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Die Erfindung betrifft eine Zahnradvermessungsvorrichtung mittels welcher ein Zahnrad vermessbar ist.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedenartige Vorrichtungen sowie Verfahren zur Vermessung von Zahnrädern bekannt. Ziel ist insbesondere die Ermittlung der Zahndicke, der Lückenweite sowie der Teilung. Die Teilung, nachfolgend auch als Teilungsmaß bezeichnet, ergibt sich dabei aus der Summe von Zahndicke und Lückenweite. Auf Grundlage der erhaltenen Messwerte können daraufhin Aussagen zu einer Teilungs-Einzelabweichung oder einer Teilungs-Summenabweichung und somit zur Güte des untersuchten Zahnrads getroffen werden.
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Eine bekannte Lösung zur Zahnradvermessung besteht in der Anwendung von taktilen Messverfahren. Dabei wird mit Hilfe von Messtastern, welche vorzugsweise kugelförmig ausgeführt sind, die Oberfläche eines Zahnrads abgetastet.
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Eine Variante der taktilen Vermessung stellt das Einflanken-Antast-Verfahren dar. Hierbei wird der Messtaster dem Zahnrad radial genähert und in Richtung einer Zahnflanke ausgelenkt, bis er in Berührungskontakt tritt.
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Aus der Druckschrift
DE 3244716 ist diesbezüglich ein Verfahren zur Teilungs- und Zahndickenmessung bekannt. Das Zahnrad wird mit zwei Tastern, die mit Messwertgebern verbunden sind, in einer Ausgangslage angetastet. Nach der Anlage der Taster wird das Zahnrad weitergedreht, wobei die von den Messwertgebern erzeugten Signale an einen Rechner übertragen werden. Dieser ermittelt daraus eine Abtastkennlinie einer jeden Zahnflanke.
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Ein weiterer Lösungsansatz zur Umsetzung des Einflanken-Antast-Verfahrens wird in der Druckschrift
WO 2015/166035 A1 offenbart.
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Daneben ist ein Zweiflanken-Ausricht-Verfahren als weiteres taktiles Messverfahren bekannt. Hierbei wird eine Fixierkugel radial an das Zahnrad herangeführt. Somit tritt die Fixierkugel in Kontakt mit dem zu prüfenden Zahnrad, wobei Fixierkugel und Zahnflanken aneinander abgleiten, bis die Fixierkugel an einen Durchmesser gelangt, an dem sie beide Zahnflanken an je einem Punkt berührt.
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Als weiterer Lösungsansatz bildet neben den taktilen Verfahren die Variante eines induktiven Messverfahrens. Dabei erzeugt ein Induktivsensor, welcher beispielsweise als Schwingkreis ausgebildet ist, beim Anlegen einer Betriebsspannung ein hochfrequentes Magnetfeld. Bei Einbringung eines leitfähigen Materials in das Magnetfeld, vorliegend eines Zahns des Zahnrads, erfolgt eine Dämpfung des Schwingkreises. Nachfolgend können die gewünschten Kenngrößen anhand der generierten Messwerte bestimmt werden. Eine Ausgestaltung des beschriebenen induktiven Messverfahrens ist aus der Druckschrift
CN 104569493 A bekannt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zahnradvermessungsvorrichtung bereitzustellen, welche eine zuverlässige und präzise Vermessung eines beliebigen Zahnrads ermöglicht und welche zudem einfach bedienbar sowie kostengünstig herstellbar ist.
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Die Aufgabe wird durch die im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Mittels einer erfindungsgemäßen Zahnradvermessungsvorrichtung ist ein Zahnrad vermessbar. Das zu vermessende Zahnrad selbst ist nicht Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Das Zahnrad weist eine Mehrzahl von Zähnen auf, die jeweils eine ansteigende und eine abfallende Flanke aufweisen. Zwischen den Zähnen sind jeweils Lücken angeordnet. Die Zähne weisen eine Zahndicke und die Lücken eine Lückenweite auf, wobei die Zahndicke der Distanz zwischen einer ansteigenden und einer abfallenden Flanke und die Lückenweite der Distanz zwischen einer abfallenden und einer ansteigenden Flanke entspricht.
