DE202013003736U1

DE202013003736U1 - Handauflage-Sensor für Bedienelement

Info

Publication number: DE202013003736U1
Application number: DE202013003736.9U
Authority: DE
Original assignee: Jungheinrich AG
Current assignee: Jungheinrich AG
Priority date: 2013-04-19
Filing date: 2013-04-19
Publication date: 2014-07-22
Anticipated expiration: 2023-04-20

Abstract

Flurförderzeug, umfassend – einen Fahrersitz (18), – einen Anwesenheitssensor zum Erfassen der Anwesenheit einer Bedienperson auf dem Fahrersitz (18), – ein Bedienelement (24) zum Betätigen von Arbeitsfunktionen des Flurförderzeugs (10), wobei das Bedienelement (24) von einer Hand einer auf dem Fahrersitz (18) sitzenden Bedienperson in einer Normalbedienposition der Hand betätigbar ist, wobei der Anwesenheitssensor und das Bedienelement (24) mit einer Steuereinrichtung zum Steuern der Arbeitsfunktionen des Flurförderzeugs (10) signalübertragend in Verbindung stehen, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, das Ausführen der Arbeitsfunktionen zu unterbinden, wenn der Anwesenheitssensor kein die Anwesenheit einer Bedienperson auf dem Fahrersitz (18) indizierendes Signal an die Steuereinrichtung ausgibt, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich wenigstens ein Sicherheitssensor (26) zur Überwachung der Normalbedienposition der Hand einer Bedienperson vorhanden ist und mit der Steuereinrichtung signalübertragend in Verbindung steht und dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, das Ausführen der Arbeitsfunktionen zu unterbinden, wenn der Sicherheitssensor (26) kein das Vorhandensein der Hand einer Bedienperson in Normalbedienposition indizierendes Signal an die Steuereinrichtung ausgibt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, umfassend einen Fahrersitz, einen Anwesenheitssensor zum Erfassen der Anwesenheit einer Bedienperson auf dem Fahrersitz, ein Bedienelement zum Betätigen von Arbeitsfunktionen des Flurförderzeugs, wobei das Bedienelement von einer Hand einer auf dem Fahrersitz sitzenden Bedienperson in einer Normalbedienposition der Hand betätigbar ist, wobei der Anwesenheitssensor und das Bedienelement mit einer Steuereinrichtung zum Steuern der Arbeitsfunktionen des Flurförderzeugs signalübertragend in Verbindung stehen, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, das Ausführen der Arbeitsfunktionen zu unterbinden, wenn der Anwesenheitssensor kein die Anwesenheit einer Bedienperson auf dem Fahrersitz indizierendes Signal an die Steuereinrichtung ausgibt.
Der Betrieb von mobilen Arbeitsmaschinen, wie Flurförderzeugen erfordert das Einhalten strenger Sicherheitsanforderungen. Eine solche Sicherheitsanforderung sieht vor, dass bei Flurförderzeugen das Ausführen von Arbeitsfunktionen, wie z. B. das Neigen des Hubgerüstes oder das Bewegen des Gabelträgers durch Betätigen des betreffenden Bedienelements nicht möglich sein darf, wenn sich die Bedienperson bzw. der Fahrer des Flurförderzeugs nicht in der normalen Arbeitsposition befindet. Diese Sicherheitsanforderung soll das Risiko eines unbeabsichtigten Ausführens der Arbeitsfunktionen des Flurförderzeugs verringern.
Es ist bekannt, die normale Arbeitsposition dadurch zu überwachen, dass ein dem Fahrersitz zugeordneter Anwesenheitssensor erfasst, ob sich eine Bedienperson auf dem Fahrersitz befindet. Auf diese Weise kann jedoch nicht zwischen einem gewollten und einem ungewollten Betätigen des Bedienelements unterschieden werden, so dass ein nicht vernachlässigbares Restrisiko eines unbeabsichtigten Ausführens der Arbeitsfunktionen des Flurförderzeugs verbleibt.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das Sicherheitsrisiko beim Arbeiten mit Flurförderzeugen zu verringern.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem dadurch gelöst, dass zusätzlich wenigstens ein Sicherheitssensor zur Überwachung der Normalbedienposition der Hand einer Bedienperson vorhanden ist und mit der Steuereinrichtung signalübertragend in Verbindung steht und die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, das Ausführen der Arbeitsfunktionen zu unterbinden, wenn der Sicherheitssensor kein das Vorhandensein der Hand einer Bedienperson in Normalbedienposition indizierendes Signal an die Steuereinrichtung ausgibt.
Die normale Arbeitsposition liegt im Kontext der Erfindung nur dann vor, wenn die Bedienperson auf dem Fahrersitz sitzt und mit einer Hand das Bedienelement berührt, wobei der betreffende Arm auf einer Armlehne des Fahrersitzes aufliegen kann. Eine normale Arbeitsposition liegt hingegen insbesondere nicht vor, wenn die Hand nicht ordnungsgemäß, d. h. nicht in einer Normalbedienposition auf dem Bedienelement aufliegt. Diese Definition der normalen Arbeitsposition beruht auf der Annahme, dass die Bedienperson nur in dieser normalen Arbeitsposition die Arbeitsfunktionen des Flurförderzeugs bewusst und gewollt ausführt.
Der Anwesenheitssensor und der wenigstens eine Sicherheitssensor erfassen somit unabhängig voneinander jeweils eine der beiden Bedingungen einer normalen Bedienposition. Der Anwesenheitssensor überprüft die Bedingung, dass sich die Bedienperson auf dem Fahrersitz befindet, wobei der wenigstens eine Sicherheitssensor die Bedingung überwacht, dass eine Hand der Bedienperson in Normalbedienposition auf dem Bedienelement vorhanden ist. Nur wenn die entsprechenden Signale an die Steuereinrichtung übertragen und beide Bedingungen erfüllt sind, wird auf eine normale Arbeitsposition der Bedienperson geschlossen und werden die Arbeitsfunktionen des Flurförderzeugs durch die Steuereinrichtung freigegeben.
