DE2310443C3 - Verfahren zur Lageregelung von drehzahl- oder ankerspannungsgeregelten Gleichstromantrieben - Google Patents
Verfahren zur Lageregelung von drehzahl- oder ankerspannungsgeregelten GleichstromantriebenInfo
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Description
gebildete Größe als Zusatzstromsollwert korrigierend in die Stromregelung eingreift, wobei
(1 — Is)-K auf den Wert ± I begrenzt ist sowie K
einen einstellbaren Verstärkungsfaktor und der Wert 1 bzw. ± 1 gleich 100% des gültigen Regelsignalpegels
bedeuten.
2. Verfahren nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß bis zum Beginn der Bremsphase
eine dem maximal zulässigen Drehzahl- bzw. Ankerspannungssollwert entsprechende konstante
Größe, die gleichbedeutend ist mit 100% des gültigen Regelsignalpegels, als Drehzahl- bzw.
Ankcrspannungssollwerl vorgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet,
daß bis zum Beginn der Bremsphase der Drehzahl- bzw. Ankerspannungssollwert von dem jeweils noch zurückzulegenden Weg ( I.s) abgeleitet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch abgewandelt, daß der Zusatzstromsollwert nach der
Beziehung
i\. =| I Is-H-)-(I - Is)- K
L-i-eregelunaen in industriellen Anlagen sollen mi
alluemeinen zeitoptimal sein, d.h.. es genügt nicht.
Je "wünschte Lage mit einem möglichst kleinen
u iT.yuHssieen Fehler anzufahren, sondern dies soll
STder k&tmöglichen Zeit geschehen. Dies gilt
,nbesonderemMaßefürdieWalzenanstellung.n Walzwerken
Als Antrieb wird üblicherweise ein stromriduergespeister.
fremderregter Gleichstrommotor
gebildet und vorzcichenrichlig auf den Slromsollwert
(Ix) geschaltet wird.
5. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß der um den Zusal/slromsollwcrt
(i.s.) korrigierte Stromsollwerl auf einen Wert begrenzt wird, der dem maximal zulässigen Stromsollwcri
entspricht.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Lageregelung von drehzahl- oder ankerspannungsgeregelten
Gleichstromantrieben mit unterlagcrter Stromregelung.
Bekannte Lageregelungen sind im allgemeinen nach dem Prinzip des sogenannten Stromtatver ahrens ^f
»ebaut (AEG-Mitteilungen 54 [1964] 111- S. o78
bis 681). Dabei wird die Differenz zwischen Lagesoll- und * Leistweit einem Lageregler zugeführt. Der
Laaereafer bildet in Abhängigkeit von dem vorhandenen
Webfehler den Drehzahlsollwert und der Drehzahlregler
in Abhängigkeit von dem vorhandenen Drehzahlfehler den Stromsollwert. Es sind somit drei
einander jeweils untergeordnete Regelkreise vorhanden Der Stromregler beeinflußt dann beispielsweise
ein Impulseerät, welches die Zünd.mpulse fur den
Stromrichter liefert. Bei analogen Methoden zur Messung
der Lage. z. B. mittels Potentiometer oder Drehmelder
wird die Differenz zw.scnen Lagesoll- und Seistwe t. also die Wegdifferenz Is direkt vom
Skiern gebildet. Be, digitalen Verfahren kann im e,nf
,eisten,Fall die Wegdifferenz durch einen Subtrahiere
gebildet werden. Je nach der Aufgabenstellung kommt hierfür auch ein Rechengerat bzw e.n Prozeßrechner
zum Einsatz.
Beim Zuschalten der Lageregelung, also zu dem Zeitpunkt, von dem ab sich der Antrieb von der augenblicklichen
Lage in die neue, vorgegebene Lage be-Sen
soll, ist der Lageregler und der Drehzahlregler
übersteuert, und nur der Stromregler ,st führend,
dlh er führt den Ankerstrom an der fur den Motor zulässigen Stromgrenze. Dies ist im Interesse der maximal
möalichen Beschleunigung notwendig Hat der Motor nach dem Hochlaufen seine maximale Drehzahl
, erreicht so ist der Drehzahlregler mehl; mehr ubersteuert-Dadurch
wird der Sollwert für den Stromregler ο weit reduziert, daß der Motor nur noch den Strom
führt der für die Überwindung der Reibung unter Beibehaltung der Drehzahl erforderlich ist.
