DE2241303C3 - Anordnung zur druckmindernden Dekontaminierungssprühung für eine Kernreaktoranlage - Google Patents
Anordnung zur druckmindernden Dekontaminierungssprühung für eine KernreaktoranlageInfo
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Description
3° Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur druckmindernden
Dekontaminierungssprühung für eine Kernreaktoranlage bestehend aus einem Kernreak-
^sicherheitsbehälter, einem Reaktorkern innerhalb des Sicherheitsbehälters, wenigstens einem Reaklorkern-Flutungsbehälter
in wahlweiser Strömungsverbindung mit dem Reaktorkern, einem Flutungsmedium, das einen Neutronenabsorber enthält und sich
innerhalb des Flutuiigsbehälters befindet, um den Reaktorkern
zu fluten, wenn die Strömungsverbindung hergestellt ist. Pumpen zum Umwälzen des Flutungsmediums
durch den Reaktorkern, Sprühvorrichtungen, die mit dem Reaktorsystem verbunden sind, um
dasselbe mit dem mit dem Neutronenabsorber versetzten Flutungsmedium zu besprühen, Hydroxydspeichervorrichtungen
in Verbindung mit den Sprühvorrichtungen um einen pH-Wert von etwa 9,5 in dem
Flutungsmedium aufrechtzuerhalten, und Vorrichtungen zur Speicherung eines Jod-Absorptionsmittels,
welches dem Sprühmedium zwecks Aussprühung durch die Sprühvorrichtungen zugemischt wird.
Kernreaktoren für Energieerzeugung sowie auch für Plutoniumerzeugung, Forschung und andere
Zwecke besitzen gewöhnlich eine Füllung aus spaltbarem Uran in einer oder mehreren Gruppen von Stäben,
die innerhalb eines Reaktorbehälters gelagert sind. Das spaltbare Material innerhalb der einzelnen
Brennstäbe wird außerdem häufig durch eine Umfangshülse aus Zirkonlegierung, nichtrostendem Stahl
oder einem anderen geeigneten Werkstoff geschützt. Die Wärme, die durch den neutroneninduzierten
Spaliprozeß innerhalb des Kernbrennstoffs erzeugt wird, wird bei Druckwasserreaktoren dadurch abgeführt,
daß Hochdruck-Primärkühlwasser über die einzelnen Stäbe geleitet wird. Das Primärkühlmittel
nimmt dabei die Wärme aus den Stäben auf, und diese Wärme w;rd durch konventionelle Vorrichtungen in
Nutzarbeit, z. B. elektrische Energie, umgewandelt.
Im Interesse der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit
sowie wegen der bedeutenden Investition, die ein Kernreaktor darstellt, sind viele Überlegungen
über die Merkmale der wahrscheinlichen Unfälle und über die Verfahren angestellt wo den, mit denen man
die Wirkungen dieser wahrscheinlichen Unfälle beherrscht. In diesem Zusammenhang ist oft ein Kühlmittelausfall
vorausgesetzt worden, bei dem für die Zwecke der Sicherheit sbeurteilung angenommen
wird, daß der Reaktorkern sein Primärkühlmittel verlöre:
hat. Man glaubt, daß ein Unfall dieser Art zu einer plötzlichen Erhöhung der Brennstabtemperatur
und zu einem Brennstabhüisenbruch führen kann.
Als Folge dieser Untersuchungen ist die Aufstellung von Reaktorkern-Flutungsbehällern empfohlen
worden, um den Kern mit »Bor«-Wasser zu fluten. Das Wasser stellt dabei natürlich ein Notkühlmittel
für den Kern dar. Das in tier Lösung vorhandene Bor - in typischer Weise durch den Zusatz von 1,22 Gewichtsprozent
Borsäure (H3BO3) erreicht - fängt außerdem
Neutronen innerhalb des Kerns ein und vermindert dadurch die Reaktorleistung. Der Reaktorkern
wird dennoch weiterhin »Zerfallswärme« erzeugen, in erster Linie infolge des radioaktiven Zerfalls
di-i Spaltprodukte, die sich in dem Brennstoff ansammeln.
Somit muß das Bcirwasscr eine beträchtliche Zeitlang nach dem Kühlmittelausfall über Wärmetauscher
weiter umgewälzt werden, um diese Zerfallsv, „fine abzuführen.
f nter diesen Umständen ist es fast sicher, daß bei
einem eintretenden Brennstab-Hülsenbruch radioak-Ii-.
e Spaltprodukte in die Atmosphäre um den Rcak-IiM
behälter gelangen. Untersuchungen haben z. B. ge-/i_..;t,
daß der Spaltproduktvorrat in dem Kern einer i\|)ischen Kraftanlage zu 1000 MWtl eine Aktivität
vt).ι 1,1 X H)"'Curie erreichen kann. Ks hat weiter
»ic η Anschein, daß Jod und andere Halogene 7,5 X
|tiv Curie dieser Aktivitäi ausmachen. Um diese bedeutende
Quelle radioaktiver Kontaminierung bei eine r zufälligen Freigabe zu vermindern, sind deshalb
Verfahren entwickelt worden, die das Jod und die JoJverbindungen, von denen Mcthyljodid (CH3I) typisch
ist, aus der Umgebung des Reaktorbehälters abzusaugen.
