DE2339557A1 - Verfahren und vorrichtung zum entfernen von stickstoff aus stickstoffhaltige verbindungen enthaltenden organischen abwaessern - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum entfernen von stickstoff aus stickstoffhaltige verbindungen enthaltenden organischen abwaessernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen bei der Behandlung von Abwässern und betrifft insbesondere ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Entfernen von Stickstoff aus stickstoffhaltige Verbindungen enthaltenden organischen
Abwässern, wobei die Abwasser die stickstoffhaltigen Verbindungen in gelöster und/oder suspendierter Form
enthalten· Die Erfindung bezieht sieh ferner auf die
Behandlung von organischen Abwässern, die neben stickstoffhaltigen Verbindungen auch Phosphate enthalten,
um aus diesen Abwässern Stickstoff und Phosphate zu entfernen,
Die für diese Zwecke bisher gebräuchlichen Verfahren und Vorrichtungen weisen viele Nachteile auf.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile zu überwinden.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen und 20 angegebene Erfindung gelöst,
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Obgleich axe in der ersten und dritten Stufe stattfindende
biologische Denitrifikation noch nicht vollkommen verstanden wird, wird allgemein angenommen, dass
eine beträchtliche Anzahl von fakultativ anaeroben Bakterien, die in normalem, aktiviertem Schlamm anzutreffen
sind, in der Atmungskette Elektronen auf Nitrite und Nitrate statt auf Sauerstoff übertragen, wenn die
Sauerstoffspannung niedrig genug ist. Mi-fc anderen Worten:
Die !Titrate und Nitrite ersetzen den Sauerstoff als letzte Elektronenakzeptoren in der Atmungskette, sobald die Sauerstoff
spannung genügend abfällt· Dabei werden die Nitrate und Nitrite zu Stickstoffgas, N2O-GaS und anderen Formen
von stickstoffhaltigen Gasen reduziert.
Da hierbei der Elektronenweg bis auf die letzte Elektronenübertragung von den Zytochroraen auf den letzten
Akzeptor der gleiche wie bei der normalen Atmung unter _ aeroben Bedingungen ist, wird angenommen, dass alle
gewöhnlich von den Zellen zur Atmung benutzten Substrate auch für die Reduktion von Nitraten und Nitriten als
Wasserstoffspender dienen können.
Es wird daher angenommen, dass sich die Zellmasse unter niedriger Sauerstoffspannung nur wenig von der
Zellmasse unter aeroben Bedingungen unterscheidet und die Substratabbaugeschwindigkeiten nicht nachteilig
beeinflusst werden« Daher kann angenommen werden, dass die Zellwachstumsgeschwindigkeiten denen bei aeroben
Prozessen ähneln·
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Bei Denitrifikationsverfahren müssen daher nitrathaltige Abwässer unter anaeroben Bedingungen mit Bakterien*
in Berührung gebracht bzw. vermischt werden, wobei die Bakterien schnell genug atmen müssen, um die D'enitrifikation
in einer annehmbaren Zeit zu bewirken. Die Bakterien können suspendiert sein, an Unterwasserstoffen wachsen
oder sonstwie vorhanden sein·
Wenn ein Denitrifikationsverfahren unter anaeroben
Bedingungen durchgeführt wird und nicht genügend Sauerstoff, Nitrate und Nitrite zugeführt werden, kann eine
Sulfatreduktion und eine anaerobe Fermentation auftreten·
Die erste und die dritte Stufe der Erfindung müssen deshalb zweckmässigerweise unter Bedingungen betrieben
werden, bei denen Nitrate und Nitrite als die letzten Elektronenakzeptoren in der Atmungskette der fakultativ
anaeroben Bakterien dienen, bei denen aber weder eine SuIf at reduktion noch eine anaerobe Fermentation auftreten.
Derartige Bedingungen werden im weiteren Verlauf der Beschreibung "sauerstofflose Bedingungen" genannt.
Wenn daher beim erfindungsgemässen Verfahren die Bedingungen in der ersten Stufe derart anaerob werden,
dass eine Sulfatreduktion oder anaerobe Fermentation auftritt, kann genügend Sauerstoff zugeführt werden,
um diese unerwünschten Nebenwirkungen auszuschliessen, ohne dass die Reduktion der Nitrate und Nitrite übermässig
gestört würde.
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Was die erste Stufe anbelangt, so bildet das einfliessende,
organische Abwasser die Kohlenstoffquelle
für die fakultativ anaeroben Bakterien im in die erste Stufe rückgeführten aktivierten Schlamm, um die Denitrifikation
der Nitrate und Nitrite zu bewirken·
Die Denitrifikationskapazität der dritten Stufe wird von der Atmungsaktivität des von der zweiten zur
dritten Stufe gelangenden Schlamms bestimmt·
ITm die erste und die dritte Stufe unter sauerstofflosen Bedingungen zu betreiben, kann es in bestimmten Fällen
notwendig sein, der Luft den Zutritt zu diesen Stufen zu verwehren, indem diese Stufen im wesentlichen luftdicht
abgeschlossen werden·
Es ist bekannt, dass biologische Abläufe bei einem Absinken der Temperatur unter ca. 300C ungünstig beeinflusst
werden.
Die verminderte Atmungsaktivität in der ersten Stufe ist kaum von Bedeutung, wenn die Temperatur nicht wesentlich
unter 20°C absinkt, weil wegen des rückgeführten Aktivschlamms eine genügend hohe Konzentration von
fakultativ anaeroben Bakterien in der ersten Stufe anzutreffen
ist und 'die einfliessenden organischen Abwässer
genügend Kohlenstoff liefern·
Falls jedoch die Temperatur unter ca. 15°C absinkt,
kann die verlangsamte Atmung in der dritten Stufe zu einer ungenügenden Denitrifikation beim erfindungsgemässen
Verfahren führen.
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In dieser Beziehung kann jedoch das luftdichte Abschliessen der ersten und der dritten Stufe zur Eindämmung
der Wärmeverluste beitragen« Biese Massnahme kann jedoch für diesen Zweck unter Umständen von nur
Besehränkter Wirksamkeit sein·
Um daher eine ungenügende Denitrifikation in der dritten Stufe infolge zu niedriger Temperatur weitgehendet
zu vermeiden, kann es erforderlich sein» die Kapazität der dritten Stufe soweit zu vergrössern, dass die Denitrifikation
unter allen möglichen Temperaturbedingungen so vollständig wie nur möglich vonetatten gehen kann.
Die für die Vergrösserung der Kapazität der dritten
Stufe erforderlichen Kosten können jedoch insbesondere dann» wenn die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen
sehr gross sind, sehr hoch sein·
Ale Alternativ- oder Zusatzmassnahme zur weitgehendsten
Vermeidung ungenügender Denitrifikation in der dritten Stufe könnte in der dritten Stufe bei Bedarf eine geeignete
Kohlenstoffquelle vorgesehen werden·
Hach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann somit
in der dritten Stufe eine geeignete Kohlenstoffquelle
vorgesehen werden, um die Atmung zu verbessern, wenn diese unter das für die Aufrechterhaltung der Denitrifikation
beim Verfahren notwendige Niveau absinkt·
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Bei der Anwendung der Erfindung kann durch einen Vergleich der für die Vergrösserung der Kapazität der
dritten Stufe erforderlichen Kosten mit den Kosten für das periodische Anordnen einer Kohlenstoffquelle in der
dritten Stufe für einen bestimmten Ort das kostengünstigere Vorgehen ermittelt werden.
Als Kohlenstoffquelle kann peeler geeignete Kohlenstoffspender
ohne Stickstoffgehalt, beispielsweise Methanol, verwendet werden·
Was die zweite Stufe anbelangt, so ist die Ökologie autotropher, nitrifizierender Bakterien noch nicht vollkommen
bekannt· Es ist jedoch festgestellt worden, dass Anlagen mit aktiviertem Schlamm derart betrieben werden
könnenj dass oberhalb einer Temperatur von ca· 1O0C
die Nitrifikation von Stickstoffverbindungen unablässig und zuverlässig stattfindet.
Palis die Sauerstoff spannung hoch genug ist, verwandeln
die im aktivierten Schlamm vorhandenen nitrifizierenden
Bakterien die stickstoffhaltigen Verbindungen in Nitrate. Daher wird Ammoniak in Nitrate und Nitrite und Nitrite in
Nitrate verwandelt.
Hierbei scheint bei der Umwandlung von Ammoniak in Nitrite ein Schwierigkeitsfaktor zu liegen, denn Nitrite
werden schnell und leicht in Nitrate verwandelt. Das Endergebnis der Nitrifikation sind daher Nitrate·
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Die zweite Stufe dee erfindungsgemässen Verfahrens
wird daher unter aeroben Bedingungen, d.h. unter Belüftung, betrieben, um die gelösten stickstoffhaltigen Verbindungen
biologisch zu Nitraten zu oxydieren·
Die zweite Stufe kann durch beliebige geeignete Mittel belüftet werden« Sie kann somit beispielsweise
durch Oberfläehenbelüftungsmittel oder durch Unterwasserbeltiftungsmittel
belüftet werden.
Die Oberflächenbelüftungsmittel können beispielsweise
in Form von Belüftungsscheiben vorgesehen werden. Die TJnterwasserbelüftung
kann beispielsweise dadurch bewerkstelligt werden, dass Luft, reiner Sauerstoff oder ein Gemisch
aus Luft und Sauerstoff in das in der zweiten Stufe befindliche Mischwasser geblasen wird.
Die Oberflächenbelüftung weist den Nachteil auf, dass sie bei niedriger Aussentemperatur zu einer Abkühlung
führen kann. Ausserdem wird ihre Anwendung durch die Tiefe der belüfteten Flüssigkeit begrenzt· Die Uhterwasserbelüftung
kann als Folge davon, dass die Druckluft oder der komprimierte Sauerstoff unter der Oberfläche der zu belüftenden
Flüssigkeit eingeblasen wird, zu einer vorteilhaften Heizwirkung führen. Dies sollte beachtet
werden, wenn die Aussentemperatur eine Rolle spielt.
Die Konzentration des gelösten Sauerstoffs muss hoch
genug sein, um aerobe Bedingungen aufrechtzuerhalten· Sie sollte jedoch nicht zu hoch sein, weil dann bei der
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Rückführung des Mischwassers aus der zweiten in die erste Stufe und bei der Zufuhr von Mischwasser aus der zweiten
in die dritte Stufe zuviel Sauerstoff mitgeführt wird, was eine ungünstige Auswirkung auf die Denitrifikation
in der ersten und in der dritten Stufe hat»
Die Konzentration des gelösten Sauerstoffs in der zweiten Stufe kann beispielsweise zwischen ca, 0,5 und
ca. 4 mg/l betragen· Vorzugsweise kann die gelöste Sauerstoffkonzentration
zwischen ca» 0,5 und ca. 2 mg/l liegen» Es sollte der niedrigste Wert, der noch eine gute Nitrifikation
ergibt, gewählt werden» Dieser Wert kann im Winter höher als im Sommer liegene
Die Konzentration des gelösten Sauerstoffs in der zweiten Stufe sollte daher periodisch gemessen und die
Belüftungsmittel dementsprechend eingestellt werden. Die gelöste Sauerstoffkonzentration kann aber auch durch
automatisch arbeitende Vorrichtungen gemessen und dosiert werden.
