DE2129177B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen einer feuerfesten Ausfutterung auf die Innenwand von metallurgischen Gefällen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen einer feuerfesten Ausfutterung auf die Innenwand von metallurgischen GefällenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auftragen einer feuerfesten Ausfutterung
auf die Innenwand metallurgischer Gefäße, die eine sogenannte Sand-Schleudervorrichtung für das
gerichtete Ausschleudern einer feuerfesten Masse in körniger Form und eine Formeinheit, die unter
Belassung eines Ringspalts zwischen ihrer Form und der Gefäßwand vorübergehend in das Gefäß einbaubar ist,
aufweist. Zudem bezieht sich die Erfindung auf die einen Teil der Vorrichtung bildende Formeinheit.
Die Erfindung befaßt sich insbesondere mit der Instandsetzung von Gießpfannen für Eisen- und
Stahlwerke, ist jedoch nicht hierauf bzschränkt. In Eisen- und Stahlwerken werden Gießpfannen im
allgemeinen für das Auffangen von 250—300 t Rohstahl benutzt. Um den hohen Temperaturen der Stahlschmelze
widerstehen zu können, ist die Innenwand der Gefäße häufig aus mehreren Schichten feuerfesten
Materials aufgebaut, wobei im allgemeinen zwischen der Dauer-Ausfutterung, d. h. Ausmauerung und der
sogenannten Verschleißausfutterung bzw. -Auskleidung zu unterscheiden ist. Wenn letztere bis zu einem nicht
mehr zulässigen Grad abgenutzt ist, wird das Gefäß abgekühlt, worauf die gesamte Verschleiß-Ausfutterung
entfernt und durch eine neue Ausfutterung ersetzt wird. Zur Herabsetzung der Kosten für das Aufbringen eines
neuen Verschleißfutters wurde bereits versucht, eine Mechanisierung der Instandsetzung zu realisieren. Eine
besonders erfolgreiche Mechanisierung ergab sich darin, daß ein Verschleißfutter' mit Hilfe einer
sogenannten Sand-Schleudervorrichtung aufgetragen wird, wie sie von der Herstellung von Gießformen für
die Gießerei-Industrie bekannt ist. Bei diesem Verfah-
ren schleudert ein im wesentlichen aus einem mit hoher Drehzahl umlaufenden Schaufelrad bestehender Sandschieuderknopf
das Formmaterial zwischen die Dauer-Ausfutterung und eine herausnehmbare Formeinheit
bzw. Form über eine Düse in Richtung auf den Boden des Gefäßes.
Eine derartige Vorrichtung ist in der Zeitschrift »Stahl und Eisen« 89 (1969, Nr. 16, 7. August) auf Seite
859 beschrieben. Vergleichbare Konstruktionen sind in anderen Literaturstellen erläutert und dem Fachmann
bekannt
Wenn der rormeinheit eine einfache kegelstumpfförmige
Gestalt verliehen und diese Form nach Beendigung des Sandaufschleuderns mit Hilfe eines Krans vom
Boden des Gefäßes abgehoben wird, hat es sich in der Praxis herausgestellt daß starke Beschädigungen des
Verschleißfutters unvermeidbar sind. Aus diesem Grund ist versucht worden, die Formeinheit so auszugestalten,
daß sich dieser Nachteil vermeiden läßt Bei einer bereits versuchten Ausführungsform ist die Fnrmeinheit
aus mehreren Bauteilen aufgebaut, die getrennt zerlegt und entfernt werden können.
Es hat sich herausgestel.'t, daß mittels dieser Konstruktion zwar zufriedenstellende Ergebnisse erzielt
werden können, daß jedoch das Zerlegen einer Form dieser Art einen vergleichsweise großen Arbeitsaufwand
bedeutet und zudem ein ziemlich zeitraubendes Verfahren darstellt.
Bei der aus der DE-AS 11 29 263 bekannten
Vorrichtung zur Auskleidung von Tiegeln oder Pfannen mit feuerfestem Material sind innerhalb eines Hohlkernes
Rüttelvorrichtungen vorgesehen, die auf dessen Innenwandung einwirken und längs einer Schraubenlinie
vertikal bewegbar sind. Durch die Einwirkung der Rüttelvorridhtungen wird die der Auskleidung dienende
Stampfmasse verdichtet. Bei einem normalen Arbeitsvorgang wird mit der Verdichtung der Stampfmasse in
dem an den Boden angrenzenden Randbereich begonnen. Nach Beendigung des Arbeitsvorganges befinden
sich die Rüttelvorrichtungen im oberen Randbereich des Hohlkerns.
