DE2059036B2

DE2059036B2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von bahnförmigem Polystyrolschaumstoff

Info

Publication number: DE2059036B2
Application number: DE19702059036
Authority: DE
Inventors: Norbert Dipl.-Ing. 6700 Ludwigshafen Holl; Kurt Dr. 6710 Frankenthal Wick
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1970-12-01
Filing date: 1970-12-01
Publication date: 1974-10-17
Also published as: GB1368265A; ATA1029071A; IT945178B; DE2059036A1; DK130520C; AU461179B2; LU64362A1; FR2116400A1; ES397530A1; DE2059036C3; CA985864A; NL7115778A; BR7107938D0; DK130520B; AU3627471A; SE361622B; FR2116400B1; BE776037A; AT327527B

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von bahnförmigem Polystyrolschaumstoff, bei der durch Walzen gestützte, kontinuierlich bewegte, perforierte und dampfbeaufschlagte Förderbänder mit seitlichen Wandteilen einen Hohlraum begrenzen.

Gemäß einer bekannten Vorrichtung zur Formung eines zusammenhängenden Schaumstoffkörpers aus aufschäumbaren Kunststoffkörnern (deutsche Patentschrift 1 160 604) werden Kunststoff körner zwischen perforierten Stahlbändern, die zwischen Stützrollen geführt werden, in eine mit Dampf beaufschlagte Kammer transportiert und erwärmt. Der Dampf wird dabei durch die Bänder zwischen die Kunststoffkörner eingeleitet und bewirkt die Bildung zusammenhängender Schaumstoffkörper.

Perforierte Stahlbänder neigen jedoch besonders bei schwellender überlagerter mechanischer und thermischer Belastung hauptsächlich an den Randstreifen zu wellenförmigem Verziehen. Infolge dieser Unebenheit der Bänder treten in verstärktem Maße Dampfverluste auf. Hierdurch werden nicht nur die Energiekosten erhöht, sondern auch Schaumstoffe mit vor allem an den Rändern unterschiedlicher Verschweißungsgüte erhalten. Ein weiterer Nachteil ist die durch den Druckverlust des Dampfes entstehende geringere Schäumgeschwindigkeit. Ferner wölbt sich infolge unterschiedlichem Dampfdruck in den gegenüberliegenden Dampfkammern die dem höheren Druck zugewandte Seite des Schaumstoffkörpers konvex. Die Forderung nach symmetrischer, d. h. in jeder Zone gleicher Dampfbeaufschlagung kann ebenfalls nicht eingehalten werden, da die Dampfmengen für die obere und untere Kammer getrennt geregelt und zugeführt werden. Schließlich bewirkt

ίο die Feuchtigkeit im Schaumstoff längere Kühlzeiten, da die zusätzliche Wärme des Kondensats abgeführt werden muß und verzögert den Druckabbau im Schaumstoff, der letztlich die Bandgeschwindigkeit bzw. den Ausstoß bestimmt.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung vorzuschlagen, mittels der bahnförmige Polystyrolschaumstoffe variabler Breite mit guter Verschweißungsgüte und gleichzeitig geringem Feuchtigkeitsgehalts hergestellt werden können.

ao Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Förderbänder und die seitlichen Wandteile von einem Gehäuse umschlossen sind, das um die Förderbänder und die Wandteile eine ge-

»5 meinsame Druckkammer bildet, die mit einer Dampfzuleitung und einem Kondensatableiter versehen ist, und daß die Druckkammer aus zwei kraft- und formschlüssig verbindbaren Gehäuseteilen besteht und die seitlichen Wandteile lösbar und abgedichtet zwischen den Gehäuseteilen befestigt sind.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung sind die seitlichen Wandteile mit einer PTFE-Folie beschichtet und erfolgt die Abdichtung zwischen den Förderbändern und den Gehäuseteilen durch Lippendichtungen aus Metall.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist im Einleitungsbereich des Dampfes eine Prallplatte und in der oberen Druckkammerhälfte über dem Förderband ein Leitblech für das Kondensat angeordnet.

Eine beispielhafte Ausführungsform ist in den F i g. 1 und 2 schematisch dargestellt, die einen Überblick über die Funktion der einzelnen Bauelemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung geben. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht und

F i g. 2 einen Querschnitt der Dampfkammer in der Ebene I-I.

Gemäß F i g. 2 strömt der Dampf 12 durch einen Wasserabscheider 18, beispielsweise Zyklon-Abscheider in einem kurzen Steigrohr 19 in die untere Druckkammerhälfte. Eine Prallplatte 14 teilt den Dampfstrom und verhindert, daß der Dampfstrahl direkt durch das perforierte Förderband 1 auf die Kunststoffkörner trifft. Die vorgeschäumten Kunststoffkörner werden in an sich bekannter Weise zwisehen zwei perforierten Stahl-Fördersträngen 1 in und durch die Druckkammer gefördert. Der Dampf gelangt, symmetrisch auf beiden Seiten, durch Überströmkanäle (in der Zeichnung nicht dargestellt) in den Verbindungsstegen 6 zwischen den seitlichen Wandteilen 3 und den Distanzleisten 5 in die obere Druckkammerhälfte.

