DE2364641B2 - Elektrooptische vorrichtung mit einer schicht aus einem nematischen fluessigkristall - Google Patents
Elektrooptische vorrichtung mit einer schicht aus einem nematischen fluessigkristallInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrooptische Vorrichtung mit einer Schicht aus einem nematischen
Flüssigkristall zwischen einer ersten und einer zweiten Stützplatte, bei der mindestens eine dieber Stützplatten
transparent ist, und die Stützplatten mit Elektroden zur
Erzeugung eines zu der Flüssigkristallschicht senkrechten elektrischen Feldes versehen sind, bei der beim
Fehlen des genannten elektrischen Feldes die große Achse der Moleküle des Flüssigkristalls eine zu den
genannten Stützplatten parallele Orientierung aufweist,
wobei die Orientierung in einer an die erste Stützplatte grenzenden Schicht zu einer ersten Richtung und in
einer an die zweite Stützplatte grenzenden Schicht zu einer zweiten Richtung parallel ist, die weiter mit
Mitteln versehen ist, mit deren Hilfe elektrische Spannungen den genannten Elektroden zugeführt
werden, und bei der der Flüssigkristall eine dielektrische
Anisotropie Δε -> ε|| - el aufweist, die unterhalb einer
bestimmten kritischen Frequenz positiv und oberhalb der genannten kritischen Frequenz negativ ist.
Dabei ist unter ε|| die bei einem zu der großen Achse der Moleküle paralleler, elektrischen Feld gemessene
Dielektrizitätskonstante zu verstehen, und unter 171 die bei einem zu der großen Achse der Moleküle
senkrechten elektrischen Feld gemessene Dielekträi tätsfconsiante.
Die Orientierung der großen Achse der Moleküle kann derartig sein, daß die genannte erste und die
genannte zweite Richtung zueinander senkrecht sind. Die Vorrichtung wird dann manchmal als »Twistor«
bezeichnet und ist bekannt aus dem Artikel »Voltage dependent opücai activity of a twisted nematic liquid
crystal«, AppL Phys. Lett, 18 (1971), S, 127 und 128. Die
Orientierung der Moleküle verschiebt sich dabei über 90° von der ersten Stützplatte zu der zweiten
Stützplatte. Die Polarisationsrichtung linear polarisierten lichtes wird von einer derartigen Vorrichtung in
unerregtero Zustand über 90° verschoben. Wenn an einigen Elektroden eine Gleichspannung oder eine
Spannung niedriger Frequenz angelegt wird, wird die Orientierung der Moleküle an der betreffenden Stelle
im Zusammenhang mit ihrer positiven statischen dieelektrischen Anisotropie von parallel zu den
Stützplatten zu senkrecht zu den Stützplatten geändert Dies hat zur Folge, daß die Polarisationsrichtung des
einfallenden lichtes nicht mehr verschoben wird. Wenn
sich die Vorrichtung zwischen kreuzweise angeordneten Polarisatoren mit zu der genannten ersten bzw. zu
der genannten zweiten Richtung parallelen Polarisationsrichtungen befindet, hat dies zur Folge, daß sich
erregte Teile der Vorrichtung dunkel gegen einen hellen
Hintergrund abheben. Wenn sich die Vorrichtung
zwischen parallelen Polarisatoren mit zu der genannten ersten oder zu der genannten zweiten Richtung
parallelen Polarisationsrichtungen befindet, hat dies zur Folge, daß zieh erregte Teile der Vorrichtung hell gegen
einen dunklen Hintergrund abheben.
Die Orientierung der großen Achse der Moleküle kann auch derartig sein, daß die genannte erste und die
genannt-; zweite Richtung zueinander parallel sind. Die
Vorrichtung wirkt dann im unerregten Zustand als
doppelbrechende Zelle. Auch in diesem Falle hat ein
niederfrequentes elektrisches Feld zur Folge, daß die Orientierung der Moleküle von parallel zu den
Stützplatten zu senkrecht zu den Stützplatten geändert wird, wodurch die Doppelbrechung verschwindet Die
Anwendung kreuzweise angeordneter Polarisatoren verhindert dann wieder den Durchgang von Licht im
erregten Zustand.
