DE202012103263U1 - Fahrleitungstrennschalter - Google Patents
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Abstract
Fahrleitungstrennschalter mit einem starr an einem Mast (30) gehaltenen ersten Träger (20), der mindestens ein elektrisch von dem Träger (20) isoliertes Kontaktglied (12) trägt, und einem zweiten Träger (22), der mindestens ein weiteres, elektrisch von dem zweiten Träger (22) isoliertes Kontaktglied (14) trägt und gelenkig mit dem ersten Träger (20) verbunden ist, so dass er zwischen einer Position, in der die Kontaktglieder (12, 14) miteinander in Kontakt stehen, und einer Position schwenkbar ist, in der die Kontaktglieder (12, 14) voneinander getrennt sind, und mit einem Schwenkantrieb (58) für den zweiten Träger (22), dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Träger (22) über ein flexibles Zugglied (52, 56) mit dem Schwenkantrieb (58) gekoppelt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrleitungstrennschalter mit einem starr an einem Mast gehaltenen ersten Träger, der mindestens ein elektrisch von dem Träger isoliertes Kontaktglied trägt, und einem zweiten Träger, der mindestens ein weiteres, elektrisch von dem zweiten Träger isoliertes Kontaktglied trägt und gelenkig mit dem ersten Träger verbunden ist, so dass er zwischen einer Position, in der die Kontaktglieder miteinander in Kontakt stehen, und einer Position schwenkbar ist, in der die Kontaktglieder voneinander getrennt sind, und mit einem Schwenkantrieb für den zweiten Träger.
- Bei den meisten herkömmlichen Fahrleitungstrennschaltern ist zum Antrieb des schwenkbaren Trägers ein Gestänge vorgesehen, das den Trennschalter mit einem weiter unten am Mast angeordneten Antriebsgehäuse verbindet, das beispielsweise einen elektrohydraulischen Antrieb aufnimmt. Die Anmelderin hat unter der Bezeichnung "HSA 200" einen Schalterantrieb mit den oben angegebenen Merkmalen eingeführt, bei dem das Antriebsgehäuse am Mast lediglich einen elektrohydraulischen Druckerzeuger aufnimmt, während der Hydraulikzylinder einen Teil des Gestänges bildet, der sich am Mast abstützt und lediglich über eine Hydraulikleitung mit dem Druckerzeuger verbunden ist.
- Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fahrleitungstrennschalter mit Antrieb zu schaffen, der einen vereinfachten Aufbau aufweist und eine erhöhte Funktionssicherheit bietet.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der zweite Träger über ein flexibles Zugglied mit dem Schwenkantrieb gekoppelt ist.
- Ein wesentlicher Vorteil dieser rein mechanischen Lösung besteht darin, dass die Gefahr von Leckagen im Hydrauliksystem vermieden wird. Dadurch wird nicht nur die Funktionssicherheit erhöht, sondern auch verhindert, dass umweltschädliche Hydraulikflüssigkeit freigesetzt wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich das Zugglied so anordnen lässt, dass das Übersetzungsverhältnis, mit dem die Bewegung des Antriebs in die Schwenkbewegung des Trägers umgesetzt wird, positionsabhängig wird, so dass bei konstantem Drehmoment und konstanter Drehzahl des Antriebs in bestimmten Positionen eine erhöhte Kraft, in anderen Positionen dagegen eine erhöhte Öffnungs- bzw. Schließgeschwindigkeit erreicht werden kann.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Bei dem flexiblen Zugglied kann es sich beispielsweise um ein Zugseil, einen Bowdenzug oder auch eine Kette handeln. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind zwei flexible Zugglieder vorgesehen, von denen eines die Öffnungsbewegung und die andere die Schließbewegung des Schalters steuert. Die beiden Zugglieder können über einen Seilspanner oder dergleichen miteinander gekoppelt sein, so dass unabhängig von unterschiedlichen Wärmeausdehnungen stets eine geeignete Seilspannung aufrechterhalten wird.
- Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Fahrleitungstrennschalters im geschlossenen Zustand; -
2 den Fahrleitungstrennschalter nach1 in der Draufsicht; -
3 den Fahrleitungstrennschalter nach1 in geöffnetem Zustand; und -
4 eine Explosionsdarstellung eines elektrischen Antriebs. - Der in
1 gezeigte Fahrleitungstrennschalter10 weist elektrische Kontaktglieder12 ,14 auf, die sich über jeweilige Isolatoren16 auf einer Trägeranordnung18 abstützen. Die Trägeranordnung18 weist einen ersten Träger20 und einen zweiten Träger22 auf, die durch ein Gelenk24 schwenkbar miteinander verbunden sind. Der erste Träger20 weist eine Basisplatte26 auf, die durch eine Konsole28 starr am oberen Ende eines Mastes30 gehalten ist. Zu dem ersten Träger20 gehören außerdem zwei Isolatorträger32 , die in1 in Blickrichtung hintereinander liegen, so dass nur einer der Isolatorträger sichtbar ist. Der zweite Träger22 wird dagegen nur durch einen einzelnen Isolatorträger gebildet, der durch das Gelenk24 mit einem Ende der Basisplatte26 verbunden ist. - Wie deutlicher in der Draufsicht in
2 zu erkennen ist, handelt es sich bei dem Kontaktglied14 , das durch einen der Isolatoren16 mit dem zweiten Träger22 verbunden ist, um eine C-förmige Schaltbrücke, deren Schenkel je eines von zwei Kontaktgliedern12 kontaktieren, die über jeweilige Isolatoren16 mit dem ersten Träger20 verbunden sind. Jedes der Kontaktglieder12 wird durch zwei Rücken an Rücken miteinander verbundene federnde Metallbleche gebildet, die an einem Ende eine Kontaktgabel und am anderen Ende eine Anschlussfahne bilden. Die Anschlussfahnen jedes Kontaktgliedes12 sind elektrisch mit einem Abschnitt eines nicht gezeigten Fahrleitungsdrahtes verbunden. In der in1 und2 gezeigten Schalterstellung ist das Kontaktglied14 mit den freien Enden seiner Schenkel in die Kontaktgabeln eingefahren, so dass eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Kontaktgliedern12 und damit auch eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den zugehörigen Abschnitten des Fahrleitungsdrahtes hergestellt wird. - Die beiden Kontaktglieder
12 sowie das Kontaktglied14 sind jeweils an einem Haltewinkel34 befestigt, der fest auf dem oberen Ende des zugehörigen Isolators16 sitzt. - Die Kontaktglieder
12 ,14 tragen Lichtbogenhörner36 ,38 , die zur schnelleren Löschung von Abschaltlichtbogen dienen. - Die Isolatorträger
32 des ersten Trägers20 und der zweite Träger22 weisen jeweils am unteren Ende zwei nach entgegengesetzten Seiten vorspringende Augen40 auf. Bei den Isolatorträgern32 dienen diese Augen40 dazu, den Isolatorträger an die Kanten der Basisplatte26 anzuschrauben. Bei dem zweiten Träger22 ist eines der Augen40 Teil des Gelenks24 . An das andere Auge40 dieses Trägers22 ist ein Ende eines Hebels42 angelenkt, dessen anderes Ende gelenkig mit einer Seilscheibe44 verbunden ist. - Die Seilscheibe
44 ist drehbar an einem Halter46 gelagert, der an der Konsole28 befestigt ist und an einem innerhalb des Mastes30 gelegenen Ende zwei kleinere Umlenkrollen48 trägt. Am Umfang der Seilscheibe44 ist an einem Befestigungspunkt50 ein durch ein Seil gebildetes flexibles Zugglied52 befestigt, das über einen Teil des Umfangs der Seilscheibe44 und dann über eine der Umlenkrollen48 zu einem hier nicht gezeigten Schwenkantrieb verläuft, der in einer tieferen, zu Wartungszwecken bequem zugänglichen Position am oder im Mast30 angeordnet ist. An einem anderen Befestigungspunkt54 der Seilscheibe44 ist ein weiteres flexibles Zugglied56 befestigt, das ebenfalls durch ein Seil gebildet wird und über die andere Umlenkrolle48 zu dem Schwenkantrieb verläuft. - Wenn mit Hilfe des Schwenkantrieb ein Zug auf das Zuglied
