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Die Erfindung betrifft ein Häckselaggregat eines Feldhäckslers. Aus der
DE 196 52 656 B4 ist ein Häckselaggregat eines Feldhäckslers bekannt, welches eine Häckseltrommel aufweist, die mehrere Häckselmesser trägt. Das Häckselaggregat verfügt weiterhin über eine Gegenschneide für die Häckselmesser, die an einem Gegenschneidehalter montiert ist. Der Gegenschneidehalter wird auch als Sattel oder Amboss bezeichnet. Unterhalb der Häckseltrommel verläuft ein Bodenelement, welches in der
DE 196 52 656 B4 als Bodenblech ausgebildet ist, wobei das Bodenelement mit einem dem Gegenschneidehalter zugewandten Abschnitt am Gegenschneidehalter lösbar befestigt ist. Hierzu ist an dem Abschnitt des Bodenelements, der dem Gegenschneidehalter zugewandt ist, ein Drehbolzenmontagekanal stoffschlüssig befestigt, wobei sich zur Befestigung des Bodenelements am Gegenschneidehalter durch diesen Drehbolzenmontagekanal ein Drehbolzen erstreckt, der während des Betriebs durch mindestens eine Befestigungsschraube gegen ein unbeabsichtigtes Herausfallen gesichert ist.
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Bei dem Häckselaggregat der
DE 196 52 665 B4 muss bei Ausführung von Wartungsarbeiten, in welchen das Bodenelement vom Häckselaggregat entfernt und nachfolgend wieder am Häckselaggregat montiert werden muss, der Drehbolzen aus dem Drehbolzenmontagekanal entfernt und anschließend wieder im Drehbolzenmontagekanal montiert werden. Hierzu sind mindestens zwei Personen erforderlich, nämlich eine erste Person, die bei der Demontage bzw. Montage des Bodenelements am Häckselaggregat das Bodenelement hält und eine zweite Person, die bei der Demontage den Drehbolzen aus dem Drehbolzenmontagekanal entfernt und zur Montage den Drehbolzen in den Drehbolzenmontagekanal einführt. Dies macht die Montage und Demontage des Bodenelements umständlich. Es besteht Bedarf daran, die Montage und Demontage des Bodenelements einfacher zu gestalten, und zwar derart, dass dies von einer einzigen Person ausgeführt werden kann.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Häckselaggregat eines Feldhäckslers zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Häckselaggregat eines Feldhäckslers nach Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß greift an dem Gegenschneidehalter mindestens eine Befestigungslasche an und an dem Bodenelement ist mindestens ein Befestigungselement angeordnet, welches über wenigstens eine Schraubenverbindung an der Befestigungslasche fixierbar ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform greift an dem Gegenschneidehalter mindestens eine Befestigungslasche an, die ein Innengewinde trägt. An dem Bodenelement greift mindestens eine Führungshülse für jeweils eine ein Außengewinde aufweisende Befestigungsschraube an. Die in der jeweiligen Führungshülse geführte Befestigungsschraube ragt mit ihrem das Außengewinde aufweisenden Abschnitt aus der jeweiligen Führungshülse heraus, ragt in die jeweilige Befestigungslasche hinein und steht über das Außengewinde mit dem Innengewinde der jeweiligen Befestigungslasche in Eingriff. Die erfindungsgemäße Ausführung des Häckselaggregats erlaubt eine einfache Montage und Demontage des Bodenelements, insbesondere ist zur Montage und Demontage des Bodenelements eine einzige Person ausreichend.
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Vorzugsweise ist die jeweilige Befestigungslasche von der Gegenschneide weg in Richtung auf das Bodenelement geneigt. Besonders bevorzugt verläuft ein das Innengewinde aufweisender Abschnitt der jeweiligen Befestigungslasche tangential zum gewölbten Bodenelement, wobei die jeweilige an dem Bodenelement angreifende Führungshülse tangential zum gewölbten Bodenelement verläuft und mit dem jeweils einem Führungselement fluchtet. Die Befestigungsschrauben, die die Befestigungsschrauben führenden Führungshülsen sowie die mit den Führungshülsen fluchtenden Befestigungslaschen sind allesamt von unten zugänglich, sodass eine einzige Person zur Montage und Demontage des Bodenelements das Bodenelement von unten halten und durch Lösen bzw. Anziehen der Befestigungsschrauben demontieren bzw. montieren kann.
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Insbesondere ist die jeweilige Befestigungslasche mit dem Gegenschneidehalter verschraubt. Die erleichtert die Montage des Bodenelements. Die jeweilige Befestigungslasche kann im Bedarfsfall ausgerichtet werden.
