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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Dose für
insbesondere UV-härtende
Druckfarben nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bekannt sind derartige Druckfarbendosen aus
Metall für
lösungsmittelhaltige
Druckfarben, wobei der Deckel nach dem Einfüllen der Druckfarbe durch Herstellen
eines leichten Unterdrucks über eine
Dichtung am Öffnungsrand
des Korpus fixierbar ist. Bei dieser Art von Druckfarbendosen kann
der Korpus leicht konisch ausgebildet sein, was eine Stapelbarkeit
der leeren Dosen ermöglicht
und dabei eine optimale Packungsdichte ergibt. Diese tiefgezogenen
Druckfarbendosen werden nach ihrem Befüllen in der Druckereitechnik
dazu verwendet, den beziehungsweise die betreffenden Druckkasten
der Druckmaschine mittels eines Spachtels mit der betreffenden Druckfarbe
zu befüllen.
Dies ist der übliche
nicht automatisierte Vorgang bei kleineren Druckfarbenmengen, die
in solchen Dosen in Gebinden von bspw. 1 kg und 2,5 kg abgepackt
sind.
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Bei der automatischen Farbkastenbefüllung an
Druckmaschinen werden Kartuschen aus Kunststoff verwendet, die länglich rohrförmig sind,
deren eines Ende mit einem Mundstück und deren anderes Ende mit
einem dicht eingesetzten und beispielsweise pneumatisch verschiebbaren
separaten Boden versehen ist. Der Boden wird nach dem Befüllen eingesetzt.
Eine derartige Druckfarbenkartusche ist im Zusammenhang mit einer
pneumatischen Kartuschenauspressvorrichtung beispielsweise in der
DE 196 32 717 C2 beschrieben.
Derartige Druckfarbenkartuschen sind zylindrisch und damit nicht
stapelbar und für
den Transport insbesondere im unbefüllten Zustand relativ sperrig,
was wiederum ein große
Lagerkapazität
bedingt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Druckfarbendosen der eingangs genannten Art zu schaffen,
die derart ausgebildet ist, dass sie auch für eine zumindest automatischen
Zuführung
von Druckfarbe zum Farbkasten einer Druckmaschine geeignet ist,
und die dennoch ihre bisherige Form beibehält.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei
einer Druckfarbendose der genannten Art die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale vorgesehen.
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Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist
erreicht, dass die mit dem Deckel verschlossene Druckfarbendose
der Druckmaschine zugeführt
und ausgehend hiervon über
eine beispielsweise pneumatische Auspressvorrichtung die Kolbenmembran axial
bewegt werden kann. Dies kann somit automatisch erfolgen, ohne dass
am Deckel in irgendeiner Weise zuvor manipuliert beziehungsweise
dieser geöffnet
werden muss.
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In vorteilhafter Weise erfolgt das
Trennen von Kolbenmembran und Deckel nach den Merkmalen des Anspruchs
2.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen hierzu
ergeben sich nach den Merkmalen des Anspruchs 3 und/oder 4.
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Mit den Merkmalen nach Anspruch 5
ist dabei erreicht, dass die Druckfarbendose im Ausgangszustand
mit einem dicht verschließenden
Deckel versehen ist.
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Mit den Merkmalen nach Anspruch 6
ist eine Dichtigkeit der Druckfarbendose auch während des Auspressvorganges
erreicht.
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In bevorzugter Weise sind ferner
die Merkmale nach Anspruch 7 vorgesehen, so dass es in besonderer
Weise auch möglich
ist, konisch geformte Druckfarbendosen unter Beibehaltung der Dichtigkeit in
automatischer Weise auszupressen.
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Sind die Merkmale nach Anspruch 8
vorgesehen, ist gewährleistet,
dass die Druckfarbendose dann, wenn eine andere Farbe zur Verwendung
ansteht, von der Druckmaschine genommen und in einfacher Weise wieder
verschlossen werden kann, um die betreffende Druckfarbe bei Nichtverwendung
der Dose am Auslaufen und Austrocknen zu hindern. Die Druckfarbendose
ist mit dem angeformten Verschluss in einfacher Weise herstellbar
und bei einem Druckfarbenwechsel austauschbar.
