-
Die Erfindung betrifft eine Fernsteuerungsanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Fernsteuerungsanordnung weist dabei eine Fernsteuerung insbesondere für Hub-, Arbeits- und Industriegeräte auf. Zudem weist die Fernsteuerungsanordnung eine Tragevorrichtung auf, mittels der die Fernsteuerung, insbesondere im Hüftbereich, an einer Bedienperson befestigt werden kann. Darüber hinaus ist an der Fernsteuerungsanordnung eine Verbindungsanordnung vorgesehen, mittels der die Fernsteuerung lösbar an der Tragevorrichtung festgelegt werden kann.
-
Fernsteuerungen sind seit Jahren im Einsatz und werden beispielsweise zur Fernsteuerung von Hubgeräten oder verfahrbaren Anlagen eingesetzt. Die Fernsteuerungen werden dabei entweder unmittelbar von den Händen des Benutzers gehalten oder sind Teil einer Fernsteuerungsanordnung, die zusätzlich eine Tragevorrichtung, wie beispielsweise einen Tragegurt vorsieht, an dem die jeweilige Fernsteuerung befestigt ist. Mit dessen Hilfe kann das Bediengerät vor dem Körper der Bedienperson gehalten werden, die dann die Hände zur Bedienung, beispielsweise von zwei Joysticks, frei hat.
-
Aus
EP 2 138 985 A2 ist ein Fernsteuerungssystem eines Arbeitsgerätes bekannt, bei dem eine Fernsteuerung in einer Bedienposition gehalten wird. Hierzu weist das Fernsteuerungssystem eine Halteplatte auf, die an Tragegurten gehalten ist. Während eines Arbeitseinsatzes wird die eigentliche Fernsteuerung an dieser Halteplatte befestigt, so dass sie selbsttätig auf Hüfthöhe des Bedieners gehalten ist.
-
Nachteilig an der bekannten Fernsteuerungsanordnung ist, dass diese den Bediener häufig behindert, wenn dieser andere Tätigkeiten ausführen muss. Beispielsweise wird dieser stark beeinträchtigt, wenn er sich mit angelegter Fernsteuerungsanordnung hinsetzen muss, um in einem Kraftfahrzeug platzzunehmen. In diesen Fällen wird er daher häufig gezwungen sein, die Fernsteuerungsanordnung zu entfernen um sie bei Wiederaufnahme einer Fernsteuerungstätigkeit wieder anzulegen. Hierdurch ist die Verwendung der Fernsteuerungsanordnung in vielen Fällen unkomfortabel und führt zu einem hohen Zeitverlust.
-
Die Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer gattungsgemäßen Fernsteuerungsanordnung die genannten Nachteile zu vermeiden und auch bei vielseitigen Tätigkeiten der Bedienperson ein komfortables Tragen derselben zu ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird durch eine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei weist die Tragevorrichtung eine Gürtelaufnahme auf, die die Festlegung der Tragevorrichtung an einem Gürtel der Bedienperson ermöglicht. Zudem ist die Fernsteuerung in einer Schließstellung der Verbindungsanordnung über eine Gelenkanordnung mit der Gürtelaufnahme verbunden, so dass die Fernsteuerung selbsttätig am Gürtel gehalten ist. Dabei weist die Gelenkanordnung wenigstens einen Freiheitsgrad auf, der auch in der Schließstellung eine Relativbewegung der Fernsteuerung gegenüber der Gürtelaufnahme ermöglicht. Auf diese Weise kann die Fernsteuerung gegenüber der Gürtelaufnahme beispielsweise zwischen einer Aktivstellung, in der die Fernsteuerung betätigt wird, und einer Passivstellung, in der die Fernsteuerung lediglich am Gürtel hängt verlagert werden.
-
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform die Gelenkanordnung wenigstens zwei Freiheitsgrade aufweist. Hierdurch kann die Fernsteuerung gegenüber der Gürtelaufnahme besonders vielseitig verlagert werden, um die Bedienperson in verschiedenen Körperpositionen nicht zu behindern. Hierdurch ist beispielsweise auch bei angelegter Fernsteuerungsanordnung eine sitzende Position der Bedienperson ohne Behinderung möglich, um beispielsweise in einem Kraftfahrzeug Platz nehmen zu können.
-
Dabei ist es günstig, wenn die Gelenkanordnung ein an der Tragevorrichtung ausgebildetes Filmscharnier aufweist. Das Filmscharnier kann dabei beispielsweise durch ein biegeweiches Textil- oder Kunststoffmaterial gebildet sein, das die Gürtelaufnahme mit einem anderen Teil der Tragevorrichtung verbindet, an dem die Fernsteuerung gehalten ist. Hierdurch kann die Fernsteuerung gegenüber der Gürtelaufnahme um das Filmscharnier herum verschwenkt werden.
-
Vorteilhafterweise weist die Gelenkanordnung ein an der Verbindungsanordnung ausbildbares Drehgelenk auf, wodurch die Fernsteuerung gegenüber der Tragevorrichtung verdreht werden kann, um in verschiedenen Körperhaltungen der Bedienperson ein komfortables Tragen zu ermöglichen.