Zu diesem Zweck werden Reaktoren oft in einem »Sicherheitse-Gebäude untergebracht, das konstruiert
ist, um den Reaktor von der Atmosphäre außerhalb der Konstruktion bei einem Unfall abzusperren.
Eine solche Absperrung des Reaktors begrenzt die Verbreitung radioaktiver Spaltprodukte auf den unmittelbaren
Raum um den Reaktorbehälter herum. Da bei einem Kühlmittelausfall das Sicherheitsgebäude
wahrscheinlich Frischdampf bei Drücken ausgesetzt wird, die über dem atmosphärischen Druck
liegen, werden oft Kaltwassernebel- oder -sprühsysteme
eingebaut, um den Dampf innerhalb des Gebäudes zu kühlen und zu kondensieren und um auf
diese Weise den Dampfdruck herabzusetzen und die Luftdichtigkeit des Sicherheitssystems zu erhalten.
Es ist weiterhin bekanni, chemische Lösungen dem Sprühnebel zuzusetzen, urn weiterhin bei der Dekontaminierung
und Jodabsai.gung behilflich zu sein. Eines
der wirksameren Jod-Absorptionsmittel in dem Bor-Sprühwasser besteht aus 1 Gewichtsprozent Natriumthiosulfat
(Na2S2O1). Der Strahlung oder hohen
Temperatur ausgesetzt, nuigt jedoch der Sä'urecharaktcr
des Borwassers dazu, die Qualität des Natriumthiosulfats in der Lösung zu mindern, wodurch ein
Schwefelniederschlag erzeugt und die Jodabsorptionswirkung des Mediums verringert wird. Um dieses
Problem zu lösen und eine stabilere Natriumthiosulfatlösung
zu schaffen, ist Ätznatron (NaOH) dem Sprühnebel zugesetzt worden, um die saure Flüssigkeit
in eine basische Lösung mit einem pH-Wert von etwa 9,5 umzuwandeln. In diesem Zusammenhang ist
der pH-Wert ein gewisses Maß füi den sauren oder
ίο basischen Charakter eines Mediums. Neutrale Lösungen
haben einen pH-Wert von 7; saure Lösungen haben einer. pH-Wert von weniger als 7, während alkalische
Lösungen einen pH-Wert von größer als 7 haben. Die chemische Reaktivität von Ätznatron und AIuminium
ist ziemlich groß und führt zu der Entwicklung von Wasserstoff gas. Um eine wirksame Radiojod-Dekomaminierungswirkung
zu gewährleisten :st es deshalb notwendig, Aluminiumeinrichtuiigen und
Aluminiumkonstruktionsteile in dem Sicherheitsgebäude nicht zuzulassen, damit eine Zerstörung der erforderlichen
Sicherheitseinrichtungen vermieden und die Ansammlung von Wasserstoff gas innerhalb des
Sicherheitsgebäudes in einer explosiven Konzentration ausgeschaltet wird.
Die wirtschaftlichen und technischen Nachteile durch diesen Ausschluß des Aluminiums sind ziemlich
groß. So müssen z. B. in einigen Fällen innerhalb des gesamten Sicherheitsgebäudes Materialien verwendet
werden, die teurer und weniger wirksam als Aluminium sind; ein typisches derartiges Material ist nichtrostender
Stahl. Erläuternd sei darauf hingewiesen, daß in Sicherheilsgebäuden bereits eine reflektierende
Isolierung aus thermisch weniger wirksamen und kostenmäßig teurerem nichtrostendem Stahl eingesetzt
worden ist, um diese mögliche Aluminiumkorrosionsschwierigkeit /u umgehen. Um eine gewisse quantitative
Vorstellung von der Größe dieses Problems zu vermitteln, sei gesagt, daß die freiliegende reflektierende
Isoiierfläche eines gewerblich betriebenen Kernreaktors häufig ISOOO Quadratmeter überschreitet.
