DE2226350C2 - Zweistufiges Verfahren zur Herstellung von Dichlorisocyanursäure - Google Patents
Zweistufiges Verfahren zur Herstellung von DichlorisocyanursäureInfo
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Description
und anschließend die Dichlorisocyanursäure aus der zweiten Reaktionszone abgezogen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß in der ersten Reaktionszone ein pH-Wert von mehr als 12 aufrechterhalten
wird.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Reaktionszone ein pH-Wert von 12 bis 12,4 aufrechterhalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Cyanursäure, wäßrige Base unc
Chlor kontinuierlich in die erste Reaktionszone eingespeist werden, und ein Teil des Reaktionsgemischs
kontinuierlich aus der ersten Reaktionszone mit zusätzlichem Chlor in die zweite Reaktionszone
eingespeist wird.
Die Chlorierung von Cyanursäure erfolgt industriell durch Umsetzung einer wäßrigen Base, Cyanursäure
und Chlor in einem zweistufigen Chlorierungsverfahren bei bestimmter Temperatur und bestimmten pH-Werten.
So ist in der FR-PS 15 71 705 ein Verfahren zur Herstellung von Trichlorcyanursäure beschrieben. Die
diesem Verfahren zugrundeliegende Aufgabe ist es, die Explosionsgefahr durch Herabsetzung der Bildung des
gefährlichen Stickstofftrichlorids auszuschalten und die Ausbeute von den bei bisher angewandten Verfahren
75% auf 90% zu erhöhen. Zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von Trichlorcyanursäure,
bei dem die Explosionsgefahr durch Herabsetzung der Bildung des gefährlichen Stickstofftrichlorids ausgeschaltet
wird, soll die erste Reaktionsstufe bei einem pH-Wert von über 9 durchgeführt werden.
In der US-Patentschrift 29 69 360 wird ein zur industriellen Herstellung chlorierter Cyanursäure geeignetes
zweistufiges Chlorierungsverfahrer; beschrieben. Dieses zweistufige Verfahren hat sich wegen bestimmter,
in der Patentschrift beschriebener Vorteile beim Betrieb unter bestimmten Temperaturen und pH-Bedingungen
industriell durchgesetzt. Die wichtigsten Vorteile sind
(a) hohe Ausbeuten an Dichlorisocyanursäure,
(b) niedrige Verluste an Chlor und wäßriger Base,
(c) praktisch keine Bildung von (/. B. die Augen reizenden) Nebenprodukten,
(d) hohe Reaktionsgeschwindigkeiten und
(e) Produktselektivität, die es erlaubt, praktisch reine
Dichlorisocyanursäure herzustellen.
Gemäß der US-Patentschrift 29 69 360 ist ein pH-Wert von weniger als 9 in der ersten Stufe bzw. der
ersten Reaktionszone Voraussetzung zur Erzielung dieser Vorteile.
". Gemäß dem herkömmlichen zweistufigen Chlorierungsverf
?.hren zur Herstellung von Di- und Trichlorisocyanursäure wird eine erste Reaktionszone bei
pH-Werten von 5 bis 9 und Temperaturen von 5 bis 400C kontinuierlich mit einer wäßrigen Base, Cyanursäure
und Chlor beschickt. Die aus der ersten Reaktionszone erhaltene, teilweise chlorierte Cyanursäure
wird kontinuierlich in eine zv/eite Reaktionszone eingespeist, der gleichzeitig eine für die Aufrechterhaltung
von pH-Werten von 14 bis 3,5 in dieser zweiten
Reaktionszone ausreichende Chlormenge zugesetzt wird. In dieser zweiten Reaktionszone werden Temperaturen
von 5 bis 20°C aufrechterhalten. In ihr wird ein das gewünschte chlorierte Cyanursäureprcdukt enthaltender
Schlamm erhalten. Das feste chlorierte Cyanursäureprodukt wird üblicherweise von diesem Schlamm
abgetrennt und die Feststoffteilchen gewaschen und getrocknet Der Chlorierungsgrad des Produkts ist
regelbar. Dichlorisocyanursäure, Trichlorisocyanursäure oder vorbestimmte Gemische .dieser Verbindungen
können durch ZusDeisung der wäßrigen Base und der Cyanursäure in die erste Reaktionszone in einem dem
gewünschten Endprodukt angepaßten Molverhältnis erhalten werden. Bei einem Molverhältnis von wäßriger
Base zu Cyanursäure von etwa 2:1 erhält man
jo Dichlorisocyanursäure, während ein Molverhältnis von
etwa 3 :1 Trichlorisocyanursäure ergibt Produktgemische von Di- und Trichlorisocyanursäure werden bei
einem Molverhältnis von 2 :1 bis 3 :1 erhalten.