Bei der zweiten Stufe ist die Feststoffverweilzeit wichtig, weil diese genügend lang sein sollte, um einen
übermässigen Verlust an nitrifizierenden Organismen
zu vermeiden. Die Verweilzeit wird durch ein Bestimmen
der Grrösse der zweiten Stufe und/oder der Konzentration der suspendierten Feststoffe im Mischwasser bestimmt·
zu vermeiden. Die Verweilzeit wird durch ein Bestimmen
der Grrösse der zweiten Stufe und/oder der Konzentration der suspendierten Feststoffe im Mischwasser bestimmt·
Λ09808/0894
Die nitrifizierenden Organismen sind temperaturabhängig·
Unter Verwendung der Versuchsergebnisse von Downing (Downing, A.L., Painter, ΗβΑ. und Knowles, G. "Nitrification
in the activated sludge process11 (Nitrifikation
beim Aktivschlammverfahren) - Zeitschrift "Proceedings of the Institute for Sewage Purification"
(Arbeitsberichte des Instituts für Abwässerreinigung),
Teil 2, Seite 130 (1964)) betreffs des Zusammenhangs zwischen der Temperatur und der Wachstumsgeschwindigkeit
dieser Mikroorganismen kann die Mindestverweilzeit der
Feststoffe oder das Schlammalter zur Sicherstellung der Hitrifikation gemäss Fig. 1 der Zeichnungen berechnet
werden· Fig. 1 zeigt längs der Abszisse die Temperatur in 0C, längs der linken Ordinate das Schlammalter in Tagen
und längs der rechten Ordinate die Wachstumsgeschwindigkeit in Km/Tag. Das Verhältnis zwischen Schlammalter und Temperatur
ist als Vollinie und die Wachstumsgeschwindigkeit als Strichlinie dargestellt.
Der Anteil des von der zweiten zur ersten Stufe rückgeführten Mischwassers kann vorzugsweise entsprechend
dem einfliessenden Frischdurchsatz und der Konzentration
von stickstoffhaltigen Verbindungen in den einfliessenden,
organischen Abwässern gesteuert werden, um eine erheblich hohe Denitrifikation in der ersten Stufe zu erlangen·
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Der rückgeführte Anteil wird zweckmässig so gesteuert, dass eine derartige Reduktion von Nitraten und Nitriten
in der ersten Stufe stattfindet, dass die Atmungsaktivität der Bakterien in der dritten Stufe für die Bewältigung
der von der zweiten in die dritte Stufe gelangenden Nitrate ausreicht.
Der Anteil des Mischwasser-Rückführungsdurchsatzes von der zweiten in die erste Stufe hängt von dem Frischdurchsatz
an organischen Abwässern, von der Konzentration stickstoffhaltiger Verbindungen im Einfluss, von der in
der dritten Stufe reduzierbaren Nitratmenge und von der Verweilzeit in der ersten Stufe ab.
Der Miachwasser-Hüokführungsdurchaatzanteil kann
daher leicht durch Bestimmen der in der dritten Stufe reduzierbaren Nitratmenge errechnet werden. Dieser
Rückführungsdurcheatzanteil kann so gesteuert werden, dass der Nitratpegel in der zweiten Stufe nicht das Niveau
übersteigt, das in der dritten Stufe reduziert werden kann.
Falls der Anteil des Mischwasser-Rückfünrungsdurchsatzes
zu klein ist, werden mehr Nitrate von der zweiten zur dritten Stufe geführt als in der dritten Stufe
reduziert werden können, woraus dann ein unzureichender Nitratanteil im Ausfluss resultieren würde.
Liegt der Anteil des Mischwasser-Rückführungsdurchsatzes
zu hoch, müsste die Kapazität der Anlage zur Bewältigung des grösseren Durchsatzes ebenfalls vergrössert
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werden, -wodurch, die Wirtschaftlichkeit und der Wirkungsgrad
des Verfahrens sinken würden.
Das Volumenverhältnis von Rückführungsdurchsatz zu Frisehdurchsatz kann zweckmässigerweise wenigstens
etwa 2': 1 "betragen. Es kann beispielsweise zwischen ca. 2:1 und ca. 10 : 1 liegen.
"Vorzugsweise wird der Anteil des Aktivschlamm-Büekführungsdurchsatzes
so gesteuert, dass in den verschiedenen Stufen der Anlage eine geeignete Feststoffkonzentration
herrscht und damit auch eine ausreichende Anzahl von Bakterien'zur Sicherstellung der Denitrifikation
und litrifikation beim Verfahren·
Für maximale Nitrifikation und.Denitrifikation,
inabesondere während der kälteren Monate, ist eine hohe Konzentration von suspendierten Feststoffen im Mischwasser
erwünscht. Falls die Konzentration über dem Optimalwert liegt, erzwingt sie wieder eine zu hohe Anlagenkapazität·
Semäsa einem Ausführungabeispiel der Erfindung wird
der Anteil des Aktivschlamm-Rückftihrungsdurchsatzes derart gesteuert, dass in dem Mischwasser eine Feststoffkonzentration
von vorzugsweise wenigstens ca. 2.000 mg/l herrscht«
Beim erfindungsgemässen Verfahren kann ein kleiner
Anteil an Aktivschlamm aus der Feststoffabtrennstufe
zur zweiten Stufe zurückgeführt werden, falls die Anzahl
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der Bakterien in der zweiten Stufe zu klein iat. Diese
Massnahme dürfte jedoch nur unter Ausnahmebedingungen
erforderlich sein·
Die Anmelderin hat festgestellt, dass bei Verfahren, in denen lediglich eine Nitrifikation durchgeführt wird,
der pH-Wert manchmal weit absinkt· Dies hat einen ungünstigen Einfluss auf die Nitrifikation und der pH-Wert
muss daher eingestellt werden.
Die Anmelderin hat festgestellt, dass beim erfindungsgemässen
Verfahren, bei dem sowohl eine Denitrifikation als auch eine Nitrifikation durchgeführt wird, der pH-Wert
nicht absinkt. Bei Versuchen, die mit ungepufferten Abwässern durchgeführt wurden, wurde sogar ein Anstieg
des pH-Werts beobachtet.
Tails jedoch der pH-Wert des Zuflusses zu niedrig ist,
ist es ratsam, im Zuge einer Vorbehandlung den pH-Wert anzuheben, um eine optimale Nitrifikation zu erzielen. *
Der pH-Wert sollte zweckmässigerweise auf mindestens ca. 6,2 angehoben werden. Der optimale pH-Wert liegt
bei ca. 8,2.
Beim erfindungsgemässen Verfahren können in der
ersten und in dNer dritten Stufe jeweils Rührmittel
vorgesehen werden, um das Wasser zum Zwecke des Mischens leicht umzurühren.
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Die Peststoffabtrennetufe kann beliebig ausgebildet
sein· Sie kann beispielsweise in Form einer Klärstufe, einer Flotationsstufe oder einer Sedimentationsstufe
vorgesehen werden.
Beim erfindungsgemässen Verfahren kann zwischen der
dritten Stufe und der Feststoffabtrennstufe eine vierte Stufe in Form einer Belüftungsstufe vorgesehen werden.
Der Zweck der vierten Stufe ist, die Feststoffabtrennung eventuell hindernde G-asbläschen entweichen zu lassen
und den Schlamm zu stabilisieren, um die Feststoffabtrennung zu erleichtern. Die vierte Stufe kann-als Fitrifikationsstufe
ausgebildet sein, um Ammoniak, das in der dritten Stufe freigesetzt wurde, zu nitrifizieren.
Das Verfahren kann ausserdem zur Entfernung von Phosphaten verwendet werden, wenn die organischen Abwasser
Phosphate enthalten. Dieser Aspekt wird später noch beschrieben. Als Alternativ- oder Zusatzmassnahme kann
daher gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung das organische Abwasser in einem weiteren Verfahrensschritt
mit geeigneten Chemikalien behandelt werden, um Phosphate aus ihm zu entfernen·
ι Diese Phosphatentfernung kann zu jedem geeigneten
Zeitpunkt während des erfindungsgemässen Verfahrens vorgenommen werden.
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Hierfür kann jede Chemikalie, die zur Phosphatentfernung geeignet ist und dabei die Stickstoffentfernung
,nicht negativ beeinflusst, verwendet werden. Es können
dabei Chemikalien, wie beispielsweise Alaun, Aluminat oder Eisensalze verwendet werden.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens. Diese
Vorrichtung besitzt eine erste Stufe in Form einer Denitrifikationsstufe zur Aufnahme von organischen
Abwässern, die stickstoffhaltige Verbindungen enthalten; eine zweite Stufe in 3?orm einer Hitr if ikat ions stuf ej
eine dritte Stufe in Form einer Denitrifikationsstufej
eine Peststoffabtrennstufe zur Erzeugung des geklärten
Ausflusses und eines Aktivschlammsj Mischwasser-Rückführungsmittel
zur Rückführung von Mischwasser von der zweiten Stufe zur ersten Stufe, und Aktivschlamm-Rückführungsmittel
zur Rückführung wenigstens eines Teiles des von der Feststoffabtrennstufe erzeugten Aktivschlamms
zur ersten Stufe.
Die Mischwasser-Rückführungsmittel können in Form einer Pumpe vorgesehen sein, die imstande ist, das
Mischwasser mit einem zur Durchführung des Verfahrens erforderlichen Volumendurchsatz rückzuführen·
Die Aktivschlamm-Rückftihrungsmittel können ebenfalls in Form einer Pumpe vorgesehen sein, die imstande ist,
den Aktivschlamm mit einem bestimmten Volumendurchsatz rückzuführen.
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Die Vorrichtung kann ferner Zuführungsmittel aufweisen,
die unter Einwirkung der Schwerkraft Mischwasser von der ersten zur zweiten, von der zweiten zur dritten
und von der dritten zur Feststoffabtrennstufe fördern.
Die Zuführungsmittel zwischen der ersten und zweiten Stufe können derart angeordnet sein, dass das aus der
ersten Stufe überfliessende Mischwasser an einer Stelle
unterhalb dee Flüssigkeitsniveaus in die zweite Stufe eingeleitet wird. Die zwischen der zweiten und der dritten
Stufe gelegenen Zuführungsmittel können in gleicher Weise arbeiten·
Die Mischwasser-Büekführungsmittel zwischen der zweiten
und der ersten Stufe fördern Mischwasser aus der zweiten Stufe zurück in die erste Stufe, so dass Kurzschlüsse in
der ersten und der zweiten Stufe weitgehendst vermieden
werden·-
Da die zweite Stufe in form «iner Nitrifikationsstufe
vorgesehen ist, besitzt die Vorrichtung Belüftungsmittel zur Belüftung der zweiten Stufe.
Die Belüftungsmittel können in Form von Oberflächenbelüftungsmitteln
oder von Unterwasserbelüftungsmitteln vorgesehen sein·
Wenn Oberflächenbelüftungsmittel vorgesehen sind, können diese beispielsweise in Form von einer oder mehreren
Belüftungsscheiben vorgesehen sein, die zum Zwecke des Lufttransports in das in der zweiten Stufe befindliche
Mischwasser in Drehung versetzt werden.
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Wenn Unterwasserbelüftungsmittel vorgesehen sind, können diese beispielsweise in Form von Luft- oder
SauerstoffZuführungsmitteln vorgesehen sein, mit denen
Druckluft oder komprimierter Sauerstoff in die zweite ■ Stufe geleitet und dort an einer Unterwasserstelle
freigegeben wird.
Die Vorrichtung kann in ihrer ersten und dritten Stufe Rührmittel aufweisen, wobei das leichte Rühren
nur Mischungszwecken dient.
Damit die erste, und die dritte Stufe unter sauer- ■
stoffarmen Bedingungen betrieben werden können, kann die Vorrichtung Abdeckmittel aufweisen, um die erste
und die dritte Stufe abzudecken.
Diese Abdeckmittel können beliebig ausgebildet sein. Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung bestehen
die Abdeckmittel beispielsweise aus Deckeln aus geschäumtem Kunststoff·
Wenn die' Aussentemperatur niedrig ist, kann auch die
zweite Stufe abgedeckt werden, um die Wärmeverluste weitgehendst zu vermindern.
Die Vorrichtung kann erforderlichenfalls ferner
Mittel zum Zuführen einer geeigneten Quelle stickstofffreien Kohlenstoffs in die dritte Stufe aufweisen.
Ferner kann zwischen der dritten Stufe und der Feststoffabtrennstufe eine vierte Stufe in Form einer
Belüftungsstufe vorgesehen sein, in der Grasbläschen,
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die die Feststoffabtrennung in der Feststoffabtrennstufe behindern könnten, entweichen können, und in der der
Schlamm stabilisiert wird, um die Feststoffabtrennung
zu erleichtern.
