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Die Erfindung betrifft eine Schlingenelektrode nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Schlingenelektroden bekannt und gebräuchlich. Dabei handelt es sich in erster Linie um zwei verschiedene Arten von Schlingenelektroden. Es ist bspw. eine Schlingenelektrode bekannt, bei der die beiden Drahtenden der Schlinge fest, also einstückig mit einem Innenschaft verbunden sind. Nachteilig hierbei ist aber, dass das Instrument nur in geschlossenem Zustand verwendet werden kann. Bei ungünstigen anatomischen Voraussetzungen kann dies zu Komplikationen führen.
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Ausserdem ist aus dem Stand der Technik eine Schlingenelektrode bekannt, bei der beide Drahtenden an dem Innenschaft lösbar sind. Hierbei ist wiederum nachteilig, dass bei ungeübten Anwendern diese Art von Schlingenelektroden zu Problemen führen kann, da die Handhabung sich als kompliziert erwiesen hat.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es eine Schlingenelektrode zur Verfügung zu stellen, die die Nachteile des Standes der Technik abstellt und dabei eine möglichst nutzerfreundliche und schnell anwendbare Lösung bieten.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale des Schutzanspruchs 1.
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Eine erfindungsgemässe Schlingenelektrode besteht aus einem Schaft und einem zugeordneten Griff. Der Schaft wiederum besteht aus einem Innenschaft und einem Aussenschaft. Der Innenschaft ist fest mit dem Griff verbunden. Der Aussenschaft ist auf dem Innenschaft verschiebbar angeordnet. Diese Verschiebbarkeit ergibt sich in erster Linie daraus, dass der Aussenschaft über einen grösseren Durchmesser verfügt als der Innenschaft. Ausserdem ist der Aussenschaft nicht mit dem Innenschaft verbunden. Weiter weist der Innenschaft eine Schlinge auf. Diese Schlinge dient bspw. der Koagulation von menschlichem Gewebe.
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Die erfindungsgemässe Schlingenelektrode wird vorzugsweise im Bereich der Hysterektomie eingesetzt und mit monopolarer oder bipolarer Technik angewendet. Hierbei wird das Gewebe durchtrennt, indem der Innenschaft durch den Aussenschaft in Richtung des proximalen Endes gezogen wird. Durch diesen Vorgang wird die Schlinge am distalen Ende zusammengezogen, bis diese sich teilweise bis fast komplett im Aussenschaft befindet und das Gewebe durchtrennt ist.
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Die erfindungsgemässe Schlingenelektrode ist dabei derart ausgestaltet, dass die Schlinge genau einen ersten von dem Innenschaft entkoppelbaren Schlingenkopf umfasst. Dieser erste Schlingenkopf kann in einem Ausführungsbeispiel als eine Kugel ausgebildet sein. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, dass der erste Schlingenkopf als Würfel, Pyramiden, Zylinder, Ovalkugel, oder jede andere Form, welche den Durchmesser des Drahts übersteigt.
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Der zweite Schlingenkopf ist fest verbunden. Das heisst, dass der zweite Schlingenkopf nicht vom Innenschaft gelöst werden kann, wie dies beispielsweise bei dem ersten Schlingekopf der Fall ist. Dies bedeutet auch, dass eine Entkopplung und Kopplung nicht möglich ist. Vielmehr bleibt der zweite Schlingenkopf auch dann mit dem Innenschaft verbunden, wenn der Aussenschaft nicht auf den Innenschaft aufgezogen wurde.
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Dadurch, dass die Schlinge nur an einem Ende von dem Innenschaft entkoppelbar ist, wird dem Nutzer der Schlingenelektrode vorteilhaft zur Hand gegeben, dass er während des Operationsvorganges auch ungünstige anatomische Voraussetzungen berücksichtigen kann.
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Der Aussenschaft kann bei ausgeschobener Schlinge zum Innenschaft in zwei Stellungen positioniert werden. Diese dient dazu die Schlinge zum Einen als geschlossenes System zum Anderen als halb offenes System zu betreiben. Auf diese Weise erhält der Nutzer eine grössere Flexibilität. So wählt der Nutzer je nach den anatomischen Voraussetzungen und der Gewebemenge aus, ob ein Einfangen des Gewebes oder das umschlingen des Gewebes vorteilhaft ist. Beispielsweise entkoppelt er bei großer Gewebemenge den Schlingenkopf von dem Innenschaft und legt die Schlinge um das Körpergewebe, welches entfernt werden soll. Dadurch, dass der zweite Schlingenkopf fest mit dem Innenschaft verbunden ist, kann der Nutzer der Schlingenelektrode vorteilhaft mit dem Innenschaft steuern, wohin die Schlingenelektrode geführt wird. Anschliessend kann er den ersten Schlingenkopf wieder mit dem Innenschaft koppeln. Besonderen Schutz dieser vorteilhaft ausgeführten Lösung ist auch die Kopplung selbst, die als eine Art Fangtopf ausgeführt werden kann. Weiterhin ist eine erfindungsgemässe Schlinge derart ausgelegt, dass sie in den Aussenschaft einziehbar und ausschiebbar ist. Grundsätzlich kann die erfindungsgemässe Schlingenelektrode in zwei Betriebsarten verwendet werden. Zum einen kann sie als halboffenes System verwendet werden. Bei diesem halboffenen System ist die Schlinge an einem Ende fest mit dem Innenschaft verbunden und das zweite Ende kann mittels eines Hilfsinstrumentes, beispielsweise einer Fasszange, mit dem Innenschaft konnektiert werden. An dem zweiten losen Ende ist beispielsweise eine Kugel auf den Draht angebracht, welche in den Innenschaft eingelegt wird, um die Schlinge zu schliessen. Durch die Federwirkung des Drahtes arretiert die Kugel automatisch im Innenschaft. Sobald der Aussenschaft den Bereich in den die Kugel eingelegt wird, verschliesst, ist die Kugel gesichert und kann sich nicht mehr lösen.
