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"Fahrerhauskippvorrichtung an einem Kraftfahrzeug" Die Erfindung
betrifft eine Pahrethauskippvorrichtung an einem Kraftfahrzeug mit doppeitwirkendem
Druckmittelzylinder.
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als Kippantrieb, wobei jede der beiden Zylinderkammern oder -räume
mittels einer Druckmittelleitung an einen ihr zugeordneten Ausgang einer äußeren
Steuereinrichtung angeschlossen ist, wobei an jedem der beiden Ausgänge der äußeren
Steuereinrichtung Pumpdruck bei jeweils freiem RUckRluß und Durchgang durch den
anderen Ausgang stehen kann.
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Bei Xrartrahrzeugen, deren Motor unter dem Fahrerhaus sitzt, macht
man den Motor dadurch zugänglich oder verbessert die
Zugänglichkeit,
daß-man das Fahrerhaus nach vorne kippbar macht. Dieses Kippen nach vorne soll Uber
den Gleichgewichtspunkt hinaus möglich sein, und zwar sogar so weit, daß das Fahrerhaus
auf dem Untergrund aufliegt. Als Antrieb für das Kippen dient eine durch ein Druckmittel,
beispSelsweiffe durch eine DruckflUssigkeit betätigte und gesteuerte Kolben-Zylinderanordnung,hier
kurz als "Zylinder" bezeichnet. Der Zylinder wird von einem Steueraggregat oder
einer Steuereinrichtung betätigt, in der normalerweise eine Handpumpe mit einem
Betriebsarten-Wählschalter zusammengebaut ist. Der Schalter hat zweckmäßigerweise
die Form eines Umschalthahnes fUr die Stellungen "Heben" oder "Vorwärtskippen" und
"Senken" oder "Zurückkippen. Die Pumpe kann als Doppelkolbenpumpe mit eingebauten
RUckschlagventilen gebaut sein, so daß ein in die Pumpe hineinführender Druck das
Druckmittel ohne wesentlichen Widerstand durch die unbetätigte und stillstehende
Pumpe treibt. Es ist bekannt, die Ausgänge einer Steuereinrichtung unmittelbar an
die beiden Zylinderräume anzuschließen.
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Mit bekannten Anordnungen läßt sich zwar das Fahrerhaus ohne weiteres
anheben, jedoch muß bei Überschreiten des Xipp-- oder Gleichgewichtspunktes, in
dem sich der Schwerpunkt des Fahrerhauses gerade lotrecht Uber der Kippachse befindet,
auf die jeweils andere Betriebsart (Senken oder Heben) umgeschaltet und daszu schnelle
Sinken dann durch Betätigen der Pumpe oder durch kbwechzeln-de öffnen oder Sperren
des Druckmittelkreises von Hand gebremst werden.
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Diese Nachteile sollen durch die Erfindung behoben werden.
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Weiter soll dafür gesorgt werden, daß das in seiner Ruhe-oder Rastlage
befindliche, gegenUber dem Fahrgestell abgefederte Fahrerhaus die Einfederbewegungsn
ungehindert durch die Kippvorrichtung mttmachem kann.
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Aufgabe der Erfindung ist allgemein die Verbesserung der Kippvorrichtung
und besonders die Beseitigung der vorgenannten
Nachteile. Alle durch
die hier gegebene Lehre erreichbaren .technischen Vorteile sind im Zweifel als ZU
lösende Aufgabe bzw. Aufgaben anzusehen.
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Die Fahrerhauskippvorrichtung der eingangs beschriebenen Art zeichnet
sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß zwischen wenigstens eine der beiderseits des
Arbeitskolbens gelegenen Zylinderkammern und den ihr zugeordneten Ausgang der Steuereinrichtung
ein Ventil geschaltet ist, das durch Pumpdruck geöffnet und offengehalten wird und
bei fehlendem Pumpdruck mindestens in einem der beiderseits des.Kippunktes des Fahrerhauses
gelegenen Bereiche selbsttätig schließt. Dadurch wird erreicht, daß in diesem Bereich
das Unterbrechen des Pumpens zu einem Stillstand der Bewegung des Fahrerhauses fahrt
und daß, wenn das Fahrerhaus Uber den Kippunkt in diesen Bereich hinein gebracht
wird, ein selbsttätiges und unkontrolliertes Sinken des Fahrerhauses vermieden wird.