So wie der Chlorierungsgrad durch Regulierung des
ij Molverhältnisses der in der Zuspeisung zur ersten
Reaktionszone enthaltenen wäßrigen Base zur Cyanursäure gesteuert wird, wird der pH-Wert in der ersten
Reaktionszone durch Regulierung der Chlorzuspeisung gesteuert
Bei Aufrechterhaltung eines pH-Werts von weniger als 9 in der ersten Reaktionszone und pH-Werten von
14 bis 34 in der zweiten Reaktionszone erreicht der
Wirkungsgrad des zweistufigen Chlorierungsverfahrens nach der US-Patentschrift 29 69 360 seinen Höchstwert
und außerdem werden praktisch keine gefährlichen Nebenprodukte gebildet.
Beim industriellen Betrieb des in der US-Patentschrift 29 69 360 beschriebenen zweistufigen Chlorierungsverfahrens
treten jedoch bestimmte Schwierigkeiten auf.
>o Der pH-Wert der Reaktionkompoii.-nten in der ersten
Reaktionszone ist gegenüber leichten Schwankungen des Chlorgehalts innerhalb des pH-Bereichs von 64 bis
9 sehr empfindlich. Schon leichte Schwankungen dieses Chlorgehalts verursachen eine sehr schnelle Änderung
5> des pH-Werts. Die Aufrechterhaltung eines pH-Werts
von weniger als 9 und vorzugsweise von 6,5 bis 8,5 in der ersten Reaktionszone ist im industriellen Betrieb
außerordentlich schwierig. Wegen der Empfindlichkeit des pH-Werts gegenüber kleinen Änderungen des
Chlorgehalts und aus betriebstechnischen Gründen schwankt der pH-Wert häufig zwischen 9 und 10 und
erreicht manchmal einen Wert von II. Dies führt zu einem geringeren Wirkungsgrad des Verfahrens, zu
einem gewissen Zerfall der Canursäure, zur Entwick-
h> lung von Kohlendioxid und Stickstoff und zum
Verbrauch von zusätzlicher Base und Chlor, wie dies in der US-Patentschrift 29 69 360, Spalte 3, Zeilen 5 bis 13.
vorhergesagt wird.
Obwohl in der US-Patentschrift 29 69 360 die Empfindlichkeit der Reaktionskomponenten in der
ersten Reaktionszone gegenüber Veränderungen des Chlorgehalts innerhalb des pH-Bereichs von 6,5 bis 8,5
(letzter Absatz, Spalte 3) richtig beschrieben wird, -, werden die beim industriellen Betrieb auftretenden
Schwierigkeiten nicht vorhergesehen.
Bei dem in der US-Patentschrift 29 69 360 beschriebenen zweistufigen Chlorierungsverfahren wird angenommen,
daß ein über 9 ansteigender pH-Wert zu einer to Verminderung des Wirkungsgrads des Verfahrens und
zum praktischen Verlust anderer Vorteile des Verfahrens führt.
Es ist deshalb das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein
verbessertes zweistufiges Chlorierungsverfahren zur Herstellung von Dichlorisocyanursäure zur Verfügung
zu stellen.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Die erfindungsgemäße Maßnahme ermöglicht die Vermeidung einer Verringerung des Wirkungsgrads der
Reaktion und eines Ausbeuteverlusts.
