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Fungizides und herbizides Mittel für Acker- und Gartenbauzwecke Die
Erfindung bezieht sich auf fungizide und herbizide Mittel für Acker- und Gartenbauzwecke,
die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie organische Phosphorsäureester der allgemeinen
Formel
worin R1 und R2 je einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen 6der einen Cycloalkylrest
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, Z ein Wasserstoffatom
oder einen Methylrest und Y-einen Aralkylrest oder einen Rest der allgemeinen Formel
worin W ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder einen Nitro- oder einen Alkylrest
mit 1 bis 4 C-Atomen bedeutet, als wirksamen Bestandteil enthalten.
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Bisher wurden Verbindungen mit einem Gehalt an Schwermetallen, die
für Menschen und Haustiere schädlich sind, wie z.B. organische Quecksilberverbindungen
und organische Arsenverbindungen, auf breiter Basis angewendet, vor allem zur Bekämpfung
ernster Reiskrankheiten, wie hypochnus sasakii und piricularia oryzae, sowohl wegen
ihrer ausgezeichneten fungiziden Wirkung als auch aus ökonomischen Gründen.
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Vor kurzem jedoch wurde die Verwendung von organischen Quecksilberverbindungen
als Ackerbauchemikalien während der Wachstumsperiode der Reispflanzen aus Gründen
der öffentlichen Gesundheit verboten, da diese eine direkte bzw. indirekte Toxizität
gegenüber dem menschlichen Körper aufweisen. Dementsprechend war die Entwicklung
von billigen Chemikalien, die sowohl wirkungsvoll auf die oben erwähten Reiskrankheiten
sind als auch weniger toxisch auf Mensch und Haustier wirken, dringend erforderlich.
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Es wurde gefunden, daß organische Phosphorsäureester der alL-gemeinen
Formel
worin R1 und R2 jeweils einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen oder
einen Cycloalkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen, X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom,
Z ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest und Y einen Aralkylrest oder einen Rest
der allgemeinen Formel
worin W ein Wasserstoff- oder Halogenatom, einen Nitro- oder einen Alkylrest mit
1 bis 4 C-Atomen und n die Zahlen 1 oder 2 darstellt, bedeuten, fungizide und herbizide
Wirkungen aufweisen.
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Als Ergebnis weiterer Studien wurde überraschend gefunden, daß Verbindungen
der allgemeinen Formel 1, welche Derivate der Verbindungen der allgemeinen Formel
II sind, also Verbindungen, die man durch Transformation des Thioäthers der Verbindung
II in den Sulfoxid-Typ der Verbindung I erhält, stärkere fungizide und herbizide
Wirkungen besitzen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft Verbindungen der allgemeinen Formel
1 mit fungiziden und herbiziden Eigenschaften, Kompositionen, die diese Verbindungen
als wirksamen Bestandteil enthalten sowie die Verfahren zum Schutz von Kulturpflanzen
gegen Krankheiten und Unkräuter unter Verwendung dieser Kompositionen.
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Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung sind bei der Bekämpfung
von Pflanzenkrankheiten, die durch verschiedene Pilzarten, wie Archymyceten, Phycomyceten,
Ascomyceten, Basidiomyceten und Fungi imperfecti hervorgerufen werden, wirksam.
Insbesondere Verbindungen, die Substituenten wie Methyl, äthyl, n-Propyl, i-Propyl,
n-Butyl, i-Butyl, sec.-Butyloder Cyclohexylreste für R1 bzw. R2, Sauerstoff und
Schwefel für X, Wasserstoff oder den Methylrest für Z, den Benzylrest, Phenylrest,
chlor-, methyl-, äthyl-, n-propyl-, i-propyl-, n-butyl-, i-butyl-, sec.butyl- oder
nitro-substituierten Benzyl- oder Phenylrest für Y in der allgemeinen Formel I aufweisen,
haben hervorragende fungizide Wirkung, speziell bei der Bekämpfung von schweren
Krankheiten der Reispflanze, wie z.B. piricularia oryzae, cocbliobolus mVabeanus
und hypochnus sasakii,
Die Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigen ihre ausgezeichnete Wirkung auch in Form herbizider Kompositionen. Sie zeigen
sehr gute selektive herbizide Wirkung, wenn gewisse Mengen vor dem Keimen des Unkrautes
auf den Boden aufgebracht werden. Diese Verbindungen werden sehr wirkungsvoll bei
der Bekämpfung von Unkraut jeglicher Art in den Reisfeldern, wie von Unkräutern
der Familie Graminae, von breitblättrigen und von mehrjährigen Unkräutern verwendet,
ohne daß sie irgendeine Phytotoxizität für die Kulturpflanzen, speziell die Reispflanzen,
zeigen.
