DE2035212C2 - Metallanode für elektrolytische Prozesse - Google Patents
Metallanode für elektrolytische ProzesseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Metallanode für elektrolytische
Prozesse, insbesondere für die Chloralkalielektrolyse, aus einem Ventilmetallkern und einem Überzug aus
Aktivstoffen. Im Folgenden wird insbesondere die Anwendung für die Chloralkalielektrolyse beschrieben,
obwohl die Anode auch bei vielen anderen Elektrolyseprozessen verwendet werden kann.
Der hohe Entwicklungsstand der neuen Großzellen, der sich vor allem in den niedrigen Zellenspannungen,
den hohen Strom- und Energieausbeuten, im Bedienungskomfort und in der Betriebssicherheit der
Elektrolyseanlagen widerspiegelt, ist einer Reihe von Maßnahmen und Verbesserungen zu verdanken, die
nicht zuletzt auch die Anode betreffen.
An technische Anodenmaterialien wird eine Reihe von Forderungen gestellt. Diese Forderungen beinhallen
unter anderem die Korrosionsbeständigkeit des Anodenmaterials und den Ablauf des Anodenprozesses
mit hinreichend großer Geschwindigkeit und bei möglichst geringer Überspannung. Die bis heute
großtechnisch eingesetzten Anodenmaterialien erfüllen diese ständig steigenden Anforderungen nur teilweise.
So triti während des Einsatzes bei Graphitanoden ein gewisser, unvermeidlicher Abbrand auf. Das erfordert
bei modernden Großzellen aufwendige Einrichtungen zur Einhaltung eines konstanten Abstandes zwischen
Anode und Kathode. Außerdem ist für die Solereinigung ein verhältnismäßig großer Aufwand notwendig.
So wurden neben Graphitanoden auch Anoden aus Platin, Metallen der Platingruppe oder deren Legierungen
eingesetzt Diese Anoden hatten stets den Nachteil sehr hoher Investitionskosten und eines verhältnismäßig
hohen Abtrages an Edelmetall. In neuerer Zeit sind, hauptsächlich aus Preisgründen, Anoden aus platinierten
Titan bekannt geworden, die jedoch aus Gründen der großen Amalglimempfindlichkeit auf den Sektor der
Hg-Elektrolyse stets versagt haben.
Es ist bekannt, daß sich Ventilmetalle, wie Titan, Tantal, Niob, Zirkon usw. beim Einsatz in wäßrigen
Lösungen sehr schnell durch Ausbildung einer dichten Deckschicht mit oxidischer Natur passivieren und
dadurch in vielen Elektrolyten überaus korrosionsbeständig sind. Die Passivschichten dieser Metalle haben
aber in den hier in Frage kommenden Potentialbereichen keine Elektronenleitfähigkeit, so daß in den
Schichten sehr hohe Feldstärken auftreten. Das führt ab
ίο einem gewissen Potential — Durchbruchspotential
genannt — zur Zerstörung der passivierenden Schichten. Obwohl diese Metalle eine hohe Korrosionsfestigkeit
besitzen, ist an diesen passiven Metallen also kein Anodenprozeß durchführbar.
Es wird meist nicht beachtet, daß auch bei den Edelmetallen das Flade-Potential, das Potential, bei dem
das Metall von aktiven in den passiven Zustand übergeht, bedeutend negativer als das NormJpotential
ist Somit sind also auch die Edelmetalle, bei höheren Potentialen, im Elektrolyten von Passivschichten bedeckt
Bei Platin führt bereits eine monomolekulare Sauerstoff-Chemiesorptionsschicht auf der Metalloberfläche
zur Passivität Es ist für diesen Passivschichtmechanismus bedeutungslos, ob man ai.f dem Edelmetall
diese Deckschicht mi' oxidischer Natur im Elektrolyten erzeugt, oder ob man Edelmetalloxiddeckschichten vor
dem Einsatz in der Elektrolyse aufbringt, wie es bei den dimensionsstabilen Anoden gemäß DE-OS 18 14 567
vorgeschlagen wird. Diese Passivschichten auf Edelmetallbasis
zeichnen sich, im Gegensatz zu den Passivschichten der Ventilmetalle durch eine gute Elektronenleitfähigkeit
aus und erlauben damit die Durchführung eines Anodenprozesses.
