DE2155382A1

DE2155382A1 - Verfahren zur herstellung von strangerzeugnissen

Info

Publication number: DE2155382A1
Application number: DE2155382A
Authority: DE
Inventors: Herbert Dipl Ing Strasser
Original assignee: JM Voith AG
Current assignee: JM Voith AG
Priority date: 1971-11-08
Filing date: 1971-11-08
Publication date: 1973-05-17

Description

Verfahren zur Herstellung von Strangerzeugnissen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Strangerzeugnissen, beispielsweise von Rohren, Platten und Folien aus einer, aus einem härtbaren Kunstharzbindemittel, beispielsweise einem ungesättigten Polyesterarz, Epoxiharz od.dgl. und pulverförmigen, körnigen oder faserigen Füllstoffen, bestehenden Formmasse gegebenenfalls unter Zusatz eines Lösungsmittel 5 bzw. eines Beschleunigers mittels einer Schneekenstrangpresse.
Es sind Verfahren zum Auspressen von härtbaren Kunststoffmassen mittels Kolbenstrangpressen bekannt, bei denen die Presse beheizt wird und demnach das Kunstharz während des Preßvorganges durch hohen Druck und Wärme in einen plastischen Zustand übergeführt wird.
Bei einem anderen bekannten Verfahren der eingangs erwähnten Art ist der Diise einer Schneckenstrangpresse eine heizbare Stiitzform nachgeschaltet, um die aus der Düse austretende noch pastöse Formmasse zu härten.
Das Produkt gleitet hiebei der Wandung der Stiitzform entlang. Dieses Verfahren ist nur für relativ einfache Profile verwendbar, da nur bei diesen die Wahrscheinlichkeit besteht, daß sie in zur Stützform nicht verletzt werden. Die ErS nq g bezweckt nun bei einem Verfahren der eingangs erwärmten Art eine Stützform und damit alle Unzulänglichkeiten einer solchen, wie Beschädigungen des Stranges, Beschränkung auf die Herstellung relativ einfacher Strangprofile, sowie erhöhten Platzbedarf der Anlage zu beseitigen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß eine Formmasse mit 10 bis 25 vorzugsweise 15 Gew.-'%1 Kunstharzdindemittel in an sich bekannter Weise in der Schneckenstrangpresse ohne Wärmezufuhr von aussen in den plastischen Zustand übergeführt und in teilweise gehärtetem Zustand formbeständig von der Düse abgezogen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahr en zur Herstellung von Strangerzeugnissen ermöglicht einerseits durch den hohen Füllstoffgehalt t der Formmasse und anderseits durch das an sich billige Formgebungsverfahren die kontinuierliche erzeugung eines preisgünstigen strangförmigen Endproduktes in Form von Stäben, Rohren, Platten oder Folien. Diese Formkörper weisen gute physikalische und crlemische Eigenschaften auf, welche die Abhängigkeit von der Wahl des Kunstäarzbindemittels und der Fiillstoffe in weiten Grenzen variierbar sind.
In Weiterbildung der Erfindung wird das duroplastiscile Kunstharzbindemittel in fester Form zugesetzt und ausschließlich durch Zusatz von Lösungsmitteln in den zur herstellung der Formmasse erforderlicfien fliissigen Zustand übergeführt.
Zur Beschleunigung des Aushärtens kann dem Strangpreßkörper Wärme unmittelbar nach dessen Austritt alls der Düse zugeführt werden.
