DE2347836C3 - Vor Fälschungen geschütztes Wertpapier und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Vor Fälschungen geschütztes Wertpapier und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
- Publication number
- DE2347836C3 DE2347836C3 DE19732347836 DE2347836A DE2347836C3 DE 2347836 C3 DE2347836 C3 DE 2347836C3 DE 19732347836 DE19732347836 DE 19732347836 DE 2347836 A DE2347836 A DE 2347836A DE 2347836 C3 DE2347836 C3 DE 2347836C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- color
- light
- security
- type
- test
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 238000000034 method Methods 0.000 title claims description 5
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 title description 5
- 238000007639 printing Methods 0.000 claims description 35
- 239000000976 ink Substances 0.000 claims description 27
- 239000003086 colorant Substances 0.000 claims description 16
- 230000000052 comparative effect Effects 0.000 claims 1
- 239000000049 pigment Substances 0.000 description 7
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 5
- 230000003595 spectral Effects 0.000 description 5
- 238000004364 calculation method Methods 0.000 description 4
- 239000000203 mixture Substances 0.000 description 4
- 239000004753 textile Substances 0.000 description 4
- 239000000284 extract Substances 0.000 description 3
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 description 2
- 238000001514 detection method Methods 0.000 description 2
- 238000005259 measurement Methods 0.000 description 2
- 238000007645 offset printing Methods 0.000 description 2
- 231100000817 safety factor Toxicity 0.000 description 2
- 230000035945 sensitivity Effects 0.000 description 2
- 238000001228 spectrum Methods 0.000 description 2
- 238000001429 visible spectrum Methods 0.000 description 2
- 229920000180 Alkyd Polymers 0.000 description 1
- 239000011230 binding agent Substances 0.000 description 1
- 230000005540 biological transmission Effects 0.000 description 1
- 238000009835 boiling Methods 0.000 description 1
- OKTJSMMVPCPJKN-UHFFFAOYSA-N carbon Chemical compound [C] OKTJSMMVPCPJKN-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 238000004737 colorimetric analysis Methods 0.000 description 1
- 238000004040 coloring Methods 0.000 description 1
- 238000004043 dyeing Methods 0.000 description 1
- 238000005516 engineering process Methods 0.000 description 1
- 230000003203 everyday Effects 0.000 description 1
- 230000002349 favourable Effects 0.000 description 1
- 239000002480 mineral oil Substances 0.000 description 1
- ISWSIDIOOBJBQZ-UHFFFAOYSA-N phenol group Chemical group C1(=CC=CC=C1)O ISWSIDIOOBJBQZ-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 239000005011 phenolic resin Substances 0.000 description 1
- 229920001568 phenolic resin Polymers 0.000 description 1
- 230000001953 sensory Effects 0.000 description 1
- 238000000926 separation method Methods 0.000 description 1
- 239000004071 soot Substances 0.000 description 1
- 230000000007 visual effect Effects 0.000 description 1
Description
4. Wertpapier nach Anspruch 3, dadurch gekenn- oder Transmissionsfunktionen haben, aber ihre Farbvazeichnet,
daß neben zwei Farbtestfeldern ein drittes 20 lenzen für eine bestimmte Lichtart und einem
Farbtestfeld vorgesehen ist, welches unter der bestimmten Beobachter gleich sind. Betrachtet man
Prüflichtart mit einem der beiden anderen Testfelder solche metamere Proben bei Beleuchtung mit einer
farblich identisch ist, während das andere der beiden anderen Lichtart, so sehen sie verschieden aus.
