DE2339987A1 - Schmaelzmittel und verfahren zum schmaelzen von textilien - Google Patents
Schmaelzmittel und verfahren zum schmaelzen von textilienInfo
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Description
"•ATE NlAI1WALH
D R.- I N G. H. FINCK El DIPL-INÜ. H. aOHR DIPL.-ING. S. STAEGER
D R.- I N G. H. FINCK El DIPL-INÜ. H. aOHR DIPL.-ING. S. STAEGER
Fernruh '26 60 40
üunkvuruindunQ
Bayer. Vero.nibank München, Konlo 610 404
Mappe No. 23288 —
M 1J N C H U N ii, ·,·
ICI Case KD.25370
IMPERIAL CHEMICAL INDUSTRIES LIMITED London, G-roßbritannien
Schmälzmittel und Verfahren zum Schmälzen
von Textilien.
Priorität: 15. August 1972 - Großbritannien
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Stoffzu.-a-nraen-3etzünden
zum Schmälζon bei Textilverfahren, insbesondere
zum Schmälzen von fasern, Garnen, Päden, Schnüren, Textilien,
iPiluen und anderen Materialien während und/oder
nach der Textilverarbeitung und/oder auf das Schmälzen der Oberflächen von Textilherstellungsmaschinen, über
die die angegebenen Gebilde laufen.
A09811/1067
Das Schmälzen ist ein sehr wichtiges Problem in sämtlichen
Phasen der Textilherstellung, weil die Textilstoffe notwendigerweise mit den Verschiedenartigriten Oberflächen
in Berührung kommen, beispielsweise Führungen, Rollen, Stangen, Schiffchen, Trommeln, Nadeln und spulen und miteinander
selbst. Die Vergrößerung der Herstellungsgeschwindigkeit ist ein immer vorliegenden Ziel bei der Entwicklung
von neuen und verbesserten Textilverfahren und daher v/ird das Bedürfnis nach brauchbaren Schmälzmitteln
immer dringender.
Durch die vorliegende Erfindung v/ird nun ein Verfahren zum Schmälzen von Textilstoffen vorgeschlagen, welches
darin besteht, daß auf den Textilstoff ein Schmälzmittel aufgebracht wird, das eine chemische i'luorverbindung enthält,
die eine aliphatische Perfluorkohlenstoffendgruppe aufweist, die 3 bis 20 Kohlenstoffatome enthält.
Diese chemische Fluorverbindung kann als solche als Schmälzmittel verwendet werden oder zusammen mit einem Träger,
welcher ein inertes Verdünnungsmittel sein kann oder sie kann in Verbindung mit einem üblichen bekannten Schmälzmittel
verwendet werden, das eine Komponente von üblichen Schmälzmittelstoffzusammensetzungen ist, wie sie in Textilverarbeitungsverfahren
verwendet werden.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird eine verbesserte Schmälzmittelstoffzusammensetzung vorgeschlagen,
welche aus einer chemischen Fluorverbindung besteht, die eine aliphatische Perfluorkohlenstoffendgruppe mit 3 bis
20 Kohlenstoffatome enthält und einem Schmälzmittel, das kein Fluor enthält.
409811/106 7 /
Die genannte chemische Pluorverbindung ict eine Verbindung,
welche eine aliphatische Perfluorkohlenstoffendgruppe enthält,
wobei jedoch Gruppen, die Viass er stoff atome enthalten
ν: η zwischen der Fluorkohlenstoffgruppe und anderen Teilen des
Koleküls vorgesehen sein können, die ionisch oder nichtionisch,
hydrophilischen oder oleoph'lischen Charakter
haben können. Die Perfluorkohlenstoffgruppe kann die Gesamtheit
einer verzweigten oder geradkettigen Perfluoralkyl-
oder Perfluoralkylengruppe sein oder sie kann nur ein Teil einer hochfluorierten verzweigten oder geradkettigen
Gruppe sein, die gesättigt oder ungesättigt sein kann.
