DE2054954C3 - Strömungssonde zur Messung des statischen Druckes und des Gesamtdruckes - Google Patents
Strömungssonde zur Messung des statischen Druckes und des GesamtdruckesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Strömungssonden zur Messung
des statischen Druckes und des Gesamtdruckes für die Anbringung in einem Abstand vor, einem Luftfahrzeug,
wobei die Sonde ausgehend von ihrer Vorderkante in Richtung stromab einen zylindrischen Abschnitt mit
einem nachfolgenden konischen und einem daran anschließenden zweiten oder weiteren zylindrischen
Abschnitt, mit scharfkantigen Übergängen von einem zum anderen Abschnitt ucd Drud'.entnahmeöffnungen
aufweist.
Bei derartigen Strömungssonder erhält man über
eine Differenzdruckmessung beispielsweise mittels eines Differenzdruckmanometers den dynamischen
Druck, der ein wesentlicher Parameter für den Auftrieb eines Strömungskörpers ist. Aus dem statischen Druck
läßt sich unmittelbar die barometrische Standardhöhe (z. B. ICAO-Normhöhe) ermitteln. Während die Entnahme des wahren Gesamtdruckes im allgemeinen keine
größeren Schwierigkeiten bereitet, ist die Entnahme des wahren statischen Druckes problematisch, insbesondere
dann, wenn die Stromlinien gekrümmt verlaufen oder durch das Flugobjekt gestört sind. Da sich der statische
Druck theoretisch nur an einer unendlich langen, in der Strömung liegenden Sonde messen läßt, sind bereits
eine Anzahl von Ausführungen derartiger Sonden bekannt, mittels derer die an einer unendlich langen
Sonde theoretisch auftretenden Druckverhältnisse simuliert werden. So ist es zur Messung des statischen
Druckes bekannt, am Umfang einer Sonde eine in bestimmtem Abstand, z. B. vom Fluggeräterumpf
gehaltene Druckentnahme (z. B. einen Ringschlitz), anzuordnen.
Es ist auch bekannt, eine derartige Sonde mittels eines Stieles an einem Fluggerät zu befestigen, wobei dem
Stiel die Aufgabe zukommt, den durch die Stauwirkung am Fluggerät verfälschten statischen Druck vollständig
oder teilweise auszugleichen (Prandtlsches Staurohr),
Es ist weiterhin eine Strömungssonde bekannt geworden, deren Meßstrecke einen konischen äußeren
Verlauf aufweist, wobei die Meßstrecke die öffnungen zur Entnahme des statischen Druckes enthält. Darüber
hinaus ist es auch bekannt, eine Strömungssonde so auszubilden, daß das in der Strömung liegende vordere
Anströmteil spitz gegen die Strömung ausläuft, um im
gesamten Strömungsbereich eine turbulente Grenzschicht zu gewährleisten. Diesen bekannten Strömungssonden haften jedoch Mängel an, die insbesondere in
der Empfindlichkeit bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten im sub-, trans- und supersonischen Bereich
bestehen. Zudem werden die mit solchen Sonden gemessenen Drücke bei Richlungsänderungen der
Anströmung zunehmend ungenauer.
Es ist ferner eine Einrichtung zur Messung des
ίο statischen Druckes bekannt geworden, bei der der
Sondenkörper mit einem vorderen zylindrischen Abschnitt, einem nachfolgenden konischen und einen daran
anschließenden Abschnitt versehen ist, wobei der erste zylindrische Abschnitt die Druckentnahmeöffnungen
für die Messung des statischen Druckes aufweist. Die besondere Ausbildung dieser Sonde besteht in der
Neigung der Längsachsen der Druckentnahmeöffnungen gegen die Längs- bzw. Quervertikalebene. Diese
Anordnung der Druckentnahmeöffnungen soll zur
Kompensation großer Anstellwinkel, d. h. zur Konstanthaltung des statischen Druckes über einen größeren
Anstellwinkelbereich, beitragen. Mit der bekannten Anordnung der Druckentnahmeöffnungen am vordersten zylindrischen Abschnitt des Sondenkörpers ist
jedoch auf eine Kompensation der Verfälschung des statischen Druckes, hervorgerufen durch Störungen der
Strömung, keine Rücksicht genommen und ein Ausgleich dieses Fehlers nicht möglich.
statischer Strömungsmitteldrücke geht von einer Sonde aus, die an ihrem Ende mittels einer seitlichen
Tragstrebe in einem Abstand von einer in der Strömung liegenden Fläche oder Körper gehalten ist. Bei dieser,
wie bereits erwähnt, auch als Prandtlsches Staurohr
bekannten Meßeinrichtung, sind Maßnahmen getroffen,
mittels derer der durch die Tragkonstruktion bzw. die Tragstrebe hervorgerufene Fehler ausgeglichen werden
soll. Dazu ist die Sonde stromauf vor der Tragstrebe so ausgebildet, daß sich zwischen zwei zylindrischen
Abschnitten ein konischer Abschnitt befindet, wobei die
Druckentnahmeöffnungen im Bereich dieser Abschnitte vorgesehen sind. Stromauf ist den genannten Abschnitten ein sich von der Vorderkante der Sonde
ogivalförmig verstärkender Abschnitt vorangesetzt. Die
Druckentnahmeöffnungen sollen dabei in einem Strömungsbereich mit positivem Druck liegen.