52 ausgeübt wird, so wird die Seilscheibe44 im Uhrzeigersinn gedreht, und der Hebel42 zieht den Träger22 nach unten, so dass dieser um das Gelenk24 schwenkt und das Öffnen des Schalters bewirkt, wie in3 gezeigt ist. - Wenn der Schalter wieder geschlossen werden soll, so wird ein Zug auf das Zugglied
56 ausgeübt, so dass sich die Seilscheibe44 im Gegenuhrzeigersinn dreht und der Träger42 durch den Hebel42 wieder in die Schließstellung geschwenkt wird. - In der in
3 gezeigten Position verläuft der Hebel42 annähernd tangential zur Seilscheibe44 , so dass der Träger42 bei einer gegebenen Winkelgeschwindigkeit der Seilscheibe44 mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit verschwenkt wird. In der Schließstellung gemäß1 verläuft dagegen der Hebel42 annähernd radial zur Seilscheibe44 , so dass bei gleicher Winkelgeschwindigkeit der Seilscheibe44 die Schwenkbewegung des Trägers22 deutlich verlangsamt ist, während andererseits die Kraft, mit der das Kontaktglied14 in die Schließstellung gedrückt wird, entsprechend erhöht ist. - Der erwähnte Schwenkantrieb zum Einziehen und Ausgeben der Zugglieder
52 ,56 kann deshalb durch einen einfachen Elektromotor gebildet werden, der mit konstanter Drehzahl läuft und ein konstantes Drehmoment hat. - Ein Beispiel eines solchen Schwenkantriebs
58 ist in4 perspektivisch in einer Explosionsdarstellung gezeigt. Auf einer Welle60 eines Elektromotors62 sind zwei Seiltrommeln64 ,66 drehbar gelagert. Die Zugglieder52 ,56 sind gegensinnig auf diese Seiltrommeln aufgewickelt. Zwischen den beiden Seiltrommeln64 ,66 ist auf der Welle60 eine Torsionsfeder68 angeordnet, die einerseits an einem Nocken70 der Seiltrommel64 und andererseits an einem Nocken72 der Seiltrommel66 angreift und die beiden Seiltrommeln in Aufwickelrichtung gegeneinander verspannt. Auf diese Weise werden die Zugglieder52 ,56 unabhängig von etwaigen Wärmeausdehnungen stets unter einer geeigneten Zugspannung gehalten. - Die Seiltrommeln
64 ,66 weisen jeweils auf der äußeren Stirnseite einen weiteren Nocken74 bzw.76 auf. Diese Nocken wirken mit Mitnehmern78 ,80 zusammen, die starr auf der Welle60 sitzen und so angeordnet sind, dass die Seiltrommeln64 und66 mit etwas Spiel in Umfangsrichtung auf der Welle60 sitzen. - Wenn die Welle
60 durch den Motor62 im Gegenuhrzeigersinn in4 gedreht wird, so schlägt der Mitnehmer78 an dem Nocken74 der Seiltrommel64 an, so dass das Zugglied52 aufgewickelt wird, um den Fahrleitungstrennschalter10 zu öffnen. Der Nocken76 hat dabei etwas Spiel zu dem Mitnehmer80 , so dass die Torsionsfeder68 die Zugglieder52 ,56 unter Spannung halten kann. Während das Zugglied52 auf die Seiltrommel64 aufgewickelt wird, übt die Seilscheibe44 einen Zug auf das andere Zugglied56 aus, das dadurch von der Seiltrommel66 abgezogen wird. Die Seiltrommel66 dreht sich deshalb entgegen der Vorspannung der Torsionsfeder68 synchron mit der Seiltrommel64 und der Welle60 . - Wenn die Welle
60 im Uhrzeigersinn in1 angetrieben wird, so kommt nach einem kurzen toten Gang der Mitnehmer80 an dem Nocken76 zur Anlage, und das Zugglied56 wird auf die Seiltrommel66 aufgewickelt, während das Zugglied52 entgegen der Vorspannung der Torsionsfeder68 nachgelassen wird.