Zwei Wege sind beschritten worden, um dieses Problem /u lösen; Eine intensive Forschung ist durchgeführt
worden, um Substanzen zu finden, die nicht nur eine geeignete Affinität für Jod- und Jodveibindungen
besitzen, sondern auch chemisch mit mehr wünschenswerten Materialien für die Innenausstattungen
von Sicherheitsgebäuden vereinbar sind. Diese Untersuchungsreihe hat dazu gefünrt, daß mehrere
Verbindungen gefunden wurden, von denen jedoch alle ein Merkmal zu haben scheinen, das zu beansianden
ist. Hydrazin (N2H4) z. B. ist ein ausgezeichnetes
Jod- und Jodid-Absorptionsmittel. Es ist jedoch durch unannehmbare Strahlungs- und Temperatur-Unbcständigkeiten
gekennzeichnet. Es ist auch eine Wasserstoffgas-Absorptionsapparatur
entwickelt worden, um das Explosionspolential innerhalb des Sicherheilsgebäudes zu vermindern. Hinrichtungen dieser
Art «.ind jedoch teuer und weisen andere praktische Nachteile auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, die Vorteile einer stabilen
Natriumthiosulfat-Sprühlösung mit denen der Aluminiumeinrichtungen und Aluminium-Konstruklionsteile
von Sicherheitsgebäuden zu verbinden.
Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Anordnung erfindimgsgemäß dadurch gelöst, daß
Vorrichtunjien zur Socicheruna eines Aluminium-
Korrosionsschutzmittels vorgesehen sind, welches dem Sprühmittel und dem genannten Jod-Absorptionsmittel
zugemischt wird, um eine Aluminiumkorrosion beim Besprühen des Reaktorsystems zu vermeiden.
Es ist z. B. experimentell nachgewiesen worden, daß der Zusatz von weniger als 0,1 Gewichtsprozent
Natriumsilikat (Na2SiO,) oder Wasserglas zu der
Sprühlösung die Aluminiumkorrosion um mehr als 99% herabsetzt. Dementsprechend erlaubt in einer
typischen Ausführungsform der Erfindung eine Sprühlösung, die aus 1 Gewichtsprozent Natriumthiosulfat,
1,22 Gewichtsprozent Borsäure, 0,528 Gewichtsprozent Ätznatron und 0,1 Gewichtsprozent
Natriumsil'kat zusammengesetzt ist, die Verwendung von Aluminium innerhalb des Sicherheitsgebäudes in
den Fällen, für die es bevorzugt wird.
Andere Aluminiumkorrosionsschutzmittel können anstatt des obengenannten Natriumsilikats verwendet
werden. Das herausragende Merkmal dieser Schutzmittel ist die Wirkung, mit der sie eine Aluminiumkorrosion
in einer Grundlösung verhindern, ohne ernsthait die Jod-Absorptionsäquivalenz des gelösten
Natriumthiosulfats zu verringern.
Im einzelnen umfaßt eine Ausführungsform der Erfindung einen Kernreaktor-Druckbehälter, der einen
Kern aus Spaltmaterial besitzt. Wenigstens ein Reaktorkern-Flutungsbehälter ist angeschlossen, um
Borwasser in den Kern bei einem Kühlmittelausfall zu leiten. Um die Zerfallswärme nach dem anfänglichen
Kernfluten abzuführen, befördern Pumpen das Borwasser von dem Kern über Kühler, die ihrerseits
die Wärme an die Atmosphäre oder an einen anderen geeigneten Wärmeableiter abgeben. Das druckmindernde
Sprühsystem ist ebenfalls an das Borwasser-Zirkulationssystem angeschlossen.
Sprühpumpen saugen Borwasser aus dem Zirkulationssystem an und mischen dieses Wasser mit einer
Ätznatronlösung, um das saure Zirkulationsmedium in ein solches mit einem basischen pH-W«rt von etwa
9,5 zu verwandeln. Dieses Ätznatron wird im übrigen einem Vorratsbehälter entnommen, der an das Sprühsystem
angeschlossen ist.
Das kühle Grundgemisch aus Borsäure und Ätznatron wird in den Leitungen des Sprühsystem mit einer
geeigneten Konzentration von Natriumthiosulfat versetzt, um die notwendige Jod-Absorptionsfähigkeit
aufzuweisen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird eine wäßrige Lösung von Natriumsilikat oder Wasserglas
mit der Sprühflüssigkeit in einer Konzentration von etwa 0,1 Gewichtsprozent und vorzugsweise
0,075 Gewichtsprozent vermischt, um eine Aluminiumkorrosion in dem Sicherheitsgebäude zu verhüten.
Die Reaktorgebäude-Sprühpumpen drücken das ganze Gemisch in das Sicherheitsgebäude über eine
Reihe von Nebel- oder Sprühdüsen, die in der Nähe des Dachs angeordnet sind. Die Sprühung neigt dazu,
den Dampf in der Atmosphäre zu kondensieren und durch eine Verringerung des Gebäudeinnendrucks die
Luftdichtigkeit des Sicherheitsgebäudes zu erhalten. Außerdem nimmt das Natriumthiosulfat in dem
Sprühnebcl Jod und Jodverbindungen aus dem Dampf-Luft-Gemisch auf. Dieses Kondensat läuft
schließlich zu einer niedrigen Stelle oder einem Notsumpf in der Reaktorgebäudekonstruktion ab; daraus
saugen die Zcrfallswärmcabführungspumpen und die Rcaklorgebäude-Sprühpumpen ab, um das Medium
durch den Reaktorkern und die Sprühdüsen zu irezirkulieren. Dieser Vorgang wird fortgesetzt, bis die
Verhältnisse innerhalb des Sicherheitsgebäudes genügend stabil und sicher geworden sind, damit andere
Dekontaminierungs- und Reparaturverfahren eingeleitet werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben.