Die seitlichen Wandteile 3 sind zweckmäßig mit einer PTFE-Folie 14 beschichtet und bilden mit den perforierten Förderbändern 1 einen Hohlraum 4 für

6s die Aufnahme des vorgeschäumten, kleinteiligen, noch expandierbaren Polystyrols.

Über Sechskantschrauben 9 und Dichtungen 10 werden die beiden Gehäuseteile 7 und 8 mit den Di-

stanzleisten 5 kraft- und formschlüssig verbunden. Gegebenenfalls kann die Verbindung auch über Schnellspann-Verschlüsse erfolgen. Für jede gewünschte Breite der Schaum-Polystyrolstränge werden entsprechende Wechselelemente — bestehend aus seitlichen Wandteilen 3, Distanzleiste 5 und Verbindungsstege 6 verwendet. Die Dichtungselemente 10, die vorteilhaft als Rundschnüre ausgebildet sind, ermöglichen eine problemlose statische Dichtung längs der Druckkammer. Der Expansionsdruck der Schaum-Polystyrolstränge wird überwiegend durch den Dampfdruck ausgeglichen. Der relativ geringe Überdruck im Schaumstoff wird von Walzen 2 aufgenommen, die zur Führung der Förderbänder 1 dienen und in den Gehäuseteilen 7 und 8 in Buchsen 20 aus Sintermetall gegebenenfalls mit Graphiteinlagerung, gleitend gelagert sind.

Das Kondensat 15, das infolge von Wärmeverlusten in der oberen Druckkammerhälfte entsteht, wird durch ein Leitblech 16 seitlich abgeführt und in der unteren Druckkammerhälfte über einen Kondensatableiter 13 abgeschieden.

Die Abdichtung zwischen den Förderbändern 1 und den Gehäuseteilen 7 und 8 erfolgt mit Lippendichtungen 17 sogenannten Schürzen aus Kupfer oder Kupferlegierungen (Fig. 1). Für die Abdichtung an den Druckkammerenden quer zur Förderrichtung werden ebenfalls metallische Lippendichtungen verwendet, die gegen Umschlagen mechanisch S gesichert sind.

Durch das Verschrauben der Gehäuseteile mit den Wechselelementen ergibt sich eine problemlose statische Abdichtung. Die Energieverluste sind vernachlässigbar klein.

ίο Infolge der erwähnten Dampfzuführung ist nur eine Druckregeleinrichtung erforderlich. Es entfällt die getrennte Dampfversorgung der oberen Kammerhälfte, die außerdem wegen der verschiedenen Dikken der Schaum-Polystyrolstränge mit flexiblen Leitungen erfolgen müßte.

Da die obere und untere Druckkammerhälften einen durch Überströmkanäle verbundenen geschlossenen Raum bilden, werden die Kunststoffkörner gleichmäßig erwärmt. Ein Aufwölben der Schaumao stoffstränge infolge asymmetrischer Erwärmung ist ausgeschlossen.

Der Dampfdruck innerhalb und außerhalb des Hohlraumes ist stets gleich, wodurch eine gleichmäßig gute Qualität der Schaum-Polystyrolstränge über den gesamten Querschnitt gewährleistet ist.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von bahnförmigem Polystyrolschaumstoff, bei der durch Walzen gestützte, kontinuierlich bewegte, perforierte und dampfbeaufschlagte Förderbänder mit seitlichen Wandteilen einen Hohlraum begrenzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderbänder (1) und die seitlichen Wandteile (3) von einem Gehäuse umschlossen sind, das um die Förderbänder (1) und die Wandteile (3) eine gemeinsame Druckkammer bildet, die mit einer Dampfzuleitung (12) und einem Kondensatableiter (13) versehen ist, und daß die Druckkammer aus zwei kraft- und formschlüssig verbindbaren Gehäuseteilen (7, 8) besteht und die seitlichen Wandteile (3) lösbar und abgedichtet zwischen den Gehäuseteilen (7, 8) befestigt sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Wandteile (3) mit einer PTFE-Folie (14) beschichtet sind.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Einleitungsbereich des Dampfes (12) eine Prallplatte (14) angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der oberen Druckkammerhälfte über dem Förderband (1) ein Leitblech (16) für das Kondensat angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung zwischen den Förderbändern (1) und den Gehäuseteilen (7) und (8) durch Lippendichtungen (17) aus Metall erfolgt.