Bei dieser bekannten Vorrichtung besteht nun ein Nachteil darin, daß, wenn die Auskleidungsmasse
verdichtet worden ist und anschließend der Hohlkern aus einem Tiegel oder einer Pfanne herausgezogen
wird, die Gefahr besteht, daß die Auskleidung dabei beschädigt wird. In Folge dessen ist es notwendig die
Beschädigungen der Auskleidung anschließend zu beseitigen, was ein arbeitsintensiver und zeitraubender
Vorgang ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die eingangs genannte Vorrichtung derart weiterzubilden,
daß die Formeinheit schnell und einfach entfernt werden kann, ohne daß das Verschleißfutter in
unzulässigem Maße beschädigt wird, und ein Verfahren zum Auftragen einer feuerfesten Ausfutterung mittels
dieser Vorrichtung und Formeinheit anzugeben.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe im Hinblick auf die Vorrichtung dadurch gelöst, daß an der Innenseite
der Form, um deren Umfang herum verteilt, Schwingungserzeuger und nahe der Bodenkante an der
Innenseite der Form um deren Umfang verteilt Verbindungsmittel für den Anschluß von Hebeböcken
vorgesehen sind, die hydraulisch betätigbar und in Abwärtsrichtung ausfahrbar sind.
Durch die Einführung der Schleuderradausfütterung ist es möglich geworden, auf die an der Schablone
angeordneten Schwingungserzeuger zu verzichten, da durch das Einschleudern des Ausfutterungsmaterials
bereits eine ausreichend große Verdichtung der Auskleidung erzielt wird, so daß Rüttelvorrichtungen
zur Verdichtung nicht mehr notwendig sind.
An der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind an der Innenseite der Form Schwingungserzeuger angeordnet,
durch deren Wirkung nicht die notwendige Verdichtung des Auskleidungsmaterials hervorgerufen werden soll,
sondern deren Wirkung dazu ausgenutzt wird, die Form
ίο zu einem derartigen Schwingen zu veranlassen, daß die
Form, wenn sie durch die Hebeböcke nach oben bewegt wird, sich von dem Auskleidungsmaterial löst so daß
dieses beim Herausnehmen der Form nicht beschädigt wird.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung handelt es sich somit nicht einfach um die Wiedereinführung von
SchwrngungsVerdichtern oder Rütteleinrichtungen zur
Verdichtung des Auskleidungsmaterials, wie sie aus der DE-AS 11 29 263 bekannt sind, sondern darum, daß in
überraschender Weise festgestellt wurde, daß das eingeschleuderte und dadurch bereits verdichtete
Auskleidungsmaterial sich durch die Wirkung der Schwingungserzeuger noch weiter verdichten läßt,
obgleich es bereits eine sehr hohe Dichte und Härte aufweist. Im Hinblick hierauf könnte angenommen
werden, daß die für das Trennen des Auskleidungsmaterials von dei Form durch Schwingung erforderliche
zusätzliche Verdichtung nicht ohne weiteres erreicht werden kann.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat es sich aber herausgestellt, daß eine solche zusätzliche Verdichtung
aufgrund von Schwingungen der Form möglich ist, so daß diese ohne Schwierigkeiten von dem Auskleidungsmaterial
getrennt werden kann.
)5 Die Form bildet zusammen mit den Schwingungserzeugern
und den Verbindungsmitteln für die Hebeböcke eine Formeinheit, welche als solche ebenfalls innerhalb
des Rahmens der Erfindung liegt.
Es könnte angenommen werden, daß die erfindungsgemäßen Ergebnisse um so besser sind, je mehr
Schwingungserzeuger, die eine starke Schwingungsbewegung der Formeinheit erzeugen, und je mehr
Hebeböcke zum Hochstemmen der Einheit verwendet werden. In der Praxis hat es sich jedoch gezeigt, daß
4"> höchst zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden
können, wenn drei Rüttler und Verbindungsmittel für drei Hebeböcke vorgesehen sind.