Testfelder mit dem dritten Testfeld bei einer Während normalerweise, etwa in der Textilfärberei, anderen Lichtart, z.B. Tageslicht, identisch ist. 25 diese Erscheinung als Nachteil empfunden wird
Testfelder mit dem dritten Testfeld bei einer Während normalerweise, etwa in der Textilfärberei, anderen Lichtart, z.B. Tageslicht, identisch ist. 25 diese Erscheinung als Nachteil empfunden wird
5. Verfahren zur Herstellung eines Wertpapieres (Beispiel: Abendfarbenabweichungen), und man demzunach
einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch folge bestrebt ist, die Metamerie möglichst klein zu
gekennzeichnet, daß die Farbe bzw. die Farben haken oder gar ganz zu vermeiden, wird gemäß
aufgedruckt werden. vorliegender Erfindung das gegenteilige Ziel verfolgt,
6. Verfahren zur Herstellung von Wertpapieren 30 d. h. es wird ein möglichst großer Metamerie-Effekt
räch Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das angestrebt.
Wertpapier mit mindestens zwei verschiedenen Zur quantitativen Angabe der Metamerie dient der
Druckfarben derart bedruckt wird, daß mindestens Metamerie-lndex. Der Metamerie-lndex Afristein Maß
zwei mit scharfer Umrandung aneinander stoßende für den Farbabstand AE, den ein Probenpaar, welches
Teilfelder entstehen. 35 unter einer Belichtungsart die gleichen Normfarbwerte
besitzt, beim Wechsel der Lichtart zeigt. Für die
Erkennung der Farbänderung bei Übergang von der
einen Lichtart in die andere ist es allerdings nicht erforderlich, daß für die eine Lichtart absolute farbliche
Bei dem hohen Stand der modernen Fälschungstech- 40 Identität zwischen den beiden metameren Farben
niken bereitet es oft große Schwierigkeiten, Fälschun- besteht; wichtig ist allein, daß beim Wechsel der Lichtart
gen von Wertpapieren mit einfachen Mitteln, etwa mit die ursprüngliche Farbdifferenz sprunghaft und deutlich
dem bloßen Auge, zu erkennen. Insbesondere für den sichtbar vergrößert wird. Diese Bedingung ist erfüllt,
Laien, dem keine speziellen Prüfmittel zur Verfügung wenn dieser Sprung mindestens dreimal so groß ist wie
stehen, ist es praktisch unmöglich, eine geschickte 45 die Farbdifferenz bei der Lichtart, bei der die Farben
Fälschung von dem echten Wertpapier zu unterschei- identisch sein sollen. Zweckmäßigerweise sollte die
den. unterste Grenze von 2ΔΕ-Einheiten für die beiden
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht verschiedenen Farben nicht unterschritten werden,
daher darin, Wertpapiere zuverlässig vor Fälschungen wobei ΔE der nach dem C1E-1964-System berechnete
zu schützen. Hierbei werden unter Wertpapieren nicht 50 Farbunterschied ist (s. Colorimetry, Puplic. CIE No.15
nur Banknoten, Wechsel und Effekten des Kapitalmark- (E-1.3.1) 1971, S.69), da dann die Verschiedenheit nur
tes oder dergleichen verstanden, sondern auch sonstige noch bei kritischer und damit zeitraubender visueller
Papiere, z. B. Fahrkarten, Flugscheine, Theaterkarten Beurteilung festzustellen ist.
oder dergleichen, deren Fälschung oft wegen der Die vorliegende Erfindung läßt sich praktisch
weniger differenzierten Papierwahl noch leichter 55 prinzipiell in zwei verschiedenen Varianten verwirklimöglich
ist als beispielsweise für Papiergeld. chen.
