DE2150414C3 - Verfahren und Vorrichtung zur gleichzeitigen Verbrennung von Müll und Klärschlamm - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur gleichzeitigen Verbrennung von Müll und KlärschlammInfo
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Description
Die l.rfindung bezieht sich aiii ein Verfahren zur ge
meinsameii Verbrennung von Mull und Klärschlamm,
bei dem letzterer mit bei der Verbrennung ilirekl oder
indirekt erzeugtem Heizgas thermisch eingedickt, der eingedickte Klärschlamm gemeinsam nut dem Mull
verbrannt und die bei der I indickung anstehenden
Kliirschliimmhrudcn teilweise als Kondensat abgeführt
und zumindest teilweise verdichtet und dem Heizgas beigemengt weiden, wobei der Lindii kiingsprozeli bei
eint!' Miedngen Temperatur erfolgt, Die Lrfindung bezieh
I sich auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens,
Aus der FR-PS 15 29 976 ist es bekannt, dem anfallenden
Klärschlamm Öl beizumischen, diese Mischung zuerst in einem mehrstufigen Verdampfer einzudicken
und dann in einer Presse zu einem Kuchen /x\ vorpressen
der anschließend dem Heizkessel zugeführt wird, während das zurückgewonnene Öl wieder in den Kreislauf
gelangt. Bei diesem bekannten Verfahren dienen die Brüden der ersten Stufe zum Heizen der zweiten
Stufe und werden erst nach dem Austritt aus dem I leiz
register der /weiten Stufe verdichtet und der ersten Stufe wieder zugeführt. Diese Arbeitsweise sei/t einen
mehrstufigen Verdampfer voraus und weist den Nachteil auf. daß die Brüden der letzten Verdanipfersuife
einen verhältnismäßig geringen absoluten Druck aufweisen, wenn mit Vakiiumverdampfern gearbeitet wird.
so daß die Ableitung des Brüdenkondensats der letzten Stufe nur über ein barometrisches Fallrohr abgeführt
werden kann, was einen entsprechend hohen Aufwand darstellt. Die Verdampfung unter Vakuum ist aber notwendig,
wenn man mit geringen Temperaturen arbeite'
will, um die Geruchsbelästigung durch die Brüden möglichst klein zu halten.
Aufgabe der Erfindung ist es. einen wirtschaftlichen Betrieb einer Einrichtung /ur gemeinsamen Verbrennung
von Müll und Klärschlamm sowohl im Hinblick auf die konstruktive Ausgestaltung als auch im Hinblick
auf den Warmehaushal! auch schon bei einer Vordamrtferstufe
zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art nach der Erfindung dadurch
gelöst, daß die verdichteten Klärschlammbrüden zusammen mit dem unter Mitwirkung der Schlammverbrennung
erzeugten und zur Verdichtung der Brüden dienenden Heizgas derjenigen thermischen Eindikkungsstufe
zur Wärmeabgabe zugeführt werden, in der sie entstehen.
Aus der DE-OS 14 59 487 ist ein Verfahren bekannt, das sich der durch einen Verdichter bei der Verdampfung
des Klärschlammes entstandenen verdichteten Brüden als alleinigem Wärmetauschmittel bedient. Hierbei
werden die aus der Verdampfung des Klärschlammes entstandenen Brüden aus einem Abscheider abgesaugt,
durch die Kompressionsarbeit des Verdichters erhitzt und entweder direkt, oder aber nach einer weiteren
thermischen Überhitzung zur Verdampfung des Klärschlammes verwendet.
Hiervon unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren im wesentlichen dadurch, daß das Wärmetauschmittel
zum Verdampfen des Klärschlammes in einem Müllverbrennungsofen erhitzt wird und diesem
Wärmetauschmittel zusätzlich noch die aus der Verdampfungseinrichtung des Klärschlammes abgesaugten
Brüden zugemischt werden, um den in den Brüden vorhandenen und durch die Verdichtung erhöhten
Wärmeinhalt zur Verdampfung des Klärschlammes zu verwenden.