Wenn auch die Vorteile des zugrundeliegenden zweistufigen Chlorierungsverfahrens zur Herstellung
von Dichlorisocyanursäure bei einem leichten Oberschreiten des pH-Werts von 9 im wesentlichen verloren
gehen, werden diese Vorteile im Oegensatz zur Lehre der US-Patentschrift 29 69 360 überraschenderweise
wiedererlangt, wenn in der ersten Reaktionszone ein pH-Wert von mehr als 12 aufrechterhalten wird.
Darüber hinaus ergibt sich aus der Aufrechterhaltung eines pH-WerU von mehr als 12 in der ersten
Reaktionszone ein wichtiger Voi-jil bei der industriellen
Anwendung des Verfahrens. Mit dem Verfahren können nämlich bei einem pH-V'ort in der ersten
Reaktionszone, der einen größtmöglichen Wirkungsgrad und Verfahrensvorteile zur Folge hat und der beim
industriellen Betrieb ohne weiteres reguliert werden kann, großtechnische Mengen des Produkts hergestellt
werden. Wenn auch bei Aufrechterhaltung eines pH-Werts von 63 bis 9 in der ersten Reaktionszone
hohe Wirkungsgrade des Verfahrens und hohe Reaktionsgeschwindigkeiten erzielt werden können, ist es
doch sehr schwierig, dieses Verfahren in technischem Maßstab anzuwenden und zwar gegen der zu schnellen
Veränderungen des pH-Werts im Bereich von 6,5 bis 9 führenden hohen Empfindlichkeit der Reaktionskomponenten
in der ersten Reaktionszone. Wegen dieser hohen Empfindlichkeit schwankt der pH-Wert in der
ersten Reaktionszone während des industriellen Be- 5c triebs häufig zwischen 9 und 10.
Das erfindungsgemäße Verfahren muß in zwei Stufen durchgeführt werden. Daneben ist es wünschenswert,
das Molverhältnis von wäßriger Base zur Cyanursäurezuspeisung in der Zuspeisung zur ersten Reaktionszone
sehr genau einzustellen. Die wäßrige Base und die Cyanursäure werden deshalb vorzugsweise im gewünschten
Molverhältnis vorgemischt und das Gemisch in die erste Reaktionszone eingespeist. Der pH-Wert
der ersten Reaktionszone wird vorzugsweise durch «ι
Einstellung der gesonderten Chlorzuspeisting geregelt.
Die in die erste Reaktionszone des Chlorierungsverfahrens eingespeisten Reaktionskomponenten sind
demgemäß Cyanursäure, die stöchiometrisch etwa der Menge des an die Cyanursäure zu bindenden Chlors v,
entsprechende Menge Base und eine zur Auirechterhaltung
eines pH-Werts von mehr als 12. vorzugsweise von
12 bis 12,4 und insbesondere eines so weit wie möglich
an 12 angenäherten pH-Werts, z.B. von zwischen 12 und 12,1, erforderliche Chlormenge. Es werden jedoch
auch bei einem geringfügig unter 12, z.B. bei 11,8, liegenden pH-Wert ausreichende Wirkungsgrade des
Verfahrens erzielt.
Bei der Herstellung von Dichlorisocyanursäure mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beträgt die zur
Aufrechterhaltung eines pH-Werts von mehr als 12 erforderliche Chlorzuspeisung etwa 25 Gewichtsprozent
der Gesamtchlorzuspeisung in beiden Verfahrensstufen. Dieses Chlor kann teilweise aus den Abgasen der
zweiten Reaktionszone und teilweise aus einer frischen Chlorquelle erhalten werden, oder es kann das gesamte
erforderliche Chlor in die zweite Reaktionszone eingespeist werden und der Überschuß oder die Abgase
der zweiten Reaktionszone als Chlorquelle für die erste Reaktionszone verwendet werden.
