DE2264333A1 - Verfahren und vorrichtung zum kompensieren der durchbiegung von walzen eines walzgeruestes unter walzlast - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum kompensieren der durchbiegung von walzen eines walzgeruestes unter walzlastInfo
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Description
PATENTANWÄLTE ? .VßßEM M E R ICH -GERD MÜLLER- D. GROSSE
27. 12. W2 " g.we 31 817
SIEMG Siegener Maschinenbau GmbH, 5912 Hilchenbach-Dahlbruch
Verfahren und Vorrichtung zum Kompensieren der Durchbiegung von Walzen eines Walzgerüst es unter Walzlast
Es ist bekannt, eine Durchbiegung von Walzen eines Walzgerüstes unter Walzlast zu verringern, indem über
auf verlängerten Walzenzapfen vorgesehene Rückbiegelager
Eückbiegekräfte eingeleitet werden. Die bekannten
angewendeten Verfahren und ausgeführten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß der Stell- bzw. Regelbereich
eng begrenzt ist, da die Eückbiegung im wesentlichen zu einer Durchbiegung bzw. Auffederung der verlängerten,
schwachen Walzenzapfen führt und die eigentlichen, mit großem Durchmesser und damit hohem Widerstandsmoment
ausgeführten Walzenballen durch die übertragenen Moments nur geringfügig elastisch verformt werden« Me hoher.,.
für die Walzenbieguzig aufzubringenden Zusatzkräfte führen weiterhin zu einem erhöhten Auffedern des Gerüstes und
damit zu einer ungewollten, zusätzlichen Änderung des Walzspaltes und damit der Walzgutstärke während eines
RegelVorganges, der nur die Durchbiegung der Walzen betreffen
soll. Daher muß während der Stell- bzw. Regelvorgänge der Walzendurchbiegung auch stets auf die Anstellung
der Walzen Einfluß genommen werden, um die Stärke- des Walzgutes auf die Sollstärke zurückzuführen«
Damit haben die bekannten Verfahren und Anordnungen sur
Einstellung oder Regelung der Durchbiegung der Walzen außer dem bereits erwähnten Nachteil des eng eingegrenzten
Stell- bzw. Regelbereiches auch unerwünschte Einwirkungen auf die Stärke des Walzgutes und damit äußerst
nachteilige Folgerungen für die Toleranz des auslaufenden Walzgutes.
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Die Erfindung ^lI von der Ai::r-i,lo aus, ein Verfahren
aufzuzeigen sowie eine Anordnung zur Durchführung dieses
Verfahrens anzugeben, naci, dem aus Wal zkr aft änderungen
Kräfte zur Walzer.rückbiegung abgeleitet werden, die
schon ohne besondere Regelvorrichtung eine Anpassung der Walzenrückbiegung bewirken, und die unter Einsatz
von Regelvorrichtungen eine schnell reagierende Regelung der Walzendurchbiegung mit nur geringfügigen Auswirkungen
auf den Walzspalt gestatten, so daß ein weitgehend über seine ganze Länge konstanter Walzspalt erreicht
und dainit sowohl eine gleichbleibende Walzgutform als auch -stärke erzielt werden.
Erreicht wird dieses nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
indem mit steigenden Anstellkräften der Einbaustücke
eines Walzgerüstes proportional steigende Spreizkräfte der freien Ende:, vor: balzenzapfen bewirkt werden.
