DE2026364A1 - Bohreinrichtung zum Herstellen von zu verrohrenden Bohrlöchern - Google Patents
Bohreinrichtung zum Herstellen von zu verrohrenden BohrlöchernInfo
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Description
3353 Bad Gandersheim, 27. Mai 1970
Telefon: (05382)2842
Unsere Akten-Nr.: 1774/670
Salzgitter Haschinen Aktiengesellschaft Patentsesuch vom 27.5.1970
Salzgitter Maschinen Aktiengesellschaft
3327 Salzgitter - Bad
V/indmühlenbergstr. 20-22
Bohreinrichtung zum Herstellen von zu verrohrenden Bohrlöchern
Die Erfindung betrifft eine Behreinrichtung zum
Herstellen von Bohrlöchern, die verrohrt werden müssen,
mit einem Drehantrieb und einer Vorschubeinrichtung, wobei der Drehantrieb einen oder mehrere Abtriebe zur
Übertragung der Kräfte und Momente auf Bohrgestänge und Verrohrung aufweist«,
Bine bekannte 3oh-r einrichtung dieser Art findet
bei Lafettenmaschinen mit Drehantrieb Anwendung* Dieser
Drehantrieb wird entlang der Lafette vorgeschoben und dreht dabei den anzutreibenden Strang. Der bekannte Drehantrieb
ist mit einem oder mehreren Abtrieben versehen, die jedoch stets formschlüssig mit dem Bohrgestänge und/
oder der Verrohrung verbunden sind.
^Ά- τ-
Bei diesen bekannten Abtrieben muß, wenn*die Vorschubgeschwindigkeit
an z.B. zwei Abtrieben des Drehantriebs nicht gleich sein darf, die Verbindung an einem
Abtrieb mit verhältnismäßig großen Umrüstzeiten und Aufwand gelöst und der durch diesen Abtrieb bisher angetriebene
Strang stillgelegt werden. Beim Spülbohren bedeutet 109850/0708 ϊκ/st
dies außerdem, daß gleichzeitig die Spülung abgestellt werden muß. Nach. Beendigung der Arbeit mit dem aktiven
Abtrieb wird schließlich auch dieser stillgelegt, und es findet eine Umrüstung auf den bis dahin passiven Abtrieb
statt.
In anderem Zusammenhang ist beim Bohren mit der Kelly-Stange bekannt geworden, das freie Ende der Kelly-Stange
mit zwei Anschlüssen zu versehen. An"diese Anschlüsse kann wahlweise das Bohrgestänge oder die Verr_ohrung angeschlossen
v/erden.
Die !achteile dieser an sich bekannten Bohreinrichtung sind ähnlich wie die bei der zuvor beschriebenen bekannten
Lafettenmaschine und bringen insbesondere Zeitverluste
und mechanischen Aufwand bei dem Umrüsten von Bohren auf Verrohren und umgekehrt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die Bohreinrichtung universeller und schneller im
Einsatz zu machen. Es soll ein Weg gefunden v/erden, die Arbeitsgänge Bohren und Yerrohren ohne manuelle lebenarbeiten
am Bohrstrang in wahlweisem Rhythmus unabhängig voneinander oder gleichzeitig auszuführen
Diese Aufgabe ist nach der Erfindung dadurch gelöst, daß wenigstens ein Abtrieb eine Vorrichtung zur kraftschlüssigen
Verbindung mit dem anzutreibenden Strang aufweist. Auf diese Weise kann ohne manuelles Eingreifen am
Bohrstrang selbst bzw. an der Verrohrung selbst durch die kraftSchlussige Verbindungsvorrichtung die Verbindung
zwischen Drehantrieb und anzutreibendem Strang sehr schnell hergestellt oder unterbrochen werden. Außerdem
kann diese Verbindung in jeder Lage des Drehantriebs entlang dem freien Bohrgestänge außerhalb der Verrohrung erfolgen.
