DE230789C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01K—MEASURING TEMPERATURE; MEASURING QUANTITY OF HEAT; THERMALLY-SENSITIVE ELEMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- G01K1/00—Details of thermometers not specially adapted for particular types of thermometer
- G01K1/26—Compensating for effects of pressure changes
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- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Measuring Fluid Pressure (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 230789 KLASSE 42?. GRUPPE
MAX ARNDT in AACHEN. '
Luft- oder Gasmenge verdichtet oder verdünnt wird.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Juli 1909 ab.
Bei Instrumenten und Apparaten, in welchen zum Meßzwecke Luft oder Gas von einem
Anfangsvolumen Va auf ein Endvolumen Vb
gebracht wird, werden die Anzeigungen, bzw. Aufzeichnungen durch den jeweilig vorherrschenden
atmosphärischen Luftdruck B (Barometerstand) beeinflußt.
In der Zeichnung ■ ist als ein solches Instrument beispielsweise ein Luftpyrometer nach
ίο Patent 225523 schematisch dargestellt.
Dieses Pyrometer besteht aus einer Luftglocke V1, einem der Meßtemperatur t2 ausgesetzten
Luftraum F2 und aus einer diese beiden Räume F1 und F2 unter sich verbindenden
Luftleitung a, b2, δ3, b, sowie aus einem
Behälter c für Quecksilber d und aus einem intermittierend mit Wasser gefüllten und durch
Heber fx wieder entleerten, mit der Meßglocke F1 verbundenen Wassergefäße f, dessen
Eigengewicht im leeren Zustande von einem Gegengewicht g überwunden wird, so daß die
Meßglocke F1 außerhalb der Meßzeit ganz aus dem Quecksilber d ausgehoben ist, wobei die
innere Pyrometerluft unter dem atmosphärisehen Luftdruck B steht.
Beim Füllen des Gefäßes f mit Wasser bewirkt dessen Übergewicht das Eintauchen der
Meßglocke F1 in das Quecksilber d, wodurch zunächst im ganzen Pyrometerinnern ein bestimmtes
Anfangsvolumen Va unter atmosphärischem Druck angefangen wird.
Ist schließlich das Gefäß f bis zum Scheitel des Hebers f1 mit Wasser gefüllt, so ist auch
der maximale Meßdruck erreicht, der einer außerhalb der Meßglocke F1 aufgestiegenen
Quecksilbersäule H entspricht; mithin steht sodann die innere Pyrometerluft unter einem
absoluten Drucke B -\- H, welcher der maximalen
Wirkung des Wassergewichtes das Gleichgewicht hält, da er durch dieses erzeugt wird.
Während dieses Meßvorganges wird ein Teil der Luft aus der Meßglocke F1 in den Meßraum
F2 gedrängt und darin von der Temperatur ^1 der Außenluft auf die Meßtemperatur t2
erwärmt und Druck erzeugend ausgedehnt. Dieser Luftteil ist um so kleiner, je größer die
Temperaturdifferenz t% —tx ist; der messende
Weg der Glocke F1 ist also am größten, wenn t2 —- tx ist, da die Glocke F1 stehen bleibt,
sobald die Quecksilbersäule H hergestellt und die Messung beendet ist; es fällt mithin bei
gleichem Barometerstande B auch das Endmeßvolumen F'b der inneren Pyrometerluft
bei t2 = I1 am größten aus.
Dieses bis hierhin aus dem Patent 225523 bekannte Luftpyrometer besitzt nun gleichfalls
den eingangs erwähnten Fehler, daß die atmosphärischen Luftdruckwechsel die Messungen
insofern beeinflussen, als bei einer bestimmten Temperaturdifferenz U —11, aber bei
verschiedenen Barometerständen B die Glocke F1 mit ihrem Scheitel s wie gezeichnet in ver-
schiedenen Höhenlagen stehen bleibt, die von den Glocken betätigte Registriervorrichtung i
also unrichtige Temperaturen aufzeichnet.
Diese Ungenauigkeit soll nun durch das neue und das Merkmal der vorliegenden Erfindung
bildende Verfahren beseitigt werden, welches darin besteht, daß ein im Innern eines Instrumentes oder Apparates messend
wirksames Luft- oder Gasvolumen durch die
to atmosphärischen Luftdruckwechsel selbst so verändert bzw. in seiner Größe so geregelt
wird, daß das Meßergebnis für eine bestimmte Meßgröße unter jedwedem Barometerstande B
stets gleich oder annähernd gleich ausfällt.
