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Die Erfindung betrifft eine Platte
mit Mehrfach-Nutzen für
ein Dekor-Paneel, sowie das aus der Mehrfach-Nutzen-Platte mit dekorativer
Oberfläche hergestellte
Dekor-Paneel.
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Dekor-Paneele werden vielfältig eingesetzt zur
Verkleidung von Bauten oder Konstruktionen, beispielsweise im Objektbau
oder im Messebau, aber auch im Bereich des Wohnungsbau. Häufig werden
aus Dekor-Paneelen Vertäfelungen
hergestellt, die eine hochwertige Wand- oder Deckengestaltung darstellen.
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Diese Dekor-Paneele werden aus Holzwerkstoffen,
vor allem aus mittel- oder hochdichten Faserplatten (MDF/HDF) oder
auch aus Spanplatten hergestellt. Paneele werden üblicherweise
in Längen von
z. B. 2,40 m (Raumhöhe)
und in Breiten von ca. 0,6 bis ca. 1,2 m angeboten, also in Abmessungen, die
eine Montage durch eine Person ermöglichen. Bedingt durch traditionelle,
handwerkliche Formen der Holzverarbeitung werden auch bei den heute
in Großformaten
verfügbaren
Paneelen häufig
noch Gestaltungen verwendet, die an die Formate von Brettern bzw.
Kassetten aus Massivholz angelehnt sind.
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Um Dekor-Paneele, die z. T. in großen Mengen
nachgefragt werden, preiswert herstellen zu können, werden nach dem Stand
der Technik bedruckte Kunststoff-Folien, Laminate oder geharzte
Papiere (Aufleger) auf Holzwerkstoff-Platten aufgeklebt. Diese Folien,
Laminate oder Papiere sind mit Mustern versehen, darunter auch Schattenfugen,
die die optische Wirkung vermitteln, dass eine Folge von Holzbrettern
oder Kassetten verarbeitet wurde. Eine Schattenfuge wird in der
Regel dadurch hergestellt, dass zwei unterschiedlich eingefärbte Fugenabschnitte
(Hell/Dunkel) parallel zueinander und unmittelbar aneinander angrenzend
auf den Untergrund aufgebracht sind. Durch diese Fugengestaltung
wird eine anscheinend räumliche
Wirkung des Paneels geschaffen. Die hell/dunkel gestaltete Schattenfuge erweckt
den Eindruck einer versenkt angeordneten Fuge, üblicherweise einer V-Fuge.
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Damit dieser Eindruck möglichst
realitätsnah ist,
ist es erforderlich, dass die Schatten fugen exakt gearbeitet sind,
insbesondere bei parallel verlaufenden Schattenfugen tatsächlich in
exakt parallelem Verlauf zueinander angeordnet sind. Dabei kann
ein Mehrfach-Nutzen ohne weiteres unterschiedlich breite Paneele
umfassen.
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Um die gewünschten Dekor-Paneele preiswert
herstellen zu können,
wird angestrebt, dass breite Ausgangsplatten (z. B. ca. 2440 mm × ca. 5600 mm)
mit den o.g. dekorierten Auflegern (Folie, Laminat, Papier) im Mehrfach-Nutzen
versehen werden. Ein Aufleger weist also mehrere, aneinander angrenzende
Drucke für
die Dekor-Paneele auf (Mehrfach-Nutzen). Nach dem Aufbringen der
Aufleger wird die Platte mit dem Mehrfach-Nutzen in einzelne Dekor-Paneele aufgetrennt.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Verfahren, Mehrfach-Nutzen
auf eine Platte aufzubringen, nur sehr bedingt und vielfach gar
nicht geeignet sind. Ursache hierfür sind die Maßänderungen
des Dekorbildes beim Drucken, Trocknen, Laminieren und beim Applizieren
des Auflegers auf die Ausgangsplatte. Beim Verkleben bzw. Verleimen
der Mehrfach-Nutzen auf der Platte kommt es nämlich häufig zu einem unterschiedlich
ausgeprägten
Quellen oder Schwinden zwischen den beiden flächigen Bestandteilen der herzustellenden
Paneele. Dieses Quellen oder Schwinden wird verursacht durch Aufwärm- oder
Abkühlvorgänge beim Aufbringen
der Aufleger, durch Flüssigkeit,
die beim Verkleben der beiden Bestandteile eingebracht und beim
Trocknen wieder entfernt wird oder durch unterschiedliches Verhalten
von Platte und Aufleger beim Klimatisieren der Produkte. Es verläuft zudem
nicht gleichmäßig über die
gesamte Fläche
von Platte und/oder Aufleger. Die durch Dehnung bzw. Schrumpfung
verursachte Maßänderung
des Auflegers – und
damit auch des Dekors – bezogen
auf die ursprünglichen
Maße der
Druckwalze sind erheblich.