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Diese Verbindungen töten alles Unkraut, zeigen dann aber keinen selektiven
herbiziden Effekt, wenn sie in großen Mengen angewendet werden. Der Ausdruck "Unkraut"
bezieht sich im weitesten Sinne auf alle Pflanzen, die an Stellen wachsen, wo sie
unerwünscht sind.
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Die Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung besitzen ein weites
Spektrum von guten biologischen Wirkungen. Sie können bei der Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten,
speziell Krankheiten von Reispflanzen, wie oben erwähnt, eingesetzt werden, wenn
sie als Fungizide dienen sollen, aber sie können ebenso'zur Bekämpfung von Unkraut
in Reisfeldern verwendet werden, wenn sie gemäß einer anderen Anwendungsmethode
verwendet werden. Diese Verbindungen haben vom Standpunkt der Wirtschaftlichkeit
der im agrarischen Produktionsbereich nötigen Arbeit großen praktischen Wert, wie
auch infolge ihrer produktionssteigernden Wirkung. Außerdem haben diese Verbindungen
den großen Vorteil als Ackerbauchemikalien, da sie keine Schwierigkeiten bezüglich
der Resttoxizität von Anbauprodukten bereiten, zumal sie keine schädlichen Schwermetalle
wie die oben genannten Quecksilberverbindungen enthalten.
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Beispiel für Verbindungen gemäß der Erfindung sind in der folgenden
Tabelle 1 angeführt:
T a b e l l e 1 :
Verbindung Strukturformel hvsikalische Konstanten |
S O |
Nr.1 / P-S-CH2CH2-Se n20 1.5812 |
C2H5C/' 4 |
S O |
C21i50 \ |
Nr . 2 / P-S-CH2CH2-S42 n20 1. 5852 |
L L |
Nur.3 C2HsO;t15c2cn2OI5lc3 O 1.575 |
Nr .3 C2H5°>t O CH3 nDO 1.5765 |
5 0 |
C2I-ISO I o 1.5803 |
Nr.4 / P-S-CH2CH2-S-cH242) n20 1.5803 |
L- , |
S C3 O |
C2H5OXIt 20 1l |
Nr.5 L nt° |
C2H50 |
-S O |
C2H50\II (I |
PS Ci 1.5594 |
Nr.6 L n20 |
C2H50 |
S O 22081L n20 1.5642 |
Nur,7 / 1P1-SCHCH D |
n-C3H70. - |
Verbindung Strukturformel physikalische Konstante |
tE p{J CHCHCSIj/\ 20 |
Nur.8 22 II O n20 1.5360 |
n-C3H70 |
5 0 |
Nr.9 i-031j70 II O |
Nr.9 I-S-CH,CH,-S- 1,5622 |
i-C3H70 |
S O |
Nr.lO / P-S-CH2CH2-S- S -C1 n20 1.5694 |
i-C3H70 |
S O |
i-C3H70 II 0HCH511\c 20 |
Nur.11 P-s- 22---H3 rlD 1.5617 |
i C3H70 |
S -O |
Nr.12 / P-S-CH2CH2-S- O -C4Hg-tert 5 20 1,5507 |
i C3H70 - -CH2CH2-S--C4H9-tert fl |
S OCH3 |
itC3H7O\ II CCHS11 20 |
Nr.13 / P-S-CH2CH2-S- b n20 1,5637 |
ICH70 0 |
S O |
Nr.14 i-C3H70 / P-S-CH2CH2-S 4 N02 n20 ..?0 1,5916 |
i-C3H70 |
t. |
5 cm3 t |
t i-C3H70 \t 20 |
Nr.15 / P*S"CHCH2-S lt;- und 1,5589 |
idC3Hi n, |
t h I 1 1 0 n t |
Verbindung Strukturformel phy sikal ische Konstanten |
O |
Nr . lb -S-CH2CH2-Se n ° 1 ¢342 |
'-C?H,O"13 |
O 0 |
C3H7O\tt ii n20 |
Nr.17;; ZP-S-CH2CM2-S-O~cl n20 1. 5440 |
i-C3H70 |
O 0 |
- .ffi n-C4H90\ II 20 |
Nr.18 / P-S-CH2CH2-S<) n20 1.5231 |
n-C4Hi° |
5 S |
sec-C4H5o\} y 20 n20 1. 5548 |
sec-C4fl90 |
S O |
F-C,1i,0 I II n20 |
Nr.20 P-S-CH2CH2-S20 n20 1.5535 |
i-c |
O 0 |
i-CB70\I II |
Nr.21 i-C3;H70\ II 1,5433 |
'D D |
C2H50 |
o 0 |
n-CqI-IgQ, 11 n20 |
Nr.2CP H2CH"S) n20 1. 5397 |
U |
zu o a |
cHO'PSCHCll'I/\ n2Q 1.5530 |
2 5 f)O984 b O 4 |
Diese Verbindungen könnenerfindungsgemäß leicht nach einem Verfahren,
das durch das folgende Reaktionsschema charakterisiert wird, hergestellt werden:
worin Rl, R2, X, Y und Z dieselbe Bedeutung, wie in der allgemeinen Formel I besitzen.