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Vorteilhafte konstruktive Ausgestaltungen des
Verschlusses hinsichtlich Dichtigkeit und/oder Anlenkung ergeben
sich aus den Merkmalen eines oder mehrerer der Ansprüche 9 bis
13.
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Damit die Druckfarbendosen trotz
der bodenseitigen Anordnung beziehungsweise Anlenkung des Verschlusses
einerseits standfest und andererseits nach wie vor stapelbar ist,
sind die Merkmale nach Anspruch 14 vorgesehen. Um dies nicht nur
bei verschlossener Öffnung
sondern auch bei offenem Verschluss zu erreichen, sind die Merkmale
nach Anspruch 15 vorgesehen.
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Dabei ist es zweckmäßig, die
Merkmale nach Anspruch 16 und/oder 17 und/oder 18 vorzusehen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung
sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung
anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben
und erläutert
ist. Es zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
durch eine Dose für
Druckfarben mit einem konischen Korpus einschließlich Deckel und verschließbarer Bodenöffnung mit
abstehendem Verschluss aus Kunststoff
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2A 2B und 2C in ausschnittsweiser Vergrößerung gemäß Kreis
II der 1 den Verschluss in
unterschiedlichen Lagen,
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3 in
vergrößerter Darstellung
einen Ausschnitt gemäß Kreis
III der 1 und
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4 eine
der 3 entsprechende
Darstellung, jedoch bei einer Dose mit zylindrischem Korpus.
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Die in der Zeichnung dargestellte
Dose 10 (1)
beziehungsweise 10' (4) ist aus Kunststoff geformt
und dient zur Aufnahme von Druckfarben, insbesondere von UVhärtenden
Druckfarben, und zum Einsatz in Druckmaschinen, wobei mit Hilfe dieser
Druckfarbendose 10, 10' in halbautomatischer oder automatischer
Weise und gegebenenfalls in dosierter Weise der Farbkasten einer
Druckmaschine mit der betreffenden Druckfarbe versorgt werden kann.
Die Druckfarbendose 10, 10', die in die Druckmaschine auswechselbar
eingebracht werden kann, kann nach einem Gebrauch wieder verschlossen werden.
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Die Druckfarbendose 10 nach
den 1 bis 3 besitzt einen Korpus 11,
der einstückig
mit einem Boden 12 versehen und der zur Stapelbarkeit in
leerem Zustand konisch geformt ist. Der Boden 12, der hier
einen einstückig
angeformten Ringansatz 13 als Auflage besitzt, ist zum
Inneren des Korpus 11 konkav eingezogen, dessen Sinn und
Zweck weiter unten näher
erläutert
wird. Der Korpus 11 besitzt im Bereich seiner Einfüllöffnung 14 einen
nach außen
umgebogenen, im Schnitt etwa trapezförmigen, angeformten Umfangsrand 15.
Umfangsrand 15, Korpus 11, Boden 12 und
Ringansatz 13 besitzen etwa einheitliche Wanddicke.
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Der Boden 12 besitzt beim
dargestellten Ausführungsbeispiel
mittig in einem wandverstärktem
Bereich 16 kreisrunde Ausflussöffnung 17, die an ihrer
Mündung
aus dem Bodenbereich 16 einen Einführungskonus 18 für einen
Verschluss 20 besitzt.
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Die Ausflussöffnung 17 ist mit
Hilfe des am Boden verschwenkbar und einstückig angeformten Verschlusses 20 zu
verschließen.