Es ist außerdem eine Einrichtung zur Aufnahme einer Anzahl aerodynamischer Variabler, beispielsweise des
Anstellwinkeis, des Schiebewinkels und der angezeigten
Geschwindigkeit (IAS) bekannt. Bei dieser bekannten
Einrichtung ist am vorderen, in die Strömung ragenden Ende eines am Flugobjekt befestigten, abgestuft
ausgebildeten Stiels ein kugelförmiger Sondenkopf mit zylindrischen, sich radial erstreckenden Sonden an
geordnet. An einem der abgestuft ausgebildeten
Abschnitte des Stiels sind ferner öffnungen für die Entnahme des statischen Druckes vorgesehen.
Durch den kugelförmigen Sondenkopf wird die Strömung jedoch in einer Weise gestört, daß bei einer
Druckentnahme in einem größenmäßig realisierbaren Abstand vom Kugelkopf eine Rückführung der Verfäl·
schung des statischen Druckes nicht mehr möglich ist. Der durch die Umströmung des Flugobjekts und
außerdem durch den kegelförmigen Sondenkopf ver
fälschte statische Druck kann nicht mehr dem im
Unendlichen herrschenden Druck angeglichen, d. h. kompensiert, werden.
Gegenüber den bekannten Meßeinrichtungen ist es
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Strömungssonde zu schaffen, mit der sowohl der statische Druck
als auch der Gesamtdruck und somit der dynamische Druck weitgehend unabhängig von den EinfluQgröQen,
nämlich der Mach-Zahl und Reynolds-Zahl, gemessen
werden kann bzw. eine Strömungssonde so auszubilden, daß störende Einflüsse infolge von Strömungsrichtungsänderungen
ohne Wirkung bleiben.
Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der zweite oder weitere stromab anschließende
zylindrische Abschnitt die Entnahmeöffnungen für die Messung des statischen Druckes enthält. Mit
einer derartigen Ausbildung der Strömungssonde wird erreicht, daß die statische- und Gesamtdruckentnahme
unabhängig von Einflüssen der Mach-Zahi und Reynolds-Zahl ist, da mit den verschiedenen Abschnitten
definierte verzögerte und beschleunigte Strömungszustände und damit über einen großen Geschwindigkeitsbereich konstante Bedingungen an der Meßstrecke
entstehen. Durch den vorderen Abschnitt der Strömungssonde wird verhindert, daß ein Abreißen der
Strömung bei größeren Richtungsänderungen :n weiten Geschwindigkeitsbereichen eintreten kann. Daraus
ergibt sich, daß sowohl die Gesamtdruck- als auch die statische Druckentnahme in weiten Geschwindigkeitsbereichen richtungsunabhängig wird. Durch die Ausbildung
und Anordnung der einzelnen Meßstrecken und Druckentnahmen zueinander und in Verbindung mit
den scharfkantigen Übergängen vom einen zum anderen Abschnitt werden definierte Strömungszustände
mit einer turbulenten Grenzschichtströmung innerhalb sämtlicher vorkommenden Geschwindigkeitsbereiche
gewährleistet.
Durch den ersten zylindrischen Abschnitt der Strömungssonde wird die Strömung ausgehend von der
Sondenvorderkante vom Wert »0« so beschleunigt, daß an dem sich anschließenden konischen Abschnitt die
Strömung auf die gewünschte definierte Kompensationsgeschwindigkeit gebracht ist. Wesentlich dabei ist,
daß die Druckentnahmeöffrtungen für die Messung des statischen Druckes an einem an den konischen
Abschnitt anschließenden zweiten oder weiteren zylindrischen Abschnitt vorgesehen sind. Eine turbulente
Grenzschichtstnjmung wird durch den scharfkantigen Übergang vom konischen zum zweiten zylindrischen
Abschnitt erzielt. Daraus ergibt sich, daß sich an dem die Druckentnahmeöffnungen für die Messung des
statischen Druckes enthaltenden zylindrischen Abschnitt ein großer axialer Bereich, bezogen auf die
Längserstreckung der Sonde, mit annähernd linearer Druckverteilung einstellt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht ein Merkmal darin, daß der Durchmesser des vorderen
zylindrischen Abschnittes der Strömungssonde mindestens um die Hälfie des Durchmessers des hinteren
zylindrischen Abschnitts geringer bemessen ist. Dedurch wird erreicht, daß die am Staupunkt der Sonde auf
den Wert »0« verzögerte Strömung möglichst rasch, ohne abzureißen auf den zu simulierenden Wen
beschleunigt wird.