Die neue Vorrichtung ist insbesondere so beschaffen, daß das Ventil ein RUckschlagventil
ist, das entgegen seiner in Schließrichtung wirkenden Ventilfeder durch eine vom
Druck am anderen Ausgang der Steuervorrichtung abgeleitete Kraft aufstoßbar ist.
Dies führt dazu, daß das Ventil entweder durch den Druck an demjenigen Ausgang,
der unmittelbar zu dem Ventil fUhrt, oder durch den Druck am anderen Ausgang der
Steuervorrichtung aufgestoßen wird, wogegen es bei Druck in der auf der Seite des
Ventils gelegenen Zylinderkammer schließt. Somit bleibt das Fahrerhaus wenigstens
auf einer Seite des Kippunktes stehen, wenn an keinem der beiden Ausgänge Pumpdruck
ansteht.
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Vorzugsweise ist das Ventil auch durch eine von einem zweiten Strömungs-
oder Druckmitteldruck abgeleitete Kraft aufstoßbar.
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Diese Kraft und dieser Druck können erzeugt und auf das Ventil gegeben
werden, wenn das Ventil unabhängig vom Druck am zweiten Ausgang offengehalten werden
soll. Ein solcher Fall tritt in einer Fahrerhauskippvorrichtung in der Rast- oder
Ruhestellung des Fahrerhauses ein, in der das Haus um einen gewissen, dem Weg der
Fahrerhausfederung entsprechenden Winkel.
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frei bewegbar oder schwenkbar bleiben soll.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel
darstellt, näher beschrieben. Es zeigen: Fig. ta und Ib die Seitenansicht eines
Lastkraftwagens mit dem Fahrerhaus in Ruhestellung (Fig. la) und .in vollends nach
vorne gekippter Stellung (Fig. Xb), Fig. 2, aufgeteilt auf die Fig. 2a und 2b einen
Längsschnitt durch eine als Kippantrieb dienende Kolben-Zylinderanordnung mit der
zwischen dem Zylinder und der Steuereinrichtung gelegenen Ventilanordnung.
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Der Lastwagen hat ein Fahrgestell C mit einer Pritsche P und einem
Fahrerhaus H. In Fig. 1 befindet es sich in seiner Normal-, Ruhe- oder Raststellung.
In Fig. lb sieht man es auf die Fahrbahn F gekippt. In dieser Stellung hat man Zugang$'
zum Motor und anderen Einbauten, die in der Stellung nach Fig. la vom Fahrerhaus
H abgedeckt sind.
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Das Fahrerhaus ist an einem Böckchen B am Gestell C um ein Gelenk
G kippbar gelagert und in der Fahrstellung an einer Abstützung A des Gestells C
abgestützt und verriegelt. Diese Verriegelung begrenzt nur sicherheitshalber den
Federweg des von nicht gezeigten Federn gegenüber dem Fahrgestell abgefederten Fahrerhauses
H. Zur überführung des Hauses H von der einen Stellung in die andere und zurück
ist es an eine Kolben-Zylindervorrichtung Z angelenkt, deren anderes Ende etwa wie
gezeigt, am Fahrgestell C angelenkt ist. Drei ausgewählte Stellungen des Fahrerhauses
H, nffimlichhseine Ruhestellung, seine Kippstellung und seine Stellung im labilen
Gleichgewicht sind durch die Linien I, II und III gekennzeichnet, deren jede in
der jeweils anzugebenden Stellung durch das Kippgelenk G und den Schwerpunkt S des
Fahrerhauses geht.
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Zum Anheben und Vorwärtskippen des Hauses H aus der Stellung nach
Fig. la fährt der Zylinder Z seine Kolbenstange aus. Bis zur Stellung des labilen
Gleichgewichts entsprechend der Linie III drückt das Fahrerhaus auf die Kolbenstange.
Zwischen den Stellungen II und III zieht das Haus H an der Kolbenstange.
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Bei bekannten Anordnungen erfordert der Kippvorgang vom Bedienungspersonal
Geschicklichkeit und große Aufmerksamkeit.
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Es besteht die Gefahr zu harten Aufsetzens und Absetzens und damit
die Gefahr der Beschädigung von Fahrerhaus und Fahrgestell. Mit der Erfindung soll
insbesondere erreicht werden, daß die Vorgänge des Aus- und Eizifahrens von der
Steuereinrichtung her sicher beherrscht werden und nicht von der Geschicklichkeit
des Bedienungspersonals abhängen. Das Absetzen soll weich geschehen.
