DE2060941A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von kontinuierlich gefoerdertem,synthetischem Fasermaterial - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von kontinuierlich gefoerdertem,synthetischem Fasermaterial

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DE2060941A1
DE2060941A1 DE19702060941 DE2060941A DE2060941A1 DE 2060941 A1 DE2060941 A1 DE 2060941A1 DE 19702060941 DE19702060941 DE 19702060941 DE 2060941 A DE2060941 A DE 2060941A DE 2060941 A1 DE2060941 A1 DE 2060941A1
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Hans Dr Gieseke
Ernst Dipl-Ing Mossig
Josef Schiefer
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06CFINISHING, DRESSING, TENTERING OR STRETCHING TEXTILE FABRICS
    • D06C29/00Finishing or dressing, of textile fabrics, not provided for in the preceding groups

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  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von kontinuierlich gefördertem, synthetischem Fasermaterial Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Behandeln von kontinuierlich gefördertem synthetischem Fasermaterial, insbesondere auf Basis Polyaorylnitril, z.Bb in Form von Faservliesen zur FaserkabelnJ das in kochendem Wasser bzw. in reinem Sattdampf schrumpfte Bei der Herstellung von synthetischen Fasern ist es vielfach erforderlich, in den Herstellungsprozeß einen Dämpf-, Schrumpf-oder Flxiervorgang einzuordnen. Dadurch wird der in den Fasern enthaltene und durch den Herstellungsprozeß bedingte Schrumpf entfernt, und zwar durch Wahl geeigneter Temperaturen, Wasserdampfkonzentrationen und Drücke in dem zun Dämpfen vorgesehenen Haum. HierfUr sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt, die teils diskontinuierlich, teils kontinuierlich arbeiten.
  • Es ist bekannt, die Fixierung synthetischen Fasermaterials, wie z.B. solchem aus Polyamid oder Polyacrylnitril zweckmäßigerweise in einer Sattdampfatmosphäre vorzunehmen, wobei höhere Sattdampftemperaturen den in der Faser enthaltenen Schrumpf am sichersten entfernen und gleichzeitig die sogenannte "Farbziehgeschwindigkeit" erhöhen. Als Farbziehgeschwindigkeit sind hierbei alle Meßgrößen zu verstehen, die einen Eindruck über die Geschwindigkeit des Diffussionsvorganges der Farbmoleküle in das Färbematerial vermitteln. Die Farbziehgeschwindigkeit wird daher häufig als ein Maß für die Güte des Fixiervorganges verwendet.
  • Eine Sattdampfatmosphäre höherer Temperatur, beispielsweise von 126,80C, bedingt jedoch einen zugeordneten, festliegenden DrucKhier von 2,5 ata. Weiterhin ist bekannt, daß zur Durchführung eines solchen Dämpf- oder Fixiervorganges vorher die im Fasergut enthaltene Luft entfernt werden muß, so daß dann, wenn dem Fasergut Dampf zugegeben wird, tatsächlich luftfrei Sattdampfatmosphäre entsteht.
  • Eine Anwendung der geschilderten Bedingungen bedeutet die Verwendung eines. Druckgefäßes, welches mittels Vakuumpumpe evakuiert werden kann. Ein solcher Apparat kann nur diskontinuierlich betrieben und nur mit hohem maschinellen und personellen Aufwand in einen kontinuierlichen Herstellungsprozeß eingegliedert werden. Der Herstellungsprozeß von synthetischen Fasern läuft jedoch im allgemeinen kontinuierlich ab.
  • Die für das Dämpfen der Fasern eingesetzten Apparate sind daher ebenfalls so gestaltet, daß der Dämpfprozeß kontinuierlich durchgeführt werden kann. Die Apparate sind normalerweise so ausgerührt, daß ein Faservlies oder Faserkabel über geeignete Abdichtvorrichtungen in einen Raum gebracht wird, in welchem eine bestimmte Temperatur und eine möglichst hohe Wasser dampfkonzentrat ion in der Luft herrschen bei einem Uberdruck von maximal 5 bis 30 mm WS. Es ist einzusehen, daß mit einer solchen Apparatur keine Sattdampfbedingungen, d.h. 100% Wasserdampf im Gasraum und erst recht keine Sattdampfbedingungen bei höheren Temperaturen zu erzielen sind, da diese kontinuierlich arbeitenden Dämpfapparaturen nicht für höhere Drücke konstruiert sind. Bisher werden diese Dämpfapparaturen to betrieben, -daß man Dampftemperatur und Menge, Verweilzeit des Fasergutes im Dämpfraum sowie die Gastemperatur im Dämpfraum variiert. Je nach der Dichtigkeit des Dämpfapparates stellt sich ein geringer Innendruck ein, der aber schwankt, je nachdem, wie sich um Laufe der Betriebszeit die Abdichtvorrichtungen verändern und der Außendruck schwankt.