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Für die terminologische Definition von ansteigender und abfallender Zahnflanke wird die jeweilige Drehrichtung des Zahnrads bei einer Zahnradvermessung herangezogen. Im Sinne der Erfindung wird die in Drehrichtung vordere Flanke eines Zahns als ansteigende Zahnflanke und die in Drehrichtung hintere Flanke eines Zahns als abfallende Zahnflanke bezeichnet.
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Die Summe aus Zahndicke und Lückenweite ergibt jeweils ein Ist-Teilungsmaß, während die Summe einer Mehrzahl von Ist-Teilungsmaßen einem Ist-Summenteilungsmaß entspricht. Durch den Zahnkopf eines Zahns wird ein Kopfkreisdurchmesser und durch den Zahnfuß ein Fußkreisdurchmesser des Zahnrads definiert. Dementsprechend weist das Zahnrad am höchsten Punkt eines Zahns den Kopfkreisdurchmesser und am tiefsten Punkt einer Lücke den Fußkreisdurchmesser auf.
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Die erfindungsgemäße Zahnradvermessungsvorrichtung weist eine Verdreheinheit, einen Drehgeber, eine Lichtschranke sowie eine Auswertungseinheit auf.
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Die Verdreheinheit umfasst einen Drehantrieb sowie eine Spannvorrichtung. Der Drehantrieb ist vorzugsweise als elektromotorischer Antrieb ausgebildet. Da der Drehantrieb und die Spannvorrichtung miteinander verbunden sind, ist die von dem Drehantrieb bewirkte Drehung auf die Spannvorrichtung übertragbar, wobei die Drehung der Spannvorrichtung um deren Längsachse erfolgt.
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Mittels der Spannvorrichtung ist das Zahnrad verspannbar. Ist das Zahnrad verspannt, so wird mittels der Rotation der Verdreheinheit auch eine Rotation des Zahnrads bereitgestellt. Die Spannvorrichtung ist so ausgebildet, dass das Zahnrad so verspannt wird, dass die Rotationsachse der Verdreheinheit mit der Rotationsachse des Zahnrads bei bestimmungsgemäßem Einsatz übereinstimmt.
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Mittels der Spannvorrichtung ist die Drehbewegung der Verdreheinheit auf das Zahnrad übertragbar.
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Der Drehgeber steht in einer festen Lagebeziehung zu der Spannvorrichtung, wobei er vorzugsweise unmittelbar von der Verdreheinheit getragen wird. Von dem Drehgeber sind Winkelmesswerte von Winkelpositionen des Zahnrads ermittelbar sowie an die Auswertungseinheit übertragbar bereitstellbar.
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Vorzugsweise ist der Drehgeber in an sich bekannter Art als Inkrementalgeber ausgebildet, so dass die Bildung der Winkelmesswerte auf der Auszählung von Impulsen beruht. Ein wesentliches Kriterium für die erhaltene Qualität und Genauigkeit der Winkelmesswerte ist dabei die Auflösung des Drehgebers, welche als Anzahl von Impulsen pro vollständiger Umdrehung des Drehgebers angebbar ist. Möglich ist auch eine Ausbildung des Drehgebers als Sinus/Cosinus-Drehgeber oder als Winkelmesssystem.
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Die Auflösung des Drehgebers ist dabei so zu wählen, dass die während der Vermessung vorliegenden momentanen Winkelpositionen in der gewünschten Genauigkeit ermittelbar sind.