Bei der Herstellung eines Strangerzellgnisses wird im allgemeinen wie folgt vorgegangen: 1) Vormischungen der Füllstoffe: Diese können pulverförmig, körnig oder faserig sein oder aus einer Mischung verschiedener Füllstoffe bestehen. Sie sind im allgemeinen hemisch inert, beeinflussen aber die Werte der mechanichen und elektrischen Eingeschaften des erzeugten Stranges, insbesondere die Festigkeit.
Meistens bezwecken sie nur die Vebilligung des 'roduktes.
2) Vormischen der reaktiven Komponenten des Kunstharzbindemittel. Die für die Bildung des duroplastischen Kunstharzbindemittels erforderlichen Komponenten werden in flüssiger oder pulveriger Form, gegebenenfalls unter Zugabe eines Beschleunigers oder eines Lösungsmittels miteinander gemischt.
3) Mischen der Füllstoffe mit dem Bindelmittel.
Das Ergebnis ist eine nicht fleißfänige, krümelige, klumpige, nicht homogene Kunststofformasse.
4) Einbringen der Formmasse in den Einfülltrichter einer Schnekenstrangpressen und Auspressen durch Profildüsen, z.B. Ringdüsen, Breitschlitzdüsen und dgl., je nach der Gestelt des gewänschten Stranges, Die Schneckenpresse muß hiebei so gebaut sein, daß in der Nasse ausreichender Drack zum um Schli ei.en aller Hohlräume entsteht. Der aus der Düse austretende Formkörper ist noch nicht ausgehärtet, jedoch so formsteif, daß er während des Aushärtens seine Gestalt beibehält.
Es wurden Formmassen wie folgt hergestellt, doch soll die Erfindung darauf nicht beschränkt sein: Beispiel 1: Ungesättigtes Polyesterharz 23,70 Gew.-% Peroxydpaste 50%ig 0,47 Gew.-% Chrysotilasbest 7R 4,73 Gew.-% Mierodol 1 71,10 Gew.-100,00 Gew.-% Aus dieser Masse wurden durch Strangpressen Rundstangen llergestellt. Die Aushärtung des Kunstharze bindemittels erfolgt in einem Ofen bei 100°C durch 8 Stunden.
Die nach 3 Tagen vorgenonnene Biegeprüfung ergab eine Biegezugfestigkeit von 874 kp/cm².
Beispiel 2: Epoxiharz 16,75 Gew.-% Härter 1,45 Gew.-% Chrysotilasbest 5D 4,80 Gew.-% Füllstoff T 67,20 Gew.-% Chrysotilasbest 7R 9,60 Gew.-% 99,80 Gew.-% Pigmentpulver 0,20 Gew.-% 100,00 Gew.-% Diese Masse wurde zu einem liohr mit einem Verhältnis des Durchmessers zur Wandstärke von 7,5:1 stranggepreßt. Die Aushärtung des Runstharzbindemitteils wurde in einem Ofen bei 80°C durch 4 Stunden vorgenommen.
Die drei Tage später vorgenommene Biegeprüfung ergab eine Biegezugfestigkeit von 665 kp/cm², während die zum selben Zeitpunkt durchgeführte Schei teldruckprobe eine Druckspannung von 565 kp/cm2 aI1zeigte.

Claims

Patentansprüche:

2 4 Yerfahren zur herstellung von Stranglerzeugnsen aus einer, aus einem härtbaren Kunsharzbindemittel, beispielsweise einem ungesättigten Polyesterharz, Epoxiharz od.dgl und pulverförmigen} körnigen oder faserigen Füllstoffen, bestehenden Formmasse, gegebenenfalls unter Zusatz eines Lösungsmittels bzw. eines Beschleunigers mittels einer Schneckenstrangpresse, dadurch gekennzeichnet, daß eine Formmasse mit 10 bis 25 vorzugsweise 15 Gew.-% Kunstharzbindemittel in an sich bekannter Weise in der Schneckenstrangpresse ohne Wärmezufuhr von außen in den plastischen Zustand übergeführt und in teilweise gehärtetem Zustand formbeständig von der Düse abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das härtbare Kunst'harzbindemittel in fester Form zugesetzt und ausschließlich durch Zusatz von Lösungsmitteln in den zum Strangpressen der Formmasse erforderlichen flüssigen Zustand übergeführt wird.