  • Bei den drucklos betriebenen Dämpfapparaturen hängt der Erfolg des Dämpfprozesses im wesentlichen von der Damp£-Luft-Konzentration und der Temperatur ab. Das Schrumpfen der Faser in einer solchen Dämpfapparatur erfolgt umso schneller und vollständiger, je stärker der Wasserdampfanteil gegen 100 geht und je stärker die Temperaturen gegen 100°C (Sattdampfzustand)weisen. Eine hohe Dampfkonzentration in der Dämpfapparatur ist nur dann erreichbar, wenn durch das Fasermaterial möglichst wenig Luft eingetragen wird, und wenn die Apparatur gegen die äußere Atmosphäre gut abgedichtet ist. Untersuchungen haben gezeigt, daß bei einem Dampf-Luftgemlsch mit einem Anteil von 70% Wasserdampf bei steigender Wasserdampf-Luftgemisch-Temperatur das Dämpfergebnis sich überraschenderweise hinsichtlich der Farbziehgeschwindigkeit verschlechtert. Die Ergebnisse verbessern sich wiederum mit steigender Dampfkonzentration und sinkender Wasserdampf-Luftgemisch-Temperatur, jedoch erreichen sie nicht die der reinen Sattdampfftcierung bei gleicher Temperatur.
  • Zum besseren Verständnis des gesamten Dämpfvorganges kann man auch das Kochschrumpfen und die Heißluftfixierung von synthetischem Fasermaterial heranziehen. Beim Kochsohrumpfen schwimmt das Fasermaterial frei und spannungslos im kochenden Wasser und ist bereits nach wenigen Sekunden vollständig ausgeschrumpft. Die Heißluftfixierung wird so vorgenommen, daß das Fasermaterial heißer, trockener Luft unterschiedlicher, meist aber höherer Temperatur bis zu 1600C und darUber ausgesetzt wird Hier dauert der Schrumpfvorgang wesentlich Langer, teilweise mehrere Stunden, und ist dann auch noch nicht vollständig abgeschlossen. D.h. wird diese Faser einer Sattdampffixierung unterworfen, sahrumpft sie weiter und restlos aus. Von dem Verhältnis der Wasserdampf-Luft-Konzentrat ion wird daher beim drucklosen Dämpfprozeß das Schrumpfergebnis abhängen in dem Sinne, daß die höchstmögliche Wasserdampfkonzentration die besten Schrumpf- bzw Fixierergebnisse erzielt, wenn die zugehörige Temperatur erreicht ist.
  • Diese Temperatur wird daher dicht bei 1000C liegen. Beträgt die Wasserdampf-Luft-Konzentration 100, also reine Wasserdampfatmosphäre, und die Temperatur 99,09°C bei einem zugehörigen Druck von 1 ata, darm liegen die für eine drucklos arbeitende Dampfapparatur theoletisch optimalen Dämpf- oder F'ixierbedingungen vor, weil damit die als ideal anzunehmenden KochschrurnpfS bedingungen am ehesten erfüllt sind. Liegt ein Wasserdampf-Luft-Gemisch mit beispielsweise 90% Wasserdampf vor und die Temperatur steigt, erhöht sich der Partialdampfdruck und man entfernt sich wieder von den idealen Bedingungen beim Schrumpfen in 100 Sattdampf oder kochendem Wasser, d.h. anteilige Heißluftfixierung und damit wesentliche Erhöhung der Fixierzeit.
  • Bisher ist keine kontinuierlich arbeitende Dämpfapparatur bekann, die mit einer reinen Sattdampfatmosphäre die Fasern ausfixiert. Der Ein- und Auslauf an solchen Dämpfapparaten wird durch Walzenpaare gebildet, die durch Dichtleisten an Stirn-und Zylinderflächen die Abdichtung nach außen bewirken sollen.