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Ergebnis dieser unerwünschten,
aber oft unvermeidbaren Maßänderung
ist, dass die auf den Folien, Laminaten oder Dekorpapieren aufgedruckten Muster,
insbesondere die Schattenfugen, nicht mehr maßgenau wiedergegeben werden.
Die bei der Herstellung noch exakt parallelen Fugen haben sich verzogen
und dadurch sind die aus den Mehrfach-Nutzen auf der Holzwerkstoff-Platte
herzustellenden Dekor-Paneele nicht mehr einwandfrei für hochwertige Wand-
oder Deckengestaltung zu verwenden. Die Anteile an B-Ware sind unerwünscht hoch,
ebenso wie der Anteil des Ausschusses.
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Es ist also Aufgabe der Erfindung,
eine Platte mit dekorativer Oberfläche mit einem Mehrfach-Nutzen
für Dekor-Paneele
bereitzustellen. Weiter ist es Aufgabe der Erfin dung, preiswerte,
hochwertige Dekor-Paneele bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine
Platte mit dekorativer Oberfläche,
die einen Mehrfach-Nutzen für
Dekor-Paneele aufweist und bei der der Mehrfach-Nutzen unmittelbar
auf die Platte aufgebracht, insbesondere aufgedruckt ist, gelöst, die
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
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Eine Formänderung durch Quellen oder Schwinden
von zwei unterschiedlichen Werkstoff-Elementen wird dadurch vermieden,
dass die Platte unmittelbar mit dem Mehrfach-Nutzen versehen wird.
Der Mehrfach-Nutzen ist der gewünschte, in
der Regel dekorative, aber maßgenaue
Aufdruck der die Einteilung der Paneele vorgibt. Es ist zwar bekannt,
Muster, beispielsweise Holzmuster (Abwicklungen) ohne Rapport oder
Anspruch an Maßhaltigkeit
unmittelbar auf eine Holzwerkstoff-Platte, üblicherweise auf Faserplatten
aufzubringen, insbesondere aufzudrucken. Allerdings hat sich erst
im Zusammenhang mit der Erfindung herausgestellt, dass es möglich und
zudem vorteilhaft ist, eine Holzwerkstoffplatte so maßgenau exakt
und präzise
zu bedrucken, dass auch die einwandfreie Herstellung von Mehrfach-Nutzen
gewährleistet
ist. Es hat sich weiter nach Versuchen herausgestellt, dass durch
das unmittelbare Aufbringen des Mehrfach-Nutzens die Maßhaltigkeit der Platte gewährleistet
ist, so dass maßgenaue
Dekor-Paneele mit
einem Minimum an B-Ware oder Ausschuss hergestellt werden.
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Selbst das Aufbringen von Mustern,
die ein Höchstmaß an Präzision erfordern,
wie gerade Schattenfugen, können
auf diese Weise aufgebracht werden. Der Vorteil liegt dabei nicht
nur darin, dass die Verarbeitung von zwei Werkstoffen mit unterschiedlichem
Quell-/Schwindverhalten vermieden wird. Die Materialeinsparung bietet
einen deutlichen wirtschaftlichen Vorteil. Nicht nur, dass Papier,
Folie oder Laminat sowie erhebliche Mengen Kunstharz eingespart
werden. Auch die Lagerhaltung, die wegen der zahlreichen Muster
der Dekor-Papiere, -Folien und -Laminate mit erheblichen Kosten
verbunden ist, entfällt
durch die Erfindung weitgehend.
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Die Schattenfuge erfordert das Aufbringen von
zwei maßgenau
parallel angeordneten, unterschiedlich eingefärbten oder mit unterschiedlicher Farbintensität ausgerüsteten Fugen-Abschnitten.
