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Garantieverschluß für mit einer Schraubkapsel, insbesondere aus Blech,~versehene
Flaschen0 Die Erfindung betrifft einen Garantieverschluß für mit einer Schraubkapsel,
insbesondere aus Blech, versehene Flaschen, wie Mineralwasserflaschen und dgl..
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Bei kleineren Flaschen bis zu etwa 0,5 1 Inhalt haben sich allgemein
Kronenkorkverschlüsse eingeführt, die den Vorc teil haben, daß sich ein unbefugtes
Öffnen der Flasche jederzeit feststellen läßt. Nach dem Öffnen durch den Verbraucher
können die Flaschen mit dem Kronenkorkverschluß jedoch nicht wieder dicht verschlossen
werden, sondern hierfür ist eine gasoadertet zusätzliche Verschlußkappe erforderlich.
Da
Flaschen bis zu 0,5 1 Inhalt von ein oder zwei Personen üblicherweise ohne Schwierigkeit
auf einmal geleert werden können, macht sich dieser Nachteil bei derartigen Flaschen
geringeren Inhaltes praktisch kaum bemerkbar.
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Bei Flaschen größeren Inhaltes, wie 0,7 1, 11 und mehr, besteht jedoch
allein von seiten der Verbraucher ein derart starkes Bedürfnis, die Flaschen, wie
z.B. Mineralwasserflaschen, Limonadenflaschen, sogenannte Familienflaschen von Cola-Getränken
usw., nach dem erstmaligen Öffnen absolut dicht wieder verschließen zu können. Bei
diesen Flaschengrößen ist man daher, soweit Kronenkorkverschlüsse bereits eingeführt
waren, von dieser Verschlußart vielfach wieder abgekommen und hat allgemein Schraubverschlüsse
mit Schraubkapseln aus Aluminiumblech eingeführt, die beim Verschließen der Flasche
nicht aufgeschraubt, sondern in weitgehend vorgeformtem Zustand auf den Flaschenhals
aufgesteckt und durch eine Anrollvorrichtung derart an den Gewindeteil am Flaschenhals
angerollt werden, daß die Flasche bis zu einem Druck von etwa 15 atü absolut dicht
verschlossen ist und sich der Verschluß durch Schrauben öffnen und'wieder schließen
läßt. Schwierigkeiten haben sich jedoch bei dieser Schraubverschlußart mit der Ver
schlußsicherung gegen unbefugtes Öffnen ergeben, Ein derartiger Garantieverschluß
nach dem Anroll- bzw. Roll-on-Verfahren ist als sogenannter Pilver-proof-Verschluß
so ausgebildet, daß der untere Rand der Verschlußkapsel um einen am Flaschenhals
unterhalb des Gewindeteiles geringfügig hervorsgringenden Kragen bzw. um einen ringförmigen
Vorsprung am Flaschenhals derart nach innen umgebördelt ist daß sich die uchraubkapsel
nicht ohne eine äußere Veränderung lösen läßt.
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Zum Lösen der Schraubkapsel ist deren umgebördelter unterer Randbereich
nur stellenweise fest mit dem eigentlichen æylindrischen Teil der Schraubkapsel
derart verbunden, daß durch Aufwendung eines üblicherweise recht beträchtlichen
Drehmomentes
zum Öffnen der Verschlußkapsel der untere Haltering
abgesprengt wird, Abgesehen vom hohen Drehmomentbedarf zum Öffnen der Verschlußkapsel
unter gleichzeitigem Absprengen des unteren Halteringes ist hierbei aber insbesondere
von Nachteil, daß der Haltering am Flaschenhals verbleibt, so daß diese Verschlußart
in dieser Form praktisch nur für Einwegflaschen brauchbar ist.
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Bei Mehrwegflaschen ist demgegenüber ein nicht zu vertretender Arbeitsaufwand
zum jeweiligen Entfernen des Halteringes bei Wiederverwendung der Flaschen erforderlich.