Die Perfluorkohlenstoffgruppe ist eine Perfluorkohlenstoffend^riippe
und sie kann eine Perfluor-iso-propyl-
oder Perfluor-tert.-butylgruppe sein, ist jedoch vorzugsweise
eine Gruppe, welche eine Endkette mit mindestens 5 Kohlenstoffatomen enthält, beispielsweise eine gerade
Perfluoralkylkette 0^1M0^^n"" ' worin n = 5 bis 15 ist,
eine verzweigte Perfluoralkenyl- oder Perfluoralkylgruppe mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, von der die folgenden
besonders bevorzugte Beispiele darstellen:
?5)2C
52C(CP3)-C(GP5)=C
-C(CP3)=C(CP5)-CP2-CP2-
Die gemäß der Erfindung verwendeten chemischen Pluorver
bindungen schließen Derivate von Porfluorkchlenstoffen
ein (von denen die Tetrafluoräthylenoligoraere (C2P/) ,
40 9 8 11/10 6 7
worin η = 4, 5 oder 6 ist, bevorzugte Beispiele sind),
welche polare oder nicht-polare, aliphatische oder
aromatische funktionelle Gruppen enthalten.
aromatische funktionelle Gruppen enthalten.
Geeignete Verbindungen sind Säuren, Ester, Amide, Äther,
Ketone, Nitrile und Alkohole, welche sich von Perfluorolefinen ableiten, beispielsweise Tetrafluoräthylenoligomere.
Typische Verbindungen sind beispielsweise:
RfO0H2CH23O2OR
x. OC, H, R
I 6 4
I 6 4
worin R-4, = CgP-, c >
C.qP.q und C12F0, und R = H oder ein
Alkyl mit C,-C20 ist,und besonders geeignete Verbindungen
sind folgende:
C9HP16SO2KH(CHg)
C^17CH0COOR
D I 0 I
C^P,,CH0CH0OOOR
C^-P.,CH0COCP,
C^-P.,CH0COCP,
worin R die oben angegebene Bedeutung hat.
Geeignete Verbindungen gemäß der Erfindung können auch geradkettige Pluorkohlenstoffgruppen und viele Verbin-
409811/1067 ''
düngen einschließen, in denen-die Gruppe R~ eine geradkettig
C F0 Λ -Gruppe ist und die nach den deutschen
° η du+ι
Patentschrift P 20 20 826 hergestellt werden können. Beispiele von Verbindungen, die durch dieses Verfahren
hergestellt werden können sind:
UC.H.SO^R
1 D 4 D
fC6H4SO222
Rf O6H4S O2NH (CH2
RfC6H4SO2NlK CH2)mNR2CH2CH2COO"
worin m, R, A, χ die angegebenen Bedeutungen haben und
Rf eine geradkettige Perfluoralkylgruppe ist, die 5 bis
15 Kohlenstoffatome enthält.
Die fluorchemische Verbindung leitet sich vorzugsweise von
einem Oligomer von Tetrafluoräthylen oder Hexafluorpropen
ab. Diese Oligomere sind hochverzweigte Perfluorolefine und in den britischen Patentschriften 1 130 822, 1 148 486,
1 176 492, 1 270 661 und 1 270 662 sowie in den deutschen OLS-Schriften 2 250 344 und 2 244 028 sind Umsetzungen beschrieben,
wodurch funktioneile Gruppen an den Oligomerrest gebunden werden können. Die dort beschriebenen Verbindungen
können in den Sehmälzmittelstoffsusammensetzungen
gemäß der Erfindung verwendet werden und vorzugsweise" werden entweder diejenigen verwendet, welche hydrophile
Gruppen enthalten (Verbindungen die bekannte oberflächenaktive Mittel sind) oder diejenigen, welche oleophiliBche
Gruppen (z.B. Alkyl- oder Arylgruppen) enthalten, beiepielsweise die Verbindungen R^OR, die gewöhnlich aus
einem Alkohol oder einem Phenol ROH mit einem Perfluor-
4098!T/1067
olefin RJ? hergestellt werden. Beispiele von solchen oberflächenaktiven
Verbindungen, die hydrophile Gruppen enthalten, welche anionisch, kationisch, nicht-ionisch oder
amphoter sein können, schließen folgende Verbindungen ein:
RfOG6H,GOOM+
RjNH(CHg)111NR5A" m = 1 bis 6
A is ein Anion, vorzugsweise Ci, Br oder I
Rf0(CH2GH20)xR worin χ = 1 bis 40 ist
ROCHCHPOM
worin R~ = Cp Ϊ. .. ist (abgeleitet von C? P, -Oligomeren)
und vorzugsweise Rj = Cg]?.. ^-, C10F1Q oder C12P2-, un<^ 1^+
ein Alkalimetall, Ammonium oder ein alkylsubstituiertes
Ammoniumion ist.