Die Erfindung löst dieses Problem dadurch, daß zum In dem einen Fall verwendet man ein metameres
Druck solche Druckfarben verwendet werden, die einen Probenpaar, das bei Betrachtung im Tageslicht gleiches
deutlich erkennbaren Metamerie-Effekt ergeben. und im Kunstlicht, etwa im Glühlampenlicht einer
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird die 60 einfachen Scnreibtischlampe, unterschiedliches Ausse-Verwendung
einer einzigen metameren Farbe, die bei hen hat. Die Umkehrung dieses Prinzips stellt die andere
Wechsel von einer Lichtart, z. B. Tageslicht, zu einer Variante dar. Die erste Ausführungsform zeichnet sich
anderen Lichtart, z. B. Kunstlicht, einen Farbsprung durch ihre einfache Anwendbarkeit aus, so daß jeder
ergibt, die Vergleichsl'arbe durch die Erinnerungsfarbe Laie in der Lage ist, zweifelhafte Banknoten auf ihre
gebildet, die sich bei der einen oder der anderen Lidüari 6S Echtheit selbst zu prüfen. Die zweite Variante hat den
ergibt. Vorteil, daß die Beleuchtungsbedingungen für Farbiden-
Die Umrandung des oder der Farbfelder können tität präziser realisiert werden können als bei
hierbei durch die bildliche Darstellung des Aufdrucks Tageslicht, da Tageslicht naturgegebenen Schwankun-
gen unterv/orfen ist Das ermöglicht wiederum eine präzisere Prüfung, erhöht also die Sicherheit. Außer den
genannten Lichtarten, also Tages- und Glühlicht, können selbstverständlich auch andere Lichtarten,
beispielsweise das Licht von Leuohtstolflampen, die es
bekanntlich in den verschiedensten Farbtönungen gibt, verwendet werden. Auch ungewöhnliche Färbungen,
wie grünliches, bläuliches, purpurnes oder rötliches Licht, wie sie z. B. leicht durch farbige Filter hergestellt
werden können, sind grundsätzlich nicht ausgeschlossen. Im Gegenteil, solche ungewöhnlichen, nur mit Spezialfiltern
oder äquivalenten Mitteln realisierbaren Färbungen mit ganz speziellem spektralem Verlauf erschweren
die Arbeit der Fälscher zusätzlich, wenn diese Filter o. ä. geheimgehalten werden und nur Spezialinstituten zur
Verfugung stehen. Wegen der Unzulänglichkeit solcher I .ichtfärbungen sind die Fälscher nicht in der Lage, die
von ihnen gefälschten Wertpapiere selbst zu prüfen und das Gelingen ihrer Fälschung zu kontrollieren. Auch für
die praktische Durchführung der erfindungsgemäßen Herstellung von fälschungssicherem Wertpapier gibt es
verschiedene Ausführungsformen. Beispielsweise kann man mit einer Druckfarbe einen Teil (A) der
Gesamtfläche des Wertpapieres und mit einer anderen Druckfarbe den restlichen Teil (B) bedrucken. Dann
weisen die beiden Teilflächen beispielsweise bei Tageslicht gleiches farbliches Aussehen auf, sind also
nicht unterscheidbar. Beim Betrachten des Aufdrucks im Glühlicht, wozu eine einfache Schreibtischlarnpe mit
üblicher Glühlampe ausreicht, zerfällt aber der Gesamtaufdruck in die beiden, mit den metameren Farben
bedruckten Teilflächen, da sie jetzt farblich unterschiedliches Aussehen annehmen, was bei genügend starkem
Metamerie-Effekt ohne zusätzliche Mittel, also lediglich mit dem bloßen Auge, zu erkennen ist. Beim
routinemäßigen Zählen von Papiergeld gibt sich also ein echter Geldschein unter einer Glühlichtlampe (Prüflicht)
schnell und sicher dadurch zu erkennen, daß er nicht das bei Tageslicht (Gebrauchslicht) übliche
einheitliche Aussehen zeigt, sondern in Teilflächen von unterschiedlicher Farbe und ungewöhnlicher Anordnung
aufgespalten ist. Die Teilflächen A und B, die jeweils mit den beiden den Metamerie-Effekt ergebenden
Farben bedruckt sind und nebeneinander liegen, stoßen vorzugsweise mit scharfen Umrandung aufeinander,
wobei eine Überlappung mit feiner Kante oder auch eine feine Zwischenraumkante der farblichen
Unterscheidbarkei): beider Teilflächen dienlich ist. Größe, Gestalt und Anordnung der Teilflächen auf der
Gesamtfläche der Wertpapiers sind dabei keinen Beschränkungen unterworfen. Folgende Gestaltungsmöglichkeilen
seien beispielhaft erwähnt: Einmal kann die Trennlinie zwischen A und B querdiagonal, schräg
oder parallel — zu den Kanten des Wertpapieres durch die gesamte Fläche des Wertpapieres, d. h. durch die
gesamte bildhafte Darstellung verlaufen. Neben einer geraden Trennlinie kommt auch eine gezackte, gezahnte
oder wellenförmige Linie in Frage. Aber es können auch beliebige geometrische Figuren — Dreiecke,
Vierecke, Kreise, diagonale oder kantenparallele Kreuze u. a. — regelmäßig oder auch unregelmäßig
über die gesamte Fläche verteilt sein. Weiterhin kann die Anordnung der Teilfläche A und ßaus langgestreckten
Rechtecken oder anderen gebrochenen oder gewellten parallel zueinander angeordneten Figuren
bestehen, die alternierend mit der einen und der anderen Druckfarbe bedruckt sind. Neben geometrischen Figuren
kommen auch besondere Zeichen, wie z. B.