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Die Reaktion wird in niedrigen aliphatischen Carbonsäuren z.B.
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in Essigsäure, vorzugsweise unter Anwendung eines säurebindenden Mittels,
z.B. einer 30 bis 40 eigen wässrigen Wasserstoffperoxidlösung, durchgeführt. Obwohl
diese Reaktion in einem verhältnismäßig weiten Temperaturbereich durchgeführt werden
kann, ist es von Vorteil, die Umsetzung zwischen 0 und 50°C vorzunehmen.
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Als weitere Methoden, die Phosphorsäureester des Sulfoxidtyps herzustellen,
seien die folgenden Verfahren aufgezählt: 1. Sobald die erforderliche Menge eines
Halogens zu der wässrigmethanolischen Lösung, die den Phosphorsäureester enthält,
zugegeben wird, bildet sich ein entsprechender Sulfoxidester.
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2. Ein Phosphorsäureester, der in Wasser suspendiert ist (ohne Verwendung
eines Lösungsmittels) wird mit der erforderlichen Menge Halogen-Hypochlorit oder
-Hypobromit oxidiert.
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3. Ein Phosphorsäureester, der in Wasser unlöslich ist, wird in einem
geeigneten Lösungsmittel gelöst. Dazu wird die erforderliche Menge Wasser und säurebindendes
Mittel zugegeben und danach die erforderliche Menge Halogen.
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Als oxidierende Substanzen sind speziell Chlor und Brom wirksam,
obwohl auch allgemeine oxidierende Substanzen, wie Wasserstoffperoxid verwendet
werden können. Als säurebindende Mittel eignen sich Alkalicarbonate, Alkaliacetate
und Alkalicyanate. Als Lösungsmittel eignen sich chloriertes Methylen, Tetrachlorkohlenstoff,
chloriertes
äthylen und Tetrachloräthylen.
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Die so erhaltenen Phosphorsäureester des Sulfoxidtyps sind in Wasser
leicht löslich, während die Thionophosphorsäreester des Sulfoxidtyps in Wasser nur
schwer löslich sind.
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Im folgenden sind einige experimentelle Beispiele zur Erläuterung
des Verfahrens zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen angeführt: Experimentelles
Beispiel 1:
17,5 g O,O-Diisoptopyl-S- (phenylthio)äthyl~/phosphordithioat werden in 60 ml Eisessig
gelöst. 7,5 g 30%iges wässriges Hydrogenperoxid wird dann tropfenweise unter Rühren
zugegeben, wobei die Temperatur der Reaktionsmischung unter 30°C gehalten wird.
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Das Rühren wird dann noch 2 Stunden bei Raumtemperatur fortgesetzt,
nachdem das Wasserstoffperoxid zugegeben wurde. 200 ml Wasser wurden dann zu der
Reaktionsmischung zugegeben und die sich dabei bildende ölige Schicht abgetrennt.