Es hat sich herausgestellt, dass das präzise Auftragen, insbesondere Aufdrucken
solcher Fugen-Abschnitte möglich
ist. Dadurch können
Dekor-Paneele hergestellt werden, die den Eindruck der Verarbeitung
von Brettern oder Dielen bzw. Kassetten aus Massivholz erwecken.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung kann die dekorative Oberfläche so gestaltet sein, dass
Abwicklungen oder andere Dekorbilder, die besondere Maßhaltigkeit
erfordern, wiederholgenau zu den Kanten der Paneele bzw. den Rändern der
Schattenfugen positioniert sind.
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Nach einer Weiterbildung, die insbesondere für die Herstellung
von Platten mit Mehrfach-Nutzen für Dekor-Paneele Vorteile bringt,
ist die mindestens eine Schattenfuge so gestaltet, dass sie mindestens einen
Verlust-Abschnitt aufweist. Der Verlust-Abschnitt ist im einfachsten
Fall so ausgelegt, dass seine Breite mit der Breite einer Schnittfuge übereinstimmt,
die von einer Trennvorrichtung erzeugt wird, die aus der Platte
mit dem Mehrfach-Nutzen einzelne Dekor-Paneele trennt. Der Verlust-Abschnitt
ist üblicherweise
zwischen den Fugen-Abschnitten angeordnet. Bei einer Schattenfuge,
an die jedoch nur einseitig ein am Ende der Platte angeordnetes
Dekor-Paneel anschließt,
kann der Verlust-Abschnitt aber zweckmäßiger Weise auch endständig angeordnet
sein.
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In Fortbildung des Verlust-Abschnitts
kann dieser Bereich eines Mehrfach-Nutzens zusätzlich Bearbeitungszugaben
enthalten. Bearbeitungszugaben grenzen einerseits an die Trennfuge
an und schließen
andererseits an jeweils einen Fugen-Abschnitt der Schattenfuge an.
Es sind Abschnitte der Schattenfuge, die beim Auftrennen des Mehrfach-Nutzens nicht als
Schnittfuge entfernt werden. Erst bei einem zweiten Arbeitsgang
werden diese Bearbeitungszugaben z. B. durch ein präzises Kantenfräsen entfernt.
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Aus dem Vorstehenden ergibt sich,
dass eine Ausführungsform
der Erfindung eine Platte mit Mehrfach-Nutzen für Dekor-Paneele betrifft, bei
der mindestens ein Fugen-Abschnitt
der mindestens einen Schattenfuge mit Verlust-Abschnitt nach dem
Auftrennen der Platte mit Mehrfach-Nutzen in einzelne Dekor-Paneele
durch das Entfernen des Verlust-Abschnitts eine Außenkante
eines vereinzelten Dekor-Paneels bildet. Diese Zuordnung kann gewährleistet
werden, weil bei der erfindungsgemäßen Platte nicht mit solchen
Dimensionsänderungen
zu rechnen ist, die ein Verschieben der aufgetragenen Schattenfugen
verursacht. Da die Schattenfuge in der Regel aus einer Kombination
von hellem und dunklem Fugen-Abschnitt besteht, empfiehlt es sich, beim
Aufbringen des Mehrfach-Nutzens stets die gleiche Hell-Dunkel-Folge
beizubehalten. Dadurch wird bei den Schattenfugen mit Verlust-Abschnitt
gewährleistet,
dass jedes Dekor-Paneel eine Kante mit einem hellen und mit einem
dunklen Fugen-Abschnitt aufweist, so dass eine Abfolge von Dekor-Paneelen mit
dem gewünschten
Effekt der Schattenfuge montiert werden kann.
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In der Regel ist der Auftrag bzw.
Aufdruck des Mehrfach-Nutzens auf die Platte beständig. Damit
das Dekor-Paneel jedoch auch für
stärker
beanspruchte Oberflächen
einsetzbar ist, wird bevorzugt, dass mindestens eine Lackschicht
auf die Platte mit dem Mehrfach-Nutzen aufgetragen ist. Zwar können auch
die einzelnen Paneele noch lackiert oder oberflächenversiegelt werden, doch
wird aus Gründen der
Effizienz bevorzugt, dass die Platte mit dem Mehrfachnutzen vor
dem Trennen der Dekor-Paneele oberflächenbehandelt insbesondere
lackiert ist.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung
der Platte mit Mehrfach-Nutzen ist zusätzlich zu der mindestens einen
Schattenfuge mindestens eine Dekor-Schicht für die Dekorpaneele aufgetragen.