ίο Die einzige Figur zeigt ein Schema eines typischen
Reaktorgebäude-Sprühsystems.
Das Reaktor-Sicherheits-Gebäude 10 besteht aus Stahlbeton und ist mit einer luftdichten Membrane
aus nichtrostendem Stahl ausgekleidet, um zu verrneiden, daß in dem unwahrscheinlichen Fall eines zufälligen
Austritts radioaktive Spaltprodukte in die Atmosphäre gelangen können.
Das Reaktorgebäude 10 ist vorgespannt, um eine begrenzte Höhe inneren Dampt-Überdrucks aushalao
ten zu können. In Übereinstimmung mit den Verhältnissen des vorausgesetzten Kühlmittelausfalls wird der
Dampf dadurch erzeugt, daß heißes, unter einem starken Druck stehendes Wasser aus einem Reaklorbchälter
11 in die auf atmosphärischem Druck stehende as Luft innerhalb des Gebäudes 10 austritt. Unter diesen
Verhältnissen entspannt sich das in dem Behältci Il
unter einem starken Druck stehende Wasser /u Dampf.
Wie bereits zuvor erwähnt, besteht der Reakto. kern 12 innerhalb des Behälters 11 aus einer oder
mehreren Gruppen einzelner Brennstäbe (nicht dar gestellt). Die durch Neutronenreaktionen in dem
Brennstoff innerhalb dieser Stäbe erzeugte Wärme wird an unter Druck stehendes Primärküh'.wasser abgegeben,
das seinerseits die Brennstabtemperatur innerhalb annehmbarer Grenzen hält.
Bei dem angenommenen Kühlmittelausfali verursacht
ein Bruch oder eine undichte Stelle in dem Primärkühlmittelsystem das Entweichen von Dampf in
den Luftraum innerhalb des Gebäudes 10. Der Dampf erzeugt eine offensichtliche Erhöhung des Innen
drucks, dem das Gebäude 10 ausgesetzt ist. Bei diesen offensichtlichen Druckerhöhungen auf z.B. 2 kg 'errr
wiikt automatisch ein nicht dargestellter Druckfühlcr.
♦5 um den Kern 12 mit Borwasser aus den Kernflutungsbehältern
13 und 14 zu fluten. Das Wasser, mit dem diese Behälter gefüllt sind, fließt durch die Leitungen
15 bzw. 16 über zugehörige Schieber 17 und 20 sowie Rückschlagklappen 21 und 22. Die Leitungen 15 und
16 durchlaufen dann Durchtritte in einem biologischen Strahlungsschirm 23 sowie zugehörige RückschiagkJappen
24 und 25 innerhalb des Schirms 23 bevor sie in den Behälter 11 münden. Schwerkrafi
und Stickstoffgas unter einem genügend hohen Druck in den Behältern 13 und 14 drücken das Borwassei
in den Kern 12 und kühlen dadurch die Brennele mente auf eine konstruktiv zulässige Temperatur.
Das Borwasser senkt die Reaktorleistungshöhe weil Bor eine wesentliche höhere Wahrscheinlichkei
des Einfangs von im thermischen Gleichgewicht z\ der unmittelbaren Umgebung stehenden Neutronei
hat als irgendein anderes Element, das innerhalb de: Kerns 12 vorhanden ist. Somit verhindert das Bo
durch den Einfang einer Anzahl von Neutronen dei Fortgang und die Fortpflanzung der Neutronenspalt
reaktionskette. Auf diese Weise wirkt das Bor im wc sentlichen als ein »Gift«, das dazu neigt, den Reakto
zu entaktivieren und damit seine Leistung herabzuset
zen. Dementsprechend führt die Flutung dazu, daß die Leistung des Reaktorkerns sofort auf einen bedeutend
niedrigeren Wert herabgesetzt wird.
Der Zerfall, der die meisten der Spaltprodukte kennzeichnet, die sich innerhalb des Reaktorkerns 12
während des Leistungsbetriebs ansammeln, erzeugt jedoch weiterhin wesentliche Wärmemengen, obwohl
das Bor im wesentlichen die durch Neutronen induzierten Spaltreaktionen beendet hat. Diese durch die
Halbwcrtzeit der Spaltprodukte bestimmte Zerfallswarme wird in einem stetig abnehmenden Maße eine
beträchtliche Zeitlang befreit, nachdem das Bor beinahe die Neutronenspaltaktivität innerhalb des
Kerns 12 beendet hat.