Das Öl wurde dann in lOO ml BenzOl gelöst und nacheinander mit Wasser, 1%iger Natriumcarbonatlösung
und Wasser gewaschen und dann über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Nach dem
Abdampfen des Benzols wurden 14,7 g farbloses O,O-Diisopropyl-S-[-(phenylsulphinyl)äthyl]phosphordithioat
erhalten. n2D0= 1,5612.
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Wenn diese Verbindungen erfindungsgemäß als Agrikulturchemikalien
verwendet werden, werden sie entweder direkt mit Wasser bzw.
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in Mischung mit Trägermaterialien verdünnt, und in flüssige Form übergeführt,
oder als benetzbare Pulver, emulgierbare Konzentrate, Stäube, Granulate, Öle, Tabletten,
Pasten usw. nachVerfahren, die bei den herkömmlichen Agrikulturchemikalien angewendet
werden, verwendet. Als feste Träger eignen sich inaktive Mineralmaterialien, wie
z.B. Talk, Ton, Kaolin, Montmorillonit, Diatomeenerde, Calciumcarbonat
usw.,
als flüssige Verdünnungsmittel sowohl Lösungsmittel wie auch Nichtlösungsmittel,
in denen die Chemikalien durch Hilfsmittel dispergiert oder gelöst werden, z.B.
Wasser, Alkohole, Benzol, Xylol, Dimethylnaphthalin, aromatische Naphtha, Dimethylformamid
usw.
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Sie können, um ihre Wirksamkeit zu sichern, in Mischung mit solchen
Hilfsmitteln der Agrikulturchemie wie Spreitmitteln, Emulgierern, benetzenden Substanzen,
adhäsiven Substanzen usw. angewendet werden. Weiters können sie angewendet werden
in Mischung mit Insektiziden, Akariziden, Nematoziden, z.B. organischen Phosphorverbindungen,
Carbamatverbindungen, Organochlorverbindungen, Dinitroverbindungen, weiters mit
Fungiziden, wie Organophosphorverbindungen, Organoschwefelverbindungen, Dithiocarbamatverbindungen,
Dinitroverbindungen; mit Antibiotika, Herbiziden, wie Phenoxyverbindungen, Carbamatverbindungen,
Harnstoffverbindungen, Triazinverbindungen, Chlorphenolverbindungen, substituierten
Diphenylätherverbindungen und Anilidverbindungen; bzw. auch in Mischung mit Pflanzenwachstumsregulatoren,
anderen Agrikulturchemikalien und Düngemitteln.
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Die Mittel gemäß dieser Erfindung enthalten im allgemeinen: 0,1 bis
95 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 - 90 Gew.-% aktive Substanzen.
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Die Mittel gemäß der vorliegenden Erfindung können nach einer der
unten beschriebenen Methoden in Anwendung gebracht werden:Staubförmig werden sie
direkt auf die Stengel und Blätter der Pflanzen aufgebracht oder für die Saatgutbehandlung
verwendet. In Form des emulgierbaren Konzentrats werden sie mit Wasser usw. verdünnt,
um die gewünschte Konzentration zu erhalten und die Lösung wird dann auf die Stengel
und Blätter der Pflanzen aufgebracht. Das benetzbare Pulver wird in Wasser zu der
gewanschten Konzentration verdünnt und die Suspension auf die Stämme. und Blätter
der Pflanzen aufgebracht. In körniger Form wird es so wie es ist, auf den Boden
aufgebracht.
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Die Menge der aktiven Substanz, die in fungiziden Kompositionen Verwendung
findet, beträgt etwa 15 bis 1000 g/lO a, vorzugsweise 40 bis 600 g/lO a, jedoch
kann diese Menge je, nach Bedingungen gesteigert oder verringert werden.
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Wird die Verbindung als Herbizid verwendet, zeigt sie nichtselektive
herbizide Wirkung, wenn sie in größeren Mengen t20 bis 40 kg aktive Substanz/ha)
aufgebracht wird und gute herbizide selektive Wirkung wenn sie in geringeren Mengen
(2,5 bis 5 kg aktive Substanz/ha) angewendet wird.
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Die Menge der aktiven Substanz die angewendet wird, variiert je nach
der Art des aktiven Wirkstoffes, der Art der Formulierung, der Verwendungsmethode
und dem Verwendungszweck.
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Im folgenden wird die vorliegende Erfindung durch die folgenden Arbeitsbeispiele
speziell illustriert, die allerdings keinesweg einschränkende Wirkung besitzen.
