DE20212054U1

DE20212054U1 - Textile Filtermedien

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Publication number: DE20212054U1
Application number: DE20212054U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2002-08-05
Filing date: 2002-08-05
Publication date: 2003-01-30
Anticipated expiration: 2012-08-06

Description

TEXTILE FILTERMEDIEN

Eine Verbindung von Mikrosplit-Faservlies und Wasserstrahlvernadelung in Kombination mit Kettenwirkware mit Schusseingtrag und Doppeltrikot-Bindemaschensystem

BESCHREIBUNG

Textile Filtermedien für die industrielle Entstaubung sind üblicherweise Nadelfilze aus synthetischen Fasern, deren Feinheit herstellungsbedingt nicht unter 1 dtex liegen kann. Um die Abscheidung von feinsten Partikeln und gesundheitsgefährdenden Stäuben überhaupt gewährleisten zu können, müssen diese Nadelfilze derzeit aufwendig veredelt oder ausgerüstet werden, was häufig nur durch das anströmseitige Aufkaschieren von Membranen, meist aus Polytetrafluorethylen, möglich ist.

Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde Textile Filtermedien zu schaffen die bessere Filtereigenschaften aufweisen als konventionelle Nadelfilze mit Membranoberflächen.

Mit der Erfindung wird erreicht, dass kostengünstig Textile Filtermedien mit membranartiger Mikrosplit-Faseroberfläche erzeugt werden können, die sich durch größtmögliche Faseroberfläche und Porenzahl und damit durch optimale Abscheideleistung und Feinststaubrückhaltevermögen auszeichnen.

Durch die Verwendung von Mikrosplit-Faservliesen und deren nachträglichen Wasserstrahlvernadelung gelingt es in Textlien Filtermedien die Faserfeinheit auf 0,14 dtex zu reduzieren, was bei gleichem Vliesgewicht einer Vervierfachung der für die Abscheideleistung von Feinstpartikeln so wichtigen gesamten Faseroberfläche entspricht. Durch die gleichzeitige Verwendung von Kettwirkware mit Schußeintrag und Doppeltrikot-Bindemaschensystem als Stützkonstruktion werden zusätzlich verbesserte technische Werte, trotz geringerem Quadratmetergewicht im Vergleich zu konventionellen Nadelfilzen mit Stützgewebeeinlage erzielt.

Weitere vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung gegenüber konventionellen Nadelfilzen mit Stützgewebeeinlage, sind:

- hohe Reißfestigkeits- und sehr geringe Dehnungswerte in Längs- und Querrichtung

- leichtgewichtig, nur 300-350 g/m² im Vergleich zu konventionellen Nadelfilzen mit

500 - 750 g/m² Flächengewicht

- flexibler und dünner als konventionelle Nadelfilze

- membranartige Oberfläche durch feinste Poren im hochverdichteten Mikrosplit-Faservlies

- ausgezeichnete Ein- und Weiterreißfestigkeitswerte

- hohe Abrasionsbeständigkeit

- günstiges elektrostatisches Verhalten

Die Grundkonstruktion dieser Erfindung basiert auf zwei Techniken. Techniki (FIG. 1-Abis 1-C) ist eine Kettenwirkware mit Schusseintrag; Technik II (FIG. 2-A bis 2-E) ist eine Kettenwirkware mit Schusseintrag und zusätzlicher Vliesbahnzuführung. Aus jeder dieser Techniken kann man eine symmetrische und eine asymmetrische Variante herstellen.

A.) Technik I: In FIG. 1 -A wird die Konstruktion des Stützgewirks mit Kettgarn (3), Schussgarn (2), Doppeltrikotbindekette (4) nebst rückseitigen Maschenreihen (8) dargestellt.

Aus Technik I (Schutzanspruch 1, FIG 1-A) können die Varianten I und II (FIG. 1-B und 1-C) hergestellt werden, indem auf dieses Stützgewirk ein Mikrosplit-Faservlies auf der Anströmseite (Variante I) und zusätzlich ein Vlies aus gröberen Fasern abseitig (Variante II) aufgenadelt werden. Diese so hergestellten und nur leicht verdichteten Nadelfilze werden danach Wasserstrahl behandelt, wobei die Splitfasern aufbrechen und die Vliesauflage verdichtet und verfestigt wird.

a.) Variante I (FIG. 1-B) ist ein asymmetrisches Filtermedium und besteht aus den Komponenten: Schussgarn (2), Kettgarn (3), Doppeltrikot-Bindemaschensystem (4) und anströmseitig aufgenadeltes Mikrosplit-Faservlies, Wasserstrahl behandelt (5).

b.) Variante II (FIG. 1-C) ist ein symmetrisches Filtermedium bestehend aus den Komponenten der Variante I mit einem zusätzlich abseitig aufgenadelten Vlies aus gröberen Fasern (6).

