DE2247756A1 - Estrichmasse auf gipsbasis fuer fussboeden - Google Patents
Estrichmasse auf gipsbasis fuer fussboedenInfo
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Description
TELEFON CO5U) 62 84 73 Unser Zeichen 186/6
Datum 28. September 1972
H. & E. Börgardts KG.
Estrichmasse auf G-ipsbasis für Fußböden
Die Erfindung bezieht sich auf eine Estrichmasse auf Gipsbasis für Fußböden.
Estriche zur Herstellung fugenloser Bodenbeläge aus einer nach dem Aufbringen "erhärtenden Masse aus Zement-,
Gips-, Traß- und Kalkmörtel sind seit langem bekannt. Schon im Mittelalter und in klassischen Zeiten.bat man, wie das
Wort Estrich sagt, fugenlose Bodenbeläge aus gipshaltigen Mass-en ,hergestellt. Die Herstellung -von Gipsestrichen hat
jedoch in unserer Zeit ihre Schwierigkeiten, weil es nicht, wie in früheren Zeiten, möglich ist, aus hochgebranntem, aus
natürlichem Gipsgestein gewonnenem Anhydrit II hergestellte Estriche nach der Verarbeitung mit Wasser lange Zeit liegen
zu lassen, bis völlige Umsetzung stattgefunden hat.
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WR/Ho
Die Verwendung von Anhydrit II aus in der chemischen Industrie anfallendem Gips ist auch problematisch, weil es
zunächst erforderlich ist, den Anhydrit auf eine feinste Korngröße zu zermahlen, und schließlich benötigt er für
seine Umwandlung in das Dihydrat starke Anreger, und außerdem verläuft die Hydratation sehr langsam, deshalb muß der
Boden Lange liegen, ehe er begangen \erden kann. Hinzu kommt,
daß die Verarbeitung auf der Baustelle eine exakte Dosierung von Bindemittel, Anreger und Zuschlagstoffen erforderlich
macht, da bei Über- oder Unterdosierung schwerwiegende Schäden entstehen. Außerdem können bei der Verwendung von
Anhydrit II beider Arten Schwierigkeiten dadurch entstehen, daß der Estrich zu schnell austrocknet, so daß im Estrich
nicht hydratisierte Anhydrit-Anteile zurückbleiben. Bei späterer Feuchtigkeitsaufnahme geht jedoch dann die Hydratation
weiter, wodurch Spannungen im Gefüge entstehen können, die zu großen Schaden führen.
Es ist ferner vorgeschlagen worden, Alpba-Kalzium-Halbhydrat
zur Herstellung von I'ußbodenestrichen zu verwenden.
Diese Modifikation des Halbhydrats hat jedoch den Nachteil, daß sie große Expansionen bei der Verarbeitung erfährt, die
bis zu 0,5 fo linear betragen, wogegen zulässig höchstens
0,1 $> sind.
Als weitere Modifikation zur Herstellung eines Estriohes
auf Gipsbasis stünde das Beta-Halbhydrat zur Verfügung. Beta-Halbhydrat hat nun eine erheblich geringere Expansion, aber
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dabei -wieder die Nachteile niedriger Festigkeitswerte, was
für die Verwendung als Estrich ebenso nachteilig ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, diese bei der Herstellung von !Fußbodenbelägen (Estrichen) auf
Gipsbasis auftretenden Probleme zu beseitigen und eine Estrichmasse auf Gipsbasis zu schaffen, die die für einen
Estrich erforderlichen Festigkeiten besitzt, mit einem erheblich
geringeren Expansionswert (gegen 0,1 ^), die in bequemer Weise aufgebracht werden kann, aber im Gegensatz
zum Anhydrit nach wenigen Stunden schon begehbar ist..
Gelöst werden diese Probleme durch eine Masse bestehend aus 100 kg eines Gemisches aus 0,4 bis 1,5 Gew.^ Verflüssiger,
0,001 bis 0,05 Gew.fo Abbindeverzögerer, 5 bis
20 Gew.?6 Weikalkhydrat (Ca(OH)2) und Rest Alpha-Halbhydrat
und 100 kg Bausand mit einer Korngröße von 0 bis 3 mm.
Diese Mischung wird in der üblichen Weise unter Zugabe von Wasser in einer Menge, die zur Herstellung einer verarbeitungsfähigen
Estrichmasse ausreicht, angemacht, gerührt und. an der gewünschten Stelie vergossen.
Die Herstellung einer solchen Mischung geschieht vorzugsweise, bis auf den zugesetzten Bausand, herstellungsseitig,
d.h. der Hersteller liefert ein Gemisch bestehend aus Alpha-Halbhydrat, Verflüssiger, Verzögerer und Weißkalk,
während der Bausand im Verhältnis etwa 1 : 1 an der Baustelle dazu gemischt wird.