Der Verschluss 20 besitzt eine Lasche 21, die
an ihrem einen Ende mit einem von der Unterseite des Bodens 12 senkrecht abstehenden
angeformten ebenen Steg 22 über ein Filmscharnier 23 schwenkbar
gehalten. Die Lasche 21 kann in Ansicht gemäß Pfeil
A rechteckförmig oder
rund sein. Das Filmscharnier 23 ist durch eine Kerbe 24 gebildet,
die von der Seite der Ausflussöffnung 17 her
im Übergangsbereich
vom Steg 22 zur Lasche 21 gebildet ist. An einem
mittleren Bereich der Lasche 21 ist ein senkrecht abstehender
hülsenartiger
Pfropfen 25 angeformt, der in die Ausflussöffnung 17 passend
und dicht einsetzbar bzw. einsteckbar ist. Das freie Ende des Pfropfens 25 ist
mit einer gerundeten Einführungsfase 26 versehen.
Das dichte und ggf. verrastende Halten des Pfropfens 25 in der
Ausflussöffnung 17 erfolgt
durch eine entsprechende Passung oder mittels am freien Ende des Pfropfens 25 angeformter
Vorsprünge,
die aufgrund der Länge
des Pfropfens 25 durch die Ausflussöffnung 17 hindurch
in den Innenraum des Korpus 11 ragen. Aufgrund der Lage
der Kerbe 24 ist die Lasche 21 in Richtung der
Ausflussöffnung 17 im
Boden 12 aus der in 1 beziehungsweise 2A dargestellten Lage um
90° in die
Verschlusslage nach 2B zu verschwenken,
wobei ein der Kerbe 24 abgewandter Bereich der Lasche 21 an
einem am verstärkten
Bereich 16 angeformten Ansatz 27 zur Anlage kommt, der
parallel zum Steg 22 verläuft.
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Die 1 und 2A zeigen die Lage des Verschlusses 20 in
einer im Wesentlichen senkrecht von der Unterseite des Bodens 12 herabhängenden
Weise, das heißt,
in einem Zustand, in welchem der mit Boden 12 und Verschluss 20 versehene
Korpus 11 aus einem Formwerkzeug entnommen wird. Der Verschluss 20 bzw.
dessen Lasche 21 kann über
das Filmscharnier 23 aus der Lage der 2A nicht nur in Richtung zur Ausflussöffnung 17 (2B) sondern auch in Gegenrichtung
um 90° verschwenkt
werden (2C). Um in dieser
Verschwenklage eine stabile Lage bzw. Halterung des Verschlusses 20 zu
erreichen, ist das freie dünnere
Ende 28 der Lasche 21 mit einer Rastbohrung 29 versehen,
mittels der die Lasche 21 in dem verschwenktem Zustand
nach 2C an einem von
der Unterseite des Bodens 12 abstehenden Raststift 30 gehalten
werden kann. Der Raststift 30, der einstückig angeformt
ist, besitzt ein durchmesserkleineres Ende 31, das reibschlüssig oder
verrastend in die Rastbohrung 29 eintauchen kann.
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Das lichte Maß zwischen eingezogenem Boden 12 im
Bereich der Mitte und der Unterkante des Ringansatzes 13 ist
gemäß 2B derart, dass bei in die
Ausflussöffnung 17 eingebrachtem
Pfropfen 25 des Verschlusses 20 die Unter- bzw.
Außenseite
der Lasche 21 allenfalls in der Ebene der Unterseite des Ringansatzes 13 angeordnet
ist, vorzugsweise gegenüber
dieser Ebene etwas zurückgesetzt
ist. Eine mit Druckfarbe gefüllte
und verschlossene Dose 10 ist damit nach wie vor standfähig. In
der in 2C dargestellten Öffnungslage
des Verschlusses 20, in der die Lasche 21 am Raststift 30 gehalten
ist, ist aufgrund der Höhe
des Umfangsrandes 15 des Korpus 11 die offene
Dose 10 noch stapelbar, d.h. die axiale Abmessung des Umfangsrandes 15 ist
größer als
die des Verschlusses 20 beziehungsweise dessen Ansatzes 27.
Dabei ist zu erwähnen,
dass das freie Ende des Raststiftes 30 vor der Ebene der
Unterseite des Ringansatzes 13 endet. In diesem in 2C dargestellten Zustand
sind die offenen Dosen 10 stapelbar und in dichter Packung
versendbar.
