DE202013012381U1

DE202013012381U1 - Milde antibakterielle Reinigungszusammensetzungen

Info

Publication number: DE202013012381U1
Application number: DE202013012381.8U
Authority: DE
Original assignee: Unilever NV
Current assignee: Unilever Global IP Ltd
Priority date: 2012-11-29
Filing date: 2013-11-13
Publication date: 2016-08-03
Anticipated expiration: 2023-11-14
Also published as: JP6465807B2; MX2015006875A; WO2014082854A2; US9655866B2; ZA201503324B; EP2925282A2; CA2890579C; EP2925282B1; WO2014082854A3; MX351170B; CN104797234B; EA201500576A1; CN104797234A; US20150306044A1; BR112015012443A2; CA2890579A1; JP2016508961A

Abstract

Reinigungszusammensetzung, umfassend: (i) ein Nichtseifentensid, das ein Alkylglycinat, Alkylcarboxyglycinat, Sarcosinat, Glutamat oder eine Mischung davon ist; und (ii) ein oder mehrere antimikrobielle Mittel, wobei der pH der Zusammensetzung mindestens 8,5 ist und die Zein-Zahl der Zusammensetzung im Bereich von 10 bis 65 liegt und wobei der Seifengehalt der Zusammensetzung nicht größer als 5 Gew.-% ist.

Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft milde antibakterielle Reinigungszusammensetzungen, insbesondere Körperreinigungszusammensetzungen.
Hintergrund der Erfindung
Körperreinigungszusammensetzungen sind in einer großen Vielfalt an Produktformaten erhältlich, z. B. von Seifenstücken, flüssiger Seife, Duschgel-Zusammensetzungen und selbstschäumenden Zusammensetzungen bis Shampoos. Manchmal sind solche Reinigungszusammensetzungen auch in Reinigungstüchern enthalten.
Körperreinigungszusammensetzungen sind für bestimmte Zwecke formuliert, wie z. B. antibakterielle Wirkung und Peeling für milde und sanfte Reinigung.
Gewöhnlich ist der pH-Wert von milden Reinigungszusammensetzungen in der Nähe von oder weniger als 7. Selbst wenn der pH-Wert solcher Zusammensetzungen alkalisch ist, ist er gewöhnlich unter 8. Der Grund ist, dass im Allgemeinen stark alkalische Reinigungsmittel, wie z. B. herkömmliche Seifenstücke und seifenhaltige flüssige Reinigungsmittel, als stark angesehen werden. Auf der anderen Seite werden herkömmliche Reinigungszusammensetzungen auf Basis von SLES-CAPB mit einem pH von etwa 5 bis 7 im Allgemeinen als sanft und mild angesehen, und daher bilden diese Tenside die Basis vieler solcher Zusammensetzungen.
Es gibt einen wachsenden Bedarf an milden flüssigen Reinigungsformulierungen, die zusätzlich eine antibakterielle Wirkung aufweisen. Antibakterielle Reinigungsmittel sind bevorzugt, da sie Keime abtöten, und milde Körperreinigungsmittel sind bevorzugt, da ihre Verwendung zu minimaler Hautreizung und Trockenheit führt. Allerdings ist die Kombination von milden Reinigungsformulierungen und starker antibakterieller Wirkung schwer zu erreichen.
Während z. B. Seifen eine antibakterielle Wirkung bereitstellen, sind sie für die Haut nicht mild. Wenn sehr milde Nichtseifentenside verwendet werden, ist die antibakterielle Wirkung aufgrund der Notwendigkeit, sie für eine bessere Leistungsfähigkeit etwa um einen neutralen pH-Wert zu formulieren, stark beeinträchtigt.
Der Spagat zwischen der Bereitstellung von Milde und effektiver antibakterieller Wirksamkeit wird z. B. in der internationalen Veröffentlichung WO 92/18100 A1 erkannt. In dieser Veröffentlichung wird angegeben, dass eine verbesserte klinische Milde durch die Verwendung eines wasserlöslichen kationischen Polymers bereitgestellt wird. Kationisches Polymer wird anscheinend anstelle von zusätzlichem ethoxyliertem Tensid verwendet, da der prozentuale Anteil des milden ethoxylierten Tensids minimiert werden muss, um die antibakterielle Wirksamkeit nicht zu beeinträchtigen.
Es ist leicht ersichtlich, dass es ein technisches Problem ist, effektive antibakterielle Wirkung in Gegenwart von sehr milden Tensiden bereitzustellen.
WO 9532705 A1 (Unilever) offenbart milde antibakterielle Reinigungsmittel, aber ihr pH-Wert liegt im sauren Bereich.
WO 2011138179 A1 (Unilever) offenbart eine milde Reinigungszusammensetzung mit einem speziellen milden Tensidsystem mit guter Schaum- und Phasenstabilität. Das Tensidsystem umfasst Alkanoylglycinate und Amphoacetat-Tenside. Die Zusammensetzung beinhaltet auch Emollienzien für gute Schaumbildung und Milde. Der pH der Zusammensetzungen beträgt weniger als 8.
WO 2012/022614 A1 offenbart milde, isotrope, flüssige Zusammensetzungen mit speziellem Tensidsystem, welches Glycinate, amphotere Tenside und Alkylsulfate beinhaltet, und der pH der sich ergebenden Zusammensetzungen liegt in dem engen Bereich von 6,5 bis 7,5. Das assoziative Acrylatpolymer liefert unter anderem Milde.
Antibakterielle Körperreinigungszusammensetzungen (insbesondere Seifenstücke oder flüssige Reiniger auf Seifenbasis) enthalten gewöhnlich 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether (TRICLOSAN^®) oder Trichlorcarbanilid (TCC) oder p-Chlor-m-xylenol als antibakteriellen Wirkstoff. Üblicherweise ist der pH solcher Zusammensetzungen 9 bis 10. Obwohl es Körperreinigungszusammensetzungen gibt (größtenteils enthaltend synthetische Nichtseifentenside, wie vorher erläutert), die einen neutralen oder niedrigen pH aufweisen, wird aber im Allgemeinen nicht festgestellt, dass solche Zusammensetzungen gegen einige Bakterien, die besonders relevant für die Handhygiene sind, z. B. E. coli, wirksam sind.
WO 10046238 A1 (Unilever) offenbart Reinigungszusammensetzungen, die Thymol und Terpineol in ausgewählten Anteilen umfassen, um eine schnelle antimikrobielle Wirkung bereitzustellen.
WO 11120780 A1 (Unilever) offenbart supermilde Tensidsysteme, die in Kombination mit Haut- oder Haarpflegemittel(n) verwendet werden. Die offenbarten Tensidsysteme weisen eine Kombination von speziellen Alkanoylen oder Mischungen von Alkanoyltensiden mit spezifisch identifiziertem Fettacylisethionat-Produkt auf, um eine Synergie zu schaffen, die die Reizung verringert (wie durch Epikutantest gemessen).
WO 9721795 A1 (Unilever) offenbart eine Reinigungszusammensetzung mit pH < 6 oder pH > 8, die ethoxyliertes nichtionisches Tensid mit einem HLB von 10–14, einen linearen oder verzweigten C1-C5-Alkohol enthält. Die Verwendung von 1 bis 30 Gew.-% Alkohol verbessert die bioziden Eigenschaften stark.
US 6146622 A (Alcon Labs) offenbart die Verwendung von anionischen Tensiden auf Aminosäurebasis, um die antimikrobielle Wirksamkeit in topisch verabreichbaren pharmazeutischen Zusammensetzungen enthaltend mindestens einen Wirkstoff zu verbessern. Daher sind Reinigungszusammensetzungen, die antibakterielle Wirkung zeigen, die aber zugleich mild und sanft zur Haut sind, in der Regel schwer zu formulieren. Wir waren nun in der Lage, stark alkalische, aber dennoch sehr milde antibakterielle Reinigungszusammensetzungen zu formulieren.
Kein Versuch, der der Anmelderin bekannt ist, ist jemals unternommen worden, um eine Zusammensetzung bereitzustellen, die die angegebenen scheinbar entgegengesetzten Eigenschaften aufweist, da es inhärent gegen die Lehren des bekannten Stands der Technik im Hinblick auf die wahrgenommene negative Auswirkung auf die Milde steht. Auf der anderen Seite ist es gleichermaßen gegen die Vorschläge des bekannten Stands der Technik, ein antibakterielles Mittel in eine milde und schonende Körperreinigungszusammensetzung aufzunehmen, da der pH solcher Zusammensetzungen im Allgemeinen sauer ist.
Zusammenfassung der Erfindung
In einem ersten Aspekt wird hier eine Reinigungszusammensetzung offenbart, die umfasst:

(i) ein Nichtseifentensid, welches ein Alkylglycinat, Alkylcarboxyglycinat, Sarcosinat, Glutamat oder eine Mischung davon ist; und
(ii) ein oder mehrere antimikrobielle Mittel,

Diese und andere Aspekte, Merkmale und Vorteile werden für den Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet durch das Lesen der folgenden detaillierten Beschreibung und der beigefügten Ansprüche ersichtlich.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
In einem ersten Aspekt wird hier eine Reinigungszusammensetzung offenbart, die umfasst:

Das Nichtseifentensid:
Alle Reinigungszusammensetzungen enthalten üblicherweise ein oder mehrere Tenside. Die Tenside stellen die grundlegende Reinigungswirkung bereit. Einige Tenside werden in der Regel in Kombination miteinander verwendet, wodurch ein ”Tensidsystem” gebildet wird. Ein gut bekanntes Beispiel ist das von SLES und CAPB. SLES ist Natriumlaurylethoxysulfat, ein anionisches Tensid, und CAPB ist Cocoamidopropylbetain, ein Tensid vom Betaintyp.
Das Nichtseifentensid ist ein Alkylglycinat, Alkylcarboxyglycinat, Sarcosinat, Glutamat oder eine Mischung davon.
Die Alkylglycinate und die Alkylcarboxyglycinate (auch bekannt als Alkanoylglycinate werden im Allgemeinen in Form ihrer Salze eingesetzt. Bevorzugte Salze beinhalten Alkalimetallsalze, wie z. B. Kalium-/Natriumsalze, oder Alkanolaminosalze, wie z. B. Trialkanolaminsalze.
Wie in der Technik gut bekannt, ist Alkanoyl der systematische Name für die Gruppe:
die auch als eine Acylgruppe bekannt ist. Somit ist Alkanoylglycinat dasselbe wie Acylglycinat (oder Alkylcarboxyglycinat) und stellt z. B. ein Molekül dar, wo ein Salz der Acylgruppe, wie z. B.:
(worin R z. B. C₈-C₂₄, bevorzugt C₁₂-C₂₀ sein kann) kombiniert wird mit Glycin:
um das Alkanoylglycinat (ein Amid, wo die Alkanoylgruppe an Stickstoff unter Bildung von Amid bindet) zu bilden:
Die vorstehende Reaktion kann z. B. über eine Säurechlorid-Route durchgeführt werden, worin die Gruppe R im Acylchlorid verwendet wird, um die Gruppe R im fertigen Alkanoylglycinat zu definieren (z. B. Cocoylglycinat, wenn R in der Acylgruppe eine Cocoylgruppe ist).
Bevorzugte Zusammensetzungen enthalten 1 bis 20 Gew.-% des Alkylglycinats oder Alkylcarboxyglycinats. Die Gew.-% des Alkylglycinats oder Alkylcarboxyglycinats hängen stark vom Format der Reinigungszusammensetzung ab, z. B. ein dickes viskoses Produkt wie ein Shampoo wird mehr von dem Alkylglycinat- oder Alkylcarboxyglycinat-Tensid aufweisen. Auf der anderen Seite wird eine wässrige und verdünnte Zusammensetzung, wie z. B. eine selbstschäumende Zusammensetzung, die gewöhnlich in einem geeigneten Spender verpackt ist, der die Aufnahme von Luft ermöglicht, bevorzugt bis zu 8 Gew.-% des Alkylglycinats oder Alkylcarboxyglycinats enthalten.
Wenn das Alkylglycinat oder Alkylcarboxyglycinat in der Zusammensetzung vorhanden ist, dient es der primären Rolle der Reinigung.
Sarcosinate werden im Allgemeinen durch die Formel: R₁CON(CH₃)CH₂CO₂M, worin R1 im Bereich von C₈-C₂₀-Alkyl liegt und M ein solubilisierendes Kation ist, angegeben.
Die bevorzugten Glutamat-Tenside sind N-Acylglutamate.
Bevorzugte Zusammensetzungen enthalten 1 bis 20 Gew.-% der Sarcosinat- oder der Glutamat-Tenside.
Co-Tensid
Bevorzugte Zusammensetzungen enthalten auch 1 bis 15 Gew.-%, bevorzugter 2 bis 4 Gew.-% Salze von Amphoacetaten. Amphoacetate sind wünschenswerte Tenside, weil sie die Reinigung unterstützen und milder sind als anionische Tenside (sie sind z. B. amphoter), aber sie schäumen typischerweise nicht so gut wie die anionischen Tenside. Eine Kombination aus Amphoacetat und Alkanoylglycinat-Tensid schäumt besser als eine Kombination aus Amphoacetaten mit anderen Tensiden, wie z. B. Natriumlaurylethersulfat.
Der Seifen(Alkalimetallsalze von Carbonsäure)-Gehalt der Zusammensetzung ist nicht größer als 5 Gew.-%, bevorzugt weniger als 3 Gew.-% und am meisten bevorzugt weniger als 1 Gew.-%. Ohne sich an eine Theorie binden zu wollen, wird angenommen, dass die Anwesenheit von Seife die Klarheit der Zusammensetzungen beeinträchtigt, so dass es bevorzugt ist, den Seifengehalt bei einem Minimum zu halten. Ohne sich an eine Theorie binden zu wollen, wird angenommen, dass Seifen bei niedrigeren Temperaturen kristallisieren. Daher könnte ein größerer Gehalt an Seifen die Transparenz der sich ergebenden Zusammensetzungen nachteilig beeinflussen, insbesondere bei niedrigerer Temperatur. Ferner ist der Seifengehalt, der sicher in den offenbarten Zusammensetzungen enthalten sein kann, begrenzt, da auch angenommen wird, dass Seifen die Viskosität und das visuelle Aussehen der Zusammensetzungen beeinträchtigen. Wenn überhaupt Seife in den Zusammensetzungen enthalten ist, ersetzt es gewöhnlich teilweise die Glycinat-Tenside, so dass die Rohstoffkosten minimiert werden können. Eine weitere Annahme ist, dass Glycinat-Tenside etwas restliches Glycin enthalten, das bei niedrigerem pH kristallisiert, aber bei höherem pH solubilisiert. Außerdem implizieren klare (d. h. nicht trübe) Zusammensetzungen auch Mildheit.
Antibakterielle Wirksamkeit und antimikrobielles Mittel