-, s,Ite Differenz zwischen der Soll- und Istlage so
klein geworden, daß die Bremsung des Antriebes einsetzen muß, geht auch der Lageregler aus dem Ubersteueiungsbereich
heraus. Der Drehzahlsollwert wird dann vom Lageregler so bis auf Null gefuhrt daß der
ο Antrieb mit der vorgegebenen Genau.gkeU in der
richtigen Lage zu stehen kommt.
Bei dem bekannten Verfahren ist die Verstärkung
im Lageregelkreis durch das Verhältnis von maximaler Geschwindigkeit zum Bremsweg bestimmt.
Das wiederum bestimmt die Verstärkung des Drehzahlreglers. Je größer nun der Bremsweg und je geringer
damit die Verstärkung im Lageregelkreis ,st. desto größer muß die Verstärkung des Drehzahlreglers sein
damit dieser auch noch bei sehr kleinen Wegd.fferenzen
Is auf die dann entsprechend kleinen Drehzahl sollwerte so reagiert, daß der von ihm ausgegeben*
Stromsollwert ausreicht, um den Antrieb den /im
Verfahren in die Sollage erforderlichei^Mindeststron
zuzuführen. Die Verstärkung ues ^rcnza,.,reg,er:
läßt sich jedoch nicht unbegrenzt erhohen, sonder,
ist durch den mechanischen Teil des Antriebs begrenzt dessen elastische Teile und Kupplungslose bei über
schreitung einer bestimmten Verstärkung zu unzu
55
h0
lässigen Schwingungen rühren.
1st die Lageregelung auf einem digitalen Prinzip
aufgebaut, so ergeben sich noch zusätzliche Schwierigkeiten. Der noch zu verfahrene Weg Is muß von einem
Diiiital-Analog-Umsetzer in eine analoge Spannung
IbZ-W. Strom) gewandelt werden. Da der Digitalwert
sich stufenweise verändert, erfolgt dies auch bei der analouen Spannung. Der analoge Drehzahlsollwert
■indert sich somit während der Bremsphase nicht kontinuierlich.
Der Drehzahlsollwert setzt sich vielmehr aus einer Gleichspannungs- und einer Wechselspannungskomponeme
zusammen. Bei einer hohen Regelgüte, bei der also eine große Verstärkung des Drehzahlreglers
erforderlich ist, wird dieser durch die Wechselspannungskomponente bereits übersteuert, wodurch
die Verstärkung reduziert wird. Als Folge ergibt sich ein verzögerter Einsatz und ehe Verminderuna
des Bremsstromes und dadurch wiederum die Nofwendiiikeit. den Bremseinsatzpunkl noch weiter
vorzuverlegen. Dadurch wird weder ein optimales Zeitverhalten noch die geforderte Genauigkeit erreicht.
Aufiiabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzuheben,"
das die Nachteile der bekannten Verfahren vermeidet, und damit ein günstigeres dynamisches
Verhalten und eine höhere Genauigkeit, insbesondere bei größeren Bremswegen, aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß laufend die Differenz aus zwei Größen gebildet
wird, von denen die erste aus dem bis zur vorgeiiebenen
Sollage jeweils noch zurückzulegenden Wes> Is des Antriebs und die zweite aus dem Quadrat
der augenblicklichen Anlriebsdrehzahl ir abgeleitet
sind, daß bei Polaritätsumkehr dieser Differenz, d. h. beim übergang der Beziehung Is' — /r
> 0 in ls' _ if
< 0, wobei Is' eine aus der Größe Is durch Verstärkung und Begrenzung auf den gültigen
Regelsignalpegel abgeleitete Größe darstellt, die Bremsphase des Antriebs dadurch eingeleitet wird,
daß der für den Antrieb zur Beschleunigung und gegebenenfalls anschließenden Fahrt mit konstanter
Geschwindigkeit vorgegebene Drehzahl- bzw. Ankerspannungssollwert auf Null geschaltet wird und daß
während der Bremsphase eine aus dem jeweils noch zurückzulegenden Weg Is und dem Quadrat der augenblicklichen
Antriebsdrehzahl ;jj nach der Beziehung Der während der Bremszeit zurückgelegte Weg ist
Diese Beziehung kann auch geschrieben werden
2- I-
Wird Gleichung (2) in Gleichung (1)
erhält man
eingesetzt, so
2· In
oder umgeformt
I.ν =
GD1 ■ η
375· Λ/
GD2 ■ η2
2 ■ 375 ■ Λ/
j = (.1.V-H2
- Ks)K Werden alle Konstanten zu k zusammengefaßt, so
erhält man
und mit k =
l.v = k-ir
1 .s- = η- .
