DE2341061C3 - Verfahren zur laufenden Klassierung von krankheitsverdachtigen Zellproben für Diagnostikprüfungen - Google Patents
Verfahren zur laufenden Klassierung von krankheitsverdachtigen Zellproben für DiagnostikprüfungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur laufenden Klassierung von krankheitsverdächtigen Zellproben für
Diagnostikprüfungen zwtcks Ausscheidung von solcher: Proben, die unzweideutig krankheitsfrei sind, durch
Behandeln der Zellproben mit einem radioaktiv markierten Stoff, der selektiv von kranken Zellen
absorbiert wird, Entfernen des überschüssigen Stoffes, Messung der Radioaktivität der so behandelten
Zellprobe und Vergleich der von der unbekannten Zellprobe emittierten Radioaktivität mit einer Standardprobe,
welche durch Messen des Niveaus der Radioaktivität erhalten wird, die von einer ähnlichen
normalen Zellprobenart emittiert wird.
Nach der US-Patentschrift 36 73 410, der die deutsche
Offenlegungsschrift 20 31 447 entspricht, ist es bekann», zur Diagnositizierung von Zellproben auf Krankheiten
eine Zellprobe mit einem radioaktiv gekennzeichneten Farbstoff anzufärben, überschüssiges Farbstoffmaterial
durch Spülen der Zellprobe zu beseitigen, die Radioaktivität der so behandelten Zellprobe zu messen sowie das
ίο Radioaktivitälsniveau zu vergleichen mit demjenigen
von in gleicher Weise behandelten Proben gesunder Zellen. Dieses bekannte Verfahren bezieht sich nicht nur
auf die Untersuchung von auf Objektträgern aufgebrachten Zellproben, sondern auch auf die Untersuchung
von Proben in flüssiger Form, d.h. also von Zellsuspensionen. Das Zentrifugieren der Zellprobe
wird bei diesem Verfahren vor der Radioaktivitätsmessung durchgeführt.
Aus der US-Patentschrift 34 76 514 ist es bereits bekannt, bei einem Verfahren zur Feststellung von
Krebszellen durch Anfärben einer Zellsuspension mit einem Farbstoff, der von Krebszellen stärker absorbiert
wird als von normalen Zellen, eine bestimmte Anzahl von Zellen aus der zu untersuchenden Probe auszuzählen
und die Farbstoffmenge der Anzahl der ausgezählten Zellen anzupassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren zur laufenden Klassierung von krankheitsverdächtigen
Zellproben für Diagnostikprüfungen zu verbeisern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als radioaktiv markierter Stoff 3H-Pyronin B
verwendet wird und daß vor dem Behandeln der Zellen mit 3H-Pyronin B die Konzentration der Zellen aus der
zu klassifizierenden Probe bestimmt wird, das Radioaktivitätsniveau beider Proben an die Konzentration der
Zellen angepaßt wird, daß vor der Messung der Radioaktivität von der zu messenden bestimmten
Menge Zellen die zellulären Fremdstoffe, die bei der Behandlung mit 3H-Pyronin B zugegen waren, unter
Verwendung einer äthanolhaltigen Waschflüssigkeit entfernt werden, und daß dann das Verhältnis der
gemessenen spezifischen Radioaktivitäten zueinander gebildet werden.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird vor dem Bestimmen der Zellenkonzentration die
Zellensuspension homogenisiert.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß das zelluläre Fremdmaterial, welches Protein
und Nucleoprotein aufweisen kann, von der Probe entfernt wird.
Vor der Abtastung der Radioaktivität werden in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Zellen gelöst.
Eine weitere Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß bei der Löslichmachung ein Fließmittel, welches
Photonen zu emittieren vermag, verwendet wird.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Probe von menschlichen weiblichen
reprodukten Organen stammt.
Im Folgenden wird die Erfindung durch die Beschreibung von Beispielen in Zusammenhang mit den
Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm eines Verfahrens zur laufenden Klassierung von krankheitsverdächtigen
Zellproben für Diagnostikprüfungen;
Fig. 2 ist eine graphische Darstellung, die zeigt, daß
eine lineare Beziehungen zwischen der Zahl der Zellen und den Zahlungen pro Minute besteht.