Die vierte Stufe kann in Form einer Nitrifikationsstufe
betrieben werden, in der gegebenenfalls im Laufe des Verfahrens in der dritten Stufe freigegebenes
Ammoniak nitrifiziert wird.
Wenn die Torrichtung eine vierte Stufe aufweist, werden die vorstehend beschriebenen Zuführungsmittel
zwischen der dritten Stufe und der Feststoffabtrennstufe
durch Zuführungsmittel zwischen der dritten und der vierten Stufe und Zuführungsmittel zwischen der vierten Stufe
und der Feststoffabtrennstufe ersetzt. Auch diese Zuführungsmittel können einen Schwerkraftantrieb, wie vorstehend
beschrieben wurde, aufweisen.
Die Feststoffabtrennstufe kann beliebig ausgebildet
sein» So kann aie beispielsweise in Form einer Klärstufe, einer Flotationsstufe oder einer Sedimentationsstufe
vorgesehen sein.
Abhängig von der Sollkapazität der Vorrichtung, von wirtschaftlichen Überlegungen bezüglich der Bauweise
der Vorrichtung, von einer eventuellen Vergrösserung der Kapazität der Vorrichtung usw. können beliebige
geeignete Behälter für die vier Stufen der Vorrichtung vorgesehen werden·
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Palls beispielsweise ca. 25·ΟΟΟ m_organische
Abwasser täglich in der "Vorrichtung behandelt werden müssen, können die zweite und die vierte Stufe in Form
endloser, ringförmiger Kanäle vorgesehen werden, wobei die Denitrifikationsstufen innerhalb der von den endlosen,
ringförmigen Kanälen umschlossenen Flächen angeordnet sind·
Für den Fall, dass die Anlage einmal vergrössert wird, könnte genügend Bodenfläche zur Verfügung gehalten
werden, um eine weitere Vorrichtung der gleichen Kapazität zu errichten·
Falls jedoch die vorhandene Fläche begrenzt ist und Ausschachtungsarbeiten keine grösseren Schwierigkeiten
bereiten, können die verschiedenen Stufen auch in Form von in den Boden eingelassenen und nebeneinander angeordneten
Behältern vorgesehen werden· Bei dieser Anordnung kann die Tiefe der verschiedenen Behälter ca. 9»14 m
und mehr betragen, wodurch der Bodenflächenbedarf erheblich eingeschränkt wird·
Die Stufenbehälter der Vorrichtung können aus jedem geeigneten Material hergestellt werden. So können sie
beispieleweise aus Beton, aus vorfabrizierten Betonplatten od. dgl· bestehen·
Wenn die Vorrichtung eine Kapazität von über ca. 20.000 m organische Abwässer pro Tag besitzen muss,
führen wirtschaftliche Überlegungen meistens zu einer
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Bauweise, bei der der Boden bis zu einer Tiefe von ca. 9»14 m
oder mehr ausgehoben wird und die vier Stufen nebeneinander
in der ausgehobenen Grube angeordnet werden.
Da das erfindungsgemässe Verfahren mit der dazugehörigen
Vorrichtung zusammen mit physikalisch-chemischen Einheiten zur V/asserwiedergewinnung eingesetzt werden soll, muss
gegebenenfalls für einen Strömungsausgleich gesorgt werden.
Dies könnte dadurch erfolgen, dass die erste Stufe gross genug gebaut wird, um für den Strömungsausgleich
und die Denitrifikation dienen- zu können. Das Mischwasser
könnte dann von der ersten zur zweiten Stufe mit konstantem Durchsatz gefördert werden. Die Rückführung von Hitraten
aus der zweiten Stufe in die erste Stufe beim Rückführen des Mischwassers verhindert weitgehendst das Paulwerden
in der ersten Stufe.
Während die vorliegende Erfindung sich ganz allgemein auf die Behandlung von organischen stickstoffhaltigen
Abwässern bezieht, kann sie insbesondere bei der Behandlung von Abwässern in Form von Kloake angewendet werden.
Die Kloake kann im Rohzustand oder bereits abgesetzt sein·
In den Zeichnungen, die mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigen, ist:—
1?ig. 1 eine graphische Darstellung der Versuchsergebnisse von Downing zur Bestimmung der
Mindestverweilzeit bzw· des Schlammalters,
durch die eine Hitrifikation sichergestellt wird;
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Fig* 2 ein schematisches Strombild einer erfindungsgemässen
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, bei dem
organische Abwässer in Form von abgesetzter Kloake behandelt werden, um aus ihnen stickstoffhaltige
Verbindungen zu entfernen;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungagemäsaen Verfahrens;
Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens;
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf ein weiteres
Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens;
Fig. 6 eine graphische Darstellung der Ergebnisse bezüglich Stickstoff und Phosphor beim Betrieb
der Vorrichtung gemäss Fig. 2 in Form einer Versuchsanlage und für eine Dauer von zwanzig
Tagen, und
Fig. 7 eine graphische Darstellung des chemischen Sauerstoffbedarfs in mg/l und der Phosphate
in mg Phosphor/l im Ausfluss beim Betrieb der Versuchsanlage während eines Zeitraumes
von sechs Wochen, um eine Phosphatentfernung zu erzielen.
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]?ig. 2 veranschaulicht an Hand eines Strombildes
das erfindungsgemässe Verfahren und die Vorrichtung,
mit deren Hilfe organische Abwässer in Form von abgesetzter Kloake behandelt werden können, um .aus ihnen gelöste und/oder
suspendierte stickstoffhaltige Verbindungen zu entfernen.
Die Vorrichtung 10 besitzt Zuführungsmittel 12 für die Zufuhr von abgesetzten Abwässern.
Rohe Abwässer werden gewöhnlich gesiebt und gelangen nach dem Absetzen unter Schwerkrafteinwirkung über die
Zuführungsmittel 12 in die Vorrichtung 10.
Die Vorrichtung 10 besteht aus einer ersten Stufe 14
in Form einer biologischen Denitrifikationsstufe, einer zweiten Stufe 16 in Form einer biologischen Hltrifikationsstufe,
einer dritten Stufe 18 in Form einer biologischen Denitrifikationsstufe, einer vierten Stufe 20 in Form
einer Belüftungsstufe und aus einer Feststoffabtrennstufe
22 zur Erzeugung eines bei 24 aus der Vorrichtung 10 fliessenden geklärten Ausflusses und eines Aktivschlamms,
der bei 26 aus der Feststoffabtrennstufe 22 flieset,
Die Vorrichtung 10 besitzt eine Abflussleitung 28
zum Abführen von Abfallschlamm aus der Vorrichtung 10 und ferner Schlammrückftihrmittel 30 mit einer Pumpe 31
zum Rückführen eines Teiles des Aktivschlamms in die erste Stufe 14.
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Die Vorrichtung 10 besitzt ferner eine Rückführleitung 32 für Mischwasser und eine Pumpe 34 zum Rückführen
Von Mischwasser aus der zweiten Stufe 16 in die erste
Stufe 14.
Die Vorrichtung 10 weist ferner Zuführungsmittel 14»1,
16.1, 18.1 und 20.1 auf, um mittels Schwerkrafteinwirkung
das Mischwasser von der ersten zur zweiten, von der zweiten zur dritten, von der dritten zur vierten Stufe und von der
vierten Stufe zur Feststoffabtrennstufe 22 zu führen.
Die Zuführungsmittel zwischen den Stufen sind derart vorgesehen, dass das überfliessende Mischwasser aus der
jeweils vorangehenden Stufe in die jeweils folgende Stufe unter Einwirkung der Schwerkraft unten einfliesst·
Die Rückführleitung 32 für das Mischwasser nimmt dieses aus der zweiten Stufe 16 neben den Zuführungsmitteln
16.1 auf, so dass ein Kurzschluss in der zweiten Stufe 16 weitgehendst vermieden wird. Dieses Mischwasser wird in
der Nähe der Zuführungsmittel 12 in die erste Stufe zurückgeführt, so dass auch hier ein Kurzschluss zwischen
dem rückgeführten Mischwasser und dem mittels der Zuführungsmittel 14.1 aus der ersten Stufe 14 abgeführten Mischwasser
weitgehendst vermieden wird.
In der ersten Stufe 14 und der dritten Stufe 18
sind Rührmittel 36 vorgesehen, um das Mischwasser zwecks Mischens leicht umzurühren.
Die erste Stufe 14 und die dritte Stufe 18 werden unter Ausschluss von Sauerstoff betrieben.
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~ 23v~ 7339557
Die zweite Stufe 16 und die vierte Stufe 20 sind mit Belüftungsmittel!! 38 versehene unter aeroben
Bedingungen betriebene aerobe Stufen, damit in der zweiten Stufe 16 ebenso wie in der vierten Stufe 20,
wenn dort von der dritten Stufe 18 freigegebenes Ammoniak gegenwärtig ist, eine Nitrifikation stattfinden kann.
Die vierte Stufe 20 dient ferner dazu, Grasbläschen entweichen zu lassen, die ein Abtrennen der_ Feststoffe behindern
könnten, und den Schlamm zu stabilisieren, um die Abtrennung von Feststoffen zu erleichtern.
Die Belüftung der zweiten Stufe 16 wird so gesteuert,
dass die Konzentration des gelösten Sauerstoffs hoch genug ist, um die Nitrifikation stattfinden zu lassen,
aber nicht so hoch ist, dass übermässig viel gelöster Sauerstoff über die Zuführungsmittel 16·1 von der zweiten1
Stufe -16 in die dritte Stufe 18 und über die Rückführleitung 32 für das Mischwasser von der zweiten Stufe 16
in die erste Stufe 14 gelangen kann·
Bei Versuchen, die durchgeführt wurden, wurde festgestellt, dass die Belüftung ohne weiteres derart gesteuert
werden kann, dass in der zweiten Stufe 16 eine Konzentration gelösten Sauerstoffs von zwischen ca. 2 mg/l und ca. 0,5 mg/l
herrscht.
In'Fig. 3 bezeichnet 10,3 ein Ausführungsbeiepiel
einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens·
409808/08 9 4
Eine Vorrichtung gemäss diesem Ausführungsbeispiel würde dann eingesetzt werden, wenn die von der Vorrichtung
10.3 eingenommene Fläche des Aufstellungsortes keine kritische G-rösse darstellt und die erforderliche Kapazität
unter ca. 25.000 m organische Abwasser pro Tag liegt.
Die Vorrichtung 10.3 besitzt Zuführungsmittel 12.3 für die Zufuhr von organischen Abwässern in die Vorrichtung
10,3.
Die Vorrichtung 10.3 weist ferner eine erste Stufe 14.3 in Form einer Denitrifikationsstufe , eine zweite Stufe 16.3
in Form einer Hitrifikationsstufe, eine dritte Stufe 18.3 in Form einer Denitrifikationsstufe, eine vierte Stufe 20.3
in Form einer Belüftungsstufe und eine Feststoffabtrennstufe
22.3 zur Erzeugung eines bei 24.3 aus der Vorrichtung 10.3 fliessenden geklärten Ausflusses und eines
Aktivschlamms, der bei 26.3 aus der Feststoffabtrennstufe
22e3 fliesst, auf.
Die Vorrichtung 10.3 besitzt eine Abflussleitung 28.3 zum Abführen von Abfallschlamm aus der Vorrichtung 10.3
und Schlammrückführmittel 30.3 mit einer Pumpe 31*3 zum
Rückführen wenigstens eines Teiles des Aktivschlamms zur ersten Stufe 14.3. Die Vorrichtung 10.3 besitzt ferner
eine ßückführleitung 32.3 für Mischwasser und eine Rückführpumpe 34·3 zum Rückführen des Mischwassers aus der zweiten
Stufe 16.3 in die erste Stufe 14.3.