(3)
Die Beziehung In = A:- /r:entspricht der bekannten
Grundform der Bremsparabel .s = r2 mit dem bis zur
Stoppstelle jeweils noch zurückzulegenden Weg .s und
der jeweiligen Geschwindigkeit r. In der Form r = |'.v wird die Bremsparabel auch bei einer aus der DT-AS
15 88 074 bekannten Vorrichtung zum Abbremsen einer Maschine angewendet, indem unmittelbar vor
dem Anhalten, kurz vor der gewünschten Stoppstelle, die jeweilige Geschwindigkeit mit der Quadratwurzel
des jeweils noch bis zur Stoppstelle zurückzulegenden Restweges verglichen und aus der Differenz beider
eine Größe zur Steuerung einer mechanischen Bremseinrichtung abgeleitet wird.
Ausgehend von der Beziehung (3) gibt es nun verschiedene Möglichkeiten zur Gewinnung des Zusatzstromsollwertes.
So läßt sich diese Beziehung zweifach deuten als
l.v
gebildete Größe als Zusatzstromsollwert korrigierend in die Stromregelung eingreift, wobei (1 — Ix) · K auf
den Wert ± 1 begrenzt ist sowie K einen einstellbaren Verstärkungsfaktor und der Wert 1 bzw. ± 1 gleich
100% des gültigen Regelsignalpegels bedeuten.
Bei der Bildung des Zusatzstromsollwertes ist die Erfindung von folgender Überlegung ausgegangen:
GD2 η
'"= 375-A/· (1)
'"= 375-A/· (1)
Hierin bedeutet
GD1 = Schwungmoment in kpm2,
in U/min.
M = Motordrehmoment + Reibungsmoment
M = Motordrehmoment + Reibungsmoment
in kpm,
ι, — Bremszeit in s.
ι, — Bremszeit in s.
I .s- - η- = 0.
Grundsätzlich sind beide Formen realisierbar. Bei der ersten Beziehung (4) wird während der Bremsphase
laufend der Quotient aur. Is und /r gebildet und mit dem Wert 1 verglichen. Der Wert 1 bedeutet hierbei
wie in der Regelungstechnik allgemein üblich 100% des gültigen Regelsignalpegels. Die rechte Seite
der Gleichung ist nur dann Null, wenn Is und ir sich während der Bremsphase im gleichen Maße vermindern.
Bremst beispielsweise der Antrieb nicht schnell genug, so wird Is schneller kleinere Werte
annehme!-!, während ;r sich Uinusy.mer vermindert.
Somit ist dann
Ls wird ζ. B. eine negative Spannung erhalten.
Bremst der Antrieb hingegen zu stark, so erhält man mit
Bremst der Antrieb hingegen zu stark, so erhält man mit
;r
/.. B. eine positive Spannung.
Diese Spannungen können dem Stromregler als Zusatzstromsollwerte aufgeschaltet werden. Die schal- κι
tungstechnische Realisierung der Beziehung -j = I
setzt allerdings die Verwendung von Dividierern voraus, die auch bei In-1O und h2—*() noch ausreichend
genaue Werte liefern. i-->
Bei der zweiten Beziehung (5) wird unmittelbar das gleiche Ergebnis erhalten. Es ist jedoch zu beachten,
daß hier die Verstärkung im Lageregelkreis mit abnehmendem In kleiner wird. Damit aber die Lageregelung
ausreichend genau ist. muß die Verstärkung über den ganzen Bereich annähernd konstant bleiben.
