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Die Erfindung betrifft eine bistabile elektromagnetische Stellvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Nockenwellenstellvorrichtung zum Verstellen einer Nockenwelle in einem Kraftfahrzeug mit einer elektromagnetischen Stellvorrichtung.
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Derartige, gattungsbildende Stellvorrichtungen sind bekannt und beispielsweise in der
DE 10 240 774 B4 oder
DE 20 2006 011 905 U1 der Anmelderin beschrieben. Im Gegensatz zu herkömmlichen Stellvorrichtungen weisen die vorstehenden elektromagnetischen Stellvorrichtungen keine Rückstellfeder auf, so dass die stellelementseitigen Permanentmagnetmittel mit dem Stellelement nicht gegen die Kraft einer solchen Rückstellfeder beschleunigt werden müssen. Hieraus resultieren wesentlich verbesserte Schaltzeiten sowie eine verbesserte Schaltdynamik. Die scheibenförmigen Permanentmagnetmittel dienen dazu, das Stellelement in einen (eingefahrenen) Ruhezustand durch Zusammenwirken mit dem Kernbereich sicher im Gehäuse zu halten. Zum anderen bewirken die stellelementseitigen Permanentmagnetmittel dann, wenn die Spuleneinrichtung zum Erzeugen eines elektromagnetischen Gegenfeldes erregt wird, einen Abstoßungseffekt und damit ein Heraustreiben des Stellelementes aus einem zugehörigen Gehäuse, da das elektromagnetische erzeugte Gegenfeld mit der Gegenkraft abstoßend auf die Permanentmagnetmittel wirkt und daraufhin den Vorschub des Stellelementes erzeugt. Die bekannten bistabilen elektromagnetischen Stellvorrichtungen haben sich bewährt – jedoch treten bei der Auslegung Probleme auf. So wird das Stellelement mit zugeordneten Permanentmagnetmitteln sehr stark beschleunigt und beim Auftreffen beim jeweiligen Anschlag auch extrem verzögert. Da Permanentmagnetmittel im Regelfall jedoch vergleichsweise spröde sind, kann bei noch schnelleren Schaltzeiten die mechanische Stabilität gefährdet sein. Auch unterliegen die Schweißnähte, mit denen die den Permanentmagnetmitteln zugeordneten Polscheiben am Stellelement festgelegt sind, hohen Belastungen.
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Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die mechanische Belastung der Stellelementbaugruppe, umfassend die Permanentmagnetmittel bei einem bistabilen Aktor zu reduzieren ohne dabei auf konventionelle Rückstellfedern zurückgreifen zu müssen, wie sie in Proportional-Magnetstellvorrichtungen verbaut sind, da diese Rückstellfedern auch die Schaltzeit und die Schaltdynamik negativ beeinflussen würden. Dies könnte wiederum nur ausgeglichen werden mit einer größeren Bauweise, die es jedoch aufgrund der Bauraumproblematik in Kfz zu vermeiden gilt. Ferner besteht die Aufgabe darin, eine Nockenwellenverstellvorrichtung mit einer entsprechend verbesserten bistabilen elektromagnetischen Stellvorrichtung für Anwendungen im Kfz-Motorbereich anzugeben.