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Um diesen Nachteil zu beseitigen, hat man bei derartigen Pilver-proof-Verschlüssen
am unteren Haltering zusätzliche Schwächungszonen derart vorgesehen, daß beim Aufdrehen
der Verschlußkapsel einerseits die Verbindungsstellen zwischen dem Haltering und
der Verschlußkapsel gesprengt werden und außerdem auch der Haltering an seinem Umfang
aufspringen soll. In der Praxis hat sioh jedoch gezeigt, daß die radialen Schwächungszonen
am Haltering bereits aufspringen, wenn die Verbindungen zwischen Haltering und Verschlußkapsel
noch intakt sind. Die Verschlußkapsel läßt sich dann bereits lösen, wobei die an
ihrem unteren Rand hängenden Umfangsabschnitte des umgebördelten Halteringes durch
den ringförmigen Vorsprung am Flaschenhals nach augen gedrückt werden und Anlaß
zu Verletzungen geben. Zwar bleibt der Haltering nicht mehr am Flaschenhals hängen,
doch ist das erzielte Ergebnis für den Verbraucher insofern unzufriedenstellend,
als eine erhßhte Verletzungsgefahr besteht und sich die Schraubkapsel mit den daran
hängenden Umfangsabschnitten des Halteringes nur schwer wieder auf den Flaschenhals
aufschrauben läßt. Der Verbraucher ist daher gezwungen, die an der Schraubkapsel
hängenden Ringabschnitte entweder von Hand unter Inkaufnahme der damit verbundenen
Verletzungsgefahr oder mit einem zusätzlichen Werkzeug abzutrennen. Auch dann besteht
aber wegen des
stellenweise scharfkantigen unteren Randes der Schraubkapsel
immer noch eine erhöhte Verletzungsgefahr gegenüber den sonst üblichen Schraubkapseln
mit nach außen eingerolltem, völlig glattem unteren Rand.
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Wenn auch das Verschließen und das wiederholte Öffnen von Flaschen,
die mit derartigen Schraubverschlüssen nach dem Anrollverfahren versehen sind, als
voll zufriedenstellend gelöst anzusehen ist, so ist ein solcher Verschluß jedoch
nicht als Garantieverschluß geeignet, da ein unzulässiges Öffnen nicht kontrolliert
werden kann. Zwar hat man bereits versucht, den Verschluß durch>Kombination mit
einem Sicherungsring aus Kunststoff als Garantieverschluß auszubilden, doch hat
sich dies nicht praktisch durchsetzen können, da diese Lösung den Verschluß untragbar
verteuert. Es ist dabei zu berücksichtigen, daß derartige Schraubverschlüsse allein
in der Bundesrepublik Deutschland nach Schätzungen jährlich zu mehreren Milliarden
Stück hergestellt werden, so daß bereits Verteuerungen in der Größenordnung von
zehntel und hundertstel Pfennigen pro Verschluß insgesamt kostenmäßig derart zu
Buche schlagen, daß eine wirtschaftliche Verschlußfertigung nicht mehr gegeben ist.
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Unter Berücksichtigung dieser Schwierigkeiten liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, auch für Flaschen, die mit Verschlußkapseln nach dem Anrollptinzip
versehen sind, einen Garantieverschluß zu schaffen, bei dem ohne wesentliche Änderung
an den bisher üblichen Verschlußkapseln in einfacher, aber absolut zuverlässiger
Weise sichergestellt ist, daß ein unbefugtes Öffnen der Flaschen sofort erkennbar
wird, wobei aber die durch das Öffnen an der Verschlußkapsel hervorgerufene Änderung
auch nicht wieder rückgängig gemacht werden kann, und wobei ferner zum Öffnen des
Verschlusses nur ein von Hand leicht aufzubringendes Drehmoment erforderlich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schraubkapsel
unterhalb ihres Gewindeteiles mindestens eine in Richtung des Öffnens weisende,
leicht einwärts gerichtete Sperrzunge aufweist, die in entsprechende sägezahnartig
ausgebildete Sperrnuten am Flaschenhals eingreift.
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Durch die erfindungsgemäße Sperrzunge ergibt sich der Vorteil, daß
die bisher verwendeten Schraubkapseln in ihrer Gesamtform im wesentlichen unverändert
beibehalten werden können und trotzdem ein unbefugtes Öffnen der Flasche jederzeit
feststellbar ist. An jeder Schraubkapsel können mehrere Sperrzungen am Umfang verteilt
angeordnet sein. Die Sperrzungen werden zweckmäßig so ausgebildet, daß sie beim
Drehen der Schraubkapsel in Öffnungsrichtung leicht derart verformt oder abgeschert
werden, daß sie beim weiteren Auf- und Zudrehen der Schraubkapsel in keiner Weise
hinderlich sind, das erstmalige Öffnen des Garantieverschlusses jedoch sofort erkennbar
machen.
