DE2135546A1 - Verfahren und anlage zur reinigung von gelbem phosphor - Google Patents
Verfahren und anlage zur reinigung von gelbem phosphorInfo
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Description
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Verfahr η und Anlage zur Reinigung von gelbem Phosphor
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfuhren zur Reinigung von gelbem Phosphor, wobei flüssiger gelber Phosphor
in Gegenwart von Wasser mit Aktivkohle vermischt und nach einer Kontaktzeit die Aktivkohle von dem Gemisch abgetrennt
wird, sowie eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens.
Soll elementarer gelber Phosphor als Ausgangsprodukt für
die Herstellung von Phosphorfolgeprodukten, wie z. B. PpSf-, eingesetzt werden, so ist es in vielen Fällen erforderlich,
im Phosphor enthaltene Verunreinigungen vorher zu entfernen. Es ist bereits bekannt, den Phosphor mit
konzentrierter Schwefelsäure zu reinigen. Dabei kommt es jedoch gelegentlich, zu lokalen Überhitzungen im Reaktionsgefäß, was zu einer Selbstentzündung des Phosphors und damit
zu Bränden und Explosionen führen kann.
Ferner ist schon die Reinigung von Phosphor mit Polyphosphorsäure
und Aktivkohle bzw. Mischungen von Aktivkohle und Bleicherde beschrieben worden. Dabei wird ein Phosphor
mit Geholten an anorganischen Verunreinigungen von
0,00^) % und an organischen Verunreinigungen von 0,009 0,01
% erhalten.
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Der Nachteil dieser Arbeitsweise besteht darin, daß unter Wasserausschluß gearbeitet werden muß und der Gehalt an
organischen Verbindungen nur bis 0,009 % gesenkt werden kann.
Für die Herstellung von qualitativ hochwertigen Phosphorprodukten,
insbesondere von Pp^5 sind jedoch Gehalte des
Phosphors an organischen Verunreinigungen von weniger als 0,001 % zwingend erforderlich.
Weiterhin ist bekannt, gelben Phosphor und Aktivkohle im
Gewichtsve.rhältnis 1 : 0,1 in Gegenwart von Wasser bei Temperaturen zwischen 60 und 90 C 1 Stunde lang zu.rühren
und anschließend die Aktivkohle von dem Gemisch abzutrennen.
Zur Verwendung von hochreinem Phosphor in der Elektrotechnik hat man die Reinigung des Phosphors mit Hilfe
von Aktivkohle noch mit anderen Reinigungsstufen kombiniert, um außer den organischen Verunreinigungen auch die
anorganischen Verunreinigungen bis auf Spuren zu entfernen. Hierbei wird der Phosphor mit Blei im Gewichtsverhältnis
1:1 und Aluminium im Gewichtsverhältnis Phosphor :
Aluminium =1 : 0,1 eine Stunde lang unter Rückfluß auf 8000C erhitzt und nach Abkühlung im Vakuum von 5 - 9 mm
Hg bei 260 - 2700C destilliert. Dem destillierten Phosphor
fügt man Aktivkohle im Gewichtsverhältnis 1 : 0,1 zu und führt, nach einstündigem Verrühren sowie anschließender
Zugabe von 15 %iger Salpertersäure, eine
Wasserdampfdestillation durch. Der dabei erhaltene Phosphor w^ist einen sehr hohen Reinheitsgrad auf. Die anorganischen
Verunreinigungen betragen weniger als 3 ppm, die organischen Verunreinigungen 9»8 ppm.
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Diese Arbeitsweise hat jedoch die Nachteile, daß es nur diskontinuierlich betrieben werden kann, einen hohen Aktivkohleverbrauch
aufweist und außerdem so kompliziert und technisch aufwendig ist, daß es sowohl vom wirtschaftlichen
wie vom technischen Standpunkt her betrachtet nur im Labormaßstab durchführbar ist.
.Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Phosphor
mit einem Gehalt an Verunreinigungen, insbesondere solchen organischer Natur, von weniger als 0,001 % in einem
technisch einfachen sowie wirtschaftlichen Verfahren kontinuierlich herzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man
eine wäßrige Suspension von Aktivkohle mit einem Gehalt von 50 bis 500 kg/m , vorzugsweise von 150 kg/m , an Aktivkohle
in solchen Mengen mit dem Phosphor auf einer Mischstrecke vermischt, daß 0,5 bis 5 Gewichts^, vorzugsweise
1 bis 3 Gewichts% Aktivkohle, bezogen auf Phosphor, eingesetzt
werden, Aktivkohle und Phosphor 0,5 bis 15 min., vorzugsweise 2 min, miteinander in Kontakt läßt und dann die
Aktivkohle durch Filtration vom Phosphor abtrennt.
Vorteilhafterweise setzt man eine Aktivkohle mit einer inneren Oberfläche von mindestens 800 m /g ein und entfernt
man den in der Filterzone anfallenden, aus Aktivkohle bestehenden Filterkuchen mittels Zentrifugalkräften aus der
Filterzone.
Zweckrnäßigerweise vermischt man den flüssigen Phosphor
und die Aktivkohlesuspension nach dem Gegenstromprinzip
miteinander, wobei die besten Ergebnisse dann erzielt werden, wenn man die Aktivkohlesüspension und den Phosphor zusammen
durch den ab- und aufsteigenden Teil einer senkrechten, er-
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forderlichenfalls beheizten, Rohrschleife fließen läßt.
Falls erforderlich, läßt sich der Reinigungseffekt noch
weiter verstärken, indem man Phosphor auf einer Mischstrecke nach dem Gegenstromprinzip mit der wäßrigen Aktivkohlesuspension
miteinander vermischt, dann in einer Filterzone die Aktivkohle von der flüssigen Phase der Mischung
abtrennt, wobei der Filterkuchen durch Zentrifugalkraft aus der Filterzone entfernt wird, darauf die flüssige
Phase auffängt, den Phosphor sich absetzen läßt und ihn noch ein zweites Mal oder mehrere Male in der gleichen
Weise mit der wäßrigen Aktivkohlesuspension behandelt.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Arbeitsweise bestehen in
erster Linie darin, daß bei einem niedrigen Aktivkohleverbrauch (etwa 2,5 % des eingesetzten Phosphors) ein hoher
Reinheitsgrad (< 0,001 % Verunreinigungen) erzielt wird. Ferner darin, daß sie technisch sehr einfach und kontinuierlich
durchführbar ist und sie sich gegenüber den bekannten Verfahren durch eine große Betriebssicherheit auszeichnet.
In der nachfolgenden Zeichnung ist eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wiedergegeben.
Diese Anlage besteht aus einem Phosphorbehälter 1, der
über eine Lfeitung'2, welche in eine etwa 10 m hohe, senkrechte Rohrschleife 3 übergeht, mit einem Zwischengefäß 4
verbunden ist, welches einen Wasserüberlauf 5 besitzt. In den aufsteigenden Teil einer etwa 10m langen, senkrechten
Rohrschleife 3 mündet eine Abflußleitung 6 eines mit einem Rührwerk ausgestatteten Behälters 7, der zur Herstellung der
wäßrigen Aktivkohlesuspension vorgesehen ist. Vom Zwischengefäß
4 führt eine Leitung 8 zu einem Zentrifugalfilter 9, dessen Abflußleitung 10 für den gereinigten Phosphor an
einen Sammelbehälter 11 für das Endprodukt angeschlossen ist.
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Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens soll
anhand der nachfolgenden Beispiele erläutert werden.
•Beispiel 1
Es wurden 20 t Phosphor mit einem Gehalt an organischen Verunreinigungen von 0,28 Gewichts^ mit 200 kg Aktivkohle,
die eine innere Oberfläche von 800 m /g aufwies, in Form einer 15 gewichts%igen wässrigen Suspension vermischt und
die Mischung nach einer Kontaktzeit von 2 Minuten· filtriert. Nach Filtration betrug der Gehalt an organischen Verunreinigungen
nur noch 0,018 Gewichts%.