Je nach Bedarf können ein oder mehrere Abtriebe weiterhin formschlüssig über Gewinde, Klauen, Keile oder
einen Vierkant jeweils mit einem anzutreibenden Strang verbunden sein. Als weiterer Vorteil ergibt sich, daß ein
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Yoreilen oder Nacheilen des Bohrwerkzeuges bezogen auf den Bohrschuh der Verrohrung beliebig erreicht werden kanno
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist ein Abtrieb mit zwei oder mehr Anschlüssen für Bohrgestänge und
Verrohrung versehen, von denen mindestens einer als kraft- , schlüssige Verbindungsvorrichtung ausgeführt ist» Auf diese
Weise läßt sich jeder Abtrieb bei der Durchführung der vorkommenden Arbeiten optimal ausnutzen.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist . jede kraftschlüssige Verbindungsvorrichtung als an sich bekannter, z.Be hydraulischer Spannkopf ausgebildet. Biese
Spannköpfe gewährleisten eine sichere und schnelle Verbindung zwischen Abtrieb und anzutreibendem Strange
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Die Figo 1 bis 3 eine erste Ausführungsform der Erfindung mit zwei Abtrieben, von denen einer kraftschlüssig
und der andere formschlüssig kuppelt,
die Figo 4 bis 6 eine andere Ausführungsform der Erfindung mit ebenfalls zwei Abtrieben, die jedoch beide
kraftSchlussig kuppeln,
die Fig. 7 bis 9 eine weitere Ausführungsform der
Erfindung mit einem Abtrieb, der einen kraftschlüssigen
und einen formschlüssigen Anschluß aufweist und
die Figo 10 bis 13 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit zwei Abtrieben, von denen der eine kraftschlüssig
und der andere wahlweise kraftschlüssig oder formschlüssig kuppelt,
•In Figo 1 ist an einer lafette 20 ein Drehantrieb
23 auf Rollen 24.vorschiebbar gelagert. Der Drehantrieb ist mit zwei an sich bekannten Abtrieben 26 und 27 versehen,
die mit unterschiedlicher Drehzahl, unterschiedlichem Drehmoment und unterschiedlicher Drehrichtung angetrieben
werden können»
Der Abtrieb 26 trägt an seinem freien Ende eine kraftschlüssige Verbindungsvorrichtung 29» ζ ο B. einen hydraulischen
Spannkopf, der in Fig» 1 mit einem Bohrgestänge 30 gekuppelt ist» Das Bohrwerkzeug am Ende des Bohrgestänges
30 ist zur Zeichnungsvereinfachung nicht dargestellt. Dem Spannkopf 2.9 wird durch eine Hydraulikleitung 33 wahlweise
Druckmedium von einer Steuerstation zugeführt«,
Der Abtrieb 27 is-fc dagegen an seinem freien Ende
mit einem Übergangsstück 35 versehen, das die formschlüs- " sige Verbindung des Abtriebs 27 mit einer Verrohrung 37
ermöglicht. Diese formschlüssige Verbindung kann in an sich bekannter Weise z.Be durch Gewinde oder Klauen hergestellt
werden. Die Verrohrung 37 trägt an ihrem freien
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Ende zum Freischneiden und Vortreiben der Verrohrung einen
zur Vereinfachung ebenfalls nicht dargestellten Bohrschuh.
In 3?igc 1 sind also das Bohrgestänge 30 und die Verrohrung
37 gleichzeitig mit dem zugehörigen Abtrieb 26 und 27
gekuppelt. Die Vorschubgeschwindigkeiten für Bohrgestänge 30-
und Verrohrung 37 sind gleich der Vorschubgeschwindigkeit des Drehantriebs 23. Auf diese Weise werden also Bohrgestänge
und Verrohrung gleichzeitig niedergebracht, ggf., bei entsprechender Auslegung des Drehantriebs, mit unterschiedlichen
Drehzahlen.» Es können statt der hydraulischen auch mechanische
oder pneumatische Spannköpfe eingesetzt werden.
Fig. 2 zeigt die Bohreinrichtung nach Figo 1 in einer
anderen Arbeitsphase. Hier ist die Verbindungsvorrichtung weiterhin mit dem Bohrgestänge 30 gekuppelt und treibt dieses
an. Dagegen ist der Abtrieb 27 von der Verrohrung 37 abgekuppelt, die auf diese Weise bis zur Ankupplung an den Abtrieb
27 in Ruhe verharrt.
Figo 3 zeigt eine andere Betriebsart der zuvor beschriebenen Bohreinrichtung. Hier ist die Verbindungsvorrichtung
29 von dem Bohrgestänge 30 abgekuppelt, während die formschlüssige Verbindung des Abtriebs 27 mit der Verrohrung 37
hergestellt ist. Hier wird also nur die Verrohrung 37 durch
den Drehantrieb 23 angetrieben.
In Fig. 4 weist der Drehantrieb wiederum zwei Abtriebe auf, von denen der Abtrieb 26 in gleicher Weise wie bei den
Figo 1 bis 3 ausgebildet ist und mit dem Bohrgestänge-30
zusammenwirkt.
Ein zweiter Abtrieb 40 ist an seinem freien Ende ebenfalls
mit einer kraftschlüssigen Verbindungsvorrichtung 43, z.B. einem hydraulischen Spannkopf, ausgerüstet» Die Verbindungsvorrichtung
43 wirkt mit einem verhältnismäßig schmalen Hals 45 des mit der Verrohrung 37 formschlüssig kuppel- .
baren Übergangsstücks 35 zusammen. In Fig. 4 werden also das Bohrgestänge 30 und die Verrohrung 37 mit der Vorschubgeschwindigkeit
des Drehantriebs i:i gleichzeitig vorgeschoben
und gedreht.