Es ist jedoch offensichtlich, daß die Verankerung artfremder Stoffe auf dem Trägermetall, wie zum
Beispiel von kubischflächenzentrierten Platin auf den bei den benutzten Temperaturen in der Regel hexagonal
dichtest gepacktem Titan, problematisch ist. Ebenso ist bei auf Metall haftenden Oxidschichten die mechanische
Haltbarkeit unbefriedigend, da bei raschem Temperaturwechsel wegen des unterschiedlichen Kontraktionsverhaltens in der Grenzfläche Oxid/Metall Spannungen
entstehen, die das Oxid zum Abplatzen bringen, was deutlich Proben, die einige Zeit bei höherer Temperatur
an Luft oxidiert wurden, zeigen. Bekanntlich wird dieses Verfahren des raschen Temperaturwechsels auch in der
Technik häufig zur Entfernung von Zunderschichten angewendet. Damit dürfte auch in hinreichendem Maße
die Anfälligkeit der mit keramischen Halbleiterüberzügen versehenen Anoden gemäß DE-IyS 18 14 567. bei
denen die mit einem Chlorfreisetzungskatalysator versehene aktive Deckschicht auf dem blanken bzw. mit
einem Oxidhäutehen bedeckten Ventilmetalluntergrund ruht, erklärt sein.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Anode der eingangs genannten Art zu entwickeln, bei
der die Passivierung des Ventilmetalls entgegenwirkenden Aktivstoffe
1. besser mit dem Untergrund verankert sind.
2. mit einer weit größeren Metalleiteroberfläche
eleklronenleitfähig verbunden sind,
3. tief in den Ventilmetallüntefgrund hineinreichen
Und dadurch der intensiven chemische^ mechan'l·
sehen und erosiven Beanspruchung im Elektrolysebad gewachsen sind,
4. durch diesen Aufbau nicht den strengen Anforderungen
der Epitaxie und hohen Elektronenleitfähig-
keit genügen müssen, wodurch die Auswahlbeschränkungen
weitgehend entfallen.
In der DE-OS 14 96 192 werden stromerzeugende, wiederaufladbare Zellen und hierfür besonders geeignete
Elektroden angesprochen. Der Fachmann weiß, daß die Charakteristik« von Zellen und Elektroden für
stromliefernde Prozesse nicht vergleichbar sind mit Zellen und Elektroden für elektrolytische Prozesse,
insbesondere für die Chloralkalielektrolyse. Elektroden für wiederaufladbare galvanische Zellen werden nämlich
mit einer Strombelastung betrieben, die im mA-Bereich liegt und sogar im Kurzschlußfall allenfalls
einige Ampere betragen kann. Im Gegensatz dazu werden bei Anoden für elektrolytische Prozesse im
allgemeinen Belastungen im kA-Bereich wirksam.
In der DD-PS 55 323 sind Elektroden beschrieben, die gemäß den Unteransprüchen 7 und 8 auf eine
Oxidzwischenschicht von filmbildendem Metall abstel len. Die Zwischenschicht ist aber weder porös noch ist
sie durch Aufsinteiung aufgebracht Aber auch Zwischenschichten auf Oxidbasis vermögen aus den
eingangs dargelegten Gründen nicht zu befriedigen, so daß sich keine Hinweise auf die Lösung der gestellten
Aufgabe ergeben.
Analoge Überlegungen gelten für die Lehre der DE-PS 11 15 721, insbesondere in Sparte 3, Zeilen 29 ff.
Auch dort ist auf die Bedeutung einer Titanoxidschicht hingewiesen worden, wobei es nach der gesamten Lehre
der Entgegenhaltung darum geht, eine metallische Zwischenschicht zu vermeiden.
Insgesamt sind diesen Druckschriften daher keine konkreten Hinweisa zur Lösung der jrfindungsgemäß
gestellten Aufgabe entnehmbar.
Diese Aufgabe wird durch eine Ano· i der eingangs
genannten Art gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Überzug in einer auf einem massiven
Ventilmetallkern aufgesinterten porösen Trägerschicht aus Ventilmetall verankert ist.