Druckbuchstaben, Ziffern oder Kombinationen hiervon in Frage. Schließlich können die Teilfelder A und B auf
dem Wertpapier auch als besondere Testfelder aufgedruckt sein, z. B. als Dreiecke oder Vierecke, die eine
." Kante gemeinsam haben; oder auch als konzentrisch angeordnete Kreise, Vierecke, Dreiecke usw., wobei die
innere Figur mit der einen Druckfarbe, die nach außen sich folgenden rahmenartigen Tei.'flächen abwechselnd
mit der einen oder der anderen Druckfarbe bedruckt
ίο sind.
Neben den beiden Teilflächen A und B kann noch eine dritte, an mindestens eine der beiden Teilflächen
angrenzende Teilfläche (C) vorgesehen sein, die bei Beleuchtung mit z. B. Glühlicht mit der Fläche B
identisch ist, so daß bei Beleuchtung mit Tageslicht farbliche Identität zwischen A und B, bei Beleuchtung
mit Glühlicht farbliche Identität zwischen B und C besteht. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß der
farbliche Umschlag von Bdurch die Identitätsbedingung
B= Cauch quantitativ kontrolliert werden kann, was die Erkennung von unvollkommen erreichten Fälschungen
ermöglicht und damit eine weitere Sicherheitsmaßnahme bedeutet. Eine weitere praktische Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von
2.5 fälschungssicherem Wertpapier besteht darin, daß man
die Gesamtfläche des Wertpapiers mit nur einer Druckfarbe bedruckt, die einen Farbeindruck erzeugt,
der bei unterschiedlichen Beleuchtungsarten (z. B. Tageslicht oder Glühlampenlicht) wesentlich verschieden
ist. Da in diesem Fall der unmittelbare Vergleich fehlt, muß der Farbabstand zwischen der »Erinnerungsfarbe« (das ist z. B. der Farbeindruck bei Tageslicht) und
der »Prüffarbe« (das ist z. B. der Sinneseindruck unter Glühlampenlicht) sehr groß, nämlich mindestens ca.
10d£-Einheiten nach derCIE-1964-Formel betragen.
Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt nun darin, daß es für Fälscher auf praktisch
unüberwindliche Schwierigkeiten stößt, gerade die auf dem Wertpapier angewendeten Druckfarben, die den
metameren Farbeffekt ergeben und die im Handel nicht erhältlich sind, nachzufälschen, wie es überhaupt
praktisch unmöglich ist, den spektralen Verlauf einer vorgesehenen Farbe »Nachzubauen«, wenn die erforderlichen
Druckfarbpigmente, aus denen die erfindungsgemäß anzuwendenden Druckfarben vermischt sind,
nicht bekannt sind oder nicht zur Verfügung stehen. Aber selbst wenn sie bekannt wären, wü de die
Nachbildung der erfindungsgemäß zu verwendenden Druckfarben auferhebliche Schwierigkeiten stoßen, da
ja die Anteile an diesen Pigmenten in der Druckfarbe unbekannt sind.