B.) Technik II (Schutzansprüche 2 und 3, FIG. 2- A bis FIG.- E) hat grundsätzlich das gleiche Stützgewirk wie Technik I aber mit zusätzlich zugeführtem Mikrosplit-Faservlies (1). Daraus können die Varianten III und IV (FIG. 2-D und 2-E) hergestellt werden.

FIG. 2-A bis 2-C zeigen das integrierte Grundmaterial der Varianten III und IV mit den Komponenten: zugeführtes Mikrosplit-Faservlies (1), Schussgarn (2), Kettgarn (3) und Doppeltrikot-Bindemaschensystem (4).

a.) Variante III (FIG. 2-D) zeigt ein asymmetrisches Filtermedium nach Technik II nach Wasserstrahlbehandlung des zugeführten Mikrosplit-Faservlieses (7). (Schutzanspruch 2)

b.) Variante IV (FIG. 2-E) ist eine symmetrisches Filtermedium nach Technik II, wie Variante III aber mit zusätzlich abseitig aufgenadeltem Vlies aus gröberen Fasern (6) nach der Wasser- strahlvernadelung des zugeführten Mikrosplit-Faservlieses nach Wasserstrahlbehandlung (7). (Schutzanspruch 3)

Die so hergestellten Filtermedien, Varianten I bis IV, werden üblicherweise vor der weiteren Verarbeitung zu Filterelementen thermofixiert und kalandriert; weitere Ausrüstungsprozesse erfolgen anwendungsbedingt.

ZEICHNUNGEN:

FIG. 1- A: TECHNIK I = Stützmaterial mit aufgenadelten Faservliesen (Kettenwirkware mit Schußeintrag und Doppeltrikot Maschensystem) für VARIANTE I und II

FIG. 1-B: TECHNIK I wie in FIG. 1- A, VARIANTE I: Querschnitt durch asymmetrischen Nadelfilz aus Mikrosplit-Faservlies, einseitig auf der Anströmseite auf Raschelware mit Schußeintrag aufgenadelt und anschließend Wasserstrahl behandelt

FIG. 1-C: TECHNIK I wie in FIG. 1- A, VARIANTE II: Querschnitt durch symmetrischen Nadelfilz aus Mikrosplit-Faservlies auf Anströmseite aufgenadelt und auf der Gegenoder Reingasseite mit aufgenadeltem Vlies aus gröberen Fasern und anschließend Wasserstrahl behandelt

FIG. 2-A: TECHNIK II wie in FIG. 2-B, Herstellungsverfahren: Werkzeuge der Raschelmachine mit Stehkette, Doppeltrikot-Bindemaschensystem, Schussgarn und Vliesbahnzuführung

FIG. 2- B: TECHNIK II (Stützmaterial mit integriertem Vlies): Schematische Draufsicht des Grundmaterials: Kettenwirkware mit Schusseintrag, Doppeltrikot-Bindemaschensystem und Mikrosplit-Faservlies

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FIG. 2- C: (TECHNIKII) Querschnitt zu FIG. 2-B.
FIG 2 - D: (TECHNIK II Stützmaterial mit integriertem Vlies) VARIANTE III /

Querschnitt wie in FIG. 2- C nachträglich Wasserstrahl behandelt FIG. 2- E: (TECHNIKII: Stützmaterial mit integriertem Vlies) VARIANTE IV / Querschnitt wie in FIG. 2-C mit zusätzlich abseitig aufgenadeltem Faservlies aus gröberen Fasern, anschließend Wasserstrahl behandelt

Az. 202 12 054.6 BEZUGSZEICHENLISTE

1. Zugefuhrtes Mikrosplit-Faservlies

2. Schussgarn

3. Kettgarn

4. Doppeltrikot-Bindemaschensystem

5. Anströmseitig vernadeltes Mikrosplit-Faservlies, Wasserstrahl behandelt

6. Abseitig vernadeltes Vlies aus gröberen Fasern

7. Zugefuhrtes Mikrosplit-Faservlies nach Wasserstrahlbehandlung

8. Maschenreihen rückseitig

Claims

1. Textile Filtrermedien, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem Stützgewirk in Form einer Kettenwirkware mit Schusseintrag und ein- oder beidseitig aufgenadeltem Faservlies, von denen eines stets ein anschließend Wasserstrahl behandeltes Mikrosplit-Faservlies ist, bestehen.

2. Textile Filtermedien, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Kettenwirkware mit Schusseintrag und einem schon eingearbeiteten Mikrosplit-Faservlies, anschließend Wasserstrahl behandelt, bestehen.

3. Textile Filtermedien nach Schutzanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Gegenseite des Mikrosplit-Faservlieses ein zusätzliches Faservlies aufgenadelt wurde.