Ein Nachteil der beschriebenen Vorrichtungen besteht darin, daß der ..nerregte Zustand nur langsam
nach dem Ausschalten der Spannung erreicht wird. Dies ist darauf zurückzuführen, daß nach dem Ausschalten
der Spannung die Vorzugsorientierung, die die Moleküle in den an die Stutzplatten grenzenden Schichten
aufweisen, sich bis zu der Mitte der Schicht fortpflanzen
muß, wobei die Dicke der Schicht und die Viskosität des
Flüssigkristalls eine Rolle spielen. Das Einschalten erfolgt dagegen wohl schnell weil dabei alle Moleküle
zur gleichen Zeit dem Einfluß des elektrischen Feldes ausgesetzt werden.
Die Erfindung bezweckt. Mittel zu schaffen, mit deren
Hilfe die Ausschaltzeit der Vorrichtung verkürz! wird.
Diese Aufgabe wird erimdungsgemäß dadurch gelöst,
daß die genannten elektrischen Spannungen eine Frequenz unterhalb der genannten kritischen Frequenz
zum Erregen der Vorrichtung und eine Frequer/
oberhalb der genannten kritischen Frequenz zum
beschleunigten Ausschalten der Vorrichtung aufweisen.
daß si größe als e|l ist, werden die Moleküle von einem
elektric h- < Feld derart ausgerichtet, daß ihre große
Achse senkrecht zur Richtung des elektrischen Feldes steht. Dies bedeutet im vorliegenden Fall, daß die
Moleküle einer äußeren Kraft, ausgesetzt werden, die sie zu einer zu den Stützplatten parallelen Orientierung
zurücktreibt. Zu diesem Zweck werden eine Spannung hoher Frequenz und ein nematischer Flüssigkristall
verwendet, dessen dielektrische Anisotropie ihr Vorzeichen bei zunehmender Frequenz wechselt. Die Hochfre-
gguenzspannung kann ausgeschaltet werden, wenn die
§>|oleküle ihre Orientierung parallel zu den Stützplatten
Isrreicht haben. Daß es nematische Flüssigkristalle gibt,
jderen dielektrische Anisotropie ihr Vorzeichen bei
% zunehmender Frequenz wechselt, ist an tich aus dem
I Artikel »Relaxation of the dielectric constant and
- electrohydrodynamic instabilities in a liquid crystal«
|c Physics Letters, Heft 39 A, Nr. 5, den 5. Juni 1972, S. 355
1^ und 356 bekannt In diesem Artikel wird jedoch nicht
; erwähnt, wie diese Eigenschaft ausgenutzt werden kann.
Die Erfmiung wird nachstehend an Hand der
Zeichnung näher erläutert, die beispielsweise eine
Bildwiedergabevorrichtung darstellt, von der eine
elektrooptische Vorrichtung nach der Erfindung einen
!0 Teil bildet Es zeigt
F i g. 1 eine Vorderansicht dieser Vorrichtung und F i g. 2 einen Schnitt längs der Fläche H-II der F i g. 1.