Die Reinigungszusammensetzungen enthalten ein antimikrobielles Mittel, das bevorzugt ein antibakterielles Mittel ist. Das Mittel ist in erster Linie verantwortlich für die antibakterielle Wirkung. Geeignete antibakterielle Mittel beinhalten 2-Hydroxy-4,2',4'-trichlordiphenylether (DP300); 2,6-Dimethyl-4-hydroxychlorbenzol (PCMX); 3,4,4'-Trichlorcarbanilid (TCC); 3-Trifluormethyl-4,4'-dichlorcarbanilid (TFC); 2,2'-Dihydroxy-3,3',5,5',6,6'-hexachlorphenylmethan; 2,2'-Dihydroxy-3,3',5,5'-tetrachlordiphenylmethan; 2,2'-Dihydroxy-3,3'-dibrom-5,5'-dichlordiphenylmethan; 2-Hydroxy-4,4'-dichlordiphenylether; 2-Hydroxy-3,5',4-tribromdiphenlylether; und 1-Hydroxyl-4-methyl-6-(2,4,4-trimethylpentyl)-2(1H)-pyridinon (Octopirox), Thymol und Terpeniol. Besonders bevorzugte antibakterielle Mittel sind Thymol und Terpeniol, die optimal in Kombination verwendet werden. In bevorzugten Zusammensetzungen liegt der Gehalt an Thymol im Bereich von 0,05 bis 5 Gew.-%, bevorzugter 0,1 bis 1 Gew.-% und am meisten bevorzugt von 0,1 bis 0,4 Gew.-%. Oberhalb des bevorzugten Bereichs können die Zusammensetzungen starken Geruch aufweisen, was von einigen Verbrauchern vielleicht nicht bevorzugt wird. Es können aber geeignete starke Maskierungsmittel, wie z. B. Duftstoffe, verwendet werden, um den starken Geruch von Thymol oder Terpeniol zu maskieren. Als Alternative zu Thymol können Thymianöl oder Thymianextrakt ebenfalls hinzugefügt werden. Thymianöl oder Thymianextrakt wird aus der Thymianpflanze gewonnen. Thymianpflanze bezieht sich auf eine Pflanze, die zur Gattung Thymus gehört und Thymus vulgaris, Thymus zygis, Thymus satureoides, Thymus mastichina, Thymus broussonetti, Thymus maroccanus, Thymus pallidus, Thymus algeriensis, Thymus serpyllum, Thymus pulegoide und Thymus citriodorus beinhaltet, aber nicht darauf beschränkt ist.
Hauthygiene ist von hoher Priorität für die heutigen Verbraucher. Verbraucher auf der ganzen Welt verwenden verschiedene Arten von Hauthygienezusammensetzungen.
Die Haut enthält in der Regel mehrere verschiedene Mikroorganismen in Konzentrationen, die Millionen oder sogar Milliarden von koloniebildenden Einheiten (cfu) pro Quadratzentimeter (cm²) übersteigen. Viele dieser Mikroorganismen sind harmlos, es gibt aber auch verschiedene pathogene Arten oder Unterarten, die vorhanden sind, wie z. B. Escherichia coli, auch als E. coli bezeichnet, und Staphylococcus aureus, auch als S. aureus bezeichnet. Mehrere andere Bakterien können in der Hautflora gefunden werden, wie z. B. Staphylococcus epidermidis, auch als S. epidermidis bezeichnet, das im Allgemeinen nicht pathogen ist, von dem aber angenommen wird, dass es unangenehmen Körpergeruch verursacht. Deshalb bevorzugen heutige Verbraucher Reinigungsprodukte, insbesondere Hautreinigungsprodukte, die antimikrobielle Wirkung zur Verfügung stellen können.
Keimfreimachende und desinfizierende Seifenzusammensetzungen, die antimikrobielle Mittel auf Chlorbasis, wie Triclosan, umfassen, benötigen eine ziemlich lange Kontaktzeit, um antimikrobielle Wirkung bereitzustellen. In der Praxis verbringen Anwender, insbesondere Kinder, keine lange Zeit für die Reinigung, und im Ergebnis bietet die Reinigung mit solchen Zusammensetzungen keine ausreichende Prävention vor Oberflächen- oder topischer Infektion oder keinen angemessenen Schutz vor Krankheiten. Trotz der Reinigung der Hände ist es wahrscheinlich, dass der Anwender Haut mit relativ unzureichender Bakterienentfernung aufweist und eine Kontamination von weiteren belebten und/oder unbelebten Oberflächen verursachen kann, was zur Verbreitung von Krankheitserregern und daraus folgenden Krankheiten führen kann. Anwender im Allgemeinen und Kinder im besonderen, die kontaminierte Hände vor den Mahlzeiten mit langsam wirkenden antimikrobiellen Zusammensetzungen für relativ kurze Zeit waschen, setzen sich dem Risiko von Kontaktkrankheiten aus.
Die Wirksamkeit der antibakteriellen Wirkung von Hautreinigungsprodukten enthaltend bakteriostatische Mittel kann aber in einer Vielzahl von Wegen gemessen werden.
Die Wirksamkeit der antibakteriellen Wirkung von Hautreinigungsprodukten enthaltend bakteriostatische Mittel wird im Allgemeinen in zwei Arten von Untersuchungen gemessen. Die erste Art misst die Wirkung von antibakteriellen Mitteln, die auf der Haut abgeschieden sind, und spiegelt somit die substantiellen Auswirkungen wider. Die zweite Art misst die Fähigkeit der Formulierung, eine schnelle Abtötung (weniger als 1 Minute) von Bakterien zu bewirken, wie durch in-vitro Lösungstests bestimmt.
Die Kontaktzeit von Bakterien mit dem Reinigungsmittel in der in-vitro Kurzzeitabtötungs-Untersuchung spiegelt ein Stück weit kursorische Waschbedingungen wider. Tatsächlich kann eine oberflächliche Wäsche viel weniger als eine Minute dauern.
Da viele oder die meisten Menschen, die sich mit Seifenstücken waschen, das Stück vielleicht nicht länger als ein paar Sekunden verwenden (die durchschnittliche Waschzeit bei Kindern kann 10 Sekunden oder weniger betragen), wird ersichtlich, dass ein Bedarf besteht, eine antibakterieller Wirkung in einem kurzen Zeitraum (z. B. 60 Sekunden oder weniger, bevorzugt 30 Sekunden oder weniger) zur Verfügung zu stellen, und daher sind die Möglichkeiten zur Sicherstellung einer schnellen Abtötungswirkung für Bakterien recht entscheidend.