Bevor die Zellen gezählt werden, wird die übersiehende
Schutzpräparai- oder Präservativlösnng, in der
die Probe enthalten ist, in eine Lösung überführt, die einen elektrischen Standard-Widerstand hat. Die Probe
kann von ihrer überstehenden Flüssigkeit in einer Zentrifuge getrennt werden. Das durch das Zentrifugieren
erhaltene Sediment wird in geeigneter Ionenstärke wieder so verdünnt, daß die Leitfähigkeit und/oder die
optischen Eigenschaften der Kombination der Zeillösung standardisiert sind.
Die Art der verwendeten Standardlösung hängt von der Zellzähleinrichlung ab. Die Viskosität der Lösung
muß genau kontrolliert werden, um eine konstante Durchflußgeschwindigkeit durch die Zählöffnung zu
gewährleisten. Wenn eine optische Interferenznachweiseinrichtung verwendet wird, muß eine Farbinterferenz,
wie sie durch eine Hämoglobinverunreinigung hervorgerufen sein kann, vermieden werden. Die
Hämoglobinverunreinigung sollte vor der Suspension der Probe in der Zählflüssigkeit entfernt sein. Bei einem
Widerstandsnachweisgerät muß die Jonenslärke genau kontrolliert werden. Ionenfreie Lösungen können auch
verwendet werden. Wenn jedoch eine ionische Lösung, wie z. B. Isoton® verwendet wird, muß die lonenstärke
genau titriert oder dadurch geprüft werden, daß man ihre Gefrierpunktserniedrigung mit einem herkömmlichen
Osmometer bestimmt.
Nachdem eine vorbestimme Menge von Zellen gezählt und von der Probe getrennt ist, werden die
verbleibenden Zellen beiseitegestellt und gegebenenfalls für eine spätere diagnostische Untersuchung
aufbewahrt. Falls die Probe keine ausreichende Zahl von Zellen enthält, um eine Klassierung sowie eine
nachfolgende Prüfung vorzunehmen, kann das Verfahren nicht fortgesetzt werden, und man muß eine andere
Probe nehmen.
Der Grund für das Auszählen einer vorbestimmten Menge von Zellen besteht darin, daß man die geeignete
Menge radioaktiver Flüssigkeit auffindet, die der Zellmenge zuzugeben ist. Erfindungsgemäß ist festgestellt
worden, daß ein lineares Verhältnis zwischen der Zellenkonzentration und der Aufnahme an Farbstoff
und radioaktivem Material besteht. Das lineare Verhältnis ist in F i g. 2 dargestellt. Nachdem die Anzahl
der Zellen bestimmt worden ist, kann die Menge des zuzugebenden Feststoffes leicht bestimmt werden.
Eine ausreichende Menge radioaktiven Materials wird den Zellen zugegeben, um die stöchiometrische
Bindung des Farbstoffes an die Zellen zu erreichen. Das radioaktive Material wird den Zellen bei einem
geeigneten pH-Wert und bei einer genau bestimmten Temperatur ausreichend lange zugegeben. Erfindungsgemäß
wird 3H-Pyronin B, das eine spezifische Aktivität von 0,8 bis 3,0 mc/mg hat, als radioaktives Material in
einer Konzentration von 1 bis 3 mg/1001 der Lösung verwendet. Die Lösung ist bei einem pH-Wert
gepuffert, der im Bereich zwischen 5,0 bis 7,0 liegt findet. Die Temperatur wird in einem Bereich zwischen 200C
bis37°Cbis 10 Minuten lang gehalten.
Nachdem der radioaktive Farbstoff der gezählten Zellmenge zugegeben ist, wird der überschüssige
Farbstoff entfernt, und die Zellen werden erfindungsgemäß gespült. Das Trennen der Zellen vom Farbstoff
kann leicht mit einer Zentrifuge erfolgen. Nach dem Spülen der Zellen wird die überstehende Spülflüssigkeit
ebenfalls mit der Zentrifuge abgetrennt. Das Trennen der radioaktiven überstehenden Flüssigkeit von den
Zellen gestattet es, das radioaktive Material in der überstehenden FarbstofflüssigkeiJ wieder zu gewinnen,
wodurch Abfallprobleme minimal gehalten werden, die normalerweise bei der Verwendung von radioaktiven
Materialien auftreten.