Dabei kann es sich um die häufig
nachgefragten Holz-Dekore handeln. Aber auch Phantasie-Dekore, Stein-Dekore
oder geometrische Dekore bieten sich an als dekorative Oberfläche für das einzelne
Dekor-Paneel. Dieses Muster ist für das einzelne Paneel jeweils
durch einen Fugen-Abschnitt einer Schattenfuge abgeschlossen. Die
Dekor-Schicht kann je nach Herstellung vor, während oder nach dem Aufbringen
der Schattenfuge aufgetragen werden.
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Wie schon erläutert, wird es bevorzugt, wenn die
Fugen-Abschnitte der mindestens einen Schattenfuge der Platte mit
Mehrfach-Nutzen aus mindestens zwei farblich verschiedenen oder
zweifarbig wirkenden Fugen-Abschnitten oder aus mindestens zwei
mit Ornamenten versehenen Fugen-Abschnitten besteht. Durch die verschiedene
farbliche Gestaltung wird der gewünschte Eindruck räumlicher
Tiefe erzeugt, der dem Dekor-Paneel
den gewünschten Eindruck
hochwertiger Wand- bzw. Deckengestaltung verleiht. Auch die Gestaltung
mit Ornamenten ist Mittel zum Ziel, ein Paneel für die hochwertige Wand- bzw.
Deckengestaltung zu erreichen.
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Eine Platte mit Mehrfach-Nutzen für Dekor-Paneele,
bei der die Schattenfugen parallel angeordnet sind, stellt eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar. Die exakt parallele Ausführung der Schattenfugen ist
wesentlich für
die Verarbeitung hochwertiger Dekor-Paneele.
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Die voraussichtlich oft genutzte
Ausführung der
erfindungsgemäßen Platte
mit Mehrfach-Nutzen für
Dekor-Paneele weist bei einem Mehrfach-Nutzen für ein Dekor-Paneel je Paneel
mindestens eine Schattenfuge ohne Verlust-Abschnitt und mindestens eine
Schattenfuge mit Verlust-Abschnitt auf. Die mindestens eine Schnittfuge
mit Verlust-Abschnitt
ist -bezogen auf das einzelne Dekor-Paneel- randständig angeordnet.
Durch eine je nach Dekor bemessene Abfolge von Schattenfugen ohne
Verlust-Abschnitt, gefolgt von Schattenfugen mit Verlust-Abschnitt
an den Stellen, an denen die einzelnen Dekor-Paneele des Mehrfach-Nutzens
aus der ursprünglichen
Platte getrennt werden, werden Dekor-Paneele mit einem Minimum an
Materialeinsatz und einer Minimierung von Ausschuss durch Dimensionsänderungen
hergestellt. Üblich
ist zum Beispiel die Herstellung von Dekor-Paneelen mit Abmessungen
von ca. 2,40 m × ca.
0,60 m, die gut von einer Person hantiert und montiert werden können.
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Als bevorzugtes Material für die Herstellung von
Dekor-Paneelen werden vorzugsweise mitteldichte oder hochdichte
Faserplatten (MDF/HDF), aber auch Spanplatten eingesetzt. Entscheidend
für die
Eignung als Platte zur Herstellung von Dekor-Paneelen ist die zum
Auftragen des Mehrfach-Nutzens geeignete Oberfläche der Platte.
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Die vorbeschriebenen Platten mit
Mehrfach-Nutzen werden hergestellt durch ein Verfahren mit den Schritten:
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- – Auftragen
von mindestens einer Schattenfuge, die mindestens einen Fugen-Abschnitt und mindestens
einen Verlust-Abschnitt aufweist, unmittelbar auf die Platte,
- – Ausrichten
der lackierten Platte so, dass der mindestens eine Verlust-Abschnitt
sich mit der Schnittfuge einer Trennvorrichtung deckt,
- – Vereinzeln
der Dekor-Paneele durch Trennen des Mehrfach-Nutzens und damit mindestens
teilweises Entfernen des Verlust-Abschnitts.