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Der Zylinder Z besteht im wesentlichen aus dem Zylinderrohr 10, dessen
unteres, an das Fahrgestell C anzuschließendes Ende mit einer Zylinderkappe 15 verschlossen
ist, die das Gelenkauge 17 des die Verbindung zum Fahrgestell herstellenden Gelenkes
enthält. Der Funktion wegen könnte die Kappe 15 mit dem Zylinderrohr aus einem Stück
bestehen, doch ist sie in der tatsächlichen Ausführung aus Gründen der Fertigung,
des leichten Einstellens, Auswechselns und Austauschens gewöhnlich aus mehreren
Teilen zusammengesetzt. Das gleiche gilt fUr die Hohlräume wie Kanäle und Kammern,
die in der Regel von der Außenfläche der Körper her durch Sackbohrungen oder Durchbohrungen
hergestellt und durch Schraubstopfen wieder verschlossen werden.
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Der Innenraum des Rohres 10 ist von einem Kolben 12 unterteilt, der
in Richtung der Zylinderachse 11 sowohl an der Zylinderinnenwand als auch auf einer
begrenzten Strecke auf dem Endabschnitt einer Kolbenstange 13 flüssigkeitsdicht
geführt ist. Die Kolbenstange 13 hat auf ihrem dem Kolben 12
abgewandten
Ende ein.Gelenkauge 16, mit dem sie an das Fahrerhaus H angelenkt ist. Das Ende
des Zylinderrohres 10 ist mittels einer FUhrungs- und Durchführungsbuchse 14 verschlossen,
durch die die Stange 13 flüssigkeitsdicht aus dem Rohr 10 herausgeführt und geführt
ist. Diese Buchse 14 enthält auch noch einen Kanal 18, der die vom Kolben aus auf
der Seite des Fahrerhauses gelegene Zylinderkammer, hier als obere Kammer oder oberer
Raum 19 bezeichnet, mit einer Druckmittelleitung 20 verbindet.
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Die Kappe 15 enthält zwei Gewidebohrungen 30 und 31, von denen die
Bohrung 30 zum Anschluß einer zum Ausgang "Heben" der Steuervorrichtung und die
Bohrung 31 zum Anschluß einer zum Ausgang "Senken" führenden Druckmittelleitung
bestimmt ist.
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Die Bohrungen 30 und 31 münden in einer Kammer 32, die auf ihrer Länge
längs ihrer Achse 33 aus mehreren Abschnitten besteht und durch zwei in ihr längsverschiebbare,
voneinander getrennte Kolben 35 und 36 in gegeneinander abgedichtete Räume unterteilt
ist. Die einzelnen Abschnitte der Kammer sind prismatisch, haben also konstanten
Querschnitt; sie sind vorzugsweise zylinderisch. Die Kolben 35 und 36 sind gegen
die Kammerwandung abgedichtet.
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Die Kammer 33 steht außer mit den Ausgängen der Steia'ereinrichtung
über die Bohrungen 31 und 30 mit drei weiteren Leitungen oder Kanälen in Verbindung,
und zwar mit der Leitung 20 und zwei in den"unteren" Zylinderraum 21 führenden Kanälen
37 und 38, deren einer (37) in der den Zylinderrau 21 stirnseitig abschließenden
Fläche der Kappe 15 in der Zylinderachse 11 mündet.
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Die Teilkammern und Abschnitte der Kammer 32, die in sie hinein und
aus ihr herausführenden Leitungen, Kanäle und Bohrungen und die in der Kammer 32
befindlichen Einbauten sind wie folgt angeordnet: Am einen Ende der Kammer (z.B.