Insbesondere bewährt \:<t sich für ein Walzgerüst mit
Einbaustücke von Hauptlagern für Zapfen von Walzen beaufschlagenden
hydraulischen,, <;;,r;sr Regelung zum Konstanthalten
vorgegebener Grcßon des Walzspaltes unterworfenen Anstell vorrichtungen 3cx..e dieser zugeordneten, die jeweiligen
Stützkräfte erfassenden Kraftmeßvorrichtungen
und zwischen den Lincau^Ucksi, wirksamen Abstandsgebern
sowie auf auf den freien Enden von Walzenzapfen vorgesehenen Rückbiegelager einwirkenden und die Walzen einer
zusätzlichen Biegfebeansuruchung unterwerfenden hydraulischen
Rückbiegezylindern, Regelvorrichtungen vorzusehen, welche dii? Anöteilkräfte der Rückbiegezylinder den jeweiligen
Stutzkräf ten proportional halten. Der Proportionalitätsfaktor
ergirL sich aus dem Abstände a einer das erste ge-'e-: .lan zweite Viertel der effektiven Breite
des Walzspaltes abgrenzenden Linie von der Mitte des zugeordneten Hauptlagers und dem Abstande b der Wirkungslinie der Rückstellkraft von der Kauptlagermitte nach
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der folgenden üeicliun.?· P^ = ?i « i/f-u/c- . -fi n^«
Walzspalt läßt sich weiterhin korrigieren, wenn dieser vorbezeichnete Proportionalitätsfaktor eine geringe
Korrektur um einen weiteren Faktor K erfährt, wobei 0,5<K<2 ist.
Eine besonders wirkungsvolle Bestimmung der Durchbiegung läjißt sich erreichen, wenn die Walzenzapfen in ihrem
Durchmesser dem des Walzballens angepaßt sind. Im Bereiche der Iiauptlager können ggf. die Walzenzapfen mit
einem Durchmesser ausgeführt sein, der die der Rückbiegezapfen und/oder den des Walzballens überschreitet.
Bewährt hat es sich, die Einbaustücke mit deren Abstand erfassenden Weggebern auszustatten und eine Regelvorrichtung
vorzusehen, welche vorgegebene Distanzen der Einbaustücke aufrechterhält, und der die Weggeber der
einzelnen Ständer als Ist-Wert-Geber vorgeordnet sind. Eine weitere Sicherung der Gleichförmigkeit des Walzspaltes
wird erreicht und insbesondere steile Flanken von Walzkraftänderungen werden abgefangen, wenn die
Rückbiegelager mit deren Abstand erfassenden Weggebern ausgestattet sind, und die die Rückbiegezylinder beaufschlagende
Regelvorrichtung einen überlagerten, vorgegebene, durch Führungswerte und/oder durch Stützkräfte
bestimmte Abstände konstant haltenden Regelkreis aufweist.
Im einzelnen ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit einer dieses darstellenden
Figur erläutert.
In der Figur ist ein Ständer 1 eines Walzgerüstes abgebrochen dargestellt, in dessen Ständerfenster 2 die
Hauptlager 3 und 4 von Stützwalzen 5 und 6 in Einbaustücken 7 und 8 geführt sind. Die Stützwalzeh stützen
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Arbeitswalzen 9 und 10 ab, deren Walzenzapfen, Lager und Einbaustücke zur Vereinfachung der Darstellung nicht
gezeigt sind, und die zwischen sich einen Walzspalt 11 einschließen, in dem in das vorliegende Gerüst eingelaufenes
Walzgut 13 gezeigt ist. Während das Einbaustück 8 sich auf dem Boden des Ständerfensters 2 abstützt,
wird das Einbaustück 7 mittels einer hydraulischen Anstellvorrichtung 13 angestellt. Die Anstellvorrichtung
13 ist von einer Druckineßdose 14 unterfangen, welche
die jeweils von der Anstellvorrichtung aufzubringenden Stützkräfte erfaßt. Die Distanz der Anstellvorrichtungen
wird laufend durch einen Weggeber 15 erfaßt, der im Ausführungsbeispiel induktiv wirksam wird und als
Transduktor ausgeführt sein kann.
Um die zur Übertragung der hohen Stützkräfte erforderlichen Dimensionen der Hauptlager 3 und 4 zu erreichen,
sind die Walzenzapfen 16 und 17 in ihrem Wurzelbereich 48 mit größerem Durchmesser ausgeführt als im übrigen
Bereiche des Walzenzapfens. Aus den nachstehend geschilderten Gründen entspricht der Durchmesser der Ballen
der Stützwalzen 5 und 6 dem der Walzenzapfen 16 und
Die freien Enden der Walzenzapfen 16 und 17 sind mit Rückbiegelagern 18 und 19 ausgestattet, die durch einen
Rückbiegezylinder 20 hydraulisch spreizbar sind. Parallel zum Rückbiegezylinder 20 ist ein Weggeber 21 vorgesehen,
der ebenfalls induktiv wirksam ausgeführt ist.