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Die Vorrichtung 10,3 weist ferner Zuführungsmittel 54,
56, 58 und 60 auf, um das Mischwasser nacheinander durch alle Stufen bis in die Feststoffabtrennstufe zu fördern.
In der ersten Stufe 14*3 und der dritten Stufe 18,3
sind Rührmittel 36·3 vorgesehen, um das Mischwasser zwecks Mischens leicht umzurühren.
Die erste Stufe 14.3 und die dritte Stufe 18.3 werden
unter Ausschluss von Sauerstoff betrieben. In ihnen werden Nitrite und Nitrate zu Stickstoffgas, Stickstoffoxyd und
anderen kleineren Anteilen stickstoffhaltiger Gase reduziert.
!alls in der ersten Stufe 14.3 und der dritten Stufe 18.3 die Konzentration des gelösten Sauerstoffs durch
Lufteinwirkung ungünstig beeinflusst wird, können diese beiden Stufen durch geeignete Abdeckmittel abgedeckt werden«
Die Abdeckmittel können zweckmässigerweise Deckel aus geschäumtem Kunststoff sein.
Die zweite Stufe 16.3 und die vierte Stufe 20.3 sind aerobe Stufen. Daher weist jede von ihnen Belüftungsmittel
38.3 zur Belüftung auf.
Die zweite Stufe 16.3 und die vierte Stufe 20.3 sind in Form endloser, ringförmiger Kanäle ausgebildet, die
konzentrisch angeordnet und innerhalb derer die erste Stufe 14.3 und die dritte Stufe 1-8*5 angeordnet sind·
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Da die Stufen 16.3 und 20.3 gewöhnlich so flach gehalten sind, dass eine wirksame Überflächenbelüftung
. erfolgen kann, sind die Belüftungsmittel 38.3 ia Eorm von
Oberflächenbelüftungsmitteln dargestellt.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen die Belüftungsmittel 38.3 aus vier Belüftungssystemen, von denen sich jeweils zwei diametral gegenüberliegen.
Jedes Belüftungssystem besitzt einen Motor 40, der eine drehbar gelagerte Welle 42 antreibt. Jede Welle 42 besitzt
mehrere auf ihr befestigte Belüftungsscheiben 44·
Jede Belüftungsscheibe 44 ist mit einer Vielzahl von Löchern oder Erhebungen versehen, von denen in den Stufen
16.3 und 20,3 während der Drehung der Welle 42 Luft in
das Mischwasser eingebracht wird.
Die Belüftungsmittel 38.3 dienen somit sowohl der Belüftung des Misehwassers als auch dem Transport des
Mischwassers längs der Stufen 16.3 und 20.3·
Die Vorrichtung 10.3 kann nicht dargestellte automatische Prüfvorrichtungen aufweisen, die die Konzentration
des gelösten Sauerstoffs in den Stufen 16.3 und 2Ο·3 überprüfen und die Belüftungsmittel 38.3 dementsprechend derart
steuern, dass die gewünschten Konzentrationen aufrechterhalten werden.
409808/0894
In Pig· 4 bezeichnet 10.4 ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens.
Gemäss ihrer "baulichen Ausgestaltung ist die in
Pig. 4 dargestellte Vorrichtung für die gleichen Anwendungszwecke wie die Vorrichtung gemäss Pig. 3 geeignet.
Die Vorrichtung 10.4 gleicht allgemein der Vorrichtung
10.3 und besitzt Zuführungsmittel 12,4 zum Zuführen von
organischen Abwässern in die Vorrichtung 10.4.
Die Vorrichtung 10.4 weist ferner eine erste Stufe 14·4
in Form einer Denitrifikationsstufe, eine zweite Stufe 16.4 in Form einer Uitrifikationsstufe, eine dritte Stufe 18·4
in Form einer Denitrifikationsstufe, eine vierte Stufe 20.4 in Form einer Belüftungsstufe und eine Peststoffabtrennstufe
22.4 zur Erzeugung eines geklärten Ausflusses, der bei 24»4 aus der Vorrichtung 10.4 flieset, und zur Erzeugung
eines Aktivschlamms, der bei 26.4 aus der Peststoffabtrennstufe
22,4 fliesst, auf.
Auch die Vorrichtung 10.4 besitzt eine Abflusaleitung
28.4 zum Abführen von Abfallschlamm aus der Vorrichtung 10.·4
und Schlammrückführmittel 30.4 mit einer Pumpe 31«4 zur Rückführung wenigstens eines Teils des AktivSchlamms zur
ersten Stufe 14*4.
Die Vorrichtung 10.4 besitzt ferner eine Rückführleitung 32.4 für Mischwasser und eine Rückführpumpe 34·4
zum Rückführen des Mischwassers aus der zweiten Stufe 16.4
in die erste Stufe 14·4·
4Ö9808/Ö894
Auch die Vorrichtung 10.4 weist Zuführungsmittel 54·4»
56.4, 58.4 und 60.4 auf, um das Mischwaseer unter Sehwerkrafteinwirkung
durch die verschiedenen Stufen der Vorrichtung zu leiten·
In der ersten Stufe 14.4 und in der dritten Stufe 18.4
sind wiederum Rührmittel 36.4 vorgesehen, um das Mischwasser zwecks Mischens leicht umzurühren.
Die zweite Stufe 16.4 und die vierte Stufe 20·4 sind
■wiederum aerobe Stufen und weisen Belüftungsmittel 38.4 zur Belüftung dieser beiden Stufen auf. Die Belüftungsmittel
sind wiederum Oberflächenbelüftungsmittel und bestehen aus drehbar gelagerten Belüftungsrotoren, die
zwecke Belüftung des Mischwassers und seiner förderung längs der Stufen 16.4 und 20.4 in Drehung versetzt werden
können.
Im Gegensatz zur Vorrichtung nach Fig. 3 weist bei der Vorrichtung 10.4 gemäss Pig. 4 nur die zweite Stufe 16.4
die Form eines endlosen, ringförmigen Kanals auf·
In Fig. 5 bezeichnet 10.5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungs—
gemässen Verfahrens.
Gemäss ihrer baulichen Ausgestaltung ist die in Fig.
dargestellte Vorrichtung 10,5 für Fälle bestimmt, bei denen die von der Vorrichtung beanspruchte Fläche von
Wichtigkeit ist oder bei denen eine Unterwasserbelüftung stattfindet«
409806/0894
Auch die Vorrichtung 10·5 weist Zuführungsmittel 12.5 auf, um der Vorrichtung organische Abwasser zuzuführen.
Die Vorrichtung 10.5 weist ferner eine erste Stufe 14*5
in Form einer Denitrifikationsstufei eine zweite Stufe 16.5
in-Form einer Nitrifikationsstufe, eine dritte Stufe 18·5
in Form einer Denitrifikationsstufe, eine vierte Stufe 20.5 in Form einer Belüftungsstufe, und eine Feststoffabtrennstufe
22.5 zur Erzeugung eines geklärten Ausflusses, der bei 24.5 aus der Vorrichtung 10.5 flieset, und zur
Erzeugung eines AktivschlammB, der bei 26.5 die Feststoffabtrennstufe
22.5 verlässt, auf.
Auch die Vorrichtung 10.5 besitzt eine Abflussleitung
28.5 zum Abführen von Abfallschlamm aus der Vorrichtung 10.5 und Schlammrückflehrmittel 30.5 mit einer Pumpe 31*5 zur
Rückführung wenigstens eines Teils des Aktivschlamms in die erste Stufe 14·5·
Die Vorrichtung 10.5 besitzt ferner eine Rückführleitung 32.5 für Mischwasser und eine Pumpe 34·5 zum Rückführen
des Mischwassers aus der zweiten Stufe 16.5 in die erste Stufe 14.5.
Auch die Vorrichtung 10.5 weist Zuführungsmittel 54.5,
56.5» 58*5 und 60.5 auf, um das Mischwasser durch die
verschiedenen Stufen der Vorrichtung 10.5 zu fördern.
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Die Zuführungsmittel können auch bei dieser Vorrichtung mit Schwerkraft betrieben werden· Falls jedoch die
erste Stufe auch dem Durchsatzausgleieh dienen soll,
können die Zuführungsmittel 54.5 aus einer Pumpe bestehen.
In der ersten Stufe 14·5 und der dritten Stufe 18·5
sind wiederum Rührmittel 36*5 vorgesehen·
Die zweite und die vierte Stufe sind auch hier aerobe
Stufen und weisen Belüftungsmittel 38,5 aur Belüftung
dieser beiden Stufen auf·
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird Unterwasserbelüftung vorgesehen, wenn die Tiefe der verschiedenen
Stufen für Oberflächenbelüftung -zu gross ist. Die Belüftungsmittel 38*5 werden dabei in form von Belüftungsleitungen
vorgesehen, durch die Druckluft oderreiner Sauerstoff in Unterwassergebiete der Stufen 16.5 und 20,5 geleitet wird.
Die Vorrichtung 10.5 ist vor allem für Fälle geeignet,
bei denen Kehr als 20.000 m Abwasser pro Tag anfallen.
Falls die von der Vorrichtung zu bewältigende Kapazität sehr viel grosser als diese Menge ist, kann die Anlage
aus mehreren Einheiten bestehen, von denen jede der Vorrichtung 10*5 entspricht·
Beim Bau der Vorrichtung 10.5 könnte eine Grube mit
der erforderlichen Tiefe ausgehoben werden« Die Tiefe dieser Grube könnt· etwa 9,14 m oder mehr betragen, und die verschiedenen Stufen 14.5, 16.5, 18.5 und 20.5 könnten in
diese Grube eingebaut werden·
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In den Zeichnungen sind die Vorrichtungen 10.3, 10.4
und 10.3 etwa aassstabsgerecht für einen Pail dargestellt, bei dem die Verweilzeiten der Abwässer, basierend auf
den durchschnittlichen Dur cheat zmengen bei trockenem Wetter, ca. 4 Stunden in der ersten Stufe, ca· 4 Stunden
in der dritten Stufe, ca. 15 Stunden in der zweiten Stufe
und ca. 2 Stunden in der vierten Stufe betragen. Diese Verweilzeiten gelten für durchschnittliche Durchsatzmengen
bei trockenem Wetter und berücksichtigen nicht die Mengen der Rückflussdurchsätze des Mischwassers und des Aktiv-Schlamms ·
Die in Pig· 5 dargestellte Anordnung ist besonders
wirtschaftlich. Die Anordnung und die Ausbildung der verschiedenen Stufen kann je nach Wunsch verändert werden·
Mit einer Vorrichtung gemäss Pig· 2 wurden zahlreiche
Versuche in Labormasestab durchgeführt. Die Durchschnitts-
ergebnisse dieser diversen Versuche sind in Tabelle I
zusammengefasst.
Die Versuche wurden bei Betriebstemperaturen von zwischen 20 und 230C durchgeführt, wobei der Durchsatz
an abgesetzten Abwässern ca. 1 l/Stunde betrug. Die Peststoff abtrennstufe bestand aus einer Kläranlage, was in
Tabelle I erwähnt wird·
409808/0894
Die bei den Versuchen für die verschiedenen Stufen eingehaltenen Verweilzeiten waren die folgenden:
Erste Stufe 14 : ca. 2 Stunden; Zweite Stufe 16 : ca. 6 Stunden;
Dritte Stufe 18 : ca» 6 Stunden, und Vierte Stufe 20 : ca. 2 Stunden.
Die vorstehend genannten Verweilzeiten sind nicht die wirklichen Verweilzeiten, denn diese werden von der
Rückführung des Mischwassers von der zweiten zur ersten Stufe und von der Rückführung des Aktivschlamms bestimmt.
Wenn beispielsweise das Volumenverhältnis von Rückführungsdurchsatz - von der zweiten zur ersten Stufe - zu Irischdurchsatz
2 : 1 beträgt, und, sofern man den Rückführungsdurchsatz des Mischwassers von der zweiten zur ersten
Stufe berücksichtigt, wenn das Volumenverhältnis von Rückführungsdurchsatz des Aktivschlamms aus der
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Feststoffabtrennstufe 22 zurück zur ersten Stufe 14
zu Frischdurchsatz 1 ί 1 beträgt, beträgt die eigentliche Verweilzeit in der ersten Stufe 14 ca. 30 Minuten.