Es gibt im Handel erhältliche automatische Zentrifugen, die beim anfänglichen Entfernen des zellulären
Fremdstoffes verwendet werden können, ferner bei den dem Zählen und/oder dem Messen der Zellen
vorausgehenden Schritten, sowie bei dem nachfolgenden
Färben und Spülen. So wurde eine von der Firma Ivan Sorvall, Ine Norwalk, Connecticut, hergestellte
Zentrifuge mit Erfolg eingesetzt. Vorzugsweise werden die in der Sorvali-Zentrifuge verwendeten Küvetten
etwas abgewandelt, um ein verbessertes Trennen zu erreichen. Beim Sorvall-Trenner kann bei den zu
trennenden Schritten das Entfernen von Spüllösungen u. dg!, unter Zugabe von überstehenden Flüssigkeiten
nacheinander und vollständig automatisch erfolgen. Beispielsweise können derartige Flüssigkeiten, wie
destilliertes Wasser, Äthylalkohol und/oder Beizmittel oder Bleichmittel sowie das radioaktive Farbstoffmaterial
in Speicherfässer des Separators bei der betreffenden Verfahrensstufe abgegeben werden. Ferner können
diese Flüssigkeiten in Sümpfe zum Rückführen eingeleitet werden. Auf diese Weise wird ein erheblicher
Arbeitsaufwand vermieden.
Nachdem die Probe homogenisiert ist und die Zellen dispergiert sind, wird eine vorbestimmte Zellmenge
gezählt und aus der Zellmasse entfernt. Zu diesem Zweck wird eine übliche optische oder elektrische
Zeilzähleinrichtung verwendet.
Das erfindungsgemäße Waschen oder Spülen kann in drei bis fünf unterschiedlichen Zyklen mit einer oder
mehreren unterschiedlichen Wasch- oder Spüllösungen erfolgen. Eine bevorzugte Wasch- und Spüllösung ist
deionisiertes, destilliertes Wasser allein oder in Kombination mit Äthylalkohol. Es ist erwünscht, die Zellen
solange zu waschen und/oder zu spülen, bis die zelluläre Bindekomponente der Aufnahme konstant bleibt. Auf
diese Weise können gut übereinstimmende Resultate erzielt werden.
Nachdem die Zellprobe die Strahlungsabtastphase des Verfahrens durchlaufen hat, wird nun zwischen
• »normalen« und »abnormalen« Zellen dadurch unterschieden, daß das Slrahlungsniveau der Probezellen mit
dem Strahlungsniveau der Zellen verglichen wird, die von einer Standardprobe stammen, und mit der
krankheitsverdächtigen Zellprobe entweder gleichzeitig oder innerhalb einer relativ kurzen Zeit hergestellt
worden ist.
Die erreichbare Genauigkeit der Unterscheidung wird an folgendem Beispiel erläutert. Eine Reihe von
106 krankheitsverdächtigen Proben wurde von einem Pathologen geprüft. Jede Probe wurde durch eine Zahl
entsprechend dem standardpathologischen Klassifikationssystem klassifiziert. Die Proben wurden dem
erfindungsgemäßen Verfahren unterworfen, und das Niveau der Radioaktivität jeder Probe wurde mit dem
entsprechenden Niveau einer krankheitsfreien Standardprobe verglichen. Das Radioaktivitätsniveau der
Probe wurde durch das entsprechende Niveau der Standardprobe zur Bildung eines Verhältnisses geteilt.
Wie die Tabelle I zeigt, hatten alle krankheitsverdächtigen Proben, d. h. die eine Klassifikation von 4 oder
höh°r aufwiesen, ein Strahlungsniveauverhältnis über 1,4. Alle Proben mit einem darunter liegenden
Strahiungsniveauverhältnis hatten niedrigere Klassifikationszahlen, d. h. sie waren krankheitsfrei und
konnten somit von der diagnostischen Untersuchung ausgenommen werden. So zeigt Tabelle II, daß 75% der
täglich zu untersuchenden Zellproben nicht mehr einer weiteren ausführlichen Prüfung unterzogen werden
mußten, da sie unter dem kritischen Strahlungsniveau lagen. Somit brauchten nur 25% der Proben auf
Objektträger für eine ausführliche pathologische oder zylologische Prüfung gebracht zu werden.