Zur Erleichterung der Handhabung der Formeinheit während ihrer Ausrichtung im Gefäß und ihrer
r>() Herausnahme aus diesem hat es sich erfindungsgemäß
als vorteilhaft erwiesen, daß die Form zwei miteinander verbindbare, übereinander angeordnete, ringförmige
Formteile aufweist, daß die hydraulischen Hebeböcke mit dem unteren Formteil verbunden sind und daß die
r>"> Schwingungserzeuger am oberen Formteil montiert
sind.
Bei einer denkbaren Ausführungsform sind die hydraulischen Hebeböcke über die vorgesehenen
Verbindungsmittel starr mit der Formeinheit verbun-
bo den. Bei dieser Ausführungsform kann das gemeinsame
Speisesystem zur Speisung der Hebeböcke mit Hydraulikfluidum ebenfalls einen Teil der Formeinheit darstellen.
Außerdem läßt sich ein einfacherer Aufbau und eine einfachere Handhabung der Vorrichtung erreichen,
wenn die hydraulischen Hebeböcke trennbar mit dem Bodenteil der Formeinheit verbunden sind.
Zur Gewährleistung eines Verschleißfutters, das um den ganzen Umfang des Gefäßes herum gleichmäßige
Dicke besitzt, ist es ausschlaggebend, daß Mittel zur Einstellung der Lage bzw. Ausrichtung der Formeinheit
im Gefäß vorgesehen sind.
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß der Boden von Stahl-Gießpfannen sowie von anderen
metallurgischen Gefäßen, auf welchem die Formeinheit ruht, im allgemeinen nicht symmetrisch zur Gefäßachse
liegt, sondern vielmehr zu einem exzentrisch angeordneten Abstichloch abfällt. Diese Anordnung macht es
um so bedeutsamer, eine Einstelleinrichtung vorzusehen,
damit die Stellung der Formeinheit sowohl in Querrichtung als auch in verschiedenen Drehrichtungen
einstellbar ist. Eine sehr zweckmäßige Lösung dieser Aufgabe kann erfindungsgemäß dadurch realisiert
werden, daß die Formeinheit, vorzugsweise in ihrem Bodenteil, mit drei von Hand betätigbaren Hebeböcken,
die in Abwärtsrichtung ausfahrbar sind, sowie mit drei Schraubspindeln versehen ist, welche durch die
Form-Wand nach außen hindurchschraubbar sind, wobei die Hebeböcke und die Schraubspindeln um den
Umfang der Formeinheit herum auf gleiche Abstände voneinander verteilt sind.
Bei dieser Ausführungsform ist ex wesentlich, daß die
Formeinheit mit dem Gefäßboden in Berührung steht, auch nachdem ihre Stellung nachjustiert worden ist.
Diese Maßnahme verhindert, daß die feuerfeste Masse auf den Gefäßboden tropft bzw. gelangt, indem sie unter
der Unterkante der Form hindurchdringt, während die Masse in den schlitzartigen Raum hinter der Form
eingeschleudert wird.
Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß der Spalt zwischen der Form und dem Gefäßboden
mit einem zweckmäßigen Füllstoff ausgefüllt wird, nachdem die Formeinheit ihre endgültige Stellung
eingenommen hat. Dieser Füllstoff kann aus Formsand oder gewünschtenfalls aus gesonderten, nicht abgetrennten
Formteilen bestehen.
Es wurde jedoch auch versucht. Mittel zu finden, welche den Aufwand solcher mittels zusätzlicher
Handarbeit vorzunehmenden Vorsichtsmaßnahmen überflüssig machen.
Es hat sich erwiesen, daß diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst werden kann, daß ein praktisch
zylindrischer Ringkörper, der begrenzte Hublänge besitzt und in hauptsächlich axialer Richtung frei
bewegbar ist, längs der Innenseite der Bodenkante der Form vorgesehen wird. Dieser Ringkörper ermöglicht
gewisse Einstellungen der Lage der Form, ohne daß der Ringkörper und der Gefäßboden die gegenseitige
Berührung miteinander verlieren. Indem dem Ringkörper eine Höhe verliehen wird, welche die Höhe des
größten zu erwartenden schlitzartigen Abstands zwischen der Form und dem Gefäßboden übersteigt, wird
erreicht, daß unter allen Bedingungen eine zufriedenstellende Abdichtung gewährleistet ist.