zu unterst) mündet der außerhalb der Zylinderachse 11 in den unteren Zylinderraum
21 führende Kanal 38. Hier ist die Kammer 32 als zu
Kammerachse
32 rotationssymmetrische Ventilkammer 39 für die Aufnahme eines zur Achse 33 symmetrischen
Kugelventils ausgebildet. Im Anschluß an diese Ventilkammer 39 folgt innerhalb der
Kammer 32 eine Teilkammer 40 kleineren Durchmessers. Der Übergang zwischen der Ventilkammer
39 und diesem Kammerabschnitt 40 ist als Sitz 41 für die Kugel 48 des Kugelventils
ausgebildet. In der Teilkammer 40 sitzt der Kolben 35, der einen kleineren Durchmesser
und demnach eine kleine'beaufschlagbare Kolbenfläche als der Kolben 36 hat. Der
der Ventilkugel 48 zugewandte Teil des Kolbens 35 ist als schlanker Stößel 42 ausgebildet,
so daß um diesen Stößel herum ein Hohlraum vorhanden ist und in jeder Stellung des
Kolbens 35 und der Kugel 48 vorhanden bleibt. In diesen Hohlraum mündet die mit
dem Anschluß Keben verbundene Bohrung 30. Der Kolben 35 kann mit seinem Stößel 42
das Kugelventil aufstoßen, doch ist der Bewegungsweg der Kugel in Offnungsrichtung
durch einen von der Stirnwand der Ventilkammer 39 abstehenden, zur Achse 33 koaxialen,
von der Ventil-Schraubenfeder 44 umgebenen Zapfen 43 begrenzt, so daß der Kolben
35 niemals so weit vordringen kann, daß er die Mündung der Bohrung 30 verschließt.
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An die Teilkammer 40 schließt eine Kammer 45 größeren Durchmessers
an, die gegenüber einer in Richtung der Achse 33 darauf folgenden Teilkammer 46
durch den Kolben 36 getrennt ist. Der Kolben 36 ist also ebenfalls flüssigkeitsdicht
in der Kammer 32 in deren Achse 33 verschiebbar geführt und weist auf seinen beiden
Enden in Achsrichtung abstehende Stößel oder Stifte 47 und 50 auf, die dafür sorgen,
daß in keiner Stellung dieses Kolbens die in die Kammern 45 und 46 mündenden Kanäle
und Leitungen durch den KolbeWberschlossen werden. Der dem Kolben 35 zugewandte
Stößel 47 dient außerdem der Übertragung der vom Druck in der Kammer 46 auf den
Kolben 36 ausgeübten Kraft und der daraus entstehenden Bewegung auf den Kolben 35,
so daß letzterer das Ventil 39, 48 aufstößt, wenn der Druck entweder in der Kammer
45 oder
in der Kammer 46 groß genug in Bezug auf den Druck in der
Ventilkammer, auf den Druck in der Bohrung 30 und auf die Spannung der Feder 44
ist. Die Federkräfte und Querschnitte sind dabei der beabsichtigten Wirkungsweise
angepaßt. In der Teilkammer 45 mündet der Kanal 37. Die Mündung in der Kammer 45
ist, wie oben ausgeführt, stets frei. In der Teilkammer 46 oberhalb des Kolbens
36 münden die Bohrung 31 und die Leitung 20..Diese Mündungen sind stets o.ffen,
werden also nicht von den Kolben 36 verdeckt. Dazu hat der Kolben einen in Achsrichtung
stehenden Stößel oder Anschlagstift 50 und in derStirnwand der Kammer 46 einen Abstandshalterstift
51.
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Die Verbindung zwischen der Teilkammer 46 und der Leitung 20 besteht
aus zwei einzelnen, gegenüber dem Leitungsquerschnitt engen Bohrungen 52, die eine
bestimmte, der beabsichtigten Funktion angepaßte Drosselwirkung haben.
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Als Strömungs- und Druckmittel wird in dieser Anordnung eine Flüssigkeit,
vorzugsweise bl benutzt.
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Die bis hierher beschriebene Anordnung gestattet das Anheben und Kippen
des Fahrerhauses über den Gleichgewichtspunkt sowie das Zurückführen des Hauses.
Die nachfolgend beschriebene Anordnung dient dem Ereihalten des Federweges des Fahrerhauses
in seiner Raststellung.
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Die Kolbenstange ist von ihrer unteren Stirnseite her axial aufgebohrt.