Die eigentlichen Verweilzeiten in den anderen Stufen
waren dementsprechend ca· 1 1/2 Stunden in der zweiten Stufe, ca· 3 Stunden in der dritten Stufe und ca. 1 Stunde
in der vierten Stufe. , .
Die erste Spalte der Tabelle I gibt die Volumenverhältnisse von Aktivschlamm-Rückführungsdurchsatz
zu Frischdurchsatz an abgesetzten Abwässern an, während die zweite Spalte die Volumenverhältnisse von Idischwasser-Rückführungsdurchsatz
- von der zweiten Stufe 16 zur ersten Stufe 14 - zu Frischdurchsatz an abgesetzten
Abwässern angibt.
Die Spalten 4 und 5 der Tabelle I geben die zur Oxydation erforderliche Konzentration an gelöstem Sauerstoff
in mg/l in den Abwässern beim Eintritt und beim Austritt an. Die Spalten 6 bis 10 geben den G-esamtstickstoffgehalt
nach Kjeldahl in mg/l an, während die
Spalten 11 bis 14 die Nitratkonzentration in mg Stickstoff
pro Liter angeben.
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Rückführung | 2 | 3 | Chera. Sau erstoffbe darf (mg/1) |
5 | - | 6 | Gesamtstickstoffgehalt nach Kjeldahl (mg/1) |
8 | 9 | 10 | NO1 | 11 | -N (mg/1) | 13 | 14 | Stick stoff- entfer- nung (%) |
|
i'lisch- wasser aus zweiter Stufe |
Datum | 4 | Aus fluß |
Ein fluß |
7 | Stufe 2 |
Stufe 3 |
Stufe 4 |
Stufe 1 |
12 | Stufe 3 |
Stufe 4 |
15 | ||||
O CD CO Cw) |
Schlamm aus Klärstu fe |
9/2 | Ein fluß |
30 | 58 | Stufe 1 |
2,6 | - | 2,2 | 1,6 | Stufe 2 |
3,0 | 8,2 | ||||
2:1 | 13/2 14/2 |
310 | 40 38 |
86 89 |
15,6 | 2,2 1,8 |
3,6 3,0 |
2,0 1,6 |
4,8 0,8 |
17,0 | 10,0 7,4 |
15,4 10,8 |
82,4 | ||||
09 to |
1:1 | 16/2 | 470 460 |
40 | 75 | 18,6 18,4 |
1,6 | 3,0 | 1,4 | 0,6 | > 20 23,5 |
3,0 | 6,6 | 81,5 86,0 . |
|||
17/2 | 500 | 42 | 90 | 17,4 | 2,4 | 4,0 | 1,4 | 2,4 | 20,0 | 1,0 | 4,6 | 89,5 | |||||
4:1 | 18/2 19/2 |
560 | 42 30· |
81 71 |
11 ,0 | 1,6 1,8 |
3,4 2,4 |
1,6 1,8 |
0,8 1,0 |
15,2 | 0,8 0f8 |
3,4 2,8 |
f 93,4 |
||||
1 :1 | 20/2 | 340 280 |
34 | 68 | 13,0 10,2 |
1,8 | 2,4 | 1,8 | 2,2 | 15,0 12 ,2 |
1,0 | 2,8· | 93,8 93,2 |
||||
270 | 9,8 | 13,2 | 93,2 |
Aus den Versuchsergebnissen in Tabelle I geht hervor,
dass in den zweiten und vierten Stufen praktisch eine vollständige Hltrifikation erzielt wurde. Dies geht aus
den niedrigen Gesamtstickstoffgehalten nach Kjeldahl
hervor. Es ist ferner ersichtlich, dass in den ersten und dritten Stufen praktisch eine, vollständige Denitrifikation
stattfand, was aus den niedrigen Nitratwerten ersichtlich ist. Die &esamtstickstoffgehalte wurden' zu
über 93 # entfernt.
Die Verweilzeiten wurden bei den durchgeführten Versuchen recht willkürlich festgelegt. Es ist durchaus
möglich, dass andere Verweilzeiten noch geeigneter sind. Dies soll später an Hand eines konkreten Beispiels
erläutert werden.
Bei der Durchführung der vorstehend erwähnten Versuche wurden die Nitrate in jeder Imt Stufen und die
Konzentrationen des gelösten Sauerstoffs in der zweiten und der vierten Stufe beobachtet und das Verfahren
dementsprechend gesteuert. Ferner wurde festgestellt, dass die überprüfung der Ammoniakkonzentration im Ausfluss
nützlich ist. Dies trifft insbesondere zu, wenn der geklärte Ausfluss aus der Vorrichtung gechlort werden
soll ("breakpoint chlorination").
Wie bereits festgestellt wurde, bewirkt der Zusatz beschränkter Mengen Methanol oder anderer Kohlenstoffquellen
zur dritten Stufe eine Steigerung der Aktivität
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dieser Stufe zu Zeiten, in denen eine niedrige Aktivität herrscht. Dadurch kann die Grosse der dritten Stufe
kleiner als sonst gehalten werden, übermässige Verweilzeiten
in der dritten Stufe können zu einem Anstieg des Ammoniakgehalts führen, wodurch der Wirkungsgrad
des Verfahrens weitgehendst vermindert wird·
Mehrere weitere Versuche wurden mit einer Vorrichtung gemäss Fig. 2 in Form einer sogenannten Versuchsanlage
durchgeführt.
Die Versuchsanlage wurde pro Tag mit einem konstanten Durchsatz von 100 nr abgesetzter Abwasser beschickt,
die den einer städtischen Abwässerreinigungsanlage zugeführten Abwässern entnommen wurden«
Die abgesetzten Abwasser wurden mit konstantem Durchsatz abgezogen, so dass die täglichen Schwankungen
des Verschmutzungsgrades der Abwasser, nicht aber die täglichen. Durchsatzschwankungen berücksichtigt wurden.
Der durchschnittliche Sauerstoffbedarf der einfliessenden abgesetzten Abwasser schwankte pro Tag
zwischen 300 mg/l in regnerischen Zeiträumen und 700 mg/l
während langanhaltender Trockenperioden. Der Gesamtstickstoffgehalt
nach Kjeldahl am Eingang der Versuchsanlage schwankte zwischen 30 und 40 mg/l Stickstoff. Basierend
auf dem Durchsatz an abgesetzten Abwässern betrugen die beim Betrieb der Anlage verwendeten Verweilzeiten
2 Stunden in der ersten Stufe, 6 Stunden in der zweiten
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Stufe, 4 Stunden in der dritten Stufe und 1 Stunde in
der vierten Stufe·
Das Volumenverhältnis von Schlamm-Rückführungsdurchsatz zu Frischdurehsatz an abgesetzten Abwässern betrug
1.! 1, und das Volumenverhältnis von Mischwasser-Rückführungsdurchsatz
von der zweiten zur ersten Stufe zu Frischdurehsatz an abgesetzten Abwässern betrug 3 i 1·
Mittels eines automatischen Probenehmers wurden alle zwei Stunden Ausflussproben entnommen. Die im
Diagramm der Fig. 6 zusammengestellten Ergebnisse sind die Durchschnittswerte der Ausflussparameter im Laufe
eines mehrwöchigen ununterbrochenen Betriebs«.
In Fig. 6 sind längs der Ordinatenachse die Konzentration
in mg/l und längs der Abszisse die Betriebstage verzeichnet·
Die Bedeutung der verschiedenen Kurven ist wie folgt:
(a) Weisse Kreise ι Kjeldahl-Stickstoffgehalt im
Einfluss in mg Stickstoff/l.
(b) Schwarze Dreiecke : Phosphorgehalt des Einflusses
in mg Phosphor/l.
(c) Weisse Dreiecke : Phosphorgehalt im Ausfluss
in mg Phosphor/l.
(d) Weisse Quadrate : G-esamtstickstoffgehalt im Ausfluss
in mg Stickstoff/l.
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(e) Schwarze Kreise : Nitrat-Stickstoff im Ausfluss
in mg Stickstoff/l.
.(f) Schwarze Quadrate s Ammoniak-Stickstoff im Ausfluss
in mg Stickstoff/l.
Aus den in Fig. 6 dargestellten Ergebnissen geht hervor, dass eine wesentliche Stickstoffentfernung erzielt
wurde. 33er Gesamtgehalt an Stickstoff in allen seinen
Formen betrug im Ausfluss etwa 4 bis 5 mg Stickstoff/l.
Es wurde auch festgestellt, dass der Phosphatgehalt im Ausfluss ziemlich niedrig lag. Während der ersten Hälfte
der Betriebsdauer wurde ermittelt, dass der Phosphatgehalt etwa oder etwas weniger als 1 mg Phosphor/l betrug·
Anschliessend nahm der Phosphatgehalt im Ausfluss ständig bis auf durchschnittlich 3 bis 4 mg/l zu· Während dieser
Zeit wurde festgestellt, dass die Konzentration an suspendierten Feststoffen im Mischwasser bis auf Werte von ca·
5·000 mg/l anstieg und sich Schlamm in der Kläranlage
ansammelte. Während dieses Zeitraumes wurde kein Schlamm abgeführt.
Da, wie soeben erwähnt, im Versuehszeitraum kein Schlamm abgeführt wurde, verblieben ausgefällte Phosphate
mit Ausnahme des Anteils, der im geklärten Ausfluss die Anlage verliess, im Schlamm und damit in der Anlage.
Angesichts der einigermassen niedrigen Phosphatgehalte
im geklärten Ausfluss, wurde das Verfahren abgewandelt, um eine verbesserte Phosphatentfernung zu erzielen.
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Die Erfindung erstreckt sich deshalb auch auf das bereits beschriebene Verfahren, bei dem eine vierte
Stufe als Belüftungsstufe ausgebildet ist und das dann angewendet wird, wenn die organischen Abwässer Phosphate
enthalten. Bei dieser Variante wird die vierte Stufe belüftet, um in ihr eine für die Ausfällung der Phosphate
genügend hohe Konzentration gelösten Sauerstoffs zu erhalten, und ferner Aktivschlamm aus der Feststoffabtrennstufe
abgeführt, um Phosphate aus den organischen Abwässern zu entfernen·
Um eine Konzentration von mindestens ca* 3 mg gelösten
Sauerstoffs pro Liter aufrechtzuerhalten, sollte die vierte Stufe belüftet werden. Mittels einer geeigneten
Belüftung kann in der vierten Stufe ohne weiteres eine Konzentration von wenigstens ca· 4 mg gelösten Sauerstoffs
pro Liter aufrechterhalten werden.
Um die Phosphate zu entfernen, kann in regelmässigen
Abständen oder ununterbrochen Aktivschlamm abgeführt werden.
Beim Verfahren kann der Aktivschlamm-Rückführungsdurchsatz aus der Feststoffabtrennstufe so gesteuert werden,
dass die Verweilzeit des Schlamms in der Feststoffabtrennstufe
und damit auch die-Entwicklung von GO2 in der Feststoff
abtrennstufe begrenzt ist.
Die Entwicklung von COp nimmt mit der Verweilzeit
des Schlamms in der Feststoffabtrennstufe zu. Dies führt
dazu, dass sich ausgefällte Phosphate im geklärten Ausfluss
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auflösen, was zur lolge hat, dass die Phosphatkonzentration
im geklärten Ausfluss zunimmt«
Der Schlamm-Hückführungsdurchsatz sollte deshalb
so gesteuert werden, dass die Phosphatkonzentration im geklärten Ausfluss auf annehmbare Werte beachränkt
bleibt.
Bs ist festgestellt worden, dass, wenn das Volumenverhältnis von Schlamm-Rückführungsdurehsatz zu durch-1
schnittlichem Frischdurchsatz bei trockenem Wetter zwischen 1 : 1 und 2 : 1 liegt, die Phosphatkonzentration im
geklärten Ausfluss im allgemeinen innerhalb annehmbarer Grenzen bleibt.