  • Die im Faservlies befindliche Luft soll dadurch reduziert werden, daß es zwischen diesen Walzen hindurchgeführt wird. Trotz dieses rein mechanischen Zusammendrücken des Vlieses wird natürlich noch so viel Luft mit in den Dämpfrainn eingetragen, daß niemals eine reine Wasserdampfatmosphäre entstehen kann. Je nach Struktur des Vlieses, d.h. der Verteilung der Fasermenge Uber dem Vliesquerschnitt, kann die eingebrachte Luftmenge stark schwanken. Die Abdichtung der Walzen mittels Dichtleisten bringt mit sich, daß sich Faserbündel zwischen die Dichtleisten setzen. Auch Verschleiß infolge von Verschmutzung vermindert die einwandfreie Dichtwirkung.
  • Ein Wasserdampfüberschuß im Innern der Apparate verhindert durch Ausströmen an den Verschlußstellen ein Eindringen der Luft. Der austretende Dampf geht verloren und führt damit zur Kostenerhöhung.
  • Während das Fasermaterial bei der Fixierung durch Kochen frei und spannungslos im Wasser schwimmt und sich daher ungehindert zusammenziehen kann, ist dies bei den kontinuierlich arbeitenden Dämpfapparaten nicht möglich. Hier liegt die Faser im Faserverband (Vlies, Kabel) vor und ist beim Schrumpfen Reibungskräften ausgesetzt, die sie am freien Schrumpf hindern. Diese Behinderung wird noch verstärkt, wenn außer den genannten Reibungskräften noch äußere Kräfte, wie z.B. das durch das Vlies mittels eines Ventilators gesaugte Wasserdampr-LuRt-Gomlsch, auf die Faser einwirken. Je stärker diese äußere Belastung ist, umso stärker muß sie durch Erhöhung der Verweilzeit und/oder der Wasserdampfkonzentration oder Temperatur kompensiert werden.
  • Bei den bisherigen, kontinuierlichen Dämpfapparaturen mußte ein weiterer Punkt berücksichtigt werden: Die Feuchtigkeit der Faser nach Verlassen der Dämpfapparatur. Die Faser kommt z.B. mit einer Feuchte von 2 bis 5 Gew. (d.h. 2 bis 5g Wasser auf 100g absolut trockene Faser) am Dämpfapparat an und soll ihn mit gleicher oder weniger als 2 Gew.% Feuchte wieder verlassen. Das bedeutet, daß der Faser im Dämpfapparat Feuchtigkeit entzogen werden muß.
  • In den bisherigen Apparaturen wird die auf und in der Faser befindliche Feuchtigkeit aufgrund der Temperatur im Dämpfapparat verdampft.
  • Beim Austritt aus der Dämpfapparatur befindet sich zwischen den Fasern des Vlieses ein Wasserdampf-Luft-Gemisch. Je schneller der Wasserdampf durch trockene Raumluft ersetzt wird, umso eher kann eine Kondensation von Feuchtigkeit auf dem Faservlies verhindert werden. Bei optimalen Dämpfbeddngungen ( 99,09°C, 1 ata ) geht die Kondensationszeit gegen Null. Die Kondensationszeit kann durch Erhöhung der Wärmekapazität ( Temperaturerhöhung ) verlängert werden. Das führt aber zwangsläufig zur Verschlechterung der Dämpfbedingungen. Bei den bisherigen Apparaturen ergibt sich daraus, daß bei optimalen Damprbedingungen die Faser mit unkontrollierter Feuchte austritt. Zu hohe Feuchte stellt eine Qualitätsminderung dar. Häufig nimmt man schlechte Dämpfbedingungen in Kauf, um über eine Temperaturerhöhung zu einer erwünschten Restfeuchte der Faser zu gelangen.