Um diese Zerfallswärme abzuführen, wird ein Verfahren vorgesehen, bei dem Sprühflüssigkeit, die weiter
unten im einzelnen beschrieben wird, Dampfkondensat und Borwasser, das z. B. aus einer Bruchstelle
in dem Primärkühlmittelsystem ausgetreten ist, zirkuliert werden. Diese Medien sammeln sich an einer
auch Nolsumpf 26 genannten tiefen Stelle des Reaktorgebäudes. Die Medien werden dann durch Leitungen
27 und 30 in Stränge gepumpt, die Schieber 31 bzw. 32 sowie Eintritte zu einzelnen Zerfallswärmeabführungspumpen
33 und 34 einschließen. Jede dieser Pumpen drückt dann ein solches Medium über entsprechende Rückschlagklappen 35 und 36 in die
zugehörigen Leitungen 27 und 30. Das Medium in der Leitung27 strömt durch einen Zerfallswärmckühlcr
37, wo es Wärme abgibt, um eine Temperatur von etwa 30" C zu erreichen. Diese gekühlte Flüssigkeit
wird zu der Leitung 16 und dem Reaktorkern 12 durch einen Strang zurückgeleitet, der ein Durchgangsventil
41. einen Schieber 43 und eine Ruckschlagklappe 45
einschließt. In gleicher Weise strömt das Medium in der Leitung 30 von dem Austritt der Pumpe 34 über
den Zerfallswärmckühlcr 40, ein Durchgangsventil
42. einen Schieber 44 und eine Rückschlagklappe 46 zu der Leitung 15 und zu dem Reaktorkern 12.
Da die Zirkulation während einer relativ langen Zeit fortgesetzt werde»,maJL ist ein Borwasser-Vorratsbehälter
47 auBc^f^inpdcs Reaktorgebäudes 10
vorgesehen, um u. a. Zusatzmedium zur Verfugung zu stellen und somit die Verluste des Systems auszugleichen.
In diesem Zusammenhang wird Wasser, das eine Borsäurekonzentration von 1.22 Gewichtsprozent
enthält, von dem Behälter 47 durch eine Leitung 50 abgesaugt. Die Leitung 50 mündet in ein T-Stück 51,
das das Medium aus dem Behältei 47 auf die Leitungen
52 und 53 aufteilt. Die Leitungen 52 und 53 sind an die Eintritte der jeweiligen Zcrfallswärmepumpen
33 und 34 angeschlossen. In der Lciiung 53 strömt das Zusatz-Borwasscr durch einen Schieber 54 und
eine Rückschlagklappe 55. Zusa'z-Borwasscr in der
Leitung 52 muß auch durch einen Schieber 56 und eine Rückschlagklappe 57 zu dem Eintritt der Kreiselpumpe
33 strömen.
Fs wird daran erinnert, daß bei einem Kühlmittclausfall
angenommen wurde, daß das Druckwasscr sich beim Austritt aus dem nicht dargestellten Primärkühlmittclsystem
zu Dampf entspannt. Ein Sprühsystem 60 ist vorgesehen, um zu verhindern, daß der Dampfdruck
einen Bruch verursacht, der die Luftdichtigkeit
des Sicherheitsgebäudes 10 zerstören würde. Das Sprühsystem 60 sprüht einen Guß oder einen Nebel
von verhältnismäßig kühlem Wasser mil einer Temperatur von z. B. 30" C in die inm-rhalb des Reaktorgebäudes
10 herrschende Atmosphäre aus, von der angenommen wird, daß sie mit Dampf und Luft gefüllt
ist. Der Dampf kondensier! und vermischt sich mit dem Sprühnebel und strömt zu dem Notsumpf 26. Die
auf die beschriebene Weise erfolgende Kondensation des Dampfes verringert notwendigerweise den Druck,
der auf das Innere des Sicherheitsgebäudes 10 ausgeübt
wird.
Genauer gesagt, die Kühlflüssigkeit wird in das Gebäude
10 aus Sprühdüscngruppen 61 und 62 gestrahlt, die mit einzelnen Leitungen 63 und 64 in der Nähe
der Decke des Reaktorgebäudes 10 verbunden sind. Der Sprühdruck wird durch eine Rcaktorgebäudc-Sprühpumpe
65 aufgebracht, die mit der Leitung 63 verbunden ist, und durch eine Reaktorgebäude-Sprühpumpe
66, die mit der Leitung 64 verbunden ist. Die Pumpe 65 saugt z.B. von der Sumpfleitung
30 und der Borwasscr-Vorratsbehälterleitung 53 an.