-
Zudem ist es günstig, wenn das Drehgelenk dabei gleichzeitig durch eine Rastvorrichtung der Verbindungsanordnung gebildet ist. Hierdurch können Teile der Verbindungsanordnung sowohl für die Drehfunktion als auch für die Verbindung der Fernsteuerung mit der Tragevorrichtung verwendet werden, was sowohl den Platz- als auch den Kostenaufwand für beide Funktionen vermindert.
-
Vorteilhafterweise weist die Rastvorrichtung eine an der Fernsteuerung vorgesehene Schraube mit einem als Rastmittel dienenden Schraubenkopf auf. Zudem weist die Rastvorrichtung eine an der Tragevorrichtung vorgesehene Schraubenkopfaufnahme auf, die durch elastische Verriegelungsmittel teilweise verschließbar ist und dadurch als Gegenrastmittel dient. Hierdurch kann mit einfachen Mitteln eine Rastvorrichtung zur Verfügung gestellt werden, die gleichzeitig ein Drehgelenk bildet.
-
Ferner ist es günstig, wenn an der Schraubenkopfaufnahme wenigstens ein Betätigungselement vorgesehen ist, mittels dem die Verriegelungsmittel in eine Offenstellung verbringbar sind. Hierdurch kann die Rastvorrichtung in komfortabler Weise geöffnet werden, um die Fernsteuerung von der Tragevorrichtung abnehmen zu können.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind an der Tragevorrichtung Befestigungsmittel vorgesehen, an denen wenigstens eine Ersatzbatterie festlegbar ist. Auf diese Weise können auch die für die Fernsteuerung verwendbaren Ersatzbatterien komfortable an der Tragevorrichtung mitgeführt werden.
-
Ferner ist es günstig, wenn an der Fernsteuerung wenigstens ein Lagesensor vorgesehen ist, mittels dem in Abhängigkeit von einer aktuellen Ausrichtung der Fernsteuerung ein Steuerungssignal generiert werden kann, mittels dem die Fernsteuerung aus- und/oder eingeschaltet werden kann. Mittels eines solchen Lagesensors ist beispielsweise die Passivstellung der Fernsteuerung erkennbar, in der diese lediglich vom Gürtel herunterhängt ohne verwendet zu werden. Um hierbei eine unbeabsichtigte Betätigung zu vermeiden, die beispielsweise durch Anstoßen an einen Gegenstand ausgelöst werden könnte, gibt der Lagesensor ein entsprechendes Steuerungssignal an eine Steuerungselektronik der Fernsteuerung ab, durch das diese selbsttätig ausgeschaltet wird. Sobald die Bedienperson die Fernsteuerung wieder in die im Wesentlichen horizontale Aktivstellung verschwenkt, um diese wieder zu verwenden, generiert der Lagesensor dagegen ein Steuerungssignal, mittels dem die Fernsteuerung wieder selbsttätig eingeschaltet wird.
-
In den Figuren ist eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
-
Es zeigen:
-
1 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Fernsteuerungsanordnung im angelegten Zustand,
-
2 eine Ansicht der Fernsteuerungsanordnung nach 1 bei abgenommener Fernsteuerung und
-
3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Fernsteuerungsanordnung nach 1.
-
1 zeigt eine Fernsteuerungsanordnung 2, die am Gürtel 4 einer Bedienperson 6 mitgeführt und betätigt werden kann. Die Fernsteuerungsanordnung 2 weist dabei eine Fernsteuerung 8 auf, die zur Steuerung von Hub-, Arbeits- oder Industriegeräten verwendet werden kann.
-
Zudem weist die Fernsteuerungsanordnung 2 eine Tragevorrichtung 10 auf, die einerseits eine Gürtelaufnahme 12 vorsieht, durch die der Gürtel 4 hindurchgezogen werden kann, um die Tragevorrichtung 10 im Hüftbereich der Bedienperson 6 festzulegen. Andererseits ist die Fernsteuerung 8 über eine Verbindungsanordnung 14 an der Tragevorrichtung 10 gehalten, wobei die Verbindungsanordnung 14 in einer Schließstellung dargestellt ist, in der die Fernsteuerung 8 unverlierbar an der Tragevorrichtung 10 und über diese am Gürtel 4 befestigt ist.
-
Wie insbesondere aus 2 zu entnehmen ist, weist die Verbindungsanordnung 14 seitens der Fernsteuerung 8 ein Rastmittel 16 auf, das durch einen Schraubenkopf 18 einer an der Fernsteuerung 8 vorgesehenen Schraube 20 gebildet ist. Die Schraube 20 dient hierbei beispielhaft zusätzlich als Schließelement für einen Batteriefachdeckel 22 der Fernsteuerung 8.
-
Seitens der Tragevorrichtung 10 weist die Verbindungsanordnung 14 ein Gegenrastmittel 26 auf, das durch eine Schraubenkopfaufnahme 28 gebildet ist. Die Schraubenkopfaufnahme 28 weist dabei eine Eintrittsöffnung 30 auf, über die das Rastmittel 16 in die Schraubenkopfaufnahme 28 geschoben werden kann. Beim Einschieben des Rastmittels 16 werden dabei lippenförmige elastische Verriegelungsmittel 32 zur Seite verformt, die dann bei vollständiger Aufnahme des Rastmittels in der Schraubenkopfaufnahme 28 sich wieder in ihre Ausgangsstellung zurück verformen, in der sie die Eintrittsöffnung 30 zumindest teileweise verschließen.