Eine zusätzliche, einen Teil der Formeinheit bildende Einrichtung besteht aus einer ringförmigen Plattform,
die abnehmbar in der Nähe der Oberkante des Unterteils der Form montiert ist. Auf dieser Plattform
kann eine hydraulische Zusatzausrüstung angeordnet sein, die für den Betrieb der hydraulischen Hebeböcke
erforderlich ist. Zudem kann die an der Oberkante des Verschleißfutters vorzunehmende Endbearbeitung von
dieser Plattform aus erfolgen.
Es kann erforderlich sein, die Form durch die Rüttler auf verschiedenartige Weise in Schwingung zu versetzen,
wobei diese Schwingungen mehr oder weniger wirksam sein können. Zu diesem Zweck können Rüttler
verschiedener, handelsüblicher Bauarten eingesetz werden. Es hat sich gezeigt, daß zufriedenstellend«
Ergebnisse auf einfache Weise dadurch erzielt werder können, daß Rüttler verwendet werden, die in einer quei
zur Formachse verlaufenden Ebene drehbare Exzenter massen aufweisen. Hierdurch wird die Form gegenübei
dem aufgeschleuderten Körper des Futtermaterials nui in quer zur Form-Achse verlaufenden Richtung ir
Schwingung versetzt. Diese Art der Schwingunj bewirkt im wesentlichen, daß der Materialkörper durcl
die schwingende Form weiter verdichtet wird, währenc andererseits auch die Form in Richtung der Drehung
vom Körper des Futters gelöst wird. Überraschender weise hat es sich erwiesen, daß die besten Ergebnisst
erzielt werden, wenn einige der Vibratoren bzw. Rüttle eine andere Drehrichtung besitzen als die anderer
Rüttler. Bei Verwendung von drei Rüttlern ist du Drehrichtung des einen Rüttlers anders als die de
beiden anderen.
Die Betätigung der vorstehend beschriebenen Vor richtung wird erfindungsgemäß in der Weise durchge
führt, daß zunächst der untere Formteil in Positioi gebracht und mit Hilfe der von Hand betätigbarer
Hebeböcke aufgebockt wird, bis er sich auße Berührung mit dem Gefäßboden befindet und de
zylindrische Ring auf dem Boden ruht, sich abe dennoch in lotrechter Richtung zu bewegen vermag
daß sodann der untere Formteil gegenüber dem Gefäl mit Hilfe der nach außen durchgeschraubten Schraub
spindeln zentriert und mit seiner Oberkante mit Hilf« der von Hand betätigbaren Hebeböcke in genai
waagerechte Lage eingestellt wird, daß hierauf di< Plattform und der obere Formteil am unteren Formtei
montiert werden, daß danach die Schraubspindeln zui Innenseite der Form zurückgedreht werden unc
feuerfeste Masse in den zwischen Form und Gefäßwanc
festgelegten Ringspalt eingeschleudert wird, daß an schließend die hydraulischen Hebeböcke in Positior
gebracht und auf eine Arbeitshöhe eingestellt werden
•40 daß hierauf die Schwingungserzeuger betätigt und di<
hydraulischen Hebeböcke auf einen zweiten, höherer Druckwert eingestellt werden, daß sodann die Schwin
gungserzeuger abgestellt und die von Hand betätigba ren Hebeböcke weiter ausgefahren und die hydrauli
sehen Hebeböcke entfernt werden und daß schließlicr die Teile der Formeinheit in umgekehrter Reihenfolge
zerlegt und aus dem Gefäß entfernt werden.
Solange die hydraulischen Hebeböcke nur auf die erste Arbeitshöhe eingestellt sind, findet keine Bewe
so gung der Form gegenüber dem Verschleißfutter statt Erst wenn die Rüttler betätigt und die hydraulischen
Hebeböcke auf einen höheren Druckwert eingestellt worden sind, kann die Form vom Verschleißfutter gelöst
werden. In diesem Fall sollte das Hydrauliksystem jedoch in der Weise arbeiten, daß die hydraulischen
Hebeböcke die Formeinheit im Bereich der verschiede nen Angriffspunkte dieser Hebeböcke über gleich große
Strecken anheben. Bevor die Fonneinheit durch die Hebeböcke hochgestemmt wird, braucht an der Stelle
der verschiedenen Angriffspunkte der Hebeböcke nui jeweils der gleiche Aufwärts-Schub ausgeübt zu werden
Dies läßt sich erfindungsgemäß durch Verwendung
einer Vorrichtung erreichen, deren Besonderheit darin besteht, daß die hydraulischen Hebeböcke an eine
gemeinsame Speiseanlage angeschlossen sind, mit deren Hilfe zunächst alle Hebeböcke gemeinsam auf eine
Arbeitshöhe einstellbar sind, worauf die Hebeböcke durch getrennt zugeführte, aber gleichmäßige weitere
Hydraulikflüssigkeitsmengen gleichzeitig auf einen zweiten, höheren Druckwert einstellbar sind.
