DE2133651A1 - Feuchtigkeitsmesser - Google Patents
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Description
ALEXANDER R. HERZFELD 6 fran kfurt α. μ. w i3
RECHTSANWALT SOP H I ENSTRASS E S 2 «% * Λ λ p
BEI DEM LANDGERICHT FRAN KFURT AM MAI N C. I 00D0 |
Anmelderin: United States Atomic Energy Commission Washington D. 0., USA
Die Erfindung betrifft einen Feuchtigkeitsmesser, insbesondere eine Vorrichtung zum Messen der Feuchtigkeit bzw. des Gehalts
an Wasserstoffatomen eines kosmischer Strahlung ausgesetzten Materials.
Wird ein Wasserstoff atome enthaltendes Material mit Neutronen hoher Energie beschossen, so werden die Neutronen durch Kollision
mit den Wasserstoffatomen abgebremst, bis ihre Energie
der Molekülarenergie des umgebenden Materials entspricht. Sie
werden damit zu Neutronen mit thermischer Energie oder thermischen Neutronen. Damit ergibt sich eine Möglichkeit, die Feuchtigkeit
zu messen, wenn man annimmt, dass die schnellen Neutronen nur durch die Wasserstoff atome des im Material enthaltenen
Wassers abgebremst werden. In bekannten, auf diesem Prinzip beruhenden Messvorrichtungen wird das zu messende Material einer
- 2 109884/1704
Neutronenquelle hoher, bekannter Energie ausgesetzt und die Anzahl der erzeugten thermischen Neutronen gemessen. Auf dieser
Grundlage kann dann der Feuchtigkeitsgehalt des Materials "berechnet werden. Nachteilig hierbei ist das Erfordernis einer
hochenergetischen Neutronenquelle. Diese stellt eine Gefahrenquelle dar, und die Messung muss daher an abgelegenem Ort oder
nach Entnahme einer Materialprobe im Labor vorgenommen werden. Da der Feuchtigkeitsgehalt flüchtig ist, sind auf diese Weise
genaue Messergebnisse nur schwer zu erhalten.
Aufgabe der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Messen des Feuchtigkeitsgehalts bzw. der Wasserstoffatome eines Materials,
die ohne Neutronenquelle hoher Energie auskommt.
Die Aufgabe wird durch die passive Vorrichtung der Erfindung zum Messen der Wasserstoffatome durch Ausnutzung der kosmischen
Strahlung der das zu messende Material unterworfen ist dadurch
' gelöst, dass getrennte Detektoren für thermische Neutronen in dem zu messenden Material einerseits und einem im gleichen Strahlungsbereich
liegendem Bezugsort andererseits angeordnet und mit je einer Messvorrichtung verbunden sind.
In den Zeichnungen zeigt die Figur 1 schematisch die Betriebsanordnung und Arbeitsweise der erfindungsgemässen Messvorrichtung.
Die Figur 2 zeigt schematisch die Messvorrichtung und ihre Schaltung.
- 3 -109884/1704
Neutronen hoher Energie werden beim Durchgang durch eine feuchte Zone durch die Wasserstoffatome bekanntlich so stark
gebremst, dass sie zu thermischen Neutronen werden. Der Feuchtigkeitsgehalt
eines Materials lässt sich daher durch Bestrahlung mit einem Neutronenfluss hoher Energie und Messen der Anzahl
der thermischen Neutronenfoestimmen; mit anderen Worten
ist der Feuchtigkeitsgehalt eine Funktion der gezählten thermischen Elektronen und des Neutronenflusses hoher Energie, und
daher in bekannter Weise berechenbar. In der als Beispiel gezeigten Ausbildung der erfindungsgemässen Messvorrichtung ist
eine Zone mit bekanntem Feuchtigkeitsgehalt 10 in einem Kugelgehäuse 11 eingeschlossen. Hierfür ist z. B. Sand mit bekanntem
Feuchtigkeitsgehalt oder zwecks Erzeugung maximaler Thermalisierung
noch günstiger ein Material mit einer grösstmöglichen Anzahl von Wasserstoffatomen wie Paraffin oder dergleichen geeignet.
Das Gehäuse besteht aus einem für Feuchtigkeit undurchlässigen, für kosmische Strahlen aber relativ durchlässigem Material,
wie z. B. Aluminium oder Cadmium. Soll z. B. der Feuchtigkeitsgehalt des Erdbodens 14 genfssen werden, so wird die
Kugel 11 in den Boden in einer Tiefe oder Lage eingegraben, in der im wesentlichen nur die durch den Feuchtigkeitsgehalt verursachten,
thermischen Neutronen gemisen werden. Durch das Gehäuse,
z. B. die Kugel 11, aber auch eine andere, geeignete Form, wird der Feuchtigkeitsgehalt des Bezugsorts 10 konstant
gehalten.
- 4 109884/1704
Der Bezugsort 10 enthält einen Detektor 13 zum Messen der thermischen
Neutronen am Bezugsort, im Beispielfall also in dem Kugelgehäuse 11. Ein zweiter Detektor für thermische Neutronen
16 wird im Boden 14- nahe der Kugel 11 und im wesentlichen der
gleichen Tiefe angebracht, und misst die thermischen Neutronen des Erdbodens. Beide Detektoren 13, 16 sind an einen Messkreis
17 angeschlossen.
