DE2262553A1 - 4- eckige klammer auf 1'-alkyl-5'nitroimidazolyl-2'-methylen-imino eckige klammer zu - tetrahydro-1,4-thiazin-1,1dioxide und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
4- eckige klammer auf 1'-alkyl-5'nitroimidazolyl-2'-methylen-imino eckige klammer zu - tetrahydro-1,4-thiazin-1,1dioxide und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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- C07D295/22—Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms with hetero atoms directly attached to ring nitrogen atoms
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Description
FARBWERKE HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
vormals Meister Lucius & Brüning 2 262
Aktenzeichen: HOE ?2/F 391
Datum: 2o. Dezember 1972
4-(1'-Alkyl-5'-nitroimidazolyl-2'-methylen-imino)-tetrahydro-1,4-thiazin-l,1-dioxide
und Verfahren zu ihrer Herstellung
l-Alkyl-5-nitroimidazolyl-2-formyl-hydrazone sind nach
DOS 1 595 928 als Wirkstoffe gegen Protozoenerkrankungen
bekannt.
1- (2 · -Hydroxyäthyl) ^-methyl-^-nitroinjidasol (Metronidazol)
wird zur Bekämpfung von Protozoenerkrankungen, wie Trichomoniasis und Ainöbiasis angewendet.
Gegenstand der Erfindung sind k-(l'-Alkyl-5'-nitroimidazolyl-2'-methylen-imino)-tetrahydro-1,^-thiazin-l,1-dioxide
der Formel I
I V-CH=N-N SO
Νκ
worin R ein Wasserstoffatom, eine Methyl-, Äthyl- oder 2-Hydroxyäthyl-gruppe
und R_ ein Wasserstoffatom, eine Methyl-,
Äthyl- oder Methoxytnethyl-gruppe bedeuten.
409826/1133
Die neuen Verbindungen zeigen eine ausgeprägte und den erwähnten
5-Nitroimidazolen überlegene Wirkung ge;gen Trichomonaden
und Amöben.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
von 4- ( 1' -Alkyl- 5 ' -nitroimidazolyl-2 ' -!«ethylenimino)-tetrahydro-1,'i-thiazin-1,
1-dioxiden der Formel I,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man l-Alkyl-5-rtitroimidazöl-2-aldehyde der Formel II oder ihre funktionellen Derivate
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man l-Alkyl-5-rtitroimidazöl-2-aldehyde der Formel II oder ihre funktionellen Derivate
cH=O
wobei R die genannte Bedeutung besitzt, mit 'l-Amino-tetrahydro-1,4-thiazin-1,1-dioxiden
der Formel III
H2N-N SO2
R2
wobei R die genannte Bedeutung besitzt, umsetzt·
Die Umsetzung erfolgt zweckmäßigerweise in äquimolaren Mengen.
Sie wird vorteilhaft in einem Lösungs- oder Verteilungsmittel
durchgeführt. Vorzugsweise arbeitet man in einer alkoholischen oder wäßrigen Lösung oder einer Mischung. Die Wahl und das
Verhältnis der Lösungsmittel richtet sich nach der Löslichkeit der Verbindungen. Als Alkohole kommen beispielsweise Methanol, Äthanol, Propanol oder Isopropanol in Betracht. Die Reaktionstemperatur kann zwischen Ö und 100 C liegen» zwecktnäßigerweise.
durchgeführt. Vorzugsweise arbeitet man in einer alkoholischen oder wäßrigen Lösung oder einer Mischung. Die Wahl und das
Verhältnis der Lösungsmittel richtet sich nach der Löslichkeit der Verbindungen. Als Alkohole kommen beispielsweise Methanol, Äthanol, Propanol oder Isopropanol in Betracht. Die Reaktionstemperatur kann zwischen Ö und 100 C liegen» zwecktnäßigerweise.
409826/1133 /3
arbeitet man bei 6O-8O C. Ein geringer Zusatz von Säure,
beispielsweise Salzsäure oder Essigsäure, als Koridensationskatalysator
ist vorteilhaft. Die Reaktionszeiten betragen je nach den angewandten Reaktionsbedingungen wenige Sekunden bis
einige Minuten. Die Verfahrenserzeugnisse fallen meist in kristalliner Form von hoh'er Reinheit an und werden auf übliche
Weise durch Absaugen isoliert. Gegebenenfalls kann eine Reinigung durch Umkristallisieren aus einem geeigneten .Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch erfolgen.