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Nach einer Weiterbildung ist mindestens eine Postionier- und Zentrierhülse vorhanden, die mit einem Ende in eine jeweilige Befestigungslasche und mit einem gegenüberliegenden Ende in eine jeweilige Führungshülse, die mit der jeweiligen Befestigungslasche fluchtet, hineinragt, wobei sich die jeweilige Befestigungsschraube durch die jeweilige Postionier- und Zentrierhülse hindurch erstreckt. Das Vorsehen solcher Positionier- und Zentrierhülsen erlaubt eine besonders vorteilhafte Montage des Bodenelements am Häckselaggregat, und zwar unter exakter Ausrichtung desselben relativ zur Häckseltrommel.
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Vorzugsweise greifen an dem Gegenschneidehalter mindestens zwei Befestigungslaschen und an dem Bodenelement mindestens zwei Führungshülsen an, wobei jeweils eine der Befestigungslaschen mit jeweils mindestens einer der Führungshülsen und jeweils einer Befestigungsschraube zusammenwirkt. Dies ist für eine sichere Montage des Bodenelements am Häckselaggregat bevorzugt.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 einen schematisierten Querschnitt durch ein Häckselaggregat eines Feldhäckslers, und
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2 ein Detail der 1.
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Die Erfindung betrifft ein Häckselaggregat 10 eines Feldhäckslers.
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1 zeigt eine Häckseltrommel 11 des Häckselaggregats 10, wobei der Häckseltrommel 11 des Häckselaggregats 10 in Gutflussrichtung X gesehen ein Paar aus Vorpresswalzen 12, 13 vorgelagert ist. Mit der unteren Vorpresswalze 12 wirkt ein sogenannter Abstreifer 14 zusammen.
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Die Häckseltrommel 11 des Häckselaggregats 10 trägt mehrere Häckselmesser 15, wobei in 1 und 2 zwei derartige Häckselmesser 15 gezeigt sind. Mit den Häckselmessern 15 wirkt eine Gegenschneide 16 zusammen, die an einem Gegenschneidehalter 17 montiert ist.
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Der Gegenschneidehalter 17 ist vorzugsweise um eine Schwenkachse 18 schwenkbar, um insbesondere bei Verschleiß der Häckselmesser 15 die Gegenschneide 16 stärker in Richtung auf die Häckseltrommel 11 anzustellen. Hierdurch kann die Relativposition der Gegenschneide 16 zur Häckseltrommel 11 und damit zu den Häckselmessern 15 eingestellt werden.
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Unterhalb der Häckseltrommel 11 ist ein Bodenelement 19 angeordnet, welches mit einem dem Gegenschneidehalter 17 zugewandten Abschnitt 20 am Gegenschneidehalter 17 montiert ist. So zeigt insbesondere das Detail der 2, dass der dem Gegenschneidehalter 17 zugewandte Abschnitt 20 des gewölbten Bodenelements 19 in eine Ausnehmung 21 des Gegenschneidehalters 17 unter Ausbildung eines Spalts 22 zwischen dem Gegenschneidehalter 17 und dem Bodenelement 19 hineinragt.
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Um eine vorteilhafte Demontage sowie Montage des Bodenelements 19 vom bzw. am Gegenschneidehalter 17 zu ermöglichen, greift an dem Gegenschneidehalter 17 mindestens eine Befestigungslasche 23 an, die ein Innengewinde trägt. Die jeweilige Befestigungslasche 23 ist dabei von der Gegenschneide 16 weg in Richtung auf das Bodenelement 19 geneigt, wobei ein das Innengewinde der Befestigungslasche 23 aufweisender Abschnitt 25 der Befestigungslasche 23 tangential zum gewölbten Bodenelement 19, nämlich dem dem Gegenschneidehalter 17 zugewandten Abschnitt 20 des Bodenelements 19, verläuft.
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Die jeweilige am Gegenschneidehalter 17 angreifende Befestigungslasche 23 wirkt mit jeweils einem als Führungshülse 24 ausgeführten Befestigungselement zusammen, wobei die jeweilige Führungshülse 24 am Bodenelement 19 angreift und jeweils eine ein Außengewinde aufweisende Befestigungsschraube 26 führt. Die jeweilige an dem Bodenelement 19 angreifende Führungshülse 24 für die jeweilige Befestigungsschraube 26 verläuft tangential zum gewölbten Bodenelement 19 und fluchtet mit jeweils einer Befestigungslasche 23.
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Insbesondere ist die jeweilige Befestigungslasche 23 über eine Befestigungsschraube am Gegenschneidehalter 17 befestigt. Die jeweilige Befestigungslasche 23 kann bei gelöster Befestigungsschraube um eine Achse 28 ausgerichtet werden.