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Da ein einzelnes Dekor-Paneel auch
mehr als eine Schattenfuge aufweisen kann, bezieht sich das Verfahren
auch auf das Auftragen von Schattenfugen mit Verlust-Abschnitt und
Schattenfugen ohne Verlust-Abschnitt in vorgegebener Folge. Die
Schattenfugen mit Verlust-Abschnitt werden beim Aufbringen des Mehrfach-Nutzens
dabei jeweils an den Stellen aufgetragen, an denen zwei Dekor-Paneele
innerhalb des Mehrfach-Nutzens aneinander grenzen.
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Um attraktive Oberflächen für die Dekor-Paneele
zu erhalten, werden vor, mit oder nach dem Auftragen der Schattenfugen
neben diesen weitere Dekore auf den Mehrfach-Nutzen aufgetragen.
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Die Oberflächenqualität der Dekor-Paneele wird optimiert,
wenn die Platte mit dem Mehrfach-Nutzen vor dem Auftragen von Dekoren
oder Schattenfugen grundiert wird.
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Die Beanspruchbarkeit der Dekor-Paneele wird
verbessert, wenn nach dem Auftragen der Schattenfugen und ggf. eines
Dekors eine Versiegelungs-Schicht, insbesondere eine Lackschicht,
auf die Platte mit dem Mehrfach-Nutzen aufgetragen wird.
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Ein bevorzugtes Verfahren zum Auftragen der
Schattenfugen sowie des ggf. aufgebrachten Dekors auf die Platte
mit dem Mehrfach-Nutzen ist der indirekte Tiefdruck.
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Nach einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform
des Verfahrens werden mindestens zwei Platten mit Mehrfach-Nutzen
nach dem Auftragen der Schattenfugen sowie ggf. des Dekors gestapelt, wobei
die Verlustabschnitte übereinander
angeordnet sind und die mindestens zwei Platten dann zusammen unter
mindestens teilweisem Entfernen des Verlustabschnitts in Dekor-Paneele
getrennt werden. Ein Stapel wird üblicherweise mehr Platten umfassen,
die Höhe
des Stapels bzw. die Anzahl der Platten richtet sich im wesentlichen
nach der Leistung der Sägen
bzw. der Trennvorrichtung. Die exakte Stapelung, die Voraussetzung
für die
kompakte Verarbeitung der Platten zu Dekor-Paneelen ist, ist vor allem deswegen
erstmals wirtschaftlich sinnvoll möglich, weil die Platten mit
dem Mehrfach-Nutzen unmittelbar nach dem Aufbringen des Mehrfach-Nutzens exakt fluchtend
abgestapelt werden können,
ohne dass sich die aus dem Stand der Technik bekannten, unerwünschten
Maßänderungen
nachteilig auswirken. Bevorzugt werden zum Trennen der Platte in
die einzelnen Dekor-Paneele Hochleistungs-Druckbalkensägen mit programmierbarem Zangenvorschub
eingesetzt.
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Das nach dem vorstehenden Verfahren
hergestellte Dekor-Paneel ist ein wirtschaftlich hergestelltes Produkt,
bei dem vor allem der Anteil von Ausschuss oder von B-Sortierungen im Vergleich
zu bekannten Produkten vermieden wird. Das erfindungsgemäße Dekor-Paneel
bietet den Vorteil, die Lagerhaltung auch an fertigen Paneelen zu
minimieren, da die Herstellung solcher Paneele kurzfristig und auftragsbezogen
durch einfaches Aufbringen des Mehrfach-Nutzens auf Rohplatten erfolgen
kann.
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Details der Erfindung sind nachstehend
am Beispiel einer Ausführungsform
der Platte mit Mehrfachnutzen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Aufsicht auf eine schematische Darstellung einer Platte mit Mehrfach-Nutzen für Dekor-Paneele;
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2 eine
Aufsicht auf eine schematische Darstellung eines ersten und eines
zweiten Endstücks
einer Platte mit Mehrfach-Nutzen für Dekor-Paneele;
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3 eine
Aufsicht auf eine schematische Darstellung eines dritten Endstücks einer
Platte mit Mehrfach-Nutzen für
Dekor-Paneele.