Zum Betriebe sowohl der hydraulischen Anstellvorrichtungen 13 als auch der Rückbiegezylinder 20 ist ein
Druckspeicher 22 vorgesehen, dessen Druckmittelversorgung zur Entlastung der Zeichnung nicht dargestellt ist,
und der die ihm nachgeordneten Servoventile 23 und 24 speist.
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Die Anstellung der Arbeitswalzen 9 und 10 erfolgt mittels der Regelvorrichtung 25, der ein Sollwertgeber
zur Bestimmung des jeweiligen Walzspaltes Torgeordnet ist. Der Weggeber 15 ist als Istwertgeber auf den Eingang
27 der Eegelvorrichtung 25 geschaltet, die auf das ihr nachgeordnete Servoventil 23 wirkt und über
die Leitung 28 die Beaufschlagung des Zylinderraumes der Anstellvorrichtung 13 bestimmt.
Zur Steuerung des Servoventiles 24 und damit der Beaufschlagung des Bückbiegezylinders 20 ist die Regelvorrichtung
29 vorgesehen, die mit zwei Festwertgebern 30 und 31 ausgestattet ist. Mittels des Festwertgebers
30 wird ein einer, vorgegebenen Walzkraft entsprechender
Wert vorgegeben, der eine dieser Walzkraft entsprechende Grundbeaufschlagung des Rückbiegezylinders 20 bewirkt.
Die jeweils über den Ständer 1 abzufangende Walzkraft wird mittels der Druckmeßdose 14 ermittelt
und der Regelvorrichtung 29 als Istwert zugeführt. Die Regelvorrichtung bewirkt nunmehr für jede Steigerung
der Walzkraft auch eine entsprechend proportionale Steigerung der mittels des Rückbiegezylinders
bewirkten Rückbiegekraft, wobei der Proportionalitätsfaktor mittels des Festwertgebers 31 vorgegeben wird.
Der jeweils einzustellende Proportionalitätsfaktor wird auf Grund der folgenden Überlegungen ermittelt:
Es wird davon ausgegangen, daß die gesamte Walzkraft Pw auf beide Ständer anteilig übertragen wird; die in
der linken Hälfte des Walzgutes 12 induzierte Walzkraft Pw-j wird über den Ständer 1 übertragen und stellt hier
eine Komponente der die Druckmeßdose 14 beaufschlagenden Stützkraft P -j dar. Hierbei wird auf die linken
Hälften der Arbeitswalzen 9 und 10 jeweils ein Moment ausgeübt, dessen Betrag sich aus dem Produkt der halben
Walzkraft P1^ und dem Hebelarm ergibt. Der mittlere
Hebelarm a wiederum entspricht dem Abstande a
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der Mitte der Hauptlager 3 bzw. 4 von der Mitte der halben Walzgutbreite, also dem Übergang vom ersten
Viertel zum zweiten Viertel der gesamten Walzgutbreite. Dieses Moment nun soll durch ein über die Rückbiegezylinder
bewirktes Gegenmoment kompensiert werden. Das Gegenmoment ist durch die Rückstellkraft P^ sowie
den Hebelarm b bestimmt, an den diese Kraft angreift: den Abstand zwischen der Mitte der Rückbiegelager 18
bzw. 19 und der Mitte der Hauptlager 3 bzw. 4» Demnach herrscht Gleichgewicht, solange P -j · a = P^ · b ist.