Das Verfahren kann einen weiteren Verfahrensschritt beinhalten, bei dem der Schlamm aus der Feststoffabtrennstufe
einem Schlammbehandlungsverfahren unterworfen wird, um einen phosphathaltigen Ausfluss zu erhalten.
Ein derartiger phosphathaltiger Ausfluss wäre relativ klein und konzentriert. Er könnte deswegen auf Bodenflächen
verrieselt oder mittels einer geeigneten Vorrichtung so behandelt werden, dass ihm sein Phosphatgehalt entzogen
und er dann wieder dem Verfahren zugeführt wird· Beispielsweise könnte er mit Kalk oder einem anderen geeigneten
Phosphatausfällmittel behandelt werden, woraufhin die ausgefällten Phosphate entfernt werden und der so behandelte
Ausfluss wieder dem Verfahren zugeführt wird.
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Die Behandlung dieses Konzentrats mit Kalk ist wirtschaftlicher als die Behandlung der organischen
Abwässer mit Kalk, weil das Volumen kleiner und die Phosphatkonzentration grosser ist.
Die Kalkbehandlung führt zu dem weiteren Vorteil, dass der pH-Wert des behandelten Ausflussstroms angehoben
wird. Wenn der behandelte Strom in das Verfahren zurückgeleitet wird, wirkt sich der erhöhte pH-Wert günstig
auf die Nitrifikation und die Denitrifikation aus.
Sowohl der rückzuführende Schlamm als auch der abgeführte Schlamm oder beide können dem Schlammbehandlungsverfahren
unterworfen werden.
Bei der Behandlung des rückzuführenden Schlamms kann
dieser durch ein anaerobes Becken geleitet werden, bevor er zur ersten Stufe zurückgeführt wird·
Das anaerobe Becken kann von beliebiger bekannter Bauart sein. Es kann beispielsweise in Form eines
Verdickungstanks vorgesehen werden, in dem eine Trennung von Feststoffen und Flüssigkeiten stattfindet und die
Phosphate sich auflösen.
Wenn der abgeführte Schlamm dem Schlammbehandlungsverfahren unterworfen werden soll, können hierfür bekannte
Verfahren, wie beispielsweise anaerobe oder aerobe Digerierung, Wärmebehandlung oder Wasserentzug, vor seiner
Verbrennung herangezogen werden.
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Um die Anwendung der Erfindung auf die Phosphatentfernung
weiter zu erläutern, wird nunmehr auf weitere, 'beispielsweise durchgeführte Versuche Bezug genommen.
Diese weiteren Versuche entsprachen den in Fig. 6 dargestellten und ausgewerteten Versuchen} nunmehr wurde jedoch
Aktivschlamm regelmässig abgeführt und die viert« Stufe kräftiger als bisher belüftet, so dass in ihr eine Konzentration
gelösten Sauerstoffs von ca, 4 mg/l aufrechterhalten
wurde, und schliesslich wurde verhindert, dass sich Schlamm in der Feststoffabtrennstufe ansammelte.
Diese Versuche führten zu Phosphatkonzentrationen im Ausfluss, wie sie im Diagramm der Pig. 7 dargestellt
sind.
In Fig. 7 ist längs der Abszisse die Anzahl der Betriebslage, längs des oberen Teils der Ordinate der
Bedarf an chemischem Sauerstoff im Ausfluss in mg/l und längs des unteren Teils der Ordinate die Phosphatkonzentration
im Ausfluss in mg P/l eingetragen.
Während der ersten Phase des Versuchs traten an der Schlammrückführpumpe mechanische Schwierigkeiten
auf, wodurch während dieser Zeit höhere Phosphatkonzentrationswerte im Ausfluss gemessen wurden· Die Phosphatkonzentration
im Einfluss betrug ca. 12 mg/l, so dass der Wirkungsgrad der Phosphatentfernung über 90 # lag.
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Im Diagramm der l?ig. 7 wird der Durchschnittswert
der Phosphatkonzentrationen in form von Phosphor im Ausfluss durch eine Strichlinie angegeben. Dieser Durchschnittswert
betrug 0,7 mg/l. Auch der durchschnittliche chemische Sauerstoffbedarf im Ausfluss ist mittels einer
Strichlinie angegeben und betrug 39»4 mg/l.
Aus den im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung durchgeführten Versuchen konnte festgestellt werden, dass
zwischen dem Ausmass der Nitratentfernung in der ersten
Stufe und der Verweilzeit in der ersten Stufe ein Zusammenhang besteht. Berechnet auf der Grundlage des bei trockenem
Wetter durchschnittlich einfliessenden Durchsatzes sollte
eine bestimmte Mindestverweilzeit in der ersten Stufe eingehalten werden.
Falls die Verweilzeit in der ersten Stufe kurzer als diese Mindestzeit ist, nimmt das Ausmass der Ritratentfernung
mit zunehmendem Mischwasser-Rückführungsdurchsatz von der zweiten zur ersten Stufe ab. Es wird angenommen,
dass dies damit zusammenhängt, dass der Gehalt an chemischem Sauerstoff mit zunehmendem Rückführungsdurchsatz des Mischwassers in der ersten Stufe unter
ein Mindestmass verwässert wird. Diese Annahme wird dadurch bekräftigt, dass die erforderliche Mindestverweilzeit
von der Temperatur beeinträchtigt wird, d.h., dass die erforderliche Mindestverweilzeit mit zunehmender
Temperatur abnimmt,
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„44- 7339557
Palls die Verweilzeit in der ersten Stufe über
der Mindestzeit liegt, nimmt das Ausmass der Nitratentfernung in der ersten Stufe mit zunehmendem Mischwasser-Rückführungsdurchsatz von der zweiten zur ersten Stufe zu.
der Mindestzeit liegt, nimmt das Ausmass der Nitratentfernung in der ersten Stufe mit zunehmendem Mischwasser-Rückführungsdurchsatz von der zweiten zur ersten Stufe zu.
Die erste Stufe sollte daher so ausgelegt werden, dass die Verweilzeit über der erforderlichen Mindestverweilzeit
liegt.
Zur Einhaltung dieser Bedingung gibt es die folgenden beiden Möglichkeiten,
Die erste Möglichkeit besteht darin, dass die Kapazität der ersten Stufe in einer Pilotanlage mit Hilfe von Trennstufen
schrittweise vergrössert wird und die Nitratentfernung in der ersten Stufe gemessen wird. Die Kapazität
der ersten Stufe kann auf diese Weise bis zu dem Zeitpunkt vergrössert werden, bei dem eine Erhöhung des Mischwasser-Rückführungsdurchsatzes
von der zweiten zur ersten Stufe zu einer Erhöhung des Ausmasses der Nitratentfernung
in. der ersten Stufe führt.
Die zweite Möglichkeit ist die Verwendung mehrerer getrennt voneinander angeordneter Becken, wobei pro Becken
jeweils ein bestimmtes Volumen an rückgeführtem Aktivschlamm mit einem anderen bestimmten Volumen an einfliessenden
organischen Abwässern entsprechend den bei dem Verfahren zu verwendenden Durchsatzverhältnissen von einfliessenden
Abwässern zu rückgeführtem Aktivschlamm vermengt wird,
409808/0894
-45- 7339557
Dies· Volumenverhältnisse können später durch die Beimengung zusätzlicher "Volumina an rückgeführtem
Mischwasser in den verschiedenen Becken entsprechend weiterer Durchsatzverhältnisse verändert werden· Die
.jeweiligen Nitratentfernungswerte in den verschiedenen Becken können dann festgestellt werden. Auf diese Weise
kann das Auemass der Nitratentfernung in der ersten Stufe
für jede Verweilzeit und für jeden Anteil des Mischwasser-Rückführungsdurchsatzes
festgestellt werden·
An Hand der durchgeführten Versuche konnte festgestellt werden, dass die für die erste Stufe erforderliche Mindestverweilzeit
wenigstens etwa 2 1/2 Stunden betragen sollte.
Diese Mindestverweilzeit ist im wesentlichen dann von Belang, wenn die Aussentemperatur unter 20 C liegt.
Diese Tatsache wird dadurch bestätigt, dass bei den vorstehend beschriebenen Versuchen die Verweilzeit in der
ersten Stufe bei jedem Versuch ca. 2 Stunden betrug.
Wenn in der vorliegenden Beschreibung die Verweilzeit nur auf Grund des einfließenden Durchsatzes (Frischdurchsata)
berechnet wird, wird sie durch das Zeichen t gekennzeichnet, wodurch also lediglich die Kapazität
gekennzeichnet ist. Bei der Berechnung der tatsächlichen
Verweilzeit müssen die RückfUhrungsdurchsätze des Mischwassers und dee Aktivschlamms berücksichtigt werden,
und diese Verw«ilzeit wird durch das Zeichen t gekennzeichnet.
409808/08 9.4
Um die Konstruktion einer Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens und den Zusammenhang
der Variablen zum Erlangen optimaler Ergebnisse zu erläutern, wird nunmehr ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung beschrieben.
Die Grundlage für die Konstruktion einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens bilden
die folgenden Daten:
1. Die erwartete Reduzierung S des chemischen Sauerstoffbedarfs
in mg/l oder die Differenz im chemischen Sauerstoffbedarf zwischen Einfluss und Ausfluss.
2. Die aus der Anlage entfernte Feststoffausbeute Y
in kg Feststoffe pro kg chemischer Sauerstoffbedarf.
Diese Ausbeute kann auch in kg feststoffe pro kg entfernter "BOD1-" (fünftägiger biologischer Sauerstoffbedarf
in mg/l) oder pro kg entfernter "TOC" (gesamter organischer Kohlenstoff in mg/l) ausgedrückt werden.
3. Die Geschwindigkeit der endogenen Zersetzung der biologischen Feststoff· k. als Anteil an der Gesamtmenge
der pro Tag biologisch abbaubaren Feststoffe. Diese Geschwindigkeit hängt von der Temperatur ab,
und diese Abhängigkeit sollte entweder in mathematischer oder graphischer Form vorliegen.
4-. Die Denitrifikationegeechwindigkeit DN1 im ersten
Becken und die Denitrifikationegeschwindigkeit DN,
im dritten Becken und deren Temperaturabhängigkeit
müssen ebenfalls bekannt sein·
409808/0694
5. Die zu erwartende Mindesttemperatur der Flüssigkeit im Becken muss in 0C bekannt sein, weil diese die
Nitrifikations- und die Denitrifikationsgeschwindigkeiten
beeinflusst·
6. Der höchste aufrechtzuerhaltende Anteil X in mg/l
an suspendierten Peststoffen im Mischwasser und der zur Aufrechterhaltung dieses Anteils notwendige Rüekführungsdurchsatz
R müssen, bestimmt werden.
7. Die in die Anlage eintretende Gesamtstickstoffmenge
nach Kjeldahl (TKN) in mg/l muss festgestellt werden.
8. Die Mindestverweilzeit für Feststoffe (SRT) im zweiten Becken zwecks Jiitrifikation bei der niedrigsten Temperatur
muss festgestellt werden. .
9. Die Mindestverweilzeit in der ersten Stufe, die bei erhöhtem Mischwaseer-Rtickführungsdurchsätz zu einer "
höheren Nitratreduzierung führt, muss gemessen werden.
Es wird angenommen, dass die Temperaturabhängigkeit der Denitrifikationsgeschwindigkeit und der Geschwindigkeit
der endogenen Zersetzung der biologisch abbaubaren Feststoffe durch die modifizierte Arrheniusgleichung wie
folgt ausgedrückt werden kann:
(T) = DN1 (20) O1 (T
(T) = DN1 (20) O1 (T
5 (T) = DN3 (20) O1 (T
kb (T) = kb (20) O2 <T
wobei T und 20 Werte für die Temperatur in 0C sind.
