DE2052220C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Gegenstandes aus Kunststoff mit einem ringförmigen Einschnitt in einer Form - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Gegenstandes aus Kunststoff mit einem ringförmigen Einschnitt in einer FormInfo
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Description
3 4
Hubzylinder versehenen Anlage resultiert Es ist da- eine halbkreisförmige Aussparung so vorgesehen,
her vorteilhaft, die Kolben aus Kunststoff herzustel- daß sie innerhalb der von den Ausnehmungen 12
Jen, weil dadurch die Gefahr der Riefenbildung in und 13 überstrichenden Fläche liegt. Wenn die
den Bohrungen praktisch wegfällt, weil Kunststoff Formpiatten 14 und 15 aneinander anstoßen, bilden
weicher als das metallene Grundmaterial der Boh- 5 die halbkreisförmigen Aussparungen eine kreisför-
rungen ist. Dazu kommt der Vorteil, daß die nach mige Bohrung 16, die gleichachsig mit den Ausneh-
der Erfindung hergestellten Kolben keine Formnaht mungen 12 und 13 ist. Die Bohrung 16 ist durch die
aufweisen, die sonst durch einen zusätzlichen Bear- Innenkante eines ringförmigen Randes 17 gebildet,
beitungsvorgang entfernt werden müßte. der die in die Ausnehmungen 12 und 13 ragenden
Die Zusammensetzung des für deu nach der Erfin- io Bereiche 18 und 19 an den inneren Enden der Fonndung
herzustellenden Gegenstandes zu verwenden- platten 14 und 15 umgrenzt. Der parallele Mantelden
Kunststoffes richtet sich nach der Verwendung linien aufweisende Rand 17 hat die gleiche Breite wie
des Gegenstandes. Wenn dieser Gegenstand ein KoI- die Formplatten 14 und 15. Die Breite entspricht der
ben für einen Haupt- oder Hilfszylinder eines hy- axialen Länge des ringförmigen Einschnitts 20, der
draulischen Bremssystems ist, muß der Kunststoff 15 in die Mitte der axialen Länge eines als Kolben aushinreichende
Festigkeit zum Aushalten der auf den gebildeten Gegenstandes 21 eingebracht werden soll.
Kolben ausgeübten hydraulischen Drücke aufweisen Die radiale Erstreckung des Randes 17 entspricht der
und gleichzeitig genügende Härte und Verschleißte- Tiefe des als Ringnut ausgebildeten ringförmigen
stigkeit haben, um die hin- und hergehenden Bewe- Einschnitts 20.
gungen im Zylinder aushalten _u können. Weiter ao Wenn die Formteile 10 und 11 und die Formplatmuß
vier Kunststoff widerstandsfähig gegen ein Zer- ten 14 und 15 sich in der in Fig. 1 und 2 gezeigten
setzen oder eine sonstige Zerstörung durch die hy- Lage befinden, wird Kunststoff in von den Ausnehdraulische
Bremsflüssigkeit sein, mit der der Kolben mungen bzw. Bohrung gebildeten Formhohlraum 12,
in Berührung steht. Es wurde gefunden, daß glasfa- 13, 16 in der Form durch einen sich nach außen keser-
und graphitverstärktes Polyester für den genann- as gelig erweiternden Kanal 22 in dem Formteil 10 einten
speziellen Anwendungsfall besonders zweckmä- gespritzt. Der Kunststoff füllt den Formhohlraum 12,
ßig ist. 13, 16 und umgibt den Rand 17. Am Ende des EinWenn der Gegenstand selbst zylindrisch ausgebil- spritzvorganges und vor Abbau des Druckes in der
det ist, ermöglichen das Verfahren und die Vorrich- Form sowie vor Abkühlen des hergestellten Gegentung
nach der Erfindung eine bessere Konzentrizität 30 Standes 21 bzw. eines Kolbens werden die Formplatzwischen
dem zylindrisch ausgebildeten Grund der ten 14 und 15 in gleicher Richtung relativ zu den
Hinterschneidung, Vertiefung oder Nut und dem au- Forinteilen 10 und 11 um die Achse des hergestellten
ßeren Umfang des Gegenstandes, als es bisher mit Gegenstandes 21 gedreht, und zwar um einen Winkel
den üblichen Herstellverfahren möglich war. Außer- von etwa 10°. Diese Winkelbewegung gewährleistet,
dem werden durch Wegfall jeglicher Bearbeitung die 35 daß eine Formnaht aus Kunststoff am Grund oder
Kosten des herzustellenden Gegenstandes wesentlich den Seiten der Nut 20 im als Kolben ausgebildeten
verringert. Gegenstand 21 in der Formteilung längs einer in
Ein Ausfühningsbeispiel der Erfindung wird im F i g. 3 mit 23 bezeichneten Linie, längs deren die
folgenden an Hand einer schematischen Zeichnung Flächen der Bereiche 18 und 19 aneinander ansto-
näher erläutert. Es zeigt 40 Ben, auf Grund der Drehung abgeschert wird. Die
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine Form zum Oberflächen des ringförmigen Einschnitts 20 des als
Herstellen eines zylindrischen Kolbens, der z. B. für Kolben ausgebildeten Gegenstandes 21 sind nach
den Hauptzylinder einer hyraulischen Anlage eines dessen Herstellung glatt und bedürfen keiner weite -
Fahrzeuges vorgesehen ist, ren Bearbeitung.