Andere Klassen von oberflächenaktiven Mitteln sind folgende;'
.I^CH
6P1,CH2CH2OPO(ÖM)
Besonders bevorzugte Verbindungen sind diejenigen, welche sowohl hydrophile als auch oleophile Gruppen zusätslich
zu den Fluorkohlenstoffgruppen enthalten, beispielsweise
11/10
nicht-ionische Oxyalkylenketten, deren Ende eine Alkylgruppe
ist, "beispielsweise
RfO(CH2CH20)pR
RfOC6H4CH2O(CH2CH2O)pR
worin R- ein p'erf luoraliphatisch.es Radikal der vorher
beschriebenen Art ist, vorzugsweise Cgi1^-, G10^1 qci2H23
R eine Alkylgruppe mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen und ρ eine Zahl von 2 bis 100 ist.
In der Toxtiltechnologie sind sowohl wäßrige als auch
nicht-wäßrige Schmälzmittelstoffzusammensetzungen bekannt
und somit kann das kein Fluor enthaltende Schmälzmittel ein 01 (beispielsweise ein Kohlenwasserstofföl, ein Öliger
organischer Sster oder eine Ätherkomponente), ein natürliches oder synthetisches Fett, Wachs oder Harz, ein
organisches Lösungsmittel (einschließlich halogenierte Verbindungen und insbesondere wärmestabile organische
Flüssigkeiten), ein oberflächenaktives Mittel, das nicht eine Fluorkohlenstoffverbindung ist, oder ein festes
anorganisches Schmälzmittel, beispielsweise Talk oder Graphit oder andere Komponenten von Schmälzmittelstoffzusammensetzungen
sein.
Die genannte Komponente eines üblichen Schmälzmittels erstreckt sich nicht soweit, daß sie Wasser und die
niederen Alkohole bis und einschließlich die Butanole oder andere übliche organische Lösungsmittel umfaßt.
Die bevorzugten Schmälzmittel sind Komponenten von üblichen Schmälzmittelstoffzusammensetzungen und sie
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schließen Wachse ein, die tierischen Ursprungs, "beispielsweise
Spermaceti, pflanzlichen Ursprungs, z.3. Oarnaubawachs,
mineralischen Ursprungs, z.3. Paraffin-wachs oder synthetischen Ursprungs,.wie "beispielsweise Polyäthylenwachs
sein können, Fette und. Öle, die pflanzlichen Ursprung:· sein können, wie "beispielsweise Olivenöl und Talg, oder
mineralischen Ursprungs, wie "beispielsweise flüssiges Paraffin. Andere bevorzugte Komponenten von üblichen
Schmälzmittelstoffzusammensetzungen sind Silicone, Carbonsäureester
von Fettsäuren (z.B. Butylstearat), Phosphatester
von Fettalkoholen, Polyoxyäthylen/Polyoxypropylen-Kondensate, Kondensate von Äthylenoxyd mit Fettamiden,
Fettsäuren, Fettalkohole oder Alkylohenole, Phosphatester von Äthylenoxydkondensaten mit Alkylphenolen und aliphatischen
Alkoholen, Kondensate von Fettsäuren mit Polyäthylenoxyden oder Polyamiden, sowie Ester und Äther von
Polyolen, wie Sorbitan. Gewisse Komponenten von üblichen Schmälzmittelstoffzusammensetzungen können sich teilweise
von natürlichen Produkten ableiten oder sie können erhalten werden durch Vermischen oder Umsetzen von natürlichen
Produkten mit anderen Mineralien. Beispiele solcher Produkte sind Kondensate von Äthylenoxyd mit pflanzlichem
Öl, Mischungen von Mineralöl mit Oleinsäure oder nichtionischen oberflächenaktiven Mitteln sowie sulfonierter
Talg.
Irgendwelche der oben genannten Komponenten von üblichen Schmälzmitteln können mit einer oder mehreren der chemischen
Fluorverbindungen angewendet werden und auf diese Weise wird eine Schmälzmittelstoffzusammensetzung erhalten;
welche wesentlich verbesserte Schmälzeigenschaften auf v/ei s υ. Diese bekannten Schmälzmittel können in den
Stoffzusammensetzungen gemäß der Erfindung einzeln ange-
4098 1 1 / 1 067 ·/·
wendet werden oder eine Mehrzahl der üblichen Schmälz-r
raittelkomponenten kann wünschenswert sein und somit kann eine oder mehrere der oben angegebenen bevorzugten Verbindungen angewendet werden, beispielsweise mit einem
Lösungsmittel oder einem anderen Träger und der fluorchemischen Verbindung gemäß der Erfindung.