Hierdurch kann auch bei einem einstufigen Verdampfer die in den Brüden enthaltene Wärme genutzt
werden, und außerdem ist die Abführung des Kondensats einfacher, da die aus dem Vakuumverdampfer kommenden
Brüden, welche einen verhältnismäßig geringen absoluten Druck aufweisen, durch den Strahlverdichter
verdichtet weiden. Der Betrieb bei geringer Temperatur, der die Verwendung eines Vakuumverdampfers
notwendig macht, ist wichtig, da bei einer Verdampfung, die etwa bei 60"C oder darunter stattfindet, nicht mit
einer Verkrustung der Heizflächen zu rechnen ist, wähfend bei höheren Temperaturen eine solche Verkrustung
eintritt. Außerdem wird bei niedriger Temperatur Und bei Zufuhr des aus der gemeinsamen Verbrennung
von Müll und Klärschlamm erzeugten Heizgases ein geruchfreies Kondensat erreicht, während das Kondensat
bei Anwendung des zuletzt erläuterten bekannten Verfahrens durch die hohe Schlammtemperatur und wegen
der fehlenden Zumisehung van Heizgas mit Geruch behaftet
ist, was für groBe Anlagen nicht hingenommen werden kann.
Die Ausgestaltungen der Vorrichtung /ur Dureliluli
rung des Verfahrens ergeben sich aus den Unieransprüchen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt. Es zeigt
F i g. I ein Schema einer Vorrichtung /ur Verbrennung
von Müll und Klärschlamm,
F i g. 2 bis 4 jeweils weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Bei der in F i g. I gezeigten Vorrichtung /ur gemeinsamen
Verbrennung von Müll und Klärschlamm und ein Verbrennungsofen I bei 2 mit Müll beschickt. der
auf einem Feuerungsrost 3 verbrannt wird. Mit den Verbrennungsgasen wird ein Heizkessel 5 betrieben,
dessen Heizdampf durch eine Hei/dampfleilung 6
einem Vakuumverdanipfer 7 zur thermischen I'indikkung
von Klärschlamm zugeführt wird. Die Abgase gelangen durch den Kamin 4 ins Freie. Dem Vakuuimcrdampfer
7 wird bei 8 der dünnflüssige Klärsch' mim /iigeführt.
Dieser wird im Vakuumverdanipfer 7 vorzugsweise bei einer Temperatur von 40" bis bO C. d. i. bei
einem Unterdruck von 0,08 bis 0.20 at, thermisch eingedickt.
Der eingedickte Klärschlamm wird von einer Pumpe 9 durch eine Klärschlammlcitung 10 dem Verbrennungsofen
1 zugeführt, wo er gemeinsam mit dem Müll verbrannt wird.
Die im Vakuumverdampfer 7 entstehenden Brüden werden durch eine Brüdenleitung 11 von einem Sirahlverdichter
12 angesaugt, der in der Hei/dampflcitung f>
zwischen dem Heizkessel 5 und den Hci/fliichcn 13 ties
Vakuumverdampfers 7 angeordnet ist. Als Treibsirahl des .Strahlverdichters 12 dient somit der Heizdampf,
der die Brüden mitreißt und verdichtet. Das Gemisch aus Heizdampf und Brüden ström! durch die Heizflächen
13 des Vakuumverdampfers 7 und wird als Kon densat durch eine Abflußleitung 14 abgeführt.
Das in F i g. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel entspricht im wesentlichen dem in F i g. I gezeigten Ausführungsbcispiel.
mit dem Unterschied, daß in I i g 2
dem Vakuumverdanipfer 7 eine mechanische Fniwas scrungseinrichtung 15 vorgeschaltet ist. Diese besteht
im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer /enirifuge,
welch .τ der dünnflüssige Klärschlamm 8 züge
führt wird. Das Filirai der Zentrifuge wird durch eine
Leitung 17 in den Vakuumverdnmpfer 7 eingespeist,
während der Filierkuchen der Zentrifuge durch eine Leitung 18 der Pumpe 9 und der Klärschlammleiiuiii;
10 und somit unmittelbar dem Verbrennungsofen I /nigeführl
wird. Gegebenenfalls kann der in dem Vakuum verdampfer 7 eingedickte Klärschlamm durch eine nut
gestrichelten linien dargestellte Rückrührleitung 19 mi
die Zentrifuge zurückgeführt werden.
ίο Bei dem in F i g. 3 dargestellten Aiisführungsheisnk·!
ist die Verdampfungseinrichtung zweistufig ausgehil det. Dem wieder als Vakuumverdanipfer 7 ausgebildeten
Verdampfer der ersten Stufe ist ein weiterer Veir dämpfer 20 nachgeschaltet, dem der im Vakiiumveirdämpfer
7 vorverdickte Klärschlamm durch eine Leitung 21 zugeführt und aus dem der nachverdiekte klärschlamm
durch die KlärschlammleitL-ng 10 abgeführt
wird. Der Verdampfer 20 ist im dargestellten Ausluh rungsbeispiel als Dünnschichtverdampfer ausgebildet.
der einen die Heizflächen 22 abkratzc-Jcn roiicrendeu
Rührer 23 aufweist.