-
Auf diese Weise wird die Schließstellung der Verbindungsanordnung 14 hergestellt, in der die Fernsteuerung 8 an der Tragevorrichtung 10 festgelegt. Die durch das Rastmittel 16 und das Gegenrastmittel 26 gebildete Rastvorrichtung bildet hierbei insbesondere durch die kreisrunde Ausbildung des Rastmittels 16 ein Drehgelenk, um das herum die Fernsteuerung 8 gegenüber der Tragevorrichtung 10 verschwenkt werden kann, wie durch Pfeil D in 1 angedeutet.
-
Um die Verbindungsanordnung 14 von der Schließstellung in eine Offenstellung verstellen zu können, die gemäß 2 das Abnehmen der Fernsteuerung 8 erlaubt, sind Betätigungselemente 34 vorgesehen. Diese sind derart mit den elastischen Verriegelungsmitteln 32 gekoppelt, dass diese bei Beaufschlagung der Betätigungselemente 34 mit einer äußeren Kraft F zur Seite gedrückt werden und dadurch die Eintrittsöffnung 30 frei geben. In der hierbei erzeugten Offenstellung kann dann das Rastmittel 16 aus der Schraubenkopfaufnahme 28 geschoben werden, um die Fernsteuerung 8 von der Tragevorrichtung 10 entfernen zu können.
-
Wie insbesondere aus 3 zu entnehmen ist, weist die Tragevorrichtung 10 einen Sollknickbereich 36 auf, der einen oberen Teil 38 der Tragevorrichtung 10, an dem die Gürtelaufnahme 12 vorgesehen ist, mit einem unteren Teil 40 der Tragevorrichtung 10 verbindet, an dem das Gegenrastmittel 26 gehalten ist. Der Sollknickbereich 36 kann dabei beispielsweise durch eine Art Filmscharnier 42 gebildet sein, das aus einem textilen Material oder einem biegeweichen Kunststoff hergestellt ist.
-
Beispielsweise ist es möglich, die Tragevorrichtung 10 im Wesentlichen aus einem durchgehenden bandförmigen Textil 44 herzustellen und dabei den oberen Teil 38 und den unteren Teil 40 mit einem biegesteifen Material zu verstärken, das sich jedoch nicht über den Sollknickbereich 36 erstreckt. Auf diese Weise kann das Filmscharnier 42 durch das Textil 44 selbst gebildet sein. Alternativ hierzu ist auch jede sonstige bekannte und geeignete Ausführungsformf eines Filmscharnieres 42 denkbar.
-
In jedem Fall fungiert der Sollknickbereich 36 hierbei als Scharniergelenk, um das herum der untere Teil 40 mit der daran befestigten Fernsteuerung 8 von einer dargestellten Passivstellung, in der die Fernsteuerung 8 an der Tragevorrichtung 10 herunterhängt, in eine durch strichpunktierte Linien dargestellte Aktivstellung verschwenkt werden kann, die der Bedienperson 6 trotz der Befestigung am Gürtel 4 eine Betätigung der Fernsteuerung 8 ermöglicht.
-
Das durch dieses Filmscharnier 42 gebildete Scharniergelenk und das durch die Verbindungsanordnung 14 gebildete Drehgelenk bilden dabei insgesamt eine Gelenkanordnung mit zwei Freiheitsgraden, über die die befestigte Fernsteuerung 8 mit der Gürtelaufnahme 12 verbunden ist. Auf diese Weise wird trotzt der Festlegung am Gürtel 4 eine besonders hohe Bewegungsfreiheit der Fernsteuerung 8 gewährleistet, die es der Bedienperson 6 insbesondere erlaubt, sich auch mit im Hüftbereich befestigter Fernsteuerung 8 hinzusetzen.
-
Wie ferner aus 3 zu entnehmen ist, kann an der Fernsteuerung 8 zudem ein Lagesensor 46 vorgesehen sein, mittels dem detektierbar ist, ob sich die Fernsteuerung 8 in der Passivstellung oder der Aktivstellung befindet. In Abhängigkeit der hierbei jeweils ermittelten Ausrichtung der Fernsteuerung 8 im Raum kann dieser Lagesensor 46 ein Steuerungssignal an eine Steuerungselektronik 48 abgeben, die dann die Fernsteuerung 8 ein- oder ausschaltet.
-
Ferner können an der Tragevorrichtung 10 beispielsweise am oberen Teil 38 Befestigungsmittel 50 vorgesehen sein, an denen Ersatzbatterien 52 für die Fernsteuerung 8 mitgeführt werden können. Darüber hinaus können an der Tragevorrichtung 10 zusätzliche Fixiermittel 54 vorgesehen sein, die die Befestigung an einem Tragegurt 56 ermöglichen, wie in 2 dargestellt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