Es ist bevorzugt, dass der wenigstens eine Sicherheitssensor an der Oberfläche oder im Inneren des Bedienelements angeordnet ist. Die optimale Position eines Sicherheitssensors hängt dabei auch von dem gewählten Sensortyp ab.
Zum Überwachen der Normalbedienposition der Hand einer Bedienperson kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass mehrere Sicherheitssensoren über das Bedienelement verteilt angeordnet sind. Die mehreren Sicherheitssensoren können dabei in solchen Bereichen angeordnet sein, welche von der Hand einer Bedienperson in Normalbedienposition abgedeckt werden. Auf diese Weise kann zuverlässiger als mit einem einzelnen Sicherheitssensor bestimmt werden, ob sich die Hand einer Bedienperson ordnungsgemäß am Bedienelement befindet. So kann etwa ein einzelner optischer Sicherheitssensor auch versehentlich ausgelöst werden. Je mehr Sicherheitssensoren eingesetzt werden, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle Sicherheitssensoren gleichzeitig ungewollt ausgelöst werden.
Es ist weiter bevorzugt, dass alternativ oder zusätzlich zu dem wenigstens einen Sicherheitssensor wenigstens ein Sicherheitssensor an der Oberfläche oder im Inneren einer dem Bedienelement zugeordneten Armlehne angeordnet ist. Auch hierdurch lässt sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Normalbedienposition der Hand einer Bedienperson anhand des Vorhandenseins des entsprechenden Arms auf der Armlehne richtig erkannt wird, erhöhen.
Es ist bevorzugt, dass der wenigstens eine Sicherheitssensor aus der Gruppe von folgenden Sensoren ausgewählt ist: optischen Sensoren, kapazitiven Sensoren, biometrischen Sensoren, Temperatursensoren, Drucksensoren, insbesondere piezoelektrischen Sensoren, oder bilderfassenden Sensoren. Vorzugsweise wird beim Einsatz von biometrischen Sensoren der Fingerabdruck einer Bedienperson erfasst. In der Steuereinrichtung kann ein Katalog von Fingerabdrücken autorisierter Bedienpersonen gespeichert sein, so dass die Steuereinrichtung jeweils einen vom Sicherheitssensor erfassten Fingerabdruck mit den gespeicherten Fingerabdrücken vergleichen kann. Hierdurch wird es beispielsweise möglich, dass nur bestimmte autorisierte Personen in der Lage sind, das Flurförderzeug zu bedienen. Als bilderfassende Sensoren kommen vorzugsweise Kameras in Betracht, welche außerhalb oder innerhalb des Bedienelements angeordnet sein können.
Es ist weiter bevorzugt, dass mehrere unterschiedliche Sicherheitssensoren zum Überwachen der Normalbedienposition der Hand einer Bedienperson vorhanden sind und jeder von den mehreren Sicherheitssensoren aus der oben genannten Gruppe von Sensoren ausgewählt ist. Durch das Verwenden verschiedener Typen von Sensoren kann die Zuverlässigkeit beim Erkennen des ordnungsgemäßen Vorhandenseins der Hand einer Bedienperson auf dem Bedienelement weiter erhöht werden, da hierdurch mehrere Faktoren abgeprüft werden, die üblicherweise vorliegen, wenn sich die Hand einer Bedienperson in der Normalbedienposition befinden.
Weitere Vorteile und Einzelheiten werden anhand des in der schematischen Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
1 zeigt in vereinfachter Darstellung ein Flurförderzeug 10 mit einer Fahrerkabine 12, einem Hubgerüst 14 und einem Gabelträger mit Gabelzinken 16. In der Fahrerkabine 12 ist ein Fahrersitz 18 und ein Lenkrad 20 angeordnet. Auf der von der auf dem Fahrersitz 18 sitzenden Bedienperson aus gesehenen rechten Seite des Fahrersitzes 18 befindet sich eine Armlehne 22 mit einem darauf angeordneten Bedienelement 24.
Zum sicheren Ausführen von Arbeitsfunktionen muss sich ein Fahrer auf dem Fahrersitz 18 und seine Hand auf dem Bedienelement 24 befinden. Dabei kann der rechte Arm der Bedienperson auf der Armlehne 22 abgestützt sein, wobei dies keine notwendige Voraussetzung darstellt. Er wird jedoch die Armlehne 22 – in Draufsichtsprojektion – zumindest teilweise überdecken. Durch Betätigen des Bedienelements 24 mit der rechten Hand kann der Fahrer die gewünschten Arbeitsfunktionen ansteuern.
Registriert ein dem Fahrersitz zugeordneter Anwesenheitssensor keine Person auf dem Fahrsitz, werden sämtliche Arbeitsfunktionen durch eine mit dem Anwesenheitssensor in Verbindung stehende (nicht gezeigte) Steuereinrichtung gesperrt. Ein Betätigen des Bedienelements 24 kann dann keine Arbeitsfunktionen auslösen. Registriert der Anwesenheitssensor, dass sich eine Person auf dem Fahrersitz 18 befindet, ist eine weitere Bedingung zu erfüllen, um die Arbeitsfunktionen durch die Steuereinrichtung freizugeben. Ein ordnungsgemäßes und bewusstes Ansteuern der Arbeitsfunktionen durch den Fahrer wird angenommen, wenn sich die rechte Hand des Fahrers auf dem Bedienelement 24 befindet. Diese Position wird hier als Normalbedienposition bezeichnet.
Wie in 1 gezeigt, ist dazu ein optischer Sicherheitssensor 26 mit einem zugehörigen Lichtwellenleiter 28 am Bedienelement 24 angeordnet. Verdeckt die Hand des Fahrers den Lichtwellenleiter 28, erkennt der Sicherheitssensor 26 die Normalbedienposition der Hand und leitet das Signal an die Steuereinrichtung weiter.
Zum zuverlässigeren Überwachen des Vorhandenseins der Hand kann etwa ein weiterer Sicherheitssensor am Bedienelement 24 angeordnet sein. Beispielsweise kann zusätzlich ein Temperatursensor am Bedienelement 24 vorgesehen sein, der anhand eines Temperaturanstiegs aufgrund der von der Hand ausgehenden Körperwärme erkennt, ob die Hand des Fahrers auf dem Bedienelement 24 aufliegt.
Weiter zusätzlich kann wenigstens ein Sicherheitssensor 26' in der Armlehne 22 vorgesehen sein.