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In I1Ig. 5 ist eine andere Betriebsweise der Einrichtung
gemäß Fig. 4 dargestellt, bei welcher der Spannkopf 29 weiterhin mit dem Bohrgestänge 30 gekuppelt ist und dieses
antreibt, der Spannkopf 43 jedoch von dem Hals 45 abgekuppelt ist. Hier wird also nur das Bohrgestänge 30 angetrieben»
Genau das Gegenteil ist in Pig» 6 dargestellt, wo der Spannkopf 29 gelöst ist und somit das Bohrgestänge 30 in
Ruhe verharrt, während der Spannkopf 43 mit dem Hals 45 gekuppelt ist und die Verrohrung 37 antreibt«
In Pig. 7 hat der Drehantrieb 23 nur einen Abtrieb
50. Der Abtrieb 50 ist jedoch mit zwei Anschlüssen versehen, nämlich einmal mit einem als kraftschlüssige Verbindungsvorrichtung
ausgebildeten Anschluß 53 und zum anderen mit einem als formschlüssige Verbindungsvorrichtung ausgebildeten
Anschluß 55, der an seinem freien Ende das mit der Verrohrung 37 formschlüssig kuppelbare Übergangsstück 35
trägt ο Der Anschluß 53 ist z.B. wieder als hydraulischer Spannkopf ausgebildet und wirkt mit dem Bohrgestänge 30 zusammen.
In Pig» 8 ist der Spannkopf 53 mit dem Bohrgestänge 30 gekuppelt, während die Verrohrung 37 von dem Übergangsstück
35 abgekuppelt ist.
In Pig. 9 sind die Verhältnisse umgekehrt. Hier ist der Spannkopf 53 gelöst und das Übergangsstück 35 mit der
Verrohrung 37 gekuppelt.
Die in den Pig. 10 bis 13 dargestellte Ausführungsform stellt praktisch eine Kombination der Ausführungsform nach
den Pig. 1 bis 3 mit der Ausführungsform nach den Pig, 7 bis 9 dar. In den Pig. TO bis 13 ist der Drehantrieb 23 mit zwei
Abtrieben 26 und 50 versehen. Der Abtrieb 26 trägt den Spannkopf 29, während der Abtrieb 50 zwei Anschlüsse aufweist,
nämlich einmal den Anschluß 55 zur formschlüssigen Kupplung des Übergangsstücks 35 mit der Verrohrung 37 und zum anderen
den ale kraftschlüssige Verbindungsvorrichtung ausgebildeten
Anschluß 53 zur Kupplung des Abtriebs 50 mit dem Bohrgestänge 30.
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In Pig. 10 ist der Spannkopf 29 mit dem Bohrgestänge 30 und der Anschluß 55 mit der Verrohrung 37 gekuppelt.
Der Spannkopf 53 ist gelöst. Auf diese Weise ist es möglieh,
bei gleicher Vorschub-von Bohrgestänge 30 und Verrohrung
37 durch den Drehantrieb 23 die Verrohrung 37 langsamer zu drehen als das Bohrgestänge 30.
Figo 11 zeigt, wie der Spannkopf 29 des Abtriebs
weiterhin mit dem Bohrgestänge 30 gekuppelt und -sowohl der Spannkopf 53 als auch der Anschluß 55 gelöst sind«
In diesem Fall wird also nur das Bohrgestänge 30 angetriebene Soll die Drehzahl des Bohrgestänges geändert '
werden, wird lediglich der Spannkopf 29 gelöst und der Spannkopf 53 mit dem Bohrgestänge 30 gekuppelt. Auf diese
Weise können die Antriebsverhältnisse an dem Bohrgestänge 30 ohne jegliches Umrüsten in kürzester Zeit geändert
werden. Diese zweite Antriebsart des Bohrgestänges 30 ist in Pige 12 gezeigt«
Pig. 13 schließlich stellt den Betriebsfall dar, bei dem sowohl der obere Spannkopf 29 als auch der untere
Spannkopf 53 gelöst sind, so daß das Bohrgestänge 30 nicht angetrieben wird. Dagegen ist der Anschluß 55 des Abtriebs
50 mit der Verrohrung 37 formschlüssig gekuppelt und
treibt die Verfohrung an.
-^s ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Prinzip
auf Drehantriebe mit einem oder beliebig vielen Abtrieben anwendbar ist, wobei außerdem jeder Abtrieb beliebig viele
Anschlüsse im Rahmen der technischen Möglichkeiten aufweisen kann.
Patentanwälte Dipl.-Ing. Horst Rose
^geschwindigkeit Oipl.-Ing. Peter Kosel
109850/0706
Claims (3)
1. Bohreinrichtung zum Herstellen von Bohrlöchern, die verrohrt werden müssen, mit einem Drehantrieb
und einer Vorschubeinrichtung, wobei der Drehantrieb einen oder mehrere Abtriebe zur Übertragung der Kräfte und Momente
auf Bohrgestänge und Verrohrung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Abtrieb (z.B. 26) eine
Vorrichtung (29) zur kraftschlüssigen Verbindung mit dem
anzutreibenden Strang (30) aufweist.
2. Bohreinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abtrieb (z.B. 50) mit zwei oder mehr
Anschlüssen (53? 55) für Bohrgestänge (30) und Verrohrung (37) versehen ist, von denen mindestens einer (53)
als kraftschlüssige Verbindungsvorrichtung ausgeführt ist.
3. Bohreinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede kraftschlüssige Verbindungsvorrichtung
als an sich bekannter, z.B. hydraulischer, Spannkopf (29, 43, 53) ausgebildet ist.
Patentanwälte Dipl.-Ing. Horst Rose
Dipl.-Ing. Peter Kosel
PK/St
109850/0706
Leerseite
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