Die Heizflächen 22 des Verdampfers 21) werden nut Heizdampf beheizt, der über eine an der Heizdampllci
lung 6 angeschlossene Zweigleitung 24 zugeführt ,-,in!
In dieser ist ein Sirahlverdichter 25 angeordnet, der die
im Verdampfer 20 entstehenden Brüden über eine Bmdenleiuing
26 ansaugt und verdichtet. Das im Strahlverdichter 25 entstehende Gemisch aus Hei/dumpf und
Brüden wird in den Heizflächen 22 des Verdampfers 20 kondensiert und in der Abflußleilung 27 als Kondensat
abgeführt.
Bei dem in Fig.4 gezeigten Ausrührungsbeispiel isi
dem Vakuumverdanipfer 7. wie bei dem Ausführiiiigv
beispiel gemäß F i g. 3. ein Verdampfer 20 nachgesdial
tel. der über die Zweigleitung 24 mit Hei/dampf beheizt
wird. In diesem Fall werden die Brüden des Vei dampfers 20 jedoch nicht dem Heizdampf beigemengt,
sondern in herkömmlicher Weise abgeführt beispielsweise in den Feuerraum des Verbrennungsofens ! eingeblasen.
Dem Vakuumverdanipfer 7 ist eine Vor wärivslufe 37 vorgeschaltet, die über eine Zweigleitung
38 der I lei/dampfleitiing 6 beheizt wird. Der bei 8 111
die Vorwärmstufe 37 eingeführie Klärschlamm wird somit vorgewärmt, so daß die dem Vakuumverdanipfer
7 /ugeführte Wärme ausschließlich zur Verdampfung des Klärschlamms benutz! wird.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur gemeinsamen Verbrennung von Müll und Klärschlamm, bei dem letzterer mit bei der
Verbrennung direkt oder indirekt e.-zeugtem Heizgas thermisch eingedickt, der eingedickte Klärschlamm
gemeinsam mit dem Müll verbrannt und die bei der Eindickung entstehenden Klärschlammbrüden
zumindest teilweise durch das erzeugte Heizgas verdichtet und diesem Heizgas beigemengt
werden, wobei der Eindickungsprozeß bei einer niedrigen Temperatur erfolgt, dadurch gekennzeichnet,
daß die verdichteten Klärschlammbrüden zusammen mit dem unter Mitwirkung der Schlammverbrennung erzeugten und zur
Verdichtung der Brüden dienenden Heizgas derjenigen thermischen Eindickungsstufe zur Wärmeabgabe
zugeführt werden, in der sie entstehen.
2. Vorrichtung /ur Durchfuhrung des Verfahrens
nach Anspruch 1. mit einem Verbrennungsofen zur gemeinsamen Verbrennung des Mülls und des ein
gedickten Klärschlamms, einem mit der Abgaswärme der Verbrennung betriebenen Heizkessel /um
Erzeugen von Heizdampf und einem Vakiuinuer
dämpfer zum thermischen Eindicken des Klärschlamms,
wobei zwischen dem Heizkessel und der eisten Stufe des Verdampfers ein Strahkeixlichter
zwischengeschaltet ist. dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Strahlverdichter (12) eine Brüdenleitung
(11) des als erste Stufe arbeitenden Vakuum Verdampfers (~x verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet,
daß dem Vakuumverdampfcr (7) in einer zweiten Stufe ein weiterer Verdi'Mipfcr (20). insbesondere
ein Dünnschichtverdampfer, nachgeschaltet ;si. der mit vom Heizkessel (5) abgegebenem
Heizdampf betrieben wird (F-" i g. 3 und 4).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet,
daß dem Heizkessel (5) und dein Verdampfer (20) der zweiten Stufe ebenfalls ein Sirahlverdichter
(25) zwischengeschallet ist. an dem die
Brüdciilcilung (26) der /weilen Stufe angeschlossen
ist(l ig. 3).
>. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4.
dadurch gekennzeichnet, daß dein Vakuumvcrd.impfcr
(7) eine Voiwaimstufc (37) vorgeschaltet
ISl(I ig. 4).
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