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Arbeitsbeispiel 1: 15 Teile der Verbindung Nr.ll gemäß dieser Erfindung,
80 Teile einer Mischung von Diatomeenerde und Kaolin und 5 Teile eines Emulgators
Runnox (Handelsname eines Produktes der Toho Kagaku Kogyo K.K.) werden gemischt
und zu einem benetzbaren Pulver vermahlen und verarbeitet. Dieses wird dann nach
Verdünnung mit Wasser angewendet.
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Arbeitsbeispiel 2: 30 Teile der Verbindung Nr.5 gemäß der Erfindung,
30 Teile Xylol, 30 Teile Kdwakasol (Handelsname eines Produktes der Kawasaki Kasei
Kogyo K.K.) und 10 Teile eines Emulgators Sorpol (Handelsname eines Produktes der
Toho Kagaku Kogyo K.K.) werden miteinander vermischt und gerührt, und ein emulgierbares
Konzentrat wird erhalten Dieses wird nach Verdünnung mit Wasser angwendet.
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Arbeitsbeispiel 3: Zu einer Mischung, db aus 10 Teilen der Verbindung
Nr.lO gemäß der vorliegenden Erfindung, 10 Teilen Bentonit, 78 Teilen Zeeklit und
2 Teilen Ligninsulfat besteht, werden 25 Teile Wasser zugegeben und die Mischung
fest geknetet. Das entstandene Gemilch wird dann mit Hilfe eines Zerkleinerungsgerätes
in Körner von 0,75 bis 0,38 mm Durchmesser fein geschnitten. Diese Körner werden
dann bei 40 bis 500C getrocknet und ein Granulat erhalten
Arbeitsbeispiel
4: 2 Teile der Verbindung Nr.18 gemäß der vorliegenden Erfindung und 98 Teileleiner
Mischung von Talk und Ton, werden gemischt, gemahlen und in Form einer Verstäubungsformulierung
verwendet.
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Im folgenden werden die Ergebnisse der Wirksamkeitstests der erfindungsgemäßen
Verbindungen als Agrikulturchemikalien gezeigt.
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Testbeispiel 1: Test gegen piricularia oryzae der Reispflanzen (Topf-Test).
Reispflanzen (Jukkoku-Art) werden in Töpfen mit 12 cm Durchmesser eingesetzt, Eine
Verbindung der vorliegenden Erfindung in Form des entsprechenden emulgierbaren Konzentrats,
das nach der in Arbeitsbeispiel 2 beschriebenen Methode hergestellt wurde, wurde
zur vorgeschriebenen Konzentration von 500 ppm verdünnt. Die Lösung wurde auf die
Reispflanzen im Sproßstadium aufgesprüht. Dieses Aufsprühen wurde durchgeführt,
indem man die Töpfe auf einem drehbaren Tisch montierte, der sich in Verbindung
mit der aus der Düse der Sprühpistole abgegebenen Chemikalienmenge bewegte. Die
Chemikalienlösung wurde in einer Menge von 50 cm3pro 3 Töpfe, bei einem Druck von
1,5 kg/cm2 aufgesprüht, so daß die Blätter tropfnaß wurden.
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Die so besprühten Reispflanzen wurden am nächsten Tag in eine Kammer
gegeben und dort bei einer relativen Feuchtigkeit von 100 % und einer temperatur
von 25°C zwei Tage lang belassen. In dieser Zeit wurde eine wässrige Sporensuspension
von gezüchteter piricularia oryzae durch zweimaliges Sprühen zur Infektion der Reispflanzen
aufgebracht.
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7 Tage nach der Besprühung wurde der Befallsgrad pro Topf ausgewertet
und nach dem folgenden Standard eine Grakdeinteilung getroffen, die von 0 bis 5
reicht.
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Gleichzeitig wurde auch die Phytotoxizität auf den Reispflanzen ermittelt.
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Infektionsqrad Prozentsatz der Fläche der Krankheitsflecken O 0 0,5
<2 l 3-5 2 6 - 10 3 11 - 20 % 4 21 - 40 % 5 >41 Testbeispiel 2: Test gegen
hypochnus sasakii von Reis (Topf-Test) Reispflanzen (Kinmaze-Art) werden in unglasierten
Töpfen mit einem Durchmesser von 12 cm aufgezogen. Auf diese Reispflanzen wurde
bei Beginn des Sproßstadiums eine verdünnte Lösung einer Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung, die nach dem Testbeispiel 1 hergestellt wurde, aufgesprüht.