In der Zeichnung ist die Ausführung einer Sonde gemäß der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt die Strömungssonde in Seitenansicht, teilweise längsgeschnitten dargestellt,
F i g. 2 zeigt einen Querschnitt durch die Sonde nach der Linie U-Il der F ig. 1.
In F i g. 1 und 2 ist mit 1 die Strömungssonde, mit 2 der
flugzeugfeste Haltemast und mit 3 das Ringleitwerk an der Strömungssonde 1 bezeichnet Die Außenkonturder
Sonde 1 in bezug auf die Längserstreckung ist unterteilt in die Abschnitte 5,6,7 und 8, von denen der Abschnitt 5
und der Abschnitt 7 die Meßstrecken bilden. Die Übergänge vom einen zum anderen der Abschnitte 5,6,
7 und 8 sind ais scharfe Kanten 9,10 und 11 ausgebildet.
In bekannter Weise enthält die Sonde 1 eine für die Gesamtdruckinessung dienende axiale Bohrung 13,
deren öffnung 15 an der vorderen Stirnseite der Sonde 1 gegen Anströmrichtung weist. Mit der Außenkontur
des vorderen Abschnittes 5 und der !-«jhrung 13 ist eine
weitere Kante 4 gebildet Innerhalb der axialen Bohrung
13 der Strömungssonde 1 ist das Meßrohr 12 für die Gesamtdruckmessung angeordnet. Ferner ist innerhalb
.?5 der Bohrung 13 das Meßrohr 14 für die Entnahme des statisch!;-.! Druckes untergebracht. Die beiden Rohre 12
und 14 sind in bekannter Weise an einen Differenzdruckmesser bzw. einen Absolutdruckmesser angeschlossen,
der hier jedoch nicht dargestellt ist. Am
J« Abschnitt 7 der Sonde 1 sind radial gerichtete, auf den
Umfang verteilte Bohrungen 16 angeordnet, die zur Messung des statischen Druckes dienen und mit dem
statischen Msßrohr 14 und dem hier nicht dargestellten Differenzdruckmesser zusammenwirken.
Die Wirkungsweise der Sonde in bezug auf die Messung des Gesamtdmckes und des statischen
Druckes ist wie folgt:
Bei der Anströmung der beschriebenen Sonde I wird an der Kante 4 eine turbulente Grenzschichtstrwnung
■so für den vorderen zylindrischen Abschnitt 5 erzielt. Diese
Strömung wird durch die Kanten 9,10 und 11 längs der
gesamten Sonde aufrechterhalten. Entlang des konischen Abschnittes 6 wird die Strömung beschleunigt und
dadurch der an der endlichen Sonde entstandene Strömungsaufbau im wesentlichen kompensiert. Der
nachfolgende zylindrische Abschnitt 7 stellt somit eine scheinbar unendliche Meßstrecke dar, an der der wahre
statische Druck über einen großen Geschwindigkeitsbereich konstant ist und über die öffnungen 16
so entnommen werden kann. Daraus folgt, daß der Lage und Größe der statischen Druckentnahmeöffnungen 16
nur eine untergeordnete Bedeutung zukommt. Mittels der Lage und Steilheit des zweiten konischen Abschnittes
8 'assen sich die durch den Sondenträger, z. B. ein
Fluggerät, hervorgerufenen Strömungsbeeinflussungen kompensieren. Damit wird die Strömung an der Sonde
in bestimmter Weise von der verwendeten Fluggerätekonfiguration unabhängig.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Strömungssonde zur Messung des statischen Druckes und des Gesamtdruckes für die Anbringung
in einem Abstand von einem Luftfahrzeug, wobei die Sonde ausgehend von ihrer Vorderkante in Richtung
stromab einen zylindrischen Abschnitt mit einem nachfolgenden konischen und einem daran anschließenden zweiten oder weiteren zylindrischen Abschnitt, mit scharfkantigen Übergängen von einem
zum anderen Abschnitt und Druckentnahmeöffnungen aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite oder weitere stromab anschließende zylindrische Abschnitt (7) die Entnahmeöffnungen
(16) für die Messung des statischen Druckes enthält.
2. Strömungssonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des vorderen
Abschnittes (5) der Strömungssonde (1) mindestens um die Hälfte des Durchmessers des zweiten oder
weiteren Abschnittes (7) geringer bemessen ist.
Priority Applications (5)
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