Daher bevorzugen Menschen Zusammensetzungen, die eine wirksamere antimikrobielle Wirkung in kurzer Zeit ergeben, bevorzugt weniger als 2 Minuten und in vielen Fällen weniger als eine Minute oder manchmal so wenig wie 15 Sekunden.
Bevorzugte antimikrobielle Zusammensetzungen enthalten 0,05 bis 5 Gew.-% Terpineol, bevorzugter 0,1 bis 1 Gew.-% und am meisten bevorzugt 0,4 bis 0,6 Gew.-% Terpineol. Die meisten der nützlichen schnell wirkenden antimikrobiellen Zusammensetzungen enthalten Terpineol mit mehr als 0,05 Gew.-%, aber weniger als 1 Gew.-%. Unterhalb des bevorzugten Bereichs war die Kinetik der Mikrobenabtötung niedriger. Oberhalb des bevorzugten Bereichs wurde festgestellt, dass die Zusammensetzungen einen starken Geruch aufweisen, was für einige Verbraucher vielleicht nicht bevorzugt ist. Terpineol ist bevorzugt ausgewählt aus alpha-Terpineol, beta-Terpineol, gamma-Terpineol oder Mischungen davon, wobei alpha-Terpineol besonders bevorzugt ist. Terpineol kann den antimikrobiellen Zusammensetzungen in gereinigter Form zugesetzt werden.
Als Alternative zu Terpeniol kann auch Kiefernöl, das Terpineol enthält, den milden Körperreinigungszusammensetzungen zugesetzt werden.
Der Grund für die Bevorzugung einer Kombination von Thymol und Terpeniol ist, dass Zusammensetzungen mit ausgewählten Anteilen an Thymol und Terpineol eine schnellere antimikrobielle Wirkung aufweisen.
Der pH-Wert
Der pH der Zusammensetzungen beträgt mindestens 8,5. Ferner ist der pH bevorzugt von 9,5 bis 11. Es wird angenommen, dass die antimikrobielle Wirkung bei einem pH unter 8,5 nicht schnell ist. Der pH der Zusammensetzungen wird bei einer Standardtemperatur von 25°C gemessen. Ein höherer pH ist aus zwei Blickwinkeln wichtig. In dem ersten Aspekt ermöglicht ein höherer pH die Formulierung von transparenten Zusammensetzungen. Dies wird hauptsächlich gesteuert durch die Umwandlung von freiem Glycin (wenn Glycinat oder Alkanoylglycinate vorhanden sind) oder Fettsäuren zu entsprechenden löslicheren Salzformen, die ansonsten bei niedrigerer Temperatur kristallisieren, was die Formulierung trübe aussehen lässt. Ohne sich an eine Theorie binden zu wollen, wird angenommen, dass bei einem höheren pH einige antibakterielle Mittel löslicher werden, was ihre Aktivität erhöht. Es wird angenommen, dass Thymol und Terpeniol für solche antibakterielle Mittel typisch sind.
Milde-Test für Zein-Zahl
Körperreinigungsprodukte werden häufig auf Basis ihres Mildheitgrades für die Haut des Benutzers vermarktet. Leider neigen viele Tenside im allgemeinen Gebrauch dazu, sich an Hautproteine zu binden, was zu Reizungen führen kann. Außerdem binden verschiedene Tenside an Hautproteine in unterschiedlichem Umfang. Reinigungsmittel, die keine restlichen Tenside auf der Haut hinterlassen, sind daher für die Verwendung wünschenswerter.
Der Zweck des Zein-Tests ist die Untersuchung des Reizungspotenzials (Stärke) einer Reinigungszusammensetzung, die typischerweise Tenside enthält. Zein ist ein gelbes Maisprotein, das Keratin ähnelt und in der Haut und dem Haar vorhanden ist. Zein wird denaturiert (solubilisiert) durch reizende Produkte (z. B. das Tensidprodukt verdünnt in einer bestimmten Menge Wasser). Je mehr Zein durch die Lösung gelöst wird, desto höher ist das vorhergesagte Reizungspotenzial. Umgekehrt verursachen milde Zusammensetzungen weniger Auflösung von Zein. Der Zein-Test liefert eine schnelle und bequeme Sichtung für das Irritationspotenzial, insbesondere für Zusammensetzungen, die oberflächenaktive Mittel enthalten. Die Zein-Zahl (auch als Zein-Wert bezeichnet) ist ein ganz guter Standardparameter, der in der Kosmetikindustrie verwendet wird.
Andere bevorzugte und optionale Bestandteile
Zusätzlich zu den offenbarten Bestandteilen enthalten die bevorzugten Zusammensetzungen einen oder mehrere der folgenden Bestandteile.
Andere Tenside
Weitere Tenside können für eine effektivere Reinigung erforderlich sein. Es handelt sich um Verbindungen, die hydrophobe und hydrophile Abschnitte aufweisen, welche eine Verringerung der Oberflächenspannung der wässrigen Lösungen, in denen sie gelöst sind, bewirken. Geeignete Tenside können anionische, nichtionische, amphotere und kationische Tenside und Mischungen davon beinhalten.
Anionische Tenside
Die Reinigungszusammensetzungen können ein oder mehrere anionische Nichtseifentenside enthalten. Anionische Nichtseifentenside können bevorzugt in Mengen von so wenig wie 1 oder 4, 8 oder 12 Gew.-% und in Mengen von so hoch wie 16, 20 oder 25 Gew.-% verwendet werden.
Bei dem anionischen Tensid kann es sich um aliphatische Sulfonate, wie z. B. ein primäres Alkan(z. B. C₈-C₂₂)-sulfonat, primäres Alkan(z. B. C₈-C₂₂)-disulfonat, C₈-C₂₂-Alkensulfonat, C₈-C₂₂-Hydroxyalkansulfonat oder Alkylglycerylethersulfonat (AGS); oder aromatische Sulfonate, wie z. B. Alkylbenzolsulfonat, handeln. Das anionische Tensid kann auch ein Alkylsulfat (z. B. C₁₂-C₁₈-Alkylsulfat) oder Alkylethersulfat (einschließlich Alkylglycerylethersulfaten) sein. Unter den Alkylethersulfaten sind diejenigen mit der Formel: RO(CH₂CH₂O)nSO₃M worin R ein Alkyl oder Alkenyl mit 8 bis 18 Kohlenstoffen, bevorzugt 12 bis 18 Kohlenstoffen, ist, n einen Mittelwert von größer als 1, bevorzugt größer als 3, aufweist; und M ein solubilisierendes Kation, wie z. B. Natrium, Kalium, Ammonium oder substituiertes Ammonium, ist. Ammonium- und Natriumlaurylethersulfate sind bevorzugt.