Der zu messende freie Erdboden ist bis zu einer bestimmten Tiefe
der natürlichen kosmischen Strahlung ausgesetzt. An den Punkten 20 treffen die durch die Linien 19 angedeuteten kosmischen
Strahlen auf Partikel, durch die Neutronen hoher Energie 22 frei werden.
Beim Durchgang durch den Boden 14- bzw. den Bezugsort 10 werden
diese hochenergetischen Elektronen vornehmlich durch Kollision mit den Wasserstoffatomen der Feuchte zu thermischen Neutronen
verlangsamt. Die Detektoren 13 und 16 sind in solcher Lage bzw. Tiefe im Boden angeordnet, dass sie im wesentlichen nur durch
die Wasserstoffatome im Boden erzeugte thermische Neutronen empfangen,. so dass die Neutrönenzählung ein Maßstab für den
Feuchtigkeitsgehalt des Bodens ist.
Als Beispiel für die räumliche Anordnung betragen in der Figur die Strecken d·, und dp 50 cm, die Strecke d, 25 cm.
- 5 -1Q9884/17Q4
Die in der Figur 2 näher gezeigten Neutronendetektoren 13 und 16 bestehen im wesentlichen aus je einer Schicht aus ^i und je
einer Fotovervielfacherröhre 26, die ihrerseits an die Zähler 28 und 29 des Messkreises V? angeschlossen sind.
Der beim Auf treffen eines thermischen Neutrons von der Lithiumschicht
erzeugte Szintillationsimpuls wird von der Bohre 26 in einen elektrischen Impuls umgewandelt und im Messkreis 17 gezählt.
Da der Gehalt an Wasserstoffatomen des Bezugsorts 10 und damit über den Detektor 13 auch die aufgreifende kosmische
Strahlung bekannt ist, kann der Wasserstoff- bzw. Feuchtigkeitsgehalt des Bodens 14 auf Grund der vom Detektor 16 gemessenen
thermischen Neutronen errechnet werden. Das Mess- bzw. Rechenresultat beruht dabei auf den drei Parametern: Neutronenfluss
hoher Energie, Menge des Moderatormaterials (Wasserstoffatome),
und thermischer Neutronenfluss. Sind zwei dieser Grossen bekannt, so kann die dritte Grosse in bekannter Weise berechnet
werden. Im Beispielfall wird der thermische Neutronenfluss am Bezugsort und im zu untersuchenden Material gemessen. Da die
Moderatormenge am Bezugsort bekannt ist, kann der hochenergetische
Neutronenfluss berechnet werden. Bei gleichem Neutronenfluss hoher Energie in dem zu untersuchenden Material kann auf
Grund des gemessenen thermischen Neutronenflusses die Menge des vorhandenen Moderatormaterials (der Wasserstoffatome in Form
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ORIGINAL INSPECTED
von HoO) berechnet werden. Kir den praktischen Gebrauch kann
nach Durchführung einer Messreihe von Material bekannten Feuchtigkeitsgehalts eine Tabelle aufgestellt werden» die in Abhängigkeit
vom thermischen Neutronenfluss in dem untersuchten Material und am Bezugsort unmittelbar den Feuchtigkeitsgehalt
angibt.
h Der Feuchtigkeitsgehalt kann auch nach bekannten physikalischen
Prinzipien errechnet werden, vgl. z. B. S. Glasstone und M. Edlund, The Elements of Nuclear Reactor Theory, Van Nostrand
Go. Inc., Juni 1962, S. 137 - 190 .
Da die Vorrichtung unter Ausnutzung natürlich vorkommender Strahlung arbeitet, erübrigen sich die bei Verwendung einer
Neutronenquelle hoher Energie erforderlichen Schutzmassregeln. Die Vorrichtung ist an Ort und Stelle des zu untersuchenden
Materials, also auch in stark bevölkerten Gegenden, oder an abgelegenen
Stellen ohne Entnahme einer Bodenprobe zwecks Laboruntersuchung einsetzbar· Damit sind genauere Messergebnisse
erreichbar.
Ausser der Messung von Feuchtigkeit ist die Vorrichtung auch für andere, über den Gehalt an Wasserstoff atomen errechenbare
ORiGINAL INSPECTED 109884/1704
Messzwecke geeignet, wie z. B. der Feststellung von öl; daraus
ergibt sich ein günstiges Anwendungsgebiet im Umwelt- und Wasserschutz,
z, B. zur Feststellung von ölverschmutzung in abgelegenen
und nicht leicht zugänglichen oder selten patroullierbaren
Stellen.
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Claims (2)
- Pat ent anaprüchePassive Vorrichtung zum Messen der Wasserstoff atome eines kosmischer Strahlung unterworfenen Materials, dadurch gekennzeichnet, dass getrennte Detektoren (15, 16) für thermische Neutronen in dem zu messenden Material einerseits und einem im gleichen Strahlungsbereich liegenden Bezügsort andererseits angeordnet und mit 3 β einer Messvorrichtung (28, 29) verbunden sind·
- 2. Vorrichtung gemäss iaspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der 3©siags©i?t; von einem -ein® wesentlich© Veränderung der Zahl der Wasserstoff atom© verhindernden <*ehä«ag© (11) umschlossen ist,das Material äes25 dadussli gskennzeichneis, cLaas Be-iSüjgsoarös aus Paraffin "bestellt.das Eb%®t-±g1 des sä s'ife -gekeanzeienne-» ? dass3Sügsoi?:'3s aus Sand mit bekann109884/170Λ
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