Hiermit würde die Walzendurchbiegung voll kompensiert. Zwar besteht bei Walzkraftänderungen die Tendenz der
Änderung des Abstandes c der Hauptlager; solche Änderungen aber werden vom Weggeber 15 erfaßt und über
die Regelvorrichtung 25 und die sehr schnell ansprechende hydraulischß Anstellvorrichtung 13 sofort ausgeregelt,
so daß der Abstand c praktisch konstant gehalten wird. Damit aber wird bereits eine Regelung auch
der Walzendurchbiegung erzielt: Bei Änderungen der Walzkraft wird der Abstand c konstant gehalten, und
vor Ansprechen der Regelvorrichtung 29 bleibt dies auch der Abstand d der Rückbiegelager 18 und 19. Um
diesen Effekt noch zu verstärken, ist die Regelvorrichtung 29 mit einem zweiten Regelkreis ausgestattet,
welcher diesen Abstand, vorgegeben vom Sollwertgeber und/oder über die Leitung 33 vom Ausgang.34 der Regelvorrichtung
25, konstant hält: erfaßt wird der Abstand d jeweils vom Weggeber 21, der als Istwertgeber mit
der Regelvorrichtung 29 verbunden ist. Eine bspw. Erhöhung der Walzkraft, die auf eine Vergrößerung der
Distanz c und eine Verringerung der Distanz d hinwirkt, wird zunächst durch die Regelvorrichtungen 25 und 29
aufgefangen, welche diese Distanzen konstant halten. Damit aber ist nicht nur das im Walzenballen auftretende
Moment, sondern auch das den Walzenzapfen aufgezwungene Biegemoment vergrößert. Bei steigender WaIz-
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kraft steigt also gleichzeitig auch die Rückbiegekraft, wobei die Distanzen "bzw, die Einstellungen der Weggeber
15 und 21 beibehalten werden, Änderungen der Waisendurchbiegung sowie des mittleren Walsspaltes als Folge
von Änderungen der Walskraft werden somit selbsttätig und ohne jegliche Zeitverzögerung korrigiert, so daß
sowohl die Bandform als auch die Walzgutstärke in. engsten Grenzen konstant gehalten werden.
Änderungen der gewünschten Walzgutstärke sowie Anpassungen
an geänderte Walzgutbreiten werden durch Änderung der Sollwertvorgabe^des Wertgebers 15 sowie eine
Anpassung der Rückbiegekraft P -j an die geänderte Walzkraft
Pw-j im Verhältnis der Hebelarme a/b erreicht.
Dies läßt sich jeweils einseitig oder auch für beide Gerüstseiten gleichzeitig bewirken.
Die Walzenrückbiegung ist über das proportionale Verhältnis
Pr-j = Pw-| · a/b hinaus durch die Einführung
eines zusätzlichen Korrekturfaktors K veränderlich, und zwar ebenfalls sov/ohl einseitig als auch für beide
Gerüstseiten gleichzeitig, um hiermit eine Anpassung an walztechnische Veränderungen, wie WalzballenVeränderungen
durch Walzenschliff, durch Temperaturänderungen, Abnutzung, Änderung des einlaufenden Bandprofils
oder aber auch des Hebelarmes a, der resultierenden Walzkraft Pw^ während des Walzbetriebes zu ermöglichen.
Neben den genannten Vorteilen im Prinzip der Regelung durch Anwendung der Momentengleichheit und des Konstanthaltens
des Abstandes c der Hauptlager, die somit als Drehpunkt eines "Waagebalken-Systemes" betrachtet werden
können, wird ein weiterer Vorteil erlangt: es besteht die Möglichkeit, gleichzeitig bspw. die Walzenexzentrizität
zu kompensieren, da Rundlauffehler im Hauptlager zu Änderungen der Position des Weggebers
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führen, die ja automatisch über die hydraulischen Anstellvorrichtungen
13 ausgeregelt werden.
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, die Walzenzapfen, soweit sie für die Rückbiegung in Betracht
kommen, mit dem Durchmesser des Walzballens und daher mit annähernd gleichem Widerstandsmoment auszuführen,
um so gleiche Charakteristika bei der Durchbiegung zu erzielen.
Durch die erläuterte Kompensierung der Walzendurchbiegung kann der Walzenballen im Durchmesser wesentlich
kleiner, als bisher üblich, gehalten werden: der große Ballendurchmesser wurde bisher zur Erzielung einer
hohen Eigensteif igkeit und geringe/7 Durchbiegung erforderlich. Durch die Walzenrückbiegung wird darüber hinaus
die Beanspruchung im Walzenballen reduziert.