Das Verfahren kann entweder absatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden. Zum kontinuierlichen
Betrieb des Verfahrens kann das Reaktionsgemisch der ersten Reaktionszone durch Beschickung der
ersten Reaktionszone mit Wasser und anschließender Zuspeisung der Reaktionskomponenten im richtigen
Verhältnis hergestellt werden oder die erste Reaktionszone kann mit einer Anfangsmenge der Reaktionskomponenten
beschickt und dann erst die kontinuierliche Reaktion begonnen werden.
Das erfindungsgerr.äße Verfahren kann auf die nachstehend beschriebene Art kontinuierlich durchgeführt
werden.
In der ersten 'Chlorierungsstufe wird die erste Reaktionszone mit Cyanursäure, der für die Anlagerung
des Chlors erforderlichen stöchiometrischen Menge von wäßriger Base und einer für die Aufrechterhaltung eines
pH-Werts von etwas mehr als 12 in der ersten Reaktionszone ausreichenden Chlormenge beschickt.
Das aus der ersten Reaktionszone abfließende Reaktionsgemisch wird zusammen mit frischem Chlor in die
zweite Reaktionszone eingespeisi. In der zweiten Reaktionszone wird die Chlorzuspessurig so eingestellt,
daß ein pH-Wert zwischen 1,5 und 3,5 aufrechterhalten
wird. In diesem pH-Bereich ist die Löslichkeit der Dichlorisocyanursäure in der Reaktionsflüssigkeit gering
und doch die Chlorabsorptionsgeschwindigkeit noch schnell genug, um eine praktisch vollständige
Chlorierung und Ausfällung der chlorierten Cyanursäure als Niederschlag zu erzielen.
Eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist siine absatzweise Durchführung, wie
nachstehend in Beispiel 2 beschrieben wird.
Die Chlorierungsreaktion kann bei jeder Temperatur bis etwa 400C wirksam durchgeführt werden. Um die
Chlorabsorption zu beschleunigen und Nebenreaktionen so gering wie möglich zu halten, wird jedoch
vorzugsweise eine Temperatur von weniger als 200C verwendet. Die Dichlorisocyanursäure wird als Niederschlag
in einem Schlamm aus der zweiten Reaktionszone erhalten. Üblicherweise wird der in dem Schlamm
enthaltene Niederschlag an Dichlorisocyanursäure abgetrennt, gewaschen und getrocknet.
Die in der zweiten Reaktionszone hergestellte Dichlorisocyanursäure ist sehr stabil und kann, wenn
erforderlich, mehrere Stunden lang in der zweiten Reaktionszone belassen werden. Da die vorliegende
Erfindung neue Betriebsbedingungen in der ersten und nicht in der zweiten Reaktionszone betrifft, die zu
überraschenden Ergebnissen führen, ist die Verfahrensdurchführung in der zweiten Reaktionszone mil der in
der US-Patentschrift 29 69 360 beschriebenen identisch.
Beim Verfahren kann jede beliebige wäßrige Base verwendet werden, Alkalimetallhydroxide werden jedoch
wegen ihrer Wirtschaftlichkeit und weil sie im Gegensatz zu Carbonaten keinen Schaum bilden,
vorzugsweise verwendet Von den Ätzalkalien wird aus Kostengründen vorzugsweise Ätznatron verwendet. Da
bei diesem Verfahren Base nur in sehr geringen Mengen durch Nebenreaktionen verloren geht, wird die Base
praktisch in ihrer stöchiometrischen Menge verwendet, ι ο
ζ. B. kann ein Molverhältnis von Base zu Cyanursäure von 2,05 :1 (stöchiometrisches Verhältnis 2,0 :1) verwendet
werden. Beim zweistufigen Betrieb ist die Chlorabsorption der Menge an verwendeter Base im
wesentlichen äquivalent, weshalb praktisch die stöchiometrischen Chlormengen verbraucht werden.
