DE2151206A1 - Verfahren und vorrichtung zum vermischen von fluessigkeiten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum vermischen von fluessigkeitenInfo
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG 2151206
Unser Zeichen: 0.Z.27 75O Gr/Be
6700 Ludwigshafen, lj5.10.1971 Yerfahren und Vorrichtung zum Vermischen von Flüssigkeiten
Zum Vermischen von zwei mischbaren Flüssigkeiten und zum Herstellen von flüssig-flüssig bzw. flüssig-fest Dispersionen
setzt man in der Technik im allgemeinen Rührer ein. Wenn das Mischungsverhältnis hoch ist, z.B. wenn zwei Flüssigkeitsströme im Verhältnis 100 : 1 und mehr homogen zu vermischen
sind und auch noch gefordert wird, daß die Herstellung der homogenen Mischung bzw. Dispersion in einer kurzen Zeit erfolgen
soll, wird der Einsatz von Rührern den Anforderungen <( nicht mehr gerecht.
Sollen Emulsionen nicht mischbarer Flüssigkeiten mit Tropfengrößen
von einigen/um Durchmesser hergestellt werden, so kann
man das Zerteilen nur in größen Scherfeldern erreichen. Zum andern muß gewährleistet sein, daß die zu zerteilende Flüsägkeit
in das Gebiet der hohen Scherkräfte gelangt. In einem gerührten Behälter sind die Scherkräfte unmittelbar um den
Rührer am größten und nehmen von dort zur Behälterwand hin stark ab. Die Scherkräfte, d.h. die durch den Rührer eingebrachte
Energie wird im Gesamtvolumen der Behälterflüssigkeit dissipiert. Der Energiebedarf ist daher relativ hoch im Ver- g
gleich zu der erzielten Verteilungswxrkung. Bei großen Durch-Sätzen wird die Mischzeit größer, da die zu zerteilende Flüssigkeit
nur dadurch voll der maximalen Wirkung der Scherzone ausgesetzt werden kann, indem man die Flüssigkeit mehrfach
durch die Scherzone unmittelbar am Rührer führt.
Besonders schwierig ist das Verteilen von zwei Flüssigkeiten stark unterschiedlicher Dichte bzw. Flüssigkeiten von denen
die eine Feststoffe dispergiert enthält. Mit mechanischen Rührern erreicht man eine gute Dispergierung meist nur durch
eine Vorverteilung der schweren Flüssigkeit in einer kleinen Menge der leichteren Flüssigkeit mittels eines Spezialrührers
zur Erzeugung hoher Scherfelder in einem vorgeschalteten klei-
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nen Gefäß außerhalb des eigentlichen Rührbehälters, Diese ·
Emulsion wird in den großen Rührbehälter eingebracht und mit einem zweiten mechanischen Rührer verteilt.
Diese bei der Arbeitsweise mit Rührern bei der Vermischung von Flüssigkeiten auftretenden Nachteile kann man vermeiden, und
Flüssigkeiten die in sehr verschiedenen Mengen- und/oder Dichteverhältnissen zueinander vorliegen schnell und homogen vermischen,
wenn man ein oder mehrere Flüssigkeitsstrahlen des Dispergiermittels mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 100 m/s
durch Düsen in einen sich im flüssigen Medium befindlichen und in Eintrittsrichtung der Strahlen erstreckenden Impulsaustauschraum
gemeinsam mit der in unmittelbarer Nähe der Treibstrahldüsenmündung austretenden, zu zerteilenden Flüssigkeit
einführt, wobei der mittlere hydraulische Durchmesser des Impulsaustauschraumes das 2- bis 20-fache des den Düsenmündungen
flächengleichen Düsendurchmessers und seine Länge das 2- bis 30-fache des hydraulischen Durchmessers beträgt.
Ziel des Verfahrens und der Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung ist es, das Scherfeld auf ein kleines Volumen zu
beschränken und damit extreme Energiedissipationsdichten zu
verwirklichen. Zum anderen soll die zu zerteilende Flüssigkeit in die Zone der hohen Energiedissipation gebracht werden,
so daß die zu zerteilende Flüssigkeit schon nach einem Durchgang voll und ganz auf die gewünschte Tropfengröße eingestellt
ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird mittels einer Strahldüse ausgeführt, die z.B. von unten in einen Reaktor oder Behälter
hineinragt und aus einer Düse zur Zuführung der Treibflüssigkeit, einem koaxial zur Düse angeordneten, diese mit Abstand
umgebenden Zulaufrohr für die zu zerteilende Flüssigkeit, und
einem Im Querschnitt größer als das Zulaufrohr ausgebildeten
mit Abstand zu diesem angeordneten Mischrohr. Das Mischrohr
dient als Impulsaustauschraum.