Claims

Flurförderzeug, umfassend – einen Fahrersitz (18), – einen Anwesenheitssensor zum Erfassen der Anwesenheit einer Bedienperson auf dem Fahrersitz (18), – ein Bedienelement (24) zum Betätigen von Arbeitsfunktionen des Flurförderzeugs (10), wobei das Bedienelement (24) von einer Hand einer auf dem Fahrersitz (18) sitzenden Bedienperson in einer Normalbedienposition der Hand betätigbar ist, wobei der Anwesenheitssensor und das Bedienelement (24) mit einer Steuereinrichtung zum Steuern der Arbeitsfunktionen des Flurförderzeugs (10) signalübertragend in Verbindung stehen, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, das Ausführen der Arbeitsfunktionen zu unterbinden, wenn der Anwesenheitssensor kein die Anwesenheit einer Bedienperson auf dem Fahrersitz (18) indizierendes Signal an die Steuereinrichtung ausgibt, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich wenigstens ein Sicherheitssensor (26) zur Überwachung der Normalbedienposition der Hand einer Bedienperson vorhanden ist und mit der Steuereinrichtung signalübertragend in Verbindung steht und dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, das Ausführen der Arbeitsfunktionen zu unterbinden, wenn der Sicherheitssensor (26) kein das Vorhandensein der Hand einer Bedienperson in Normalbedienposition indizierendes Signal an die Steuereinrichtung ausgibt.
Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sicherheitssensor (26) an der Oberfläche oder im Inneren des Bedienelements (24) angeordnet ist.
Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Sicherheitssensoren (26) über das Bedienelement (24) verteilt angeordnet sind.
Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alternativ oder zusätzlich zu dem wenigstens einen Sicherheitssensor (26) wenigstens ein Sicherheitssensor (26') an der Oberfläche oder im Inneren einer dem Bedienelement (24) zugeordneten Armlehne (22) angeordnet ist.
Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sicherheitssensor (26, 26') ein optischer Sensor ist.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sicherheitssensor (26, 26') ein kapazitiver Sensor ist.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sicherheitssensor (26, 26') ein biometrischer Sensor ist.
Flurförderzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der biometrische Sensor den Fingerabdruck einer Bedienperson erfasst.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sicherheitssensor (26, 26') ein bilderfassender Sensor ist.
Flurförderzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der bilderfassende Sensor eine außerhalb oder innerhalb des Bedienelements (24) angeordnete Kamera ist.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sicherheitssensor (26, 26') ein Temperatursensor ist.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sicherheitssensor (26, 26') ein Drucksensor, insbesondere ein piezoelektrischer Sensor ist.
Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere unterschiedliche Sicherheitssensoren (26, 26') zum Überwachen der Normalbedienposition der Hand einer Bedienperson vorhanden sind und jeder von den mehreren Sicherheitssensoren (26, 26') ein Sicherheitssensor nach den Ansprüchen 5 bis 12 ist.