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Diese Aufgabe wird hinsichtlich der bistabilen elektromagnetischen Stellvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und hinsichtlich der Nockenwellstellvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen was zumindest zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, an Stelle einer Rückstellfeder, welche über den gesamten Hubweg wirkt, Dämpfungsmittel vorzusehen, die derart ausgebildet und angeordnet sind, dass diese eine Dämpfungswirkung nur am Ende des Stellelementhubes entfalten. Anders ausgedrückt sind bei einer vorzugsweise rückstellfederfreien bistabilen elektromagnetischen Stellvorrichtung gemäß der Erfindung Dämpfungsmittel zum Dämpfen des Aufpralls beim Erreichen der ersten und/oder der zweiten Schaltstellung vorgesehen, die ihre Dämpfungswirkung nicht über die gesamte Verstellstrecke entfalten, sondern erst in einem Endabschnitt der Verstellbewegung was beispielsweise dadurch erreicht werden kann, dass die Dämpfungselemente eine Axialerstreckung aufweisen, die kürzer ist als der Verstellweg, so dass die Dämpfungsmittel nach Zurücklegen einer gewissen Verstellstrecke komprimiert werden bzw. ihre Dämpfungskraft entfalten. Hierdurch wird mit Vorteil erreicht, dass die Aufschlagsenergie der Ankerbaugruppe umfassend die Permanentmagnetmittel, die Polscheiben und das Stellelement, nicht über die gesamte Verstellstrecke, sondern erst in einem Endabschnitt reduziert wird, wodurch negative Auswirkungen auf die Schaltzeit und die Schaltdynamik minimiert werden. Insbesondere muss die Stellvorrichtung nicht größer bauen und es kann auf eine sich negativ auswirkende Rückstellfeder verzichtet werden. Besonders vorteilhaft ist es, Dämpfungsmittel vorzusehen, die den Aufschlag in der zweiten Schaltstellung dämpfen, also den Aufschlag beim Ausfahren des, vorzugsweise endseitig einen Eingriffsbereich ausbildenden, Stellelementes, insbesondere in die Nut einer axialverstellbaren Nockenanordnung einer Nockenwelle. Zusätzlich oder alternativ können Dämpfungsmittel vorgesehen werden, die den Aufprall/Aufschlag bei Erreichen der ersten Schaltstellung, also beim Verstellen des Stellelements in Richtung Kernbereich dämpfen. Besonders zweckmäßig ist es, wenn die bistabile elektromagnetische Stellvorrichtung ausgelegt ist für vergleichsweise kurze Verstellwege, von vorzugsweise weniger als 10 mm, insbesondere weniger als 5 mm, wobei entsprechend die Dämpfungsmittel nur über einen, insbesondere vergleichsweise kurzen Abschnitt dieser Verstellstrecke ihre Wirkung entfalten.
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Die Ankerbaugruppe ist zwischen einer ersten, vorzugsweise von dem stationären Kernbereich gebildeten Anschlagfläche und einer, beispielsweise von der Stirnseite eines Stellelementführungsrohres und/oder von einem Gehäuseteil gebildeten zweiten Anschlagfläche verstellbar. Dabei wird unter einer (ersten oder zweiten) Anschlagfläche in erster Linie eine Abstützfläche verstanden, an der sich die Ankerbaugruppe beim Erreichen der ersten bzw. zweiten Schaltposition (unmittelbar oder mittelbar) abstützt. Im Falle des Vorsehens von Dämpfungsmitteln zur Dämpfung des Aufschlags in der jeweiligen Schaltstellung stützt sich die Ankerbaugruppe über diese Dämpfungsmittel an der starren, nicht kompressiblen Anschlagsfläche ab, wobei Dämpfungsmittel an der Anschlagfläche (Abstützfläche) und/oder an einer entsprechenden Gegenfläche der Ankerbaugruppe angeordnet sein können. Für den Fall des nicht Vorsehens von Dämpfungsmitteln zur Dämpfung des Anschlags in der ersten oder alternativ der zweiten Schaltstellung, stützt sich die Ankerbaugruppe unmittelbar (dann jedoch ungedämpft) an der Anschlagfläche ab.
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Bevorzugt werden/wird die erste und/oder zweite Anschlagfläche so platziert und ausgebildet, dass größere Eigenschwingungen unterbunden werden.
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Bevorzugt sind die Dämpfungsmittel an einer, beispielsweise von einer Polscheibe gebildeten, Haltefläche kraft- und/oder formschlüssig festgelegt, oder auch materialschlüssig, z.B. durch Verschweißen.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Dämpfungsmittel derart ausgebildet und angeordnet sind, dass diese erst in dem Endabschnitt der Verstellbewegung in Richtung der ersten und/oder zweiten Schaltstellung kraftbeaufschlagbar, insbesondere komprimierbar sind. Bevorzugt sind die Dämpfungsmittel hierzu entsprechend kurz ausgebildet und kommen bei einer Anordnung an der Ankerbaugruppe erst gegen Ende der Verstellbewegung in Kontakt mit der bewegten Baugruppe (Ankerbaugruppe) oder bei einer Anordnung an der Ankerbaugruppe mit feststehenden Bauteilen. Bevorzugt sind die Dämpfungsmittel während der nicht kraftbeaufschlagten Verstellbewegung entspannt, vorzugsweise über den größten Teil der Verstellbewegung, d. h. über 50 % der Verstellstrecke.