Die nachstehenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung. Alle in den Beispielen und in
der Beschreibung aufgeführten Verhältnisse sind, wenn nicht anders angegeben, Gewichtsverhältnisse. ^n
Ein zweistufiges, kontinuierliches Chlorierungsverfahren wird wie folgt durchgeführt.
Ein 1,7 Liter fassendes, röhrenförmiges erstes Reaktionsgefäß wird mit einem Thermometer, einem
mechanischen Rührer, einem Eisbad, Elektroden zur pH-Messung, Zuspeisungsleitungen und einer so angebrachten
Oberlauföffnung ausgestattet, daß sich ein so Arbeitsvolumen von 1,2 Liter ergibt. Daneben wird ein
zweites Reaktionsgefäß aufgestellt, das mit dem ersten identisch ist, jedoch einen mit der Überlauföffnung des
ersten Reaktionsgefäßes verbundenen Eir.laß und eine
Chlorzuspeisungsleitung aufweist. Die Überlauföffnung des zweiten Reaktionsgefäßes wird mit einer großen
Fritte verbunden.
Aus 200 g (135 Mol) Cyanursäure, 130,4 g (3,26 Mol)
Natriumhydroxid und 3800 g Wasser wird eine Zuspeisungslösung hergestellt. Dieses Gemisch wird kontinuierlich
i.i das erste Reaktionsgefäß eingespeist. Gleichzeitig wird Chlor in einer zur Aufrechterhaltung eines
pH-Werts von 12,0 bis 12,1 in der ersten Reaktionszone
ausreichenden Menge eingespeist. Nach der Füllung des ersten Reaktionsgefäßes fließt sein Inhalt in das zweite
Reaktionsgefäß über, in das zusätzliches Chlor in einer zur Aufrechterhaltung eines pH Werts von 2,6 bis 3,0 in
der zweiten Reaktionszone ausreichenden Menge eingespeist wird. Während des Chlorierungsverfahrens
wird der Inhalt beider Reaktionsgefäße auf einer Temperatur von 16 bis 18°C gehalten. Die Verweilzeit
in jedem Reaktor beträgt etwa 75 Minuten. Nach Einspeisung der gesamten Zuspeisungsmenge in das
erste Reaktionsgefäß ist der Inhalt im ersten Reaktionsgefäß auf einen pH-Wert von 3,0 chloriert. ,;
Der Inhalt des ersten Reaktionsgefäßes wird dann mit
dem Inhalt des zweiten Reaktionsgefäßes vereinigt und filtriert. Anschließend wird das gesamte Feststoffprodukt
mit Wasser gewaschen und getrocknet. Eine Prüfung des Feststoffprodukts ergibt 71,5 Gewichtsprozent
Chlor (wobei 71,6 Gewichtsprozent Chlor den stöchiometrischen Wert für Dichlorisocyanursäure
darstellt). Das Feststoffprodukt stellt eine Ausbeute von 87,4 Gewichtsprozent an Dichlorcyanursäure, bezogen
auf das Gewicht der Cyanursäurezuspeisung. dar. Ein λ
besonderer Vorteil dieser Reaktion besteht darin, daß der enge pH-Bereich von 12,0 bis 12.1 ohne weite-es
eingestellt und aufr« '.hterhalten werden kann.
Vergleichsbeispiel A
Das Verfahren gemäß Beispie! 1 wird mit der Abänderung wiederholt, daß in der ersten Reaktionszone
ein pH-Wert von 10,3 bis 10,5 aufrechterhalten wird. Das erhaltene Feststoffprodukt weist einen Chlorgehalt
von 71,3 Gewichtsprozent auf und die Ausbeute an Dichlorisocyanursäure beträgt nur 82,3 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht der Cyanursäurezuspeisung.