Der durch diese Bohrung.60 gebildete, zur Achse 11 radialsymmetrische Hohlraum nimmt
eine Anordnung auf, die innerhalb einer bestimmten, dem Federweg des Fahrerhauses
entsprechenden Bewegungsstrecke ein sowohl gegenüber dem unteren als auch gegenüber
dem oberen Zylinderraum (21 und 19) abgeschlossenes, an die...Teilkammer 45 angeschlossenes,
im wesentlichen unverändertes Strömungsmittelvolumen schafft, das durch eine Feder
61 und einen Kolben 62 unter einem die Kraft der Feder 44 des Kugelventils überwindenden
Druck gehalten wird. Diese Anordnung ist im einzelnen wie folgt ausgebildet. Die
in der als Sackbohrung ausgebildeten Bohrung 60
liegenden Teile
sind im wesentlichen radialsymmetrisch zur Achse 11 dieser Bohrung angeordnet. Auf
dem Grunde 63 der Bohrung 60 stützt sich eine Schraubenfeder 64 ab, die über einen
ebenfalls in der Achse 11 verschiebbaren, kolben ähnlichen Federteller 65 auf ein
ebenfalls in der Achse 11 längsverschiebbares Rohr 66 im Sinne eines Haausschiebens
des Rohres 66 aus der Bohrung 60 wirkt. Das andere Ende des Rohres 60 ist so ausgebildet,
daß es, wenn es von der Feder 64 auf oder in die in der Mitte der Stirnwand des
Zylinderraumes 21 gelegene Mündung des Kanales 37 trifft, den Hohlraum dieses Kanals
37, den seiner Mündung und den des Rohres 66 selbst gegen den Raum 21 abdichtet.
In der Zeichnung sind links und rechts der Mitte 11 des Rohres unterschiedliche
Ausbiidungsmöglichkeiten dieser Abdichtung angedeutet.
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In der rechten Hälfte ist der äußere Rand des Rohres als Kegel ausgebildet,
der auf einer Gegenfläche im Boden dder in der Stirnfläche des Raumes 21 abdichtend
aufsitzt, während in der linken Hälfte der Zeichnung die Stirnwand eine zur Achse
11 rechtwinklige ebene Fläche bildet, auf die das Rohr mit seiner verbreiterten
Stirnfläche, in die ein Dichtungsring eingelegt ist, stößt. Das Rohr 66 ist von
einem gegen die Außenfläche des Rohres 66 und gegen die Innenwandfläche der Bohrung
60 abgedichteten Kolben 62 umgeben, der gegenüber Rohr und Bohrung in Richtung der
Achse 11 verschiebbar ist. Der Weg dieses Kolbens 62 ist durch einen Federring 68
begrenzt, der auf dasjenige Ende des Rohres 66 aufgeklemmt ist, das im Inneren der
Bohrung 60 gelegen ist. Ein weiterer Federring 69 sitzt nahe der Mündung der Bohrung
60. Auf diesem Federring 69 stützt sich ein Federteller 70 ab, auf dem sich die
zwischen diesen Federteller 70 und den Kolben 62 eingesetzte, das Rohr 66 umgebende
Schraubendruckfeder abstützt. Die Federteller 70 und 65 sind in der Achse 11 bzw.
parallel zu ihr durchbohrt, so daß sich die Drücke beiderseits dieser Federteller
ausgleichen können, daß also diese Federteller hydraulisch unwirksam sind. Aus demselben
Grunde ist auch die im Inneren der Bohrung 60 gelegene Stirnfläche des Rohres 66
mit Radialkerben versehen, so daß die Xraftübertragung vom
Federteller
65 auf das Rohr 66 hydraulisch unwirksam ist.
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Wenn das Rohr 66 von der Mündung 71 des Kanals 37 abgehoben hat, ist
die gesamte, soeben beschriebene Anordnung innerhalb der Bohrung 60 und ebenso der
Druckmittelraum 37, 45 unwirksam. Ist dagegen die Kolbenstange 13 so weit eingefahren,
daß das Rohr 66 sicherund dicht durch die Feder 64 gegen die Mündung 71 gedrückt
wird, steht das auf diese Weise eingeschlossene Volumen oberhalb des Kolbens 32,
im Rohr 66, im Kanal 37 und der Teilkammer 45 unter dem Druck der Feder 61, der
ausreicht, den Kolben 35 so stark gegen die Kugel 48 zu drücken, daß diese gegen
die Kraft der Feder 44 von ihrem Ventilsitz 41 abhebt. Gleichzeitig ist der Kolben
36 gegen den Anschlag und Abstandshalter 52 gedrückt, was aber hydraulisch keine
Wirkung hat.
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Diese Lage bleibt erhalten zwischen dem ersten abdichtenden Aufsetzen
des Rohres 66 auf der Mündung 71 und dem größte m8glichen Zusammendrücken der Feder
64, also innerhalb einer gewissen Wegstrecke der Kolbenstange 13.
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Der Arbeitskolben 12 ist nicht nur gegenüber dem Zylinder 10, sondern
auf einer begrenzten Strecke auch gegenüber der Kolbenstange 13 auf dieser verschiebbar.