Nachdem das Fremdmaterial entfernt ist, wird gemäß einer Ausführungsform der Erfindung die Probe
homogenisiert, um größere Massen des Gewebes aufzubrechen. Standard-Zellhomogenisatoren mit Glasmörsern
und Stößeln aus Glas und/oder Teflon können zu diesem Zweck verwendet werden. Mit der Homogenisation
ist die Dispersion der Zellen gemeint. Zelluläre Zerstörung ist zu vermeiden.
Das Verfahren nach der Erfindung erfordert eine Probe, die frei von zellulärem Fremdmaterial ist. Die
Probe kann zu diesem Zweck einer enzymatischen Behandlung unterworfen werden, um das Fremdmaterial,
wie z. B. Protein, Nucleoprotein und Schleim, zu entfernen. Die Behandlung trennt auch die Zellen durch
Auflösung des interzellularen Zements. Verschiedene herkömmliche enzymatische Behandlungen stehen zu
diesem Zweck zur Verfügung. Beispielsweise können Peosin, Trypsin und Hyaluronidase zufriedenstellend
gleichzeitig oder nacheinander benutzt werden. Die Inkubationszeit, die Temperatur und der pH-Wert der
Behandlungslösungen werden genau kontrolliert, um eine übermäßige Zellzerstörung zu verhindern. Die
optimale bei diesen Enzymen zu verwendende Temperatur beträgt 37°C; bei gewissen anderen Enzymen
kann es jedoch notwendig sein, die Temperatur sowie auch den pH-Wert der Behandlungslösung zu verändern.
Wie bekannt, reagiert Pepsin nur in sauren Lösungen, Trypsin dagegen in neutralen oder alkalischen
Lösungen. Für den Fall, daß der optimale pH-Wert für ein spezielles Enzym nicht angegeben ist.
kann ein solcher pH-Wert experimentell bestimmt werden. Beispielsweise kann eine Standard-Hämoglobinlösung
kalorimetrisch für Tyrosin-Freigabe bei verschiedenen Niveaus des pH-Wertes gemessen
werden. Der pH-Wert, bei dem die größte Menge von Tyrosin erzeugt wird, ist das Optimum. Nachdem so der
optimale pH-Wert ermittelt ist, können die optimale Temperatur und Zeit in ähnlicher Weise aus der
Tyrosin-Freisetzungskurve bestimmt werden, wobei die Zeit auf das Hochtasten der Auflösekurve eingestellt ist,
während das Plateau derselben vermieden werden muß.
Die Farbstofflösung kann durch Kühlung für die tägliche Benutzung erhalten bleiben. Die Zugabe von
Phenol udci benzucsaurem Natnurn ist jedoch zu
empfehlen, um die Lösung bei der Inkubationstemperatur für die Zellenkennzeichnung, die etwa 37°C beträgt,
zu übertragen und zu stabilisieren. Als zuletzt verwendetes Aufschlußmitte] kann ein übliches kaustisches
Lösungsmittel dienen, wie z. B. Liquosol®. Das Aufschlußmittel sollte in einer ausreichenden Menge
aufgebracht werden, um die Zellzerstörung sicherzustellen, das überschüssige Mengen zu erhöhten Abkühlverlusten
bei schnellem Abkühlen und einer Verminderung in der Zählleistung führen, was wirtschaftlich gesehen
nicht tragbar ist. Falls gewünscht, können größere Lösungsmengen wie z. B. Liquaphor, beim Aufschließen
vor der Endübertragung zum Strahlungsnachweis mit Hilfe des Szintillationszählers verwendet werden.
Das radioaktive Farbstoffmaterial wird in der Zentrifuge getrennt, um Probleme bei der radioaktiven
Müllablagerung zu vermeiden. Somit ist das durchschnittliche Laboratorium in der Lage, das erfindungsgemäße
Verfahren anzuwenden, ohne daß spezielle Ablagerungsauflagen der Atom-Energiebehörde zu
erfüllen sind. Nachdem einmal die überschüssigen radioaktiven Stoffe nach der Farbstoffaufnahme getrennt
sind, kann die Anwendung weiterer Spüllösungen durch die üblichen Abgabekanäle entfallen, da nur
relativ geringe Mengen radioaktiven Materials ausge-
H) schieden werden.