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Eine bevorzugte Zusammensetzung dee gipsbaltigen Teiles sieht folgendermaßen aus: 0,2 Gew.# Verzögerer, 1,0 Gew.#
Verflüssiger, 20,0 Gew.jS Weißkalkhydnat und 78,8 Gew.%
Alpba-Halbbydrat in einer Korngröße von 0 bis 2 ram.
Unter Verzögerer wird ein Stoff verstanden, der in der Gips verarbeitenden Wirtschaft bekannt ist und die Abbindezeit
des Gipses verzögert. Ein besonders bekannter Verzögerer ist z.B. das Retardan, duroh das eine Verzögerung
der Abbindezeit je nach Menge zugesetzten Verzögerers um mehrere Stunden erreichbar ist.
Unter Verflüssiger soll eine Verbindung oder ein Stoff verstanden werden, der geeignet ist, Anmaohwaseer in der
Masse einzusparen, und bei dem es sich beispieleweise um hochkondensierte, hochmolekulare, wasserlösliche Aminoplaste
auf der Basis Melarain-Forraaldebyd handelt, die entweder
an wenigstens einer NHg-Gruppe duroh Sulfit- oder Sulfonsäure-Gruppen oder durob anorganische oder organische
Amide modifiziert sind. Ferner Bind waeeerlösliobe Polykieselsäuren
geeignet.
Für stark belastbare oder strapazierte Estriche kann die Mischung, die das Alpha-Halbhydrat enthält, noch einen
Gipsbärter enthalten, beispielsweise Aluminiumsulfat in
Pulverform und in einer Menge von ca. 0,5 Gew.# bezogen auf
das das Halbhydrat enthaltende Gemisch. Anstelle von Aluminiumsulfat
kann aber auch Portlandzement verwendet werden, den man dann in einer Menge von ca. 5,0 Gew.# zusetzt.
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Die Herstellung des Alpha-Halbhydrats geschieht in. an.
sich bekannter Weise, indem man den Rohgipsstein auf eine leilgröße von 2 bis 15 cm knorpelt, ihn dann in bekannter
Weise in gesättigter Wasserdampfatmosphäre unter Druck entwässert , und zwar bis auf einen Kristallwassergehalt zwischen
5 und 6 Gew.^. Dieses so erhaltene gebrannte Gut.
wird dann in geeigneten Mahlanlagen auf eine Korngröße von O bis 2,0 ram zermahlen und das so erhaltene Alpha-Halbhydrat
in der oben angegebenen Mischung verwendet.
Die aus dieser Masse hergestellten Estriche können,-wie
bereits gesagt, drei Stunden nach dem Vergießen begangen werden. Sie besitzen eine hohe Festigkeit und. Belastbarkeit,
und ihre Expansion liegt weit unter 0,1 σβ>
linear.
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Claims (5)
1. Estrichmasse auf Gipsbasis für Fußböden, gekennzeichnet
durch eine Masse bestehend aus 100 kg eines Gemisches aus 0,4 bis 1,5 Gew.$ Verflüssiger, 0,001 bis 0,05 Gew.$>
Abbindeverzögerer, 5 bis 20 Gew.°/>
Weißkalkhydrat (Ga(OH)2)
und Rest Alpha-Halbhydrat und 100 kg Bausand mit einer
Korngröße von 0 bis 3 ram.
2. Estrichmasse nach Anspruch 1, daduroh gekennzeichnet, daß
die Korngröße des Bausandes im Bereiche von 0 bis 3 mm liegt und daß der Gipsmasse ein Gipshärter zugesetzt ist.
3. Masse nach Atispruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gipshärter Aluminiumsulfat in Pulverform ist und eine Menge ausmacht, die ca. 0,5 Gew.$ der Gipsmasse beträgt.
4. Masse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Gipshärter Portlandzement in einer Menge von ca. 5»0
der Gipsmasse beigemischt ist.
5. Hersteilung einer Gipsmasse nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gipsmasse bestehend aus 100 kg eines Gemisches aus 0,4 bis 1,5 Gew.# Verflüssiger,
0,001 bis 0,05 Gew.# Abbindeverzögerer, 5 bis 20 Gew.#
Weißkalkhydrat (Ca(OH)2) und Rest Aipba-Halbhyärat herstellerseitig
vermischt und verpackt ist und der Bausand
an der Verarbeitungsstelle gelagert ist.
4098U/0730
Priority Applications (4)
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- 1972-09-29 DE DE19722247756 patent/DE2247756A1/de active Pending
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- 1973-09-21 CH CH1353673A patent/CH598148A5/xx not_active IP Right Cessation
- 1973-09-28 FR FR7334851A patent/FR2201387B3/fr not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1434295A (en) | 1976-05-05 |
CH598148A5 (de) | 1978-04-28 |
FR2201387B3 (de) | 1976-08-27 |
FR2201387A1 (de) | 1974-04-26 |
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