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Ist diese Mischeinrichtung in einem größeren Behälter eingebaut, so kann der aus den Treibdüsen austretende Flüssigkeitsstrom
Flüssigkeit aus dem Behälter in den Impulsaustauschraum ansaugen und darin innerhalb von Sekundenbruchteilen die
zu zerteilende Flüssigkeit mit dem angesaugten.Medium vermischen. Beim Austritt aus dem Impulsaustauschraum sind bei
mischbaren Flüssigkeiten praktisch keine Konzentrationsunterschiede mehr vorhanden, bei nicht mischbaren Medien
verläßt die fertige homogene Emulsion den Mischraum. Da der ganze Misch- und Zerteilvorgang in dem Impulsaustauschraum
stattfindet, kann man in bestimmten Fällen auch auf den umgebenden Behälter verzichten. Dabei kann der relativ langsam
strömende Flüssigkeitsstrom, der aus dem Behälter angesaugt a
wird, nunmehr mit einer Pumpe zugeführt werden. Man kann so ein Rückführen der Flüssigkeit verhindern und es ergeben sich
Verweilzeiten für die Flüssigkeit wie in einem Rohrreaktor.
Durch den Impulsaustauschraum erreicht man, daß die mit den Treibstrahlen in den Reaktor eingebrachte mechanische Energie
zum größten Teil innerhalb des Austauschrohres durch Vermi- , sehen mit dem langsamen Flüssigkeitsstrom und Zerteilen der
zu dispergierenden Flüssigkeit in einem sehr kleinen Volumen verteilt wird. Hierdurch entstehen auch bei kleinen absoluten
Leistungen örtlich hohe Energiedissipationsdichten, die eine feine Verteilung gewährleisten.
Der Impulsaustauschraum soll im allgemeinen einen konstanten oder sich in der Strömungsrichtung vergrößernden Querschnitt
aufweisen. Der Impulsaustauschraum soll in Eintrittsrichtung der Flüssigkeit angeordnet sein und kann konstruktiv in verschiedenen
Formen gestaltet werden, wobei diese Formen zweckmäßigerweise der verwendeten Düsenform angepaßt sein sollen.
Im allgemeinen verwendet man zylindrische Rohre oder Kegelsegmente. Sofern der Impulsaustauschraum als zylindrisches
Rohr ausgebildet ist, soll seine Länge das 2- bis 30-fache seines Durchmessers betragen« Wenn der Impulsaustauschraum
keinen kreisförmigen oder über seine Länge konstanten Querschnitt aufweist, soll seine Länge das 2- bis 30-fache seines
hydraulischen Durchmessers betragen. Der Impulsaustauschraura
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soll einen mittleren Durchmesser der Eintrittsöffnung aufweisen, der das 2- bis 20-fache des Treibdüsendurchmessers
oder bei mehreren Düsen des flächengleichen Düsendurchmessers betragen.
Technische Ausführungsformen der Erfindung sind in Pig. 1 und erläutert. Fig. 1 zeigt eine Strahldüse, die in einen großen
Behälter eingebaut ist. Im Vergleich zum Behälter sind die Düsen und der Impulsaustauschraum vergrößert dargestellt.
In einem flüssigkeitsgefüllten Behälter 4, in dem sich ein
bestimmter Flüssigkeitsspiegel eingestellt hat, ist eine Düse 1 zur Zuführung von Flüssigkeit derart eingebaut, daß sie
von unten in den Behälter 4 hineinragt und kurz oberhalb des unteren Bodens des Reaktors mündet. Koaxial zur Düse ist ein
die Düse mit radialem Abstand umgebendes Zulaufrohr für die zu zerteilende Flüssigkeit 6 angeordnet, das mit dem Ende als
Ringöffnung 2 ebenfalls in die Flüssigkeit eintaucht. Unterhalb des Flüssigkeitsspiegels ist im Abstand zu diesem ein
Mischrohr 3 angeordnet und koaxial zur Düse 1 ausgerichtet.