Die elektrooptische Vorrichtung enthält eine erste Stützplatte 1 und eine zweite Stiitzplatte 2, die beide aus
Glas hergestellt sind. Zwischen den beiden Stützplatten befindet sich eine Schicht aus einem nematischen
Flüssigkristall 3 mit einer Dicke von 0,020 mm. Der Flüssigkristall hat eine dielektrische Anisotropie
Ab = ε|| - εΐ, die bei 25°C bei 10 kHz ihr Vorzeichen
wechselt Unterhalb 10 kHz ist Ab positiv, und oberhalb 1OkHz ist Δε negativ. Ein Beispiel eines derartigen
Flüssigkristalls ist ein Gemisch der nachstehenden vier Stoffe:
H3CO 0--C—< O
>—η · C4H9
η · C4H,
ο—C
OCH3
η · C4H9
ο—C
Il
ο
ο—C
Il
ο
β ■ C4H9
η ■ QH9
Auf der Stützplatte 1 sind vier Elektrodensätze 4,5,6
und 7 angebracht (Fig. 1 und 2), die aus einer dünnen
transparenten Zinnoxidschicht bestehen. Die Elektroden sind in Gruppen von sieben angeordnet, die je eine
Acht bilden. Auf bekannte Weise können damit Ziffern dargestellt werden. Auf der Stützplatte 2 ist eine
Elektrode 8 angebracht, die ebenfalls aus einer dünnen transparenten Zinnoxidschicht besteht Ein Spannungsunterschied
zwischen einer oder mehreren Elektroden auf der Stützplatte 1 und der Elektrode 8 auf der
Stützplatte 2 ruft ein elektrisches Feld senkrecht zur Flüssigkristallschicht 3 hervor.
Die Stützplatten 1 und 2 sind durch Reiben derart so
bearbeitet, daß die langgestreckten MolekGle, die sich in
einer an die Stützplatte grenzenden Schicht befinden, eine Vorzugsorientierung aufweisen. Diese Vorzugsorientierung
ist im Falle der Stützplatte 1 zu der Zeichnungsebene parallel und im Falle der Stützplatte 2
zu der Zeichnungsebene senkrecht In Fig.2 ist dies symbolisch angedeutet. Die Orientierung wird von den
Molekülen an benachbarte Moleküle weitergeleitet, wodurch die Orientierung der Moleküle von der
Stützplatte 2 zu der Stützplatte 1 über 90° verschoben wird. Einfallendes Licht 9 passiert einen Polarisator 10
mit einer zu der Zeichnungsebene senkrechten Polarisationsrichtung.
Die Polarisationsrichtung des Lichtes, das die Schicht aus einem uematischen Flüssigkristall 3
zwischen zwei nicht erregten Elektroden, z. B. 8 und 4, passiert, wird durch den sogenannten »Twist« (Verdrehung)
im Flüssigkristall über 90° verschoben. Das Licht wird dann von einem Polarisator 11 mit einer zu der
Zeichnungsebene parallelen Polarisationsrichtung durchgelassen.
Zwischen den Elektroden 8 und ts bzw. 8 und 7
herrscht jedoch ein Spannungsunterschied vor. Dadurch werden die langgestreckten Moleküle derart ausgerichtet,
daß sie zu den Feldlinien des elektrischen Feldes parallel sind, weil bei der angewandten Frequenz ε||
größer als el ist.
Dies hat zur Folge, daß die Polarisationsrichtung des Lichtes nicht zwischen den betreffenden Elektroden
gedreht wird, wodurch das Licht den Polarisator 11 nicht passieren kann. Die Elektroden 5 und 7 heben sich
also dunkel gegen einen hellen Hintergrund ab. Dadurch, daß die Polarisationsrichtungen der Polarisatoren
9 und U beide senkrecht zu der Zeichnungsebene gewählt werden, heben sich die erregten Elektroden hell
gegen einen dunklen Hintergrund ab. Auch ist es möglich, in der Flüssigkristallschicht 3 keinen »Twist«
hervorzurufen, sondern z.B. allen Molekülen im unerregten Zustand eine zu der Zeichnungsebene
parallele Orientierung zu geben. Die Flüssigkristallschicht wirkt dann auf bekannte Weise als doppelbrechendes
Element und kann, wenn sie zwischen zwei Polarisatoren angeordnet wird, auf bekannte Weise für
Bildwiedergabezwecke verwendet werden.
