DE206878C - - Google Patents
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Classifications
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
- E02D29/00—Independent underground or underwater structures; Retaining walls
- E02D29/045—Underground structures, e.g. tunnels or galleries, built in the open air or by methods involving disturbance of the ground surface all along the location line; Methods of making them
- E02D29/05—Underground structures, e.g. tunnels or galleries, built in the open air or by methods involving disturbance of the ground surface all along the location line; Methods of making them at least part of the cross-section being constructed in an open excavation or from the ground surface, e.g. assembled in a trench
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSEi£/f GRUPPE
C. F. RICHARD MÜLLER in DRESDEN-A.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. September 1906 ab.
Die Baugrubenabsteifung bei im Grundwasser wasserdicht herzustellenden Betontrögen
erfolgt im allgemeinen durch eingerammte Eisenpfosten und zwischengefügte Bohlen, die allmählich entsprechend der Ausschachtung
der Baugrube eingebaut werden, wobei der Grundwasserspiegel bis unter die Bausohle abgesenkt wird. Die Dichtung für
das endgültige Bauwerk wird auf der Innenseite dieser Absteifung angebracht, weil es
nicht möglich ist, sie durch die eingerammten eisernen Pfosten der absteifenden Wand hindurchzubringen.
Die Folge hiervon ist, daß die Eisenpfosten außerhalb der fertigen Wände stehen und für das Bauwerk wertlos sind.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist in erster Linie die Nutzbarmachung der Eisenpfosten
für das endgültige Bauwerk in ähnlicher Weise, wie dies für andere Bauwerke durch das M el an sehe Verfahren bekannt ge-.
worden ist.
Die beiliegende Zeichnung gibt ein Bild der
einzelnen Entwicklungsstufen bei Herstellung des Bauwerks in den Fig. 1 bis 6. Fig. 7
bis 9 zeigen Einzelheiten der Ausführung in größerem Maßstabe.
Das bei der Herstellung des Bauwerks angewendete Verfahren ist folgendes:
Es werden zuerst die Eisenpfosten α in den
Erdboden eingerammt, und zwar in solcher Entfernung von der Achse des Bauwerks, daß
die Pfosten nach der Fertigstellung des Bauwerks innerhalb der Seitenmauern stehen.
Hierauf wird der Boden so weit ausgeschachtet, daß die oberen Deckenträger b zwischen die
Eisenpfosten a, die paarweise einander gegenüberstehen, eingefügt werden können. Es empfiehlt
sich, in der Mitte des Bauwerks unter den Deckenträgern noch vor deren Einbringung
einen Schlitz auszuheben, durch den später der Boden gefördert werden kann (Fig. 1).
Nunmehr wird der Deckenträger in passender Höhe an den einander gegenüberstehenden
Pfosten befestigt, gegebenenfalls mittels Knaggenstützen c. Der obere Teil der Baugrubenabsteifung
bis zu den Deckenträgern kann wie üblich oder in der unten beschriebenen neuen Weise eingeschalt^ werden (Fig. 2).
- Bei Bauten in öffentlichen Straßen mit sehr starkem Verkehr, wie bei Untergrundbahnbauten in den innersten Stadtteilen, wo eine längere Verkehrsunterbrechung sehr störend ist, kann man auch sofort nach Einbringen der Deckenträger die endgültige Deckenkonstruktion ausführen, die Hinterfüllung aufbringen und die Straßenbefestigung wiederherstellen, um die Straße innerhalb weniger ' Tage dem Verkehr zurückzugeben, wie dies bei der Herstellung von Straßenüberführungen über nachträglich abzutragende tiefe Eisenbahneinschnitte bereits üblich ist.
- Bei Bauten in öffentlichen Straßen mit sehr starkem Verkehr, wie bei Untergrundbahnbauten in den innersten Stadtteilen, wo eine längere Verkehrsunterbrechung sehr störend ist, kann man auch sofort nach Einbringen der Deckenträger die endgültige Deckenkonstruktion ausführen, die Hinterfüllung aufbringen und die Straßenbefestigung wiederherstellen, um die Straße innerhalb weniger ' Tage dem Verkehr zurückzugeben, wie dies bei der Herstellung von Straßenüberführungen über nachträglich abzutragende tiefe Eisenbahneinschnitte bereits üblich ist.
Der weitere Baufortgang kann dann unter dem Schütze dieser Decke ohne Schwierigkeiten,
wie nachstehend beschrieben ist, erfolgen.
Bei der Fortsetzung der Ausschachtung der Baugrube wird mit dem allmählichen Frei-,
legen der Pfosten α der Erdboden durch Aus-
schalung abgefangen. Die Pfosten selbst und dadurch auch die Baugrubenwände sind hierbei
durch die Deckenträger b genügend abgesteift. Unterhalb der Deckenträger b wird
die seitliche Verschalung d außerhalb der Außenflächen der endgültigen Seitenmauern
hinter die eisernen Pfosten zurückgesetzt und gegen diese durch Keile, Topfschrauben oder
sonstige Abstandhalter e abgefangen.