Ein weiterer Sicherheitsfaktor bei den erfindungsgemäßen Wertpapieren besteht darin, daß für den
Fälscher bei der photographischen Reproduktion von Wertpapieren nahezu unüberwindliche Schwierigkeiten
auftreten.
Metamere Farben haben nämlich nicht nur die Eigenschaft, bei Veränderung der Lichtart ihre Identität
zu verlieren, sondern auch dann, wenn sie durch ein von der spektralen Augenempfindlichkeit abweichendes System
eines lichtelektrischen Empfängers registriert werden.
Das heißt: Auch bei der Herstellung der Farbauszüge durch die drei Farbauszugsfilter Blau, Grün und Rot,
die in Verbindung mit der spektralen Empfindlichkeil
ή5 des Farbauszugsfümes ein solches vom Auge abweichendes
System eines lichtelektrischen Empfänge rs darstellen, werden die für das Auge gleich aussehenden Farben
auf den Farbauszügen — und damit im Druck — als
unterschiedliche Farben registriert. Es gelingt also nicht einmal bei der Farbreproduktion, die ja den ersten
Schritt auf dem Wege zum Falsifikat bedeutet, farbrichtige Farbauszüge herzustellen. Das trifft besonders
für das Spektrumdrittel zu, wo die Remissionsfunktionen der beiden metameren Farben möglichst weit
auseinander gehen und sich nicht schneiden. Hierzu bevorzugt ist das rote Spektrumsdrittel von λ = 600 nm
ab nach längeren Wellenlängen zu (s. Beispiel und Abb. 2). Auch das ist wiederum ein günstiger Umstand,
da gerade in der Cyandruckform, die je dem Rotfilterauszug zugeordnet ist, schon geringe Unterschiede
im Druckfarbenauftrag sinnfällig deutliche Farbabweichungen von der farbrichtigen Wiedergabe
verursachen.
Da zur Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Druckfarben keine reinen Farbpigmente in
Frage kommen, sondern Pigmentmischungen, so kommt als zusätzlicher Sicherheitsfaktor gegen Fälschungen
der ungeheure mathematische Aufwand hinzu, der bei der Berechnung der Mischungsverhältnisse anfällt, da
neben einer eingehenden Kenntnis der Theorie noch aufwendige Apparaturen, insbesondere ein entsprechend
programmierter Computer und ein Farbmessgerät zur spektralen Ausmessung der Einzelfarben — falls
sie bekannt wären — erforderlich sind. Hat die nachzufälschende Druckfarbe dazu noch einen extrem
hohen Metamerie-lndex, so ist die Aussicht auf eine Fälschung allein schon von der Druckfarbe als äußerst
gering zu bezeichnen.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung sei anhand des nachfolgenden Beispiels näher veranschaulicht.
Als die eine der beiden metameren Druckfarben wird ein Unbunt verwendet, welches über das gesamte
sichtbare Spektrum hinweg die Remission j3(}>)=0.10
aufweist (sogenanntes »echtes« Grau, d.h. unbedingt gleiches Grau). Es wird durch jede im Handel erhältliche
schwarze Druckfarbe realisiert, deren Pigmentbasis bekanntlich Ruß ist, der alle Wellenlängen des
sichtbaren Spektrums in gleichem Maße remittiert.
Zur Erzielung der Remission /?(y)=0,10 ist es nur
erforderlich, die schwarze Druckfarbe entsprechend zu verdünnen und sie im sogenannten Vollton ( = 100%
Rastertonwert, s. DlN 16 600) zu verdrucken. Anstelle dessen kann man die zu bedruckende Fläche auch mit
einem Raster von der relativen Punktgröße 0.10 (d. i. ein 10% Raster, s. DIN 16 6000) bedrucken, wobei dann die
unverdünnte Druckfarbe verwendet wird. Die Realisierung der Remission /?(y) = 0,10 erfolgt in an sich
bekannter Weise.