Das dden Kolben 12 aufnehmende Ende der Kolbenstange 13 hat einen etwas kleineren
Durchmesser als der übrige Teil der Kolbenstange, so daß bei 80 eine Stufe oder
ein Absatz entsteht, gegen den der Kolben bei seiner Verschiebebewegung auf der
Kolbenstange 13 anstößt, womit die Relativbewegung ihr Ende findet. In der anderen
Richtung wird der Weg des Kolbens gegenüber der Stange 13 durch einen die Stange
nahe ihrem Ende umgebenden Sprengring 81 begrenzt. Um die axiale Baulänge auszunutzen
und auch die-erforderlichen Dichtungen (Dichtungsringe) sicher unterbringen zu können,
liegt der Kolben 12 nur auf einem Teil seiner-Länge auf der Kolbenstange auf. Der
Kolben ist-auf seiner dem unteren Zylinderende zugewandten Seite etwa bis zur-Hälfte
seiner Höhe auf einen etwas größeren Durchmesser aufgebohrt, so daß zwischen der
Innenwand dieser Bohrung und der Außenfläche der Kolbenstange ein
zylindrischer
Ringspalt verbleibt, der sich auch ungehindert über den Anschlag (~Sprengring oder
Federring 81) schieben kann.
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Nachstehend wird die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung beschrieben.
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Von der äußeren Steuervorrichtung wird lediglich verlangt, daß sie
je nach Stellen des Betriebsarten-Wählschalters an einem ihrer beiden Ausgänge die
Flüssigkeit unter Druck liefern kann, daß also diese beiden Ausgänge wahlweise an
eine Pumpe anschließbar sind, wobei ohne Betätigung der Pumpe dieser betrachtete
Ausgang für den Flüssigkeitsdurchgang gesperrt ist, und daß in allen Fällen ihr
jeweils anderer Ausgang freien RUck- und Abfluß gestattet, daß also die Flüssigkeit
aus diesem jeweils anderen Ausgang herausstrdmen kann, ohne daß darin ein wesentlicher
Widerstand überwunden werden muß. Vom Zylinder her gesehen ist also immer ein Ausgang
offen, während der andere Druckflüssigkeit liefert oder gesperrt ist. In der Praxis
kann dies durch eine einfach gebaute, preiswerte Pumpe erreicht werden. Die Steuervorrichtung
hat dazu ferner als Wählschalter einen Umschalter, der die Druckflüssigkeit nach
Wahl auf den einen oder anderen Ausgang leitet und die RUckflußverbindung zu einem
Vorratsbehälter herstellt.
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Es sei angenommen, daß sich das Fahrerhaus in seiner Ruhe-oder Raststellung
befindet, in der das Kugelventil durch den von der Feder 61 über den Kolben 62 erzeugten
Druck in der Kammer 45 auf den Kolben 35 offengehalten wird. Der Betriebsarten-Wählschalter
werde auf "Heben" gestellt und es werde die Pumpe bedient, so daß Druckmittel unter
Druck durch die Bohrung 30 in die Kammer 40 gelangt. Von hier aus fließt es durch
das offene Kugelventil und den Kanal 38 in die Kammer 21. Dadurch werden die Stirnflächen
des Kolbens
12 und der Kolbenstange 13 beaufschlagt. Auf der anderen
Seite des Kolbens befindet sich das Druckmittel ohne Druck; auf der Kolbenstange
ruht ein allerdings nur geringer Teil des Gewichtes des Fahrerhauses, denn der größte
Teil dieses Gewichtes wird von den Federn der Fahrerhausfederung getragen. Der Kolben
wird also unter dem Druck der Flüssigkeit in der Kammer 21 aufwärts gleiten und
dabei das Druckmittel aus der oberen Zylinderkammer 19 durch die Leitung 20, die
Drosselbohhungen 52, die Kammer 46 und die Bohrung 31 in den offenen Ausgang der
Steuervorrichtung schieben. Die Bewegung des Kolbens 12 gegenüber der Stange 13