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Als weiterer Bestandteil der Zahnradvermessungsvorrichtung liegt die Lichtschranke vor, die einen Sender und einen Empfänger aufweist. Insbesondere ist daher die Ausbildung der Lichtschranke als Gabellichtschranke vorteilhaft, so dass Sender und Empfänger sich gegenüberliegen.
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Von dem Sender ist ein Lichtstrahl emittierbar, welcher von dem Empfänger empfangbar und in Messsignale umsetzbar ist. Erfindungsgemäß ist der emittierte Lichtstrahl nicht auf eine bestimmte Wellenlänge oder einen Wellenlängenbereich beschränkt und kann sowohl im sichtbaren als auch im nicht sichtbaren Bereich vorliegen. Vorzugsweise handelt es sich um eine Laserlichtschranke. Das erzeugte Messsignal ist vorzugsweise als ein binäres Messsignal mit den Signalzuständen High und Low ausgebildet, so dass lediglich detektiert wird, ob der Laserstrahl am Empfänger eintrifft oder nicht.
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Die Änderung des Signalzustandes von Low auf High oder von High auf Low wird mittels einer Freigabe oder einer Unterbrechung des Laserstrahls bewirkt. Bei einer Drehbewegung des Zahnrads wird der Laserstrahl durch die Zähne unterbrochen und durch die Lücken freigegeben, wobei die Messsignaländerungen stets bei Erreichen einer Flanke eines Zahns auftreten. An einer ansteigenden Flanke tritt eine Änderung des Signalzustandes von High auf Low und bei einer abfallenden Flanke von Low auf High ein.
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Während der Vermessung des Zahnrads ist die Lichtschranke derart angeordnet, dass der erzeugte Laserstrahl auf einen Erfassungsdurchmesser des Zahnrads trifft. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird als Erfassungsdurchmesser ein beliebiger Durchmesser zwischen dem Kopfkreisdurchmesser und dem Fußkreisdurchmesser bezeichnet.
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Bei einer Vermessung des Zahnrads auf dem Erfassungsdurchmesser sind die Werte der zu bestimmenden Kenngrößen wie Zahndicke, Lückenweite und Teilung somit für den jeweiligen Erfassungsdurchmesser charakteristisch. Für einen geänderten Erfassungsdurchmesser sind daher für gewöhnlich abweichende Werte zu erwarten. Würde die Vermessung beispielsweise nahe des Kopfkreisdurchmessers erfolgen, so wäre die gemessene Zahndicke typischerweise geringer und die Lückenweite höher als bei einer Vermessung nahe des Fußkreisdurchmessers.
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Die Auswertungseinheit erhält die von dem Drehgeber bereitgestellten Winkelmesswerte sowie die an der Lichtschranke zu verzeichnenden Messsignaländerungen. Durch Zuordnung eines Winkelmesswerts zu einer Messsignaländerung ist von der Auswertungseinheit ein Auswertungswinkelmesswert bestimmbar. Dieser entspricht der Position eines Schnittpunkts von Erfassungsdurchmesser und einer der Flanken eines Zahns. Anders ausgedrückt liefert der Drehgeber fortlaufende Winkelmesswerte und die Messsignaländerung bestimmt, welche der Winkelmesswerte als Auswertungswinkelmesswerte für die weitere Berechnung herangezogen werden.
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Auf Grundlage einer Analyse der Abstände zwischen den einzelnen Auswertungswinkelmesswerten ist die Zahndicke, die Lückenweite und somit auch das Ist-Teilungsmaß und das Ist-Summenteilungsmaß berechenbar und ausgebbar.
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Die Ausgabe der Auswertungswinkelmesswerte kann beispielsweise in Form eines Diagramms erfolgen, in welchem die Messsignaländerungen und die Abstände der einzelnen High- und Low-Signale verzeichnet sind. Eine sich im Signalverlauf ergebende Periode der Abstände entspricht dabei dem Ist-Teilungsmaß, während die Summe einer Mehrzahl von Perioden das Ist-Summenteilungsmaß wiederspiegelt.