Bei dem anionischen Tensid kann es sich auch um Alkylsulfosuccinate (einschließlich Mono- und Dialkyl-, z. B. C₆-C₂₂,-sulfosuccinate); Alkyl- und Acyltaurate, Alkyl- und Acylsarcosinate, Sulfoacetate, C₆-C₂₂-Alkylphosphate und Phosphate, Alkylphosphatester und Alkoxylalkylphosphatester, Acyllactate, C₆-C₂₂-Monoalkylsuccinate und -maleate, Sulfoacetate, Alkylglucoside und Acylisethionate und dergleichen handeln.
Sulfosuccinate können Monoalkylsulfosuccinate mit der Formel:
R₄O₂CCH₂CH(SO₃M)CO₂M; und Amid-MEA-sulfosuccinate der Formel:
R₄CONHCH₂CH₂O₂CCH₂CH(SO₃M)CO₂M, worin R₄ im Bereich von C₈-C₂₂-Alkyl liegt und M ein solubilisierendes Kation ist, sein.
Taurate werden im Allgemeinen identifiziert durch die Formel:
R₂CONR₃CH₂CH₂SO₃M, worin R₂ im Bereich von C₈-C₂₀-Alkyl liegt, R₃ im Bereich von C₁-C₄-Alkyl liegt und M ein solubilisierendes Kation ist.
Die Reinigungszusammensetzung kann C₈-C₁₈-Acylisethionate enthalten. Diese Ester werden hergestellt durch Reaktion zwischen Alkalimetallisethionat mit gemischten aliphatischen Fettsäuren mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen und einer Iodzahl von weniger als 20. Mindestens 75% der gemischten Fettsäuren weisen 12 bis 18 Kohlenstoffatome auf und bis zu 25% weisen 6 bis 10 Kohlenstoffatome auf.
Ein oder mehrere amphotere Tenside können auch in der Zusammensetzung vorhanden sein. Amphotere Tenside werden bevorzugt in Mengen von so wenig wie 2, 4 oder 6 Gew.-% und in Mengen von so hoch wie 12, 16 oder 20 Gew.-% eingesetzt. Diese Tenside beinhalten mindestens eine Säuregruppe. Dies kann eine Carbonsäure- oder eine Sulfonsäuregruppe sein. Sie beinhalten quartären Stickstoff und sind daher quaternäre Amidosäuren. Sie sollten im Allgemeinen eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 7 bis 18 Kohlenstoffatomen umfassen.
Geeignete amphotere Tenside schließen einfache Betaine und Sulfobetain ein.
Ein oder mehrere nichtionische Tenside können auch in der Reinigungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Nichtionische Tenside werden abhängig vom Typ der Reinigungszusammensetzung bevorzugt in Mengen von so wenig wie 0,5, 1, 1,5 oder 2 Gew.-% und in Mengen von so hoch wie 6, 8, 10 oder 12 Gew.-% verwendet. Die nichtionischen Tenside, die verwendet werden können, beinhalten insbesondere die Reaktionsprodukte von Verbindungen mit einer hydrophoben Gruppe und einem reaktiven Wasserstoffatom, z. B. aliphatischen Alkoholen, Säuren, Amiden oder Alkylphenolen, mit Alkylenoxiden, insbesondere Ethylenoxid entweder allein oder mit Propylenoxid. Spezielle nichtionische Detergenzverbindungen sind Alkyl(C₆-C₂₂)-phenole-Ethylenoxid-Kondensate, die Kondensationsprodukte von aliphatischen (C₈-C₁₈) primären oder sekundären linearen oder verzweigten Alkoholen mit Ethylenoxid und Produkte, die durch Kondensation von Ethylenoxid mit den Reaktionsprodukten von Propylenoxid und Ethylendiamin hergestellt werden. Andere sogenannte nichtionische Detergenzverbindungen beinhalten langkettige tertiäre Aminoxide, langkettige tertiäre Phosphinoxide und Dialkylsulfoxide und dergleichen.
Bevorzugte nichtionische Tenside beinhalten Fettsäure-/Alkoholethoxylate und Zuckeramid.
Polyol
Bevorzugte Reinigungszusammensetzungen enthalten auch 3 bis 40 Gew.-% Polyol. Bevorzugtere Zusammensetzungen können 8 bis 40 Gew.-% Polyole enthalten und noch bevorzugtere Zusammensetzungen enthalten 25 bis 35 Gew.-% Polyol.
Bevorzugte Polyole beinhalten Maltit, Sorbit, Ethylenglycol, Poly(ethylenglycol), Propylenglycol, Glycerin und höhere alkoxylierte Derivate von mehrwertigen Alkoholen, wie Propylenglycol, können als Verdünnungsmittel dienen. Andere mehrwertige Alkohole, wie z. B. Glycerin, können auch als Feuchthaltemittel und Feuchtigkeitsspender dienen. Eine Mischung von Polyolen wird gewöhnlich verwendet. Besonders bevorzugt ist eine Mischung aus PEG, Propylenglycol und Sorbit.
Wasser
Einige Formate können Wasser enthalten. Die Wassermenge wird in Abhängigkeit von der Art der Zusammensetzung variieren. Einige Zusammensetzungen können auch wasserfrei sein. Weiterhin können bevorzugte Zusammensetzungen 0 bis 15 Gew.-% optionaler Bestandteile enthalten, wie z. B. Duftstoffe; Sequestriermittel, wie z. B. Tetranatriumethylendiamintetraacetat (EDTA), EHDP oder Mischungen in einer Menge von 0,01 bis 1%, bevorzugt 0,01 bis 0,05%; und lösliche farbgebende Mittel und dergleichen; die alle nützlich sind zur Verbesserung des Aussehens oder der kosmetischen Eigenschaften des Produkts.
Die Zusammensetzungen können ferner bekannte antimikrobielle Mittel, wie z. B. 2-Hydroxy-4,2',4'-trichlordiphenylether (DP300); Konservierungsmittel, wie z. B. Dimethyloldimethylhydantoin (Glydant XL1000), Parabene, Sorbinsäure und dergleichen umfassen.