Claims (10)
- Fahrleitungstrennschalter mit einem starr an einem Mast (
30 ) gehaltenen ersten Träger (20 ), der mindestens ein elektrisch von dem Träger (20 ) isoliertes Kontaktglied (12 ) trägt, und einem zweiten Träger (22 ), der mindestens ein weiteres, elektrisch von dem zweiten Träger (22 ) isoliertes Kontaktglied (14 ) trägt und gelenkig mit dem ersten Träger (20 ) verbunden ist, so dass er zwischen einer Position, in der die Kontaktglieder (12 ,14 ) miteinander in Kontakt stehen, und einer Position schwenkbar ist, in der die Kontaktglieder (12 ,14 ) voneinander getrennt sind, und mit einem Schwenkantrieb (58 ) für den zweiten Träger (22 ), dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Träger (22 ) über ein flexibles Zugglied (52 ,56 ) mit dem Schwenkantrieb (58 ) gekoppelt ist. - Fahrleitungstrennschalter nach Anspruch 1, bei dem das flexible Zugglied (
52 ,56 ) ein Seil ist. - Fahrleitungstrennschalter nach Anspruch 1, bei dem das flexible Zugglied ein Bowdenzug ist.
- Fahrleitungstrennschalter nach Anspruch 1, bei dem das flexible Zugglied eine Kette ist.
- Fahrleitungstrennschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem ein elastisches Element (
68 ) dazu vorgesehen ist, das flexible Zugglied (52 ,56 ) unter Zugspannung zu halten. - Fahrleitungstrennschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem der zweite Träger (
22 ) über zwei in entgegengesetzte Richtungen wirkende flexible Zugglieder (52 ,56 ) mit dem Schwenkantrieb (58 ) gekoppelt ist. - Fahrleitungstrennschalter nach Anspruch 6, bei dem die Zugglieder (
52 ,56 ) am Umfang einer drehbar gelagerten Scheibe (44 ) befestigt sind, die über einem Hebel (42 ) gelenkig mit dem zweiten Träger (22 ) verbunden ist. - Fahrleitungstrennschalter nach Anspruch 6 oder 7, bei dem die flexiblen Zugglieder (
52 ,56 ) gegensinnig auf jeweilige Seiltrommeln (64 ,66 ) gewickelt sind, die auf einer gemeinsamen Welle (60 ) sitzen und durch diese antreibbar sind. - Fahrleitungstrennschalter nach Anspruch 8, bei dem die Seiltrommeln (
64 ,66 ) durch eine Torsionsfeder (68 ) in Aufwickelrichtung gegeneinander vorgespannt sind und innerhalb eines durch Mitnehmer (78 ,80 ) begrenzten Winkelbereiches auf der Welle (60 ) drehbar sind. - Fahrleitungstrennschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem der Schwenkantrieb (
58 ) ein elektrischer Antrieb ist.
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Publications (1)
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DE202012103263U1 true DE202012103263U1 (de) | 2013-12-04 |
Family
ID=49880141
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DE (1) | DE202012103263U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102015217410A1 (de) * | 2015-09-11 | 2017-03-16 | Siemens Aktiengesellschaft | Übertragungsvorrichtung zum Koppeln oder Entkoppeln eines Poles eines elektrischen Schaltgerätes für Nieder-, Mittel- oder Hochspannung |
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DE912474C (de) * | 1942-08-18 | 1954-05-31 | Siemens Ag | Schaltergetriebe |
DE2905568A1 (de) * | 1979-02-14 | 1980-09-04 | Daimler Benz Ag | Vorrichtung zur drehbetaetigung von linear betaetigten stellgliedern |
-
2012
- 2012-08-28 DE DE201220103263 patent/DE202012103263U1/de not_active Expired - Lifetime
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HSA 200 - ein Antrieb für bis zu drei Trennschalter. In: eb Elektrische Bahnen, 2009, 12, .. * |
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