Die Schmälzmittelstoffzusammensetzungen gemäß der Erfindung können in der in der Textiltechnologie üblichen
Weise angewendet werden. So können beispielsweise die Steffzusammensetzungen in wäßriger Lösung oder in Lösungen
in nicht-wäßrigen Lösungsmitteln angewendet werden oder gewünsehtenfalls können auch Emulsionen von entweder
Wäßrigen/nicht-wäßrigen Systemen oder von zwei nicht-wäßrigen Flüssigkeiten angewendet werden und die beschriebenen
Schmälzmittelstoffzusammensetzungen können in einer oder
beiden Phasen der Emulsion zugegen sein. Das jeweils anzuwendende System kann in bezug auf das jeweils vorliegende
Sehmälzproblem und hinsichtlich der Verträglichkeit oder
Affinität der Schmälzmittelstoffzusammensetzung mit Bezug
auf die Oberfläche der besonderen Textilfaser, Garnes, Fadens, Schnur, Textilgut, Film oder dem anderen zu bearbeitenden
Material ausgewählt werden.
Beim Schmälzen von Textilmaterialien ist es wünschenswert, daß im allgemeinen das Material die verschiedenen Bearbeitungastufen
durchläuft, wobei mindestens einige der Komponenten der Schmälzmittelstoffzusammensetzung an den Oberflächen
der Einzelfasern des Textilmaterials haften bleiben. Die Art der Anwendung wird naturgemäß variieren
und für die Aufbringung der SchmälzmittelstiDffzuaammensetzun^en
gemäß der Erfindung ·können die bekannten Ver-
J,
409811/106?
233998? - ίο -
fahren angewendet werden, wie Klotzen, Sprühen, Drucken
und Eintauchen, mit oder ohne Erschöpfung des Bades, wobei die Wahl abhängen wird von der Art und Form des Schmälzmittels
und des Textilmaterials, auf das dieses aufgebracht werden soll.
Viele Textilfaden und -garne können durch die hier beschriebenen
Stoffzusammensetzungen geschmälzt werden und zwar sowohl natürliche als auch künstliche Fasern. So ist
die Erfindung brauchbar für das Schmälzen von Baumwolle, Wolle, Jute, Leimen, Asbest und andere in der Natur auftretenden
Pasern pflanzlichen, tierischen und mineralischen
Ursprungs sowie für Kunstfasern einschließlich regenerierter Cellulose, Celluloseestern, Nylon, Acryl-,
Polyester- und Polyälefinfasern, sowie auch anorganischen Pasern, wie solchen aus Glas und Kohlenstoff.
Das zu behandelnde G-arn oder der Faden können aus Einzelfäden
oder aus Stapelfasern hergestellt sein und sie können aus
Ein- oder Mehrkomponentengarnen bestehen, die aus den gleichen oder verschiedenen Fasern oder aus Mischungen von
ι: Trinen
verschiedenen Fasern hergestellt sein/. Die Fäden können
vollkommen oder teilweise zu einem Tuch oder Textilstoff verwebt sein, Gewünschtenfalls können die Fasern oder
Garne in Form eines nicht-gewebten Textilstoffes vorliegen oder diesem einverleibt sein und der verbesserte Schraälzcharakter
dieser Oberfläche, wenn Stoffzusammensetzungen
gemäß der Erfindung zugegen sind,unterstützt das Verfahren
der Bildung eines nieht-verwebten Textilstoffes, in dem
die Reibung zwischen den Faserlagen verringert v/ird. Die Art der Anwendung kann je nach der Form des Textilmaterials
und dessen Struktur variieren und so können beispielsweise die Schmälzmittel während folgender Arbeitsvorgänge ange-
4098 11/1 067
wendet werden: schnüren, Kämmen, spinnen, aufwickeln,
zu einem Konus aufv/iekeln, texturieren, doublieren,
leimen, weben, wirken, nähen, Büschelherstellung oder während der Herstellung von nieht-gewebten Textilstoffen.
Die Schmälzmittel können in erster Linie auf die Oberfläche des Textilmaterial^ aufgebracht werden oder~ auf
die Oberflächen von Maschinen oder Maschinenteilen, welche mit dem Textilmaterial in Berührung kommen.