Das Verfahren und die Vorrichtung sind sowohl für Duo-Walzgerüste als auch für Quarto- und Mehrwalzengerüste
anwendbar.
Wie aus der Figur ersichtlich, ergeben sich bei der Anwendung des Verfahrens die folgenden Kräfte- sowie
Momentenverhältnisse:
PW 1 ' a ■ PB 1 · b: PB 1 - PW 1 * & -4PE =
PA 1 = PW 1 + PR V PW 1 = PA 1 " PR 1
PA 1 = PW 1 + PW 1 ' f
PA 1 =PW 1 ( 1 +f J S l
PA 1 - PR 1 ( \ + 1 > !
PA 1 - PR 1 ( \ + 1 > !
ä ä - 9 -
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Da die anteilige Walzkraft nicht direkt zu erfassen ist, sondern an der Druckmeßdose 14 nur die jeweilige
Stützkraft erfaßbar ist, die sich als Summe der WaIz- und der Eückbiegekraft ergibt, wird die Rückbiegekraft
auf Grund der folgenden Formel errechnet, eingestellt bzw. laufend geregelt. Aus dem Vorstehenden ergibt sich
die Rückbiegekraft wie folgt:
Prl = Pa1-1/(b/a + 1) ' K.
K stellt hierbei den Korrekturfaktor zur Anpassung der Walzenrückbiegung an die walztechnischen Veränderungen
im Walzspalt dar.
Bei Walzkraftänderungen infolge von Änderungen der einlaufenden Walzgutstärke bzw. Änderungen der Verformungsfestigkeit,
der Schmierverhältnisse usw. wird über die Erfassung der Abweichungen der Hauptlagerbelastung
P -j automatisch auch die entsprechende Korrektur durch proportionale Abänderung der Walzenrückbiegung
P -j durchgeführt.
Damit ergibt sich ein vielseitig anwendbares Verfahren zur Rückbiegung der Walzen; solange, insbesondere bei
Walzenballen etwa gleicher Stärke des Walzenzapfens, die Distanzen c und d aufrechterhalten werden, gleichen
sich Schwankungen der Walzkraft selbsttätig aus, ohne daß es hierzu erst einer Regelvorrichtung bedarf; diese
Distanzen konstant haltende Regelvorrichtungen bestärken diese Tendenz. Weiterhin besteht die einfache Möglichkeit,
die aufzubringenden Gegenmomente vorher festzulegen; eine Erweiterung der Anwendung wird erreicht,
wenn auch hier die jeweiligen Istwerte über eine Regelstrecke eine Beeinflussung durchzuführen vermögen, und
in der Vereinigung der Distanz- mit der Stützkraftregelung ergeben sich einfachste Bedienung in Verbindung
mit weitestem Regelbereiche.
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Weiterhin kann es sich als zweckmäßig erweisen, das Gerüst ausgangsseitig mit über die Breite des Walzgutes
verteilt angeordneten r.ionitoren auszustatten,.
Mit deren Hilfe läßt sich die Stärkenverteilung des Walzgutes ermitteln, so daß weitere Korrekturen der
Walzendurchbiegung manuell vorgenommen werden können oder aber selbsttätig über einen weiteren Regelkreis
der Regelvorrichtung 29 bewirkt v/erden können, der über deren Eingang 35 erreichbar ist. Entsprechend
der hierbei bewirkten Rückwärtsregelung wird eine sehr niedrige Stellgeschwindigkeit für diesen Regelkreis
vorgesehen.
Monitoren, bspw. als Strahlungsmesser ausgebildete Stärkenmeßgeräte
für das Walzgut, können auch benutzt werden, umder Regelvorrichtung 25 die auslaufende und/oder die
einlaufende Walzgutstärke als Ist-Wert bzw. als Führungsgröße vorzugeben, so daß eine weitere Tendenz zur Aufrechterhai
tung gleicher Stärke des auslaufenden Walzgutes in den Regelvorgang eingeschaltet und damit die Toleranz
weiter eingeengt wird« Die zuvor erwähnten I.ionitoren können diese Aufgabe zusätzlich übernehmen, wobei der Ist-Wert
entweder von nur einem dieser Monitoren abgeleitet wird oder aus den Meßergebnissen mehrerer ein Mittelwert
gebildet wird.
