DE208440C - - Google Patents
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01K—ELECTRIC INCANDESCENT LAMPS
- H01K1/00—Details
- H01K1/02—Incandescent bodies
- H01K1/04—Incandescent bodies characterised by the material thereof
- H01K1/10—Bodies of metal or carbon combined with other substance
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 208440 KLASSE 21/. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. April 1907 ab.
Gegenstand der Erfindung sind Verbundglühfäden für' elektrische Glühlampen, die
leicht gewerbsmäßig angefertigt werden können, verhältnismäßig lange Lebensdauer und eine
höhere Leistung haben als die gewöhnlichen Glühfäden.
Bei Leitern mit negativem Temperaturkoeffizienten, deren Widerstand bei zunehmender
Temperatur abnimmt, geht der Strom
ίο hauptsächlich durch den mittleren Teil oder
Kern, da von der Oberfläche des Leiters Wärme rasch ausgestrahlt wird und so der
Widerstand der äußeren Schicht des Leiters etwas größer ist als der des heißeren Kerns.
Der Kern eines Kohlenfadens wird somit stärker erhitzt als die Oberfläche, da letztere
durch Strahlung beständig gekühlt wird, aber den Kern gegen Wärmeausstrahlung schützt,
so daß die Wärme im Kern zurückgehalten wird, und da bei Kohle die Leitungsfähigkeit
mit der Temperatur steigt, so wächst die Stromdichte im Kern bei steigender Stromstärke
erheblich rascher als an der Oberfläche. Die vorliegende Erfindung betrifft solche
Verbundglühfäden, welche aus zwei Bestandteilen bestehen, die einen negativen •Temperaturkoeffizienten
besitzen und von verschiedener Leitfähigkeit sind. Es ist bereits bekannt, derartige Glühfäden dadurch herzustellen,
daß man Fäden aus Metall oder aus Kohle mit einem Überzug aus Silizium oder
aus Bor versieht. Man verfolgte hierbei den Zweck, die Fäden der Glühlampen gegen oxydierende
Wirkung zu schützen. Die Herstellung dieser Überzüge erfolgte unter Verwendung von Verbindungen, welche sich unter Einwirkung
geeigneter Kräfte derart zersetzten, daß Silizium oder Bor in graphitartiger oder
kristallinischer Form ausgeschieden wurde.
Man hat auch bereits versucht, Kohle-Siliziumfäden
durch Zerlegung von Kohlenwasserstoff in Gegenwart von flüchtigem Siliziumchlorid
herzustellen. Hierbei erhält man jedoch mit Silizium bestäubte Kohlenfäden, da
nur 45
das freigewordene Chlor bzw. die Salzsäure sich sofort wieder mit Silizium verbindet.
Derartige Fäden, welche eine graphitartige bzw. kristallinische Struktur besitzen, oder
welche nur mit Silizium ■ bestäubt sind, weisen aber den Übelstand auf, äußerst spröde und
brüchig zu sein. Es ist ferner unmöglich, mit solchen Fäden eine gleichmäßige Stromverteilung
zu erhalten. Es entstehen vielmehr beim Durchgange des Stromes durch diese Fäden Übergangswiderstände, so daß die an
und für sich bessere Leitfähigkeit des Metallbzw, des aus Kohlenstoff und Metall bestehenden
Überzuges nicht zur Geltung kommt.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun, diese Nachteile zu beseitigen und einen
Faden herzustellen, der beim Betriebe eine möglichst große Stromdichte auf seiner Oberfläche
besitzt. Dies wird dadurch erreicht, daß die Oberfläche des Fadens, auf dessen
Kern eine Mischung von Kohle und Silizium aufgetragen ist, aus dem von diesen Bestand-
60
teilen besser leitenden, also aus Silizium, in vollkommen dichter, zusammenhängender Form
besteht.
Bei einem derartig hergestellten Faden nimmt die Oberfläche einen größeren Anteil
des gesamten durch ihn fließenden Stromes
auf, d. h. die Stromdichte wird an der Oberfläche größer, wodurch dort eine höhere Temperatur
und stärkere Lichtausstrahlung er-
reicht wird. '
In der Praxis wird ein Kern aus verkohlter Zellulose benutzt, auf den Silizium und
Kohle und hierauf reines Silizium in vollkommen dichter Form abgelagert ist. Man
erhält so einen Glühfaden mit nagativem Temperaturkoeffizienten ; da aber die Siliziumoberfläche
besser leitet als der Kern, so herrscht in ihr größere Stromdichte als im schlechter
leitenden Kern. Ein mit graphitischer Kohle überzogener Kohlenfaden, d. i. ein Zellulosefaden,
auf dem Kohle abgelagert worden ist, kann an Stelle des einfachen Zellulosefadens
treten. Dann wird dichtes, zusammenhängendes Silizium unmittelbar auf die graphitische
Oberfläche abgelagert und so die größte Stromdichte an der Oberfläche gesichert.
Zur Herstellung eines aus einem Kohlenkern mit vollkommen dichter Siliziumoberfläche bestehenden
Fadens verfährt man zweckmäßig so, daß man den Faden durch Hindurchleiten eines elektrischen Stromes bei Gegenwart von
flüchtigem Siliziumchlorid (etwa Tetrachlorid) in einer Atmosphäre erhitzt, die Wasserstoff,
Sumpfgas und hinreichend viel Äthylen enthält, um die bei der Zerlegung des Siliziums
entstehende Salzsäure zu binden. Das Äthylen nimmt auch etwa entstehendes freies Chlor
auf. Außerdem ist es noch vorteilhaft, etwas
Kohlensäure einzuführen, um die Reaktion zu vervollständigen. Bei Anwendung dieser Stoffe
und Zerlegung der Gase in der angegebenen Weise spielt sich folgende Reaktion ab.
Si Clx + CH1 + 4C2Hx + CO2
— Si + 4C2H5Ci+ 2CO.
Das Chlor wird hierbei unter Bildung von Chloräthyl C2 H5 Cl oder Äthylenchlörid
C2 Hi Cl2 gebunden und die Kohlensäure unter
Aufnahme von Kohlenstoff zu Kohlenoxyd reduziert. Bei Einhaltung des richtigen Kohlensäuregehaltes
besteht die Oberfläche des Fadens aus vollkommen dichtem, zusammenhängendem Silizium.· Der Wasserstoff dient gewissermaßen
als Träger für die anderen Gase und das Siliziumchlorid.
Der nach dem oben angegebenen Verfahren erzeugte Faden hat eine dichte, harte Oberfläche,
in der beim Betrieb die Stromdichte größer ist als im Innern, da die Oberfläche besser leitet. Wird der Faden nach vorliegender
Erfindung auf eine hohe Temperatur gebracht, so strahlt er ein äußerst glänzendes
Licht aus, dessen Spektrum jenem des Sonnenlichtes sehr nahe kommt.
Der Faden weist eine Ökonomie von 1 Watt und weniger pro Kerzenstärke auf.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verbundglühfaden aus zwei Bestandteilen von verschiedener Leitfähigkeit und negativem Temperaturkoeffizienten, bei dem eine Mischung von Kohle und Silizium auf den Kern des Fadens aufgetragen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Fadens aus dichtem,, zusammenhängendem metallischen Silizium besteht.PERLIN,JN DER REICHSDRUCKEREI.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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0
- DE DENDAT208440D patent/DE208440C/de active Active
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