Fig„ 2 zeigt die Mischvorrichtung als Rohrmischer. Es bedeuten:
1 die Austrittsöffnung für den Treibstrahl, 2 die Austrittsöffnung für die zu zerteilende Flüssigkeit, 3 der Zulaufquerschnitt
für den langsamen Flüssigkeitsstrom, 4 der Impulsaustauschraum oder Mischraum; 5» 6, 7 sind die Zufuhrleitungen
für die Treibflüssigkeit, die zu emulgierende Flüssigkeit und den langsamen Flüssigkeitsstrom.
Vermischen von zwei ineinander löslichen Flüssigkeiten
Da chemische Reaktionen durch inhomogene Vermischung der Reaktionspartner
in nicht gewünschter Weise beeinflußt werden können, ist in der chemischen Technik oft die Aufgabe gestellt,
zwei Flüssigkeitsströme mit sehr stark unterschiedlichen Mengenströmen,
bei hj-j eisweise mit einem VoJumenverhältnis von
300 : 1 kontinuierlich und in einem Durchgang homogen zu vermischen.
Die Vermischung kann erfindungscumäß mit einer Vor-
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BAD
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richtung wie sie in Fig. 2 wiedergegeben ist vorgenommen werden. Als besonders wirkungsvoll hat sich dabei die Aufteilung
der in großer Menge vorliegenden Flüssigkeit in zwei Teilströme, beispielsweise, im Verhältnis 3 : 1 erwiesen. Der kleinere Teilstrom
wird durch die Düse 1 mit einer Geschwindigkeit von 10 m/s geführt, während die größere Flüssigkeitsmenge langsam
mit etwa 1 m/s über Zulauf 7 und 3 in das Mischrohr gepumpt wird. In einer Versuchsanlage hat das Mischrohr 3 einen Durchmesser
von 30 mm und eine Länge von 300 mm. Der Durchmesser der Treibdüse 1 ist 5 mm, durch die 0,7 m5/li 0,1 η - HCl
■ζ
gefordert werden. Durch den Außenraum 4 werden 2,1 m /h
0,1 η * HCl stetig zugeführt. Die homogen einzumischende zweite Flüssigkeit - hier 5,6 1 5n NaOH - wird über die Zuleitung
6 und die Düse 2 mit kleiner Geschwindigkeit zugeführt f
und in dem Scherfeld zwischen dem schnellen Strom aus Düse 1 und dem langsamen Strom aus Zuführung 3 in Bruchteilen von
Sekunden £~0,05 s) im Impulsaustauschraum 3 homogen vermischt.
In der Mischzone sind keine toten Zonen und nur kleine Gebiete mit Rückströmungen möglich, so daß man mit sehr kurzen Mischzeiten
für die gesamte Flüssigkeitsmenge auskommt,
Her3teilen einer flüsslg-tlüsjl^ Dispersion
Es soll eine Öl-in-Wasser-Emulsion hergestellt worden«
Der Strahldüsenreaktor hat einen Durchmesser von >'jO mm und
eine Länge von 800 mm. Der Reaktor nach Fig. 1 w.rd mit Wasser
gefüllt. Durch die Düse 1 von 2 mm Durchmesser wird ein Wasseret
rom mit einer Geschwindigkeit von 20 m/s in den Inpu.l.ijaus-UjiüLuhraum
5 von I'j mm Durchmesser und 100 mm Lauge ^eschiokb.
Oies*.r Treibstrahl saugt aus der Umgebung des Impulsauötauschraumes
einen Langsamen Wasserstrom an. Dor schnelle und der lamruomo .'.Ii mi vermiüchon sich ua 1 i iul.;a.uatau?:·chraum und er-■■f.'U^-n
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daher durch Zugabe eines Dispersionsmittels, z.B. mit Natriumlaurylsulfat,
stabilisiert und dann unter einem Mikroskop ausgemessen. Man erhält auf diese Weise stabile Dispersionen mit
einem engen Bereich der Tropfendurchmesser.
Herstellen einer flüssig-flüssig Dispersion bei großen
Dichteunterschieden .
