht rotieren. Der endgültige Strang 17 wird bei dieser Ausfiihrungsform
aus drei getrennt gebildeten Strängen 10, 12, 15 hergestellt, der über einen Abstreifer 18 und durch eine
Führung 19 läuft, die einen Fortsatz der Haube 9 bildet. Die Führung 19 mit dem durchlaufenden Strang 17 dient
dazu, das Einströmen von Luft in den Raum unter der
Haube 19 oder das Ausströmen von Inertgas oder nicht-oxidierendem Gas einzuschränken. Auf der Haube
9 ist ein Kanal 20 vorgesehen, durch welchen Luft unter der Haube 9 abgezogen oder Inertgas zugeführt werden
kann. Jede Druckwalze IJ und 16 hat eine nur
schematisch angedeutete Einrichtung I)' bzw. 16' zum Einstellen des Drucks.
leder Kühlkörper 5 kann eine Einrichtung 21 zum
Aufbringen einer Anti Haft-Schicht auf seine Oberfläche unterhalb der Abstreifer II, 14 bzw. 18 aufweisen.
Die Schmelze steigt naih dem Zuführen durch
öffnungen 22 in eii.eni Zwischenboden 21 unter den
Kühlkörpern hoch, wn feuerfeste Eins.ii/o 24 da/u
dienen, die Schlacke odrr Oberflacheiivcrunreinigung
von der Stelle fernzuhalten, wo die entsprechenden Kühlkörper 5 in die Schmelze einlaufen.
Wenn de·· Strang 17 aus der Führung IB getreten ist
und sich auf eine normale Walztemperatur abgekühlt
ϊ hat, kann er mit einem Walzgerüst 25 gewalzt werden,
wonach das sich ergebende Walzgut gegebenenfalls weiter ausgewalzt werden kann.
Zwar wurden drei walzenförmige Kühlkörper 5 dargestellt, doch können auch noch mehr vorhanden
tu sein, und es können viele schmale Stränge getrennt
nebeneinander auf einer oder mehreren Kühlkörpern gebildet und zur Herstellung von Strängen oder
Knüppeln miteinander preßverschweißt werden. Als Kühlkörper können auch endlose Bänder oder eine
i"> kontinuierliche Folge von Formelementen ähnlich einer
Traktorkeite verwendet werden. Die Stärke der feinkristallinen Schicht, in der die Schmelze nun zu
einem feinkristallinen Strang erstarrt, kann zwischen 5 und 12 mm schwanken, aber es scheint optimal zu sein,
in Stränge mit weniger als 5 mm Stärke zu bilden und zu
Strängen von selbst mehr als ]'. mm Dicke zu vereinigen.
Nach F i g. 2 ist ein einziger mit Wasser angetriebener.,
walzenförmiger Kühlkörper 30 vorgesehen, der
_·') sich in einem mit feuerfestem Material ausgekleideten
Gefäß 31 dreht, in welchem die Schmelze auf einer konstanten Höhe gehalten wird. Der untere Teil des
Umfangs des Kühlkörpers ist in die Schmelze eingetaucht. Zur Verdeutlichung der Darstellung wurde
wi die Haube nach F i g. I fortgelassen.
Die Oberfläche des Kühlkörpers 30 ist im Schnitt zickzackförmig ausgebildet, so daß bei der Verfestigung
des Metalls auf dem Kühlkörper 30 ein Strang 32 mit mehreren zickzackförmig angeordneten, miteinander
i, verbundenen Teilbereichen gebildet wird. Nach Verlassen des Kühlkörpers 30 wird der Strang 32 durch zwei
vertikale Walzen 34 geführt, wo die verschiedenen ebenen Teilbereiche 3i unter Ausbildung eines Knüppels
35 gegeneinander gepreßt und preßverschv.eißt
in werden.
Ein (nicht dargestellter) Abstreifer ähnlich den Abs!·eifern in Fig. I kann dazu dienen, daß der Strang
.12 beim Abstreifen von dem Kühlkörper 30 unterstützt wird. Auch kann wie in Fig. 1 dem Kühlkörper 30 in
ι > gleicher Weise ein Anti-Haft-Fluid zugeführt werden.