Man kann dies im gewissen Umfang dadurch erreichen, daß ein Verstärker mit begrenztem Ausgang
nachgeschaltet wird. Besser, weil genauer, ist jedoch,
die auf Grund der Beziehung (5) gewonnene Spannung 2i
mit einem Faktor zu multiplizieren, der mit kleiner werdendem In größer wird. Wählt man hierfür beispielsweise
den Faktor A1 = )s; . so erhält man als
Zusatzstromsolhvert die Spannung !0
Ma η erhält dan η als Zusalzst romsoll wert die Spannung
Vx =
I N - »Γ
In
(6)
Die schaltungstechnische Realisierung der Beziehung (6) setzt auch hier die Verwendung von Verstärkern
mit hoher Genauigkeit voraus.
Die erfindungsgemäße Möglichkeit zur Gewinnung des Zusatzstromsollwertes ergibt sich, wenn man die
Beziehung (5) mit dem Faktor A2 = (1 — In) multipliziert,
wobei der Wert 1 wiederum 100% des gültigen Regelsignalpegels bedeutet. Damit während des überwiegenden
Teiles des Bremsweges die Verstärkung im Lageregelkreis annähernd konstant bleibt, muß
die sich dabei ergebende Parabel nachträglich durch Multiplikation mit einem konstanten Faktor K verstärkt
und auf den Wert il (=100% des gültigen
Regelsignalpegels) begrenzt werden. Man erhält dann als Zusatzstromsolhvert die Spannung
V1 - I Ix - /rl- Il - Is) ■ K . (7)
Die Bildung des Zusatzstromsollwertcs entsprechend der Beziehung(71 ergibt den Vorteil, daß die
Verstärkung im Lageregelkreis erst dann zurückgeht, wenn Is ausreichend klein geworden ist. so daß der
Antrieb einwandfrei in die Sollage geführt wird und der Bremsstrom zum Schluß stelig vermindert wird.
Dies ist deshalb von Vorteil, weil die Änderungsgeschwindigkeit des Ankerstromes ί J1 J mit Rücksicht
auf den Antriebsmotor niehl beliebig groß werden darf.
Bei sehr hohen Ansprüchen an die Genauigkeit der
Laueregeluni; kann das Verfahren nach der Erfindunu uelici dadurch verbesser! werden, dal« die nach der
Beziehung (7) gewonnene Spannung radiziert wird.
L', =| ( In - H2)(l - In)- K.
Der Abfall des Zusatzstroinsollwerles für In M)
ist dann steiler, wodurch die Genauigkeit der Lageregelung erhöht wird.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Bc-Schreibung
an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei zugleich
weitere, der Ausgestaltung der Erfindung dienende erfinderische Merkmale aufgezeigt werden.
Es zeigt
F i n. I den Verlauf der Größen - - . In - ir und
l.s
als Funktion von I ν für den Grenzfall tr = 0.
I s - ir
F i g. 2 den Verlauf der Größen In — ir.
( I ν - /r) · (1 - I s). ( I .s- - η2) · (I - Ls)-K
Ls - H2)-(l - In)- K
als Funktion von I ν für den Grenzfall /r = 0.
F i g. 3 das regelungstechnische Strukturbild einer Lageregelung nach der Erfindung.