Die auf dem gereinigten Ventilmetalluntergrund aufgesinterte Trägerschicht kann aus einem Pulver des
gleichen Metalls oder eines kristallographisch ähnlichen Metalls bestehen. Die Vorbehandlung des Metalluntergrundes
kann nach einem bel'ebigen Verfahren erfolgen, wie Ätzen, Dampfentfetten. Spülen, Schleifen
oder ähnlichem. Die Größe, Form und Oberfläche der Metallpulverteilchen sind je nach Material und Herstellung
verschieden. Das Aufbringen der Pulverteilchen auf dem Metalluntergrund kann durch Spritzen,
Aufwalzen, elektrische Ablagerung, Aufstreichen und mittels anderer geeigneter Methoden vor dem Sintern
erfolgen. Um das Aufbringen vor dem Sinterprozeß zu erleichtern, kann dem Pulver zusätzlich Binder und/oder
Haftmittel zugemischt werden. Als Pulver verwendet man zweckmäßigerweise verschiedene Ventilmetallpul·
ver, wio Titanpulver oder Tantalpulver oder ein
Gemisch von Ventilmetallpulvern oder eine Ventilmetall-Legierung, die in Pulverform vorliegt.
Das Metall Titan hat die besondere Eigenschaft, daß es sich als Pulver reiner gewinnen läßt, als über den
geschmolzenen Zustand, Trotzdem ist bei den handelst üblichen Pulvern dta Oberfläche je nach Herstelluiigs^
methode und Lagerung meist mit einer Schicht aus adsorbierten Gasen bedeckt Bei Aufbewahrung an Luft
Werden sich meisl: Oxidschichten bilden, Während 6S
Lagerung in einer iitickstoffatmosphäre eine teilweise
Nitrierung bewirkt Vor dem Sinterprozeß kann eine reduzierende Vorbehandlung notwendig Werden, Es
können die Pulver jedoch von Fall zu Fall auch ohne Vorbehandlung für die Sinterung eingesetzt werden. Es
zeigte sich bei den durchgeführten Versuchen, daß die gleichmäßigste, stabilste und doch poröse Sinterschicht
mit Pulver erreicht wird, das eine ziemlich gleichmäßige Teilchengröße von etwa 30 μ hat Die Teilchen besaßen
annähernd Kugelform, so daß das angegebene Maß auf den Durchmesser der Teilchen bezogen ist
In manchen Fällen, in denen eine etwas größere Porosität erwünscht ist, empfiehlt es sich Füllmittel
zuzusetzen, die beim Sintern zum größten Teil leicht verdampfen oder durch thermische Zersetzung entfernt
werden. Als Beispiele, ohne die verwendbaren Mittel dadurch zu begrenzen, seien die folgenden Ammoniumsalze,
wie Ammoniumperchlorat Ammoniumchromat, Ammoniumsulfat und mit Alkohol verdünntes Harz
angeführt
Um eine Oxidation des Ventilmetallpulvers während des Sinterprozesses zu vermeiden, wird entweder im
Vakuum zwischen 1 und 5 χ 10-'Torr oder in definierter Gasatmosphäre, wie z. B. Argon, gearbeitet
Die Aufheizgeschwindigkeit wird entweder durch die Güte des Vakuums bestimmt oder die sich thermisch
zersetzenden Stoffe begrenzen die Aufheizgeschwindigkeit um eine Schädigung der Sinterschicht zu
vermeiden. Die Sintertemperatur variiert je nach Metallpulver und Gruf-dmetall zwischen 8000C und
2800° C mit Haltezeiten zwischen mehreren und V4 Stunde, die von der Temperatur wieder abhängig sind.
Das Einbringen der der Passivierung entgegenwirkenden Aktivstoffe kann durch Einimprägnieren und
Eintrocknen und/oder Einbrennen, Abscheiden aus der Dampfphase, auf galvanischem Wege, aus der Gasphase
erfolgen. Ein Zusatz von Netzmitteln bringt oft eine weitere Verbesserung. Die Aktivstoffe können auch
bereits Bestandteil der Sintermischung sein.
Als Aktivstoffe eignen sich alle bei der Elektrolyse
hinreichend korrosionsbeständigen und in den benutzten Potentialbereichen eine gute Elektronenleitfähigkeit
besitzenden Substanzen, damit ein Anodenprozeß durchführbar ist. Das sind alle den eingangs erwähnten
Anforderungen entsprechenden Metalle und Oxide der Platinmetallgruppe, Zwischen- und Mischoxide edler
und/oder unedler Metalle oder Oxide unedler Metalle allein. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß bei
diesem Aufbau selbst leitfähige Stoffe unedlen Charakters zu ausgezeichneten Ergebnissen führen. Die
weitverbreitete Auffassung, daß die Aktivschicht stets Edelmetall bzw. Edelmetallverbindungen beinhalten
muß, um wirksam zu bleiben, ist damit widerlegt. Gewünschte Aktivstoffe müssen beim Einbringen noch
nicht in oxidischer Form vorliegen, sondern können während oder nach dem Wärmebehandlungs- und/oder
Sinterprozeß durch eine weitere Nachbehandlung in der
Sinterschicht erzeugt werden.