An der Verbindung zwischen den Leitungen 30 und 53 strömen die Flüssigkeiten in die Sprühleitung 63
über einen Strang, der einen Schieber 67 und eine Rückschlagklappe 70 einschließt, zum Eintritt der
Pumpe 65. Die Pumpe 65 drückt das Medium durch einen Strang, der einen Kühler 68 und ein Durchgangsventil
7i außerhalb des Gebäudes 10 einschließt, dann durch einen Durchtritt in der Sicherheitskonstruktion
und über eine Drosselklappe 72 innerhalb des Gebäudes 10 zu den Düsen 61. In gleicher
Weise saugt die Reaktorgebäude-Sprühpumpe 66 von der Sumpfleitung 27 und von der Vorratsbchälterleiiung
52 an. Das Medium strömt durch einen Schieber 73 und eine Rückschlagklappe 74 zu dem
Eintritt der Pumpe 66. Die Pumpe 66 drückt die Flüssigkeit
mit einem höheren Druck in die Leitung 64. Das unter Druck stehende Sprühmedium in der Leitung
64 strömt durch einen Kühler 69, ein Durchgangsventil 75 und eine Drosselklappe 76, die auch
innerhalb des Reaktorgebäudes 10 angeordnet ist, zu den Sprühdüsen 62.
Innerhalb des Sprühsystems wird das Borwasser in dem Vorratsbehälter 47 mit einer Atznatronlösung
gemischt, die in einem Behälter 80 gespeichert wird,
um die Borsäurelösung in ein Medium umzuwandeln. das einen pH-Wert von etwa 9,5 hat. Das Ätznatron
in dem Behälter 80 wird dem Borwasser über eine nicht dargestellte automatische Regelung zudosiert,
die auf einen beobachteten pH-Wert anspricht, indem sie die Ätznatronmenge regelt, um den gewünschten
pH-Wert von 4.5 einzuhalten. Wahlweise kann auch eine Handrcgclung od. dgl. benutzt werden, um eine
Gewichtskonzentration von 0,528 Gewichtsprozent Ätznatron in dem Gemisch einzuhalten. Wie in der
Zeichnung dargestellt, wird die entsprechende Ätznaironmenge
dem Behälter 80 über eine Leitung 81 entnommen und zu einem T-Stück geführt, das die Lösung
aufteilt und in eine Strömungslcitung 82 einführt, welche über einen Schieber 83 und eine Rückschlagklappe
84 mit der Leitung 52 verbunden ist. In gleicher Weise wird der Rest der Ätznatronlösung, dk
an dem T-Stück eingetroffen ist, durch eine Strö· mungsleiUing 85 über einen Schieber 86 und eine
Rückschlagklappe 87 zu der Strömungsleitung 53 geleitet.
In Übereinstimmung mit einem typischen Mcrkma der Erfindung wird eine Natriumsilikatlösung von ei
nem Vorratsbehälter 90 den Gcbäudesprühleitunger 63 und 64 durch einen Strang zudosiert, welche cin<
Leitung 91 sowie ein T-Stück einschließt, das die Lö sung /wischen einer Strömungslcitung 92, welche di(
409622/443
Wasserglaslosung mit der Leitung 63 verbindet, und einer weiteren Strömungslcitung 93 aufteilt, welche
an die Rcakiorgebäude-Sprühleitung 64 angeschlossen ist.
Die Strömungsleilung 92 wird wahlweise durch einen Schieber 94 und eine Rückschlagklappe 95 abgesperrt.
In gleicher Weise wird die Strömungsleitung 93 durch einen Schieber 96 und eine Rückschlagklappe
97 beeinflußt, die zwischen dem Behälter 90 und dem Eintritt in die Sprühpumpe 66 anguordnei
sind. Nalriumsilikai aus dem behaltet 90 wird vorzugsweise
dem Ätznatron-Borsäure- und Wasser-Grundgemisch in einer Menge zugegeben, die etwa
0,075 Gewichtsprozent dem gesamten Medium beisteuert. Diese Zudosierung kann automatisch durchgeführt
werden oder von Hand, indem man die chemische Zusammensetzung des Sprühnebels beobachtet
und entsprechend die Natriumsilikatmenge einstellt. die dem rezirkulierten Medium zugegeben wird, um
die gewünschten Anteile zu erhalten
In gleicher Weise wird 1 Gewichtsprozent Natriumthiosulfat
der Losung aus einem Natnumthiosulfat-Vorratsbehältci
100 über eine Auslriltsleitung 101 zugesetzt, die die Losung mit einem Mengenverteil-T-Stück
verbindet. Das T-Stuck teilt die N atrium-Ihiosulfatlösupg
zwischen einer Slrömungsleitung 102, die mit der Sprühlci'.ung 63 über einen Schieber
103 und eine Rückschlagklappe 104 verbunden ist, und einer Strömungsleilung 105 auf. die mit der Gebiiudcsprühlcitung
64 über einen Schieber 106 und eine Rückschlagklappe 107 verbunden ist. Es ist außerdem
festgestellt worden, daß et«as Ätznatron der Natriumthiosulfatlösung während der Speicherung
zugesetzt werden sollte, um den pH-Wert des gespeicherten Natriumthiosulfats auf etwa 10.S zu halten.