Die Schmälzmittel gemäß der Erfindung ergeben eine verbesserte Schmälzung des Textilmaterials in der größten
Anzahl der verschiedenen Arbeitsbehandlungen, die bei der mechanischen Verarbeitung auftreten und bei der Weiterbehandlung
der Textilmateriälien. Die ITuorkohlenstoffgruppen
enthaltenden Verbindungen verleihen den Oberflächen eine geringe Oberflächenenergie und sie sind im allgemeinen
wärmestabil. Demgemäß können sie vorteilhaft bei solchen
Arbeitsbehandlungen angewendet werden, bei denen sich eine beträchtliche Reibungswärme entwickelt. So treten beispielsweise
ernsthafte Schmälzprobleme beim Texturieren, Aufwickeln mit hoher Geschwindigkeit, Kettfa-dentrennung,
Wirken, Büschelherstellung, und beim Nähen auf,und die
hier beschriebene Schmälzbehandlung besitzt einen Vorteil
gegenüber bekannten Methoden, indem Textilmateriälien,
auf denen Fluorkohlenstoffverbindungen abgeschieden sind,
eine geringere oberflächenfreie Energie besitzen als normal.
Bei den häufig angewandten mehrstufigen Verfahren, bei denen
das in einer Vorstufe angewendete Schmälzmittel häufig von den Pasern entfernt wird3um eine störende Beeinflussung
bei einer nachfolgenden Arbeitsstufe zu vermeiden, kann
das Vorhandensein einer chemischen Pluorverbindung (insbesondere einer oberflächenaktiven Verbindung) in dem Schmälz-
409 811/1067 ' ·/·
mittel die Entfernung desselben von den Fasern unterstützen,
indem die Tendenz des Schmälzmittels zu emulgieren, in den später angewandten Wasch- oder Pärbeflüs3igkeiten
vergrößert wird.
Als Anwendungsbeispiele der vorliegenden Erfindung, ohne dieselbe darauf zu beschränken, v/erden im folgenden Arbeitsbehandlungen erläutert, bei denen durch die Anwendung des
Anmeldungsgegenstandes eine verbesserte Schmälζwirkung erzielt
wird.
Ernsthafte Schmälzprobleme treten bei verschiedenen Arbeitsstufen der Herstellung von Textilmaterialien auf. So sind
beispielsweise beim Texturieren von Kunstfasern, v/ie Polyesterfasern,
zwecks Einführung dauerhafter Verformungen entlang der Länge der Fasern oder Fäden durch Kantenkräuseln,
Wirken, Entv/irken und andere Methoden verbesserte Schmälzbehandlungen unbedingt erforderlich, um eine hohe
Arbeitsgeschwindigkeit zu ermöglichen. In ähnlicher V/eise v/erden beim Aufwickeln von Garnen mit hoher Geschwindigkeit
entweder van Spule zu Spule oder von Strang zu Spule eine wirksame Schmälzung durch das den Gegenstand der Erfindung
bildende Verfahren Fadenbrüche vermieden, so daß maximale Aufwickelgeschwindigkeiten möglich sind. Auch während der ,
Leiiiiungsbehandlung, die vor dem Weben durchgeführt wird,
wird eine wirksame Trennung der Einzelgarne der Kettenbahn
voneinander nach Aufbringen des Leimmittels durch das
Vorhandensein von Schmälzmitteln gemäß der Erfindung erleichtert, wobei diese vor oder nach dem Trocknen aufgebracht
werden können. Ein weiteres Beispiel ist bei Strickmaschinen zu finden, wobei Garnsehlingen untereinander
mit hohen Arbeitsgeschwindigkeiten verschlungen werden, um
40981 1 / 1067
233998?
den gewünschten. Textilstoff zu ergeben und hierbei unterstützt
eine gute Schmälzung das Kühlhalten der Nadeln, verringert die Abnutzung an den Nadeln und ermöglicht
eine hohe Erzeugungsgeschwindigkeit. Bei der Herstellung von Büscheln ist eine wirksame Schmälzung während der
Einführung des Garns in einen vorher hergestellten Grundstoff wesentlich, um eine Überhitzung der Nadeln zu vermeiden,
beispielsweise bei der Herstellung von Bodenbelägen und ähnlichen Erzeugnissen, Bei Nähbehandlungen müssen
die Nähfaden oder die zu verbindenden Textilstoffe gut geschmälzt sein, insbesondere beim Verarbeiten in mit
hoher Geschwindigkeit arbeitenden Nähmaschinen.