Als Ergebnis dieser Behandlung erhält man hier auf einem Ventilgnindmetall einen Verbundwerkstoff, d h.
eine Metall-Metall- oder eine Metall-Keramik-Kombinaiion;
und zwar eine mechanisch feste, doch poröse, kristallographisch gleichartige guihaftende Trägerschicht
aus Ventilmetall, die die Aktivstöffe in gut
verankerter Form enthält Diese zum Teil Cermetcha^ rakter aufweisende Schicht zeichnet sich dadurch aus,
daß die aktiven Stoffe hier in ein Traggerüst eingebaut sind, das die gleiche Kristallstruktur wie das Grundmetäll
besitzt Und somit mit dem Grundmetall eine Einheit bildet. Die elektrische Leitfähigkeit durch diese
aktivierte Tragschicht hindurch ist damit vorwiegend
metallischer Art. Außerdem schützt die die aktiven
Stoffe durchsetzende Sinterschicht diese vor mechanischen und in gewissem Maße auch chemischen
Angriffen. So wird als zusätzlicher Vorteil eine wesentlich geringere Amalgamempfindlichkeit erreicht.
Dies stellt eine eindeutige Verbesserung gegenüber den herkömmlichen platinierten Titananoden dar, bei denen
im Falle eines Kurzschlusses mit der Quecksilberkathode ein Teil der aus Preisgründen sehr dünn gehaltenen
Platinschichi durch Amalgambildung entfernt wird, wodurch die Anode nach kurzer Zeit inaktiv wird. Ist die
Platinschicht dagegen innerhalb der erfindungsgemäßen Sinterschicht untergebracht, so ist durch die große
Oberflächenspannung des Quecksilbers bedingt, kaum eine Berührung zwischen dem Quecksilber und dem
Edelmetall möglich, also auch kein Abtrag durch Amalgambildung zu befürchten.
Bisher war es notwendig, daß die auf die Anode aufgebrachten aktiven Schichten eine verhältnismäßig
hohe Festigkeit und somit Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Beanspruchungen hatten. Dadurch schieden
eine Reihe von Materialien für den praktischen Einsatz von Anfang an aus, obwohl sie vom elektrischen
und wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen interessant gewesen wären. So konnten zum Beispiel
Deckschichten auf Spinellbasis auf einem Ventilmetalluntergrund bisher technisch nicht genutzt werden, da
die Haftung der Spinelle auf dem blanken oder oxidischen Metalluntergrund unzureichend ist. Dies
bestätigt auch ein Versuch, wobei ein mit einem Eisen-Chrom-Spinell beschichtetes Titanblech nach
einer Betriebsdauer von 27 Tagen in der Laborzelle bei einer Stromdichte von 1 A/cm2 zerstört wurde, während
der gleiche Spinell in die Sinterschicht eingebracht, eine Verlängerung der Lebensdauer auf rund 250 Tage
ergab. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich auch bei den Oxiden und Oxidgemischen aus Blei, Mangan, Eisen,
Kobalt, Nickel und Wolfram.
Durch die starke Porosität der Sinterschichten und der dadurch bedingten größeren Anodenoberfläche,
wird effektiv bei gleicher Belastung eine geringere wahre Anodenstromdichte als bei den herkömmlichen
Metallanoden erreicht. Dies wirkt sich in einer zusätzlichen Spannungseinsparung von mehreren Zehntelvolt
aus.
Die Erfindung erschließt mithin der elektrochemischen Industrie eine Vielzahl verschiedenster Elektrodenmaterialien,
die in bezug auf Preis, Haltbarkeit und Wirtschaftlichkeit den bisherigen Elektrodenwerkstoffen
weit überlegen sind.
In den nachstehenden Beispielen wird die Erfindung weiter erläutert.