Die F i g. 1 und 2 zeigen in normierter Darstellung
den Verlauf der Größen 1, Ls -/rund ls~" bzw
I .s I .s
und In - η2) -(I - In)- K als Funktion des vom
Antrieb bis zur Sollage noch zurückzulegenden Weges In. Die Größen wurden aufgetragen für der
Grenzfall h2 = 0 und für Is von 1 bis 0. Hierbei entspricht
auf der Abszisse die Strecke von 1 bis 0 den-Bremsweg, wobei Is = I den Bremseinsatzpunk
und Is = 0 die einzufahrende Sollage bezeichnen. Ir F i g. 1 wurden lediglich aus Gründen der zeichner!
sehen Darstellung für die Ordinate zwei unterschied liehe Maßstäbe verwendet. In F i g. 2 wurde für der
einstellbaren Verstärkungsfaktor K=IO gewählt unc die so verstärkten Größen auf den Wert 1. d.h. au
100% des gültigen Regelsignalpegels, begrenzt.
In F i g. 3 dient als Antrieb zum Anfahren einer vor
gegebenen Lage, Stellung oder Position ein fremder regter Gleichstrommotor M. Eine Tachometerma
schine T liefert den Drehzahlistwert η und eine Weg
meßeinrichtung S einen dem zurückgelegten We des Antriebs entsprechenden Lageistwert s. Die ii
einer Additionsstelle 2 aus dem vorgegebenen Lage soliwert ss und dem Lageistwert ν gebildete Weg
differenz In wird in einem Verstärker 3 verstärkt unauf
den Regelsignalpegel begrenzt. Mit der einstell baren Verstärkung des Verstärkers 3 wird die vo
den Gegebenheiten der jeweiligen Anlage abhängig Lage des Bremseinsatzpunktes festgelegt. Hierbc
wird die Verstärkung zweckmäßigerweise so gewähl daß der Antrieb mit dem maximal zulässigen Brems
strom etwas zu früh zum Stillstand kommen \vürd< weil dieser Bremsstrom durch den Zusatzstromsoll
wert wohl vermindert, mit Rücksicht auf die zulässig Strorr.grcn/.e aber nicht vergrößert werden darf. Di
den Additionsstellen 4. 5 und einem weiteren Vei
stärker 7 zugefiihrte Ausgangsspaniuing I \ hat oberhalb
einer durch die Verstärkung im Verstärker 3 bestimmten Wcgdifferen/ !.seinen konstanten maximalen
Wert. Wird dieser Wert über einen Schalter 15 einem hier als PI-Regler dargestellten Drehzahlreglers
als maximaler Dreh/ahlsollwcrt aufgeschaltet,
dann steigt der Motorstrom so schnell an. wie es durch die Dimensionierung der Stromrichteranlage
gegeben und mit Rücksicht auf die mechanische und elektrische Ausführung des Antriebs zulässig ist. Der
Antrieb beschleunigt dann entsprechend schnell. Wird nun ein sehr kleiner Weg für die Lageregelung vorgegeben,
so kann der Motorstrom wegen der für die Aus- bzw. Umsteuerung eines Stromrichters notwendigen
endliehen Zeit nicht so schnell in den Bremsbetrieb umgesteuert werden, wie es für einen stabilen
Einlauf in die Sollage erforderlich wäre. Der Antrieb würde vielmehr überschwingen. Um ein solches Ubcrschwingen
zu verhindern, darf beim Verfahren sehr kleiner Wege nur ein verminderter Sollwert auf den
Drehzahlregler8 geschaltet werden. Diesem Zweck dient der Verstärker 7. Durch entsprechende Einstellung
der Verstärkung und Begrenzung des Verstärkers 7 wird erreicht, daß bis herab zu einem kleinsten
Weg. bei dem der Antrieb noch nicht überschwingl, der volle Drehzahlsollwert, dagegen bei noch kleineren
zu verfahrenden Wegen nur ein entsprechend verminderter Drehzahlsollwert vorgegeben wird.
Der von der Tachometermasehinc T gelieferte Drehzahlistwert
η wird auf den Eingang eines Funktionsgebers 6 gegeben, dessen Ausgang eine dem Quadrat
der Antriebsdrehzahl ir proportionale Spannung der Additionsstelle 5 zufuhrt. Die in der Additionsstelle 5
gebildete Differenz! Ix' - ir) wird einem Trigger 9
und dem ersten Eingang eines Multiplikators 10 zugeführt,
auf dessen zweiten Eingang eine in der Additionsstellc 4 gebildete Differenz (1 - Ix'(gegeben
wird. Der Wert 1 bedeutet, wie bereits erwähnt. 100%
des gültigen Regelsignalpegcls. Er kann der Additionsstelle 4 beispielsweise in Form ?iner konstanten
Gleichspannung, deren Betrag dem Regelsignalpegel entspricht, zugeführt werden.