Vergleichsbeispiel B
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wird mit der Abänderung wiederholt, daß in der ersten Reaktionszone
ein pH-Wert von 8,1 bis 8,4 aufrechterhalten wird (Verfahren gemäß US-Patentschrift 29 69 360). Das
erhaltene Feststoffprodukt weist einen Chlorgehalt von 71,3 Gewichtsprozent auf und die Ausbeute an Dichlorisocyanursäure
beträgt 87,7 Gewichtsprozent, bezogen auf des Gewicht der Cyanursäurezuspeisung. Trotz
genauer Regelung der Chlorz.ipeisungsgeschwindigkeit
schwankt jedoch der pH-Wert i~i ersten Reaktionsgefäß zwischen 8,1 und 8,5, was die sogar in einem leicht
zu überwachenden kleinen Laboratoriumsgerät vorhandene Empfindlichkeit gegenüber Änderungen der
Chlorzuspeisungsgeschwindigkeit aufzeigt.
Eine zweistufige absatzweise Chlorierung wird wie folgt durchgeführt.
Es wird ein mit einem mechanischen Rührer, Elektroden zur pH-Messung, einem Eisbad, einem
Thermometer und einer Chlorzuspeisungsleitung ausgerüstetes, 2 Litei fassendes Reaktionsgefäß verwendet.
Das Reaktionsgefäß wird mit 1200 g einer 64,5 g (04 Mol) Cyanursäure und 42 g (1,05 Mol) Natriumhydroxid
enthaltenden wäßrigen Suspension beschickt und das Gemisch auf 150C abgekühlt. Die erste Reaktionsstufe besteht im Zusatz einer zur iinsteüung eines
pH-Werts von 12,17 im Reaktorinhalt ausreichenden Chlormenge. Dieser pH-Wert der ersten Stufe wird
3 Stunden lang unter Rühren und bei einer Temperatur von 15 bis 180C aufrechterhalten. Nach 3 Stunden wird
zur Durchführung der zweiten Reakticmsstufe zusätzliches
Chlor zur Einstellung eines pH-Werts des Reaktorinhalts auf 3,1 in das Reaktionsgefäß eingespeist,
was eine Ausfällung der Dichlorisocyanursäure zur Folge hat. Der Reaktorinhalt wird dann filtriert und
die Feststoffe werden gewaschen und getrocknet. In den Feststoffen und im Filtrat werden der Cyanursäuregehalt
und das vorhandene Chlor bestimmt. Die Feststoffe weisen einen Chlorgehalt von 71,1 Gewichtsprozent auf,
was einer Ausbeute an Dichlorisocyanursäure von 88,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der
Cyanursäurezuspeisung, entspricht.
Es werden 99,7 Gewichtsprozent! der Cyanursäure wiedergewonnen, was einem außerordentlich geringen
Zerfall entspricht.
Vergleichsbeispiel C, D und E
Das absatzweise durchgeführte zweistufige Chlorierungsverfahren gemäß Beispiel 2 wird mit der Abänderung
wiederholt, daß in der ersten Rtaktionszone die in Tabelle I gezeigten pH-Werte durch entsprechende
Chlorzuspeisungen aufrechterhalten werden. Die Ausbeute und der Gestimmte Chlorgehalt werden zusammen
mit den Ergebnissen von Beispiel 2 ebenfalls in Tabelle I wiedergegeben.
IahoiIo I
Absatzweise zweistufige ( 'hlorioruni!
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1 | S | ■> ^ | I.-) | "I ' | 1X) | S | |||||
I)io prozentuale Dichlonsocuinursäureausbeiile in
Beispiel 1 ist praktisch gleich der in Heispiel H
erhaltenen Ausbeute.
Beispiel i entspricht dem ei nHduiig^cuiducn Vci f.tii
ron urul Beispiel 15 dem Verfahren gemäß US-Patent
schrift 29 69 360.