Ein Titanblerh der Abmessung 100 χ 100 χ 1 mm
wird 30 Minuten lang in siedender. 20gewichtsprozentiger Salzsäure geätzt, mit Wasser gewaschen und mit
Propanol gespült. Auf das so vorbereitete Blech wivd mittels einer preßluftbetriebenen Spritzpistole eine
Mischung aus Titanpulver, Polyglykol 6000 und Hexanol
aufgespritzt Nach einer Trockenzeit von 20 Minuten bei 1200C im Trockenschrank wird die Titanpulverbeschichtung
in einem Induktionsofen bei einer Aufheizungsgeschwindigkeit von 300° C/h und einer Endtemperatur
von 1100° C festgesintert
iu Der so hergestellte Grundkörper wird mit einer
!molaren Rutheniumchloridlösung, der etwas Netzmittel zugesetzt wurde, getränkt Dann folgt eine
Wärmebehandlung von 30 Minuten bei 4500C. Dieser Vorgang wird in gleicher Weise dreimal wiederholt
Die so hergestellte Anode hat gegenüber einer mit der gleichen Lösung in bekannter Weise (also ohne
Sinterschicht) beschichteten Anode eine viel größere aktive Oberfläche, woraus bei gle.cher Strombelastung
eine geringere wahre Anodenstromdichte und damit eine niedrigere Zellenspannung resultiert Weiterhin ist
die erfindungsgemäße Anode ρ .to bedeutend amalgamfester, was für ihren Einsau in df Chloralkalielektrolyse
nach dem Hg-Verfahren von großem Voneil ist
2:> B e i s ρ i e 1 2
Ein 400 mm langer Titanstab von 3 mm 0 wird 30 Minuten lang in siedender, 20gewichtsprozentiger
Salzsäure geätzt mit Wasser gewaschen und mit Propanol gespült. Auf den so vorbereiteten Stab wird
mittels einer Form aus Kohlenstoff und durch Sinterung im Rohrofen bei 12000C in einer Argon-Atmosphäre
eine 1 mm starke Sinterschicht aus Titan aufgebracht. Dieser Stab wird mehrmals mit einer Lösung, die
Mn(NO3)2 und AgNO3 im Verhältnis 1 :1 enthält,
imprägniert und an Luit getrocknet Der Stab wird dann 5 Minuten im Dampfraum einer siedenden, 20gewichtsprozentigen
Salzsäure belassen. Darauf folgt ein abschließendes 40 bis 5 Minuten dauerndes Einbrennen
bei Temperaturen zwischen 200 und 450° C.
Derart hergestellte Anoden lassen sich auf dem ■ijebiet des kathodischen Korrosionsschutzes in
schwach chloridhaltigen Medien einsetzen.
Ein feinmaschiges, handelsüblich platiniertes Tiitangeflecht
aus Streckmetall wird durch eine mit einem höheren Alkohol pastig eingestellte Pulvermischling aus
so Titan-Tantal gezogen und im Durchschubofen gesintert.
Die Sinterung erfolgt hauptsächlich an den edelmetallfreien Flächen des Ventilmetallgrundkörpers. Durch
diese Ventilmetallsin'.erschicht wird ein weitestgehendrSchutz
der Platinschicht erreicht.
Dieser Anodentyp eignet sich für die elektrochemische Oxidation ·οη Propylen zu Propyle.ioxid.
Claims (5)
1. Metallanode für elektrolytische Prozesse, insbesondere für die Chloralkalielektrolyse, aus
einem Ventilmetallkern und einem Oberzug aus Aktivstoffen, die der Passivierung entgegenwirken,
dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug
in einer auf einem massiven Ventilmetallkern aufgesinterten porösen Trägerschicht aus Ventilmetall
verankert ist.
2. Anode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivierungsstoffe und die aufgesinterte
Trägerschicht ein Verbundwerkstoff vom Typ Ventilmetall-Edelmetall sind.
3. Anode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivierungsstoffe und die aufgesinterte
Trägerschicht ein Verbundwerkstoff von Typ Ventilmetall-Keramik sind.
4. Anode nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Keramikanteil sich aus den Oxidgemischen
edler und/oder unedler Metalle zusammensetzt
5. Anode nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Trägerschicht aus
handelsüblichem Ventilmetalipulver gebildet ist, das
durch Herstellungsmethodik und/oder Lagerung anoxidiert bzw. annitridiert ist.
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