Fig.2 einen Querschnitt durch die Form nach 45 Um das Entfernen der Formnaht zu erleichtern,
F i g. 1 längs der Linie 2-2 und wird deren Abmessung von vornherein auf einen sehr
Fig.? in perspektivischer Ansicht einen fertigen kleinen Wert beschränkt, z.B. einen Wert zwischen
Kolben. 6/1000 und 8/1000 mm (0,0002 und 0,0003") Dies
Mit der in Fig. 1 und 2 gezeigten Form kann ein wird dadurch erreicht, daß die Formplatten 14 und
Kolben für den Hauptzylinder einer hydraulischen 50 15 an ihren aneinanderstoßenden Flächen sehr
Anlage eines Fahrzeuges, z. B. einer hydraulischen genau bearbeitet sind.
Brems- oder Kupplungsanlage, hergestellt werden. Nach der Drehung der Formplatten 14 und 15 und
Die Form umfaßt zwei quer zur Formtrennebene Abkühlung wird der Kolben aus der Form durch
verschiebbare Formteile 10 und 11, die in einander axiales Zurückziehen der Formteile 10 und 11 von
zugewandten Flächen axial miteinander ausgerichtete 55 dem Kolben weg und radiales Zurückziehen der
zylindrische Ausnehmungen 12 und 13 gleichen Formplatten 14 und 15 mit ihren Bereichen 18 und
Durchmessers aufweist. 19 aus dem ringförmigen Einschnitt 20 entfernt.
Zwischen die einander zugewandten Flächen der Bei einem abgewandelten Verfahren wird eine vor-
Formteile 10 und 11 sind zwei Formplatten 14 und her in die Form eingebrachte Kunststoffmasse ge-15
gleicher Breite eingesetzt .Die Formplatten 14 60 preßt. Dabei werden die Formteile zunächst geöffnet,
und 15 stoßen mit ihren inneren Enden längs eines eine Kunststoffmasse in den Formhohlraum einge-
gemeinsamen Durchmessers der Ausnehmungen 12 bracht und danach die Formteile wieder gegeneinan-
und 13 aneinander an. derbewegt. Bei dem abgewandelten Verfahren ist ein
Am inneren Ende jeder Formplatte 14 und 15 ist Kanal 22 nicht vorgesehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen eines Gegenstan- bisher in einem besonderen Arbeitsgang entfernt,
des aus Kunststoff mit einem ringförmigen Ein- 5 z. B. durch Abdrehen.
schnitt konstanter Breite und konstanten Durch- Die Anmeldung betrifft auch eine Vorrichtung
messers an seinem äußeren Umfang in einer zum Durchführen des Verfahrens mit zwei quer zur
Form mit quer zur Formtrennebene verschiebba- Formtrennebene gegeneinander verschiebbaren
ren Formteilen und mit mindestens zwei parallel Formteilen und mit mindestens zwei zwischen ihren
zur Formtrennebene verschiebbaren Formplat- io einander zugewandten Flächen parallel zur Formten,
bei dem ein plastifizierter Kunststoff in den trennebene verschiebbaren Formplatten, deren an-Fonnhohlraura
eingebracht wird, und bei dem einanderstoßende Kantenflächen mindestens teilsich
Formnähte an den aneinanderstoßenden weise in den Formhohlraum ragen und den ringför-Kantenflächen
der Formplatten im Bereich des migen Einschnitt bildende Ausnehmungen aufweisen.
