DE2249874A1 - Nassverfahren zur entschwefelung von abgas - Google Patents

Nassverfahren zur entschwefelung von abgas

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DE2249874A1 DE19722249874 DE2249874A DE2249874A1 DE 2249874 A1 DE2249874 A1 DE 2249874A1 DE 19722249874 DE19722249874 DE 19722249874 DE 2249874 A DE2249874 A DE 2249874A DE 2249874 A1 DE2249874 A1 DE 2249874A1
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Description

  • Naßverfahren zur Entschwefelung von Abgas Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung des Schwer feloxy:d-Absorptionsgrads sowie des verfügbaren Prozentsatz es an als Absorptionsmittel verwendetem Kalk und zur Verhinderung einer Zunderbildung bzw. eines Steinansatzes bei einem Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxyd aus Abgasen und Rauchgasen unter Verwendung von Kalk als Absorptionsmittel.
  • Fiir die Entfernung von Schwefeloxyd, welches die Eauptursache für die Luftverschmutzung darstellt, aus Verbrennungsabgas ist ein Verfahren sehr vorteilhaft, das als Absorptionsmittel eine Kalksuspension verwendet, die leicht zu beschaffen und billig ist. Um dieses Verfahren jedoch wirtschaftlich betreiben zu können, ist es erforderlich, das Reaktionsverhältnis zwischen dem im fliissigen Absorptionsmittel enthaltenen Kalk und dem Schwefeloxyd, d.h. den verfugbaren Prozentsatz an Kalk, gleichzeitig mit der Erhöhung des Schwefeloxyd-Absorptionsgrads zu erhöhen. Theoretisch ist die für die Absorption von Schwefel oxyd erforderliche Kabunenge der in einem zu behandelnden Abgas enthalenen Schwefeloxydmenge stöchiometrisch äquivalent; in der Praxis ist jedoch eine erheblich uber dem genannten stöchiometrischen iquivalent liegende Kalkmenge zur Gewährleistung eines hohen ibsorptionsgrads von Schwefeloxyd durch Waschen des letzteres in niedriger Konzentration enthaltenden Abgases erforderlich, was auf den Kontaktwirkungsgrad in einer Gas/ Flussigkeit/Feststoff-Kontaktiervorrichtung und auf den Feststoff-Elutionsgrad zurdckzuführen ist. Infolgedessen enhält die aus der Absorptionsvorrichtung ausgetragene Blussigkeit noch eine beträchtliche Menge an nicht ulgesetztem Kalk. Dies ist nicht nur vom wirtschaftlichen Standpunkt nachteilig, sondern macht auch dann, wenn Gips aus dem verbrauchten flüssigen Absorptionsmittel rückgewonnen werden soll, weitere Schritte zur Umwandlung des nicht umgesetzten Kalks in ein Sulfat oder Sulfit erforderlich, indem er entweder mit Schwefelsäure neutralisiert oder mit Schwefeloxydgas hoher Konzentration umgesetzt wird, bevor das Absorptionsmittel zu einer Gips-Riickgewinnungsstufe ilberführt wird. Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist der Absorptionsvorgang in zwei Stufen unterteilt, von denen Jede in der Weise durchgeführt wird, daX ein umgewälstes flüssiges Absorptionsmittel auf einem vorgeschriebenen pH-Wert gehalten werden kann, wodurch die vorgenannten Nachteile des herkömmlichen Verfahrens ausgeschaltet werden und Ansätze und Ablagerungen sowie Zunder- bzw. Steinansatzbildung in der Absorptionsvorrichtung vermieden werden, was beim bekannten Verfahren stets ein besonderes Problem darstellt.
  • Dies wird bei einem Naßverfahren zur Entschwefelung eines Abgases,Rauchgases o. dgl. unter Verwendung von Kalk als Absorptionsmittel, bei welchem das schwefeloxydhaltige Gas zur Beseitigung seines Schwefeloxydgehalts mit einem flüssigen Absorptionsmittel gewaschen wird, das Kalziushydroxyd oder Kalziumkarbonat enthält, erfindungsgemäß dadurch erreicht, daX eine gegenüber dem Gasstrom in zwei hintereinandergeschaltete Stufen, nämlich in eine Vorstufen-und eine Nachstufen-Absorptionsvorrichtung unterteilte Vorrichtung verwendet wird und daß das flüssige Absorptionsmittel in der Vorstufen-Absorptionsvorrichtung mit einem pH-Wert von 3,5 - 4,5 und in der Nachstufen-Absorptionsvor richtung mit einem pH-Wert von 6,5 - 7,5 umgewälzt wird.