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Die erfindungsgemäße Zahnradvermessungsvorrichtung weist insbesondere die nachfolgenden Vorteile auf.
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Ein erster Vorteil besteht darin, dass der vorliegende Aufbau der Zahnradvermessungsvorrichtung eine hohe Genauigkeit sowie Zuverlässigkeit ermöglicht. Ein maßgebliches Kriterium ist dabei das Auflösungsvermögen des Drehgebers.
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Ein Vorteil gegenüber den eingangs beschriebenen taktilen Messverfahren besteht darin, dass die Vermessung berührungskontaktlos erfolgen kann. Die erfindungsgemäße Zahnradvermessungsvorrichtung ist damit vorteilhafterweise mechanisch nicht belastet und unterliegt keinem messfühlerbedingten Verschleiß. Mit Ausnahme der Verdreheinheit arbeitet die erfindungsgemäße Zahnradmessvorrichtung verschleißfrei.
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Ein weiterer Vorteil liegt in der möglichen hohen Prozessgeschwindigkeit. Da mit Ausnahme der Rotation der Verdreheinheit prinzipbedingt keine mechanischen Abläufe während der Vermessung erfolgen, ist die Prozessgeschwindigkeit lediglich durch die Datenverarbeitungsgeschwindigkeit der Auswertungseinheit sowie der Datenübertragungsgeschwindigkeit begrenzt.
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Als weiterer Vorteil ist lediglich eine exakt zentrierte Verspannung des Zahnrads auf der Spanneinrichtung erforderlich. Auf eine bestimmte Winkellage kommt es aufgrund der inkrementalen Messung nicht an.
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Insbesondere gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten induktiven Messverfahren besteht ein Vorteil darin, dass keine Abhängigkeit von dem Material des zu untersuchenden Zahnrads besteht.
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Zudem kann als Vorteil auch bei verschiedenartigen Zahnrädern mit variierender Anzahl von Zähnen sowie mit abweichenden Zahndicken und Lückenweiten ein unveränderter Aufbau der erfindungsgemäßen Zahnradvermessungsvorrichtung zum Einsatz kommen.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung sind in der Auswertungseinheit ein Soll-Teilungsmaß sowie ein Soll-Summenteilungsmaß hinterlegbar. Somit ist anhand eines Vergleichs von Ist-Teilungsmaß und Soll-Teilungsmaß eine Teilungsmaßabweichung und durch den Vergleich von Ist-Summenteilungsmaß und Soll-Summenteilungsmaß eine Summenteilungsmaßabweichung ermittelbar.
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Da sich das Ist-Teilungsmaß vorliegend stets auf den Erfassungsdurchmesser und somit auf die am Erfassungsdurchmesser vorliegende Summe aus Zahndicke und Lückenweite bezieht, bezeichnet das Soll-Teilungsmaß den Normwert entlang des Erfassungsdurchmessers. Entsprechendes gilt auch für das Ist-Summenteilungsmaß und das Soll-Summenteilungsmaß.
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Durch eine Hinterlegung des Soll-Teilungsmaßes ist die Ermittlung der Teilungsmaßabweichung direkt von der Auswertungseinheit automatisiert durchführbar. Eine umfassende manuelle Analyse durch das bedienende Personal ist daher nicht notwendig. Die Ausgabe der Teilungsmaßabweichungen kann zudem gemeinsam mit den übrigen Messergebnissen, insbesondere der Auswertungswinkelmesswerte, von der Auswertungseinheit bereitgestellt werden.
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Basierend auf dem Wert der Teilungsmaßabweichung können unerwünschte Abweichungen der Summe von Zahndicke und Lückenweite bestimmt und ausgegeben werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in der Auswertungseinheit eine Soll-Zahndicke hinterlegbar. Durch einen Vergleich der Zahndicke des momentan vermessenen Zahns und der vorzugsweise für sämtliche Zähne eines Zahnrads einheitlich festgelegten Soll-Zahndicke ist eine Zahndickenabweichung ermittelbar. Die Soll-Zahndicke entspricht somit einem Normwert der Zahndicke.
