DE2323867B2 - Verfahren zur Herstellung von olefinisch ungesättigten Aktehydcyanhydrlnen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von olefinisch ungesättigten AktehydcyanhydrlnenInfo
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Description
Sie scheinen nicht zersetzt zu werden, und dennoch ist ihre Wirkung der Wirkung des Ammoniak-Kohlendioxid-Gemisches
im wesentlichen gleichwertig.
Als typische ungesättigte Aldehyde, die für die Zwecke der Erfindung verwendet werden können,
sind Acrolein, Methacrolein und Crotonaldehyd zu nennen.
Die Reaktion kann chargenweise oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Die Reaktionszeit kann in weiten Grenzen von nur 20 Sekunden bis 60 Minuten liegen. Die optimale
Zeit für jede Reaktion hängt von Faktoren wie dem jeweils verwendeten Aldehyd, dem Katalysator, der
Temperatur und anderen dem Fachmann bekannten Faktoren ab. Bei den meisten Reaktionen beträgt
die Reaktionszeit vorzugsweise 1 bis 30 Minuten.
Es wurde gefunden, daß die Ausbeuten etwas verbessert werden, wenn das Reaktionsgemisch nach
Beendigung der Reaktionszeit angesäuert wird, jedoch ist dies nicht notwendig. Für diese Ansäuerung
kann eine Anzahl von Säuren verwendet werden, jedoch werden gegenwärtig Schwefelsäure und
Phosphorsäure bevorzugt.
6,5 g Ammoniumcarbonat und 54 ml Methanol wurden in einen 100-ml-Autoklav gegeben. Das Gemisch
wurde 30 Minuten unter Rühren auf 80° C erhitzt. Nach der Abkühlung des Gemisches auf
Raumtemperatur wurde eine klare Lösung erhalten.
247 ml Acrolein (Reinheit 97%) wurden zu einem Gemisch von 800 ml Methanol, 150 ml Cyanwasserstoff
und der in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellten Lösung gegeben. Das Gemisch wurde
30 Minuten bei — 30° C gehalten. Nach beendeter Reaktion wurde das Reaktionsgemisch mit Phosphorsäure
angesäuert. Das Methanol wurde abdestilliert und der Rückstand unter vermindertem Druck destilliert,
wobei Acroleincyanhydrin (Siedepunkt 65°C/3mmHg) in einer Ausbeute von 94,5% erhalten
wurde.
Vergleichsbeispiel
In einen mit Rührer und Tropftrichter versehenen 500-ml-Kolben wurden 30 g Cyanwasserstoff, 200 ml
Methanol und 1 g Kaliumcyanid gegeben. Anschließend wurden 28 g Acrolein bei 0° C innerhalb von
30 Minuten zugesetzt. Nach erfolgtem Zusatz des Acroleins wurde das Reaktionsgemisch ständig gerührt,
während die nachstehend genannten Stabilisatoren in den üblicherweise empfohlenen Mengen
(0,1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf Acrolein) zugesetzt wurden. Das Methanol wurde entfernt und
der Rückstand unter vermindertem Druck destilliert. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle genannt.
Stabilisator
Schwefelsäure
Essigsäure
Monochloressigsäure
Jod
Kupfersulfat
Kupferchlorid
Kupfernitrat
Ammoniumchlorid ..
Calciumchlorid
Calciumchlorid
Ausbeute an
Acroleincyanhydrin, 9/o
Acroleincyanhydrin, 9/o
77
70
80
72
58
45
Vergleichsbeispiel
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde wiederholt, jedoch unter Verwendung von Pyridin an
Stelle der klaren Lösung von Methanol und Ammoniumcarbonat. Das Acroleincyanhydrin wurde in
einer Ausbeute von nicht mehr als 79% erhalten.