Die Zusammensetzungen können auch Kokosacylmono- oder -diethanolamide als Schaumverstärker umfassen und stark ionisierende Salze, wie z. B. Natriumchlorid und Natriumsulfat, können auch mit Vorteil verwendet werden. Stark ionisierende Salze, die auch als Elektrolyte bekannt sind, sind bevorzugt mit weniger als 3, 2 oder 1 Gew.-% vorhanden.
Antioxidantien, wie z. B. butyliertes Hydroxytoluol (BHT) und dergleichen, können, falls zweckmäßig, verwendet werden, vorteilhafterweise in Mengen von etwa 0,01 Gew.-% oder mehr.
Wasserlösliche/dispergierbare Polymere
Das bevorzugte wasserlösliche oder in Wasser dispergierbare Polymer kann ein kationisches, anionisches, amphoteres oder nichtionisches Polymer mit einem Molekulargewicht von mehr als 100.000 Dalton sein. Diese Polymere sind dafür bekannt, das sensorische Hautgefühl bei und nach Gebrauch zu verbessern, die Schaumcremigkeit und Schaumstabilität zu verbessern und die Viskosität von flüssigen Reinigungsmittelzusammensetzungen zu erhöhen. Beispiele für wasserlösliche oder in Wasser dispergierbare Polymere beinhalten die Kohlenhydratgummen, wie z. B. Cellulosegummi, mikrokristalline Cellulose, Cellulosegel, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose, Hydroxymethyl- oder Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Ethylcellulose, Guargummi, Karayagummi, Tragantgummi, Gummi arabicum, Akaziengummi, Agar, Xanthangummi und Mischungen davon; modifizierte und nicht modifizierte Stärkekörnchen mit einer Gelatinisierungstemperatur zwischen 30 und 85°C und vorgelierte kaltwasserlösliche Stärke; Polyacrylate; alkalilösliches Emulsionspolymer, wie z. B. ACULYN^® 28, ACULYN^® 22 oder CARBOPOL^® Aqua SF1; kationisches Polymer, wie z. B. modifizierte Polysaccharide einschließlich kationischem Guar, erhältlich von Rhone Poulenc unter dem Handelsnamen JAGUAR^® C13S, JAGUAR^® C14S, JAGUAR^® C17 oder JAGUAR^® C16; kationisch modifizierte Cellulose, wie z. B. UCARE^® Polymer JR 30 oder JR 40 von Amerchol; N-HANCE^® 3000, N-HANCE^® 3196, N-HANCE^® GPX 215 oder N-HANCE^® GPX 196 von Hercules; synthetisches kationisches Polymer, wie z. B. MERQUAT^® 100, MERQUAT^® 280, MERQUAT^® 281 und MERQUAT^® 550 von Nalco; kationische Stärken, z. B. STALOK^® 100, 200, 300 und 400, hergestellt von Staley Inc.; kationische Galactomannane auf Basis von Guargummi der Serie GALACTASOL^® 800 von Henkel, Inc.; QUADROSOFT^® Um-200; und POLYQUATERNIUM^®-24.
Gelbildende Polymere, wie z. B. modifizierte oder nicht modifizierte Stärkekörnchen, Xanthangummi, CARBOPOL^®-Typenreihe, alkalilösliche Emulsionspolymere und kationisches Guargummi, wie z. B. JAGUAR^® C13S, und kationisch modifizierte Cellulose, wie z. B. UCARE^® Polymer JR 30 oder JR 40, sind besonders bevorzugt für diese Erfindung.
Optionale Wirksubstanzen
Vorteilhafterweise können Wirksubstanzen, die von den Emollienzien wie vorstehend definiert verschieden sind, in einer sicheren und wirksamen Menge während der Formulierung zur Reinigungszusammensetzung gegeben werden, um die Haut während der Verwendung des Produktes zu behandeln, mit der Maßgabe, dass sie nicht Löslichkeitsgrenzen überschreiten. Geeignete Wirksubstanzen beinhalten solche, die in der wässrigen Phase löslich sind. Geeignete Wirksubstanzen können vorteilhaft ausgewählt werden aus Vitaminen, Anti-Akne-Wirksubstanzen; Anti-Falten-, Anti-Hautatrophie- und Hautreparatur-Wirksubstanzen; Hautbarrierereparatur-Wirksubstanzen; nichtsteroidalen kosmetischen Beruhigungs-Wirksubstanzen; Hautaufhellungs-Wirksubstanzen; Sonnenschutzwirksubstanzen; Sebumstimulatoren; Sebuminhibitoren; Antioxidantien; Proteaseinhibitoren; Hautstraffungsmitteln; abschilfenden Enzymverbesserern; Antiglykierungsmitteln; topischen Anästhetika und dergleichen.
Produktformat und Verpackung
Die offenbarte Reinigungszusammensetzung kann in jedem Format von Reinigungszusammensetzungen vorliegen. Bevorzugte Formate beinhalten Cremes, Lotion, Gel oder Stückzusammensetzungen, die für die topische Anwendung auf der Haut gedacht sind. Spezifische bekannte Produktformate beinhalten Körperwaschflüssigkeiten, flüssige Reinigungsmittel für die Handwäsche, Shampoo, Duschgele, Körperreinigungsstücke und wässrige selbstschäumende Körperreinigungszusammensetzungen. Eine geeignete Verpackung kann gewählt werden, um die Produkte zu verpacken. Besonders bevorzugte Produktformate beinhalten Körperwaschflüssigkeiten und selbstschäumende Körperreinigungszusammensetzungen.
Selbstschäumende Zusammensetzungen werden allmählich populär, weil die Produkte sehr nachhaltig sind. Ein Benutzer benötigt viel weniger Wasser, um seine Hände zu spülen, im Vergleich zu der Menge an Wasser, die er brauchen würde, um Schaum von einem Stück oder einer Seife oder einer flüssigen Seife abzuspülen. Daher wird dieses Format als sehr nachhaltiges Format angesehen. Solche Zusammensetzungen werden in Spezialverpackungen verpackt, die es ermöglichen, dass Luft in das Produkt eingeschleppt wird (oder das Produkt belüftet wird), wenn es für den Gebrauch verteilt wird. Solche Verpackungen sind auf den Märkten in weitem Umfang erhältlich.
Andere Aspekte:
Gemäß einem zweiten Aspekt wird ein Verfahren zur Reinigung des menschlichen Körpers offenbart, das folgende Schritte umfasst:

(i) Inkontaktbringen des Körpers oder eines Teils davon mit einer Zusammensetzung des ersten Aspekts;
(ii) Reiben der Zusammensetzung auf dem Körper oder dem Teil davon, um Schaum zu erzeugen; und
(iii) Abspülen der Zusammensetzung.

Gemäß einem dritten Aspekt wird die Verwendung der Zusammensetzung des ersten Aspekts zur Bereitstellung einer milden Reinigung mit antibakterieller Wirkung offenbart.
In einem vierten Aspekt wird ein Verfahren zur Bereitstellung einer milden Reinigung mit antibakterieller Wirkung umfassend den Schritt der Verwendung einer Zusammensetzung des ersten Aspekts offenbart.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf nicht beschränkende Beispiele erläutert.
Beispiele
Beispiel 1 – antibakterielle Wirkung einer bevorzugten Reinigungszusammensetzung

Zwei bevorzugte schäumende Reinigungszusammensetzungen für die Handwäsche wurden zur Prüfung hergestellt. Einzelheiten zur Zusammensetzung sind in Tabelle 1. Tabelle 1

	Zusammensetzung 1	Zusammensetzung 2
Bestandteile	Gew.-%	Gew.-%
Kaliumcocoylglycinat [30%]	15,0	15,0
Natriumlauroamphoacetat [30%]	4,0	4,0
Propylenglycol	1,5	1,5
Glycerin	4,0	4,0
Kaliumhydroxid	0,1	0,1
Terpineol	0,4	0,1
Thymol	0,1	0,2
Water	Rest auf 100%	Rest auf 100%

Die grundlegende bakterizide Wirkung der Zusammensetzung wurde durch die Normmethode EN 1040 bestimmt. Sie beschreibt einen suspensionsbasierten, quantitativen, mikrobiologischen Labortest zur Bestimmung der Fähigkeit eines Produkts, eine Reduktion der Anzahl von lebensfähigen Bakterienzellen von relevanten Mikroorganismen unter Bedingungen, die durch die Norm definiert sind, zu bewirken. Eine Testsuspension von Bakterienzellen wird zu einer vorbereiteten Probe der Testsubstanz hinzugefügt, die mit sterilem entionisiertem Wasser verdünnt ist. Bei der spezifizierten Kontaktzeit wird eine Aliquote entnommen und die bakterizide und/oder bakteriostatische Aktivität sofort durch Verdünnung oder Filtrationsneutralisation unterdrückt. Die Anzahl der überlebenden Bakterien in jeder Probe wird durch herkömmliche Techniken zur Plattierung von Kulturen bestimmt, und die Reduktion in der Keimzahl wird berechnet.
Eine kurze Beschreibung des Verfahrens ist wie folgt:
Etwa 10 Bakterienzellen (E. coli ATCC 10536) wurden in ein Teströhrchen gegeben und in Kontakt mit 50% verdünnter Zusammensetzung von Beispiel 1 (und den anderen Vergleichszusammensetzungen) für eine Dauer von 15 Sekunden gebracht. Die Bakterien wurden nach dem Kontakt von 15 Sekunden entnommen und die lebensfähigen Zellen wurden durch serielle Verdünnung und Ausplattieren auf Agarplatten gezählt. Die Daten werden in log (lebensfähige E. coli) präsentiert, was log₁₀ der Anzahl von lebensfähigem E. coli ist, die nach 15 Sekunden Kontakt verbleibt. Wenn also 10⁴ Bakterien verblieben, ist log (lebensfähige E. coli) 4.
Zein-Zahl – Verfahren
Das Verfahren, dem hier gefolgt wird, basiert auf demjenigen, das in E. Gotte, Skin Combatibility of Tensides Measured by Their Capacity for Dissolving Zein Protein, Proc. IV International Congress of Surface Active Substances, Brüssel, 1964, S. 83–90, beschrieben wird.