409808/089
Es wird angenommen, dass die folgenden Werte für
die in den obigen Gleichungen aufgeführten Variablen gelten:
Sr(COD) = 400 mg/1
TKN , = 40 mg/l Y =0,48 kg entfernte Peststoffe/kg
chemischer Sauerstoffbedarf =0,1 pro Tag bei 200C
= 5 mg NO^-N/g Peststoffe/Stunde
2 = 1,25 mg NO^-N/g Feststoffe/Stunde
O1 = 1,09 Q2 = 1,08
T = 140C SRT ' = 12 Tage
X ,' = 5.000 mg/1
R =1 Mal den durchschnittlichen Durchsatz
bei trockenem Wetter
Die obigen angenommenen Werte basieren auf den angestrebten Ergebnissen, auf aus der Literatur besorgten
Informationen, auf auf der Grundlage der von der Anmelderin erzielten Versuchsergebnisse erfolgten Berechnungen und
auf den bisherigen Erfahrungen der Anmelderin.
Die Anlage besteht aus vier reihenförmig hintereinander angeordneten Becken, von denen das erste Becken
unter Sauerstoffausschluss betrieben wird, d.h.,es wird keine luft zugeführt, so dass die Nitrate reduziert werden.
/.09808/0894
Diese Nitrate stammen aus dem zweiten Becken, aus dem ein Abwässerstrom zurückgeführt wurde. Der Rest an
Nitraten, d.h. der nicht im ersten Becken reduzierte Anteil, muss im dritten, unter SäuerstoffausSchluss
betriebenen Becken reduziert werden. Das vierte Becken dient der Wiederbelüftung bei einer auf der Grundlage
des durchschnittlichen Durchsatzes bei trockenem Wetter basierenden Verweilzeit von ca« 1 Stunde.
Ss sollte deswegen mit der Auslegung des dritten, unter Säuerstoffausschluss betriebenen Beckens begonnen
werden, wonach der noch verbleibende Anteil von Nitraten errechnet werden kann, um daraus die Grosse des ersten
Beckens und den Mischwasser-Rückführungsdurchsatz vom zweiten zum ersten Becken zu errechnen.
Wenn angenommen wird, dass die Verweilzeit t (3) im dritten Becken, berechnet auf der Grundlage des durchschnittlichen
Durchsatzes bei trockenem Wetter (adwf), 2 Stunden beträgt, beträgt die tatsächliche Verweilzeit
demnach:
t = tq (3)/(1 + R)
* 2/2 m 1 Stunde
* 2/2 m 1 Stunde
Die Denitrifikationsgeschwindigkeit im dritten
Becken beträgt:
(14-20) (H0G) = 1,25 χ (1,09)
0,74 mg NQ5-Vg Feststoffe/Stunde
409808/0894
Für X = 5.000 mg/l beträgt die aus diesem Becken entfernte
Nitratmenge 0,74 χ 5 x 1 = 3»70 mg/l·
Ungefähr 1 mg/l gelösten Sauerstoffs wird jedoch ebenfalls in das dritte Becken geleitet. Der entsprechende
Nitratstiekstoffanteil beträgt 1/2,9 = 0,345 mg/l. Daher
ist die liitratstickstoffkonzentration im dritten Becken
Cn = 3,70 - 0,35
= 3,35 mg/l
= 3,35 mg/l
Die Nitratkonzentration im zweiten Becken sollte daher
den Wert von 3,7 mg/l nicht übersteigen. Das Ammoniak im
Einfluss wird vom ersten Becken nicht nachteilig beeinflusst, aber es wird im zweiten Becken fast vollständig
nitrifiziert. Ein gewisser Teil der gesamten in die Anlage fliessenden Stickstoffmenge verbleibt in dem aus der
Vorrichtung fliessenden Schlamm. Bin kleiner Teil Ammoniak wird nicht nitrifiziert, und einige nichtabbaubare,
sich in der lösung befindende organische Stoffe enthalten Stickstoff.
Ungefähr 10 $ der in die Anlage einfliessenden
Gesamtmenge des Stickstoffs werden nicht als Nitrate im Verfahren in Erscheinung treten. Die Gesamtmenge
des zu nitrif!zierenden Stickstoffs beträgt demnach:
Cn0 = 0,9 x TKH
= 0,9 χ 40
= 36 mg/l auf der Grundlage des "adwf".
= 0,9 χ 40
= 36 mg/l auf der Grundlage des "adwf".
4098 0 8/0894
• Vorausgesetzt, dass ein Einheitsdurchsatz und ein
Gleichgewichtszustand bezüglich des Einflusses und Ausflusses an Nitraten beim zweiten Becken vorhanden ist,
ergibt sich für den Mischwasser-Rückführungsdurchsatz B im ersten Becken die folgende Gleichung:
Γ 1 + R + Rx J . Cn = CnQ
R = Gno - 1 - R
35 - 2
- 10,7 - 2
* 8,7
1 (H0C) = 5 x (1,09)14"20
1 (H0C) = 5 x (1,09)14"20
= 2,96 mg N0,-N/g Feststoffe/Stunde
Bei einem Mischwasser-Rtickführungsdurchsatz, der dem 8,7-fachen des Frischdurchsatzes entspricht, und bei
einem Schlamm-Rückführungsdurchsatz, der dem Frischdurchsatz
entspricht, beträgt die Nitratkonzentration am Eingang des ersten Beckens Cn = 3»35 mg/l. Es wird angenommen,
dass 1 mg/l gelöster Sauerstoff zum ersten Becken zurückgeführt wird, was 0,35 mg/l ΝΟ,-Ν entspricht.
Zur Berechnung der Verweilzeit im ersten Becken muss der ■ einer Nitratkonzentration von Cn = 3»70 mg/l„entsprechende
Rückführungsdurchsatz errechnet werden. Die tatsächliche Verweilzeit beträgt
χ 1 = Oj25 stunden«
5
409808/0894
Basierend auf dem IPrischdurchsatz beträgt die Verweilzeit
0,25 x 10,7 =2,675 Stunden.
Diese Verweilzeit ist grosser als die bereits erwähnte erforderliche Mindestverweilzeit·
Die Verweilzeit im ersten Becken ist länger als die im dritten Becken. Es wird eine Lösung angestrebt,
bei der die Beckenabmessungen so klein wie möglich sind. Es wird eine nochmalige Berechnung durchgeführt, bei der
für das dritte Becken eine Verweilzeit von 2,4- Stunden
auf Grund des Frischdurchsatzes angenommen wird.
Cn = 0,74 χ 5 x 1,2
- 4,44 mg/l
- 4,44 mg/l
1
JixZ
4,44
= 8,2 ~ 2
= 6,2 mg/l.
Die tatsächliche Verweilzeit beträgt
= 6,2 mg/l.
Die tatsächliche Verweilzeit beträgt
iiii χ 1 = 0,30 Stunden. 2,96 5
Die Verweilzeit auf Grund des Frischdurchsatzes beträgt 2,46 Stunden. Daher muss das Becken Abmessungen aufweisen,
die eine Verweilzeit von 2,5 Stunden ermöglichen, so dass ein Rückführungsdurchsatzverhältnis von ca. 6 : 1 erforderlich
ist. Dieses Verhältnis könnte natürlich im Sommer vermindert werden, weil im dritten Becken mehr Nitrate
reduziert wurden. Sollte es ferner im Winter nicht
4 0 9 8 0 8/0894
erforderlich, sein, dass die Nitrate vollständig entfernt
werden und ein Wert von beispielsweise 2 mg/l im Ausfluss
noch akzeptabel ist, ergibt eich.für das letzte Beispiel
Cn = 4,44 + 2 = ' 6,42 ,
=5,6-2 = 3,6.
Daher würde ein Rückführungsdurchaatz, der dem 4-fachen
des Frischdurchsatzes entspricht, ausreichen. Die auf der
Durchsatzmenge basierende Verweilzeit im ersten Becken beträgt demnach:
VD- . χ £β 2,42 Stunden.
Daher betragen die Verweilzeiten im ersten und im dritten Becken unabhängig vom Anteil des Rückführungsdurchsatzes oder vom zulässigen liitratpegel im Ausfluss
jeweils ca. 2 1/2 Stunden.
Das zweite Becken muss nach den Hiitrifikationsanforderungen
ausgelegt werden, wobei die Verweilzeit der feststoffe in diesem Becken langer als die für die
Hitrifikation erforderliche Mindestverweilzeit sein sollte.
Die Beckengrösse muss empirisch ermittelt werden.
Die G-rösse wird beispielsweise so ausgelegt, dass
die Yerweilzeit t (2) für den Frischdurchsatz 6 Stunden beträgt. Die G-esamtverweilzeit für die gesamte Anlage
ist die Summe der Verweilzeiten in den vier Becken:
4Q9808/Ö8Q4
2,5 + 6,0 + 2,5 + 1,0 =12 Stunden
Die vorstehend erwähnte Verweilzeit von 6 Stunden für das zweite Becken wurde empirisch ermittelt und nach
den Erfahrungen der Anmelderin ausgewählt. Das gleiche gilt für die Verweilzeit von 1 Stunde für das vierte Becken.
Der tägliche Schlammanfall kann aus der Gleichung von Barnard et al. ermittelt werden (Barnard, J.L, et al·
"Design Optimization for activated sludge and extended aeration plants", Vortrag auf der 6. Internationalen
Konferenz der IAWPE in Jerusalem) ·
ΔΛ. s, Y,Sr - kb«X»X · t^
wobeiΔΧ = täglicher Schlammanfall je Abwasservolumen
in mg/l und
X = biologisch abbaubarer Anteil an den biologischen
X = biologisch abbaubarer Anteil an den biologischen
Feststoffen in den Becken ist«.
Der Wert X ergibt sich aus der folgenden Gleichung: = Y.S + kb.X.t -\/U.Sr + kb,X.t } - 3,08 Y.Sr.kb.X,t
Der Paktor kfe ist jedoch wie folgt temperaturabhängig:
kb(H°C) = 0,1 χ {1,O8)(U~2O)
■ 0,063
Daraus folgt:
Daraus folgt:
Y.S„ + k, «X.t = 0,48 χ 400 je 0,063 x 5.000 χ 12
r D * 24
= 192 + 158
= 350
4098G8/Ö894
X = 350 -VI22 «500 - 3.08 χ 192 χ 158
2 χ 158
= 0,56
ΔΧ » 192 - 158 χ 0,56
ΔΧ » 192 - 158 χ 0,56
= 103 mg/l
Die Verweilzeit für die Feststoffe im zweiten Becken beträgt daher
SRT = 5.000 χ 6 = 12,1 Tage
103 χ 24
und reicht für die Nitrifikation aus.
Die Gresamtverweilzeit beträgt demnach 12 Stunden,
davon 2,5 Stunden im ersten Becken, 6 Stunden im zweiten Becken, 2,5 Stunden im dritten Becken und 1 Stunde im
vierten und letzten Becken. Da dies für eine Berechnung angenommen wurde, müsste der im Mischwasser suspendierte
Feststoffanteil 5.000 mg/l und das Verhältnis von Mischwasser-Rückführungsdurchsatz
zu Frischdurchsatz zwischen 4 : 1 und 8 : 1 betragen, was von den Anforderungen an die
Zusammensetzung des Ausflusses, d.h. des geklärten Abwassers abhängig ist.
Um die Denitrifikation bei niedrigen Temperaturen zu unterstützen, kann dem im dritten Becken befindlichen
Mischwasser Methanol zugesetzt werden. Die Menge des Methanols hängt von dem verlangten Denitrifikationsgrad ab.