Im folgenden ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 einen lotrechten Schnitt durch eine Stahl-Gießpfanne mit eingesetzter Formeinheit mit den
Merkmalen der Erfindung,
F i g. 2 eine schematische Darstellung eines Teils der Hydraulikanlage,
F i g. 3 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Detailansicht des Ausschnitts III von F i g. 1 und
Fig.4 und 5 weitere Einzelheiten von Fig. 1,
ebenfalls in vergrößertem Maßstab.
In Fi g. 1 ist eine von einem Stahlmantel 1 umgebene is
Stahl-Gießpfanne dargestellt, deren Boden mit einem dauerhaften, feuerfesten Mauerwerk 2 und einem
feuerfesten Verschleißfutter 3 belegt ist, während auf die Wand des Gefäßes ein Dauerfutter 4 aufgetragen ist.
Die dargestellte Formeinheit besteht im wesentlichen aus einem oberen Formteil 5 und einem unteren
Formteil 6. Die beiden Formteile 5 und 6 sind über zwei Ringflansche 7 bzw. 8 mit Hilfe von Keilen od. dgl.
miteinander verbunden.
Weiterhin sind die Formteile 5 und 6 durch Ringe 9, 10,11 und 12 formsteif gemacht. Der Ring 12 dient auch
als Auflage für drei Füße 13 einer ringförmigen Plattform 14, die an der Innenseite durch eine aufrechte
Balustrade 15 mit oberseitiger Handleiste bzw. Handlauf begrenzt wird. Am Boden der Form ist innerhalb
dieser ein Ringglied 16 mit Hilfe dreier Schraub-Bolzen 17 aufgehängt, welche den Ring 11 durchsetzen.
Diese letztere Konstruktionseinzelheit ist in F i g. 3 in vergrößertem Maßstab dargestellt. Durch sie wird
erreicht, daß die Formeinheit in lotrechter Richtung eingestellt bzw. justiert und geringfügig verkippt
werden kann, ohne die Abdichtung zwischen ihr und dem Verschleißfutter 3 des Gefäßbodens zu beeinträchtigen.
Mit den Ringen 9 und 7 des oberen Formteils sind drei Rüttler bzw. Schwingungserzeuger 19 verbunden, die
um den Umfang der Form herum auf gleiche Abstände verteilt und mit Elektro-Motoren versehen sind, deren
Achsen in lotrechter Richtung angeordnet sind und die auf ihren Achsen Exzentermassen tragen. Diese
Motoren besitzen eine Leistung von 0,55 kW und eine Drehzahl von 1450 U/min, wobei die Umwuchtkraft
etwa 1,71 beträgt. Zwei Rüttler drehen sich im Uhrzeigersinn, während sich der dritte Rüttler, von
oben gesehen, entgegengesetzt, d.h. entgegen dem so
Uhrzeigersinn dreht
Mit dem unteren Formteil 6 sind drei auf gleiche Abstände um den Form-Umfang herum verteilte
Schraubspindeln 20 verbunden, die von Hand durch die Formwand hindurch nach außen drehbar sind. Mit Hilfe
dieser Schraubspindeln kann die Form gegenüber dem Dauerfutter 4 der Gefäßwand in Ausrichtung gebracht
werden. In Höhe der Schraubspindeln 20 sind drei von Hand betätigbare Hebeböcke 21 mit dem unteren
Formteil 6 verbunden, welche in Fig.5 näher Μ
veranschaulicht sind- Mit Hilfe dieser von Hand betätigbaren Hebeböcke kann die Formeinheit in der
richtigen waagerechten Position justiert werden. In der Nähe der von Hand betätigbaren Hebeböcke 21
befinden sich drei hydraulische Hebeböcke 22, die mit der Formeinheit verbindbar sind. Die Art der Verbindung
der hydraulischen Hebeböcke 22 mit dem Formteil 6 ist in F i g. 4 dargestellt
An der Oberseite des Formteils 5 ist ein konzentrischer Ring 23 befestigt, auf welchem zwei Führungs-Rollen
28 und 29 abzurollen vermögen. Diese Rollen 28 und 29 sind über einen Rahmen 27 mit einer
Sand-Schleudervorrichtung 24 verbunden, welche das feuerfeste Form-Material als Strahl 26 über eine Düse
25 in den zwischen der Form und dem Dauerfutter 4 des Gießgefäßes festgelegten Ringraum hineinzuschleudern