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Die in der jeweiligen Führungshülse 24 geführte Befestigungsschraube 26 durchdringt die Führungshülse 24 mit einem gewindelosen Abschnitt und ragt mit ihrem das Außengewinde aufweisenden Abschnitt in die Befestigungslasche 23 hinein und steht mit diesem das Außengewinde aufweisenden Abschnitt mit dem Innengewinde des jeweiligen Abschnitts 25 der jeweiligen Befestigungslasche 23 in Eingriff. Zum Demontieren des Bodenelements 19 von dem Gegenschneidehalter 17 muss lediglich die oder jede Befestigungsschraube 26 von unten gelöst werden, sodass dann die jeweilige Führungshülse 24 von der jeweiligen Befestigungslasche 25 entfernt bzw. abgezogen werden kann. Zur Montage müssen lediglich die Führungshülsen 24 relativ zu den Befestigungslaschen 25 ausgerichtet und die Befestigungsschrauben 26 angezogen werden.
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Nach einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass im Bereich jeder Befestigungslasche 23 sowie im Bereich jeder mit der jeweiligen Befestigungslasche 23 zusammenwirkenden Führungshülse 24 eine Positionier- und Zentrierhülse 27 (siehe 2) vorgesehen ist, die mit einem Ende in die jeweilige Befestigungslasche 23 und mit einem gegenüberliegenden Ende in die jeweilige Führungshülse 24 hineinragt. Die jeweilige Befestigungsschraube 26 erstreckt sich dabei durch die jeweilige Positionier- und Zentrierhülse 27 hindurch. Die jeweilige Befestigungsschraube 26 ragt mit ihrem das jeweilige Außengewinde aufweisenden Abschnitt aus der jeweiligen Positionier- und Zentrierhülse 27 heraus und greift in das Innengewinde des Abschnitts 25 der jeweiligen Befestigungslasche 23 ein.
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Gemäß einer alternativen Ausführung ist statt einer Befestigungsschraube 26 eine Gewindestange vorgesehen, die an der Befestigungslasche 23 angeordnet ist – vorzugsweise in die Befestigungslasche eingeschraubt ist. Bei der Montage des Bodenelements 19 wird die Führungshülse 24 auf die Gewindestange aufgesteckt und am von der Befestigungslasche 23 abgewendeten Ende aus der Führungshülse 24 heraus ragenden Ende wird die Führungshülse 24 mittels einer Gewinde-Mutter an der Befestigungslasche 23 fixiert. Die im Zusammenhang mit der Befestigungsschraube beschriebenen Ausführungsvarianten können auch bei der Ausführung mit einer Gewindestange angewendet werden.
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Neben den beschriebenen Ausführungsformen mit Gewindestange oder Befestigungsschraube ist es auch möglich, an der Befestigungslasche 23 Durchgangsbohrungen vorzusehen, die in etwa radialer Richtung auf die Mantelfläche des Bodenelements 19 zu laufen und mit Gewindebohrungen, die an einem am Bodenelement 19 angeordneten Befestigungselement fluchten. Die Fixierung des Bodenelements 19 an der Befestigungslasche 23 erfolgt über wenigstens eine Schraube, die in eine zugehörige Gewindebohrung eingeschraubt wird. Zur Festlegung der Position können Positionier- und/oder Zentrierhülsen und/oder Zylinderstifte vorgesehen werden.
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Die Erfindung erlaubt eine besonders einfache und vorteilhafte Demontage sowie Montage des Bodenelements 19 am Häckselaggregat 10, und zwar ausschließlich von einer einzigen Person. Die Montage sowie Demontage kann komplett von unten erfolgen, sodass ein Trommelgehäuse für die Häckseltrommel 11 sowie ein Einzugsgehäuse für die Vorpresswalzen 12, 13 nicht entfernt werden muss. Mit der Erfindung kann die Wartungsfreundlichkeit eines erfindungsgemäßen Häckselaggregats verbessert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Häckselaggregat
- 11
- Häckseltrommel
- 12
- Vorpresswalze
- 13
- Vorpresswalze
- 14
- Abstreifer
- 15
- Häckselmesser
- 16
- Gegenschneide
- 17
- Gegenschneidehalter
- 18
- Achse
- 19
- Bodenelement
- 20
- Abschnitt
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Spalt
- 23
- Befestigungslasche
- 24
- Führungshülse
- 25
- Abschnitt
- 26
- Befestigungsschraube
- 27
- Postionier- und Zentrierhülse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19652656 B4 [0001, 0001]
- DE 19652665 B4 [0002]