kommt zum Stillstand, wenn der Rand der Zentralbohrung des Kolbens den Absatz 80
auf der Stange 13 erreicht. Mit weiterer Flüssigkeitszufuhr unter dem Pumpdruck
heben sich Kolben und Kolbenstangegemeinsam, womit auch das Fahrerhaus angehoben
wird. Mit noch weiterer Druckmittelzufuhr entfernt sich dann der Grund 63 der Bohrung
60 von der Stirnwand des Zylinders und damit von der Mündung 71 des Kanals 73-,
wodurch die beiden über den Kolben 62, das Rohr 66 und den Federteller 65 gegeneinander
wirkenden Federn 64 und 61 zunehmend entspannt werden. Das Rohr 66 bleibt jedoch
vorerst noch in Anlage an der Stirnwand der Kammer, so daß auch die Mündung 71 noch
hydraulisch mit dem Raum oberhalb des Kolbens 62 verbunden und gegenüber dem übrigen
Druckmittelsystem hydraulisch isoliert bleibt. Abgestimmt auf die Länge des Federweges
des Fahrerhauses bleibt dieser Zustand so lange erhalten, wie die kräftiger Feder
64 das Rohr 66 gegen die Kraft- der schwächeren Feder 61 um ein Stück aus der Bohrung
60 der Kolbenstange 13 ausschiebt. Wenn die von den-beiden Federn 64 und 61 ausgeübten
Kräfte einander gleich geworden sind, hört die Relativbewegung des Rohres 6 66gegenüber
der Stange 13 auf; mit weiterem Anheben der Stange 13 hebt das Rohr 66 von dem Dichtsitz
der Mündung 71 ab, so daß sowohl der Raum über dem Kolben 62 als auch die Kammer
45 mit dem unteren Zylinderraum 21 in unmittelbare Verbindung kommt. Dadurch wird
der Autstoßkolben 35 von beiden Stirnseiten mit gleichem Druck beaufschlagt, jedoch
schließt deswegen
das Kugelventil nicht, weil statt des Kolbens
35 der Pumpdruck in der Kammer 40 das Ventil gegen die Kraft seiner Feder 44 offenhält.
Wird nach dem Abheben des Rohres 66 der Pumpdruck weggenommen, schließt jedoch die
Feder 44 das Kugelventil, so daß das F§hrerhaus stehen bleibt, ohne zurücksinken
zu können, weil das Druckmittel den unteren Kolbenraum nicht mehr verlassen kann
und weil auch die Stange gleichzeitig über den Absatz 80 auf den Kolben 12 drückt,
so daß auch eine Relativbewegung zwischen Kolben und Kolbenstange nicht möglich
ist, wie es der Fall wäre, wenn das von der Stange verdrängte Flüssigkeitsvolumen
eine entgegengesetzte Bewegung des Kolbens auslöste.
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Während dieses Vorganges ist der Kolben 36 gegen den Anschlag 51 gedrückt.
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Wird durch Pumpen das Fahrerhaus über den Kippunkt angehoben, wird
bei Aufrechterhaltung des Pumpdruckes die Bewegung des Fahrerhauses beschleunigt,
jedoch ist die Geschwindigkeitszunahme nur gering, weil die Drosselbohrungen 52
so eingestellt bzw. ausgebildet sind, daß ein unerwünscht schnelles Rückströmen
des Druckmittels und damit ein zu schnelles Sinken des Fahrerhauses vermieden wird.
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Nimmt man nun den Pumpdruck weg, womit der Ausgang "Heben' gesperrt
wird, wird die Kolbenstange nicht mehr auf Druck, sondern vom Fahrerhausgewicht
auf Zug belastet. Dadurch wird ein entsprechender Volumenteil der Stange aus dem
unteren Kolbenraum 21 gezogen. Diese Volumenverminderung wird in geringem Maße dadurch
ausgeglichen, daß der Kolben 12 eine entgegengesetzte Bewegung in einem Maße ausführt,
das das Volumen in der Kammer unverändert läßt, wozu der Kolben langsam Flüssigkeit
über die Leitung 20 durch die Drosselbohrungen 52 nachsaugt. Am Ende dieses Vorganges
kommt die Kolbenstange 13 mit ihrem Anschlagsprengring 81 am Kolben 12 zur Anlage
und damit zum Stillstand.