  • Im folgenden ist die Erfindung anhand der beiliegendenZeicb nung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1, 4 und 5 schematische Darstellungen von Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung und Fig. 2 und 3 graphische Darstellungen der Resultate und Wirkungen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Im folgenden ist zunächst die praktische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand von Fig. 1 näher erläutert.
  • Ein schwefeloxydhaltiges Rauch- bzw. Abgas (1) mit einer Temperatur von etwa 14000 wird in einen Gas-Kühlturm 1 eingeführt, in welchem es mit durch eine Pumpe 5 geliefertem und aus einer Düse ausgesprühtem Wasser kontaktiert, dabei befeuchtet und auf etwa 5500 abgekühlt wird, Das so befeuchtete und gekühlte Abgas wird dann über eine Leitung (2) in eine Vorstufen-Absorptionsvorrichtung 2 überführt. Ein Teil des im Gas-Kühlturm 1 umgewälzten Wassers wird aus den Absorptionssystem nach außen abgeführt, um, wie bei (8) angedeutet, aus dem Gas aufgefangenen Staub abzuführen, während bei (6) Frischwasser in den Kühlturm eingeleitet wird, um das abgeführte und das verdampfte Wasser zu ersetzen. Das in die Vorstufen-Absorptionsvorrichtung 2 eingeleitete Abgas wird in dieser mit einer durch eine Pumpe 7 gelieferten, kalkhaltigen Absorptionsflüssigkeit gewaschen, wodurch dem Abgas ein Teil des in ihm enthaltenen Schwefeloxyds entzogen wird. Anschlieend wird das Abgas in eine Nachstufen-Absorptionsvorrichtung 3 überführt, in welcher es,ebenso wie in der Vorstufen-Absorptionsvorrichtung 2, mit der kalkhaltigen Absorptionsflüssigkeit gewaschen wird, wobei der Restgehalt des Abgases an Schwefeloxyd durch die Absorptionsflüssigkeit absorbiert und somit aus den Abgang entfernt wird. Das die Nachstufen-Absorptionsvorrichtung verlassende, praktisch schwefeloxydfreie Gas str8mt, wie bei (4) angedeutet, durch einen Nebelabscheider 4, um Nebel oder Dunst vom ihm ibzutrennen, worauf das resultierende, gereinigte Gas bei (5) zu einem Rauchfang abgeleitet wird. Die Vorstufen- und Nachstufen-Absorptionsvorrichtungen sind Jeweils mit Mitteln, wie einen industriell verwendeten Füllstoff versehen, um einen wirksamen Kontakt zwischen dem Gas dz und der Absorptionsflässigkeit zu gewährleisten; außerdem weist Jede dieser Vorrichtungen einen Nebel- oder Dunstabscheider zur erforderlichen Nebel- oder Dunstabtrennung vom Gas auf.
  • Im folgenden ist nunmehr der ßtrömungsverlauf der Absorptionsflüssigkeit beschrieben. Zunächst werden ein feinverteiltes galkl material (9), wie pulverisierter Ätzkalk, Lbschkalk oder Kalkstein, und Wasser (10) in einen Absorptionsmittel-Zubereitungsbehälter 11 eingeführt und darin unter Rühren vermischt, um eine Aufschlämmung zu bilden. Die so gebildete A-ufschlämmung wird, wie bei (11) angedeutet, mittels einer Pumpe 10 in einen Absorptionsflässigkeit-Umwälzbehälter 9 der Nachstufen-Absorp tionsvorrichtung 3 umgefüllt und dann letzterer, wie bei (12) angedeutet, mittels einer Pumpe 8 zugeführt. Nach der Umsetzung mit dem im Abgas enthaltenen Schwefeloxyd in der Nachstufe wird die Absorptionsfliissigkeit wieder zum Umwälzbehälter 9 zurückgeführt und erneut mittels der Pumpe 8 in die Vorrichtung 3 zurückgeführt. Während dieser Zeitspanne wird der größte Teil des in der Absorptionsflüssigkeit enthaltenen Kalks durch Umsetzung mit Schwefeloxyd in Kalziumsulfit umgewandelt. Ein Teil der Absorptionsflüssigkeit wird aus diesem Umwälzsystem abgezweigt und, wie bei (13) angedeutet, in einen Absorptionsflässig keitUmwälzbLrr Vorstufen-Absorptionsvorrichtung überführt.