Eines der schwierigsten- Mischprobleme ist die Verteilung von
Quecksilber in einer organischen Lösung oder in Wasser, da die Dichteunterschiede extrem sind und sich das schwere Quecksilber
am Boden des Reaktors ansammelt.
Bei einem Versuch in dem Glasreaktor von 150 mm Durchmesser und 800 mm Länge wird Wasser vorgelegt und mit einer Strahldüse
ein großes Scherfeld erzeugt. Die Strahldüse'besteht aus
einer Zweistoffdüse aus Glas, wobei der Durchmesser für den
Treibstrahl 2 mm beträgt, und das oberhalb der Düsenmündung auf der Düsenachse angeordnete Duschrohr einen Durchmesser
von 15 mm und eine Länge von 100 mm hat. Die Düsenmündungen befinden sich nur 2 mm über dem Boden des Reaktors. Das Scherfeld
wird durch Umpumpen der Reaktorflüssigkeit erzeugt. Die Treibs tralilgeschwindigkeit beträgt 55 m/s. Das zu zerteilende
Quecksilber wird über den Ringspalt der Zweistoffdüse in einer
Menge von 20 lc»/h mit einer Geschwindigkeit von 0,01 m/s in
dtis Sehe rf e Ld des Mischraumes geführt. Das Quecksilber wird
dabei in feinste Tropfen mit Durohmessern zwischen 3 und 90 /um
mit einem Maximum bei 12/mn Durchmesser zerteilt. Die Jtrahldiiso
erzeugt dabei sowohl die Disperglerung, wie die gleichmäßige
Verteilung des Quecksilbers im Reaktor. Auf dem Boden des Glasreuktors .jetzt sich praktisch kein Quecksilber ab.
— 7 —
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Claims (3)
- - 7 - O.Z. 27 750Patentansprüche. 1J Verfahren zum schnellen Vermischen von Flüssigkeiten, die in sehr verschiedenen Mengen- und/oder Dichteverhältnissen zu einander vorliegen, zur Herstellung von Emulsionen oder homogenen Mischungen, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Flüssigkeitsstrahlen des Dispergiermittels mit einer Geschwindigkeit von 5 "bis 100 m/s durch Düsen in einen sich im flüssigen Medium befindlichen und in Eintrittsrichtung der Strahlen erstreckenden Impulsaustauschraum, dessen Volumen den 1/100. bis 1/10 000. Teil des Behältervolumens ausmacht, gemeinsam mit der in unmittelbarer Nähe der Treibstrahldüsenmündung austretenden, zu zerteilenden Flüssigkeit eingeführt werden, wobei der f mittlere hydraulische Durchmesser des Impulsaustauüchraumes das 2- bis 20-fache des den Düsenmündungen flächerigleichen Düsendurchmessers und seine Länge das 2- bis 30-fache des hydraulischen Durchmessers beträgt.
- 2. Verfahren zum Vermischen von Flüssigkeiten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein schneller Flüssigkeitsstrom des Dispergiermittels durch Düsen mit Geschwindigkeiten von 5 bis 100 m/s gemeinsam mit der zu dispergierenden, in unmittelbarer Nähe der Treibdüsen austretenden Flüssigkeit und gemeinsam mit einem wesentlich langsameren geführten Flüssigkeitsstrom, bevorzugt aus demselben Disper- * giermittel, in einen Impulsaustauschraum eingeführt werden, wobei dessen laydrauliseher Durchmesser das 2- bis 20-fache des Durchmessers der den Düsenmündungen flächengleichen Durchmessers und dessen Länge das 2- bis 30-fache des hydraulischen Durchmessers beträgt.
- 3. Vorrichtung zum Vermischen von Flüssigkeiten nach Anspruch und 2, gekennzeichnet durch Düsen (1 und 2) für die Zuführung der Flüssigkeiten und einen sich in Richtung der Flüssigkeitsdüse erstreckenden, unmittelbar vor den Düsen-U-309816/05 5- 8 - O. Z. 27 750befindlichen Impulsaustauschraum (3), dessen hydraulischer Durchmesser das Z- bis 20-fache des flächengleichen Durchmessers der Treibdüsen entspricht und dessen Länge das 2- bis 30-fache des hydraulischen Durchmessers beträgt.Badische Anilin- & Soda-Eabrik AG Zeichn.309816/0558
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