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Zum Zurückkippen des Fahrerhauses ist der Betriebsarten-Wählschalter
auf "Senken" zu stellen, so daß durch Pumpen der Teilkammer 46 und von dort Uber
die Bohrungen 52 und die Leitung 20 der oberen Zylinderkammer 19 Druckrlüssigkeit
zugeführt wird. Durch den Druck in der Kammer 46 wird der Kolben 36 gegen den Kolben
35 geschoben und beide Kolben bewegen sich gemeinsam gegen die Kugel des Ventils
39, das dadurch geöffnet wird. Der Kolben zieht unter dem Druck in3.der Kammer 19
über den Anschlagring 81 die Kolbenstange ein im Sinne einer Verkürzung des Zylinders
Z. Hört man mit Pumpen auf, wird der Ausgang "Senken" (Bohrung 31) gesperrt und
das Fahrerhaus bleibt stehen. Bei Überschreiten des Kippunktes in Richtung der Ruhelage
bewirkt ein Unterbrechen des Pumpens einen Stillstand der Bewegung des Fahrerhauses,
denn nunmehr drückt wieder die Kolbenstange in den unteren Kolbenraum 21, was nach
Anlage des Kolbens am Absatz 80 durch Kolben und Kolbenstange gemeinsam geschieht.
Durch diesen Druck im Raum 21, der gleichzeitig auch in den Kammern 40 und 45 auftritt
und der größer ist als der Druck in der Kammer 46> wird der Kolben 36 gegen den
Anschlag 51 geschoben. Wichtiger ist aber, daß der Kolben 35 beiderseits von gleichem
Druck beaufschDagt ist, so daß die Feder.44 die Ventilkugel gegen ihren Sitz 41
drücken kann. Das Ventil wird somit geschlossen, der Druckmittelkreislauf unterbrochen.
Das Fahrerhaus bleibt stehen.
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Durch weiteres Pumpen wird das Kugelventil wieder über die beiden
Kolben 36 und 35 geöffnet; das Gewicht des Fahrerhauses trägt dabei wegen der Drosselung
52 nur' wenig zur Beschleunigung des Zurückkippens bei.
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Wenn das Fahrerhaus so weit abgesenkt ist, daß das Ende des Rohres
66 wieder dicht auf der Mündung 71 sitzt, ist das Druckmittelvolumen oberhalb des
Kolbens 62 wieder abgeschlossen. Von hier an drückt sich die Feder 64 mit weiterem
Absenken des Fahrerhaus es in Richtung Raststellung weiter zusammeln, jedoch muß
sich der Kolben 62 wegen der Inkompressibilität
der eingeschlossenen
Flüssigkeit jetzt auf dem Rohr 66 von dessen oberem Ende fortbewegen, sich also
von dem Federteller 65 entfernen. Der Druck innerhalb des abgeschlossenen Volumens
bleibt nach dem Abheben des Kolbens 62 von dem Federringanschlag 68 im wesentlichen
konstant. Er ist durch Bemessung der Querschnittesund der Federkräfte so gewählt,
daß der Kolben 35 auch bei Fehlen eines Pumpdruckes am Ausgang der Steuervorrichtung
das Kugelventil über den gesamten Pederweg des Fahrerhauses sicher offenhält.
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In der Rastlage ist bei fehlendem Pumpdruck ein Durchfluß durch eine
der Bohrungen 30, 31 unmöglich, so daß entweder das Volumen über dem Kolben 12 oder
unter ihm im wesentlichen unveränderbar ist, während durch die jeweils andere Bohrung
Druckmittel hinausgedrängt oder angesogen werden Kann. Ein unterschiedlich weites
Eindringen der Kolbenstange 13 bei den Einfederbewegungen ist möglich, weil sich
der Kolben 12 gegeläufig bewegen kann, so daß die Unveränderbarkeit des einen der
Volumina keine Behinderung der Bewegung der Stange zur Folge hat. Das Gesamtvolumen
kann sich über den jeweils offenen Ausgang ändern und ausgleichen.
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Die hier beschriebene Fahrerhauskippvorrichtung ist einfach aufgebaut
und läßt sich preiswert herstellen. Ihr kann eine ebenfalls recht presiwerte und
einfach aufgebaute Steuervorrichtung zugeordnet werden, die im wesentlichen aus
einer einfachen Pumpe, einem einfachen Umschalter und einem Flüssigkeitsvorratsbehälter
mit den entsprechenden Leitungen besteht.
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Im Zweifel sind alle hier beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale
für sich oder in beliehiger sinnvoller Kombination als erfindungswesentlich anzusehen.
Schutz wird begehrt für das, was gegenüber dem Stande der Technik objektiv schutzfähig
ist. Insbesondere sollen etwaige Irrtümer des Erfinders über den Stand der Technik
nicht zu Lasten des Schutzumfanges gehen.