Nachdem die Zellproben mit radioaktivem Farbstoff behandelt und in geeigneter Weise gespült sind, werden
sie für die Strahlungsabtasiung vorbereitet. Zu diesem
Zweck ist das Aufschlußmittel mit geeigneten Flußspaten versehen, so daß auch kleinste Strahlungsmengen
durch die Strahlungsnachweiseinrichtung erfaßt werden können. Die Radioaktivität der Zellproben wird
dadurch bestimmt, daß die Zellproben in eine Ampulle gegeben werden, die zur direkten Analyse auf einer
kontinuierlichen Kette durch einen Szintillationszähler gelragen wird. Die Probe kann auch auf einem
Szintillationszähler mit Flüssigkeitsfluß analysiert werden. Obwohl große, kettengetriebene Gamma-Detektoren
mit strahlungsdurchlässigen Fenstern bei dem letzten Ablasischritt verwendet werden können, ist
jedoch gefunden worden, daß die üblichen Flüssigkeitsszintillationsdetektoren empfindlicher und daher geeigneter
sind. Die Firmen Nuclear Chicago, Packard und Beckman Instrument Companies stellen geeignete
Detektoren her.
Das Verfahren ist besonders vorteilhaft anwendbar beim Diagnostizieren von Gewebeproben, die man
durch Ausschaben von weiblichen Fortpflanzungsorganen erhält, wie z. B. der Cervix, dem Uterus oder der
Vagina. Bei der herkömmlichen Praxis werden solche Proben in ein Schutzpräparat eingebettet, dessen
Prüfung bei einem Cytologen oder Pathologen vorgenommen wird, obwohl ein Schutzpräparat nicht
notwendig ist, wenn die Proben sofort, d. h. innerhalb von drei Stunden, geprüft werden. Eine bevorzugte
Flüssigkeit zum Erhalten einer Gewebeprobe, die nach dem Sammeln einer sofortigen Prüfung unterzogen
werden soll, ist eine physiologische Kochsalzlösung (0,85% Salz in destilliertem Wasser) oder Ringer-Lösung.
Andere bevorzugte Schutzpräparate weisen Papette® und sepziell vorbereitete Lösungen aus
Benzol, Methanol, Äthanol Phenylameisensäure, benzoesaures Natrium, Äther oder destilliertes Wasser auf.
Kombinationen dieser Lösungen können in entsprechend gemessenen Konzentrationen verwendet werden.
Es wurde festgestellt, daß Proben, die 18 Monate lang in einem Schutzpräparai gehalten wurden ausreichend
klassiert waren.
Obwohl das Verfahren besonders zum Bestimmen krebsverdächtiger Zellen in weiblichen Fortpflanzungsorganen geeignet ist kann das Verfahren auch zur Feststellung anderer Krankheiten benutzt werden. Trotz einiger »Fehlergebnisse«, die darauf beruhten, daß sich krankheitsverdächtige Proben später als tatsächlich krankheitsfrei erwiesen, erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren eine »wirkliche Negativaussage« von 75%, der zu untersuchenden Proben. Die Verwendung einer »normalen« Zellstandardprobe bei jedem Tagesdurchlauf vermindert die Möglichkeit, daß Veränderungen, z. B. Änderungen der Umgebungstemperatur, des pH-Wertes der benutzten Lösungen oder der Vorbereitungszeit der Proben, die Zuverlässigkeit der Ergebnisse nachteilig beeinflussen können.
Obwohl das Verfahren besonders zum Bestimmen krebsverdächtiger Zellen in weiblichen Fortpflanzungsorganen geeignet ist kann das Verfahren auch zur Feststellung anderer Krankheiten benutzt werden. Trotz einiger »Fehlergebnisse«, die darauf beruhten, daß sich krankheitsverdächtige Proben später als tatsächlich krankheitsfrei erwiesen, erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren eine »wirkliche Negativaussage« von 75%, der zu untersuchenden Proben. Die Verwendung einer »normalen« Zellstandardprobe bei jedem Tagesdurchlauf vermindert die Möglichkeit, daß Veränderungen, z. B. Änderungen der Umgebungstemperatur, des pH-Wertes der benutzten Lösungen oder der Vorbereitungszeit der Proben, die Zuverlässigkeit der Ergebnisse nachteilig beeinflussen können.