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In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jede Sperrzunge
aus dem Blechmaterial der Verschlußkapsel ausgestanze. Da für die Herstellung solcher
Verschlußkapseln üblicherweise lackiertes Leichtmetallblech verwendet wird, genügt
zum Öffnen ein Drehmoment, welches praktisch kaum höher zu sein braucht, als das
ohne die erfindungsgemäße Verschlußsicherung erforderliche Drehmoment.
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Die für den Eingriff der Sperrzunge oder -zungen erforderlichen Sperrnuten
können am oberen Rand eines ohnehin vorhandenen ringförmigen Vorsprunges oder Kragens
am Flaschenhals unterhalb des Gewindeteiles ausgebildet sein, und zwar vorzugsweise
derart, daß die in Richtung des Öffnens der Schraubkapsel liegende Widerlagerfläche
jeder Sperrnut für das vor dere Ende der Sperrzunge twa in einer durch die Flaschenachse
gehenden Radialebene liegt, die gegebenenfalls noch
zusätzlich gegenüber
der Flaschenachse geneigt sein kann. Dadurch können die an der Verschlußkapsel vorgesehenen
Sperrzungen beim Öffnen des Verschlusses auch unter ungünstigen Bedingungen keinesfalls
unbeschädigt ausweichen und somit nach einem abermaligen Verschluß der Flasche auch
nicht unbeschädigt wieder in ihre 5sperrlage gebracht werden.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgebildete
Schraubkapsel aus Leichtmetallblech vor dem Aufsetzen und Anrollen auf den darunter
in Fig. 2 dargestellten Flaschenhals, Fig. 3 eine Teilansicht eines Flaschenhalses'mit
darauf befestigtem Garantieverschluß gemäß der Erfindung, Fig. 4 eine Schnittansicht
durch die Schraubkapsel und den Flaschenhals in verschlossenem Zustandgemäß Schnittlinie
IV-IV in Fig. 3 und Fig. 5 eine Teildarstellung der am Flaschenhals vorgesehenen
Sperrnuten in einer Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie V-V in Fig. 2.
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Beim erfindungsgemäßen Garantieverschluß weist die vorgeformte Schraubkapsel
1 bereits vor dem Aufsetzen auf den Flaschenhals 2 zwischen dem späteren Gewindeteil
3 und dem nach außen gerollten unteren Umfangsrand 4 mindestens eine aus dem Blechmaterial
ausgestanzte, leicht einwärtsgerichtete Sperrzunge 5 auf, die in entsprechende sägezahnartig
ausgebildete Sperrnuten 6 am Flaschenhals 2 eingreift. Die Sperrnuten 6 befinden
sich am oberen Rand eines ringförmigen Vorsprunges
oder Kragens
7 am Flaschenhals 2 unterhalb des Gewindeteiles und sind zweckmåßig so ausgebildet,
daß die in Richtung des Öffnens der Schraubkapsel 1 liegende Widerlagerfläche 9
jeder Sperrnut 6 für das vordere Ende der Sperrzunge 5 etwa in einer durch die Flaschenachse
10 gehenden Radialebene liegt.
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Diese-Radialebene kann bei Bedarf noch zusätzlich gegenüber der Flaschenachse
geneigt sein.
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Fig. 3 und 4 der Zeichnung zeigen den Eingriff jeder Sperrzunge 5
in jeweils eine entsprechend ausgebildete Sperrnut 6 am Flaschenhals 2, während
in Fig. 5 die Sperrnuten 6 am Flaschenhals 2 noch einmal gesondert in Draufsicht
zu erkennen sind.
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Selbstverständlich können bei entsprechender Gestaltung auch Schraubkapseln
aus Kunststoff in der erfindungsgemäßen Weise als Garantieverschluß ausgebildet
werden. Es ist lediglich erforderlich, daß an der Schraubkapsel entsprechende Sperrzungen
5 ausgebildet werden, die beim Aufdrehen des Verschlusses leicht wegbrechen und
dies von außen entsprechend erkennen lassen, so daß die Gefahr eines unbefugten
Öffnens derart verschlossener Flaschen in der gewünschten Weise ausgeschaltet wird.
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Patentansprüche