Vor der Reaktorprüfung oder dvm Leistungsbctrieb werden alle Vorratsbehälter fur das Spi uhsystem mit
den entsprechenden und anteiligen Mengen von Wasser und Reagentien gefüllt, wie es oben beschrieben
wurde, um die gewünschten Chcmikalicnkonzenirationen
in der Rez.iikulaiionsllussigkeit zu haben,
wenn alle gespeicherten Medien vollständig gemischt sind.
Im Betrieb könnte ein angenommener Kühlmittelausfall
durch einen Bruch im Reaktorbchälter 11 eintreten. In diesem Falle wird Wasser unter einem
extrem hohen Druck, z. B. in der Größenordnung von 150 kg/cm', in die Atmosphäre innerhalb des
Reaktorgebäudes 10 entweichen. Unter diesen Umständen wird das Druckwasser fast sofort zu
Dampf entspannen und das Reakloi gebäude 10 füllen. Ein nicht dargestellter Druckfühler innerhalb des
Sicherheitsgebäudes wird so eingestellt, daß er z. B. auf eine Erhöhung von 2 kg/cm2 des atmosphärischen
Drucks anspricht, indem er automalisch einen Alarm auslöst und gewährleistet, daß das Gebäude 10 von
der Außenwelt abgesperrt wird. Der Fühler öffnet auch die Schieber 17 und 20, die mit den Kernflutungsbehältern
13 bzw. 14 verbunden sind, um das Borwasser in den Kern 12 zu fördern. Diese Flutung
sollte damit beginnen, den Kern zu kühlen und die Reaktorleistung durch umfangreichen Einfang von
thermischen Neutronen innerhalb des Bors der FIulungslösung zu senken.
Dieses Borwasser wird auch dazu neigen, in dei gleichen Weise wie das Primärkühlmittel aus dem Reaklorbehälter
II zu entweichen. Um den Dampfdruck innerhalb des Gebäudes 10 zu vernichten, werden außerdem
entsprechende Ventile geöffnet und die Gebäudesprühpumpen 65 und 66 eingeschaltet; diesel
ben saugen dann kühles Medium mit einer Temperatür von etwa 30" C aus dem Sumpf 26 innerhalb de-Gebäudes
10 und aus dem Borwasser-Vorratsbehäitci 47 an, der außerhalb des Gebäudes liegt. Eine ange
mcssene Sprühlösungsmenge von 30° C wird der
Dampf in der Atmosphäre kondensieren und den Druck innerhalb des Sicherheitsgebäudes senken.
Wenn die Reaktorgebäude-Sprühpumpen 65 um 66 eingeschaltet sind, werden auch Ätznatron vot
dem Behälter 80, Natriumsilikat von dem Behältei 90 und Natriumthiosulfat von dem Behälter 100 dei
Borwasstrlösung zugesetzt, die zu den Sprühdosen 61 und 62 gepumpt wird. Bei der dargestellten Ausführungsform
der Erfindung werden diese Reagenzien mit der Borsäurelösung in den bevorzugten Gewichtsprozentsälzen
verbunden, weil die richtigen relativen Mengen an Reagenzien und Wasser in den Behältern
gespeichert werden, um dieses Ergebnis zu erzielen wobei auch ein angemessenes Volumen an Kühlwasserfür
die Zwecke der Zerfallswärmeabführung geliefert wird. Wenn das ganze Gemisch in das Gebäude
10 in dei beschriebenen Weise gesprüht ist, dann nimmt es viel Jod und Jodverbindungen auf, die eventuell
in die Gebäudeatmosphäre infolge eines Brennstabausfalls entwichen sind. Das Schutzmittel in dei
Grundlösung erlaubt es dem Sprühnebel, das Innere des Sicherheitsgebäudes abzubrausen, ohne eine
weitverbreitet Aluminiumkorrosion zu erzeugen.
Wie in der einzigen Figur der Zeichnung dargestellt,
laufen die Sprühlösung und das Dampfkondensat zu der tiefen Stelle oder dem Sumpf 26 innerhalb des
Sichel heitsgebäudes 10 ab. Die Flüssigkeit in dem Notsumpf 26 wird übet Leitungen 27 und 30 von den
Zerfallswärmepumpen 33 und 34 sowie den Reaktorgebäude-Sprühpumpcn 65 und 66 abgesaugt. Diese
Flüssigkeit wild entweder durch den Reaktoikern 12 über die Zcrfallswuiniekühler 37 und 40 geleitet odci
durch das Gebäude 10 über die Kühler 68 und 69 sowie die Sprühdüsen 61 und 62 umgewälzt. Vorzugsweise
wird diese Umwälzung fortgesetzt, bis die Verhältnisse innerhalb des Sicherheitsgebäudes 10 so stabil
geworden sind, daß eine weitere Dekontamimerung sowie Reparaturen durchgeführt werden können.