Der Ausganu des Multiplikators 10 liefert eine dem Produkt Ux' - ;r) ■ Π - Ix') proportionale Spannung,
die in einem Verstärkern mit einstellbarer Verstärkung und einstellbarer Begrenzung um den
Faktor K verstärkt, auf den Regelsignal pegel begrenzt,
und in einem Funktionsgeber 12 radiziert wird. Der Funktionsaeber 12 liefert somit eine der Größe
I Ix
entsprechende Spannung, die als /.usalzstromsollwert/s
über einen von dem 1 rigger 9 gesteuerten Schalter 13indcrAdditionsstelle 14aufden vom Drehzahlregler
8 gelieferten Stromsollwert Ix vorzeichenrichtig
geschaltet wird.
Soll der Antrieb nun in eine neue Sollage verfahren werden, so belinden sich zum Starlzeitpunkt die
Schaher 13 und 15. die beispielsweise als Relais oder
Feldeffekttransistoren ausgebildet scm können, in der
in F i g. 3 gezeigten Schaltlage. Während der Schalter 13 noch geöffnet κι. liegt am Finganu des Drehzahlreglers
8 die in einer Additionsstelle 16 gebildete Differenz des vom Ausgang des Verstärkers 7 über
den geschlossenen Schalter 15 zugeführten DrehzahlsolKvertes
ns und des von der Tachometermaschine T gelieferten Drehzahlistwertes». Aus der Regelabweichung
bildet der Drehzahlregler 8 einen Stromsollwert iiS- für den unterlagerten Stromregelkreis. Der
Stromsollwert /x wird über ein Bcgrenzungsglied 17.
dessen Funktion noch erläutert wird, einer Additionsstelle 18 zugeführt und dort mit dem Stromistwert /'
verglichen. Bei einer Soll-Ist-Abweichung beeinflußt ein als PI-Regler dargestellter Stromregler 19 dann
ein Impulsgerät 20. welches die Zündimpulsc für einen den Antriebsmotor speisenden Umkehrstromrichter21
liefert.
Sieht man einmal von dem bereits erwähnten Fall des Verfahrens sehr kleiner Wege ab. so wird der
Drehzahlregler 8 vom Starlzeitpunkt an mit dem maximal
zulässigen Drehzahlsollwert (= 100% Drehzahlsollwert)
beaufschlagt. Der Antrieb wird daher so schnell beschleunigt, wie es die elektrische und mechanische
Dimensionierung des Antriebs zuläßt. Dabei ist zunächst Ix und damit auch Ix' größer als ir.
Je weiter der Antrieb in die vorgegebene Sollage verfahren wird, desto kleiner wird Ix und desto größer
wird ir. Bei sogenannter Trapezfahrt des Antriebs wird ir allerdings nur während der Beschleunigungsphase
größer und bleibt nach Erreichen der maximalen Antriebsdrehzahl konstant. In beiden Fällen
ist der Bremseinsatzpunkt dann gegeben, wenn Ix kleiner als ir wird. Dies ist der Fall, wenn die Ausgangsspannung
Ix' des Verstärkers 3 aus der Begrenz.ung kommt. Die in der Additionsstelle 5 gebildete
Differenz Ix' — ir kehrt dann ihre Polarität um.