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Die Zahndickenabweichung ist kennzeichnend für einen Bearbeitungszustand des Zahns. Insbesondere kann ermittelt werden, ob der Zahn in einem geschliffenen oder einem ungeschliffenen Zustand vorliegt. Ein ungeschliffener Zahn weist ein Schleifaufmaß auf und ist somit dicker als ein geschliffender Zahn. Für den Fall, dass der Zahn in einem ungeschliffenen Zustand vorliegt, ist das Zeitintervall des Low-Signals länger als bei einem geschliffenen Zahn. Es liegt also gegenüber der Soll-Zahndicke eine längere Unterbrechung des Laserstrahls durch den Zahn vor.
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Bei dem Erfassungsdurchmesser handelt es sich gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung um einen Teilkreisdurchmesser. Für den Teilkreisdurchmesser gilt, dass Soll-Zahndicke und Soll-Lückenweite übereinstimmen.
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Abweichung der Ist-Werte von diesem Idealfall können daher auf einfache Weise erkannt werden.
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Insbesondere die Überprüfung, ob ein Zahn die geforderte Soll-Zahndicke aufweist, ist am Teilkreisdurchmesser somit erleichtert durchführbar, da bei normgerechter Zahndicke die Dauer des Low-Signals und die Dauer des High-Signals identisch sind. Somit ist aus einem direkten Vergleich der Abstände der Auswertungswinkelmesswerte eine Aussage über den Bearbeitungszustand als geschliffen oder ungeschliffen detektierbar.
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Die Erfindung wird als Ausführungsbeispiel anhand von
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1 Prinzipdarstellung der Zahnradvermessungsvorrichtung,
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2 Darstellung des zu vermessenden Zahnrads,
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3 Darstellung von Einzelteilung und Summenteilung des zu vermessenden Zahnrads
näher erläutert.
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Die erfindungsgemäße Zahnradvermessungsvorrichtung wird in 1 in Form einer Prinzipdarstellung gezeigt.
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2 zeigt ein Beispiel eines zu vermessenden Zahnrads. Das Zahnrad 1 weist eine Mehrzahl von Zähnen 2 auf, welche jeweils eine ansteigende Flanke 3 und eine abfallende Flanke 4 aufweisen. Zwischen den Zähnen 2 liegt jeweils eine Lücke 5 vor. Die Zähne 2 weisen eine Zahndicke 6 und die Lücken 5 eine Lückenweite 7 auf, wobei die Summe aus Zahndicke 6 und Lückenweite 7 einem Ist-Teilungsmaß entspricht und wobei eine Mehrzahl von Ist-Teilungsmaßen ein Ist-Summenteilungsmaß ergeben.
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Vorliegend sind drei für das Zahnrad 1 charakteristische Durchmesser dargestellt. Der äußere Durchmesser wird anhand des Zahnkopfes 8 definiert und daher als Kopfkreisdurchmesser 9 bezeichnet. Der innere, von dem Zahnfuß 10 definierte Durchmesser ist der Fußkreisdurchmesser 11. In einem Bereich zwischen diesen beiden Durchmessern 9 und 11 liegt der Erfassungsdurchmesser 23 vor. Im Ausführungsbeispiel wurde der Erfassungsdurchmesser 23 so gewählt, dass er zugleich dem Teilkreisdurchmesser 24 entspricht. Daher sind die Bezugszeichen 23 und 24 in gleicher Weise eingezeichnet.