vermag. In dem mit 24 bezeichneten Gehäuse der Vorrichtung befindet sich ein mit hoher Drehzahl
umlaufendes, nicht dargestelltes, mit seiner waagerechten Achse senkrecht zur Zeichnungsebene von F i g. 1
angeordnetes Schaufelrad, das durch einen nicht dargestellten Elektro-Motor angetrieben wird und das
von der einen Seite her in das Gehäuse eingeführte sandförmige oder körnige feuerfeste Material in die
Düse 25 hinein- und aus dieser herausschleudert
Infolge der Rollen 28 und 29 sowie des konzentrischen Rings 23 wird unter allen Bedingungen eine
zufriedenstellende Ausrichtung der Schleudervorrichtung 24 gegenüber dem zwischen der Form und dem
Dauerfutter 4 festgelegten Ringspalt gewährleistet. Eine genauere Beschreibung der Schleudervorrichtung 24
erübrigt sich, da diese Vorrichtung von allgemein bekannter und in der Literatur beschriebener Bauart ist.
Nachdem die Formeinheit auf dem Gefäßboden in Position gebracht worden ist, wird ihre Lage gegenüber
der Gießpfanne mit Hilfe der von Hand betätigbaren Hebeböcke 21 und der Schraubspindeln 20 genau
zentriert.
Während dieser Einstellung stellt sich ein großer Spalt zwischen der Form und dem Gefäßboden ein, da
dieser Boden exzentrisch zu einem nicht dargestellten, exzentrisch angeordneten Abstichloch abfällt. Im
Anschluß an diese Ausrichtung werden die Schraubspindeln 20 zurückgedreht und wird die Schleudervorrichtung
24 in Betrieb gesetzt, wobei das Gefäß gegenüber der Schleudervorrichtung gedreht wird. Für die
Erfindungszwecke ist es unwesentlich, ob sich das Gefäß dreht und die Schleudervorrichtung ortsfest gehalten
wird oder umgekehrt
Nachdem der Ringspalt vollständig mit feuerfestem Formmaterial gefüllt worden ist werden die hydraulischen
Hebeböcke 22 in Position gebracht und auf die erste Arbeitshöhe eingestellt Hierbei ist die Form noch
ortsfest doch wird das Gewicht der Formeinheit selbst bereits von diesen Hebeböcken aufgenommen. Gleichzeitig
werden die Rüttler 19 betätigt und die .lydraulischen Hebeböcke 22 auf einen höheren
öldruckwert eingestellt Hierauf wird die Formeinheit auf eine Höhe hochgestemmt die ausreicht die
Formeinheit vom konischen Dauerfutter zu trennen. Nachdem die von Hand betätigbaren Hebeböcke 21
anschließend weiter herabgedreht worden sind und der Öldruck aus den hydraulischen Hebeböcken abgelassen
worden ist, kann die Formeinheit zerlegt werden. Zu diesem Zweck wird zunächst der obere Formteil
zusammen mit der Plattform entfernt, worauf schließlich der untere Formteil zusammen mit seinen
Zubehörteilen vom Gefäßboden abgehoben und aus dem Gefäß herausgehoben wird.
Fig.2 zeigt in schematischer Darstellung die
Verbindungs- bzw. Anschluß-Einzelheiten der Hydraulikanlage.
Das den Hebeböcken 22 zugeführte Drucköl kommt von einer Pumpe 30, deren Druck mittels eines
Manometers 31 überprüft wird, während ein unter Oberdruck stehender Olüberschuß über ein Überdruckventil
32 abfließen kann. Ober eine Leitung 33 wird das
Öl einem Wechsel- bzw. Schaltventil 34 zugeführt und von diesem über eine Leitung 43 und offene Ventile 44,
45 und 46 während derjenigen Phase, während welcher der erste bzw. anfängliche Arbeitsdruck ausgeübt wird,
zur Unterseite der Kolben der Hebeböcke 22 geleitet. Außerdem strömt das Öl gleichzeitig über Leitungen 40,
41 und 42 zu den an der rechten Seite einer Kolbenanordnung 39 eines Ausgleichssystems 38
befindlichen Kammern. Hierbei führt die Koibenanordnung 39 eine Bewegung nach links aus.