  • Die in den Behälter 6 eingeführte Absorptionsflüssigkeit wird wie im Fall der Nachstufen-Absorptionsvorrichtung über eine Pumpe 7 durch die Vorstufen-Absorptionsvorrichtung 2 und den Behälter 6 umgewälzt, wobei der nicht umgesetzte Kalk in der Absorptionsflüssigkeit, die vom Umwälzsystem der Nachstufen-Absorptionsvorrichtung zugeführt wurde, in Kalziumsulfit umgewandelt wird. Je nach dem Schwefeloxyd und Sauerstoffgehalt des zu behandelnden Abgases und dem pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit wird das Kalziumsulfit in der Absorptionsflüssigkeit, welche durch Vor- und Nachstufe zirkuliert, teilweise zu Kalziumsulfat oxydiert. Auf die beschriebene Weise wird mithin der Absorptionsflüssigkeit praktisch der ganze nicht umgesetzte Kalk entzogen, worauf die praktisch von nicht umgesetztem Kalk freie Absorptionsflüssigkeit aus dem Umwälzsystem abgezweigt und, wie bei (15) angedeutet, zu einer Gips-Rückgewinnungsstufe überführt wird. In letzterer wird aus der verbrauchten Absorptionsflüssigkeit mittels der üblichen Schritte der pH-Einstellung, Oxydation und Filtrierung Gips gewonnen.
  • Als Beispiel wurde ein Rauch-Abgas von der Verbrennung von Schweröl in der vorstehend beschriebenen Anlage unter Verwendung eines "gepacktent' Turms behandelt, in welchem Platten gitterartig angeordnet waren; Je ein derartiger urnL wurde sowohl bei der Vorstufen- als auch bei der Nachstufen-Absorptionsvorrichtung verwendet. In Tabelle 1 sind die bei der Behandlung von Rauch-Abgas tatsächlich gemessenen Werte aufgeführt.
  • Tabelle 1
    I
    rsses:mangr (m3/h! 2.uOo 2.000
    In der Absorptionsvorrichtung umgewälzte 13/h 10
    SgLhlamm-Menge ~ (m /h) 10 14
    Gew - Schlammlroneentratlia~lGew-dL2 6 6
    Abgas, Einlaß SO (ppm) 2.095 1.110
    Abgas, L
    Rauchgas Auslaß SO (ppm) 1.704 1.022
    H <
    w Absorpti- OaCO3 mcl/l
    3 Sli keit = zu O t001
    4> sigkeit
    CaS0,,.2PIO 0 144 0 144
    I
    .= 1< 40 4
    i EinlalJ.SO, CpPmr --Y --LYI-Y
    Abgas, ,c6O4 ppm 1. 704 1.02
    Rauchgas Auslaß 502 ppm 216
    2,8
    Absorpti- pH
    P onsflüs- CaCOz moi/l 02'
    sigkeit
    5 21120 mo 1 24- 1
    CaS04.2H2C (mio 1
    x Æ SO
    S S02-Absorptiongrad t
    Co
    Verfügbarer Kalk (%), 100 100
    Wie aus der Tabelle hervorgeht, betrug der Prozentsatz an verfügbarem Kalk 100%, während der Schwefeloxyd-Absorptionsgrad uber 90% lag und keinerlei Bildung oder Ablagerung von Zunder bzw. Steinansatz in den Absorptionsvorriohtungen zu beobachten war.
  • Nachstehend sind die charakteristischen Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens im einzelnen beschrieben: Das erste Merkmal besteht darin, daß die durch das Anhaften von Zunder bzw. Ste atz, das bei der Behandlung eines schwefeloxydhaltigen Gases mit einer Kalkaufschläaung zu einem Problem wird, verursachten Störungen durch ein völlig neuartiges Verfahren ausgeräumt werden. Bisher wurde allgemein angenommen, daß die Steinansatz- bzw. Zunderbildung auf den Umstand zurückzuführen ist, daß eine Absorptionsflüssigkeit infolge der Oxydation des in ihr enthaltenen Kalziumsulfits mit dem im Gas enthaltenen Sauerstoff und der Umwandlung in Kalziumsulfat übermäßig mit Gips gesättigt ist, so daß das Kalziumsulfat sich ablagert bzw. unter Steinansatz bsw. Zunderbildung ausfällt. Aus diesem Grund wurde als Gegennaßnahme für dieses Problem versucht, den Grad der Ubersättigung der Absorptionsflüssigkeit mit Gips zu senken, wobei es @@@ bekannt ist, der umgewälzten Absorptionsflüssigkeit Gipskeime zuzusetzen. Zur Verbesserung der Wir der zugesetzten Gipskeine ist es auch bekannt, die Gipskeime nach ihrer Zugabe eine gewisse Zeitspanne lang in der Absorptionsflüssigkeit zu halten. In diesem Zusammenhang ist es von Wichtigkeit, daß es sich erfindungsgeiäß durch Versuche herausgestellt hat, daß es zwei Arten von Zunder bzw. ßteinansatz gibt, nämlich einmal einen vergleichsweise harten Zunder bzw. Steinansatz aus - wie erwähnt - Gips und einen vergleichsseine weichen Zunder bzw. Steinansatz, der aus einem Gemisch aus Kalziumkarbonat, Kalziumsulfit und Gips besteht.