ίο Nachdem der Boden unter Senkung des
Grundwasserspiegels bis zur Sohle der Baugrube ausgehoben und gleichzeitig die Wände
in der angegebenen Weise verschalt sind, werden die Pfosten α auch in der Höhe der
Sohle durch eiserne Querbalken f abgesteift. Der Abstand, in welchem der Querbalken f
von der Baugrubensohle an den eisernen Pfosten befestigt wird, hängt von der Stärke
und Form des Sohlenmauerwerks ab.
Die Pfosten α und die Querträger b,f an der Decke und an der Sohle der Baugrube
bilden einen geschlossenen eisernen Rahmen, der zuverlässig die Baugrubenwände absteift.
- Dieser eiserne Rahmen der Baugrubenabsteifung wird auch für das endgültige Bauwerk
nutzbar gemacht.
Nach Fertigstellung des Rahmens wird die Betonunterbettung h für die Dichtung i (Fig. 5)
auf die Baugrubensohle derart aufgebracht, daß sie noch jederseits etwa 30 bis 50 cm
von den Pfosten α entfernt bleibt. Auf dieser Betonunterbettung wird dann die Dichtung i
verlegt. Darauf wird die Betonsohle bis auf die oberste Schicht hergestellt, so daß der
Querbalken / im Hauptteil seiner Länge einbetoniert ist. Nur die Enden des Querbalkens
/ und der Pfosten α bleiben vorläufig frei. Besondere Sorgfalt ist auf die
Herstellung einer festen Verbindung zwischen dem Querbalken/ und den Pfosten α zu verwenden,
da der Querbalken später auch den gesamten lotrechten Druck der Pfosten α aufnehmen
und auf den Erdboden unter Vermittlung des Sohlenbetons übertragen soll.
Nachdem der eingebrachte Sohlenbeton genügend erhärtet ist, um durch den Querbalken
Druck aufnehmen zu können, werden die Pfosten α einmal dicht unterhalb des
Querbalkens und dann dicht über der Baugrubensohle durchgeschnitten, worauf das zwischen
den beiden Schnitten befindliche Pfostenstück a1 herausgenommen wird. Durch die
so in den Pfosten geschaffenen Lücken und zugleich zwischen den Pfosten wird nun die
Dichtung i hindurch und innerhalb des Raumes zwischen den Pfosten und den Schalbohlen d
bis zu den ersten Abstandhaltern e1 (Fig. 7) heraufgezogen, nachdem vorher die Betonunterbettung
der Dichtung bis an die Schalung hergestellt worden ist. Das weitere Heraufziehen
der Dichtung an der Schalwand d geschieht durch Umsteifen der kurzen Steifen k
und der Keile e, der Topfschrauben oder der sonstigen Abstandhalter, die abwechselnd gelöst
und wieder eingefügt werden. Hierbei wird wie folgt verfahren.
Nachdem das Pfostenstück a1 herausgenommen
und die Dichtungsunterbettung h bis an die Aushöhlung d der Seitenwände erbreitert
worden ist, wird die Dichtung * durch die öffnung a2 (Fig. 7) hindurch und nach
Lösung und Wegnahme des untersten Keiles e1 an den Schalbohlen d bis unter den nächsten
Keil e2 heraufgezogen, worauf der unterste
Keil c1 wieder eingesetzt, der darauffolgende Keil e2 gelöst und die Dichtung bis zu dem
nächstfolgenden Keil e3 weiter geführt wird. Ein Hereindrücken der wagerechten Schalbohlen
d durch den Erddruck kann dabei deshalb nicht stattfinden, weil sie an ihren
hinter den eisernen Pfosten α liegenden Stoßen
von senkrecht stehenden Deckbohlen k überdeckt sind und jede dieser Deckbohlen mit
mindestens zwei Keilen e1, e2 gegen die Pfosten a
abgefangen ist. Wird also einer der Keile auf kurze Zeit gelöst, so hält der andere Keil
die Deckbohle und diese die Schalbohlen einstweilen in ihrer Lage fest. Das Hochziehen
des Dichtungsstoffes und das abwechselnde Lösen und Wiedereinsetzen der Keile wird erleichtert,
wenn der Dichtungsstoff in Rollen zur Verwendung kommt. Selbstverständlich kann die Anzahl der Keile e bei Bedarf noch
vermehrt werden.
Auf diese Weise wird, erzielt, daß die aus den Pfosten a, den Deckenträgern δ und den
Querträgern f gebildeten Rahmen innerhalb der Dichtung liegen und als Konstruktionsteile
für die Sohle, die Seitenwände und die Decke des Bauwerks verwendbar sind. Hieraus
entspringt der Vorteil, daß Seitenwände und Sohle bedeutend schwächer als bisher bemessen
werden können und dadurch eine Ersparnis an Beton entsteht.