65 ml Acrolein (Reinheit 85 °/o) wurden innerhalb von 30 Minuten zu einem Gemisch von 43 ml Cyanwasserstoff
und 14 ml einer Lösung gegeben, die auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise aus 4,8 g Ammoniumcarbonat
und 40 ml Methanol hergestellt worden war. Die Temperatur wurde eine weitere Stunde bei - 20° C gehalten. Eine Hälfte des Reaktionsgemisches
wurde mit Schwefelsäure angesäuert. Das Methanol wurde von dieser Hälfte unter vermindertem
Druck entfernt. Die Ausbeute betrug 95,8%, bezogen auf eingesetztes Acrolein. Die zweite Hälfte
wurde in der gleichen Weise behandelt, jedoch nicht angesäuert. Die Ausbeute betrug 86,1 °/o.
Ähnliche Ergebnisse wurden mit Methacrolein und Crotonaldehyd erhalten.
Vergleichsbeispiel
Der in Beispiel 2 beschriebene Versuch wurde wiederholt, jedoch unter Verwendung von 1,5 g Natriumhydroxid
an Stelle von Ammoniumcarbonat. Nach der Entfernung von niedrigsiedenden Materialien
aus dem Reaktionsgemisch wurde versucht, das Acroleincyanhydrin durch Destillation zu isolieren.
Es wurde jedoch praktisch kein Destillat erhalten.
Statt dessen erstarrte das Reaktionsgemisch zu einem rotbraunen Material, das nicht weiter destilliert werden
konnte.
In einen 200-ml-Autoklav wurden 10 ml Methanol
und 1,7 g flüssiges Ammoniak gegeben. Unter Rühren wurde bei Raumtemperatur Kohlendioxid bis
25 kg/cm2 auf das Gemisch aufgedrückt, wobei eine Methanollösung, die beide Gase enthielt, erhalten
wurde. 58 g Acrolein (Reinheit 97%) wurden unter Rühren innerhalb von 30 Minuten einer Lösung zugesetzt,
die 43 ml Cyanwasserstoff, 100 ml Methanol und 30 ml der in der oben beschriebenen Weise hergestellten
Methanollösung enthielt, während die Temperatur bei 0 bis 5° C gehalten wurde. Nach erfolgter
Zugabe des Acroleins wurde weitere 30 Minuten bei — 20° C gerührt. Das Reaktionsgemisch
wurde mit Phosphorsäure angesäuert und das Methanol entfernt. Der Rückstand wurde unter vermindertem
Druck destilliert, wobei Acroleincyanhydrin in einer Ausbeute von 93,5 % erhalten wurde.
50 g Acrolein (Reinheit 97%) wurden bei 0 bis 5°C unter Rühren innerhalb einer Stunde zu 100 ml
einer Lösung von 1,95 g Ammoniumcarbamat und 43 ml Cyanwasserstoff in Äthanol gegeben. Nach erfolgter
Zugabe des Acroleins wurde das Reaktionsgemisch kurzzeitig weiter gerührt und dann mit konzentrierter
Schwefelsäure angesäuert. Die Aufarbeitung des Reaktionsprodukts auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise ergab 75 g Acroleincyanhydrin (Ausbeute 90,5°»).
70 g Crotonaldehyd (Reinheit 97°/o) wurden unter
Rühren innerhalb von 1 Stunde zu einer Lösung gegeben, die 43 ml Cyanwasserstoff, 200 ml Methanol
und 14 ml einer auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise aus 4,3 g Ammoniumcarbonat und 40 ml Methanol
hergestellten Lösung enthielt, während die Temperatur durch Kühlen bei 0 bis 5° C gehalten
wurde. Nach erfolgter Zugabe des Crotonaldehyds wurde das Reaktionsgemisch weitere 30 Minuten bei
Raumtemperatur gerührt und dann mit konzentrierter Schwefelsäure angesäuert. Die Aufarbeitung des
Reaktionsprodukts auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise ergab 88,5 g Crotonaldehydcyanhydrin (Ausbeute
91,1 °/o).