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Ganz besonders zweckmäßig ist es, die axiale Erstreckung des Endabschnittes der Verstellstrecke, in welcher die Dämpfungsmittelkraft beaufschlagbar, insbesondere komprimierbar sind, so auszulegen, dass dieser Endabschnitt weniger als 50 %, vorzugsweise weniger als 40 %, noch weiter bevorzugt weniger als 30 % des gesamten Verstellhubes entspricht. Für die spezielle Anwendung der bistabilen elektromagnetischen Stellvorrichtung in einer Nockenwellenverstellvorrichtung ist es vorteilhaft, wenn die Axialerstreckung dieses Endabschnittes des Verstellhubes weniger als 3 mm, vorzugsweise weniger 2 mm, ganz bevorzugt etwa 1 mm oder weniger beträgt.
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Im Hinblick auf die konkrete Anordnung der Dämpfungsmittel gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Dämpfungsmittel zusammen mit dem Stellelement, d. h. zusammen mit der Ankebaugruppe verstellbar angeordnet sind. So können Dämpfungsmittel sich beispielsweise an einer der zweiten Anschlagsfläche zugewandten Polscheibe und/oder an einer in die Richtung der ersten Anschlagsfläche orientierten Polscheibe abstützend angeordnet werden. Zusätzlich oder alternativ können mindestens an einer Anschlagfläche angeordnete Dämpfungsmittel vorgesehen werden, die sich nicht zusammen mit der Ankerbaugruppe bewegen, sondern mit dieser und/oder mit fakultativ mit dieser mitbewegten Dämpfungsmitteln nur in dem Endabschnitt der Hubbewegung in Kontakt kommen. Im Falle der Anordnung der Dämpfungsmittel an der Ankerbaugruppe ist es vorteilhaft, wenn sich die Dämpfungsmittel an einer der den Permanentmagnetmitteln zugeordneten Polscheiben axial abstützen. Zusätzlich oder alternativ können sich die Dämpfungsmittel an einem Radialvorsprung des Stellelementes und/oder stirnseitig am Stellelement abstützend angeordnet werden.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn die Dämpfungsmittel ringförmig um das Stellelement herum angeordnet sind, also von dem Stellelement durchsetzt sind. Dabei hat es sich als besonders zweckmäßig herausgestellt, wenn die sich in der Verstellrichtung erstreckende Axialerstreckung der Dämpfungsmittel geringer ist als deren senkrecht dazuorientierte Radialerstreckung – anders ausgedrückt ist der (Außen-)Durchmesser der vorzugsweise ringförmigen Dämpfungsmittel deutlich größer als deren Axialerstreckung.
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Im Hinblick auf die konkrete Ausbildung der Dämpfungsmittel gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. So ist es denkbar, Federelemente aus Metall und/oder Kunststoff auszubilden. Diese sind vorzugsweise ausschließlich aufgrund ihrer Federgeometrie federnd und bestehen aus einem nicht elastisch kompressiblen Material. Auch ist es denkbar, Dämpfungselemente aus einem elastisch verformbaren Material einzusetzen – beispielsweise Dämpfungselemente aus Gummi und/oder, insbesondere geschäumten, Elastomer Material. Besonders zweckmäßig ist es auch unterschiedliche Dämpfungselemente zu kombinieren um Einfluss auf die Dämpfungseigenschaften zu nehmen. So kann beispielsweise ein Federelement aus einem starren Material mit einem Elastomermaterialdämpfungselement kombiniert werden, wodurch die Verzögerung der Bewegung des Stellelements in zwei Stufen erfolgen kann. Das Federelement verzögert dabei bevorzugt zunächst bis auf eine (Rest-)Geschwindigkeit von größer null, wobei dann die übrige Bewegungsenergie von den Elastomer Materialelement aufgenommen wird. Bei einer Kombination von unterschiedlichen Dämpfungselementen ist es vorteilhaft, ein Dämpfungselement einzusetzen, dessen Federkraft zunächst bei Kompression, insbesondere kontinuierlich, ansteigt und ab einem bestimmten Punkt kollabiert (Knackfroschfeder), während der Kraftverlauf des weiteren Dämpfungselementes, beispielsweise kontinuierlich, über den gesamten Verstellweg ansteigt. Jedenfalls ist es besonders bevorzugt, wenn sich mindestens zwei der mehreren Dämpfungsmittel durch ihr Federverhalten (Kennlinienverhalten) unterscheiden.
