DE207794C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

— JVI 207794■-KLASSE 55 d. GRUPPE

GEORG GROSSHEIM sen. in ELBERFELD.

versehenen Papieren in Bahnenform.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. April 1908 ab.

Die ,Herstellung solcher Papiere, die beiderseitig mit einem Anstriche, z. B. Lack, versehen sind, erfolgt im allgemeinen in der Weise, daß die von der Rolle abgewickelte Papierbahn zunächst auf der einen Seite mit der in Frage kommenden Flüssigkeit gestrichen, dann getrocknet und tiieranf auf der anderen Seite gestrichen und dann diese ebenfalls getrocknet wird. Diese Herstellung in zwei Arbeitsgängen

ίο ist erforderlich, weil das Papier, wenn zugleich auf beiden Seiten bestrichen, beim üblichen Trocknen in Hängefalten an den Tragstäben der Trockenvorrichtung festkleben würde.

Die vorliegende Erfindung hat nun einen neuen Tragstab zum Gegenstand, bei dessen Verwendung _edie Trocknung beiderseitig mit einem Anstriche versehener Papiere in Hängefalten möglich ist. Während die bekannten Tragstäbe im allgemeinen aus einfachen runden oder im Querschnitt polygonalen oder halbrunden Stäben bestehen, sind die Tragstäbe gemäß der Erfindung mit von eingeschlagenen Stiften, aufgeschobenen gezahnten Scheiben oder auch in anderer Weise gebildeten Erhöhungen versehen, welche zweckmäßig gleichmäßig verteilt angeordnet sind und das Papier tragen, also eine unmittelbare Berührung desselben mit den Stäben verhindern. Da bei solchen Tragstäben ein Ankleben des Papiers an denselben ausgeschlossen ist und zugleich auch beide Papierseiten mit der Luft in Berührung kommen, also trocknen können, kann man also ungehindert das Papier an beiden Seiten gleichzeitig mit der betreffenden Flüssigkeit bestreichen, d. h. also den ganzen Anstrich des Papiers in einem Arbeitsgange herstellen. Hierdurch wird wesentlich an Zeit und Arbeitslohn gespart und somit die Herstellung der Papiere bedeutend verbilligt. ,Außerdem wird durch die mit vorliegender Erfindung ermöglichte gleichzeitige Herstellung des. Anstrichs auf beiden Seiten des Papiers eine bessere Durchdringung desselben mit der betreffenden Flüssigkeit erreicht, was beispielsweise für die Erzeugung transparenter Papiere von großer Bedeutung ist, da diese dadurch durchscheinender werden.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Fig. 1 zeigt einen Teil einer Vorrichtung zum Trocknen der beiderseitig mit einem Anstriche versehenen Papierbahn in Hängefalten. Das Papier ι hängt auf den Tragstäben 2, die von < in der Pfeilrichtung angetriebenen Ketten 3 getragen und allmählich weiter transportiert werden. Diese Einrichtung ist an sich längst bekannt und soll deshalb auch . nicht näher beschrieben werden.

Die Erfindung wird nur in der neuen Gestaltung der Tragstäbe gesehen. Ein solcher Stab ist in einem Ausführungsbeispiel in den Fig. 2 und 3 in Ansicht und Querschnitt in . größerem Maßstabe gezeichnet. Bei dieser Ausführung ist der Stab zylindrisch. Zum Unterschiede von den bisherigen ist der Stab aber auf seinem mittleren Teil, auf dem das Papier hängt, mit gleichmäßig verteilten Erhöhungen 4 versehen, die aus in den Stab

eingeschlagenen Stiften bestehen, aber auch, wie bereits oben gesagt, in anderer Weise gebildet sein können. Infolge dieser Gestaltung der Stäbe 2 ruht das von ihnen getragene Papier nur auf den Erhöhungen 4 und kommt, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, mit den Stäben selbst überhaupt nicht in. Berührung. Ein Ankleben des frisch von beiden Seiten ge-• strichenen oder mit der Flüssigkeit getränkten Papiers an den Stab ist deshalb ausgeschlossen. Die Erhöhungen 4 sind so zu gestalten, daß sie an ihrem freien Ende nicht scharf, sondern gerundet sind und somit keine Verletzungen der oft sehr feinen und namentlich in nassem Zustände wenig- widerstandsfähigen Papiere verursachen können, daß aber dabei doch die Berührungsfläche der einzelnen Erhöhungen mit dem Papier möglichst klein ausfällt. Um ein Zusammenkleben der auf den Stäben hängenden, beiderseits bestrichenen Papierbahnen zu vermeiden, werden die neuen Stäbe zweckmäßig dicker gewählt werden als die bisher gebräuchlichen.

Damit eine Verletzung der Erhöhungen 4 beim Herabfallen der Tragstäbe 2 am Ende des Rundganges in den Stabkasten vermieden

' wird, können die Stäbe mit verdickten · Enden 5 versehen sein, welche die Erhöhungen 4 überragen, so daß die Enden 5 stets den Stoß aufnehmen. Da infolgedessen diese Enden 5 am schnellsten verschleißen, werden sie zweckmäßig mit aufgeschobenen Schutzhülsen 6 z. B. aus Pappe versehen, wie in Fig. 2 angedeutet. Es brauchen' dann immer nur bei Verschleiß diese Hülsen 6 ausgewechselt zu werden, während der eigentliche Stab weiter benutzt werden kann. AU dieses ist aber unwesentlich und wird darin kein Gegenstand der Erfindung gesehen.

Gegebenenfalls könnten anstatt der bisher allgemein hölzernen Stäbe auch entsprechend geformte Papphülsen zu Verwendung kommen, indem diese gemäß der Erfindung mit entsprechenden Erhöhungen versehen werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Trockenstab für Vorrichtungen zum Trocknen von beiderseitig mit einem Anstriche versehenen Papieren in Bahnenform, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenstab (2) auf seinem mittleren, das Papier tragenden Teile mit zweckmäßig gleichmäßig verteilt angeordneten Erhöhungen (4) versehen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.