X5 Zur Ausführung dieses Verfahrens kann beispielsweise
ein in der Zeichnung dargestellter Kompensator C dienen, der an beliebiger Stelle
an einem feststehenden oder beweglichen, mit der inneren Pyrometerluft verbundenen Teile
mittels eines Rohres bs an der Luftleitung a b
zwischen den beiden Lufträumen F1 und F2
angeordnet ist und aus einem mit Quecksilber, Glyzerin o. dgl. q gefüllten, hier U-förmig
gebogenen Rohre p1 p2 besteht, dessen einer
Schenkel p1 mit dem Pyrometerinnern kommuniziert,
wohingegen der andere Schenkel p2 gegen die Atmosphäre abgeschlossen ist und
oberhalb seiner Quecksilberfüllung q eine Luftmenge F4 eingeschlossen hält, welche bei steigendem
atmosphärischen Luftdrucke B mehr verdichtet wird, bei sinkendem B sich aber
infolge ihrer eigenen Spannung wieder ausdehnt, so daß die dadurch hervorgebrachten
Volumenänderungen im Lufträume F4 des Kompensators C auch entsprechende Volumenänderungen
der Luft im eigentlichen Kompensationsraume F3 bewirken, derart, daß F3
mit wachsendem Barometerstände B zunimmt, was bei richtiger Abmessung der Volumen F3
und F4 das richtige Aufzeichnen der wahren Temperaturdifferenz t2 — ^1 bewirkt.
An dem Schenkel p2. des Kompensators C
kann ein Manometer m zu dem Zwecke angeordnet sein, die jeweilige Luftspannung in
diesem Räume kontrollieren bzw. regulieren zu können. Ferner kann der Schenkel p1 des
Kompensators C durch beliebige Kühl- oder Heizmittel auf gleichbleibender Temperatur gehalten
werden, z. B. mittels eines vom Wasser durchströmten Mantels w.
Auch kann der Schenkel p1 mit einem Regulierhahn
U versehen sein zwecks Veränderung des Luftvolumens F3.
Das Verfahren und die hier beispielsweise zu dessen Ausführung angeführte Kompensationseinrichtung
C kann an Luftpyrometern aller Art, im weiteren aber auch an Gasuntersuchungs- und ähnlichen Apparaten oder
Instrumenten, überhaupt bei allen Meßvorgängen, die sich nach dem Mariotte-Gay-Lussacschen
Gesetze vollziehen, Anwendung finden, und zwar auch im umgekehrten Sinne in solchen Fällen, bei denen die messenden
Wirkungen, anstatt durch Überdruck; durch Unterdruck bewerkstelligt werden.
Im übrigen kann der Kompensator C auch jede beliebige andere Ausführungsform erhalten
oder durch äquivalente Mittel ersetzt werden.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur selbsttätigen Kompensation barometrischer Einwirkungen auf
Meßvorgänge in Pyrometern und sonstigen Instrumenten und Apparaten, in deren Innerem während der Meß zeit zum Meßzwecke
eine eingeschlossene Luft- oder Gasmenge verdichtet oder verdünnt wird, dadurch gekennzeichnet, daß an das innerhalb
eines Instrumentes (Pyrometers usw.) zwischen einem Meßraum (V2) und einem
mit einer Anzeige- bzw. Registriervorrichtung verbundenen Teile (Glocke o. dgl. F1)
eingeschlossene Luft- bzw. Gasvolumen eine Kompensationsvorrichtung (C) ein- oder
angeschaltet ist, die eine Flüssigkeit (Quecksilber oder Glyzerin o. dgl. q) enthält,
welche durch die atmosphärischen Luftdruckweohsel selbst verstellt wird und dadurch
die Größe des messenden Luft- oder Gasvolumens des Instrumentes verändert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei mittels einer
Sperrflüssigkeit (ζ. B. Quecksilber q) getrennte Räume (V3 Vi), von denen der
eine (VJ gegen die äußere Atmosphäre abgeschlossene Luft (oder Gas) enthält, der
andere Raum (V3) hingegen ein mit dem Innern des Instrumentes (Pyrometer) kommunizierendes
Gas- oder Luftvolumen (V3) aufnimmt, dessen Größe infolge der barometrischen
Einwirkung auf das durch das Quecksilber, Glyzerin o. dgl. (q) eingespannte
Meßluftvolumen (VJ verändert wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die Anordnung eines
Regulierhahnes o. dgl. (u) an dem mit der inneren Meßluft kommunizierenden Kompensationslufträume
(V3).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE230789C true DE230789C (de) |
Family
ID=490974
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DENDAT230789D Active DE230789C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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0
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