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Im Hinblick auf die konkrete Ausgestaltung von Dämpfungselementen der Dämpfungsmittel gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. So ist es möglich und vorteilhaft sogenannte, insbesondere ringförmige, topographische Federn, insbesondere in Wellenform vorzusehen, die auf sehr kurzem Weg eine den Einschlag dämpfende Gegenkraft erzeugen können. Auch ist es möglich Dämpfungselemente in Form von Tellerfedern vorzusehen, die auf geringstem Weg große Kräfte entwickeln bzw. aufnehmen. Bevorzugt wird mindestens ein Dämpfungselement, insbesondere eine Tellerfeder so gestaltet, dass diese am Anfang einer Krafteinwirkung möglichst viel kinetische Energie aufnimmt und nach einem bestimmten Punkt zusammenfällt (kollabiert) und dann kaum Gegenkräfte bewirkt. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Federkraft in der ersten und/oder zweiten Schaltstellung gering und somit die von den Permanentmagnetmitteln bewirkte Haltekraft maximal ist. Umgekehrt hat ein derart ausgestaltetes Dämpfungselement den Vorteil, dass dieses ab einem bestimmtem Hub wieder beschleunigend (unterstützend) wirkt und somit die Schaltdynamik positiv beeinflusst. Um einen möglichst geringen Einfluss auf das Magnetfeld zu haben, könnte beispielsweise ein Dämpfungselement, umfassend oder bestehend aus Beryllium und/oder mindestens einer Berylliumlegierung eingesetzt werden.
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Auch ist es möglich, als mindestens ein Dämpfungselement eine Membranfeder einzusetzen. Durch den Einsatz von Teller- oder Membranfedern ist es möglich und bevorzugt, eine Federkennlinie zu erhalten, die sich über den Hubbereichs zunächst progressiv und erst im letzten Teil des Hubes degressiv verhält.
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Bei der durch das Vorsehen von Elastomermaterialelementen kann das System „weicher“ abgestimmt werden, insbesondere in Kombination mit einem weiteren, vorzugsweise metallischem Federelement. Der Verzögerungsweg kann so gewählt/ausgelegt werden, dass die Beschleunigungen gerade so groß werden, dass Verbindungsstellen, wie Schweißnähte die Belastungen über die Lebensdauer sicher standhalten.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen.
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Diese zeigen in:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer bistabilen elektromagnetischen Stellvorrichtung als Teil einer ansonsten nicht weiter dargestellten Nockenverstellvorrichtung mit sich an Polscheiben einer Ankerbaugruppe abstützenden Dämpfungsmitteln,
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2 alternatives Ausführungsbeispiel von einer bistabilen Stellvorrichtung, wobei hier ausschließlich sich in Richtung einer zweiten Anschlagsfläche orientierte Dämpfungsmittel vorgesehen sind,
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3 eine perspektivische Ansicht einer Ankerbaugruppe (kolbenförmiges Stellelement), Permanentmagnetmittel, Polscheiben mit sich an einer Polscheibe abstützenden, als Wellenfeder ausgebildeten Dämpfungsmitteln,
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4 ein als Tellerfeder ausgebildetes Dämpfungselement,
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5 ein Ausführungsbeispiel eines als Membranfeder ausgebildeten Dämpfungselementes,
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6 ein alternatives Membranfederelement und
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7 beispielhaft die Kombination aus einem Membranfederelement und einem Tellerfederelement.
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In den Figuren sind gleiche Elemente und Elemente mit der gleichen Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist eine bistabile elektromagnetische Stellvorrichtung 1 gezeigt, die mit einem nicht gezeigten Stellpartner, insbesondere einer Nockwellen-Hubumschaltung, betätigend zusammenwirkt. Die Stellvorrichtung 1 umfasst ein hohlzylindrisches, magnetisch leitendes Büchsenelement 2, innerhalb dessen ein langgestrecktes kolbenförmiges Stellelement 3 angeordnet ist. Das Stellelement 3 durchsetzt scheibenförmige Permanentmagnetmittel 4, die zwischen einer ersten und einer zweiten magnetisch leitenden Polscheibe 5, 6 aufgenommen ist. Die Polscheiben 5,6 sind mit dem kolbenförmigen Stellelement 3 verschweißt. In dem konkreten Ausführungsbeispiel weisen die Polscheiben 5, 6 eine größere radiale Streckung, jedoch eine geringere Dickenerstreckung auf als die Permanentmagnetmittel 4. Das Stellelement 3 ist bewegbar zwischen einem stationären Kernbereich 7, welcher eine erste Anschlagfläche 8 bildet und einem hülsenförmig ausgebildeten, als Joch wirkenden Lagerelement 9, welches eine zweite Anschlagfläche 10 bildet. Die beiden Anschlagflächen 8, 10 begrenzen Endanschläge für die aus dem Stellelement 3, den Permanentmagnetmitteln 4 sowie den Polscheiben 5, 6 gebildeten Ankerbaugruppe. Das Stellelement 3 dieser Ankerbaugruppe weist endseitig an dem aus dem Gehäuse herausragenden Ende einen Eingriffsbereich zum Eingreifen in eine umfangsseitige Nut einer auf einer Nockenwelle verstellbaren Nocke auf.