Als zweite, zu der genannten Farbe metamere Druckfarbe verwendet man ein Gemisch, welches aus
den Grundfarben Gelb, Purpur und Grau für den Offsetdruck (DlN 19 509) auf folgende Weise erzeugt
wird:
Man geht von den Remissionsfunktionen dieser Farbe aus, die im Vollton verdruckt sind (Fig. 1). Daraus
werden die Mischanteile dieser Farben zur Erzeugung des Unbunl, welches bei Tageslicht (Lichtart D65) das
gleiche Aussehen hat wie das oben genannte echte Grau, nach der Methode der sogenannten Rezepturberechnung,
wie sie für das Nachmischen (»Nachstellen«) von Textilfaden laufend durchgeführt wird, errechnet
(siehe z. B. »Farbmessung in der Textilindustrie« Bayer Farben-Revue, Sonderheft 3 der Bayer AG, Leverkusen).
Die komplizierte Rechnung wird zweckmäßigerweise mit einem Computer durchgeführt, der bereits mit
einer fertigen Programmierung (für Textil-Rezepturberechnung)
versehen ist
Bezeichnet man die Konzentration der genannten DIN-Druckfarben, die den Ausgang für die Grau-Mischung
bilden, mit 100, so ergibt die Computerrechnung für die gesuchte metamere unbunte Druckfarbe
folgende Konzentrationen:
Gelb 0,48; Purpur 0,49; Cyan 0,72.
Diesen Werten entsprechend sind die Druckfarben ir den Anteilen 28% für Gelb, 29% für Purpur und 43% für
Cyan unter Verwendung üblicher Bindemittel, wie Kollophonium-modifizierte Phenolharze und Alkydharze,
gut zu verrühren und durch Hinzufügen entsprechender Mengen üblicher Verdünnungsmittel (Lackleitnöl
Drucköl 80, hochsiedende Mineralöle u.dgl.) auf die gleiche Graudichte zu bringen wie das obengenannte
echte Grau mit der Remission 0(A)=O1IO.
Als Farbpigmente werden dabei beispielsweise solche, wie sie nach Din 16 509 festgelegt sind
eingesetzt. Die so erhaltenen Druckfarben können aui
geeigneten Papieren nach dem Offsetdruckverfahrer verdruckt werden.
Man kann auch die Druckfarben unverdünnt verwenden, wenn der Druck nicht im Vollton, sondern iir
Rasterdruck ausgeführt wird. Die relative Punktgrößf
ist dann für den Gelbdruck 48%, für den Purpurdrucl* 49% und für den Cyandruck 72%.
Die Remissionsfunktion der zu dem echten Grai metameren Mischfarbe ist in Abbildung 2 dargestellt
Diese beiden Farben zeigen also unter der Lichtart D6f farblich ununterscheidbares Aussehen (Farbdifferenz 0),
Bei Betrachtung im Glühlampenlicht ist dagegen eii deutlicher Farbunterschied von ca. 7/lE-Einheiten zi
erkennen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vor Fälschungen geschütztes Wertpapier, Farbtestfeld vorgesehen sein, welches unter der
dadurch gekennzeichnet, daß zum Druck ί Prüflichtart mit einem der beiden anderen Testfelder
solche Druckfarben verwendet werden, die einen farblich identisch ist, während das andere der beiden
deutlich erkennbaren Metamerie-Effekt ergeben. Testfelder mit dem dritten Testfeld bei einer anderen
2. Wertpapier nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Lichtart, z. B. Tageslicht, identisch ist.
zeichnet, daß bei Verwendung einer einzigen Farbe Die metamere Farbe bzw. die metameren Farben
diese beim Wechsel von einer Lichtart, z. B. io können z. B. im Zuge eines Druckvorganges aufge-
Tageslicht, zu einer anderen Lichtart, z. B. Kunst- bracht werden. So kann das Wertpapier bei einer
licht, einen Farbsprung ergibt, wobei die Vergleichs- Ausführungsform der Erfindung mit mindestens zwei
farbe durch die Erinnerungsfarbe gebildet wird, die verschiedenen Druckfarben derart bedruckt werden,
sich bei der einen oder der anderen Lichtart ergibt. daß mindestens zwei mit scharfer Umrandung aneinan-