Schmälzmittel werden gewöhnlich als spin-finish verwendet, insbesondere bei der Herstellung von Garnen aus synthetischen
Pasern, wie Nylon oder Polyester. Ein aus einem Schmälzmittel gemäß der Erfindung bestehender spin-finish
erteilt dem Garn überlegene Eigenschaften, beispielsweise eine verringerte Oberflächenreibung. Wenn somit das Garn
nach dem Spinnen mit einem spin-finish dieser Art behandelt wird, so kann das Garn mit sehr hoher Geschwindigkeit
verstreckt, texturiert, gekräuselt oder in anderer Weise aufgearbeitet werden. Hierbei wird weniger Wärme entwickelt
als mit Garnen, die einen üblichen spin-finish enthalten.
Die Schmälzmittelstoffzusammensetzungen gemäß der Erfindung
ergeben bei den genannten und veiteren Anwendungen eine verbesserte
Schmälzung im Vergleich mit üblichen Verfahren,
Die Erfindung ist in dem folgenden Beispiel näher erläutert, ohne hierauf beschränkt zu sein.
4098-117 1 067 ' '
H -
Es wurde eine Auswahl von Perfluorkohlenstoff enthaltenden Verbindungen und zwei üblichen Textilschmälzmitteln hergestellt
zur Durchführung von Versuchen zwecks Peststellung der Reibungseigenschaften, wenn diese Mittel auf ein
Textilmaterial aufgebracht wurden. Jedes Schmälzmittel wurde aus einer Lösung in Methylchloroform auf eine Probe
von mit Isopropanol gereinigten Polyestergarn (Grundmaterial Polyäthylenterephthalat) in der Weise aufgebracht,
um auf dem Garn einen Schmälzrückstand zu hinterlassen, der 0,05 Gew.-% betrug nach Verdampfen des Lösungsmittels.
Die Garne wurden dann über Nacht bei 700O und einer relativen
Feuchtigkeit von 65 % konditioniert, worauf dann die Reibungseigenschaften jeder Probe des behandelten Garns
auf einem üblichen ATLAB-Reibungsprüfer festgestellt wurde.
Die Art der untersuchten Schmälzmittel und die Ergebnisse der Reigungsversuche von Garn auf rostfreiem Stahl mit
3 verschiedenen Laufgeschwindigkeiten des Garnes über das
Metall sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Die Reibungsergebnisse sind als g Spannung in dem Garn
angegeben, und es ist zu ersehen, daß die Pluorkohlenstoffmaterialien
geringere Spannungen, d.h. eine geringere
bei
Reibung aufweisen, als j einer Schmälzung mit den üblichen Schmälzmitteln.
Reibung aufweisen, als j einer Schmälzung mit den üblichen Schmälzmitteln.
09811/1067
Schmälzmittel
' Butylstearat 1 Siliconöl
j C8F15°'C6H4-C9H19
1 G10F190%C6H4'C9H19
3)2.C6H5.
(CH^)2·C^H^.
j °8Ρ15°·°6Η5
j C1OF19°'C6H5
U
Endgültige Reibung,gemessen
als Spannung in G-ramm Garngeschwindigkeit in m/min ι 50 = 100
30
40
50
46
32
29
26
34
50
46
32
29
26
34
T"
66
56
56
50
62
60
48
44
34
42
62
60
48
44
34
42
54 58
54 54 52 44. 46 36 44
11/10
Claims (6)
1. Verfahren zum Schmälzen von Textilien, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Textilfasern ein Schmälzmittel
aufgebracht wird, das eine flurochemische Verbindung enthält,
die eine aliphatische Perfluorkohlenstoffendgruppe
mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen aufweist.
2. Schmälzmittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer
chemischen Fluorverbindung besteht, die eine aliphatische
enthält Perfluorkohlenstoffendgruppe mit 5 bis 20 Kohlenstoffatomen
und einem Schmälzmittel besteht, das kein Fluor enthält.
3. Schmälzmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das kein Fluor enthaltende Schmälzmittel ein in
der Textiltechnologie bekanntes Schmälzmittel oder eine Komponente von üblichen Schmälzmittelzusammensetzungen
ist.
4. Schmälzmittel nach den Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die chemische Fluorverbindung eine hochverzweigte Perfluorkohlenstoffgruppe enthält.
5. Schmälzmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die hochverzweigte Perfluorkohlenstoffgruppe
eine Perfluoralkyl- oder Perfluoralkenylgruppe mit 5 bis
12 Kohlenstoffatomen ist.
6. Schmälzmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die hochverzweigte Perfluorkohlenstoffgruppe
409811/1067 'l%
sich von einem Tetrafluoräthylenoligomer ableitet, worin η = 4» 5, oder 6 ist.
«■ .i'. -·„ c:v·:. O'r'L.-iK'-i η. :
4 0 9 8 1 1/1 067
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