  • Die Bildung des genannten harten Zunders bzw. Steinansatzes kann z.B. durch die erwähnte Zugabe von Gipskeimen unterdrückt werden, während die Ausfällung des zuletzt genannten Zunders bzw. Steinansatzes unvermeidlich ist; die einfache Begünstigung der Strömung der umgewälzten Absörptionsfliissigkeit ist dabei unzureichend, um die ZunderS bzw. Steinansatzbildung auszuschalten. Die bekannten Absorptionsvorrichtungen wurden infolge der Ablagerung von weichem Zunder bzw. Steinansatz an ihren Innenflächen nach einigen Betriebstagen unwirksam, so daß es dann erforderlich wurde, die Vorrichtung zu öffnen, den Steinansatz zu entfernen und außerdem die Vorrichtung-Innenflächen mit flüssigen Chemikalien zu waschen. Erfindungsgemäß hat sich bezüglich der Entfernung dieses weichen Zunders bzw. Steinansatzes folgendes ergeben: Es hat sich nämlich gezeigt, d dann, wenn im Betrieb der Absorptionsvorrichtung der pH-Wert der in ihr umgewälzten Absorptionsflüssigkeit auf höchstens 7,) und mindestens 6,5 gehalten wird, die Absorptionsvorrichtung kontinuierlich und ohne Ausfällung oder Absetzung von Zunder bzw. Steinansatz und mit einem Schwefeloxyd-Entfer nungsgrad betrieben werden kann, der praktisch der gleiche ist wie bei einem nahe bei 11 liegenden pH-Wert. Bei niedrigem pH-Wert der Absorptionsflüssigkeitlwird nämlich der in ihr enthaltene Anteil an Kalziumkarbonat klein, so daß die Viskosität und mithin die Adhäsionsfähigkeit der Absorptionsflüssigkeit reduziert wird. Es ist jedoch zu beachten, daß der pH-Wert der Absorptionsflässigkeit im oben genannten Bereich gehalten werden muß, da ein übermäßig niedriger pH-Wert eine Herabsetzung des Schwefeloxyd-Absorptionsgrads hervorruft.- Ein anderes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Prozentsatz an verfügbarem Kalk auf nahezu 100 erhöht und der pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit auf einen Wert reduziert wird, bei dem auf vorteilhafte Weise Gips gewonnen werden kann. Bei den herkömmlichen Verfahren wurde nämlich im allgemeinen nur auf die Erhöhung des Schwefeloxyd-Entfernungsgrads Wert gelegt, während es bei Rauch-Abgasen, die Schwefeloxyd in vergleichsweise niedriger Konzentration enthalten und die als Ursache für eine Luftverschmutzung angesehen werden, als schwierig angenoflen wurde, den für die Entfernung von Schwefeloxyd dienenden verfügbaren Kalkprozentsatz zu erhöhen und den pH-Wert der Absorptionsflüssigteit auf einen gewünschten Wert zu senken Infolgedessen wurde herkömmlicherweise ein Verfahren angewandt, bei welchem Gas schwefeliger Säure von hoher Konzentration von außen her in ein Entschwefelungssystem eingeführt wird, um von der Absorptionsflüssigkeit absorbiert zu werden, eo das der nicht umgesetzte Kalk beseitigt und der pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit auf den gewünschten Wert eingestellt wird.