- 10 -
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Claims (9)
- 27. 12. 1972 g.we 31 817SIEMAG Siegener Maschinenbau GmbH, 5912 Hilchenbach-DahlbruchPatentansprücheVerfahren zum Kompensieren'der Durchbiegung von Walzen eines Vifalzgerüstes unter Walzlast, dadurch gekennzeichnet, daß mit steigenden Anstellkräften von Einbaustücken des Walzgerüstes proportional steigende Spreizkräfte der freien Enden von Walzenzapfen bewirkt v/erden.
- 2. Walzgerüst zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit Einbaustücken(7, 8) von Hauptlagern für Zapfen von Walzen beaufschlagenden hydraulischen, einer Regelung zum Konstanthalten vorgegebener Größen des Walzspaltes unterworfenen Ansteilvorrichtungen sowie diesen zugeordneten, die jeweiligen Stützkräfte aufnehmenden Druckmeßvorrichtungen und zwischen den Einbaustücken wirksamen Abstandsgebern sowie auf auf den freien Enden von Walzenzapfen vorgesehene Rückbiegelager einwirkenden und die Walzen einer zusätzlichen Biegebeanspruchung unterwerfenden hydraulischen Rückbiegezylindern,
dadurch gekennzeichnet, daß Regelvorrichtungen (29) vorgesehen sind, welche die Anstellkräfte von Rückbiegezylindern (20) den jeweiligen Stützkräften proportional halten. - 3. Walzgerüst nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,- 11 -409830/0449daß der Proportionalitätsfaktor sich aus dem Abstande a einer das erste gegen das zweite Viertel der effektiven Breite (12) des Walzspaltes (11) abgrenzenden Linie von der Mitte des zugeordneten Hauptlagers (3, 4) und dem Abstande b der Wirkungslinie der Rückstellkraft von der Hauptlagermitte nach der folgenden Gleichung ergibt:Pr1 = Pa1 - 1/(b/a +1).
- 4. Walzgerüst nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Proportionalitätsfaktor eine geringe Korrektur um einen weiteren Faktor K erfährt, wobei 0,5 < K<2 ist. - 5. Walzgerüst nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenzapfen (16, 17) in ihrem Durchmesser dem des Walzenballens (5, 6) angepaßt sind.
- 6. Walzgerüst nach Ansprüchen 1 bis 5f dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenzapfen (16, 17) im Bereiche der Hauptlager (3, 4) mit einem Durchmesser ausgeführt sind, der die der Rückbiegezapfen und/oder den des Walzenballens überschreitet.
- 7· Walzgerüst nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbaüstücke (7t 8) der Hauptlager (3, 4) mit deren Abstand erfassenden Weggebern (15) ausgestattet sind und eine Regelvorrichtung (25) vorgesehen ist, welche vorgegebene Distanzen c der Einbaustücke aufrechterhält, und der die Weggeber als Istwertgeber vorgeordnet sind.- 12 409830/0449O O P% / QQQ
- 8. Walzgerüst nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückbiegelager (18, 19) mit deren Abstand erfassenden Weggebern (21) ausgestattet sind und die die Rückbiegezylinder (20) beaufschlagende Regelvorrichtung einen überlagerten, vorgegebene, durch Führungswerte und/oder durch Stützkräfte bestimmte Abstände konstant haltenden Regelkreis aufweist.
- 9. Walzgerüst nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Walzspalt (11) vor- oder nachgeordnete, über die Walzgutbreite verteilt vorgesehene Monitoren zweckmäßig über eine Vergleichsvorrichtung ermittelte Stärkenunterschiede einem Eingang (35) eines Regelkreises der Regelvorrichtung (29) vorgeben und der Regelkreis die Walzendurchbiegung im Sinne einer Verringerung bzw. Aufhebung der Stärkendifferenzen beeinflußt.10, Walzgerüst nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Monitoren Ist-Werte der Walzgutstärke dem Eingange eines Regelkreises der Regelvorrichtung (25) vorgeben0409830/04494tLeerseite
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