DE218918C

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Publication number: DE218918C
Application number: DENDAT218918D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 25*. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Mai 1908 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Flechtmaschine, deren vier Flügellängen aufweisende Teller aus mehreren Tellern zusammengesetzt sind. Die Maschine kann geschlossen gebaut sein zur Herstellung von Rundgeflechten oder mit Unterbrechung für flache Geflechte.

Die Zeichnungen veranschaulichen in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel der Maschine, und zwar zeigt Fig. ι eine Ansieht der Maschine, während Fig. 2 und 3 die Teller derselben für sich veranschaulichen. Fig. 4 und 5 dienen zur Erklärung der Arbeitsweise der Maschine und sind weiter unten erklärt.

Die zusammengesetzten Vierflügelteller haben längliche Form und liegen so, daß die Symmetrieachse radial gerichtet ist. Von bekannten Maschinen, bei denen ebenfalls zusammengesetzte Teller mit radial gerichteter Symmetrieachse vorhanden sind, unterscheidet sich vorliegende Maschine zunächst durch die Art der Zusammensetzung der Teller und den dadurch entstehenden Klöppellauf. Es ist aber auch die aus der radialen Anordnung folgende bzw. durch sie ermöglichte Arbeitsweise der Maschine eine ganz verschiedene und neue gegenüber der bekannten.

Die vierflügeligen Teller bestehen aus einem dreiflügeligen und einem angeschlossenen einflügeligen Teller. Bei der halben Zahl der zusammengesetzten Teller sind die dreiflügeligen Teller ihrerseits wieder zusammengesetzt (in den Zeichnungen mit a¹, a³, a^s, a?', ... bezeichnet), wie weiter unten beschrieben (vgl. Fig. 2), während die anderen Teller (vgl. Fig. 3) einfache Dreiflügelräder α², #⁴, α⁶, α⁸ besitzen. Sowohl die Dreiflügelteller a¹, a^s, a⁵, ... als auch α², α⁴, α⁶, ... werden durch angeschlossene einflügelige Teller zu den oben erwähnten vierflügeligen Tellern ergänzt, und zwar sind an α¹, «³, α⁶, ... die Teller δ¹, b³, b⁵, ..., an α¹, α⁴, α^β, ... die Teller δ², δ⁴, δ⁶, ... angeschlossen. Die Vierflügelteller setzen sich daher zusammen aus: α¹+ δ¹, «²+ δ², β³+ δ³ ..., von denen a¹, a^s, a⁵, ... a¹¹, a¹³, a¹⁵ ihrerseits wieder zusammengesetzt sind aus den zweiflügeligen Rädern c¹, c³, c^B, c⁷, ... und dreiflügeligen Rädern d¹, d^s, d⁵, d¹, ... Das Dreiflügelrad ist so groß genommen, daß der durch zwei Flügel dieses Rades zurückgelegte Weg genau so groß ist wie der durch einen Flügel des Zweiflügelrades zurückgelegte Weg. Dabei sind beide Räder in an sich bekannter Weise einander so weit genähert, daß ein Flügel des Rades d¹ im Umfang des gesamten Tellers c¹ -)- d¹ verloren geht; es bleibt also insgesamt nur ein Umfang von drei Flügellängen.

Die Klöppel durchlaufen die Vierflügelteller für gewöhnlich in radialer Richtung, und infolge der Anordnung von Volkenbornsehen Drehtellern e¹, e^s

... und e², eⁱ, e^e,...

und schwingenden Weichen f,f,f, ■ ■ ■ werden die Klöppel von einem Teller zum anderen übergeleitet und sind die weiter unten beschriebenen Klöppelläufe möglich.