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Die Druckfarbendose 10 besitzt
einen Deckel 40, der einen umlaufenden Deckelrand 41 besitzt,
mit welchem der Deckel 40 am Umfangsrand 15 des
Korpus 11 verrastbar ist. Hierzu besitzt der im Querschnitt
etwa L-förmige
Deckelrand 41 nahe seinem freien Ringrand 42 eine
nach innen ragende Umfangsnase 43, mit welcher der Deckelrand 41 unter
die Unterseite des Ringrandes 19 des Umfangsrandes 15 des
Korpus 11 rasten kann. Die Verrastung ist durch Hintergreifen
des Deckelrands 41 und radiales Nachaußenziehen lösbar.
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Der Deckel 40 besitzt außerdem ein
nach innen gezogenes topfförmiges
Deckelteil 44, dessen Boden als Kolbenmembran 45 mit
umfangsseitig angeformter Dichtmanschette 46 ausgebildet
ist. Über ein
Hülsenteil 47 sind
Kolbenmembran 45 und Dichtmanschette 46 mit dem
Deckelrand 41 verbunden.
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Die mit der Dichtmanschette 46 versehene Kolbenmembran 45 ist
in noch zu beschreibender Weise mit dem Deckelrand 41,
der am Umfangsrand 15 des Korpus 11 verrastbar
bzw. in der Darstellung der 3 und 4 verrastet ist, abreißbar verbunden. Die
Abreißbarkeit
ist durch axialen Druck auf die Kolbenmembran 45 gegeben,
die bei ihrer axialen Bewegung auf die im Korpus 11 befindliche
Druckfarbe drückt
und aus der vom Verschluss 20 befreiten, das heißt geöffneten
Ausflussöffnung 17 in
den Farbkasten einer Druckmaschine gegebenenfalls dosiert fließen kann.
Der axiale Druck auf die Kolbenmembran 45 kann beispielsweise
mittels eines pneumatischen Kolbens erfolgen. Jedenfalls ist die
Kolbenmembran 45 entsprechend starr und druckfest ausgebildet.
Bei der axialen Druckfarben-Ausdrückbewegung
der Kolbenmembran 45 bewegt sich die Dichtmanschette 46 radial
abdichtend an der Innenfläche
der Wandung des Korpus 11 entlang. Die Dichtmanschette 46 ist bevorzugt
einstückig
mit dem aus Kunststoff geformten Deckel 40 geformt und
in radialer Richtung nach außen
vorgespannt. Die Abreißbarkeit
der Kolbenmembran 45 ist durch umfangsseitige einzelne
oder eine umfangsseitig einstückige
Sollbruchstelle(n) gegeben bzw. gebildet.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 3, das entsprechend den 1 und 2 einen
konischen Korpus 11 besitzt, befindet sich die Sollbruchstelle
entweder unmittelbar zwischen Kolbenmembran 45 und Hülsenteil 47 oder
in einem der Kolbenmembran 45 nahen Bereich des Hülsenteils 47.
Die Sollbruchstelle 48 ist durch eine vom Außenumfang
des Hülsenteils 47 her
eingeformte Umfangskerbe 49 gebildet. Es versteht sich,
dass die Dichtmanschette 46 eine derartige radial elastisch
nachgiebige Form besitzt, dass sie den durch den Konus sich verkleinernden
Innendurchmesser des Korpus 11 ausgleichen kann.
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Bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Korpus 11' der Dose 10' zylindrisch ausgebildet.
Damit ist auch das Hülsenteil 47' zylindrisch
ausgebildet, wobei es im Wesentlichen ohne Spiel passend innerhalb
des Korpus 11' gehalten
und bewegbar ist. Die Sollbruchstelle 48' befindet sich zwischen dem der
Kolbenmembran 45' abgewandten Ende
des Hülsenteils 47' und dem Deckelrand 41, ebenfalls
in Form einer hier axial eingebrachten Umfangskerbe.