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Der Kernbereich 7 ist Teil einer nicht gezeigten Spuleneinrichtung 13, die in der linken Zeichnungshälfte innerhalb des Buchsenelements 2 angeordnet ist und die bei Bestromung durch Erzeugen eines Magnetfeldes verstellen auf das Stellelement 3 von der ersten, gezeigten Schaltstellung von dem Kernbereich 7 weg in die Zweite von der zweiten Anschlagfläche 10 definierte Schaltstelle einwirkt.
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In 1 ist zu erkennen, dass der Ankerbaugruppe und damit dem Stellelement 3 erste und zweite Dämpfungsmittel 11, 12 zugeordnet sind, wobei sich die ersten Dämpfungsmittel 11 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel axial an der ersten Polscheibe abstützen und sich in Richtung Kernbereich 7 erstrecken und sich die zweiten Dämpfungsmittel 12 axial an der zweiten Polscheibe 6 abstützen und sich in Richtung der nicht dargestellten Hubumschaltung erstrecken. Die ersten Dämpfungsmittel 11 dienen zum unmittelbaren Zusammenwirken mit der ersten Anschlagfläche 8, um den Aufprall der Ankerbaugruppe an der ersten Anschlagfläche 8 bzw. in der ersten Schaltposition 8 zu dämpfen. Die wie die ersten Dämpfungsmittel 11 zusammen mit dem Stellelement 3 verstellbaren zweiten Dämpfungsmittel dienen zum Anschlagen bzw. zum Zusammenwirken mit der zweiten Anschlagfläche 10 und haben die Funktion, den Aufprall in der zweiten Schaltstellung zu dämpfen. Es ist alternativ auch möglich nur erste oder nur zweite Dämpfungsmittel 11, 12 vorzusehen. Wie erwähnt sind die Dämpfungsmittel 11, 12 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel zusammen mit dem Stellelement 3 verstellbar, also Teil der Ankerbaugruppe. Zusätzlich oder alternativ können Dämpfungsmittel 11, 12 an der ersten und/oder zweiten Anschlagfläche 8, 9 vorgesehen werden. Wesentlich ist, dass die Dämpfungsmittel 11, 12, hier durch ihre Axialerstreckung, so beschaffen sind, dass sie ihre Dämpfungswirkung erst am Ende der Verstellbewegung, d. h. des Verstellhubes entfalten, um eine gute Schaltdynamik zu gewährleisten. Auf eine Rückstellfeder, die über die gesamte Verstellstrecke ihre Federkraft entfaltet, wurde bewusst verzichtet.
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In 2 ist eine alternative Stellvorrichtung 1 gezeigt. Zu erkennen ist das Stellelement 3 mit den daran angeordneten Permanentmagnetmitteln 4, welchen eine erste und zweite Polscheibe 5, 6 zugeordnet ist, wobei die Polscheiben 5, 6 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel unterschiedlich dimensioniert sind. Zu erkennen sind ausschließlich zweite Dämpfungsmittel 12 zum Dämpfen des Aufpralls in der zweiten Schaltstellung. Diese sind, wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 axial durchsetzt von dem Stellelement 3 und stützen sich stirnseitig an der zweiten Polscheibe 6 ab. Auf erste Dämpfungsmittel 11 wurde in dem gezeigten Ausführungsbeispiel verzichtet. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wirkt die von dem Kernbereich 7 gebildete erste Anschlagfläche 8 unmittelbar mit der ersten Polscheibe 5 zusammen. Alternativ kann der Kernbereich 7 so gestaltet sein, dass sich die Ankerbaugruppe an der ersten Anschlagfläche 8 unmittelbar über das Stellelement 3 abstützt. Wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 sind die Polscheiben 5, 6 an dem diese durchsetzenden Stellelement 3, auch hier durch Verschweißen festgelegt.