Mittels der Drehteller kann an beliebiger Stelle der Maschine unmittelbar, d. h. ohne Zuhilfenahme irgendeines Hilfstellers, eine Trennung des Geflechtes erfolgen, wie dies in Fig. ι zwischen a^s -f δ⁸ mittels des Drehtellers e⁸ bewirkt wird. Die Klöppel 1 und 2 tauschen ihre Lage aus, dasselbe ist zwischen a¹ und δ⁷

erfolgt, wo Klöppel 3 und 4 austauschen. Es entsteht somit eine Litzenkante g aus a¹ + δ¹ bis a⁵ + δ⁵ mit dem Fünfflügelendrad «⁶ -J- δ⁶ und δ⁷, ferner ein Litzchen auf a¹ und δ⁸, auf denen die Klöppel 4 und 1 miteinander zwirnen. Anschließend entsteht ferner eine Litzenkante i auf dem dreiflügeligen Teller a^H mit den Tellern α⁹ + δ⁹, α¹⁰+ δ¹⁰ usw. In der Fig. 4 sind die Teller auseinandergezogen dargestellt.

Bisher ist gezeigt, daß die Maschine genau wie eine gewöhnliche, aus vierflügeligen Tellern bestehende Litzenmaschine mit Klöppeln besetzt und benutzt werden kann. Fig. 5 läßt erkennen, daß die Maschine aber auch als zweifädige Spitzenklöppelmaschine Verwendung finden kann, indem man sie durch passende Einstellung der Drehteller und Weichen durch die Jacquardmaschine in Partialgänge zerlegt. In der Zeichnung sind dabei wieder die jeweils miteinander zu diesen Partialgängen zusammengefaßten Teller für sich, auseinandergezogen, dargestellt, der deutlicheren Erkennbarkeit wegen.

Auf diesen Gängen können die eingezeichneten zwei Klöppel Zwirnungen herstellen von einer Drehung, welche der des größeren (Dreiflügel-) Tellers entspricht. Durch Überführen eines Klöppels von einem Gange zum anderen wird dann die Kreuzung der Fäden und somit ein zweifädiges Spitzengebilde erzeugt.

Schließlich ist die Maschine mit der Zerlegung auch zur Herstellung von sogenannten Handarbeitsspitzen verwendbar. Die Zwirnungen sind abwechselnd nach Fig. 5 solche mit Rechts- und Linksdraht, die Partialgänge tangieren mit ihren dreiflügeligen Haupttellern verschiedenartiger Drehung unmittelbar, wie es für Maschinen zur Herstellung genannter Spitzen erforderlich ist. Die Wirkung einer stillstehenden Spule wird dabei statt durch Stillsetzen des betreffenden Klöppels in an sich bekannter Weise dadurch erreicht, daß man auf dem betreffenden Partialgang nur einen Klöppel beliebig lange laufen, dessen Faden also nicht mit einem anderen zwirnen läßt. Dabei läuft der Klöppel auf dem zweitellerigen Partialgang in Form einer 8, die Fadendrehung hebt sich also wieder auf.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Flechtmaschine zur Herstellung von Litzen und Spitzengeflechten, dadurch gekennzeichnet, daß einige oder sämtliche der mit ihrer Symmetrieachse radial oder parallel stehenden vierflügeligen Grundteller einer Litzenmaschine derart aus Drei- und Einflügeltellern zusammengesetzt sind, daß mittels Volkenbornscher Drehteller eine Trennung zwischen den Drei- und Einflügeltellern erfolgen kann.

2. Flechtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammengesetzten Teller (a^x-b^x, a^z-b², usw.J derart zueinander angeordnet sind, daß die Dreiflügelteller (a¹, a², a³, ...) sowie die Einflügelteller (b², δ⁴, δ⁶, ...) jeweilig unmittelbar als Überführungsteller für die einander benachbarten Teller benutzbar sind, und daß jeder dreiflügelige Teller eines vierflügeligen Grundtellers (α¹, δ¹; α², δ²; β³, δ³, ...) unter Absperrung seines zugehörigen Einflügeltellers (b^x, δ², δ³,) bei Herstellung einer Verbindung mit dem Einflügelteller (b^%, δ³, δ⁴, ...) des benachbarten Grundtellers zu einem Partialgang zusammenfaßbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.