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Die zweite Betriebsart ist ein geschlossenes System. Bei dieser Variante kann der Aussenschaft nicht über den Bereich des Fangtopfes des Innenschafts aufgezogen werden. Dadurch wird erreicht, dass sich die Kugel nicht aus dem Innenschaft lösen kann. Dies wird durch eine Sicherung erreicht, welche beispielsweise ein Bügel sein kann, wobei der Bügel in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel auf den Innenschaft aufclipsbar und/oder abclipsbar ist. In gleicher Weise kann die Sicherung in Form des Bügels auch direkt an das proximale Ende des Aussenschafts aufgeclipst und/oder abgeclipst werden. Auf diese Weise ist die Schlingenelektrode zu jedem Zeitpunkt der Anwendung gesichert.
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Weiterhin weist der Aussenschaft eine Fingermulde auf. Diese Fingermulde dient der besseren Bedienung der Schlingenelektrode, da im Zusammenspiel mit der auf dem Aussenschaft angebrachten, Fingermulde und den an dem Innenschaft fest angebrachten Griff eine Relativbewegung des Aussenschachts zum Innenschaft durchgeführt werden kann.
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Der Innenschaft weist eine Kopplung auf. Diese Kopplung ist geeignet zur Aufnahme und Freigabe des ersten Schlingenkopfs. Hierbei richtet sich die Form der Kopplung an die Form des ersten Schlingenkopfes. Die Kopplung soll eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem ersten Schlingenkopf und dem Innenschaft herstellen, welche aber auch leicht lösbar sein soll. Besonders bevorzugt ist die Ausführung der Kopplung als Fangtopf. Vorteilhaft hierbei ist eine einfache Bedienbarkeit für den Anwender, da der erste Schlingenkopf ohne grössere Arbeiten und besondere Schulung mit dem Innenschaft verbunden werden kann. Durch die besondere Form der Kopplung lässt sich der Schlingenkopf leicht entnehmen, wobei beim Wiedereinhängen der Schlingenkopf im Fangtopf gefangen wird und dadurch selbsthaltend ist. Die Selbsthaltung wird dadurch erreicht, dass die Kugel im Fangtopf umschlungen und durch die Federwirkung des Drahtes nach vorn in den Fangtopf hinein gezogen und somit selbsttätig gehalten wird.
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Daneben ist die Schlinge teilweise mit Kunststoff umschlossen. Dies dient dazu, dass nur definierte Bereiche koaguliert bzw. geschnitten werden können. Daher ist auch nicht die gesamte Schlinge mit Kunststoff umschlossen, sondern nur der Teil, der nicht zum Schneiden dienen soll. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Schlinge beispielsweise als Viereck ausgebildet, wobei eines der Eckbereiche als distales Ende beispielsweise ohne einen Kunststoffumschlag ausgeführt ist. Bevorzugt ist das gegenüberliegende Ende proximalseitig direkt mit dem Innenschaft verbunden bzw. koppelbar.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Schlinge auch seckseckförmig sein. Vorteil dieser Ausführung ist, dass die geöffnete Schlinge eine größere Fläche aufweist und dadurch eine grössere Gewebemenge umschlungen werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei Entnahme von kleinen Geweben, wie z.B. von gestielten Polypen, die Schlinge bis zu den ersten Ecken eingezogen werden kann und sich dann eine kleine Schlinge ausbildet. Anpassungen der Form und Länge sind dem Fachmann überlassen, solange die Nutzbarkeit der sechseckigen Schlinge gewährleistet ist.
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Die Begriffe „Proximal“ und „Distal“ sind im Rahmen der Anmeldung aus Sicht der anwendenden Person zu verstehen.
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Der Begriff der halboffenen Stellung beinhaltet, dass der erste Schlingenkopf aus dem Fangtopf herausgenommen ist. Die geschlossenes Stellung der Schlinge bedeutet hingegen, dass sich der erste Schlingenkopf in dem Fangtopf befindet und der Aussenschaft zur Sicherung über den Fangtopf gezogen wurde.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Kopplung den Fangtopf auf, wobei der Fangtopf eine kegelförmige Aussparung ausbildet. Der Fangtopf ist derart gestaltet, dass mit Hilfe des Drahts der Schlingenkopf in den Fangtopf selbsthaltend arretiert wird. Die Kupplung ist rohrförmig ausgebildet, wobei der Fangtopf durch zwei distal gelegene Laschen ausgebildet wird.