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3 dient der ergänzenden Veranschaulichung der Teilung, differenziert nach Einzelteilung und Summenteilung. Die kurzen Pfeilbogenlinien zeigen eine Einzelteilung und die langen Pfleilbogenlinien eine Summenteilung. Üblicherweise wird die Zahnmitte als Bezug für die Angabe der Teilung gewählt. Dieser Bezug ist durch die Punkt-Strich-Hilfslinien mit durchgehenden Pfeilbögen dargestellt.
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Die Teilung kann aber in gleicher Weise auf jeden anderen gleichartigen Punkt bezogen werden. Die erfindungsgemäße Zahnradvermessungsvorrichtung erfasst als Bezugspunkt den jeweiligen Schnittpunkt zwischen Erfassungsdurchmesser 23 und gleichartiger Flanke, hier dargestellt mit abfallender Flanke 4. Dieser Bezug ist durch die gestrichelten Hilfslinien und gestrichelten Pfeilbogenlinien dargestellt.
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3 veranschaulicht, dass damit jeweils die gleiche Teilung gemessen wird.
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Die in 1 dargestellte Zahnradvermessungsvorrichtung umfasst eine Verdreheinheit 12, einen Drehgeber 13, eine Lichtschranke 14 sowie eine Auswertungseinheit 15.
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Die Verdreheinheit weist einen Drehantrieb 16 und eine Spannvorrichtung 17 auf. Die als Elektromotor ausgebildete Dreheinheit 16 bewirkt eine Drehbewegung der Spannvorrichtung 17 und dadurch auch des relativ zur Spannvorrichtung 17 ortsfest eingespannten Zahnrads 1. Die bereitgestellte Drehbewegung findet um die Längsachse der Spannvorrichtung 17, welche in der dargestellten Anordnungsweise der Hochachse entspricht, statt und wird gleichermaßen auf das Zahnrad 1 übertragen.
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An der Spannvorrichtung 17 ist vorliegend ein Drehgeber 13 angeordnet, wobei er die Spannvorrichtung 17 umlaufend umgibt. Der Drehgeber 13 dient der Ermittlung von Winkelmesswerten, welche der momentanen Winkelposition des Zahnrads 1 entsprechen. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der Drehgeber 13 als Inkrementalgeber ausgebildet. Die Ermittlung der Winkelmesswerte basiert daher auf der Auszählung von Impulsen, wobei die Anzahl von Impulsen bei einer vollständigen Umdrehung des Zahnrads 1 das Auflösungsvermögen des Drehgebers 13 und somit die erzielte Genauigkeit bestimmt.
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Die Ausgabe der Winkelmesswerte erfolgt in dem Ausführungsbeispiel in Form zweier um 90 Grad gegeneinander phasenverschobener Signale. Die Generierung zweier Ausgangssignale ermöglicht dabei eine Verdopplung der Impulszahl und somit ein verbessertes Auflösungsvermögen. Die somit erhaltenen Winkelmesswerte sind an die Auswertungseinheit 15 übertragbar bereitstellbar. Vorliegend wird hierzu die erste Datenverbindung 21 verwendet. Alternativ zu der hierbei vorliegenden drahtgebundenen Übertragung ist jedoch auch eine drahtlose Ausbildung der Datenverbindung möglich.
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Die Lichschranke 14 ist als Gabellichtschranke ausgeführt und weist einen Sender 18 sowie einen Empfänger 19 auf. Von dem Sender 18 ist ein Laserstrahl 20 emittierbar, welcher von dem Empfänger 19 empfangbar und in Messsignale umsetzbar ist. Der emittierte Laserstrahl 20 ist im Verlauf der Vermessung stets auf den als Teilkreisdurchmesser 24 vorliegenden Erfassungsdurchmesser 23 gerichtet.