/♦09808/0894
Da die meisten nitrate im ersten Becken entfernt wurden,
beträgt die Methanolmenge weniger als ein Fünftel der für eine totale Denitrifikation benötigten Menge· Ein Methanolzusatz
wäre auch nur während der kälteren Monate des Jahres erforderlich. Nach McCarty, P.L. et al· "Biological
denitrification of wastewaters by addition of organic
materials11 (Biologische Denitrifikation von Abwässern
durch Zusatz von organischen Stoffen), veröffentlicht
anlässlich der 24. Konferenz über Industrieabfälle an der
Purdue Universität, beträgt der Methanolzusatz etwa das 3-fache der Menge des entfernten Sitratsticketoffb. Die
Entfernung von zusätzlich 4 mg/l Nitratstickstoff im dritten Becken verlangt demnach einen Zusatz von 12 mg
Methanol/l. Der chemische Sauerstoffbedarf des Methanols muss zur Geaamt-Sauerstoffbedarfsentfernung in der Anlage
addiert werden, wenn die Mindestverweilzeit für Feststoffe
zum Zwecke der Nitrifikation errechnet wird.
Der chemische Sauerstoffbedarf (COD) von Methanol kann aus der folgenden Gleichung errechnet werden:
2 OH3OH + 3O2 = 2 CO2 + 4H2O
1 mg Methanol/l besitzt einen chemischen Sauerstoffbedarf von 1,4 mg/l· Daher bringt der Zusatz von 12 mg
Methanol/l einen zusätzlichen chemischen Sauerstoffbedarf von ca· 17 mg/l mit sich.
409808/0894
Die tatsächlich erforderliche Methanolzugabe hängt von der Temperatur und der Konstruktion der Anlage ab.
Bs muss die wirtschaftlichste Lösung angestrebt werden.
Die Kosten für die Bereitstellung eines zusätzlichen Beckenvolumens für die Denitrifikation und die Pumpkosten
müssen den Kosten für das Methanol gegenübergestellt werden.
Wenn bei dem obigen Beispiel die Verweilzeiten beim ersten und beim dritten Becken jeweils 2 Stunden betragen,
und wenn das Volumenverhältnis von Rückführungsdurchsatz zu Frischdurchsatz 3 ι 1 beträgt, kann die ausfliessende
jJitratstickstoffkonzentration folgendermassen errechnet
werden..
Die Nitratkonzentration im dritten Becken ist wegen des rückgeführten Mi3chwassers und des rückgeführten Schlamms
fünffach verdünnt. Die ITitratkonzentration beträgt dann
56/5 =7,2 mg/1, falls eine vollständige Denitrifikation
im ersten Becken stattfindet. Die Denitrifikationsgeschwindigkeit im ersten Becken beträgt 2,96 χ 5 « 15 mg/l/Stunde·
Die Verweilzeit beträgt
t (1) = 2/5 = 0,4 Stunden. Die maximale Denitrifikation beträgt»
15 χ 0,4 =s 6 mg/l.
Hit Rückführungsdurchsatz : Durchschnittsdurchsatz =3:1 würde dies zu einem Entfernen von 6x3= 18 mg/l führen,
Auf diese Weise würden nur 18 mg Nitrat/l entfernt werden.,
409808/0894
so dass weitere 18 mg/l mittels Methanol oder durch Erhöhung des Rückführungsanteils am Durchsatz zu entfernen
wären. Da die hinzuzufügende Methanolmenge ca. dreimal
so gross wie die zu entfernende Ifitrat stickst off menge
wäre, müssten ca. 54 mg Methanol/l ins dritte Becken gegeben werden, um den restlichen Hitratstickstoff zu
entfernen. Diese Kosten müssten deshalb mit den durch die Vergrösserung der Becken für die Denitrifikation
und/oder durch die Erhöhung des Durchsatzanteils des rückgeführten Mischwaasers verursachten zusätzlichen
Kosten verglichen werden, um die kostengünstigste Lösung zu ermitteln·
In dem soeben beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die jeweiligen Stufen als "Becken" bezeichnet worden·
Aus den Erläuterungen zu diesem Ausführungsbeispiel geht hervor, dass das Verfahren dem Jeweiligen Verwendungszweck
angeglichen werden kann·
409808/0894
Claims (1)
- PatentansprücheVerfahren zum Entfernen von Stickstoff aus stickstoffhaltige Verbindungen enthaltenden organischen Abwässern, dadurch gekennzeichnet, daß die organischen Abwässer durch eine erste Stufe (14),in Form einer biologischen Denitrifikationsstufe, eine zweite Stufe (16) in Form einer biologischen üitrifikationsstufe, eine dritte Stufe (18) in.Form einer biologischen Denitrifikationsstufe und durch eine Feststoffabtrennstufe (22) zur Erzeugung eines geklärten Abwassers und eines Aktivschlamms geleitet werden, wobei Mischwasser von der zweiten Stufe (16) zur ersten Stufe (14) und zumindest Teile des Aktivschlamms zur ersten Stufe (14) zurückgeführt werden.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Denitrifikationsstufen (14,18) unter Säuerstoffausschluß betrieben werden.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftung der zweiten Stufe (16) derart gesteuert wird, daß die Konzentration des gelösten Sauerstoffs in dieser Stufe zwischen ca. 0,5 und ca. 4 mg/1 gehalten wird.4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des gelösten Sauerstoffs zwischen ca. 0,5 und ca. 2 mg/1 gehalten wird.409808/08945. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der dritten Stufe (18) eine geeignete Kohlenstoffquelle vorgesehen wird, um die Atmungsgeschwindigkeit fakultativ anaerober Bakterien im Aktivschlamm der dritten Stufe (18) zu verbessern.6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffquelle im Verhältnis zur Abnahme der Atmungsgeschwindigkeit der fakultativ anaeroben Bakterien vor-,gesehen wird.7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Mischwasser-Rückführungsdurchsatzes von der zweiten Stufe (16) zur ersten Stufe (14) so gesteuert wird, daß der größere Teil der Nitrate in der ersten Stufe (14) und der kleinere Teil der Nitratein der dritten Stufe (18) reduziert wird,8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Mischwasser-Rückführungsdurchsatzes im Verhältnis zur Atmungsaktivität der Bakterien in der dritten Stufe (18) derart gesteuert wird, daß Nitrate, die von der zweiten Stufe (16) zur dritten Stufe (18)gelangen, in der dritten Stufe wesentlich reduziert werden.9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8f dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Mischwasser-Rückführungsdurchsatzes derart gesteuert wird, daß der Nitratpegel am Eingang zur dritten Stufe (18) unter dem Nitratanteil gehalten wird, der in der dritten Stufe (18) reduziert werden kann.409808/089410. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis ,9, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumenverhältnis von Mischwasser-Rückführungsdurchsatz zu Zulaufdurchsatz an organischen Abwässern mindestens 2:1 beträgt.11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktivschlamm-Rückführungsdurchsatz derart gesteuert wird, daß zur Denitrifikation und Nitrifikation in den drei Stufen (14,16,18) eine genügend hohe Anzahl von Bakterien vorhanden ist.12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktivschlamm-Rückführungsdurchsatz derart gesteuert wird, daß der Anteil suspendierter Feststoffe im Mischwasser in den Nitrifikations- und Denitrifikationsstufen (16,14,18) des Verfahrens mindestens 2.000 mg/1 beträgt.13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der dritten Stufe (18) und der Feststoffabtren,nstufe (22) eine vierte Stufe (20) in Form einer Belüftungsstufe vorgesehen wird, um Gasbläschen, die eine Feststoffabtrennung in der Feststoffabtrennstufe (22) erschweren würden, entweichen zu lassen und den Schlamm zur Erleichterung der Feststoffabtrennung zu stabilisieren.409808/089414. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem gegebenen Phosphatgehalt der organischen Ab-• wasser die vierte Stufe (20) belüftet wird, um eine Konzentration gelösten Sauerstoffs von mindestens 3 mg/1 in der vierten Stufe (20) aufrechtzuerhalten und eine Phosphatausfällung zu erzielen, und daß aus der Feststoffabtrennstufe (22) regelmäßig Aktivschlamm abgeführt wird, um Phosphate aus den organischen Abwässern zu entfernen.15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die vierte Stufe (20) belüftet wird, um in ihr eine Konzentration gelösten Sauerstoffs von mindestens 4 mg/1 aufrechtzuerhalten .16. Verfahren nach Anspruch' 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktivschlamm-Rückführungsdurchsatz von der Feststoffabtrennstufe (22) her gesteuert wird, um die Verweilzeit des Aktivschlamms und damit die Entwicklung von Kohlendioxyd in der Feststoffabtrennstufe (22) zu begrenzen.17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlamm aus der Feststoffabtrennstufe (22) einem Schlammbehandlungsverfahren unterworfen wird, um einen phosphathaltigen Ausflußstrom zu erhalten.18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausflußstrom mit geeigneten Chemikalien behandelt wird, um Phosphate aus ihm zu entfernen,409808/0894•19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß, wenn die organischen Abwässer „Phosphate enthalten, diese organischen Abwässer mit geeigneten Chemikalien behandelt werden, um Phosphate aus den Abwässern zu entfernen.20. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sieeine erste Stufe (14,14.3,14.4,14.5) in Form einer biologischen Denitrifikationsstufe zur Aufnahme von organischen, stickstoffhaltige Verbindungen enthaltenden Abwässern; eine zweite Stufe (16,16.3,16.4,16.5) in Form einer biologischenNitrifikationsstufe;
eine dritte Stufe (18,18.3,18.4,18.5) in Form einer biologischen Denitrifikationsstufe;eine Feststoffabtrennstufe (22,22,3,22,4,22,5) zur Erzeugungeines .geklärten Abwassers und eines Aktivschlamms; Zuführungsmittel (14.1,16.1,18,1,54,56,58,54.4,56,4,58.4,54.5, 56.5,58,5) zwecks Zufuhr von Mischwasser aus der ersten Stufe (14,14,3,14,4,14.5) zur zweiten Stufe (16,16,3,16,4,16.5), von der zweiten Stufe zur dritten Stufe (18,18.3,18,4,18.5) und von der dritten Stufe zur Feststoffabtrennstufe (22,22.3, 22.4,22.5);Mischwasserrückführleitungen (32,32.3,32.4,32.5) zur Rückführung von Misxihwasser aus der zweiten Stufe (16,16.3,16.4,16.5) zur ersten Stufe (14,14.3,14.4,14.5) undSchlammrückführmittel (30,30.3,30.4,30.5) zur Rückführung von Aktivschlamm aus der Feststoffabtrennstufe (22,22,3,22.4,22.5) zur ersten Stufe (14,14.3,14,4,14.5) aufweist.409808/08947339557'21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß einstellbare Belüftungsmittel (38,38,3,38.4,38.5) zur Belüftung der zweiten Stufe (16,16.3,16.4,16.5) vorgesehen sind.22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe (14,14.3,14.4,14.5) und in der dritten Stufe (18,18,3,18.4,18.5) Rührmittel (36,36,3, 36.4,36.5) vorgesehen sind, um das Mischwasser in diesen Stufen zu durchmischen.23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der dritten Stufe (18,18.3,18.4,18.5) und der Feststoffabtrennstufe (22,22.3,22.4,22.5) eine vierte Stufe (20,20,3,20.4,20.5) in Form einer Belüftungsstufe vorgesehen ist, in der Gasbläschen, die eine Feststoffabtrennung in der Feststoffabtrennstufe (22,22,3,22,4,22.5) behindern könnten, entweichen können, und in der der Schlamm stabilisiert wird, um die Abtrennung der Feststoffe zu erleichtern,24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die vierte Stufe (20,20.3,20.4,20.5) Belüftungsmittel (38,38,3,38.4,38,5) aufweist, um zum Zwecke der Phosphatausfällung aus dem Mischwasser in der vierten Stufe (20,20.3,20.4,20.-5) in dieser Stufe eine Konzentration gelösten Sauerstoffs von mindestens 3 mg/1 aufrechtzuerhalten.4Q9808/089A25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungsmittel
(14,1,16.1,18.1,54,56,58,54.4,56,4,58,4,5.4.5,56.5,58.5) r die Mischwasser-Rückführleitungen (32,32.3,32.4,32.5)
und die Schlammrückführmittel (30,30.3,30,4,30.5) derart angeordnet sind, daß Kurzschlüsse in den einzelnen Stufen der Vorrichtung vermieden werden.409808/0894
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