Eine klare Lösung, die 6,5 g Ammoniumcarbonat, 152 ml Cyanwasserstoff und 800 ml Methanol enthielt,
und eine gesonderte Lösung von 247 ml Acrolein (Reinheit 93°/o) in 700 ml Methanol wurden getrennt
mit einer Dosierpumpe in ein spiralförmiges ίο Reaktionsrohr eingeführt. Die Verweilzeit im Reaktor
betrug 20 Sekunden bei 20° C. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise ergab Acroleincyanhydrin in einer Ausbeute von 95 °/o.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von olefinisch bei Verwendung einfacherer Lösungsmittel und der
ungesättigten Aldehydcyanhydrinen, in welchen dann erforderlichen Abtrennung durch Destillation
der Aldehydrest bis zu 3 Kohlenstoffatome ent- zu erreichenden Ausbeuten.
hält, durch Umsetzung eines entsprechenden Al- 5 Gemäß der Erfindung werden olefinisch ungesätdehyds
mit Cyanwasserstoff in einem inerten or- tigte Aldehydcyanhydrine, in welchen der Aldehydganischen Lösungsmittel in Gegenwart eines ba- rest bis zu 3 Kohlenstoffatome enthält, durch Umsischen
Katalysators und gegebenenfalls Stabili- setzung eines entsprechenden Aldehyds mit Cyansierung
des Reaktionsgemisches durch Ansäuern wasserstoff in einem inerten organischen Lösungsmit
einer anorganischen Säure, dadurch ge- ίο mittel in Gegenwart eines basischen Katalysators und
kennzeichnet, daß man die Umsetzung bei gegebenenfalls Stabilisierung des Reaktionsgemisches
— 30 bis + 30° C in Methanol oder Äthanol in durch Ansäuern mit einer anorganischen Säure in
Gegenwart katalytischer Mengen Ammoniak und der Weise hergestellt, daß man die Umsetzung bei
Kohlendioxid, Ammoniumcarbonat oder Ammo- — 30 bis + 30° C in Methanol oder Äthanol in Geniumcarbamat
durchführt. 15 genwart katalytischer Mengen Ammoniak und Koh-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- lendioxid, Ammoniumcarbonat oder Ammoniumcarkennzeichnet,
daß die zur Umsetzung benötigte bamat durchführt.
Lösung von katalytischen Mengen Ammoniak Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfin-
und Kohlendioxid durch Erhitzen von Ammo- dungsgemäßen Verfahrens wird durch Erhitzen von
niumcarbonat in Methanol hergestellt worden ist. 20 Ammoniumcarbonat in Methanol ein katalytisches,
Ammoniak und Kohlendioxid enthaltendes Medium
hergestellt und der Aldehyd und Cyanwasserstoff in
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- Methanol, welches dieses Medium enthält, miteinan-
lung von olefinisch ungesättigten Aldehydcyanhydri- der umgesetzt.
nen, in welchen der Aldehydrest bis zu 3 Kohlen- 25 Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es,
Stoffatome enthält, durch Umsetzung eines entspre- durch Destillation gereinigte Cyanhydrine in Aus-
chenden Aldehyds mit Cyanwasserstoff in einem beuten von mehr als 80 und sogar bis zu 95% oder
inerten organischen Lösungsmittel in Gegenwart mehr herzustellen.
eines basischen Katalysators und gegebenenfalls Sta- Der Cyanwasserstoff wird beim erfindungsgemä-
bilisierung des Reaktionsgemisches durch Ansäuern 3° ßen Verfahren vorzugsweise in einem geringen mo-
mit einer anorganischen Säure. laren Überschuß (z. B. in einem molaren Überschuß
Cyanhydrine sind als Klasse von reaktionsfähigen bis zu 10%, bezogen auf den Aldehyd) verwendet.