Formhohlraumes bilden, dadurch gekenn- 15 Eine derartige Vorrichtung ist bereits bekannt
zeichnet, daß die Formnähte durch Drehen (britische Patentschrift 1050173). Es ist auch schon
der Formplaiten relativ zum herzustellendeii Ge- eine Vorrichtung zürn Herstellen eines mit Dichgenstand
vor dem Entformen des Gegenstandes tungsrippen versehenen Kunststoffstöpsels ohne
abgeschert werden. Formnähte bekannt Dabei werden in die Form im
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der 30 Bereich der zu bildenden Dichtungsrippen federnde
plastifizierte Kunststoff unter Druck in den Einlagen eingebracht. Nach Erkalten des Kunststoff-Formhohlraum
eingebracht wird, dadurch ge- stöpseis kann dieser gegen die Federkraft der nachkennzeichnet,
daß die Formnähte vor Abbau des giebigen Einlagen aus der Form entfernt werden Druckes im Formhohlraum und vor dem Abküh- (deutsche Patentschrift 1 080 292). Mögen dabei die
len des Gegenstandes abgeschert werden. 35 Rippen an dem Kunststoffstöpsel auch frei von
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfah- Formnähten sein, so ist doch die Ausbildung der Nurens
nach Anspruch 1 oder 2, mit zwei quer zur ten zwischen den Rippen nicht sehr genau. Dies trifft
Formtrennebene gegeneinander verschiebbaren besonders auf die Maßhaltigkeit des Durchmessers
Formteilen und mit mindestens zwei zwischen ih- im Nutengrund zu.
ren einander zugewandten Flächen parallel zur 30 Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Formtrennebene verschiebbaren Formplatten, de- Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs ge-
ren aneinanderstoßende Kantenflächen minde- nannten Art so auszugestalten, daß eine quer zu der
stens teilweise in den Formhohlraum ragen und Hinterschneidung, Vertiefung oder Nut verlaufende
den ringförmigen Einschnitt bildende Ausneh- Formnaht vermieden und eine maßhaltige Hinter-
mungen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß 35 schneidung, Vertiefung oder Nut ohne zusätzliche
die Formplatten (14, 15) relativ zum Gegenstand Bearbeitung deren Oberfläche erzielt wird.
(21) um die Achse des ringförmigen Einschnittes Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren gemäß
(20) drehbar angeordnet sind. der Erfindung dadurch gelöst, daß die Formnähte
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge- durch Drehen der Formplatten relativ zum herzustelkennzeichnet,
daß die Formplatten (14, 15) rela- 40 lenden Gegenstand vor dem Entformen des Gegentiv
zum Gegenstand (21) um einen Winkel von Standes -abgeschert werden.
etwa 10° drehbar sind. Wenn der plastifizierte Kunststoff unter Druck in
5. Vorrichtung nach Anspruch3 oder 4. da- den Formhohlraum eingebracht wird, wie es z.B. bei
durch gekennzeichnet, daß der Formhohlraum bekannten Spritzgießverfahren üblich ist, werden die
(12, 13, 16) in den einander zugewandten Flä- 45 Formnähte vorteilhafterweise vor Abbau des Drukchen
der quer zur Formtrennebene verschiebba- kes im Formhohlraum und vor dem Abkühlen des
ren Formteile (10, 11) zylindrische Aussparungen Gegenstandes abgeschert.
(12, 13) aufweist, die einen größeren Durchmes- Das Entfernen der Formnaht am Ende des Formser
als die zum Formen des ringförmigen Ein- Vorganges ermöglicht es, den zylindrischen Grund
Schnitts (20) am Gegenstand (21) dienende Boh- 50 des Hinterschnittes, der Vertiefung oder der Nut mit
rung (16) aufweisen und mit dieser gleichachsig einer Oberfläche auszustatten, die einen befriedigensind,
den Sitz für einen Dichtring aus nachgiebigem Material ermöglicht, ohne daß diese Oberfläche zusätzlich
bearbeitet werden muß.
55 Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist gemäß der Erfindung dadurch gekenn-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstel- zeichnet, daß die Formplatten relativ zum Gegen-
len eines Gegenstandes aus Kunststoff mit einem stand um die Achse des ringförmigen Einschnitts
ringförmigen Einschnitt konstanter Breite und kon- drehbar angeordnet sind.
stanten Durchmessers an seinem äußeren Umfang in 60 Normalerweise werden Kolben für Haupt- oder
einer Form mit quer zur Formtrennebene verschieb- Hilfszylinder von Fahrzeug-Bremsanlagen aus Metall
baren Formteilen und mit mindestens zwei parallel hergestellt. Auch bei hoher Oberflächengüte der me-
zur Formtrennebene verschiebbaren Formplatten, bei tallenen Kolben können Riefen in den metallenen
dem ein plastifizierter Kunststoff in den Formhohl- Bohrungen, in denen die Kolben laufen, auftreten,
raum eingebracht wird und bei dem sich Formnähte 65 Solche Riefen führen gegebenenfalls zum Versagen
an den aneinanderstoßenden Kantenflächen der der Dichtungen, die von den Kolben mitgeführt wer-
Formplatten im Bereich d^ Formhohlraumes bilden. den, woraus ein Versagen der Bremsanlage oder
Nach bekannten Verfahren hergestellte Gegen- einer anderen hydraulischen, mit dem Haupt- oder
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