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Am nächsten Tag wurde das Sclerotium des hypochnus sasakii, welches
auf Gerstenkörnern zehn Tage lang gezüchtet worden war,'am Unterteil der Test-Reispflanzen
aufgebracht. Die behandelten Pflanzen wurden in einer Kammer bei einer relativen
Feuchtigkeit von 95 % oder mehr und Temperaturen von 28 bis 30°C acht Tage lang
stehen gelassen, um die Erkrankung zur Wirkung zu bringen.
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Der Grad der Entwicklung dieser Krankheit wurde ausgewertet und auf
Grund der Entwicklung von Krankheitsfleckchen vom Fuß der Reispflanzen her, wo die
Infektion stattfand, klassifiziert. Die Schädigungsrate wurde nach der folgenden
Formel berechnet 3n3 + 2n2 + n1 + OnO Schädigungsrate = - x 100 3N Darin bedeutet
N die Gesamtzahl der behandelten Stengel, n0 die Zahl der Stengel, an denen keine
Entwicklung der Krankheit beobachtet werden konnte, nl die Zahl der Stengel, auf
welchen die Krankheit bis zur ersten Blattscheide vom Boden her beobachtet wurde,
n2 die Zahl der Stengel, auf denen die Entwicklung der-Krankheit vom Boden bis zur
zweiten Blattscheide beobachtet wurde, und n3 die Zahl der
Stengel,
auf denen die Entwicklung der Krankheit vom Boden bis, zur dritten Blattscheide
beobachtet werden konnte.
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T a b e l l e 2 : Testergebnis der Untersuchungen gegen piricularia
oryzae und hypochnus sasakii von Reis Verbin- Konzentra- Infektions- Schädigungs-
Phytotoxizidung tionen wirk- grad bei pi- rate bei hy- tät samen Bestand-ricularia
pochnus sasateil oryzae kii Nr.1 500 ppm 2,0 6,0 Nr.2 500 1,5 12,5 Nr.3 500 1,8
16,4 Nr.4 500 18,6 # Nr. 4 500 1,8 5,4 Nr.6 500 2,0 15,1 Nr.7 500 12,0 Nr.8 500
10,8 Nr.9 500 9,0 Nr.10 500 15,1 Nr.ll 500 16,5 Nr.12 500 20,0 Nr.13 500 14,8 Nr.14
500 2,0 12,0 Nr.15 500 17,3 Nr.16 500 16,7 Nr.17 500 1,5 21,5 # Nr. 18 500 2,0 13,3
Nr.19 500 1,8 25,5 Nr.20 500 2,0 16,6 Nr.21 500 15>1 Nr.22 500 14,3 Nr.23 500
2,0 8,6 (0ommerzielles Produkt,Vergleich) 500 1,8 26,6 -nicht behandelt - 5,0 68,9
Anmerkunaen:
1. Die Verbindungsnummern entsprechen denen der Tabelle 1.
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2. IBP: O,O-Diisopropyl-S-benzyl,thiophosphat.
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3. Der Infektionsgrad ist der Mittelwert aus drei getesteten Töpfen.
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4. Phytotoxizität: "-" bedeutet, daß kein schädlicher Einfluß auf
das Wachstum der Reispflanzen beobachtet werden konnte.
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Testbeispiel 3: Test bezüglich der fungiziden Wirkung gegen verschiedene
phytopathogene Pilze (Agar-Verdünnungsmethode).
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Eine Verbindung gemäß der vorliegenden Erfindung wurde in eine Reihe
von Kartoffel-Agarkulturnährböden eingebracht, -so daß die vorgeschriebenen Konzentrationen
der wirksamen Verbindungen darin enthalten waren. Nachdem diese Nährböden in Petrischalen
mit einem Durchmesser von 9 cm übergeführt und fest geworden waren, wurden sie mit
den entsprechenden phytopathogenen Pilzen infiziert.
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Nach 4 Tagen der Kultur bei 27 0C wurden die Wachstumsbedingungen
der pathogenen Pilze ausgewertet und in einem Gradschema von O (kein Wachstum) bis
5 (Wachstum wie bei nichtbehandelten Töpfen) klassifiziert.