Verbindungen bekannt, die für verschiedene chemi- Die Wirkung der Ammoniumsalze oder des Ge-
sche Synthesen, insbesondere für die Synthese von misches von Ammoniak und Kohlendioxid ist äußerst
Aminosäuren wertvoll sind. Die Cyanhydrine sind 35 überraschend, insbesondere angesichts der bekannten
jedoch sehr instabile Verbindungen, die während Instabilität von Cyanhydrinen in alkalischen Medien,
der Reaktion, durch die sie gebildet werden, oder Der Einfachheit halber werden vorzugsweise gasför-
durch Erhitzen auf die hohen Temperaturen, die für mige Gemische verwendet, jedoch wurde gefunden,
die Abtrennung durch Destillation auch unter ver- daß bei Verwendung der festen Katalysatoren eben-
mindertem Druck notwendig sind, zur Zersetzung 40 falls Ausbeuten von über 80% erhalten werden. Das
oder Polymerisation neigen. Besonders instabil sind gasförmige Gemisch kann gebildet werden, indem
sie unter alkalischen Bedingungen. man die Gase durch die Reaktionsmedien perlen
Es wurden bereits verschiedene Verfahren zur läßt, oder indem man das Ammoniumsalz vorher
Stabilisierung vorgeschlagen, z. B. die Verwendung auf eine Temperatur oberhalb seiner Zersetzungs-
von Säuren wie Schwefelsäure, Phosphorsäure 45 temperatur erhitzt. Es ist auch möglich, die festen
(US-PS 25 37 814), Monochloressigsäure (US-PS Ammoniumsalze einfach in die Reaktionsmedien ein-
26 23 896), Jod (US-PS 24 16 624), Halogeniden wie zubeziehen.
Ammoniumchlorid, Kupferchlorid und Calcium- Für die Herstellung des gasförmigen Gemisches
chlorid (japanische Patentveröffentlichung Nr. 6209/ durch Zersetzung eines festen Ammoniumsalzes ist
1965), oder Kupfersalzen wie Kupfersulfat, Kupfer- 5° die folgende Arbeitsweise typisch: 20 g Ammoniumacetat
und Kupfernaphthenat (japanische Patentver- carbonat werden in 80 ml Methanol gegeben. Das
öffentlichung Nr. 12 859/1966). Diese Verfahren Gemisch wird 30 Minuten in einem Autoklaven auf
sind jedoch nicht völlig befriedigend, und seit lan- 60° C erhitzt. Die zur Herstellung des katalytischen
gern wird nach wirtschaftlichen Verfahren gesucht, Mediums erforderliche Zeit kann durch Erhöhung
die die Herstellung der gewünschten Produkte in 55 der Temperatur beispielsweise auf etwa 80° C verAusbeuten
von mehr als 80% ermöglichen. kürzt werden.
Aus der britischen Patentschrift 9 58 896 ist es Die Ammoniumsalze oder das Gemisch von Ambereits
bekannt, Acrolein oder Crotonaldehyd mit moniak und Kohlendioxid werden in katalytischen
Cyanwasserstoff in Gegenwart alkalischer Katalysa- Mengen verwendet. Im allgemeinen liegen diese
toren und eines Lösungsmittels zu den entsprechen- 60 Mengen zwischen etwa 0,5 und 10 Molprozent, beden
Cyanhydrinen umzusetzen und das Reaktions- zogen auf die ungesättigten Aldehyde. Eine gewisse
produkt durch Ansäuern mit einer anorganischen Überschreitung oder Unterschreitung diese Bereichs
Säure zu stabilisieren. Sofern als Lösungsmittel das kann ohne nachteilige Wirkungen in Kauf genomherzustellende
Cyanhydrin selbst verwendet und men werden, jedoch ist eine solche Abweichung seieine
Nachreaktionszeit von mehreren Stunden abge- 65 ten notwendig. Vom Standpunkt der Wirtschaftlichwartet
wird, kann zwar bei der Herstellung von keit und der Ausbeuten wird ein Bereich von 1 bis
Crotonaldehyd-cyanhydrin eine fast vollständige Um- 3 Molprozent bevorzugt. Die Wirkungsweise der fesetzung
des eingesetzten Crotonaldehyds erzielt wer- sten Ammoniumsalze ist noch nicht völlig geklärt.
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-
1973
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- 1973-05-11 DE DE2323867A patent/DE2323867C3/de not_active Expired
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