  • Eine bekannte Ausführung eines kontinuierlich arbeitenden Dämpfapparates sieht z.B. so aus, daß ein endloses Siebdrahtgewebe durch einen beheizbaren, geschlossenen Raum geführt wird, in welchen eine bestimmte Sattdampfmenge eingeblasen wird. Es sind Ventilatoren vorgesehen, die den Gas einhalt des Dämpfapparates durch eingebaute Heizkörper drücken und umwälzen. Der Gasraum ist gegen die Außenatmosphäre durch verschiedene Abdichtkonstruktionen am Ein- und Auslauf des Siebbandes geschützt, jedoch ist unvermeidlich, daß Brüden aus dem Innern der Dämpfkammer an diesen Stellen austreten. Sie müssen daher abgesaugt und kondensiert werden1 Bei anderen Konstruktionen treten an die Stelle des Siebbandes mehrere Trommeln, die perforiert sind. Am Trommelumfang wird durch Unterdruck, der in den Trommeln herrscht das Faservlies festgehalten und durch geeignete Maßnahmen von Trommel zu Trommel weitergegeben. Der von Ventilatoren erzeugte Unterdruck begrenzt die maximale Flächenbelastung in kg Faser pro m2 Trommeifläche.
  • Sei zu geringem Unterdruck wUrde die Faser von der Trommel abfallen. Die Trommeln befinden sich ausschließlich im Innenraum des Dämpfapparates. Im Gegensatz zum Siebbanddämpfapparat ist dieser Trommeldämpfapparat für Faserkabel weniger geeignet.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, womit bei einer höheren Durchsatzleistung die Dämpfzeit, der Restschrumpf3 die Restfeuohte und der spezifische Dampfverbrauch verbessert wird.
  • In verfahrenstechnischer Hinsicht geschieht das durch folgende, teilweise für sich allein bekannte, aufeinanderfolgende Verfahrensschritte: a) das laufend zugeführte Fasermaterial wird verdichtet, b) die im Fasermaterial mitgeführte Umgebungsluft wird durch Wasserdampf ausgetrieben und durch diesen ersetzt unter gleichzeitiger Benetzung und Erwärmung,des Fasermaterials, c) das Fasermaterial wird mittels Sattdampf von 100 bis 102°C bei Atmosphärendruck gedämpft, wobei der Sattdampfanteil des in der Dämpfzone vorhandenen Gasgemisches auf mindestens 95 Vol.% gehalten wird und die Dämpfung solange betrieben wird, bis der Restschrumpf höchstens 1% beträgt, d) das gedämpfte Fasermaterial wird mit lleißluft solange getrocknet, bis der Restfeuchtegehalt höchstens 2 Gew.% beträgt, e) die mit Feuchtigkeit angereicherte Heißluft wird mittels zugeführter Umgebungsluft aus dern Fasermaterial ausgetrieben.
  • Unter "Atmosphärendruck" gemäß Verfahrensschritt c) ist derjenige an den wirklichen Atmosphärendruck angenäherte Druck zu verstehen, der sich aufgrund des effektiven Atmosphärendruckes ergibt wenn das Fasermaterial mit unter UberdrIlck stehendem Sattdampf besprüht wird> der auf der anderen Seite der Fasermateriallage abgesaugt und umgewälzt milde Es entstellen dabei in der Frixis geringfügige Schwankungen um den effektiven Atmosphärendruck herum von etwa 20 bis 30 mm WS Mit diesen erfindungsgemäßen Maßnahmen lassen sich einmal die theoretisch erforderlichen Bedingungen für das drucklose Fixieren gut erfüllen, so daß beispielsweise fiir Fasern aus Polyacrylnitril Restfeuchtigkeiten kleiner 1% und Restschrumpfwerte kleiner 0,5% erzielt werden. Die Restschrumpfwerte werden so ermittelt, daß nach einer Faserlängenmessung unter definierter Gewichtsbelastung (z.B. 2g bis 11 dtex; 5g ab ii dtex) die Faser in kochendem Wasser nochmals ausgeschrumpft (2 min) und anschließend unter der gleichen Belastung erneut die Länge gemessen wird. Der Restschrumpfwert ist dann Faserlänge vor dem Kochen, minus Faserlänge nach dem Kochen, mal hundert, geteilt durch Faserlänge vor dem Kochen.