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Tabelle 3: Testergebnisse bezüglich der fungiziden Wirkung gegen
verschiedene phatopathoqene Pilze (Aqar-Verdünnunqsmethode) Verbin- Wirkstoff- Piricu-
Pellicu- Alter- Elsinoe Botrytis dung konzentra- laria laria naria fawcetti cinerea
tion ppm oryzae sasakii kikuchiana 31,3 0 2,0 3,5 0,7 3,0 Nr.l 125,0 0 0,8 2,0 0
2,0 500,0 0 0,5 1,5- Ö 0,5 31,3 q 1,0 3,0 0,5 3,0 Nr.5 125,0 Q 0,8 1,5 0 1,5 500,0
0 0,5 1,0 0 0,5 unbehandelt - 5,0 - 5,0 5,0 5.9 5,0 Anmerkung: Die Verbindungsnummern
entsprechen denen in Tabelle 1.
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Testbeispiel 4: Test gegen Unkräuter von Reisfeldern-Testmethode:
Nach Füllung von Töpfen mit 1/5000 a Oberfläche mit frischer Reisfelderde, wurden
junge Reispflanzen (Kinmaze-Art) im 3. bis 4.Blattstadium in die Töpfe bei Überschwemmungsbedingungen
eingepflanzt. Nachdem die Keimlinge Wurzeln gefaßt hatten, wurden Echinochloa crus
galli - Samen von breitblättrigen Unkräutern und Eleocharis acicularis gepflanzt.
Die Verbindungen gemäß der Erfindung, die in eine emulgierbare konzentrierte Lösung
oder ein benetzbares Pulver übergeführt wurden, wurden in Mengen von 500, 250 und
125 g Gehalt an wirksamer Substanz pro 10 a aufgesprüht. Nach drei Wochen wurde
der herbizide Effekt gegen Echinochloa crus galli, Eleocharis acicularis und breitblättrige
Unkräuter sowie die Phytotoxizität auf die Reispflanzen geprüft.
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Auswertung: Herbizide Wirksamkeit Phytotoxizität 5 höchste Wirksamkeit
5 höchste Phytotoxizität 4 große II lt 4 große lt lt 3 mittlere " " 3 mittelgroße
" 2 kleine " tt 2 mittlere II " 1 sehr kleine lt 1 kleine II II 0 keine II lt 0
keine " " Tabelle 4: Testergebnis bezüglich der herbiziden Wirkung gegen Unkräuter
von Reisfeldern und der Phytotoxizität gegenüber Reis Verbin- Wirkstoff- Herbizide
Wirkung auf Phytotoxizität dung menge in Ech-ino- Eleocharis breitblättr. auf Reis
g/10 a chloa acicularis Unkraut crus qalli Nr.1 500 5 4 5 0 250 4 3 4 0 125 3 -
4 3 3 0 500 4 - 5 4 5 0 Nr.2 250 4 3 4 - 5 0 125 3 3 4 0
Verbin-
Wirkstoff- Herbizide Wirkung auf Phytotoxizität dung menge in Echino- Eleocharis
breitblättr. auf Reis g/10 a chloa acicularis Unkraut crus galli 500 4 4 5 0 Nr.3
250 3 - 4 3 4 0 125 3 3 3 0 500 4 - 5 4 5 0 Nr. 4 250 4 3 5 0 125 3 3 4 0 500 4
4 5- 0 Nr.5 250 3 - 4 4 4 0 125 3 3 3 0 500 4 - 5 4 4 - 5 0 Nr.6 250 4 3 4 0 125
3 3 3 0 500 5 5 5 0 Nr.7 250 5 5 5 0 125 5 4 - 5 5 0 500 5 5 5. 0 Nr.8 250 4 3 4
0 125 3 3 4 0 500 5 5 5 0 Nr.9 250 5 5 5 0 125 5 4 - 5 5 0 500 5 5 5 0 Nr. 10 250
5 5 5 0 125 5 5 5 0 500 5 5 5 0 Nr.ll 250 5 5 5 0 125 5 5 5 0 500 5 5 5 0 Nr. 12
250 5 5 5 0 125 5 4 4 0 500 5 4 5 0 Nr. 13 250 4 - 5 4 4 0 125 4 3 3 0
Verbin-