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1 zeigt
eine Aufsicht auf eine HDF-Platte 2, auf die drei Mehrfach-Nutzen 4a, 4b, 4c im
indirekten Tiefdruck-Verfahren aufgedruckt sind. Die HDF-Platte
ist 3,2 mm stark und besäumt
auf eine Gesamtbreite von ca. 2054 mm und eine Gesamtlänge von
ca. 2790 mm. Die drei Mehrfach-Nutzen 4a, 4b und 4c sind
jeweils auf eine Breite von ca. 680 mm ausgelegt. Über die
Gesamtbreite ist mit einer ersten Tiefdruck-Walzenanordnung ein Holzdekor (nicht
näher dargestellt)
aufgedruckt. Je Nutzen 4a, 4b und 4c sind
mit einer zweiten Walzenanordnung vier einfache Schattenfugen 6a, 6b, 6c und 6d aufgedruckt, die
aus jeweils einem hellen und einem dunklen Fugenstreifen 8a, 8b von
je ca. 2,5 mm Breite bestehen, die unmittelbar aneinander angrenzen.
Die einfachen Schattenfugen 6a, 6b, 6c und 6d sind
in gleichmäßigem Abstand
voneinander parallel angeordnet. An den Außenkanten 7a, 7b der
Platte 2 ist je eine halbe Schnittfuge aufgedruckt (vgl. 2). Der Fugen-Abschnitt 9a ist
ein heller Fugen-Abschnitt, der Fugen-Abschnitt 9b ist
ein dunkler Fugenabschnitt.
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3 zeigt
ein Detail aus 1, aus
dem deutlich wird, dass jeweils zwei Schattenfugen 10a, 10b im
Abstand von ca. 680 mm aufgedruckt sind, die eine Breite von insgesamt
ca. 7 mm aufweisen. Auch sie sind jeweils aus einem hellen und einem dunklen
Fugen-Abschnitt 12a, 12b zusammengesetzt.
Diese Schattenfugen 10a, 10b sind deutlich breiter
als die einfachen Schattenfugen 6a, 6b, 6c und 6d.
Sie weisen an den aneinander angrenzenden Kanten der Fugen-Abschnitte 12a, 12b einen Verlust-Abschnitt 14 auf.
Dieser Verlust-Abschnitt 14 wird als Schnittfuge von der
Trennsäge
entfernt, die die drei Nutzen 4a, 4b und 4c voneinander
zu einzelnen Dekor-Paneelen trennt.
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Das Trennen erfolgt, wenn zahlreiche
Platten 2 im Tiefdruck-Verfahren mit dem in 1 skizzierten Mehrfach-Nutzen
bedruckt und exakt so aufeinander gestapelt sind, dass die Schattenfugen 10a, 10b jeweils
fluchtend übereinander
liegen. Ca. 50 Platten 2 werden klemmend fixiert und numerisch
gesteuerte Sägen
führen
einen Schnitt mit einer Schnittfuge von ca. 4 mm aus. Danach verbleibt
jeweils ein Fugen-Abschnitt von ca. 2,5 mm je Seite des Dekor-Paneels.
Sämtliche
Schattenfugen 6,10 weisen also nach dem Vereinzeln der
Dekor-Paneele aus der ursprünglichen
Platte mit Mehrfach-Nutzen eine Breite von jeweils ca. 5 mm insgesamt
auf. Einzelne Platten können
alternativ auch durch eine Vielblatt-Kreissäge mit entsprechend eingestelltem
Sägeblatt
in Dekor-Paneele
aufgetrennt werden.
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Sämtliche
Schattenfugen 6 und 10 sowie die Fugen-Abschnitte 9 sind
durch den mit der zweiten Tiefdruckwalze erzeugten Druck so ausgeführt, dass die
helle Fuge links von der dunklen Fuge angeordnet ist (vgl. 2,3). Dadurch ist gewährleistet, dass die Dekor-Paneele an den Außenkanten
jeweils einen helle und einen dunklen Fugen-Abschnitt aufweisen,
so dass eine störungsfreie
Montage sichergestellt ist.