Durch diese Polaritätsumkehr wird der Trigger 9 geschaltet, der gleichzeitig die Bremsphase des Antriebs
dadurch einleitet, daß er durch Umschalten des Schalters 15 den Drehzahlsollwert ιιχ für den Drehzahlregler
8 auf Null setzt und zum anderen durch Schließen des Schalters 13 den Korrekturwert für den
Stromsollwert zuschaltet. Der Trigger 9 ist so ausgeführt, daß er nach einmaligem Schalten nicht zurückkippt,
auch wenn später wieder Ix' > ir werden sollte. Erst bei Lagefehler Null wird er durch das
Abschalten der Lageregelung wieder zurückgekippt. Im Augenblick des Zuschaltens hat der Stromkorrekturwert
den Betrag Null. Der Antrieb wird somit zunächst den maximalen Bremsstrom führen. Je nach
Abweichung von der eingestellten Bremsparabel und damit entsprechend dem Betrag des dem Stromsoll-
\\crt ίχ an der Additionsstelle 14 aufgeschalteten Zusatzstromsollwertes
is wird der Bremsslrom während
der Bremsphase mehr oder weniger vermindert, bis der Antrieb in der vorgegebenen Sollage stehenbleibt
Das Begrenzungsglied 17 ist aus Sicherheitsgründer vorgesehen, weil der Zusatzstromsollwerl ix mit deir
vom Drehzahlregler8 kommenden Stromsollwert ι, zusammen eine Summe bilden kann, die in ungünstiger
Füllen, z. B. beim Justieren des Antriebs, größer is
als der maximal zulässige Stromsollwcrt. Durch dii sprunghafte Vorgabe des Drehzahlsollwertes NuI
zu Beginn der Bremsphase ergibt sich der Vorteil daß der Stromrichter so schnell wie möglich in dei
Wci-hselnehterbctrieb umgesteuert wird.
Das Ausführiingsbeispiel zeigt die Anwendung de
eiiindungsgemaßcn Verfahrens zur Lageregelung eine dreh/ahlgeregelten Gleichstromantriebs. Es läßt siel
mit gleichem Erfolg bei nur geringfügigen Änderungei
auch zur Lageregelung von ankerspannungsgeregehei
(ileichstromantrieben einsetzen. Die ein/ige Anderniv
besteht darin, daß der Additionsstelle 16 an Stelle de
Drehzahlistwertes/ι der Ankerspannungsistwerl L1
des Gleichstrommotors zugeführt wird und die Ausgangsspannung des Verstärkers 7 nunmehr den Ankerspannungssollwert
L'.ls darstellt. Der Regler 8 wird
somit zum Ankerspannungsregler. >
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Lageregelung von . ehzahl- oder ankerspannungsgeregelten Gleielistromantrieben
mit überlagerter Stromregelung, dadurch
gekennzeichnet, daß laufend die Differenz aus zwei Größen gebildet wird, von
denen die erste aus dem bis zur vorgegebenen Sollage jeweils noch zurückzulegenden Weg ( Is)
des Antriebs und die zweite aus dem Quadrat der augenblicklichen Antriebsdrehzahl lir) abgeleitet
sind, daß bei Polaritälsumkehr dieser Differenz, d. h. beim Übergang der Beziehung
i.s' — ir > 0 in Is' — ir
< 0, wobei Is' eine aus der Größe I.s durch Verstärkung und Begrenzung
auf den gültigen Regelsignalpegel abgeleitete Gröüe darstellt, die Bremsphase des Antriebs dadurch
eingeleitet wird, daß der für den Antrieb zur Beschleunigung und gegebenenfalls anschließenden
Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit vorgegebene Drehzahl- bzw. Ankerspannungssollwert auf Null
geschaltet wird und daß während der Bremsphase eine aus dem jeweils noch zurückzulegenden Weg
( I.s) und dem Quadrat der augenblicklichen An-
triebsdrehzahl (ir) nach der Beziehung
/s_ = (.Ix-Ir)-(I - Is)- K
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732310443 DE2310443C3 (de) | 1973-02-28 | Verfahren zur Lageregelung von drehzahl- oder ankerspannungsgeregelten Gleichstromantrieben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732310443 DE2310443C3 (de) | 1973-02-28 | Verfahren zur Lageregelung von drehzahl- oder ankerspannungsgeregelten Gleichstromantrieben |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2310443A1 DE2310443A1 (de) | 1974-09-05 |
DE2310443B2 DE2310443B2 (de) | 1974-12-19 |
DE2310443C3 true DE2310443C3 (de) | 1977-12-08 |
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