  • Durch den Verfahrensschritt a) wird die vom Fasermaterial mitgeführte Luft auf ein Minimum herabgesetzt. Der Verfahrensschritt b) dient dem restlichen Austreiben der im Fasermaterial enthaltenen Umgebungsluft durch Wasserdampf, wodurch der Wirkungsgrad des Verfahrens verbessert wird. Die Einhaltung der Verfahrensbedingungen des Verfahrensschrittes c) gewährleistet einen besonders guten Effekt des Verfahrens bezüglich Dampfersparung und Qualität des Endproduktes. Die Verfahrensschritte d) und e) gewährleisten eine schonende Uberführung des Fasermaterials in den Endzustand. Das Versprühen des Wasserdampfes in der Dampf zone erfolgt vorzugsweise in unmittelbarer Nähe des Fasermaterials, wodurch man der optimalen Wasserdampfkonzentration von 100 weitgehend nahekommt. Der Restfeuchtegohalt im Merkmal d) ist definiert als "g Wasser auf 100 g absolut trockene Faser0?? Vorzugsweise sieht die Erfindung vo, daß das Fasermaterial zwischen dem Dämpfungsvorgang und der Heißlufttrocknung durch eine Zone niederen Druckes geführt wird. Dies hat den Vorteil, daß der im Fasermaterial mitgeführte Wasserdampf zum größten Tell abgesaugt wird, so daß das Fasermaterial mit einem herabgesetzten Feuchtigkeitsgehalt der Heißluft-Trocknungszone zugeführt wird.
  • Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens geht aus von einem über Walzen umlaufenden endlosen, perforierten Transportband, an dessen einem Ende eine Aufgabevorrichtung vorgesehen ist, und wobei mindestens das Obertrum des Transportbandes durch eine Dämpfkammer geführt ist. Das Neue ist darin zu sehen, daß hinter der Aufgabevorrichtung eine Verdichtungses chtung vorgesehen ist, an die eine mit einer Absaugvorrichtung ausgestattete Schleusenkammer anschließt, der die Dämpfkammer und darauffolgend eine Trockenkammer nachgeordnet ist, wobei letztere Heißluftzuführungen, Umwälzenrichtungen und Abfuhrleitungen aufweist, und daß der Trockenkammer die Kühleinrichtung nachgeschaltet ist.
  • Vorzugsweise besteht die Verdichtungseinrichtung aus einem schräg angestellten Einzugsblech, so daß in Förderrichtung des Fasermaterials ein Einzugskeil entsteht, wodurch ein großer Teil der im Fasermaterial enthaltenden Luft herausgedrückt wird.
  • In besonders vorteilhafter Weise ist zwischen Dämpfkammer und Trockenkammer eine Schleusenkammer mit Absaugventilator angeordnet. Dadurch wird erreicht, daß kein Wasserdampf aus der Dämpfkammer in die Trockenkammer bzw. keine Heißluft aus der Trockenkammer in die Dämpfkammer eindringen kann. Vorzugsweise ist der Trockenkammer eine Kühleinrichtung nachgeschaltet, um eine schnelle, definierte Kühlung zu bewirken.
  • in einer Zeichnung ist ein Ausrührungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung dargestellt und nachstehend näher erläutert, und zwar zeigen: Figur 1 die Vorrichtung in der Seitenansicht im Schnitt, Figur 2 einen Schnitt gemäß Linie A-B in Figur 1 und Figur 3 einen Schnitt gemäß Linie C-D in Figur 1.