Dieses Verfahren beinhaltet die Messung der Löslichkeit von Zein (Maisprotein) in Reinigungszusammensetzungen wie folgt:
5% Zein-Pulver wurden in 1% Lösung des Produkts bei 35°C für eine Stunde gerührt. Das Gemisch wurde bei 3000 U/min für 10 Minuten zentrifugiert. Die Lösung wurde filtriert, um jegliches ungelöste Zein-Pulver zu entfernen. Die Menge an solubilisiertem Zein wurde durch Messung des Stickstoffgehalts des Filtrats durch die Kjeldahl-Mikromethode bestimmt. Diese Abschätzung wird dann umgewandelt, um Milligramm Stickstoff bestimmt pro Gramm des Produktes zu berechnen. Dies wird als die Zein-Zahl bezeichnet und gibt die Menge an Zein an, die durch die Tenside in der Reinigungszusammensetzung pro Gramm des Produkts gelöst wird. Tabelle 2

geprüfte Zusammensetzung	pH	Log-Reduktion von lebensfähigen Bakterien nach			Zein-Zahl
geprüfte Zusammensetzung	pH	10 Sekunden	30 Sekunden	60 Sekunden
Zusammensetzung 1	9,5	4,5	6,9	7,6	22
Zusammensetzung 2	9,5	2,8	3,8	5,1	22
Vergleichsbeispiel 1	9,5	2,7	3,4	4,4	20
Vergleichsbeispiel 2	9,0	2,8	2,5	2,8	20
Marktprodukt 1	10	1,2	3,8	-	390
Marktprodukt 2	10	0,8	4,6	6,2	430

Anmerkung:
Das Vergleichsbeispiel 1 enthielt kein antibakterielles Mittel; Rest der Zusammensetzung gleich wie Zusammensetzung 1.
Das Vergleichsbeispiel 2 enthielt kein antibakterielles Mittel; Rest der Zusammensetzung gleich wie Zusammensetzung 1, aber der pH wurde durch Verringerung von Alkali auf 9 eingestellt
Marktprodukt 1 war ein kommerzielles antibakterielles Seifenstück enthaltend Trichlorcarbanilid und PCMX
Marktprodukt 2 war ein kommerzielles antibakterielles Seifenstück enthaltend Trichlorcarbanilid.
Die Daten in Tabelle 2 zeigt deutlich, dass die bevorzugte Zusammensetzung 1 hohe antibakterielle Aktivität selbst nach dem sehr kurzen Zeitraum von 10 Sekunden zeigt, und diese Aktivität erhöht sich weiter stark. Der Zein-Wert ist aber sehr niedrig, was auf die Milde des Produkts hinweist. Zusammensetzung 2 zeigte, obwohl sie deutlich weniger antibakterielle Mittel aufwies, eine hohe anfängliche antibakterielle Wirkung, die auch 60 Sekunden aufrechterhalten wurde.
Die Vergleichsprodukte (Vergleichsbeispiel 1/Vergleichsbeispiel 2) zeigen gute anfängliche antibakterielle Aktivität, aber die Aktivität verringert sich am Ende der 60 Sekunden.
Die Vergleichsprodukte (Vergleichsbeispiel 1/Vergleichsbeispiel 2) zeigen gute anfängliche antibakterielle Aktivität, aber die Aktivität verringert sich am Ende der 60 Sekunden.
Das Marktprodukt 1 und das Marktprodukt 2 zum Vergleich fallen unter zwei Blickwinkeln durch. Zunächst lieferten die Seifenstücke trotz der Anwesenheit von bekannten antibakteriellen Mitteln keine nennenswerte log-Reduktion. Ferner zeigten die Seifenstücke sehr hohe Zein-Zahlen, was aber erwartet wurde und auf die Tatsache hindeutet, dass die Zusammensetzungen nicht mild für die Haut sind.
Während diese Erfindung in Bezug auf bestimmte Ausführungsformen davon beschrieben wurde, ist ersichtlich, dass zahlreiche andere Formen und Modifikationen der Erfindung für den Fachmann auf dem Gebiet naheliegend sind. Die beigefügten Ansprüche und diese Erfindung sollten allgemein so ausgelegt werden, dass sie alle solche naheliegenden Formen und Modifikationen abdecken, die im Geist und Umfang der vorliegenden Erfindung liegen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

WO 92/18100 A1 [0007]
WO 9532705 A1 [0009]
WO 2011138179 A1 [0010]
WO 2012/022614 A1 [0011]
WO 10046238 A1 [0013]
WO 11120780 A1 [0014]
WO 9721795 A1 [0015]
US 6146622 A [0016]

Zitierte Nicht-Patentliteratur

Normmethode EN 1040 [0076]
E. Gotte, Skin Combatibility of Tensides Measured by Their Capacity for Dissolving Zein Protein, Proc. IV International Congress of Surface Active Substances, Brüssel, 1964, S. 83–90 [0078]

Claims

Reinigungszusammensetzung, umfassend: (i) ein Nichtseifentensid, das ein Alkylglycinat, Alkylcarboxyglycinat, Sarcosinat, Glutamat oder eine Mischung davon ist; und (ii) ein oder mehrere antimikrobielle Mittel, wobei der pH der Zusammensetzung mindestens 8,5 ist und die Zein-Zahl der Zusammensetzung im Bereich von 10 bis 65 liegt und wobei der Seifengehalt der Zusammensetzung nicht größer als 5 Gew.-% ist.
Reinigungszusammensetzung wie in Anspruch 1 beansprucht, wobei die Zusammensetzung ein Amphoacetat-Cotensid umfasst.
Reinigungszusammensetzung wie in irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche beansprucht, wobei das antimikrobielle Mittel Thymol oder Terpineol oder eine Mischung davon ist.
Reinigungszusammensetzung wie in irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche beansprucht, wobei die Zusammensetzung 1 bis 20 Gew.-% Alkylglycinat oder Alkylcarboxyglycinat umfasst.
Reinigungszusammensetzung wie in irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4 beansprucht, wobei die Zusammensetzung 0,1 bis 10 Gew.-% Amphoacetat-Cotensid umfasst.
Zusammensetzung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend ein Emolliens.
Zusammensetzung wie in Anspruch 6 beansprucht, wobei das Emolliens ausgewählt ist aus Glycerin, Alkylenglycol oder einer Mischung davon.