Die k-(1'-Alkyl-5'-nitroimidazolyl-2'-methylen-imino)-tetrahydro-1
, 4-thiazin-l , 1-dioxide eignen sich zur Bekämpfung von
Protozoenerkrankungen beim Menschen und Tier,, wie sie z.B. durch Infektionen mit T. vaginalis und E. histolytica hervorgerufen
werden. Die neuen Verfahrenserzeugnisse können oral oder lokal angewendet werden. Die orale Anwendung erfolgt
üblicherweise in Form von Tabletten oder KaPSeIn1 die pro Tagesdosis
etwa 10 bis 750 mg des Wirkstoffes mit einem gebräuchlichen Zusatz von Verdünnungs- und Streckmitteln enthalten.
Für die lokale Anwendung können Gelees, Cremes, Salben oder Suppositorien verwendet werden.
Die neuen Verfahrenserzeugnisse zeichnen sich neben einer sehr guten Verträglichkeit durch eine sichere, dem bekannten
Präparat Metronidazol überlegene Wirkung gegen Trichomonaden und Amöben aus, wie aus der folgenden Tabelle zu ersehen ist.
Λ 4098 26/1133
Die Prüfung gegen Trichomonas foetus erfolgt im allgemeinen
an Albino-Mäusen (NMRI) beiderlei Geschlechts aus eigener Koloniezucht. Das Gewicht der Tiere beträgt zwischen 10 und
12 g.
Die Applikation der Prüfsubstanz erfolgt oral mit Hilfe der Schlundsonde, entweder als wäßrige Lösung oder bei schwer
wasserlöslichen Verbindungen als Tylose-Suspension. Insgesamt werden zwei Einzeldosen appliziert, die erste zwei Stunden vor
und die zweite zwei Stunden nach der Infektion. Pro Prüfsubstanz und Dosierung werden jeweils h Mäuse verwandt.
Die Infektion erfolgt intraperitoneal, I9 Mio. Erreger/Tier,
suspendiert in 0,5 ml Kulturmedium, Merck I. Der Standard Metronidazol wird wie die Prüfsubstanz dosiert und appliziert
(vergl. Tabelle 1).
Als Infektionskontrollen werden im allgemeinen 10 Mäuse verwandt,
die nach der Infektion keiner Behandlung mehr unterzogen werden. 5 weitere Mäuse dienen als O-Kontrolle (nicht
behandelte, nicht infizierte Tiere).
6 Tage nach der Infektion erfolgt die Tötung aller Versuchstiere, und die Untersuchung des Perxtonealexsudats auf
Trichomonaden. Die vorher gestorbenen Mäuse werden der gleichen Untersuchung unterzogen.
Anhand der Erregerdichte im Peritonealexsudat am 6. Tag p.i. wird die Beurteilung der Prüfsubstanz vorgenommen. Dabei wird
so vorgegangen, daß jeweils die festgestellte Erregerdichte des Prüfpräparates mit dem Standard und der Infektionskontrolle
verglichen werden. Das Beurteilungsschema zur festgestellten
Erregerdichte der Prüfsubstanz und des Standards ist wie folgt:
409826/1133
_ 5 —
unwirksam: Erregerdichte gegenüber Infektionskontrolle nicht
signifikant vermindert. Bewertungsziffer: 3ί ^
wirksam: a) angedeutet: Erregerdichte gegenüber Infektionskontrolle mäßig reduziert. Bewertungsziffer: 2
b) unbefriedigend: Erregerdichte gegenüber Infektionskontrolle deutlich reduziert. Bewertungsziffer: 1
c) Keine Erreger nachweisbar. Bewertungsziffer: 0
Präparat
Do.sis in mg/kg Maus per os
Erreger dichte'
Trichomonas foetus an % Mäusen
2 χ 15Ο 2 χ 100 2 χ 50
2 χ 25 2 χ 12,5
0 0 0 0
0 0 0 0
0 0 0 0
0 0 0 0
0 0 2 2
II
2 χ Ι50 2 χ 100
2 χ 50 2 χ 25 2 χ 12,5
0 0 0 0
0 0 0 0
0 0 0 0
2 0 2 1
3 Λ
y
3
Infektionskontrollen
k Λ k k
409826/1133
I =. Verfahrenserzeugnis 'i-( 1' -Methyl-5' -nitroimidazolyl-
2 ' -methyl en-imino ) -tetrahydro- l,il-thiazin-l,l-dioxid
II = Vergleichspra'parat Metronidazol
Die Prüfung gegen Entamoeba histolytica erfolgt im allgemeinen
am Goldhamster beiderlei Geschlechts aus fremder Koloniezucht. Das Gewicht der Tiere beträgt im allgemeinen
zwischen 50 und 60 g.
Die Applikation der Prüfsubstanz erfolgt oral mit Hilfe der Schlundsonde, entweder als wäßrige Lösung oder bei schwer
wasserlöslichen Verbindungen als Tylose-Suspension. Insgesamt werden vier Einzeldosen appliziert, derart, daß die
erste zwei Stunden vor, die zweite zwei Stunden, die dritte einen Tag und die vierte zwei Tage nach der Infektion gegeben
werden. Pro Prüfsubstanz werden jeweils k Hamster verwandt .
Die Infektion erfolgt intrahepatical, 130.000 Erreger/Tier,
suspendiert in 0,1 ml/TTY-Medium (e.hist.-Crithidia Kultur).
Der Standard Metronidazol wird wie die Prüfsubstanz dosiert und appliziert (vergl. Tabelle 1).
Als Infektionskontrollen werden im allgemeinen 10 Hamster
verwandt, die nach der Infektion keiner Behandlung mehr unterzogen werden. 5 weitere Hamster dienen als 0-Kontrolle (nicht
behandelte, nicht infizierte Tiere).
Frühestens 6, spätestens 8 Tage nach der Infektion erfolgt die Tötung aller Versuchstiere. Es schließt sich die Beurteilung
der Leber nach dem Grad der sich ausgebildeten Lcbernekrose
an. Vorher gestorbene Hamster werden der gleichen Untersuchung unterzogen. /7
409826/1133
Die ermittelten Leberbefunde des Prüfpräparates und des
Standards worden mit denjenigen der Infektionskontrollen
verglichen. Das Beur.teilungsschema der Leberbefunde (Prüfpräparat
und Standard) ist wie folgt:
unwirksam: Lebernekrosen zeigen gegenüber Infektionskontrollen
keinen signifikanten Unterschied. Mögliche Bewertungsziffer:
3i 'i (selten 2).
wirksam: a) angedeutet: Lebernekrose geringer ausgebildet
als bei Infektionskontrollen. Mögliche Bewertungsziffer:
gehäuft 2 (selten 1).
b) unbefriedigend: Lebernekrosen im Vergleich zur Infektionskontrolle deutlich reduziert.
Mögliche Bewertungsziffer: 0 (selten) überwiegend
1; 2 (selten).
c) gut: Keine Lebernekrosen vorhanden. Bewertungsziffer: 0
Präparat
Dosis in mg/kg Goldhamster per os
Leberbefunde Entamoeba histolytica
(extraintestinal) an k Goldhamstern
χ 150 χ 100 χ 50 χ 25
0 0 0 0
0 0 0 0
0 0 0 0
0 0 0 1
Α09826/Ί133
/8
Ii k x 150 0000
4 χ 100 0 0 0 0
k χ 50 0 0 10
k χ 25 2 10 2
Infektions- _ J k k k
kontrollen
I = Verfahrenserzeugnis k-(1'-Methyl-5'-nitroimidazolyl-
2'-methylen-imino)-tetrahydro-1,4-thiazin-l,1-dioxid
II = Verglexchspraparat Metronidazol
409826/ 1133
1) k- /l' -'Methyl-5 ' -nitroimidazolyl-methylen- ( 2 ' ) -imino7 tetrahydro-1,4-thiazin-l,1-dioxid
Zu einer Lösung von 15,5 g (0,1 Mol) l-Methyl-5-nitroimidazol-2-aldehyd
in IpO ml Äthanol werden auf einmal 15,0 g (0,1 Mol) ^-Amino-tetrahydro-lj^-thiazin-l,1-dioxid
gelöst in 60 ml Wasser unter Zusatz von einigen Tropfen Essigsäure zugegeben und die Reaktionsmischung
10 Min. auf dem Dampfbad auf 8o C ervrärmt. Das Endprodukt fällt sofort in kristalliner Form aus, wird
nach Erkalten der Lösung abgesaugt, mit etwas kaltem Wasser, Äthanol und Äther, gewaschen und getrocknet.
Man erhält 26 g k·* [l' -Methyl-5 ' -nitroimidazolyl-methylen-(2')-iminoJ-tetrahydro-1,4-thiazin-l,1-dioxid
(entsprechend 91 % der Theorie) in Form eines gelben, feinkristallinen
Pulvers vom Zersetzungspunkt 265 C.
Auf gleiche Weise können in guten Ausbeuten und hoher Reinheit folgende Verbindungen erhalten werden:
2) 4-/1·-(2"-Hydroxyäthyl) -5'-nitroimidazolyl-2·-methylenimino/-tetrahydro-1,4-thiazin-l,1-dioxid
vom Zersp. 225 C
3) 4-(1·-Methyl-5'-nitroimidazolyl-2·-methylen-imino)-3-methyl-tetrahydro-1,4-thiazin-l',
1-dioxid vom Zersp. 256 C
4) k-(1'-Methyl-5'-nitroimidazolyl-2·-methylen-imino)-3-äthyl-tetrahydro-1,4-thiazin-l,1-dioxid
vom Zersp. 222 C
5) 4-(1'-Methyl-5'-nitroimidazolyl-2'-methylen-imino)-3-
methoxymethyl-tetrahydro-1,4-thiazin-l,1-dioxid vom Zersp.
215°C
/10 409826/1133
Der als Ausgangsstoff verwendete l-Methyl-S-nitroimidazol^-
aldehyd wurde durch Oxydation des literaturbekannten 1-Methyl-2-hydroxymethyl-5-nitroimidazol
nach üblichen Methoden gewonnen.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten 4-Amino-tetrahydro-1,kthiazin-1,1-dioxide
wurden durch Umsetzung von Hydrazin-Hydrat mit Perhydro- 1 ,ii-oxathiin-ii ,4-dioxiden gewonnen, welche durch
Kondensation von Bis-(2-Hydroxyäthyl}-sulfon mit konz. Schwefelsäure
erhalten werden können.
( t :■ ]■, s·.
A09826/1133
Claims (1)
- - 11 Patentansprüche :1. 4-(ll-Alkyl-5'-nitroimidazolyl-21-methylen-imino)-tetrahydro-1,4-thiazin-l,1-dioxide der Formel I/\N
O2N ICH=N-N S0_R
1worin R ein Wasserstoffatom, eine Methyl-, Äthyl- oder 2-Hydroxyäthylgruppe und R„ ein Wasserstoffatom, eine Methyl-, Äthyl- oder Methoxymethyl-gruppe bedeuten.2. 4;- ( 1 · -Methyl-5* -nitroimidazolyl-2 · -methylen-imino) -tetrahydro- 1,4-thiazin-l,1-dioxid3. 4-£ΐ·-(2"-Hydroxyathyl)-5·-nitroimidazolyl-2·-methyleniminoj-tetrahydro-1,Ί-thiazin-l,1-dioxidk. k-(I1-Methyl-5'-nitroimidazolyl-2'-methylen-imino)-3-methyl-tetrahydro-1,4-thiazin-l,1-dioxid5. k-(1'-Methyl-5'-nitroimidazolyl-2·-methylen-imino)-3-athyl-tetrahydro-1,4-thiazin-1,1-dioxid6. k-(1'-Methyl-5'-nitroimidazoly!-2'-methylen-imino)-3-methoxymethyl-tetrahydro-1,4-thiazin-1,1-dioxid7· Verfahren zur Herstellung von h-(1'-Alkyl-5'-nitroimidazolyl-21 -methylen-imino)-tetrahydro-1,4-thiazin-l,1-dioxiden der Formel I409826/ 1133XS- CH=N-NO2N I /Rl R2worin R ein Wasserstoffatom, eine Methyl-, Äthyl- oder 2-Hydroxyäthylgruppe und R ein Wasserstoffatoni, eine Methyl-, Äthyl- oder Methoxymethyl-gruppe bedeuten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man l-Alkyl-5-nitroimidazol-2-aldehyde der Formel IICH=O°2NRloder ihre funktioneilen Derivatewobei R die genannte Bedeutung besitzt, mit 4-Aminotetrahydro-1,4-thiazin-l,1-dioxiden der Formel IIIH„N-N S0_R2wobei R_ die genannte Bedeutung besitzt, umsetzt.8. Arzneimittel gekennzeichnet durch den Gehalt an einer Verbindung nach den Ansprüchen 1 bis/13 409826/11339« Verwendung einer Verbindung nach den Ansprüchen 1 bis 6 zur Bekämpfung von Protozoen.826./1
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