Frequenzverteilung normalisierter zervikaier Zellquellen
1 1 |
1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 3 | 5 | 2 | 1 | 5 | |
1 | 1 | 1 | 1 | 2 | 1 | 2 | 2 | 2 | 4 | 4 | |
2 | 1 | 1 | 3 | 1 | 3 | 4 | 2 | 3 | 2 2 5 | 4 | |
2 | 3 | 1 | 1 | 2 | 2 | 2 | 4 | 3 | 5 5 2 5 2 | 5 | |
2 | 1 | ] | 1 | 1 | 3 | 4 | 5 | 5 | |||
2 | 1 | 2 | 1 | 1 | 1 | 5 | 5 | ||||
1 | 1 | 2 | 2 | 2 | 1 | 5 | |||||
1 | 1 | 2 | 2 | 1 | |||||||
1 | 1 | 2 | 1 | 1 | |||||||
2 | 1 | 1 | 1 | 1 | |||||||
2 | 1 | 2 | |||||||||
3 | 1 | 2 | |||||||||
1 | 1 | 2 | |||||||||
1 1 | 1 | ||||||||||
1 1 1 | 1 | ||||||||||
0,8
1,0
1,2
1,4
1,6
1,8 2,0
2,2 2,4 >2,5
Verhältnis
(spezifische Aktivität der Unbekannten spezifische Aktivität normaler Kontrolle)
Statistische Summe aufgewerteter zervikaJer Zellen
1.
Gesamte ausgewertete Fälle
a) # l's
b) # 2's
c) # 3's
d)
e)
e)
# 4's
# 5's
2. Gesamte # 4's und # 5's
a) über 1,4
b) unter 1,4
3. Gesamt über 1,4
a) # 5's über 1,4
b) # 4's über 1,4
c) # 3's über 1,4
d) # 2's über 1,4
e) # l's über 1,4
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
•30 207/197
Claims (6)
1. Verfahren zur laufenden Klassierung von krankheitsverdächtigen Zellproben für Diagnostikprüfungen
zwecks Ausscheidung von solchen Proben, die unzweideutig krankheitsfrei sind, durch
Behandeln der Zellproben mit einem radioaktiv markierten Stoff, der selektiv von kranken Zellen
absorbiert wird, Entfernen des überschüssigen Stoffes, Messung der Radioaktivität der so behandelten
Zellprobe und Vergleich der von der unbekannten Zellprobe emittierten Radioaktivität
mit einer Standardprobe, welche durch Messen des Niveaus der Radioaktivität erhalten wird, die von
einer ähnlichen normalen Zeilprobenart emittiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß als
radioaktiv markierter Stoff 3H-Pyronin B vei wendet
wird und daß vor dem Behandeln der Zellen mit 3H-Pyronin B die Konzentration der Zellen aus der
zu klassifizierenden Probe bestimmt wird, das Radioaktivitätsniveau beider Proben an die Konzentration
der Zellen angepaßt wird, daß vor der Messung der Radioaktivität von der zu messenden
bestimmten Menge Zellen die zellulären Fremdstoffe, die bei der Behandlung mit 3H-Pyronin B
zugegeben waren, unter Verwendung einer äthanolhaltigen Waschflüssigkeit entfernt werden, und daß
dann das Verhältnis der gemessenen spezifischen Radioaktivitäten zueinander gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Bestimmen der Zellenkonzentration
die Zellensuspension homogenisiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zelluläres Fremdmaterial, welches
Protein und Nucleoprotein aufweisen kann, von der Probe entfernt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor der
Abtastung der Radioaktivität die Zellen gelöst werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Löslichmachung ein Fließmittel,
welches Photonen zu emittieren vermag, verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Probe
von menschlichen weiblichen reprodukten Organen stammt.
Applications Claiming Priority (1)
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Family Applications (1)
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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