Es sei noch erwähnt, daß vor dem Betonieren der Seitenwände die hölzernen Keile e,
die Topfschrauben usw., welche die Schalung gegen die Pfosten absteifen, durch kleine Beton-
oder andere Formstücke ersetzt werden, welche ebenso wie die Schalung im endgültigen
Bauwerk verbleiben.
Nach oder schon vor Fertigstellung des Bauwerks werden die etwa oberhalb der
Deckenträger befindlichen Teile der Pfosten abgeschnitten.
Die hier beschriebene Ausführung gibt im allgemeinen den Vorgang beim Bau einer
Untergrundbahn wieder. Fig. 6 zeigt den fertigen Querschnitt eines solchen Tunnels.
Diese Herstellungsweise kann jedoch auch bei Kanälen, Kellern, Flüssigkeitsbehältern und
anderen auch oben offenen Bauwerken (Betontrögen) entsprechend angewendet werden.
Die in der Zeichnung dargestellte Form des eisernen Rahmens kann auch in der Weise
abgeändert werden, daß die Pfosten α auf jeder Seite durch Längsträger verbunden und
an diesen die Deckenquerträger befestigt werden. Diese Anordnung gestattet, die Abstände
der Deckenträger und unteren Querträger unabhängig von den Abständen der eisernen Pfosten zu wählen.
Weiterhin ist es nicht unbedingt erforderlich, die unteren Querträger in dem Bauwerk
zu belassen; diese können auch nur vorübergehend eingebaut werden und sind dann allerdings
zweckmäßigerweise etwas über der Sohle anzubringen, wobei sie aber gegen die Sohle
abzusteifen sind. In diesem Falle werden, nachdem die Pfosten in ähnlicher Weise am
unteren Ende wie vorher zweimal durchgeschnitten sowie die Zwischenstücke a1 herausgenommen
worden sind, alsdann die Dichtung durchgezogen und die Einbetonierung der Pfosten hergestellt worden ist, die Querträger
wieder entfernt. Schließlich können die Querträger auch durch eine andere zweckentsprechende
Absteifung ersetzt werden.
Bei offenen Betontrögen werden an Stelle der eisernen Deckenträger am oberen Ende
der Pfosten α Steifen aus Holz oder sonstigem Material vorübergehend angebracht, und
die Ausbohlung bis an die oberen Pfostenenden hinter die Pfosten zurückgesetzt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung wasserdichter trogförmiger Betonkörper für Untergrundbahnen oder ähnliche Bauwerke, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenpfosten (a) der Baugrubenaussteifung in einem solchen Abstande von der Baugrubenmitte gerammt werden, daß sie in die endgültigen Seitenwände des Troges fallen, daß dann die Pfosten oben durch Quersteifen (b) verbunden werden und die Schalung (d) so weit hinter den Pfosten, gegen diese durch Abstandhalter (e) gestützt, eingebaut wird, daß sie außerhalb des Mauerwerks verbleibt, daß ferner nach Erreichung der Baugrubensohle in der Höhe der Sohlenausmauerung zwischen den Pfosten Quersteifen (f) eingebracht und mit Beton, in den eine Dichtung (i) eingelegt wird, zunächst die Pfosten freilassend, unterstützt werden, worauf aus den hierdurch abgefangenen Pfosten unter den Quersteifen (f) Stücke (a1) herausgeschnitten werden und durch die so entstandenen Lücken die Dichtung (i) hinter den Pfosten an der Schalung entlang ohne Unterbrechung heraufgeführt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT40188D AT40188B (de) | 1906-09-22 | 1909-03-30 | Verfahren zur Herstellung wasserdichter trogförmiger Betonkörper für Untergrundbahnen oder ähnliche Bauwerke. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE206878C true DE206878C (de) |
Family
ID=469018
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1906206878D Expired - Lifetime DE206878C (de) | 1906-09-22 | 1906-09-22 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE206878C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0337680A2 (de) * | 1988-04-11 | 1989-10-18 | Finic B.V. | Tunnelbau |
DE4402277A1 (de) * | 1994-01-27 | 1995-08-03 | Wilhelm Fenners Baugesellschaf | Horizontalverbau für Großrohrverlegung |
-
1906
- 1906-09-22 DE DE1906206878D patent/DE206878C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0337680A2 (de) * | 1988-04-11 | 1989-10-18 | Finic B.V. | Tunnelbau |
EP0337680A3 (de) * | 1988-04-11 | 1990-03-14 | Finic B.V. | Tunnelbau |
DE4402277A1 (de) * | 1994-01-27 | 1995-08-03 | Wilhelm Fenners Baugesellschaf | Horizontalverbau für Großrohrverlegung |
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