Wenn nunmehr die Formeinheit angehoben bzw. hochgebockt werden soll, wird das Überdruckventil 32
auf einen höheren öffnungswert umgestellt, werden die Ventile 44, 45 und 46 geschlossen und wird das
Schaltventil 34 in die andere Endstellung umgeschaltet.
Der Öldruck wird daraufhin in die an der linken Seite der Kolbenanordnung des Ausgieichssystems 38 befindlichen
Kammern 35, 36 und 37 umgeleitet, so daß die Kolbenanordnung eine synchrone Bewegung nach
rechts durchführt. Infolgedessen wird Drucköl in bemessenen, gleichmäßigen Mengen über die Leitungen
40, 41 und 42 zu den Unterseiten der Kolben der Hebeböcke 22 geleitet, so daß die Hebeböcke über
jeweils gleiche Strecken nach oben ausfahren. Gleichzeitig weiden die Rüttler 19 betätigt, so daß das
aufgeschleuderte Formmaterial verdichtet wird, was wiederum dazu führt, daß sich die Form von dem das
neue Verschleißfutter bildenden Formmaterial löst.
Fig.4 veranschaulicht im einzelnen die Art und Weise, auf welche die hydraulischen Hebeböcke 22 mit
dem unteren Formteil 6 verbunden sein können. Zu diesem Zweck ist das Ende des Hebebocks mit einem
Gewindeteil 51 versehen, auf den eine Mutter mit einem Kragen 52 aufschraubbar ist. Die Mutter steht mit einer
gegabelten Stütze 54 in Berührung, wobei das Gehäuse des Hebebocks außerdem durch eine gegabelte Stütze
53 ausgerichtet wird. Der Hebebock 22 steht nunmehr mit dem am oberen Ende seines Gehäuses befindlichen
Boden mit einer Halterung 47 in Berührung. Haltestangen 56 und 57 sind um eine außerhalb der Zeichnungsebene liegende drehbare Welle 55 herum verdrehbar, so
daß sie den Hebebock 22 festhalten. Die Kolbenstange
ίο 48 ist an ihrem Ende mit einem kalottenförmigen Kopf
49 versehen, der in einen Schuh 50 eingesetzt ist. Infolge dieser Anordnung kann der Schuh 50 jede beliebige
Stellung gegenüber dem Hebebock einnehmen, die nötig ist, um sich an die Neigung des dauerhaften
Mauerwerks 2 bzw. des Futters 3 am Gefäßboden anzupassen.
Fig.5 veranschaulicht im einzelnen die Art und
Weise, auf welche der von Hand betätigbare Hebebock 21 mit dem unteren Formteil 6 verbunden ist. Bei dieser
Konstruktion ist dieser Hebebock mit einem Gewindeteil 58 in ein mit Innengewinde versehenes Rohr 59
einschraubbar, das mittels einer Nabe und zweier Träger 60,61 am Formteil 6 befestigt ist. Der von Hand
betätigbare Hebebock 21 ist auf ähnliche Weise, wie in Verbindung mit Fig.4 beschrieben, mit Hilfe eines
kalottenförmigen Kopfes 64 in einen Schuh 65 eingesetzt, welcher sich an die Neigung des Gefäßbodens
anzupassen vermag.
Mit Hilfe von Speichen, die in im Schaft des Hebebocks 21 vorgesehene Bohrungen 63 einführbar sind, kann der Hebebock gedreht und somit in lotrechter Richtung bewegt werden.
Mit Hilfe von Speichen, die in im Schaft des Hebebocks 21 vorgesehene Bohrungen 63 einführbar sind, kann der Hebebock gedreht und somit in lotrechter Richtung bewegt werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Auftragen einer feuerfesten Ausfutterung auf die Innenwand metallurgischer
Gefäße, die eine sogenannte Sand-Schleudervorrichtung für das gerichtete Ausschleudern einer
feuerfesten Masse in körniger Form und eine Formeinheii, die unter Belassung eines Ringspalts
zwischen ihrer Form und der Gefäßwand vorübergehend in das Gefäß einbaubar ist, aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite der Form, um deren Umfang herum verteilt. Schwingungserzeuger (19) und nahe der
Bodenkante an der Innenseite der Form, um deren Umfang verteilt, Verbindungsmittel für den An-Schluß
von Hebeböcken vorgesehen sind, die hydraulisch betätigbar und in Abwärtsrichtung
ausfahrbar sind.