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In 2 ist der Verlauf des Laserstrahls 20 zu einem Zeitpunkt dargestellt, bei welchem dieser durch einen Zahn des Zahnrads 1 unterbrochen wird. Nach der Derhung des Zahnrads 1 auf den Bereich einer Lücke wird der Laserstrahl 20 wiederum freigegeben, so dass der Laserstrahl 20 dann auf dem Empfänger 19 eintrifft. Der Wechsel von Freigabe zu Unterbrechung des Laserstrahls 20 bewirkt eine Messsignaländerung des binären Messsignals von High auf Low, während ein umgekehrter Wechsel eine Messsignaländerung von Low auf High herbeiführt.
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Die somit bestimmten Messsignale und insbesondere die Messsignaländerungen werden über eine zweite Datenverbindung 22 an die Auswertungseinheit 15 übermittelt. Die Auswertungseinheit 15 erhält somit sowohl die Winkelmesswerte des Drehgebers 13 als auch die Messsignaländerung und bestimmt daraus einen jeweiligen Auswertungswinkelmesswert. Dieser entspricht dem Winkelmesswert einer zugehörigen Messsignaländerung und somit dem Schnittpunkt des Teilkreisdurchmessers 24 und einer ansteigenden oder abfallenden Flanke 3; 4, an welcher der Übergang von Lücke 5 auf Zahn 2 und somit von Freigabe auf Unterbrechung sowie umgekehrt erfolgt. Durch Ermittlung der Abstände zwischen den Auswertungswinkelmesswerten sind die Zahndicken, die Lückenweiten und somit die Ist-Teilungsmaße und Ist-Summenteilungsmaße ermittelbar.
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Mittels der Auswertungseinheit 15 sind durch Ermittlung der Abstände zwischen den Auswertungswinkelmesswerten die Zahndicke 6, die Lückenweite 7 und somit die Ist-Teilungsmaße sowie die Ist-Summenteilungsmaße berechenbar und ausgebbar. Als Abstand ist dabei insbesondere eine Differenz zwischen den Auswertungswinkelmesswerten zu verstehen, welche auch als Winkel ausdrückbar ist.
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Gemäß einer erweiterten Ausführung der Auswertungseinheit 15 verfügt diese über einen Datenspeicher zur Hinterlegung eines Soll-Teilungsmaßes, eines Soll-Summenteilungsmaßes sowie einer Soll-Zahndicke. Anhand eines Vergleichs der aus den Auswertungswinkelmesswerten ermittelten Ist-Größen sind somit Abweichungen von den geforderten Normwerten feststellbar.
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Da die Vermessung im gewählten Ausführungsbeispiel auf dem Teilkreisdurchmesser 24 stattfindet, stimmen Soll-Zahndicke und Soll-Lückenweite überein. Die Ermittlung von Teilungsmaßabweichungen sowie Summenteilungsmaßabweichungen kann daher besonders einfach erfolgen.
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Darüberhinaus geben die Abweichungen der gemessenen Zahndicke 6 von der geforderten Soll-Zahndicke über den Bearbeitungszustand eines jeden Zahns 2 Aufschluss. Somit kann ohne eine zusätzliche Messung auf einfache Weise zwischen einem geschliffenen und einem ungeschliffenen Zahn 2 unterschieden werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zahnrad
- 2
- Zahn
- 3
- ansteigende Flanke
- 4
- abfallende Flanke
- 5
- Lücke
- 6
- Zahndicke
- 7
- Lückenweite
- 8
- Zahnkopf
- 9
- Kopfkreisdurchmesser
- 10
- Zahnfuß
- 11
- Fußkreisdurchmesser
- 12
- Verdreheinheit
- 13
- Drehgeber
- 14
- Lichtschranke
- 15
- Auswertungseinheit
- 16
- Drehantrieb
- 17
- Spannvorrichtung
- 18
- Sender
- 19
- Empfänger
- 20
- Laserstrahl
- 21
- Erste Datenverbindung
- 22
- Zweite Datenverbindung
- 23
- Erfassungsdurchmesser
- 24
- Teilkreisdurchmesser
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3244716 [0005]
- WO 2015/166035 A1 [0006]
- CN 104569493 A [0008]