Bei Übergang des Metalls vom flüssigen zum festen Zustand stellt sich bei einigen Metallen die Warmverformbarkeit
bereits bei nur wenigen Graden unterhalb des Erstarrungspunktes ein, während bei anderen Metal-
-iii len 1000C oder sogar 2000C oder mehr zwischen dem
Erstarrungspunkt und guter Warmverformbarkeit liegen. Das Preßverschweißen der Stränge kann beim oder
nahezu beim Erstarrungspunkt liegen, d.h. wenn erstmah der Solidus vorliegt, obgleich es wegen der
ν, geringfügigen Verformbarkeit den Anschein hat, daß noch etwas flüssiges Metall zwischen den Dem'.ritgrenzen
vorhanden ist. Das Verschweißen erfolgt somit üblicherweise oberhalb der Temperatur, bei welcher das
Metall eine ausreichende Verformbarkeit für das
H normale Auswalzen liat. Als allgemeine Regel sollte der
durch die Verdichtungswalzen ausgeübte Druck, der die Stränge zunächst zusammendrückt, eine Dickenahiidhine
am Strang in einem Bereich von 0,2% bis 2% bewirken, kohlenstoffarmer Stahl mit etwa 0.1 ()%(.'
,, entwickelt schnell gute Verformbarkeit innerhalb des
Erstarrungspunktes u.ii! kanr· in vielen Füllen bei der
Verschweilluiig /υ einem Strang einem Druck ausgesetzt
worden, bei dem eine 20%ige Ouerschnillsvermin
derung erreicht wird. Dagegen hat Stahl mit hohen Verunreinigungen, beispielsweise S, P, Cu, Sn und dergl.
eine geringe Warmverformbarkeit noch bei 150°C
unterhalb des Erstarrungspunktes und kann einer Verminderung der Querschnittsflache um mehr als 0,3%
nicht standhalten. Allgemein sollte deshalb der Druck beim Preßverschweißen derart bemessen werden, daß
die Dickenverminderung niemals größer als für eine gute Verschweißung erforderlich ist, d. h. etwa in der
Größenordnung von ±2% entsprechend der Toleranz des Metalls. Nachdem die normale Auswalztemperatur
erreicht ist, kann dann in einem einzigen Wal/.durchgang
die Siäi ke des verfestigten Stranges um 20% oder
mehr vermindert werden.
Falls beispielsweise drei Stränge mit einer Abschreck stärke von 10 mm jeweils zu einem einzigen Strang voi
30 mm verbunden und um 20% heruntergewalz werden, so ist offensichtlich sehr viel weniger Arbei
erforderlich, um dieses Halbzeug beispielsweise zi einem Blech mit 0,25 oder 0,5 mm auszuwalzen, als went
ein Block mit mehreren cm Stärke auf Blech de gleichen Dicke ausgewalzt werden muß, wobei aucl
keine intensive Wärmebehandlung bei dem Verfahrei gemäß der Erfindung erforderlich ist. da das Metal
vollständig aus fcinkristallinen Strängen besteht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Stranggießen und Weiterverarbeiten des gegossenen Stranges, bei dem metallische
Schmelze an einem umlaufenden Kühlkörper zu einem dünnen Strang erstarrt und mindestens zwei
solcher Stränge flächig aufeinandergelegt und miteinander preßverschweißt werden, dadurchgekennzeichnet,
daß der Kühlkörper mit einer Geschwindigkeit angetrieben wird, bei der die
Schmelze nur feinkristallin erstarrt, und daß beim Preßverschweißen mit Temperaturen oberhalb der
Warmverformbarkeitstemperatur eine Dickenabnahme am Strang von höchstens 2% vorgesehen
wird.
2. Verfahren zum Stranggießen und Weiterverarbeiten des gegossenen Stranges, bei dem die
metallische Schmelze an einem umlaufenden Kühlkörper zu einem dünnen Strang erstarrt, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Strang mit zickzackfös migem
Querschnitt hergestellt wird, daß der Kühlkörper mit einer Geschwindigkeit angetrieben wird, bei
der die Schmelze nur feinkristallin erstarrt, und daß die Teilbereiche des Strangs mit zickzackförmigem
Querschnitt zusammengedrückt und miteinander mit Temperaturen oberhalb der Warmverformbarkeitstemperatur
unter einer Dickenabnahme am Strang von höchstens 2% preßverschweißt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Herstellen des Strangs
unter Schutzgas durchgeführt wird.
4. VorrichlMng zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2 mit einer in die Schmelze
eintauchenden Walze, mitte'·* der der Strang
entnehmbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (30) im Schnitt am Umf; .ig zickzackförmig
ist, wobei zum Zusammendrücken und Preßverschwejßen der einen zickzackförmigen Querschnitt
ergebenden Teilbereiche [33) des Stranges (12) vertikal gelagerte Walzen (34) vorgesehen sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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