2. Formeinheit für eine Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie drei
Schwingungserzeuger (19) und Verbindungsmittel für drei hydraulische Hebeböcke (22) aufweist.
3. Formeinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Form zwei miteinander verbindbare,
übereinander angeordnete, ringförmige Formtei-Ie (5, 6) aufweist, daß die hydraulischen Hebeböcke
(22) mit dem unteren Formteil (6) verbunden sind und daß die Schwingungserzeuger (19) am oberen
Formteil (5) montiert sind.
4. Formeinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulischen
Hebeböcke (22) lösbar am unteren Formteil (6) befestigt sind.
5. Formeinheit nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Form vorzugsweise in
ihrem unteren Formteil (6) drei um ihren Umfang herum verteilte, von Hand betätigbare Hebeböcke
(21) aufweist, die in Abwärtsrichtung ausfahrbar sind, sowie drei Schraubspindeln (20) aufweist,
welche durch die Wand der Form hindurch nach *o außen schraubbar sind.
6. Formeinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß längs der Innenwand
der Bodenkante der Form ein zylindrischer Ring (16) vorgesehen ist, der begrenzte Hublänge besitzt und
frei in im wesentlichen axialer Richtung bewegbar ist.
7. Formeinheit nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nahe der Oberkante
des unteren Formteils (6) eine ringförmige Plattform so
(14) abnehmbar montiert ist.
8. Formeinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungserzeuger
(19) in einer quer zur Form-Achse liegenden Ebene angeordnete drehbare, exzentrische Massen
aufweisen und daß sich ein Teil der Schwingungserzeuger in anderer Richtung zu drehen vermag als die
anderen Schwingungserzeuger.
9. Verfahren zum Auftragen einer feuerfesten Ausfutterung mit Hilfe einer Vorrichtung nach
Anspruch 1 in Verbindung mit einer Formeinheit nach den Ansprüchen 5 bis 7 oder 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zunächst der untere Formteil in Position gebracht und mit Hilfe der von Hand
betätigbaren Hebeböcke aufgebockt wird, bis er sich *>5
außer Berührung mit dem Gefäßboden befindet und der zylindrische Ring auf dem Boden ruht, sich aber
dennoch in lotrechter Richtung zu bewegen vermag, daß sodann der untere Formteil gegenüber dem
Gefäß mit Hilfe der nach außen durchgeschraubten Schraubspindeln zentriert und mit seiner Oberkante
mit Hilfe der von Hand betätigbaren Hebeböcke in genau waagerechte Lage eingestellt wird, daß
hierauf die Plattform und der obere Formteil am unteren Formteil montiert werden, daß danach die
Schraubspindeln zur Innenseite der Form zurückgedreht werden und feuerfeste Masse in den zwischen
Form und Gefäßwand festgelegten Ringspalt eingeschleudert wird, daß anschließend die hydraulischen
Hebeböcke in Position gebracht und auf eine Arbeitshöhe eingestellt werden, daß hierauf die
Schwingungserzeuger betätigt und die hydraulischen Hebeböcke auf einen zweiten, höheren
Druckwert eingestellt werden, daß sodann die Schwingungserzeuger abgestellt und die von Hand
betätigbaren Hebeböcfce weiter ausgefahren und die hydraulischen Hebeböcke entfernt werden und daß
schließlich die Teile der Formeinheit in umgekehrter Reihenfolge zerlegt und aus dem Gefäß entfernt
werden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulischen Hebeböcke (21) an eine gemeinsame Speiseanlage
(30) angeschlossen sind, mit deren Hilfe zunächst alle Hebeböcke gemeinsam auf eine Arbeitshöhe einstellbar
sind, worauf die Hebeböcke durch getrennt zugeführt;:, aber gleichmäßige weitere Hydraulikflüssigkeitsmengen
gleichzeitig auf einen zweiten, höheren Druckwert einstellbar sind.
Applications Claiming Priority (1)
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