Beim Einschalten beträgt die Anstiegzeit von 10% auf
90% des maximalen !Contrasts etwa 15 msec bei einer
Wechselspannung von 25 V, 500Hz. Nach dem Ausschalten der Spannung beträgt die Abfallzeit von 90%
auf 10% des maximalen Kontraste etwa 500 msec. Diese Abfallzeit ist naturgemäß für Bildwiedergabezwecke
viel zu lang. Bei einer Vorrichtung nach dar Erfindung wird eine Wechselspannung von 25 V, 70 kHz verwendet,
um die Abfallzeit zu verkürzen. Die Abfallzeit wird dadurch auf etwa 15 msec herabgesetzt Dies ist darauf
zurückzuführen, daß bei 7OkHz εΐ größer als e|| ist,
wodurch die langgestreckten Moleküle senkrecht zu den Feldlinien des elektrischen Feldes ausgerichtet
werden. Sie werden dadurch einer zusätzlichen Kraft ausgesetzt, die sie in den unerregten Zustand zurücktreibt
Ohne Wechselspannung erreichen die Moleküle den unerregten Zustand dadurch, daß die Moleküle in
den an die Stützplatten 1 und 2 grenzenden Schichten
ihre Vorzugsorientierung weiterleiten. Diese Erscheinung pflanzt sich bis zu der Mitte der Schicht 3 fort, was
eine um so längere Zeit in Anspruch nimmt, je dicker die
Schicht 3 und je größer ihre Viskosität ist
Ein weiteres Beispiel eines in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anwendbaren Fiüssigkristalls ist ein Gemisch
der nachstehenden drei Stoffe:
-C=N
H
H
C=N
wobei R1 = η C4H9O-, R2 = π -C6H13O- und
R-3 — μ · C7Hj5—C
ist Dieses Gemisch wird
Physics«, Heft 56, Nr. 14,
1494-1497 beschrieben.
Physics«, Heft 56, Nr. 14,
1494-1497 beschrieben.
in »Journal of Chemical den 15. Februar 1972, S.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Elektrooptische Vorrichtung mit einer Schiebt aus einem nematischen Flüssigkristall zwischen einer - ersten und euter zweiten Stützplatte, bei der mindestens eine dieser Stützplatten transparent ist, * v und die Stützplatten mit Elektroden zur Erzeugung \. eines zu der Flüssigkristallschicht senkrechten \ " elektrischen Feldes versehen sind, bei der beim Fehlen des genannten elektrischen Feldes die große Achse der Moleküle des FlüssigkristaUs eine zu den genannten Stützplatten parallele Orientierung aufweist, wobei die Orientierung in einer an die erste 'Stützplatte grenzenden Schicht zu einer ersten Richtung und in einer an die zweite Stützplatte grenzenden Schicht zu einer zweiten Richtung parallel ist, die weiter mit Mitteln versehen ist, mit deren Hufe elektrische Spannungen den genannten Elektroden zugeführt werden, und bei der der Flüssigkristall eine dielektrische Anisotropie Δε = ε|| — el aufweist, die unterhalb einer bestimmten kritischen Frequenz positiv und oberhalb der genannten kritischen Frequenz negativ ist, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten elektrischen Spannungen eine Frequenz unterhalb der genannten kritischen Frequenz zum Erregen der Vorrichtung und eine Frequenz oberhalb der genannten kritischen Frequenz zum beschleunigten Ausschalten der Vorrichtung aufweisen.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL7300452A NL7300452A (de) | 1973-01-12 | 1973-01-12 | |
NL7300452 | 1973-01-12 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2364641A1 DE2364641A1 (de) | 1974-07-18 |
DE2364641B2 true DE2364641B2 (de) | 1977-04-21 |
DE2364641C3 DE2364641C3 (de) | 1977-12-29 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5311463B2 (de) | 1978-04-21 |
GB1410161A (en) | 1975-10-15 |
JPS49105553A (de) | 1974-10-05 |
FR2214135B1 (de) | 1976-11-26 |
IT1004691B (it) | 1976-07-20 |
FR2214135A1 (de) | 1974-08-09 |
CH557041A (de) | 1974-12-13 |
DE2364641A1 (de) | 1974-07-18 |
NL7300452A (de) | 1974-07-16 |
AU6434074A (en) | 1975-07-10 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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