  • Bei dem vorstehend in Verbindung mit Fig. 1 beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahren ist die Vorrichtung in eine Vorstufen- Absorptionsvorrichtung 2 und eine achstufen-Absorp tionsvorrichtung 3 unterteilt, wobei ein zu behandelndes Abgas nacheinander durch die beiden Stufen 2, 3 hindurchgeführt wird, während eine eine Kalkaufschlämmung enthaltende Absorptionsfltissigkeit zuerst in der Nachstufen-Absorptionsvorrichtung 3 und dann in der Vorstufen-Absorptionsvorrichtung 2 umgewälzt wird; auberdem wird dabei der pH-Wert der Absovptionsflässigkeit in der Nachstufe auf 6,5 - 7,5 und in der Vorstufe auf 3,5 -- 4,5 eingestellt, so daß die Absorption von Schwefeloxyd hauptsächlich in der Nachstufe und die Umsetzung des nicht umgesetzten Kalks in der Vorstufe erfolgt. Auf diese Weise wurde es möglich, gleichzeitig sowohl einen hohen Schwefeloxyd-Absorptionsgrad als auch einen hohen Prozentsatz an verfügbarem Kalk aufrecht zuerhalten. Wie sich aus Fig. 3 erkennen läßt, bleibt in der Absorptionsflüssigkeit praktisch kein nicht umgesetzter Kalk zurück, wenn das Verfahren in der Weise durchgeführt wird, daß der pH-Wert der Äbsorptionsfliissigkeit in der Vorstufe im Bereich von 3,5 - 4,5 gehalten wird. Eine übermä-Bige Senkung des pH-Werts ist wegen der zunehmenden korrosiven Wirkung der Absorptionsflässigkeit unerwünscht.
  • Ein anderer Vorteil der Unterteilung der Absorptionsvorrichtung in zwei Stufen besteht darin, daß durch die gleichzeitige Gewährleistung eines hohen Schwefeloxyd-Absorptionsgrads und eines hohen Prozentsatzes an verfügbarem Kalk die Höhe der turmförmigen Absorptionsvorrichtungen im Vergleich zu einer einstufigen Absorptionsvorrichtung stark verringert werden kann. Beispielsweise beträgt bei der Behandlung eines Verbrennungsgases'das Schwefeloxyd in einer Konzentration von 1000 ppm enthält, unter Verwendung eines gitterartig gepackten Turms mit einem tltissigkeit:Gas-Verhältnis von 7 1/m3 und einer Gasdurchsatzmenge von 3 nds die effektive Höhe eines aus einem einzigen Absorptionsturm bestehenden Waschturms, bei dem ein Schwefeloxyd-Absorptions grad von 90% und ein Prozentsatz an verfügbarem Kalk von 96% ersielt werden soll, 17,3 m, während sie bei einem in zwei Stufen von Absorptionstürmen unterteilten Waschturm insgesamt nur lim beträgt.
  • Kurz gesagt. ist es fur die Erfindung nur wesentlich, den Absorptionsvorgang in zwei gegenüber dem Gasstrom nacheinander durchgeführte Stufen zu unterteilen und den pH-Wert der umgewälzten Absorptionsflüssigkeit in der Vorstufe im Bereich von 3,5 - 4,5 und in der Nachstufe im Bereich von 6,5 - 7,5 zu halten. Infolgedessen kann das erfindungsgemäße Verfahren außer mit der vorher beschriebenen Vorrichtung auch mit einer in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung durchgeführt werden, bei welcher nur eine Absorptionvorrichtung vorgesehen ist, deren Innenraum in zwei Abschnitte für die erste und die zweite Absorptionsstufe unterteilt ist.
  • Je nach der Schwefeloxydkonzentration des zu behandelnden Abgases kann das Verfahren auch mit der Vorrichtung gemäß Fig. 5 durchgeführt werden, bei welcher das Einlaßgas für eine Absorptionsvorrichtungder ersten Stufe in zwei Ströme aufgeteilt wird, von denen der eine unmittelbar in die Nachstufen-Absorptionsvorrichtung und der andere über die Vorstufen-Absorptionsvorrichtung in die Nachstufen-Absorytionsvorrichtung eingefuhrt wird.

Claims (1)

  1. Patent anspruch
    Naßverfahren zur Entschwefelung eines Abgases, Rauchgases o. dgl. unter Verwendung von Kalk als Absorptionsmittel, bei welchem das schwefeloxydhaltige Gas zur Beseitigung seines Schwefeloxydgehalts mit einem flüssigen Absorptionsmittel gewaschen wird, das Kalziumhydroxyd oder alziumkarbonat enthält, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß eine gegenüber dem Gasstrom in zwei hintereinandergeschaltete Stufen, nämlich in eine Vorstufen- und eine Nachstufen-Absorptionsvorrichtung unterteilte Vorrichtung verwendet wird und daß das flüssige Absorptionsmittel in der Vorstufen-Absorptionsvorrichtung mit einem pH-Wert von 3,5 - 4,5 und in der Nachstufen-Absorptionsvorrichtung mit einem pH-Wert von 6,5 - 7,5 umgewälzt wird.
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