Während der Umwälzzeit ist es möglich, daß die Wirkung der Lösung dadurch abnimmt, daß sie verdünnt
wird od. dgl. Dementsprechend können Prober der Lösung von Zeit zu Zeit entnommen und auf der
chemischen Gehalt analysiert werden. Wenn die Lösung einem für die chemische Wirksamkeit gesetzter
Maßstab nicht entspricht, dann kann das Umwälzmedium durch den Zusatz von entsprechenden Reagenzien
auf seine richtige Konzentration gebracht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Anordnung zur druckmindernden Dekontaninierungssprühung
für eine Kernreaktoranlage bestehend aus einem Reaktorsicherheitsbehälter, einem Reaktorkern innerhalb des Sicherheitsbehälters,
wenigstens einem Reaktorkern-Flutungsbehälter in wahlweiser Strömungsverbindung mit
dem Reaktorkern, einem Flutungsmedium, das einen Neutronenabsorber enthält und sich innerhalb
des Flutungsbehälters befindet, um Jen Reaktorkern zu fluten, wenn die Strömungsverbindung
hergestellt ist, Pumpen zum Umwälzen des Flutungsmcdiums durch den Reaktorkern, Sprühvorrichtungen,
die mit dem Reaktorsy3tem verbunden sind, um dasselbe mit dem mit dem Neutronenabsorber
versetzten Flutungsmedium zu besprühen, Hydroxydspeichervorrichtungen in Verbindung mit den Sprühvorrichtungen, um einen
pH-Wert von etwa 9,5 in dem Flutungsmedium aufrechtzuerhalten, und Vorrichtungen zur
Speicherung eines Jod-Absorptionsmiitels, welches dem Sprühmedium zwecks Aussprühung
durch die Sprüh vorrichtungen zugemischt wird, dadurch gekennzeichnet, daß Vorrichtungen
(80, 90, 100) zur Speicherung eines Aluminium-Korrosionsschutzmittels vorgesehen sind,
welches dem Sprühmedium und dem genannten Jod-Absorptionsmittel zugemischt wird, um eine
Aluminiumkorrosion beim Besprühen des Reaktorsystems zu vermeiden.
2. Anordnung nach Ansp/uch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zur Speicherung des Aluminium-Korrosionsschutzmittels einen Behälter (80,90,100) umfaßt und wenigstens
eine Leitung (81,91,101), um wahlweise die Strömungsverbindung
zwischen dem Behälter und den Sprühvorrichtungen herzustellen.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie weiterhin einen Sumpf (26)
und Leitungen (27, 30) umfaßt, um den Sumpf (26) mit den Pumpen (31, 32) zur Umwälzung des
Mediums zu verbinden.
4. Anordnung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Natriumsilikatlösung in der Speicherungsvorrichtung
als Aluminium-Korrosionsschutzmittel.
5. Flutungsmedium für die Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es im
wesentlichen 1. Gewichtsprozent Natriumthiosulfat, 1,22 Gewichtsprozent Borsäure, 0,528 Gewichtsprozent
Ätznatron sowie ein Korrosionsschutzmittel in einer Konzentration, die ausreicht,
um die Aluminiumkorrosion um etwa 99% gegenüber der Aluminiumkorrosion bei Abwesenheit
des Schutzmittels hetabzusetzen, enthält.
6. Flutungsmedium nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß das Korrosionsschutzmittel
weiterhin etwa 0,075 Gewichtsprozent Natriumsilikat enthält.
7. Verfahren zur Vorbereitung einer Dckontaminierungssprühung mit einer Anordnung gemäß
Anspruch !,gekennzeichnet durch die folgenden Verf ahrensschri t te:
a) Füllen des Kernflutungsbehälters (13, 14) mit einer Lösung aus Wasser und etwa 1,22
Gewichtsprozent Borsäure,
b) Füllen des Borwasser-Vorratsbehälters (47) mit einer Lösung aus Wasser und etwa 1,22
Gewichtsprozent Borsäure,
c) Füllen des Hydroxyd-Vorratsbehälteis (90) mit einer Hydroxydlösurig,
d) Füllen des Natriumthiosulfat-Vorraisbehälters (100) mit einer Natriumthiosulfailösung
mit hoher Jod-Absorptionswirkung,
e) Füllen des Aluminium-Korrosionsschuizmitlel-Vorratsbehälters
(80) mit einer Aluminium-Korrosionsschutzmittellösung, die mit der Jod-Absorptionswirkung der Natriumthiosulfatlösung
chemisch verträglich ist,
und
f) Aufstellung von Vorrichtungen zum Mischen der genannten Lösungen.
Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß uie Aluminium-Korrosionsschutzmittellösung
eine Wasserlösung von Nairiumsilikat enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Schritt, der aus
dem Füllen des Natriumthiosulfatlösungs-Vor ratsbehähers besteht, weiterhin den Zusatz einer
Base zu der genannten Füllung umfaßt, um einen Lösungs-pH-Wert von etwa 10,5 herzustellen.
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