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Zu erkennen ist im Gegensatz zu 1 eine Spuleneinrichtung 13, umfassend eine Wicklung 14, die auf einem Spulenträger 15 angeordnet ist. Zusätzlich und alternativ zu dem zweiten Dämpfungsmittel 12 könnten bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 auch erste Dämpfungsmittel 11 vorgesehen werden, die fest an der ersten Anschlagfläche 8 angeordnet sein können, oder was bevorzugt ist, zusammen verstellbar mit dem Stellelement 3, insbesondere in dem die ersten Dämpfungsmittel 11 an der ersten Polscheibe 5 festgelegt sind.
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3 zeigt eine Ankerbaugruppe in Alleinstellung, umfassend ein kolbenförmiges Stellelement 3 mit daran mit Abstand zueinander festgelegten Polscheiben 5, 6, die Permanentmagnetmittel 4 zwischen sich einschließen. Zu erkennen sind zweite Dämpfungsmittel 12, die sich axial an der zweiten Polscheibe 6 abstützen und vorzugsweise an dieser, beispielsweise durch Schweißpunkte festgelegt sind. Die Dämpfungsmittel 11, 12 bestehen in dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus einer metallischen Wellenfeder, deren Axialerstreckung deutlich geringer ist als die Verstellstrecke, so dass die zusammen mit dem Stellelement 3 verstellbaren Dämpfungsmittel 11, 12 erst am Ende der Hubbewegung in Kontakt kommen mit der zweiten Anschlagfläche 10 und so ihre dämpfende Wirkung entfalten.
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In 4 ist ein alternatives Dämpfungselement 16 gezeigt, welches für sich genommen oder in Kombination mit weiteren Dämpfungselementen 16 erste und /oder zweite Dämpfungsmittel 11, 12 bilden kann. Zu erkennen ist, dass das Dämpfungselement 16 als metallische, als Stanz-/Biegeteil ausgeführte Tellerfeder ausgebildet sind, wo vorzugsweise ein nicht lineares Federhalten aufweist. Die Tellerfeder weist eine zentrische Öffnung 17 für das Stellelement 3 auf und ist einteilig ausgeführt, jedoch in mehrere kreis segmentförmige Federabschnitte unterteilt, die über Radialschnitte, ausgehend von der Öffnung 17 in Umfangsrichtung voneinander separiert sind.
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5 zeigt ein alternatives Dämpfungselement 16, welches in Alleinstellung oder in Kombination mit weiteren, vorzugsweise unterschiedlichen Dämpfungselementen 16 Dämpfungsmittel 11, 12 bilden kann. Das Dämpfungselement 16 gemäß 5 ist als so genannte Membranfeder ausgebildet, die sich vorzugsweise durch eine Federkernlinie auszeichnet, die über den Hubbereich zunächst, zumindest näherungsweise, linear und erst im letzten Teil des Hubes progressiv verläuft. Die Membranfeder 16 zeichnet sich durch mehrere koaxial angeordnete Teilkreisaussparungen aus, die rund um eine zentrische Öffnung 17 zur Aufnahme des Stellelementes 3 angeordnet sind.
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6 zeigt eine alternative Ausführungsform einer Membranfeder mit einem radialinneren, zentrischen Abschnitt, und einem äußeren Ringabschnitt, wobei der zentrische Abschnitt und der Ringabschnitt über sich in radialer Richtung sowie in Umfangsrichtung verlaufende Federarme miteinander verbunden sind.
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7 zeigt Dämpfungsmittel 11, 12, die gebildet sind von zwei unterschiedlichen Dämpfungselementen 16 – in konkreten Ausführungsbeispiel von einer (in der Zeichnungsebene unteren) Tellerfeder und einer axial daran angrenzenden, vorzugsweise an der Tellerfeder festgelegten Membranfeder.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stellvorrichtung
- 2
- Büchsenelement (Gehäuse)
- 3
- Stellelement
- 4
- Permanentmagnetmittel
- 5
- erste Polscheibe
- 6
- zweite Polscheibe
- 7
- Kernbereich
- 8
- erste Anschlagfläche
- 9
- Lagerelement
- 10
- zweite Anschlagfläche
- 11
- erstes Dämpfungsmittel
- 12
- zweites Dämpfungsmittel
- 13
- Spuleneinrichtung
- 14
- Wicklung
- 15
- Spulenträger
- 16
- Dämpfungselement
- 17
- (zentrische) Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10240774 B4 [0002]
- DE 202006011905 U1 [0002]