Wirkstoff- Herbizide Wirkung auf Phytotoxizität dung menge in Echino- Eleocharis
breitblättr. auf Reis g/10 a chloa acicularis Unkraut crus qualli 500 5 5 5 0 Nr.14
250 5 4 - 5 5 0 125 5 4 5 0 500 5 5 5 0 Nr.15 250 5 4 - 5 5 ° 125 5 4 4 - 5 0 500
5 5 5 0 Nr.16 250 5 5 4 - 5 0 125 5 3 4 0 500 5 5 5 0 Nr.17 250 5 4-5 4-5 0 125
4 - 5 4 4 0 500 4 3 - 4 5 0 Nr.18 250 4 3 5 0 125 3 3 4 0 500 5 5 5 0 Nr.19 250
5 4- 5 5 0 125 4 - 5 4 5 0 500 5 4 5 0 Nr.20 250 4 3 4 0 125 3 3 3 0 500 4 4 4 -
5 0 Nr.21 -250 4 3 4 0 125 3 3 3 0 500 4 4 5 0 Nr.22 250 3 - 4 3 4 0 125 e3 3 3
0 500 4 4 5 0 Nr.23 250 3 - 4 4 5 0 125 3 - 4 3 4 0 PCP(kom- 500 5 3 4 0 merzielles
Produkt, 250 3 0 2 0 Vergleich) NIP(kom- 40 5 5 5 3 merzielles Produkt, 20 3 1 2
1 Vergleich 1 0 0 0
nmerkungen: 1. Die Nummern der Verbindungen
in dieser Tabelle entsprechen denen in Tabelle 1.
-
2. breitblättrige Pflanzen sind: Monochoria vaginalis, Rotala indica,
Lindernia pyxidaria, Dopatrium junceum usw.
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Testbeispiel 5: Test gegen Unkräuter von Trockenfeldern.
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Testmethode: Nachdem man Töpfe von 30 x 30 cm mit Erde von diluvialen
vulkanischen Aschen gefüllt hat, werden Saaten der unten angeführten Unkräuter,
Trockenreis (Hataminori-Art) und Gemüse ausgesät. Nach Bedeckung mit Erde wird eine
Verbindung gemäß der vorliegenden Erfindung in ihrer Formulierung des emulgierbaren
Konzentrats oder benetzbaren Pulvers auf die Oberfläche des Bodens in einer Menge
von 400, 200 und 100 g aktiver Verbindung pro 10 a aufgesprüht.
-
Nach drei Wochen wird der herbizide Effekt gegen verschiedene Arten
von Unkräutern, die Phytotoxizität gegenüber dem Trockenreis und gegenüber gewissen
Gemüsen bestimmt, was aus der nächsten Tabelle ersichtlich ist.
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T a b e l l e 5 : Herbizide Wirkung gegen Unkräuter von Trockenfeldern
und Phytotoxizität gegenüber verschiedenen Feldbauprodukten Verbin- Wirkstoff- Herbizide
Wirkung Phytotoxizität dung menge Echino- Finger- Fuchsschwanz wilder Portu- Trok-
Japan. Gurke Toma- Karotg/10 a chloa crus gras gras Amarat lak ken- Ret- te te galli
reis tich 400 5 5 5 5 5 0 0 1 0 0 Nr. 10 200 5 5 5 5 5 0 0 0 0 0 100 5 5 5 5 5 0
0 0 0 0 Nr. 11 400 5 5 5 5 5 0 0 0 0 0 200 5 5 5 5 5 0 0 0 0 0 100 5 5 4-5 5 4-5
0 0 0 0 0 400 5 5 5 5 5 0 0 1 0 0 Nr. 16 200 5 5 4-5 5 5 0 0 0 0 0 100 5 5 4 4 4-5
0 0 0 0 0 CAT 100 5 5 5 5 5 2 3 2 2 2 (Vergleich) 50 4 4 5 5 5 0 1 1 1 1 NIP 400
5 5 5 5 5 3 1 5 5 5 (Vergleich) 200 5 5 4 5 5 0 0 2 2 3 unbehandelt - 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 Anmerkun-gen: 1. Die Verbindungsnummern entsprechend denen in Tabelle
1.
-
2. CAT: 2-Chlor-4,6-bis(äthylam,ino)-1,3,5-triazin (Handelsprodukt)
3. MIP: 2,4-Dichlorphenyl-4'-nitrophenyläther (Handelprodukt)