  • Uber eine Aufgabevorrichtung 1 wird das Fasermaterial 2 zugeführt und auf das Obertrum 4 des endlosen, perforierten Bandes 7 aufgelegt. Uber dem Obertrum 4 des endlosen Bandes 5 ist im Einzugsbereich ein schräg angestelltes Einzugsblech 5 angeordnet, das mit dem Obertrum 4 einen keilförmigen Spalt bildet und auf diese Weise das eingeführte Fasermaterial 2 verdichtet, damit das Fasermaterial durch diese Verdichtung abdichtend wirkt. Das Obertrum 4 führt dann das Fasermaterial 2 in eine Schleusenkammer 6 hinein, in deren unteren Bereich ein Absauggebläse 7 angeordnet ist. Gegenüber dem äußeren Atmosphärendruck PO herrscht in der Schleusenkammer 6 der niedrigere Druck P1. Dabei wird aus der der Schleusenkammer 6 nachgeschalteten Dämpfkammer 8 WasserdampS angesaugt, der die restliche im Fasermaterial enthaltende Luft verdrängt und ersetzt. Der Dämpfkammer 8 wird Sattdampf unter leichtem Uberdruck bei einer Temperatur von 100 bis 1020C über Sprühdüsen 9 zugeführt. In der Dämpfkammer 8 herrscht der Druck P2* Er beträgt im Fasermaterial annähernd Atmosphärendruck. Der Druck P2 liegt höher als der Druck P1 in der Schleusenkammer 6. Abgesaugt wird der Sattdampf unterhalb des Obertrums 4 durch Sauggebläse 10, die in einer von der Dämpfkammer 8 durch eine Trennwand 21 abgeteilte Nebenkammer 22 angeordnet sind. In dieser Nebenkammer 22 ist auch eine Heizvorrichtung 23 vorgesehen, in der der im Kreislauf geführte Sattdampf wieder aufgeheizt wird. Ein Siebboden 24 sorgt für die Verteilung des Sattdampfes. An die Dämpfkammer 8 schließt sich eine Schleusenkammer 11 an, in der ein gegenüber dem Druck P2 niedriger Druck P3 herrscht. Erzeugt wird dieser Unterdruck durch das Absauggeb:se 12. Das Fasermaterial 2 gelangt schließlich in eine Trockenkammer 13. Die Schleusenkammer 11 ist durch Abdichtblenden 14 gegen die Dämpfkammer 8 und gegen die Trockenkammer 15 abgedichtet. Zum Trocknen des Fasermaterials 2 wird Luft mittels einer Heizeinrichtung 15 in einer Nebenkammer 25, die durch eine Trennwand 26 von der Trockenkammer 15 abgeteilt ist, aufgeheizt, und durch unterhalb des Obertrums 4 in der Nebenkammer 25 angeordnete Gebläse 16 im Kreislauf durch das Rückleitungssystem wieder der Heizeinrichtung 15 zugeführt und gelangt von dort über einen Verteilerboden 17 wieder in die Trockenkammer 13. Ein Teil der Heißluft wird laufend zwecks Abfuhr der Feuchtigkeit durch ein Gebläse 18 abgesaugt, das gleichzeitig auch an die Schleusenkammer 6 angeschlossen ist. Schließlich durchläuft das Fasermaterial 2 eine Kühleinrichtung 19, in der atmosphärische Luft mittels eines Gebläses e0 durch das Fasermaterial 2 hindurchgesaugt wird, um das Fasermaterial 2 zu kühlen und die Heißluft zu verschränken.
  • Beispiel 1: Ein kontinuierlich arbeitender Plattenbanddämpfapparat, der nach konventioneller Weise ohne Trocknungsteil betrieben wurde und nur aus einer Dämpfkammer mit vorgeschalteter Aufgabevorrichtung für ein Faservlies bestand, war für eine Fasermenge von 250 kg/h ausgelegt. Ihm wurde ein Polyacrylnitrilfaservlies mit einem Faserschrumpf von 20 mit einem Fasertiter von 3,3 dtex, einer Schnittlänge von 60 mm, einer Feuchte von 3 Gew. und einer Menge von 250 kg/h vorgelegt. Dabei betrug die Verweilzeit im Dämpfraum 183 sec, die bei 1,3 ata mit 1150C zugeführte Sattdampfmenge betrug 400 kg/h. Die Umwälzventilatoren liefen mit Nenndrehzahlen von 900 U/min. An dem gedämpften Fasermaterial wurden Restfeuchten von 2% und Restschrumpfwerte von 0,9 bis 1,1 ermittelt.
  • Beispiel 2: Eine Einrichtung, die dem in der Zeichnung gezeigten AusrUhrungsbeispiel entspricht, wurde ein Polyacrylnitrilfaservlies mit einem Fasertiter von 5,5 dtex, einer Faserschnittlänge von 60 mm, einer Feuchte von 3 Gew.% in einer Menge von ### kg/h zugeführt.