3. Wertpapier nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 15 der stoßende Teilfelder entstehen.
zeichnet, daß die Umrandung de; oder der Gemäß der Norm DiN 6172 der Bundesrepublik
Farbfelder durch die bildliche Darstellung des Deutschland bezeichnet man zwei Proben dann als
Aufdruckes verläuft. metamer, wenn diese Proben verschiedene Remissions-
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732347836 DE2347836C3 (de) | 1973-09-22 | Vor Fälschungen geschütztes Wertpapier und Verfahren zu seiner Herstellung | |
CH1275874A CH570881A5 (de) | 1973-09-22 | 1974-09-20 | |
AT757374A AT349884B (de) | 1973-09-22 | 1974-09-20 | Vor faelschungen geschuetztes wertpapier und verfahren zu seiner herstellung |
FR7431795A FR2257438A1 (en) | 1973-09-22 | 1974-09-20 | Counterfeit protected banknote paper - uses metameric printing inks which appear different in daylight and artificial light |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732347836 DE2347836C3 (de) | 1973-09-22 | Vor Fälschungen geschütztes Wertpapier und Verfahren zu seiner Herstellung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2347836A1 DE2347836A1 (de) | 1975-04-03 |
DE2347836B2 DE2347836B2 (de) | 1977-01-20 |
DE2347836C3 true DE2347836C3 (de) | 1977-09-08 |
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0603117B1 (de) | Verfahren zur Herstellung fälschungssicherer farbiger Druckerzeugnisse | |
DE2901150C2 (de) | Ausweiskarte mit im Auf- und Durchlicht prüf baren Echtheitsmerkmalen und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE112012002714T5 (de) | Verbesserungen an Sicherheitsvorrichtungen, die farbverschiebende Druckfarben beinhalten | |
EP1409263B1 (de) | Durch drucken erzeugtes halbtonbild | |
DE102008037128A1 (de) | Sicherheitselement mit Auf- und Durchlicht-Informationen | |
EP3513984B2 (de) | Sicherheitselement mit lumineszenz-motivbereich | |
EP2318884B1 (de) | Binäres kippbild | |
EP0946661B1 (de) | Druckfarbe für sicherheitsmarkierung auf einem datenträger | |
EP3825141B1 (de) | Lumineszenzelement mit lumineszenzmotivbereich | |
EP1803038B1 (de) | Sicherheitsmerkmal für sicherheitsdokumente | |
DE102019006315A1 (de) | Optisch variables Sicherheitselement | |
EP3225417A1 (de) | Datenträger mit aufdruck | |
DE2347836C3 (de) | Vor Fälschungen geschütztes Wertpapier und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE7430222U (de) | Wertpapier | |
DE2347836B2 (de) | Vor faelschungen geschuetztes wertpapier und verfahren zu seiner herstellung | |
EP3339049A1 (de) | Datenträger mit lumineszenzbereichen | |
WO2012175212A1 (de) | Magnetische siebdruckfarbe oder flexodruckfarbe und damit bedrucktes sicherheitselement | |
DE102020002429A1 (de) | Datenträger, insbesondere ein Wert- oder Sicherheitsdokument | |
DE102022107442B4 (de) | Verfahren zur Überprüfung der Echtheit eines Wertdokuments | |
EP4183592B1 (de) | Durchsichtssicherheitselement und herstellungsverfahren | |
DE102014004753A1 (de) | Sicherheitselement mit lumineszierendem Sicherheitsmerkmal | |
AT413805B (de) | Sicherheitsdokument | |
EP3305543B1 (de) | Sicherheitselement und wertdokument mit diesem sicherheitselement | |
EP1383959B1 (de) | Farbcodierung zur kennzeichnung von gegenständen | |
DE10203564B4 (de) | Sicherheitselement für Wertdokumente, Verfahren zur Verifikation eines Sicherheitselements und Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements |