DE2250166A1 - Einrichtung zur bekaempfung von mit unzulaessigem druckanstieg verbundenen reaktionen in grossbehaeltern - Google Patents
Einrichtung zur bekaempfung von mit unzulaessigem druckanstieg verbundenen reaktionen in grossbehaelternInfo
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Description
D 8035 GAUTINQ
WALDPROMENADE 26
WALDPROMENADE 26
Dipl.Ing. Dr.Dr,h..c· Hans LIST, Graz
( Österreich )
Einrichtung zur Bekämpfung von mit unzulässigem Druckanstieg verbundenen Reaktionen in Großbehältern
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bekämpfung von mit unzulässigem Druckanstieg verbundenen
Reaktionen in Großbehältern mit explosivem oder thermochemisch reaktivem Inhalt, mit wenigstens
einen^mit dem Behälterdruck beaufschlagten DruckfUhler
und einer von diesem gesteuerten Druckentlastungsvorrichtung.
In der Verfahrenstechnik ist es unvermeidbar, daß sich in Großbehältern explosive Brennstoff-Luft-Gemische
bilden, wobei das Auftreten von Zündquellen mit Sicherheit nicht auszuschließen ist. Unter dem
Begriff Brennstoff-Luft-Geraische sind dabei sowohl Staub-Luft-Gemische· als auch Gas- bzw. Dampf-Luft-GemiBche
zu verstehen. Wenn die betreffenden Behälter nicht die erforderliche Druckfestigkeit besitzen,
können solche Explosionen unter Umständen erheblichen Pernonen- und Sachschaden verursachen. Ahnliche Aubwirkungen
können sich durch thermochemische Reaktionen
in Großbehältern ergeben, wenngleich diesen Reaktionen
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ein längeres zeitliches Anlaufatadium als einer Explooion
vorausgeht.
Es ist bekannt, im Entotehen begriffene Explosionen
durch eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu unterdrücken, so daß der Wirkungabereich der Explooionsflammen
eingeschränkt und der zu erwartende Explosionsdruck bzw. die Druckäußerung der thermochemischen
Reaktion gemildert wird. Die Druckfühler nehmen die im Entstehen begriffenen Reaktionen noch
vor Erreichen einer zerstörenden Druckkraft rechtzeitig wahr und lösen selbsttätig die Druckentlastungsvorrichtung
aus, die je nach Fall ala Lösch-, KUhI-oder.
Entlüftungavorrichtung ausgebildet sein kann. So werden boispielsweice bei Anoprechen der Druckftlhlor
geeignete Löschmittel, welche in an dem betreffenden Großbehälter angebrachten LoschmittelbG-hältern
untor Druck gespeichert sind, durch Betätigung von Schnollijffnungsventilen oder das Absprengen von
Berotscheiben mit hoher Ausatrümungogeuchwlndigkeit
in den Großbehältern eingebracht. PUr den Löscherfolg ist dabei nicht nur "die richtige Wahl des Löachraittela,
Doines Speichordruckeo und der Anordnung und Anzahl
der Löschmittelbehälter maßgeblich, sondern vor allem das Vorhalten und die Ansprechempfindlichkeit der die
Dekämpfungsmaßnahmen au3lb"oenden Druckdetektoren.
Bei den bekannten ExplosionaunterdrUckungseinrichtungen
erfolgt die Auslösung der Löschmaßnahmen bei Überschreitung eines vorbestimmten, im Vergleich zu
dom zu erwartenden Explosionsdruck sehr niedrigen AnuprechdruckeB. Die Gefahr einer Fehlauslöeung des
Löschsystems, etwa durch betriebsmäßig oder gelegentlich
auftretend« Druckotöße, ist daher verhältnismäßig groß. I?ehl«nielöBungen verursachen nioht nur einen
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beträchtlichen materiellen Schaden, da das im Behälter gelagerte Material durch die Einwirkung des
Löschmittels unbrauchbar wird und auch die Löschmittelbehälter neu gefüllt werden müssen, sondern
sie führen auch zu längeren Betriebsunterbrechungen,
von denen auch größere Aniagenteile betroffen sein können. Aus diesen Gründen erscheinen die bekannten
Einrichtungen noch in wesentlichen Belangen verbesserungsbedürftig.
Es ist nun das Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung der eingangs genannten Art in dem
Sinne zu vervollkommnen, daß tatsächlich nur beim Vorliegen gefährlicher Reaktionen eine Auslösung
von Lösch- oder sonstigen Druckentlastungsmaßnahmen erfolgt. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäö vorgesehen,
daß dem Druckfühler zwei Schaltglieder parallel nachgeschaltet sind, von denen da3 erste bei Überschreiten
einer einen vorbestimmten Druckwert kennzeichnenden Eingangsspannung und das zweite bei Überschreiten
einer einen vorbestimmten Druckanstieg je Zeiteinheit kennzeichnenden iSingangespannung ein
AusgangsBignal abgibt, und daß die Ausgänge der
Schaltglieder je mit einem Eingang eines UND-Gatters
verbunden sind, über das die Druckentlastungsvorrichtung auslösbar ist. Als Bewertungsraaß für die Gefährlichkeit
von im Behälterinneren zu verzeichnenden Druckerhöhungen wird also nicht nur der Druck selbut,
sondern auch der zeitliche Druckanstieg herangezogen. Eine Auslösung des Löschsystems oder Bonstiger Vorrichtungen
zur Druckentlastung im Behälter kann daher nur dann stattfinden, wenn gleichzeitig der Druck
und die zeitliche Druckänderung vorherbestimmte Grenzwerte überschreiten. Auf diese Weise gelingt co, den
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Einfluß solcher mit Druckänderungen verbundener Vorgänge auf das Auslösesystem der Einrichtung auszuschalten,
deren Druckverlauf nicht dem für explosive oder thermochemische Reaktionen charakteristischen
Druckverlauf entspricht. Damit werden Fehlauslösungen
wie sich durch betriebsbedingte Druckschwankungen, aber auch durch Außeneinflüsse, wie Erschütterungen,
Blitzschlag od. dgl. hervorgerufen werden könnten, mit Sicherheit vermieden.
Die Wahl der Grenzwerte für den Behälterdruck und den zeitlichen Druckanstieg, deren gleichzeitige
Überschreitung Voraussetzung für ein Ansprechen der Druckentlastungsvorrichtung ist, richtet sich sowohl
nach der Zusammensetzung und Beschaffenheit des Behälterinhaltes als auch nach der Behältergröße,
welche Daten den Druckverlauf im Falle einer Explosion maßgeblich bestimmen. Dieser Druckverlauf ist für
verschiedene Staub-Luft-Gemische und gewisse Behältergroßen
bereits bekannt und kann erforderlichenfalls experimentell ermittelt werden.
Da für die Bekämpfung von in Entstehung begriffenen Explosionen nur außerordentlich kurze Zeitspannen
zur Verfügung stehen, muß ein praktisch verzögerungsfreies Ansprechen der ßchaltglieder der
Einrichtung sichergestellt werden. Zu diesem Zweck ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß das erste Schaltglied ein Analog-Digitalschalter und das zweite Schaltglied eine Differenzierschaltung
mit über einen Verstärker nachgeschaltetem Analog-Digitalschalter ist, wobei jeder der beiden jaiaxog-Digitalschalter
aus einem Differenzverstärker besteht, dessen negativer Eingang über einen Widerstand an einen
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von einer Referenzspannung gespeisten Spannungsregler angeschlossen ist. Durch die Spannungsregler kann die
Ansprechschwelle der Analog-Digitalschalter geändert und den jeweiligen Erfordernissen angepasst werden.
Die Ausgänge der beiden Analog-Digitalschalter liegen im Normalzustand auf Logisch-O-Spannung. Der erste
Analog-Digitalschalter schaltet auf Logisch-1 dann,
wenn der Behälterdrück den vorbestimmten Grenzwert überschritten hat. Der zweite Analog-Digitalschalter
schaltet nur dann auf Logisch~1, wenn die Ausgangsspannung
der Differenzierschaltung, welche proportional dem zeitlichen Anstieg des Behälterdruckes ist, den
vorbestimmten Grenzwert überschritten hat. Nur wenn an den Ausgängen beider Analog-Digitalschalter
Logiqch-I-Spannung vorhanden ist, läßt das U^D-Gatter
ein Signal zur Auslösung der Druckentlastungsvorrichtung durch. Das Ausgangssignal des Ti© -Gatters
kann dabei zur Triggerung einer monostabi-len Schaltstufe
mit nachgeschaltetem Impulsformer benützt werden, welch letzterer einen Rechteckimpuls abgibt,
der nach entsprechender Verstärkung zum Auslösen der Löschvorrichtung od.dgl. benützt wird. Der Auslöseimpuls
kann z.B. einen Glühdraht durchschmelzen, wodurch ein Ventil geöffnet wird,, über das unter Druck
gehaltene Chemikalien als Löschmittel in den Behälter eingeblasen werden. Nach dem gleichen System kann
auch ein Löschpulverbehälter zum Bersten gebracht werden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind der Ausgang und der positive Eingang jedes der beiden
Differenzverstärker über einen Widerstand rückgekoppelt. Diese schaltungstechnische Maßnahme bezweckt
die Erzeugung einer Hysterese in der Ansprechschwelle des betreffenden Analog-Digitalschalters. Das bedeutet
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daß der Analog-Digitalschalter zwar einschaltet, sobald der Druck eine bestimmte Höhe erreicht hat,
daß aber der Druck danach um einen kleinen Betrag unter diese Schwelle absinken muß, damit der Analog-Digitalschalter
wieder umschaltet. Man erzielt dadurch eine eindeutige positive Umschaltung, die ein Pendeln
um den Umschaltpunkt bei geringfügigen Druckschwankungen ausschließt.
Eine weitere Verbesserung der erfindungsgemäßen Einrichtung ergibt sich dadurch, daß dem Druckfühler
ein gegebenenfalls mit diesem zu einer Baueinheit vereinigter Vorverstärker nachgeschaltet ist. Damit wird
die Möglichkeit einer langen Kabelverbindung^zwischen
dem Meßteil und der übrigen elektronischen Schaltung geschaffen.
Weitere Vorteile ergeben sich erfindungsgemäß dadurch, daß zwischen den Druckfühler und die beiden
Schaltglieder ein Tiefpaßfilter eingeschaltet ist. Durch die Tiefpaßfilter werden unerwünschte Frequenzen, insbesondere
höhere Frequenzen ausgesiebt und der Ansprechbereich der Einrichtung im erwünschten Sinne
weiter eingeengt.
Eine weitere Ausführungsform der Einrichtung nach der Erfindung ist durch eine zusätzliche Schaltungsanordnung
zur Bekämpfung thermochemischer Reaktionen
gekennzeichnet, welche aus einer an den Ausgang des ersten Schaltgliedes angeschlossenen monostabilen
Schaltstufe mit nachgeschaltetem Impulsformer, einer
an den Ausgang des zweiten Schaltgliedes angeschlossenen Umkehrstufe und einer bistabilen Schaltstufe mit
nachgeschaltetem Leistungsverstärker besteht, wobei der Takteingang der bistabilen Schaltstufe mit
dem Ausgang des Impulsformers, der Vorbereitungeeingang
der bistabilen Schaltstufe mit dem Ausgang
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der Umkehrstufe verbunden und die Mstabile Schaltstufe
über einen Schalter in die Ausgangsposition rückstellbar ist. Diese zusätzliche Schaltungsanordnung
ermöglicht die Erfassung und Bekämpfung auch, von thermochemisehen Reaktionen, für die ein .relativ
langsamer Druckanstieg charakteristisch ist und die
daher unterhalb der Ansprechgrenze des zweiten Schaltgliedes liegen. Die Ausgangspannung der zusätzlichen
Schaltung kann beispielsweise zur Betätigung eines Relais benützt werden, welches' die Öffnung von Entlüftungsklappen
steuert. Auf diese V/eise kann der Behälter» in dem sich der thermochemische Vorgang
abspielt und der dem auftretenden Druck nicht standhalten würde, vor Beschädigung bzw. Zerstörung geschützt
werden.
Die Erfindung wird_ nachstehend an Hand der
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen Pig. 1 ein Diagramm über die Überwachungsgrenzen einer Einrichtung
nach der Erfindung, Fig. 2 das Prinzipschaltbild des elektronischen Teiles der Einrichtung,
Fig. 3 einen Druckfühler zu der erfindungsgemäßen Einrichtung und Fig. 4 eine abgewandelte Ausführung
eines solchen Druckfühlers.
Für die Bekämpfung von Explosionen und sonstigen mit Druckanstieg verbundenen Reaktionen in Großbehältern
ist vor allem die Kenntnis des Druckverlaufes dieser Vorgänge erforderlich. In Fig, 1 sind diese
zeitlichen Druckverläufe, wie sie auf Grund unterschiedlicher
Parameter in geschlossenen Behältern entstehen können, eingezeichnet. Als Ordinate scheint
der Behälterdruck Pex in. logarithm!cchen Maßstab und auf der Abszisse die Zeit t, ebenfalls in loga-
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rithmischen Maßstab auf. Die Diagrammfläche ist in
Überwachungsbereiche I, II und III unterteilt, welche durch den in Grenzen von O.O5 bis 0,5 atü einstellbaren
Auslösedruck und die beiden Druckanstiegswerte grad P1 ex und grad P2ex fes"fcgeleS'fc sind.
Prinzipiell dürfen Druckverläufe, die in den Überwachungsbereich I fallen, keinerlei Auslösefunktionen
an der Einrichtung verursachen. Der Überwachungsbereich I ist in zv/ei Gebiete a und b unterteilt, von denen das
Gebiet a gegen kleiner werdende Druckgradienten hin durch den grad P1 mit 0,1 atü/ us begrenzt ist. Diese
Abgrenzung resultiert aus der Erkenntnis, daß größere Gradienten als 0,1 atü/ us bei Explosionen mit Sicherheit
nicht auftreten können. Treten aber am Eingang der im folgenden näher beschriebenen elektronischen Schaltung
der Einrichtung Spannungsformen mit derart großen Gradienten auf, so ist mit Sicherheit anzunehmen, daß
diese von Blitzschlägen, atmosphärischen Beeinflussungen oder von Netzeinstreuungen herrühren.
In allen diesen Fällen ist eine Auslösung irgendwelcher Abwehrmaßnahmen an der Einrichtung unerwünscht.
In das Diagramm ist eine Kurve A eingezeichnet, die von einem solchen elektronischen Störsignal stammt und
im Diagramm einen Druckverlauf simuliert, der tatsächlich im Behälter jedoch nicht vorhanden ist.
Das zweite Gebiet b des überwachungsbereiches I ist jener Druckbereich, innerhalb dessen Betriebsdruckfjchwankungen,
welche beispielsweise durch Öffnen oder Schließen von Klappen, Drosseln oder Ventilen bzw.
Änderungen des Füllungszustandes oder der Temperatur hervorgerufen werden, normalerweise liegen. Auch solche
Druckschwankungen, die beispielsweise der Kurve B ent-
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sprechen, dürfen weder Lösch- oder sonstige Maßnahmen
zur Druckentlastung auslösen.
Der Überwachungsbereich II beinhaltet hingegen sämtliche Druckverläufe, welche für Staub- und Gasexplosionen
charakteristisch sind. Eingegrenzt wird der Überwachungsbereich II durch die beiden konstanten
Druckgradienten ^1eX und P2ex und andersei'fcs durch den
in den Grenzen von ß,05 .bis 0,5 atü einstellbaren
Auslösedruck. Ein für Staub- und Gasexplosionen typischer Kurvenverauf ist durch die Kurve C dargestellt» Alle
innerhalb des Bereiches II auftretenden Druckverläufe müssen mit Sicherheit die Löscheinrichtung zur Auslösung
bringen. ■
Der Überwachungsbereich III bezeichnet jenes Gebiet, in dem thermochemische Reaktionen^ beispielsweise Selbstentzündung des Behälterinhaltes stattfinden, für welche Vorgänge ein anfänglich langsamer^
flacher Druckanstieg charakteristisch ist. Erst dann kommt es zur Ausbildung einer Explosion und die
eigentliche Explosionsdruckwelle überlagert sich dem flachen Druckanstieg. Ein für eine solche thermochemische
Reaktion typischer Kurvenverlauf ist durch die Kurve D dargestellt.
Überschreitet der flache Druckanstieg den eingestellten Auslösedruck, so werden über einen gesonderten
Kanal Löschvorrichtungen betätigt bzw«, anderweitige Maßnahmen ausgelöst, welche der eventuellen zukünftigen
Entstehung der Explosion entgegenwirken» Die Bekämpfungsmaßnahmen richten sich nach der Art der
zu schützenden Anlage. Zum Beispiel werden bei Säurebehältern bestimmter Art Wassersprühventile durch
elektrische Zündung betätigt oder bei Staubbehältern Lüftungsklappen' elektromechanisch geöffnet. Als Grenzen
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für den Bereich III v/erden der Druckgradient P„
und der in den Grenzen von 0,05 bis 0,5 atü einstellbare Auslösedruck angenommen.
Die Überwachung des Behälterdruckes,, die Klassifizierung der auftretenden Druckänderungen und die
anfällige Auslösung von Lösch- oder sonstigen Schutzeinrichtungen erfolgt mittels der in Fig. 2 dargestellten
elektronischen Schaltungsanordnung. Den Eingang dieser Schaltung bildet ein Druckgeber 1,
der nicht nur auf Druckänderungen sondern auch auf den absoluten Wert des Druckes anspricht. Er kann
ein aktiver oder passiver Geber sein, das heißt er kann selbst eine Spannung erzeugen, wie z.B. ein
Quarzdruckgeber oder er ist von einer eigenen Stromquelle gespeist, wie z.B. eine Dehnmeßstreifenbrücke.
Der Druckgeber 1 ist an dem zu überwachenden, nicht dargestellten Druckbehälter angebracht und unmittelbar
dem Behälterinnendruck ausgesetzt. Je nach Art und Größe des Behälters können ein oder mehrere
Druckgeber 1 vorhanden sein.
Dem Druckgeber 1 ist ein Vorverstärker 2 nachgeschaltet, der entweder mit dem Druckgeber 1 zu einer
Baueinheit verbunden oder in unmittelbarer Nähe des Druckgebers 1 angeordnet ist, um die Möglichkeit
einer langen Kabelverbindung zu den nachfolgenden Teilen der Schaltung zu schaffen.
Dem Vorverstärker 2 folgt ein Tiefpaßfilter 3,
welches elektrische Störsignale nach Art der Kurve A in Jig. 1, welche eine Fehlauslösung der Einrichtung
ve Ursachen könnten, unterdrückt.
Dem Tiefpaßfilter 3 ist ein weiterer Verstärker 4 nachgeschaltet, dessen Ausgangssignal dem des Druckgebers
1 propirtional ist. Nach dem Verstärker 4 ver-
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zweigt sich, die Schaltung in zwei Äste, von denen der eine von einer Differenzierschaltung 5 mit über
einen Verstärker 6 nachgeschaltetem Analog-Digitalschalter
7 und der andere von einem weiteren Analog-Digitalschalter 8 gebildet ist.
Die nur durch Symbole bezeichnete Differenzierschaltung
5 umfaßt einen Kondensator 9, dem ein Operationsverstärker 10 nachgeschaltet ist, dessen Ausgang
und Eingang über einen Widerstand 11 rückgekoppelt sind. Die am Ausgang der Differenzierschaltung
5 vorhandene Spannung ist proportional dem Anstieg des vom Druckgeber 1 gemessenen Bohälterdruckes mit
der Zeit, also dem Wert dp/dt. Das im Verstärker 6 verstärkte Ausgangssignal der Differenzierschaltung
5 gelangt über einen Eingangswiderstand 12 an den positiven Eingang eines Differenzverstärkers 12,
dessen Ausgang mit dem positiven Verstärkereingang über einen Rückkoppelungswiderstand 14 verbunden ist.
Der negative Eingang des Differenzverstärkers 13 ist über einen Eingangswiderstand 15 an einen Spannungsregler
16 angeschlossen, der von einer Reverenzspannung Uref gespeist ist. Der Differenzverstärker
13 bildet zusammen mit den Widerständen 12, H und
den erstgenannten Analog-Digitalschalter 7.
Der zweite Analog-Digitalschalter 8 besitzt einen mit dem Schalter 7 übereinstimmenden Aufbau und die
vom Verstärker 4 abgegebene, durckabhängige Spannung
gelangt über den Eingangswiderstand 17 an den positiven Eingang des zum Analog-Digitalschalter 8
gehörigen Differenzverstärkers 18, dessen Ausgang mit dem positiven Eingang über einen Widerstand 19
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rückgekoppelt ist. Der negative Eingang auch des Differenzverstärkers 18 ist über einen Eingangawiderstand
20 an einen Spannungeregler 21 angeschlossen, welcher ebenfalls an der Referenzspannung
Die Ausgänge der beiden Analog-Digitalschalter
7 und 8 sind je mit einem Eingang eines UND-Gatters 22 verbunden, dem in Hintereinanderschaltung eine
monostabile Schaltstufe 23» ein Impulsformer 24,
ein Vorverstärker 25 und schließlich ein Leistungsverstärker 26 folgen. Der Ausgang 27 des Leistungsverstärkers 26 führt zu der nicht dargestellten, als
Lösch-, Kühl- oder Entlüftungsvorrichtung ausgebildeten
Druckentlastungseinrichtung.
Der bisher beschriebene Teil der Schaltungeanordnung
dient zur Erkennung der in den Uberwachungsbereich II fallenden gefährlichen Druckverläufe
explosiver Art und zur Auslösung entsprechender linterdrückungsmaßnahmen. Die Abgrenzung des Gebietes
II erfolgt durch entsprechende Einstellung der Ansprechschwelle dez- Analog-Digitalschalter 7
und 0 mit Hilfe der Spannungsregler 16 und 21. Wenn nun die vom Verstärker 4 abgegebene, druckproportionale
Spannung über den am Analoß-Digitalschalter eingestellten Ansprechwert ansteigt, schaltet der
Analog-Dißitalschalter 8, dessen Ausgang normalerweise
auf Logisch 0 Spannung liegt, auf Logisch 1 um. In übereinstimmender Weise schaltet auch der Analog-Digitalschalter
7, dessen Ausgang normalerweise auf Logisch ü ,Spannung liegt, auf Logisch 1 um, wenn
die vom Verstärker 6 gelieferte, dem Druckanstieg je Zeiteinheit proportionale Spannung den einge-
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stellten Ansprechwert übersteigt. Am Ausgang des UND-Gatters 22 entsteht also nur dann ein Signal,
wenn beide Analog-Digitalschalter 7 und 8 gleichzeitig
Logisch 1 ausgeben, d.h. also, wenn im Behälter zugleich die vorbestimmten Grenzwerte für
den Druck und den Druckanstieg überschritten werden und somit das Kriterium des Vorliegens eines explosiven
Vorganges erfüllt ist.
Das Ausgangssignal des UND-Gatters 22 triggert
die monostabile Schaltstufe .23, deren Ausgangsimpuls in der nachfolgenden Impulsformerstufe 24 zu einem
Rechteckimpuls geformt wird0 Die Breite dieses Rechteckimpulses
kann in an sich bekannter Weise am Impuls·= former 24 eingestellt werden. Der in den Verstärkern
25 und 26 verstärkte Rechteckimpuls weist genügend Leistung auf, um die an den Ausgang 27.der Schaltung
angeschlossenen Löscheinrichtung in Tätigkeit zu setzen.
Zur Erfassung gefährlicher thermochemischer Reaktionen
innerhalb des Überwachungsbereiches III ist eine zusätzliche Schaltung vorgesehen«, Diese besteht
aus einer an den Ausgang des Analog-Digitalschalters 8 angeschlossenen monostabilen Schaltstufe 28 mit
nachgeschaltetem Impulsformer 29, einer an den Ausgang des Analog-Digitalschalters 7 angeschlossenen
Umkehrstufe 30 und einer bistabilen Schaltstufe miτ nachgeschaltetem Leistungsverstärker 32, dessen
Ausgang mit 33 bezeichnet ist. Der Ausgang des Impulsformers 29 ist mit dem Takteingang der bistabilen
Schaltstufe 31 und der Ausgang der Umkehrstufe 30 mit dem Vorbereitungseingang der bistabilen Schaltstufe
31 verbunden. Die bistabile Schaltstuf© 31
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isb außerdem über einen Schalter 34 in die Ausgangsposition
rückstellbar.
Die Funktion dieses zusätzlichen Schaltungsteiles ist nun folgende. Wenn der eingestellte Ansprechdruck
(untere Grenze des überwachungsbereiches III) überschritten ist, steuert das am Ausgang des
Analog-Digitalschalters 8 entstandene Logisch 1 Signal die monostabile Schaltstufe 28 an. Der dabei
vom Impulsformer 29 abgegebene Rechteckimpuls gelangt an die bistabile Schaltstufe 31. Diese ist
aber gesperrt, wenn am Ausgang des Analog-Digitalschalters 7 ein logisch 1 Signal vorhanden ist, welches
die Überschreitung des vorbestimmten Grenzwertes für den zeitlichen Druckanstieg kennzeichnet. Steigt
der Druck im Behälter jedoch nur langsam an, was dem Druckverlauf einer thermochemischen Reaktion entsprechend
der Kurve D in Fig. 1 entspricht, so ist am Ausgang des Analog-Digitalschaltera 7 ein Logisch
0 Signal vorhanden, sodai3 der vom Impulsformer 29 kommende Rechteckimpuls die bistabile Schaltstufe
31 umsteuert. Das über den Leistungsverstärker 52 entsprechend hoch verstärkte Ausgangssignal der bistabilen
Schaltstufe 31 löst sodann die am Ausgang 33 angeschlossene Sicherheitseinrichtung aus. Dies
ist beispielsweise ein Relais, welches die Öffnung von Entlüftungsklappen am Behälter steuert. Der
Behälter wird somit auch vor Beschädigung oder Zerstörung durch thermochemische Reaktionen wirksam
geschützt.
Um eine einwandfreie Punktion der gesamten Einrichtung sicherzustellen, ist eine sorgfältige
Kalibrierung ihrer Fühl- und Steuerelemente er-
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forderlich. Dies gilt insbesondere für den die Druckmeßwerte
liefernden Druckgeber 1, dessen Empfindlichkeit
und Funktionstüchtigkeit jederzeit überprüfbar sein muß.
Aus Pig. 3 ist eine der möglichen Anordnungen des Druckgebers ersichtlich, die eine Überprüfung
der Meßtüchtigkeit des Gerätes jederzeit zuläßt.
Der Druckgeber 1 ist dabei über einen in einem Verbindungsstück 36 angeordneten Absperrhahn 39 mit
dem zu überwachenden Großbehältern 37 verbunden. In das Verbindungsstück 36 mündet zwischen Absperrhahn
39 und Druckgeber 1 ein Rohrstutzen 40, über welchen der Druckgeber 1 nach Abschließen des Hahnes 39 mit
einem Referenzdruck beaufschlagt werden kann. Der Referenzdruck wird einer nicht dargestellten Vorrichtung,
die aus einer Druckflasche und einem Druckminderventil besteht, entnommen. Die Reduzierdüsen
dieser Referenzdruck-Erzeugungsanlage sind so einstellbar, daß sich sowohl typische Druckverläufe von
Staub- bzw. Gasexplosionen als auch thermochemische Reaktionen nachbilden lassen. Nach erfolgter Prüfung
wird der Rohrstutzen 40 für den Referenzdruckanschluß verschlossen und der Absperrhahn 39 geöffnet,
so daß der Druckgeber 1 wieder mit dem zu überwachenden Großbehälter 37 in Verbindung steht.
Eine weitere, aus Fig. 4 ersichtliche Möglichkeit zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit der Überwachungsanlage
kann durch Beaufschlagung der Gebermembran-Innenseite
mittels Unterdruckes erreicht werden.
In diesem Fall kann der Geber 1, dessen Gehäuse auch den Vorverstärker 35 enthält, auch während der
Prüfung ία it dem zu überwachenden Behälter 37 in Ver-
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bindung bleiben; ein Absperrhahn ist daher nicht erforderlich.
Am Geber 1 selbst ist ein Rohrstutzen 41 vorhanden, über welchen man die Rückseite der
Gebermembran 38 mit Unterdruck beaufschlagen kann« Der Unterdruck wird ebenfalls einer nicht dargestellten
Funktionsprüfeinheit, welche mittels einer
Schlauchleitung an dem zu prüfenden Geber angeschlossen wird, entnommen. Die Größe bzw. der seitliche Yerlauf
des Unterdruckes ist so eingestellt, daß er an dem als Anschlußstecker 42 ausgebildeten Geberausgang
dasselbe Signal wie eine Gasexplosion bzw. eine thermochemische Reaktion hervorruft. Die Befestigung
des Gebers 1 an der Wand des Großbehälters 37 erfolgt vorteilhafterweise mittels einer in eine Gewindebohrung
der Behälterwand eingreifenden Spannschraube 43, die einen stirnseitigen Plansch 44 des Geberge
häuses gegen eine in die Aufnahmebohrung des'Großbehälters
37 eingelegte Ringdichtung 45 drückt.
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Claims (1)
- Patentansprüche-;1. Einrichtung zur Bekämpfung von mit unzulässigem Druckanstieg verbundenen Reaktionen in Großbehältern mit explosivem oder therrnochemisch reaktivem Inhalt, mit wenigstens einem mit dem Behälterdruck beaufschlagten Druckfühler und einer von diesem gesteuerten Druckentlastungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß dem Druckfühler (1) zwei Schaltglieder (8; 5γΐ) parallel nachgeschaltet sind, von denen das erste (8) bei Überschreiten einer einen vorbestimmten » Druckwert kennzeichnenden Eingangsspannung und das zweite.(5-7) bei Überschreiten einer einen vorbestimmten Druckanstieg je Zeiteinheit kennzeichnenden Eingangsspannung ein Ausgangssignal abgibt, und daß die Ausgänge der Schaltglieder (8; 5/-7) je mit einem Eingang eines UND-Gatters (22JP verbunden sind, über das die Druckentlastungsvorrichtung auslösbar ist.2, Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Schaltglied ein Analog-Digitalschalter (8) und das zweite Schältglied eine Differenzierschaltung (5) mit über einen Verstärker (6) nachschalte tem Analog-Digitalschalter (7) ist, wobei jeder der beiden Analog-Digitalschalter (7;8) aus einem Differenzverstärker (13;18) besteht, dessen negativer Eingang über einen Widerstand (15;2O) an einen von einer Referenzspannung gespeisten Spanrungsregler (16; 21.) angeschlossen ist. 5. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang und der positive Eingang jedes der beiden Differenzverstärker (13;18) über einen Widerstand (14;19) rückgekoppelt :sind.09820/0228Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß dem Druckfühler (1) ein gegebenenfalls mit diesem zu einer Baueinheit vereinigter Vorverstärker (2) nachgeschaltet ist. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4t dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Druckfühler (1) und die beiden Schaltglieder (8; 5-7) ein Tiefpaßfilter (3) eingeschaltet ist. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5» gekennzeichnet durch eine zusätzliche Schaltungsanordnung zur Bekämpfung thermochemischer Reaktionen, die aus einer an den Ausgang des ersten Schaltgliedes (8) angeschlossenen monostabilen Schaltstufe (28) mit nachgeschaltetem Impulsformer (29), einer an den Ausgang des zweiten Schaltgliedes (5-7) angeschlossenen Umkehrstufe (30) und einer bistabilen Schaltstufe .(31) mit nachgeschaltetem Leistungsverstärker (32) besteht wobei der Takteingang der bistabilen Schaltstufe (31) mit; dem Ausgang des Impulsformers (29) eier Vorbereitungseingang der bistabilen Schalt· stufe (31) mit dem Ausgang der Umkehrstufe (30) verbunden und die bistabile Schaltstufe (31) über einen Schalter (34) in die Ausgangsposition rückstell oar ist.20.9.72
Kr/W/Ha0 9 3 2 0 / 0 22Q
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