  • Die Drehzahl der Umwälzventilatoren in der Dämpfkammer betrug 300 U/min. Es konnten mit dieser Einrichtung nunmehr 700 kg/h Fasermaterial bei einem Dampfverbrauch von 500 kg/h fixiert werden. Der Dampf hatte die Daten 1020C bei 1,0 ata. Die Verweilzeit in der Dämpfkammer betrug 96 sec, in der Trockenkammer 96 sec. Die erzielten Restschrumpfwerte lagen zwischen 0,1 bis 0,3X, die Restfeuchte zwischen 0,8 und 0,9 Gew.%. In diesem Beispiel wurde die Anlage ohne Schleusenkammer zwischen Dämpf-und Trockenkammer betrieben. Die Trennung zwischen Dämpr- und Trockenkammer erfolgte durch unterschiedliche Drücke. So betrug Der Druck in der Dämpfkammer O bis 1 mm WS über und minus 2 bis minus 3 mm WS unter dem Obertrum des Transportbandes. In der Trockenkammer betrug der Druck minus 2 mm WS über und minus 2 bis 3 mm WS unter dem Obertrum des Transportbandes.
  • Die erfindungsgemäße Einrichtung ist in ihrer Wirkungsweise gegenüber der konventionellen Ausführung, wie die Beispiele zeigen, wesentlich besser. In der nachstehenden Tabelle sind die Ergebnisse noch einmal zusammengestellt: Beispiel 1 Beispiel 2 Bemerkung: Durchsatzleistung 250 700 Leistungssteigerung (kg/h) um 280 Dämpfzeit 183 96 Dämpfzeitverkürzung (sec) um 50 bedeutet Verkleinerung und Verbilligung der Apparatur Spez .Dampfverbrauch 1,6 0,43 Dampfersparnis: (kg Dampf/kg Faser) 75 Restschrumpf 0,9 - 1,1 0,1 - 0,3 Qualitätsverbesse-(X) rung durch geringeren Restschrumpf Restfeuchte 2,0 o,8 - 0,9 Qualitätsverbesse-(Gew.%) rung durch geringere Restfeuchte

Claims (6)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Behandeln von kontinuierlich gefördertem synthetischem Fasermaterial, z.B. in Form von Faservliesen oder Faserkabeln, das in kochendem Wasser bzw. in reinem Sattdampf schrumpft, insbesondere Polyacrylnitril, gekennzeichnet durch folgende, teilweise für sich allein bekannte, aufeinanderfolgende Verfahrensschritte: a) das laufend zugeführte Fasermaterial wird verdichtet, b) die im Fasermaterial mitgeftüirte Umgebungsluft wird durch Wasserdampf ausgetrieben und durch diesen ersetzt unter gleichzeitiger Benetzung und Erwärmung des Fasermaterials, c) das Fasermaterial wird mittels Sattdampf von 100 bis 1020C bei Atmosphärendruck gedämpft, wobei der Sattdampfanteil des in der Dampf zone vorhandenen Gasgemisches auf mindestens 95 Vol, gehalten wird und die Dämpfung solange betrieben wird, bis der Restschrumpf höchstens 1 beträgt, d) das gedämpfte Fasermaterial wird mit Heißluft solange getrocknet, bis der Restfeuchtegehalt höchstens 2 Gew.% beträgt, e) die mit Feuchtigkeit angereicherte Heißluft wird mittels zugeführter Umgebungsluft aus dem Fasermaterial ausgetrieben.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterial zwischen dem Dämpfungsvorgang und der Heißlufttrocknung durch eine Zone niederen Druckes geführt wird.
  3. 3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bestehend aus einem über Walzen umlaufenden, endlosen, perforiertem Transportband, an dessen einem Ende eine Aufgabevorrichtung vorgesehen ist und wobei mindestens das Obertrum des Transport bandes durch eine Dämpfkammer geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Aufgabevorrichtung (1) eine Verdichtungseinrichtung (5) vorgesehen ist, an die eine mit einer Absaugvorrichtung (18) ausgestattete Schleusenkammer (6) anschließt, der die Dämpfkammer (8) und darauffolgend eine Trockenkammer (13) nachgeordnet ist, wobei letztere Heißluftzuführungen (15), Umwälzeinrichtungen (16,17) und Abführleitungen (18) aufweist.
  4. 4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdichtungseinrichtung (5) aus einem schräg angestellten Einzugsblech besteht.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Dämpfkammer (8) und Trockenkammer (13) eine Schleusenkammer (11) mit Absaugventilator (12) angeordnet ist.
  6. 6. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenkammer (13) eine Kühleinrichtung (19,20) nachgeschaltet ist.
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