10 t des gemäß Beispiel 1 vorgereinigten Phosphors mit einem Gehalt an organischen Verunreinigungen von 0,018 Gewichts^
wurden mit 150 kg Aktivkohle, die eine innere Oberfläche von 800 m /g aufwies, in Form einer 15 gewichts%igen wäßrigen
Suspension vermischt. Nach einer Kontaktzeit von 2,5 Minuten und nachfolgender Filtration war der Gehalt
des Phosphors an organischen Verunreinigungen auf weniger als 0,001 Gewichts!^ gesunken.
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Claims (10)
1.. Verfahren zur Reinigung von gelbem Phosphor, wobei flüssiger
gelber Phosphor in Gegenwart von Wasser mit Aktivkohle vermischt und nach einer Kontaktzeit die Aktivkohle
von dem Gemisch abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine wäßrige Suspension von Aktivkohle mit einem Gehalt von 50 bis 500 kg/m an Aktivkohle in
solchen Mengen mit dem Phosphor auf einer Mischstrecke vermischt, daß 0,5 bis 5 Gewichts% Aktivkohle, bezogen
auf Phosphor, eingesetzt werden, Aktivkohle und Phosphor 0,5 bis 15 min. miteinander in Kontakt läßt und
dann die Aktivkohle durch Filtration vom Phosphor abtrennt.
dann die Aktivkohle durch Filtration vom Phosphor abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine wäßrige Aktivkohlesuspension mit einem Aktivkohlegehalt von etwa 150 kg/m einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Aktivkohiesuspension in solchen Mengen mit dem Phosphor vermischt, daß 1 bis 3 Gewichts% Aktivkohle,
bezogen auf Phosphor, eingesetzt v/erden..
4. Verfahren nr>ch einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man Aktivkohle und Phosphor eti/va 2
min., miteinander in Kontakt läßt.
min., miteinander in Kontakt läßt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis.4, dadurch gekennzeichnet
, daß man in der Filterzone den anfallenden, aus Aktivkohle bestehenden Filterkuchen mittels Zentrifugalkräften
aus der Filterzone entfernt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,-
daß man eine Aktivkohle mit einer inneren
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Oberfläche von mindestens 800 in /g einsetzt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man den flüssigen Phosphor und die Aktivkohlesuspension nach dem Gegenstromprinzip miteinander
vermischt.
8. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß
man die Aktivkohlesuspension und den Phosphor zusammen durch den ab- und aufsteigenden Teil einer senkrechten,
erforderlichenfalls beheizten, Rohrschleife fließen läßt.
9- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet
, daß man zur Reinigung des Phosphors diesen auf einer Mischstrecke nach "dem Gegenstromprinzip mit
der wäßrigen Aktivkohlesuspension miteinander vermischt, dann in einer Filterzone die Aktivkohle von der flüssigen
Phase der Mischung abtrennt, wobei der Filterkuchen durch Zentrifugalkraft aus der Filterzone entfernt wird,
darauf die flüssige Phase auffängt, den Phosphor sich absetzen läßt und ihn noch ein zweites Mal oder mehrere
Male in der gleichen Weise mit der wäßrigen Aktivkohlesuspension behandelt.
10. Anlage zur einstufigen Reinigung von gelbem Phosphor mit Hilfe von Aktivkohle, bestehend aus einem Vorratsbehälter
(1) für Phosphor,-wobei dieser Behälter über eine Leitung (2) und eine senkrechte Rohrschleife (3) mit
einem Zwischengefäß (4), das mit einem Wasserüberlauf (5) versehen ist, in Verbindung steht, ferner einem mit
einem Rührwerk ausgerüsteten Behälter (7) zur Herstellung einer wäßrigen Aktivkohlesuspension, dessen Abflußleitung
(6) in die Rohrschleife (3) mündet, und bestehend
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aus einem Filter (9), der einerseits über eine Leitung (8) mit dem Zwischengefäß (4) und andererseits über
eine Leitung (10) mit einem Behälter (11) für den gereinigten Phosphor verbunden ist.
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