In Beispiel 1 nimmt die Ausbeute bei einer Krhöhung
des pH-Werts in der ersten Reaktions/one auf oberhalb
9.0. wie in dor I 1S-Patentschrift vorhergesagt, ab. Das
erfmdungsgemäüe Verfahren (Beispiel 1) weist jedoch neben den gleichbleibend hohen Ausbeuten und den
hohen Reaktionsgeschwindigkeiten den /usät/lichen
Vorteil einer leichten Regelbarkeit heim industriellen Betrieb auf.
Die Krgebnisse von Beispiel 2 und der Vergleichsbeispiele
(. D und F. /eigen, daß die Ausbeute und der Wirkungsgrad des Verfahrens mit der Zunahme des
pH-Werts m der ersien Reaktions/.one auf einen Wen
•.on oberhalb 9.0 abnimmt und daß überraschenderweise
bei Aufrechterhaltung eines pH-Werts in der ersten Reaktions/one son mehr als 12 gute Ausbeuten und ein
hoher Wirkungsgrad des Verfahrens wiedererlangt u orden.
Daniherhinaus /eigen die Krgebnisse fur die Gesamt-
\». ;edorgew innung der Cyanursäure — ^9.7 Gewichtsprozent
fur Beispiel 2 und 99.8 Clew ichtspro/ent für das Vergleix-hsbeispiel H (Verfahren gemäß US-Paientschrrn
.1Q^ 360). daß die Wiedereinstellung des hohen
\s irkungsgrads des erfindungsgemäßen Verfahrens mit
er err. nur äußeret geringen ( sanursaurezerfall verbunder
:s·. D'.e /u einem hohen Wirkungsgrad des Verfahrens führenden Bedingungen der vorliegenden
('!rfinclung können jedoch im industriellen Betneb ohne
weiteres aufrechterhalten werden, während das Verfall-
dem beim industriellen Betrieb weniger wirksamen pH Bereich der Vergleichsbeispiele C und D neigt
Als beste Ausführungsform der vorliegenden l'.rfin
dung wird ein zweistufiges kontinuierliches Chloric riingsverfahren gemäß Beispiel I angesehen. I). h. eine
kontinuierliche Zufuhr einer vorgemischten Zuspeisiing
von Cyanursäure und Natriumhydroxid in eine erste ReaKtions/.one. der gesondert eine solche Chlormenge
züge preist wird, daß in der ernen Reaktionszone ein
nicht wesentlich unter 12, jedoch so weit wie im
industriellen Betrieb möglich, in 12 angenäherter
pH-Wert aufrechterhalten w.rJ. Bevorzugt wird ein
pH-Wert von 12.0 bis 12.3 verwendet und besonders gute Krgebnisse werden bei einem pH-Wert \on 12.0 br
12,1 erhalten. Das aus der ersten Reaktions/ono abfließende Reaktionsgemisch wird zusammen mit
einer für die Aufrechterhaltung eines pH-Werts w>n 2.6 bis 3,0 in der zweiten Reaktionszone ausreichenden
Chlormenge in eine zweite Reaktionszone eingespeist Sowohl das Reaktionsgemisch in der ersten wie in der
zweiten Reaktionszone wird gerührt und beiden Reaktionszonen genügend Wärme entzogen, um eine
Temperatur unterhalb 20 C. sor/ugsweise von 15 bis
18 C. aufrechtzuerhalten. Das aus der /weiten Reaktionszone überfließende Schlammprodukt wird filtriert.
gewaschen und als chlorierte Cyanursäure wiedergewonnen.
Claims (1)
1. Zweistufiges Verfahren zur Herstellung von Dichlorisocyanursäure, bei dem
(a) in einer ersten Reaktionszone eine wäßrige Base und Cyanursäure in einem Molverhältnis
von etwa 2 :1 mit Chlor bei Temperaturen von 5 bis 40° C umgesetzt werden und
(b) in einer zweiten Reaktionszone das aus der ersten Reaktionszone erhaltene Reaktionsgemisch
mit zusätzlichem Chlor bei pH-Werten von \ 4 bis 3$ und Temperaturen von 5 bis 20° C
umgesetzt werden
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