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Figurenbeschreibung
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels. Einzelheiten finden sich in den Figuren. Diese zeigen im einzelnen in
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1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Schlingenelektrode im gebrauchsfertigen Zustand;
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2 eine Seitenansicht der Schlingenelektrode nach 1, im nicht gebrauchsfähigen Zustand.
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3 eine vergrösserte Ansicht der erfindungsgemässen Schlingenelektrode nach 1 oder 2;
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4 eine vergrösserte Ansicht der erfindungsgemässen Schlingenelektrode nach 1 oder 2.
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5 eine sechseckförmige Schlinge;
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5.1 zeigt die Schlinge nach 5, wobei die sechseckförmige Schlinge um ungefähr die Hälfte eingezogen dargestellt ist;
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6 zeigt eine erfindungsgemässe Kopplung mit Fangtopf
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In 1 ist zu erkennen, wie eine Schlingenelektrode 1 an seinem distalen Ende 7 eine Schlinge 6 aufweist. Die Schlinge 6 besteht aus einem Draht 10, welcher in 1 viereckig ausgeformt ist. Ausserdem ist in 1 an dem proximalen Ende 5 der Schlingenelektrode 1 ein Sicherungsbügel 4 gezeigt, der auf den Innenschaft 2 aufgeclipst ist. Daneben ist ein Aussenschaft 3 gezeigt, welcher eine Fingermulde 15 umfasst. Am proximalen Ende 5 der Schlingenelektrode 1 ist ein nicht näher gezeigter Griff anbringbar. Der Griff ist dann fest mit dem Innenschaft 2 verbunden, was bedeutet, dass der Griff die Bewegungen des Innenschafts 2 vorgibt.
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In 2 ist nochmals zu erkennen, dass der Innenschaft 2 über einen geringeren Durchmesser verfügt, als der Aussenschaft 3. Ausserdem ist gezeigt, wie der Sicherheitsbügel 4 von dem Innenschaft 2 abclipsbar ist.
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In 3 ist eine vergrösserte Detailansicht eines Teils der Schlingenelektrode 1 aus 1 gezeigt. Dort ist zu erkennen, wie der Draht 10 der Schlinge 6 einen ersten Schlingenkopf 8 in Form einer Kugel 9 ausbildet. Daneben ist eine Kopplung 11 gezeigt, die ein einfaches Einlegen der Kugel 9 ermöglichst, da die Kopplung in Form eines Kegelkopfes 16 ausgeführt ist. D. h. die Kugel 9 kann einfach in das vorgesehene Loch der Kopplung 11 gelegt werden, wobei der Draht 10 durch einen mit dem Loch verbundenen Kanal geführt wird, um die Kugel 9 in der Kopplung 11 festzulegen.
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Anschliessend wird dann, wie in 4 gezeigt, der Aussenschaft 3 über den Innenschaft 2 und somit über die Kopplung 11, sowie die Kugel 9 geführt. Bei einem weiteren Verschieben des Aussenschafts 3 hin zu dem distalen Ende 7 wird der Draht dann zusammengelegt und in das Innere des Aussenschafts 3 gezogen. Dieser Vorgang kann ohne Weiteres revidiert werden, in dem der Aussenschaft 3 in proximaler Richtung 5 gezogen wird.
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In 5 wird ein sechseckiger Draht 12 gezeigt mit den mittigen Ecken 13, wobei die Ecken 13 proximalseitig angeordnet sind und die vorderen Ecken 14, welche distalseitig angeordnet sind.
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In 5.1 wird der sechseckige Draht 12 gezeigt, der um ca. die Hälfte zurückgezogen wurde, wobei hier ein Zurückziehen in proximaler Richtung gemeint ist. Die vorderen Ecken 14 bilden nun eine kleine Schlinge aus.
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In
6 wird der Innenschaft
3 mit der Kupplung
11 in vergrößerter Form gezeigt. Dabei ist eine Aussparung
16 (Kegelkopf) zur Aufnahme der Kugel
9 sowie den eingezogenen Laschen
17 als Tiefenanschlag für die Kugel
9 gezeigt. Weiter dient der Fangtopf
18 zur Fixierung und Selbsthaltung der Kugel
9. Gestrichelt angedeutet ist die Kugel
9 die im Fangtopf
18 gehalten wird. Bezugszeichenliste
1 | Schlingenelektrode |
2 | Innenschaft |
3 | Aussenschaft |
4 | Sicherungsbügel |
5 | Proximales Ende |
6 | Schlinge |
7 | Distales Endes |
8 | Erster Schlingenkopf |
9 | Kugel |
10 | Draht |
11 | Kopplung |
12 | Draht 6-Eck |
13 | Mittige Ecken |
14 | Vordere Ecken |
15 | Fingermulde |
16 | Aussparung (Kegelkopf) |
17 | Laschen |
18 | Fangtopf |